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Benutzername: 
joshi_82
Wohnort: 
Olbersdorf

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2013
Tage des Bösen / Broken Shore Bd.5
Temple, Peter

Tage des Bösen / Broken Shore Bd.5


weniger gut

"Einer der besten Thrillerautoren der Welt" - damit wird schon auf dem Cover geworben. Leider kann ich diese Aussage nicht ganz nachvollziehen. Zwar ist die Story durchaus spannend, teilweise sehr rasant erzählt, aber trotzdem konnte mich Peter Temple nicht komplett überzeugen.
Das für mich größte Problem war der Schreibstil des Autors, der oft abgehackt wirkt, fast schon wie eine Aufzählung. Dann wieder sind die Sätze so verschachtelt, dass man sie zweimal lesen muss, damit man den Satz komplett erfassen kann, was den Lesefluß natürlich immer wieder unterbricht. An diesen Stil muss man sich gewöhnen, mich hat er fast dazu gebracht, das Buch wieder beiseite zu legen. Davon abgehalten haben mich nur die doch recht interessanten - wenn auch nicht unbedingt sehr sympathischen - Charaktere, die mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben und eher zufällig in Geschehnisse verwickelt werden, die sie in große Gefahr bringen. Leider hatte ich ab und an Probleme damit, die vielen Namen den richtigen Personen zuzuordnen, da es doch einige gab, bei denen ich teilweise nicht mehr wusste, wo sie plötzlich herkommen und auf welcher Seite sie stehen. Deshalb ist wichtig, dass man sich wirklich auf das Buch konzentrieren kann.
Spannung ist durchaus vorhanden, denn der Autor erzählt bestimmte Szenen sehr rasant, wobei dieser ungewohnte Schreibstil dann wieder passte. Außerdem ging es oft ziemlich brutal zur Sache und der Autor nimmt selten ein Blatt vor den Mund, wenn es um ebendiese Szenen geht.
Die verschiedenen Handlungsstränge verbindet der Autor gekonnt und lässt sie zum Schluß alle zusammenlaufen.
Sehr irritierend fand ich den Namen des Protagonisten Niemand. Hier hatte ich ebenfalls wieder Probleme im Lesefluss, da ich jedes Mal überlegen musste, ob jetzt der Protagonist wirklich gemeint war oder wirklich niemand etwas getan hat (oder eben nicht). Das ist natürlich nur in der deutschen Übersetzung ein Problem.
Fazit:
Dieses Buch hat mich oft fast zum Verzweifeln gebracht. Der Schreibstil war leider so gar nicht meins - entweder zu abgehackt oder zu verschachtelt- und die Protagonisten sind unübersichtlich und unzureichend beschrieben. Trotzdem gibt es durchaus spannende Szenen, allerdings reicht das für einen guten Thriller einfach nicht aus.

Bewertung vom 16.10.2013
Magda und Ben / Das verbotene Eden Bd.3
Thiemeyer, Thomas

Magda und Ben / Das verbotene Eden Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem ich erst vor kurzem den zweiten Band "Logan und Gwen" gelesen und geliebt habe, war ich natürlich gespannt, ob Herr Thiemeyer das noch toppen kann und vor allem, ob der Abschluß dieser wunderbaren Trilogie so ist, wie man sich das wünscht. Ich kann nur sagen: das Finale ist einfach perfekt. Ich bin wirklich begeistert und froh, dass das Ende genau so ist, wie es ist.
Dieses Mal erfährt man, wieso Männer und Frauen sich überhaupt hassen und einfach nicht mehr zusammen leben können. Dazu entführt uns der Autor in die "Vergangenheit" und erzählt diese aus Sicht von Magda und Ben. Dabei erfährt man ebenfalls, wie es dazu kam, dass die beiden sich aus den Augen verloren haben.
Der Unterschied zwischen der modernen Geschichte im Jahr 2015 und den 65 Jahre später spielenden Ereignissen ist wirklich extrem.
Ich fand es toll, mehr über Magda und Ben zu erfahren, zieht ihre Geschichte sich doch wie ein roter Faden durch alle drei Teile der Trilogie. Durch diesen Rückblick in ihre gemeinsame Vergangenheit sieht man die beiden mit ganz anderen Augen.
Doch nicht nur diese beiden spielen hier eine große Rolle. Der Autor führt gekonnt alle Handlungsstränge der Vorgängerbände zusammen und liebgewonnene Protagonisten tauchen ebenso wieder auf, wie solche die man nur als böse bezeichnen kann.
Der Spannungsbogen ist konstant hoch und die Geschichte endet in einem fulminanten Finale, welches absolut passend als Abschluß dieser tollen Trilogie ist.
Thomas Thiemeyer schafft es immer wieder, zu fesseln und man möchte das Buch erst aus der Hand legen, wenn man es durchgelesen hat. Gewohnt bildhaft beschreibt er das Setting und man fliegt nur so über die Seiten.
Diese Trilogie werde ich ganz sicher noch einmal lesen (und dann alle Bücher hintereinander weg), denn hier passte einfach alles zusammen.
Fazit:
Ein rundes, perfektes Finale, wie man es sich wünscht. Herr Thiemeyer hat gekonnt alle Handlungsstränge der Trilogie zusammengeführt und so kann man zufrieden Abschied nehmen von liebgewonnenen Charakteren und einer großartigen Geschichte.

Bewertung vom 07.10.2013
Sie sind zurück und hungrig / Untot Bd.2
McKay, Kirsty

Sie sind zurück und hungrig / Untot Bd.2


sehr gut

Die Handlung setzt 6 Wochen nach den Ereignissen aus dem ersten Band "Untot - Lauf, solange du noch kannst" ein.
Bobby, Alice und Pete sind in einem Militärkrankenhaus gelandet, von Smitty jedoch fehlt jede Spur. Die Zombieseuche hat sich in der Zwischenzeit immer mehr ausgebreitet und ganz Schottland ist nun davon befallen.
Kirsty McKay lässt ihre Protagonisten nicht zur Ruhe kommen, ebenso wie den Leser. Sie stolpern von einer gefährlichen Situation in die nächste und müssen sich nun nicht mehr nur gegen Zombies behaupten und Smitty wiederfinden, sondern auch andere sind hinter ihnen her. Während ihrer Flucht und der Suche nach Smitty decken sie immer mehr Geheimnisse auf, ganz besonders darüber, was ihre eigene Rolle in der Geschichte angeht. Überraschende Wendungen sind da natürlich vorprogrammiert.
Auch neue interessante Charaktere tauchen auf und mittlerweile kann sich keiner mehr sicher sein, wer auf welcher Seite steht.
Die Spannungskurve ist - wie auch schon im ersten Band - kontinuierlich hoch und hier geht es sogar noch blutiger zu.
Der Schreibstil ist wieder recht flapsig, eben passend zu Ich-Erzählerin Bobby. Mit ihrer sarkastischen Art bringt sie den Leser immer wieder zum Schmunzeln.
Grundsätzlich hat mir auch der zweite Teil der Untot-Reihe sehr gut gefallen, doch ich persönlich finde, dass er einfach nicht an den ersten Band heranreicht. Irgendwie hat mir da die ganze Stimmung besser gefallen und witziger war er ebenfalls. Trotzdem hatte ich auch hier wieder meinen Spaß und kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es mit Bobby und ihren Freunden weitergehen wird und welche Geheimnisse noch aufgedeckt werden. Stoff ist da jedenfalls noch genug vorhanden.
Fazit:
Mit dem zweiten Teil der Untot-Reihe knüpft Kirsty McKay fast perfekt an den ersten Teil an. Zwar hat die Stimmung und der Witz ein wenig gelitten, doch trotzdem macht diese Fortsetzung einfach Spaß, überrascht, führt neue interessante Figuren ein und macht neugierig auf den dritten Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2013
Welt außer Kontrolle - Die Mission / Demi Monde Bd.1
Rees, Rod

Welt außer Kontrolle - Die Mission / Demi Monde Bd.1


ausgezeichnet

Die Demi Monde ist eine virtuelle Realität, die der unsrigen nachempfunden ist. In ihr leben sogenannte Dupes realer Personen. Die amerikanische Regierung hat die Demi Monde geschaffen, um Soldaten auf den Krieg vorzubereiten und sie zu trainieren. Deshalb wurden dort die Dupes von einigen der schlimmsten Tyrannen der Geschichte eingebaut, die sich nun dort gegenseitig bekämpfen. Dieser Ort ist absolut feindselig für alle die nicht dem Ideal entsprechen und somit erinnert diese Welt stark an die Zeit während des 2. Weltkrieges (Rassismus ist dort zb. extrem ausgeprägt).
Nachdem ich den Prolog gelesen hatte, der direkt mit einer Szene in der Demi Monde beginnt, hatte ich erstmal riesige Fragezeichen über dem Kopf, denn es wimmelt nur so von fremdartigen Begriffen. Deshalb habe ich als nächstes erstmal das Glossar komplett durchgelesen, welches ausführlich ebenjene Begriffe und einige Zusammenhänge (zb. Aufbau der Demi Monde, Kulturen usw.) erklärt. Dazu kann ich übrigens nur jedem raten, denn sonst wird es recht schwierig, der Handlung zu folgen, auch wenn sich einige Begriffe aus dem Kontext heraus von selbst erklären.
Rod Rees hat die Demi Monde unglaublich detailliert ausgearbeitet. Durch seine ausführlichen und bildhaften Beschreibungen fällt es gar nicht schwer, sich diese unwirtliche Gegend vorzustellen. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und der Spannungsbogen ist durchgängig sehr hoch.
Auch die Charaktere besitzen die nötige Tiefe und sind allesamt sehr interessant und vielschichtig und machen teilweise eine große Entwicklung durch, die allerdings nicht immer zum Positiven tendiert.
Ella, die zur Rettung der Präsidententochter in die Demi Monde geschickt wird, ist unglaublich sympathisch und sehr mutig. Außerdem gefällt mir an ihr besonders gut, dass sie intelligent ist und mit viel Cleverness immer wieder Wege aus scheinbar ausweglosen Situationen findet.
Ebenso verhält es sich mit Vanka, einem Dupe aus der Demi Monde, der Ella beisteht, wo er nur kann. Vanka ist recht undurchsichtig, was ihn natürlich umso interessanter macht.
Besonders spannend war für mich jedoch die Entwicklung von Trixie, die größer gar nicht sein könnte und bei der ich neugierig bin, wie sie sich im nächsten Band weiter verhält.
Für mich war es unheimlich spannend, die Demi Monde zu erkunden (auch wenn es mich ganz sicher nicht dorthin zieht) und ich kann es kaum erwarten, auch den Rest dieser Welt zu entdecken und natürlich zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht, denn diese endet mit einem bösen Cliffhanger.
Fazit:
Die Demi Monde ist eine ebenso faszinierende wie beängstigende virtuelle Welt, die der Autor mit viel Liebe zum Detail konstruiert hat. Durch die vielen interessanten und vielschichtigen Charaktere, die nie so handeln, wie man es von ihnen erwartet, kommt Langeweile hier nicht auf, auch wenn es anfangs noch ein wenig schwer ist, sich mit den vielen unbekannten Begriffen zurecht zu finden. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.09.2013
Himmelsfern
Benkau, Jennifer

Himmelsfern


ausgezeichnet

Jennifer Benkaus Bücher sind für mich einfach ein absolutes Muss. Ich liebe ihren Schreibstil und ihre (Haupt-)Protagonisten sind meist keine typischen Helden, sondern erstmal irgendwie anders. So auch bei "Himmelsfern".
Noa, die Ich-Erzählerin der Geschichte, ist mir schon auf Anhieb sehr sympathisch gewesen. Sie hat einen tollen Humor, ist mutig und aufopfernd, dabei zeigt sie dennoch ihre Schwächen und ist einfach erfrischend normal. Das Verhältnis zu ihrem Vater hat mir sehr gefallen, denn man merkt einfach, dass die Lebensumstände diese beiden zusammengeschweißt hat.
Marlon ist geheimnisvoll, düster, ein wenig in sich gekehrt und dadurch oft undurchschaubar und übt eine unheimliche Anziehungskraft auf Noa aus. Diese beiden Charaktere passen wunderbar zusammen und die Chemie stimmt einfach, auch wenn man das erstmal gar nicht vermuten würde.
Die restlichen Charaktere bleiben meist relativ blass, wobei mich das überhaupt nicht gestört hat, denn sie waren für mich eben das: Randfiguren. Die Geschichte dreht sich größtenteils eben einfach um Noa und Marlon, was ich vollkommen ausreichend fand. Das heißt jedoch nicht, dass die Geschichte um diese Liebesgeschichte drumherum, nicht spannend oder interessant ist. Im Gegenteil fand ich die Ideen der Autorin wieder sehr faszinierend und den Weg zum Ende des Buches unglaublich fesselnd, was sicher auch am schönen Schreibstil ebenjener liegt, den man oft schon fast poetisch nennen könnte und der wunderbar detailliert ist. Der Leser lüftet zusammen mit Noa die Geheimnisse rund um Marlon und Jennifer Benkau hat damit einen Spannungsbogen geschaffen, der sich durch das komplette Buch zieht, denn man weiß oft nicht, wer hier Gut und wer Böse ist, und was genau hier eigentlich überhaupt passiert, da Marlon in der Beziehung nicht gerade der Gesprächigste ist. Die Grundstimmung in diesem Buch ist vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache, denn eine typische Liebesgeschichte ist das hier ganz sicher nicht, sondern eher wirkt die Atmosphäre düster und unheilgeschwängert, doch mir persönlich hat gerade das wirklicht gut gefallen.
Fazit:
"Himmelsfern" ist eine Geschichte, die fesselt, berührt, bezaubert, nachdenklich stimmt, einen das Buch erst zur Seite legen lässt, wenn man weiß, wie sie endet und die den Leser auch nach dem Lesen noch beschäftigt. Für mich ein absolutes Must-Read.

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