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Benutzername: 
mamasein2009
Wohnort: 
Niederwürschnitz

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2012
Als der Tag begann
Murray, Liz

Als der Tag begann


ausgezeichnet

Ich bin immer noch sehr von dem Buch beeindruckt und es hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.

Das Buch hat den Lebensbericht von Liz Murray zum Inhalt. Ihre Eltern sind ehemalige Hippies und abhängig von Kokain. Beeindruckend fand ich schon die Wahrnehmungen, die Liz als kleines Mädchen hatte. Die Familie hat von Sozialhilfe gelebt und es war immer das reinste Freudenfest, wenn der Scheck kam. Dann hatte die Familie Geld, für ein paar Tage. Die andere Zeit mussten sie hungern. Liz hat dann mit Klauen begonnen, nur um was im Magen zu haben. Doch für sie war dies alles normal, sie hat es nicht anders gekannt. Ihre Eltern hat sie jeden Tag zugedröhnt erlebt und ihr Wunsch war es immer mit ihrer Mutter zusammenzusein. War ihre Mutter traurig, dann hat sie die Schuld bei sich gesucht. Im Prinzip hat Liz schon von klein auf auf sich selbst aufpassen und ihren Weg selbt bestreiten müssen.

Sehr gut geschriebener Lebensbericht, der mich oft traurig gemacht hat. Die Mutter hat schon erkannt, dass sie was falsch macht, doch sie hat nie versucht, aus ihrer Welt auszubrechen. Sie hat sogar das Geld von ihrer Tochter genommen, nur um sich eine neues Tütchen so holen. Emotional wurde Liz allein gelassen, sie hat nie einen richtigen Halt durch ihre Eltern erfahren. Nachdenklich stimmt mich dies alles, weil es sicherlich in sehr vielen Familien, wo Sucht ein vorherrschendes Problem ist, so sein wird. Sicherlich bei mir auch beruflich bedingt, bringt mich diese Gesichte zum Grübeln, wieviele Kinder werden da einfach emotional vernachtlässigt und erhalten keinen Halt?
Aber Liz zeigt auch, dass Erfolg davon abhängt, was man selber bewirkt und das man kämpfen muss! Davor ziehe ich meinen Hut!

Bewertung vom 11.02.2012
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


sehr gut

ür mich war das Buch von Anfang an sehr spannend gehalten.

Ein Killer, der seine Opfer mit einem Symbol markiert geht in L.A. um, sein erstes Opfer ist bestialisch gefoltert wurden und die Beschreibung vom Tatort war wirklich so detailgetreu, dass man alles Mögliche riechen konnte und einem auch sofort klar wurde, warum sich Garcia übergeben musste.
Der Verlauf der Story ist immer spannend und es lässt sich flüssig lesen. Der Autor schafft es neue Wendung einzubauen und so dem Leser doch zu verwirren.

Die Wahl der Ermittler ist gut gewählt, sie ergänzen sich perfekt und sind beide schlagfertig und auch Wortkünstler. Hier musste auch ich öfters schmunzeln.

Die Abartigkeit des Täters hat mich auch sehr geschockt und auf die Täterschaft wäre ich auch nicht allein gekommen.

Für mich ein gelungener Krimi und die Fortsetzung werde ich mir auch bald zulegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2012
Der Trümmermörder / Oberinspektor Stave Bd.1
Rademacher, Cay

Der Trümmermörder / Oberinspektor Stave Bd.1


ausgezeichnet

Hamburg, Nachkriegszeit, sibirischer Winter. Im Januar 1947 werden in der zerstörten Stadt Leichen gefunden, die alle nackt sind und Würgemale aufweisen. Was treibt den Mörder zu dieser Tat, warum werden die Leichen nackt abgelegt, soll so die Identifizierung erschwert werden.

Cay Rademacher gelingt es im vorliegenden Buch die Situation und Stimmungslage der Bevölkerung der Nachkriegszeit so widerzuspiegeln, dass der Leser sich direkt in die triste Gefühlswelt hineinversetzen zu können. Die Berichte aus der Nachkriegszeit sind einem aus der Schule oder aus Dokumentationen bekannt, doch durch die Beschreibung der alltäglichen Verrichtungen, wird deutlich, wie schwer es war zu überleben. Es gab kaum Strom, an Heizung war nicht zu denken, doch das Leben musste weitergehen. Egal wie.

Beeindruckend fand ich auch die sehr gut recherchierten Hintergründe im Hinblick auf die Arbeit der Suchdienste und die Regelungen der Lebensmittelrationen.

Der Kriminalfall wird sehr spannend geschildert und hat viele verwirrende Momente, wo man als Leser abgelenkt wird und gewisse Beweise/Hinweise gar nicht wahrnimmt.
Besonders ans Herz gewachsen ist mir Oberinspektor Stave. Er versucht diesen Fall schnellst möglich zu klären, fühlt sich jedoch oft am Ende der Sackgasse, der Täter ist einfach einen Schritt zu weit. Auch er ist vom Schicksal des Krieges nicht verschont geblieben, dies belastet ihn sehr, doch nicht seine Arbeit. Die Ermittlungen werden gemeinsam mit Maschke, einem Kommisar der Sitte und McDonald, einen britischen Lieutnant durchgeführt. Die unterschiedlichen Herangehensweisen werden hier perfekt widergespiegelt, wobei jeder Kommissar seine Eigenarten aufweist und man doch.

Das Buch hat mich von Anfang angefesselt, trotz der traurigen Grundstimmung durch die Umstände, hat es sich sehr gut lesen lassen und ist für mich ein Buchhighlight, was ich bereits in der Familie weiterempfohlen habe

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2011
Tochter des Nordens
Kröhn, Julia

Tochter des Nordens


sehr gut

Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 910. Die Geschichte handelt von Runa und Gisla, zwei junge Frauen, fast gleich alt, die jedoch nicht unterschiedlicher sein könnten. Runa ist eine Tochter eines Wikingers und lebt in Norwegen, sie muss von Anfang an mit anpacken und helfen. Sie lebt allein mit ihrer Großmutter. Eines Tages taucht ihr Vater auf und nimmt sie mit, ohne auf ihre Einwände zu hören. Auf der Überfahrt kommt es zum Komplott gegen ihren Vater und sie kann fliehen. Sie lebt im Wald und kommt dort gut zurecht. Gisla ist die erste Tochter des Königs Karl mit einer Konkubine und sie hat keinerlei Verantwortung, alles wird ihr abgenommen. Um das Land zu befrieden, entscheidet ihr Vater, dass sie mit Rollo, dem Führer im Nordmännerland verheiratet werden soll. Eine Täuschung führt dann Gisla und Runa zusammen und ihre Flucht führt sie quer durch die jetzige Normandie. Im Verlauf ihre Flucht wird deutlich, dass Runa sich für Gisla verantwortlich fühlt, Gisla jedoch zu keinerlei Entscheidung bereit ist. Auf ihrer Flucht begegnet ihnen Thure - Nordmann und Taurin - Franke, jedoch im Auftrag der Nordmänner tätig. Thure spiegelt das wahrhaftige Böse wider und im gelingt es immer wieder, zu überleben und seine Intrigen zu spielen. Taurin ist tief zerfressen von seine Rachegedanken, er wurde als junger Franke gefangen genommen und diente seitdem dem Feind.

Zwischen den verschiedenen Abschnitten erfolgt immer eine Episode aus dem Jahre 936 in einem Kloster. Es taucht ein junger Schwerverletzter auf, der im Kloster Zuflucht findet. Die "namenslose" Äbtissin erkennt ihn, doch ist lange unklar, wie alles miteinander verbunden ist?

Julia Kröhn gelingt es in ihrem Roman, die unterschiedlichen menschlichen Charaktere herauszuheben und sie schafft es auch die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Gisla wird zu Anfang als junges verwöhntes (was sie auch sicherlich war) Königskind dargestellt, was keinerlei Entscheidungskraft aufweisen konnte. Doch im Verlauf der Geschichte wächst auch sie an ihren Aufgaben. Interessant wurde auch die Beziehung zwischen Runa und ihr dargestellt, beide bringen sich gegenseitig ihre Sprachen bei, um kommunizieren zu können. Runa hat mich am meisten beeindruckt, sie hadert ihrem Schicksal und versucht ihrem Weg zu gegen und ihren Willen auch zu verteidigen. Auf der Flucht ist sie die treibende Kraft und sie rettet mehrmals das Leben der Königstochter. Besonders gelungen finde ich die Episoden, die im Kloster über 20 Jahre später spielen, hier erfährt der Leser bereits einiges über den Verlauf der Königskrone, wobei jedoch lange ungeklärt bleibt, wer die Äbtissin ist oder auch der junge Schwerverletzte. In der Gesamtheit sind mir die geschichtlichen Hintergründe etwas zu kurz gekommen, ich hätte mir gewünscht, noch mehr über Rollo und Karl zu erfahren. Dies ist jedoch der einzige Kritikpunkt an diesem Werk, denn ich finde "Tochter des Nordens" als einen sehr gelungenen historischen Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2011
Kreuzstich, Bienenstich, Herzstich / Kommissar Siegfried Seifferheld Bd.1
Kruse, Tatjana

Kreuzstich, Bienenstich, Herzstich / Kommissar Siegfried Seifferheld Bd.1


ausgezeichnet

Kommissar Seifferheld ist durch einen Dienstunfall nicht mehr im Dienst. Doch als in seinem Heimatort Schwäbisch-Hall Männer verschwinden und dann tot aufgefunden werden, merkt er, dass ein Serienmörder die Stadt unsicher macht. Doch niemand will ihm glauben und seine alten Kollegen belächeln ihn.
Der Krimi ist spannend geschrieben und hat immer eine Wendung parat, mit der man nicht rechnet und er ist außerordentlich witzig geschrieben. Seifferfeld wohnt mit seiner Schwester, seiner Tochter und Nichte zusammen, so dass die Zusammenstellung dieser Wohngemeinschaft schon sehr amüsante Begegnungen vermuten lässt. Die Autorin verwendet sehr gelungene Wortspiele, so dass man diesen Roman einfach lieben muss und natürlich Kommissar Seifferfeld! Sehr lesens- und empfehlenswert.