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Benutzername: 
Nessaja
Wohnort: 
Aschaffenburg

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2023
Der Adventskalender zum Glück
Østli, Siri

Der Adventskalender zum Glück


ausgezeichnet

Wunderschöner Leseadventskalender

Der Adventskalender zum Glück

Fie steckt kurz vor Weihnachten in einer Lebenskrise. Ihre Schwester Sara möchte sie aus ihrem Loch wieder herausholen und stellt Fie immer wieder neue Tagesaufgaben. Findet Fie zurück ins Leben? Ist sie vielleicht garnicht die einzige, die ihr Leben in den Tagen vor Weihnachten überdenkt?

Geschrieben wurde das Buch von Siri Østli. Sie gilt als Norwegens „Feel Good Autorin“ und dies ist ihr erster Roman, der ins Deutsche übersetzt wurde.

Das Cover könnte auch ein Geschenkpapier von IKEA sein. Es ist pur, skandinavisch weihnachtlich und hat mich gleich angesprochen. Auch die kleinen weihnachtlichen Symbole zu Beginn jedes Kapitels, die an die Täfelchen von klassischen Schokoladenadventskalender erinnern, gefallen mir.

Das Buch ist aufgeteilt in 44 kurze Kapitel und zählt ab Kapitel 4 vom 2. Tag im Advent bis Weihnachten hoch.

Das Buch hat mich ab der ersten Seite ins vorweihnachtliche Oslo entführt und bei 25 Grad herrlichem Spätsommerwetter in vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Die Charaktere sind so liebevoll angelegt, man muss sie einfach gerne haben. Siri Østli erzählt einfühlsam und bezaubernd.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle Vorweihnachtszeit- und Weihnachtsliebhaber und alle, die es dieses Jahr werden wollen.

Bewertung vom 28.09.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Herzerwärmendes Erstlingswerk

Die 77 jährige Britin Jennifer Quinn bewirbt sich bei einer Backshow. Erstmals in ihrer 60 jährigen Ehe mit Bernard verwirklicht sie eigene Träume. Dadurch werden Jennys Erinnerungen an die Zeit bevor sie ihren Mann kennengelernt hat wieder präsenter und ihr lange gehütetes Geheimnis will geteilt werden.

Das Cover erinnert mich an ein Backbuch. Es ist etwas ganz anderes, sehr ungewöhnlich und frisch.

Geschrieben wurde das Buch von Olivia Ford. Dies ist ihr Debütroman.
Er ist in 34 übersichtlich lange Kapitel, die meist Namen von britischen Backspezialitäten tragen, aufgeteilt.

Das Buch ist mit nichts, was ich bisher gelesen habe, vergleichbar. Es ist zum einen eine Ode an das Backen, an Sinnlichkeit und Genuss. Zum anderen wird der Leser in eine Backshow entführt. Das Buch ist aber noch so viel mehr: es beschreibt das Älterwerden, erzählt eine sechzigjährige herzerwärmende Liebesgeschichte und macht Mut, Träume zu verwirklichen. Sehr feinfühlig und tiefgründig erzählt Olivia Ford Jennys Geschichte. Mich hatte sie schon im ersten Kapitel in ihrem Bann gezogen und hat mich bis zur letzten Seite eingefangen. Die Charaktere sind extrem liebenswert. Jenny und auch ihr Mann Bernard sind mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen.
Die Geschichte der jungen Jenny, die im Laufe der Handlung immer mehr Raum einnimmt und sich zum Schluss mit der Gegenwart verwebt, macht das Lesen sehr abwechslungsreich. Ein wirklich tolles Buch!

Fazit: Ein wunderbares (Weihnachts-) Geschenk für einen lieben Menschen oder für sich selbst. Ganz klare Leseempfehlung nicht nur für Backfans. Ungewöhnliches und herzerwärmendes Erstlingswert, das in mir nachklingt.

Bewertung vom 21.09.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


ausgezeichnet

Wow! Was für ein Debütroman!

Selbst in dunkelster Nacht

Liora arbeitet in einem Blumenladen, welcher der Mutter ihrer verstorbenen Freundin gehört. Sowohl als neuer Arbeitskollege, als auch als neuer Hausmitbewohner tritt Kieran in ihr Leben. Beide haben in ihrem jungen Leben schon viel erlebt und Verluste hinnehmen müssen. Doch der Junge mit der dunklen Aura und das Mädchen mit der hellen Seele, wie Mitbewohnerin Tessa die beiden beschrieben hat, gehen unterschiedlich mit ihren Verletzungen um. Können sie sich gegenseitig stärken oder reißt einer den anderen mit in den Abgrund?

Das Cover des Buches hat mich gleich angesprochen. Es ist pur und modern, aber auch sehr düster. Als ich im Umschlag gesehen habe, wie der zweite Band aussehen wird, habe ich dann verstanden, warum dies so ist. Wie bei Ying und Yang komplettiert es sich erst dann zu einem noch schöneren Ganzen. Auch der momentan angesagten Farbschnitt wertet das Buch auf.
Das Material des Einbandes gefällt mir ebenfalls. Nicht nur deshalb, aber auch, hatte ich das Buch gerne in der Hand.

Das Buch ist aufgeteilt in 38 relativ kurze Kapitel. Dies kam mir sehr entgegen, weil ich immer wieder ein Kapitel „zwischendurch“ lesen konnte. Die Handlung hat mich aber so gepackt, dass ich in jeder freien Minute weitergelesen habe und somit (leider) relativ schnell durch war.

Geschrieben wurde das Buch von Ali Kassemyar. Er ist 2001 geboren, noch ein ganz junger Schriftsteller und das Buch ist sein Erstlingswerk. An seinem frischen, modernen Schreibstil erkennt man sein Alter. Die Geschichte brilliert mit einer Tiefe, die mich mehr als einmal überlegen lies, wie dieser junge Autor auf solch eine Lebenserfahrung zurückgreifen kann.
Beeindruckend!

Die Charaktere sind total authentisch, haben Schwächen, machen Fehler und sind deshalb umso liebenswerter.
Mit den schweren Themen geht Ali Kassemyar feinfühlig, aber in keinster Weise rührselig um. Mehr als einmal habe ich mir überlegt, ob ich aufstehe, um einen Textmarker zu holen, weil ich wieder auf einen besonders schönen Satz oder Gedanken gestoßen bin. Ganz großes Kino!

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle, die auch einen lieben Menschen verloren haben und für alle, die noch alle Lieben um sich haben auch. Am 21.5.2024 kommt Band 2. Das wird eine lange Wartezeit. Ganz viel mehr von diesem tollen jungen neuen Autor!

Bewertung vom 15.09.2023
Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
Schneider, Inga

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)


sehr gut

Willkommen in der Welt der Reichen und Schönen

Northern Star

Emma ist PR Expertin und bekommt den Auftrag, die Kampagne zur Eröffnung eines NOVA Hotels in Hamburg zu entwickeln. Dabei trifft sie auf Nikolaj, Spross des dänischen Rosenborg Hotel Imperiums und Gründer der NOVA Kette. Nikolaj ist bekannt als oberflächlicher Frauenheld und Emma will durch Nikolaj eigentlich Rache für ihre Familie nehmen. Wenn da nur nicht diese große Anziehung zwischen beiden wäre…

Das Cover mit der mit dem Rücken zum Hotel gewandten jungen Frau im hübschen weinroten Kleid hat mich gleich angesprochen.
Geschrieben wurde das Buch von Inga Schneider. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Sie hat sich mit der Rosenborg Saga in ein neues Genre gewagt.
Das Buch ist nicht sonderlich dick und in 30 nicht besonders umfangreiche Kapitel optimal aufgeteilt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Geschichte mitreißend erzählt. Ich habe mich von Inga Schneider komplett in die Welt der Schönen und Reichen mitnehmen lassen, konnte das Buch nicht aus der Hand legen und war dementsprechend schnell durch.
Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere noch tiefgründiger ausgestaltet worden wären. Auch die Handlung war mir ab und zu zu oberflächlich erzählt und gerade gegen Ende sehr flüchtig.

Fazit: Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung, die im Dezember erscheint. Auch wenn im zweiten Band Nikolaijs Schwester Louise im Mittelpunkt steht, hoffe ich zu erfahren, wie es mit Emma und Nikolaj weiter geht.

Bewertung vom 09.09.2023
Das Mosaik meines Lebens
Wiebusch, Michaela

Das Mosaik meines Lebens


gut

Zwölf Archetypen weisen den Weg ins Glück

Das Mosaik meines Lebens

Lisa lässt ihren Job, ihren Mann und ihre Kinder zurück und flieht an den Ort ihrer Kindheit nach Griechenland. Dort trifft sie ihre „Tante Ju“ wieder, die ihr dabei hilft ein Mosaik zu entschlüsseln.
Kann sie dadurch Klarheit bekommen, wie sie sich ihr weiteres Leben vorstellt?

Das Buch ist weder sonderlich groß, noch dick. Das dunkelblaue Cover mit der Frau vor der leuchtenden Mosaiktür finde ich sehr ansprechend. Die hochwertige Papierqualität und die liebevollen Illustrationen von Gisela Goppel machen es zu einem Schmuckstück.

Geschrieben wurde die Geschichte von Michaela Wiebusch. Von ihr ist auch „Im Dorf der Schmetterlinge“. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

„Das Mosaik meines Lebens“ ist eine Erzählung, eine Mischung aus Selbsthilferatgeber und Roman. Ich habe diese Art Buch noch nie zuvor gelesen, konnte mich aber ganz gut reinfinden. Phasenweise hat mich die Geschichte an ein Märchen erinnert. Die Zwölf Archetypen, die Lisa im Mosaik findet, kannte ich zuvor nicht. Mir ging die Vorstellung ihrer Charaktere ein bisschen zu schnell und sie wurden recht schnell und flüchtig abgearbeitet. Zwölf sind aber auch ganz schön viel und ich war ab und zu ein bisschen verwirrt. Hilfreich ist die Auflistung aller zwölf Damen am Ende des Buches zum Nachschlagen. Damit ich die Archetypen in meinem Leben einsetzen kann, muss ich mich aber weiter damit auseinandersetzen. Das Buch kann nur Türöffner zu diesem Thema sein.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Ich konnte der Handlung gut folgen.
Lisa ist sehr sympathisch. Viele ihrer Probleme und Gedanken sind mir bekannt und für mich nachvollziehbar.

Fazit: Ich finde, das Buch ist eher ein Frauenbuch. Es eignet sich sowohl als Geschenk für sich selbst, als auch für eine Freundin.

Bewertung vom 07.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


sehr gut

Interessantes Thema brillant erzählt

Wie ein Stern in mondloser Nacht

Die Geschichte spielt in Berlin und beginnt im Jahr 1947.
Die junge Henni lebt nach dem Tod des Vaters mit der Mutter und dem kranken Bruder in ärmlichen Verhältnissen. Sie vertritt die Mutter bei deren Putzstelle im Ärztehaushalt der Familie von Rothenburg und trifft dort auf Ed, den Sohn des Hauses. Beide engagieren sich für die schwächsten und jüngsten Mitglieder der Gesellschaft, Ed als Arzt und Henni als Hebamme. Aber wo ist die persönliche Grenze in so einem Kampf?
Liv ist im Jahr 2000 in ihren 40er Jahren. Sie weiß, dass sie ein Findelkind ist. Aber wo kommt sie her? Wer sind ihre leiblichen Eltern? Und wie ist ihr Schicksal mit dem von Henni und Ed verwoben?

Schon das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Mir gefällt die junge Frau mit dem Kind im Arm vor dem leuchtenden gelben Haus kombiniert mit der Schrift und dem Buchrücken in magenta Farbe.

Geschrieben wurde das Buch von Marie Sand. Sie hat schon das Buch „Ein Kind namens Hoffnung“ geschrieben. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe (, aber sicher nicht mein letztes).

Die Autorin hat eine mitreißende Art zu erzählen. Ich war direkt im Geschehen und wurde so mitgenommen, dass ich das Buch praktisch nicht aus der Hand legen konnte. Dementsprechend schnell war ich damit auch leider fertig. Es hat eine angenehme Kapitellänge und ist auch von der Dicke nicht abschreckend. Die beiden Zeitebenen machen die Handlung abwechslungsreich. Mir hat auch gefallen, dass immer wieder Tatsachen vorweg genommen wurden und ich dann spekuliert habe, warum das wohl so kam und was da passiert sein könnte.
Die Themen Findelkind, Babyklappe, Suche nach der Herkunft finde ich von Grund auf schon interessant. Ich habe darüber auch noch nie ein Buch gelesen und fand die Thematik auch deshalb etwas Neues und noch nicht abgenutzt.
Brillant gezeichnet hat Marie Sand jede einzelne Figur. Teilweise verkörpern sie das typische Verhalten und die Gedanken ihrer Gesellschaftsschicht ihrer Zeit, manche sind ihrer Zeit auch voraus. Aber alle sind echte Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Auch die „Helden“ machen Fehler und sind dadurch nur um so liebenswerter.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung, aber Buch erst anfangen zu lesen, wenn genug Zeit zum Weiterlesen ist.

Bewertung vom 29.08.2023
Wellenkinder
Bahrow, Liv Marie

Wellenkinder


ausgezeichnet

Wow! Was für ein tolles Buch!

Wellenkinder

Nebeneinander werden die Geschichten von Jan, Oda und Margit erzählt. Margit kommt als Kriegsflüchtling in den 40er Jahren nach Deutschland, Oda lebt in den 70ern in der DDR und Jan in der Gegenwart. Das Handeln von allen Dreien wird von den Strukturen in der Familie und ihrer Suche nach Freiheit bestimmt.

Das Cover mit den Wellen, die aussehen wie Aquarelle, und dem schaukelnden Kind hat mir gleich gut gefallen. Erst beim Lesen habe ich das Profil der Frau entdeckt.

Geschrieben wurde das Buch von Liv Marie Bahrow, einer Juristin und Literaturwissenschaftlerin, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist.

Die Länge der Kapitel ist perfekt. Die drei verschiedenen Erzählperspektiven in verschiedenen Zeiten machen den Roman sehr kurzweilig. Anfangs hatte ich noch nicht mal eine Vermutung, wie alle drei Zeitstränge zusammen hängen.

Der Erzählstil ist sehr angenehm. Liv Marie Bahrow hat mich von der ersten Seite an abgeholt und mitten in die drei Geschehen geholt. Man merkt, dass sie unheimlich viel vom Zeitgeist der beschriebenen deutschen Geschichte weiß und vermittelt dies dem Leser sehr anschaulich.
Jeder einzelne Charakter wurde mit so viel Feingefühl ausgestaltet und in die jeweilige perfekt recherchierte und ausgestaltete, historische und politische Zeit gesetzt. Die Handlungsstränge verweben sich im Laufe der Geschichte. Ich als Leser habe immer besser die Zusammenhänge erahnt und dennoch blieb das Buch bis zur letzten Seite spannend.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle „Kinder der Wende“, aber auch für die, die im wiedervereinten Deutschland aufgewachsen sind und für die die Teilung Geschichte ist.
Ganz tolles Buch, ich bin begeistert und es wirkt in mir nach.

Bewertung vom 28.08.2023
Das Versprechen der Oktoberfrauen
Santana, Lea

Das Versprechen der Oktoberfrauen


gut

Wohlfühllektüre mit kleinen Ungereimtheiten

Das Versprechen der Oktoberfrauen

Die 39 jährige Hanna landet mitten in einer Lebenskrise in dem kleinen Dorf Plessin in Mecklenburg.
Dort trifft sie auf ein ganzes Dorfgefüge, darunter auch die junge Frida, die nach dem Tod ihrer Mutter in dem Hotel arbeitet, in welchem Hanna absteigt und von einem Leben als Musikerin träumt. Findet Hanna hier die Heimat, die berufliche Erfüllung, die Freunde und vielleicht auch die Liebe, die sie braucht, um wieder gesund zu werden?

Geschrieben hat das Buch Lea Santana, die auch „Der Sommer der Blütenfrauen“ geschrieben hat. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe.

Das Cover mit den Birnen, in den Komplementärfarben lila und gelb, finde ich sehr stimmungsvoll und ansprechend. Die Papierqualität des Covers gefällt mir weniger. Auch wenn ich sorgsam mit dem Buch umgegangen bin, sah es gleich abgegriffen aus.

Der Erzählstil hat mir gut gefallen. Ich fand sehr angenehm, dass erst nur drei Charaktere vorgestellt werden und erst nach und nach weitere dazu kamen. Dadurch kam ich sehr schnell in die Handlung.
Abwechslungsreich wurde die Geschichte durch den Wechsel der Erzählperspektive zwischen Hanna und Frida. Lea Santana schreibt so leicht und flüssig, dass ich das Buch wirklich schnell und gerne gelesen habe. Die Kapitellänge war perfekt.

Schwierigkeiten hatte ich mit der Handlung. Teilweise fand ich die Aneinanderreihungen zu viel und zu schnell und manchmal auch einfach nicht nachvollziehbar oder unglaubwürdig.
Auch in die Charaktere konnte ich mich nicht immer hineinversetzen. Besonders Hanna war mir phasenweise suspekt. Ich war mir nicht sicher, ob mit ihrem Verhalten ihre psychischen Schwierigkeiten verdeutlicht werden sollten. Ich fand ihr Verhalten gerade am Anfang skurril, konnte im Laufe der Handlung besser mit ihr mitgehen, aber richtig warm wurde ich mit ihr bis zum Schluss nicht.
Die Liebesgeschichte, die auf dem Klappentext angedeutet wurde, kam mir viel zu kurz. Schade!

Fazit: Alle Leser, die es schaffen mit einer gewissen Großzügigkeit über diverse Ungereimtheiten und Übertreibungen in der Handlung hinwegzusehen, werden viel Spaß an dem packenden, wohltuenden Erzählstil von Lea Santana haben.

Bewertung vom 14.08.2023
Sterne über Berlin
Aring, Daniela

Sterne über Berlin


ausgezeichnet

Wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang


Sterne über Berlin

Indica Lumina Stern wird zwar ohne Eltern, aber liebevoll von ihrem Großvater und einer kunterbunten Hausgemeinschaft mitten in Berlin großgezogen. Sie hält sich als Licht- und Lampenkünstlerin über Wasser. Bei einem ihrer legendären Lichterfeste trifft sie auf den ehemaligen Kriegsreporter René. Er zieht bei ihr als Untermieter ein und die beiden verlieben sich ineinander. Belastet wird die junge Liebe aber von den Kämpfen beider gegen die Schatten der persönlichen Vergangenheiten.

Das Buch, in dem dunklen Blau und mit den bunten Lampignons, ist schon optisch ein echtes Schmuckstück, wunderschön und stimmungsvoll.

Geschrieben wurde das Buch von Daniela Aring. Ich finde, man merkt, dass sie die Umgebung sehr gut kennt und spürt, wie sehr sie sie liebt. Als Leser bin ich förmlich dort und erlebe das bunte Treiben. Der Erzählstil ist bezaubernd. Die Autorin beschreibt so einfühlsam und detailreich, dass ich mitten im Geschehen war. Ich habe die Lichter vor meinem inneren Auge gesehen, mit Indi und René getanzt, getrunken und gelitten.

Die Charaktere sind ausnahmslos schön angelegt und sehr liebenswert. In jeden einzelnen konnte ich mich einfühlen. Als ich gelesen haben, dass der männliche Part Kriegsreporter ist, hatte ich mir bereits erhofft, dass die Handlung einen gewissen Tiefgang hat und keine seichte Liebesgeschichte wird und dem war zum Glück auch so. Mich fasziniert, wie es Daniela Aring schafft, die teilweise schon schwere Kost aus der Vergangenheit der beiden mit einer warmen Liebesgeschichte in einen Guss zu bringen, ohne dass es zu schwer oder zu schwülstig wird.

In einem angenehmen Fluss entwickelt sich die Handlung und wird die Vergangenheit eingeflochten. Weder geht dem Buch die Puste aus, noch verstolpert sich der Handlungsfluss zum Ende hin. Das Tempo ist von Anfang bis Ende perfekt.

Fazit: ganz klare Leseempfehlung von mir und bitte mehr von Daniela Aring

Bewertung vom 25.07.2023
Dreimal du und ich
Linden, Rachel

Dreimal du und ich


sehr gut

Modernes Märchen mit Tiefgang

Dreimal du und ich

Durch den frühen überraschenden Tod ihrer Mutter wurden alle Pläne der jungen Lolly zunichte gemacht. Sie opfert all ihre Kraft dafür, ihren Vater bei der Betreuung der kleinen Schwester und dem Erhalt des Familienrestaurants zu unterstützen. Kurz vor ihrem 33. Geburtstag stößt Lolly auf ihr Tagebuch von früher, das sie ihre derzeitige Situation reflektieren und die Weichen für die Zukunft neu stellen lässt.

Das Cover gefällt mir gut. Es ist von der Farbgebung und dem Motiv sehr stimmig und lässt vermuten, dass es sich um eine zeitgenössische Liebesgeschichte handelt.

Geschrieben wurde der Roman von der amerikanischen Schriftstellerin Rachel Linden. Es ist ihr erstes Buch, das ins Deutsche übersetzt wurde.

Die Figuren wurden alle sehr liebevoll angelegt und ausgestaltet. Rachel Linden beschreibt sie so detailreich, dass ich sie mir bildlich vorstellen konnte. Tante Gert zum Beispiel, mit ihren extravaganten Outfits, ist vor meinem geistigen Auge immer wieder aufgetaucht. Sie sind mir alle sehr ans Herz gewachsen. Vielleicht sind sie alle ein bisschen zu perfekt und zu glatt. Es ist wie in einem modernen Märchen. Aber selbst da gibt es mindestens den einen Bösen. Den gibt es hier nicht. Die Charaktere sind alle zum Liebhaben.

Die Handlung hat mir am Anfang unheimlich gut gefallen. Wie im Klappentext schon verraten wird, darf Lolly in drei Varianten ihres Lebens springen. Ich bin dabei zwischen Wahrheit und Fiktion getaumelt. Was könnte Realität sein? Wo fängt das Märchen an? Im letzten Drittel hatte die Handlung einen Wackler. Es fühlte sich für mich so an, als würde ich auf der Stelle treten, bevor dann alles im Turbo auf ein Happy End hinausläuft.

Fazit: Alles in allem eine wunderschöne emotionale Liebesgeschichte zum Träumen, gespickt mit Lebensweisheiten und Sinnfragen, über die es