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Benutzername: 
Rebekka
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 06.02.2015
Eltern, die auf Schaukeln starren
Denk, Felix;Denk, Silke

Eltern, die auf Schaukeln starren


ausgezeichnet

Das Buch ist so unglaublich wahr! Es handelt von einer Woche Beobachtung diverser Elterntypen. Von Helikoptermums, die ständig um die Kinder herumdrehen, bis zum Neo-Dad, der auch mehr Elternzeit nimmt - nicht nur, um die 14 Monate Elterngeld zu bekommen - und dann sind da die Bloggermum, Dachgeschossmutti, die eine Nanny und Nachtschwestern hat, damit sie es nicht so stressig hat, ihre Kinder laufen natürlich in Petit Bateau rum und nuckeln an Fendi-Schnullern, oder eben der iPhone-Dad, wie der Name schon sagt: nie ohne Handy anzutreffen.
Auch alleine die teilweise schrecklichen Namen der armen Kinder: Futura ist mein Lieblingsname *würg*, gefolgt von Cosma Moon und Maralina Fee ...

ABER bei aller Blödelei und Witzigkeit: genau so ist es und das ist schlimm, spiegelt es doch nur die Unsicherheit der heutigen Eltern vor. Alle wollen alles richtig machen. Einige opfern sich (Helikopter) andere schmücken sich (Dachgeschoss) einige verdienen ihr Geld (Blogger) und wieder andere wollen bei allen gut ankommen, auch auf Kosten der Kinder (Neo).

Cover: passt perfekt, nur hätte ich dann auf der Rückseite das gleiche Bild mit einer starrenden Frau gerne gesehen.

Schreibstil: ich habe mich herrlich unterhalten gefühlt, habe gelacht, zustimmend genickt und nachdenklich meine Spielplatzzeit resümiert (ja, mit Kind 4 bin ich auch noch auf Spielplätzen anzutreffen, aber bitte nur noch alleine)! Ich habe meine alte Spielplatz-, Babyschwimm-, Pekip-, Frühenglisch-, Musikgarten- und und und -Cliquen wiedergesehen ;-)

Dieser schlimme Konkurrenzkampf der Eltern untereinander macht mich wirklich fertig, wir heben unsere Kinder auf Throne und passen uns dem Leben der Kinder an, dabei muss es umgekehrt sein, damit wir überlebensfähige Erwachsene bekommen.

Das Buch beschreibt aber noch viel mehr, z. B. den Unterschied zwischen Babysitter und Mutter, wie eigentlich die Geburt war oder wer wie lange stillt und weitere wichtige Themen.

Ein Buch zum schmunzeln, zum nachdenken, zum herzhaften Lachen für Eltern und die, die es mal werden wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.02.2015
Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Lindner, Lilly

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin


ausgezeichnet

Phoebe schreibt ihrer Schwester: das ist eigentlich nicht ungewöhnlich, nur ist April in einer Klinik und wird dort aufgrund ihrer Magersucht behandelt. Wir bekommen Briefe zu lesen, die so rührend sind, dass ich nur schreiben kann, dass das Buch gelesen werden muss! Voller Weisheiten und Feststellungen, wie das Leben ist und was wir daraus machen können schreibt Phoebe ihrer Schwester. Auch die Probleme innerhalb der Familie werden eindringlich beschrieben. Immer wieder wollte ich die Eltern schütteln und anschreien, weil sie sich so unnatürlich verhalten, teilweise lieblos und desinteressiert und das nicht nur April gegenüber, Gerade, als diese nicht mehr da ist, Phoebe Ängse äußert, sind sie eben auch nicht für sie da, da kümmert sich die Mutter lieber um die Pflegekinder (was ich für sich genommen natürlich klasse finde, aber erst habe ich mich um meine Kinder zu kümmern!). Was passiert, wenn "Ana", die böse Freundin, jemanden so beeinflusst, dass das Leben keinen Spaß mehr macht und als nicht mehr lebenswert gesehen wird.

Das Buch zeigt zwei Seiten. Der erste Teil ist Phoebe, die verstehen will, was mit April passiert, mit ihrer Familie, warum "Ana" kam und ihre Schwester so beeinflussen konnte und - dann im zweiten Teil endlich Aprils Antworten (ab Seite 213).

Lilly Lindner hat sich unglaublich in beide Rollen hineinversetzen können, auch, weil sie selbst ebenfalls unter Magersucht gelitten hat.

"Aber eigentlich ist es ja egal, woran man glaubt. Man darf nur niemandem damit weh tun. Glaube ist nämlich Freiheit im Kopf, und die muss jeder selbst gestalten, nach seinen eigenen Vorstellungen!“

Schreibstil: Unbeschreiblich! In dem Buch stecken so viele aussagekräftige, weise Sätze, dass eine Gänsehaut nach der anderen Vorprogrammiert ist. Unglaublich die Sprachgewalt und Wortgewandtheit von Lilly Lindner!

Cover: Schlicht und vieldeutig zu interpretieren. Sind es Tauben, die Hoffnung ausstrahlen? Einige Kleckse sehen aus wie ein in die Höhe gehaltener Daumen, oder stellt das Auseinandergehen der Tauben/Kleckse eine Auflösung dar? So wie das ganze Buch verschiedene Blickwinkel zeigt, fängt es schon beim Cover an.

Ein Buch, das nachwirkt, das berührt, erschreckt, bewegt und zum Nachdenken anregt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2015
Der Jahrhundertsturm / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.1
Dübell, Richard

Der Jahrhundertsturm / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.1


sehr gut

Zunächst: was für ein Wälzer! Zwischenzeitlich taten mir die Arme weh vom Halten des Buches ;-) ABER es handelt sich hier um ein wirkliches spannendes, historisches Buch mit verzweigten Handlungssträngen, die alles bieten, um nicht langweilig zu werden.

Cover: Die Farben passen schön zusammen, ich denke, dass die Lok "Der Adler" ist, die erste in Deutschland rein dampfgetriebene Lokomotive, die am 07.12.1835 ihre erste Fahrt von Nürnberg nach Fürth aufnahm. In dem Buch hat gerade die Geschichte um die Eisenbahn schöne Einblicke gegeben.

Schreibstil: An einigen Sellen etwas ausufernd, aber immer gut verständlich, selten langweilig, dafür ist zwischen 1789 und 1914, im "spannenden Jahrhundert" auch richtig viel passiert.

In der Geschichte geht es um Geschiche. Einiges ist gut recherchiert, einiges zusammengedacht oder ausgedacht. Wir lernen Otto von Bismarck kennen, der mir zu kauzig beschrieben wurde, etwas zu derb für einen Adligen, aber das ist meine Meinung. Dann ist da Alvin von Briest, der nach dem Tod seines Vaters als zweiter Sohn leer ausging. Ihn mochte ich am liebsten, auch wenn ich das Ende, das Testament und sein wohl jahrelanges Wissen und Schweigen für nicht richtig halte - auch aus Liebe kann ich nicht alles zulassen!

Alvin hat einen Freund, Paul, und eine Frau, Louise, und tja, wie soll es anders sein, Drama gehört eben auch dazu, betrügen Louise und Paul Alvin, indem sie eben ein Verhältnis miteinander haben. Ganz fies fand ich, dass Louise nach ihrer Hochzeit "Je t'aime, Paul" sagte, da war sie bei mir komplett unten durch. Auch wenn zu damaligen Zeiten Ehen nicht immer aus Liebe geschlossen wurden: entweder haue ich ab oder ziehe das durch, meine Meinung.

Das französische Gefasel, das ab und an geschrieben da stand, war etwas anstrengend, denn ich habe keine Übersetzung bekommen - okay, ich habe es irgendwie verstanden. Zwar habe ich nur noch rudimentäre französische Sprachkenntnisse aus der Schule, aber sie haben gereicht.

Es geht um die französische Revolution, es geht um Krieg, um Stimmungen der damaligen Zeit, genauso wie um die gravierenden Fortschritte der Zeit. Das Militär wird nahegebracht, was ich als Soldat sehr amüsant fand, denn die Dienstgrade haben sich weitgehend geändert, es heißt heute z. B. Oberstleutnant, was viel schöner aussieht als Oberstlieutenant. Auch die Beschreibungen, was es heißt, Soldat zu sein, stolz und lieber im Krieg zu fallen, sodass die Ehefrauen stolz auf sie sind (S. 664 letzter Absatz) all dies ist befremdlich, gleichzeitig aber auch vor dem Hintergrund der Zeit verständlich - und manchmal wünsche ich mir nur ein wenig mehr Respekt für den Job, den meine Kameraden und ich täglich ausführen, denn auch wir riskieren unser Leben für alle Menschen in Deutschland!

Auch die damaligen Familien, deren Geheimnisse, das Aufwachsen mit preußischen Regeln fand ich beeindruckend. Moritz, der Sohn von Louise und Alvin ist gut beschrieben, wie er aufwächst, wie er Herrn Boettcher erzählt, das er seine Tochter Antonie liebt, wie er Otto "nacheifern" will l... Die ganzen Regeln sind schon faszinierend - und gut, dass so manches vorbei ist ;-)

Danke für das Nachwort! Da hat Richard Dübell nochmal beschrieben, was erdacht und was genauso oder ähnlich passiert ist und wo er seine Informationen her hat.

Fazit: Mann muss die militärischen/poliischen Hintergründe schon mögen, denn bei der Lektüre der 1045 Seiten stehen die klar im Vordergrund. Aufgelockert wird es wahrlich von den privaten Geschichten um Alvin, Louise, Paul, Lily, Otto, den Brüdern Flachat ... das Buch hat durchaus für jeden etwas und es lohnt sich auf jeden Fall!

Bewertung vom 14.01.2015
Still
Raab, Thomas

Still


ausgezeichnet

Ich dachte anfangs an einen Thriller, aber es kam besser! Karl Heidmann wurde zu früh in die Welt geboren, weil er es in seiner Mutter nicht mehr aushielt - zuviele Geräusche machten ihm zu schaffen. Nur: kaum auf der Welt, wurde es in dieser noch schlimmer, Geräusche jedlicher Art verursachten körperliche Schmerzen. Die Tage in Jettenbrunn waren von da an untermalt vom Schreien des Kindes und die eh schon gemiedene Mutter Charolotte nun ihrem Schicksal erlegen. Einzig die abendlichen Spaziergänge mit seinem Vater Johannes, in der Dunkelheit und Ruhe der Nacht, gaben Karl etwas Frieden. Nach einem Erlebnis im Fahrstuhl fand sein Vater heraus, was Karl hatte: ein übersensibles Gehör! Kurzerhand wurde der Keller umgebaut und von da an wuchs Karl im Keller auf. Der Dorflehrer kam, um den hochintelligenten, nicht sprechen wollenden Jungen zu unterrichten. Dann kam Charlottes Geburtstag. Sie betrank sich, wie so oft, aber an diesem Tag erhielt sie vom Dorfarzt eine für sie schreckliche Nachricht, nahm ihren Sohn und fuhr zum Weiher. Da Karl das Baden und die Stille unter Wasser liebte, sagte sie, dass sie baden wolle, zog sich aus und glitt ins Wasser. Karl blieb am Rand stehen und sah seiner Mutter zu, wie sie immer tiefer ins Wasser ging und plötzlich nicht mehr auftauchte. Am Abend fand man Karl und wusste, was passiert war. Seine Mutter wurde aus dem Wasser geborgen und diesmal sah seine Mutter zum ersten Mal friedlich, still, zufrieden und wunderschön. Fasziniert vom Tod beginnt seine Suche. Der Tod ist überall, das Töten auch, also ist es für ihn, der nie gelernt hat, mit Menschen zu lernen, der keine sozialen Fähigkeiten besitzt, normal und etwas schönes - und er beginnt, erst Tiere und dann Menschen zu "beschenken". Cover: Geheimnisvoll und schlicht macht es mich neugierig, das auffällige "t" in "Still" und dazu der schon fesselnde Klappentext, wunderbar! Schreibstil: Das beste, was ich in den letzten 15 Jahren gelesen habe! Thomas Raab spielt/tanzt/malt die Wörter, Poesie pur, er liebt Worte und weiß sie einzusetzen, ich weiß es nicht besser zu beschreiben. Der Umgang mit der Sprache verursacht bei mir eine Gänsehaut, weil Thomas Raab wunderschön schreibt. Ich konnte das Buch nicht weglegen, hatte Angst, dass es zu schnell zu Ende ist! Karl Heidmann berührt, ich habe ihn verstanden, habe seine Taten nicht als unmenschlich oder Gräultaten gesehen, wie es alle anderen taten; ich wusste, warum er das machte. Horst Schubert, der Kommissar, sollte ihn nicht bekommen. Das erste Kapitel (Glaube) ist ganz Karl gewidmet, es zeigt und beschreibt sein Leben und wie er zu dem wurde, was er ist. Das zweite (Liebe) ist Karls Reise, alles, was ihm auf dem Weg zur Stille wiederfahren ist, z.B. Marie ... und das dritte (Hoffnung) ist die Vollendung, das Finden seiner Stille. Ich musste, obwohl ich Vergleiche sonst scheue, an "Das Parfum" von Patrick Süskind denken. Karl und Grenouille haben beide eine besondere Gabe, der eine hört alles deutlicher, den "Flügelschlag des Schmetterlings", während Grenouille ja über eine außergewöhnliche olfaktorische Sensorik verfügt. Der Unterschied besteht darin, das Grenouille angespannt ist, auf der Suche nach dem einen, alles beherrschenden Duft, und somit für sich tötet, wohingegen Karl das Unglück der Menschen im Gegensatz zur Schönheit des Todes sieht - er tötet nicht für sich, sondern um den Menschen etwas zu schenken: Frieden. In einigen Fällen tötet er aber auch, um Menschen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ein unglaubliches Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann zieht und welches es mehr als verdient hat, in einem Atemzug mit den ganz großen Namen genannt zu werden!

Bewertung vom 21.12.2014
Das Blubbern von Glück
Jonsberg, Barry

Das Blubbern von Glück


ausgezeichnet

Dieses ganz besondere Buch bedarf auch einer ganz besonderen Rezension. Ganz im Stil von Candice habe ich durch das Alphabet eine Rezension verfasst und ihr jeden einzelnen Buchstaben gewidmet!

Am Anfang lernen wir Candice kennen, schnell merkt man, dass sie anders ist.
Besonders ist an Candice, dass sie immer ehrlich ist und alles ganz genau nimmt.
Chaos gibt es in ihrem Leben trotz Ordungsliebe genug.
Douglas aus einer anderen Dimension, der unbedingt zurück zu seinen wahren Eltern will und für Candice ein Freund wird.
Erdferkel-Fisch, die Candice auf keinen Fall als Göttin sehen darf, lieber soll sie Atheist werden.
Frances, ihre kleine, verstorbene Schwester geistert auch nach 7 Jahren durchs Haus und durchs Leben ihrer Familie.
Geld haben die Phees nicht viel, seit Candice Vater nicht mehr arbeitet.
Heimat ist für Candice Albright, die Stadt, die immer schläft.
Intelligent ist Candice, sie bringt immer nur As mit nach Hause.
Jim, ihr Vater, verschanzt sich im Schuppen, um an seinem Computer ein Programm zu erstellen, um es letztendlich seinem Bruder zu zeigen.
Küssen: ihren ersten Kuss bekam sie von Douglas, nachdem sie ins Wasser gesprungen ist, um ihre Familie zusammen zu führen, was erstmal misslang. Küssen findet sie komisch.
Liebe: Douglas liebt Candice, nur wie sie darüber denkt, ist nicht ganz klar, siehe K.
Mutig geht sie in die Schule und verstellt sich nicht, obwohl ihre Mitschüler sie für doof oder behindert halten. Sie hat keine Freunde, aber denkt, dass sie irgendwann schon Pyjamapartys feiern wird.
New Orleans: die Stadt hat für ihre Mutter eine ganz besondere Bedeutung, sei es beim New-Orleans-Abend oder ihr Geburtstagsgeschenk.
Offenheit, die ist es, die Candice so bezaubernd macht, ich glaube sie kann nichtmal lügen oder mit Absicht etwas falsch machen.
Patent ... ja, ein Patent hat Brian und Jim zu Feinden gemacht.
Querdenker: immer zwischen den Zeilen lesen, anders denken und darüberhinaus denken!
Reicher Onkel Brian liebt Candice und hilft ihr, wo er kann, trotzdem ist er ein Dickkopf, dem Geld scheinbar wichtiger ist als seine Familie.
Scheitelkäppchen-Fisch, den hat sie von Douglas bekommen, damit Erdferkel-Fisch nicht an Candice als Gott glaubt.
Tod, das bewegendste Kapitel, wie das F mit der Beschreibung von Frances Tod. Sowas passiert, ganz klar, aber wie sehr es eine Familie verändern kann, wie es auch Candice verändert hat, ist schwer, traurig, aber auch bewegend zu lesen.
Unausgesprochenes, aber dennoch zwischen den Zeilen zu ahnendes: herzlichen Glückwunsch an Barry Jonsberg, der zu Recht einer der renommiertesten und ausgezeichneten Schriftsteller Australiens ist. Ich werde ihn beobachten! ;-)
Vicky, ihre Mutter, leidet seit Frances Tod an Depressionen und ist somit kaum für Candice da.
Wir sollten uns alle ein wenig von Candice aneignen, ihre Sicht auf die Dinge und die Versuche, alle glücklich zu machen.
Xenophobie: ich habe es nachgeschlagen, die Angst vor Menschen.
York, also eher New York: da wohnt Denille, Candice Brieffreundin, in der Stadt die niemals schläft.
Zukunft: ich hoffe sehr, dass es noch ein weiteres Buch über Candice geben wird!

Cover: Fantasievoll und ich mag die Farben, nur habe ich mir Candice nie mit Brille vorgestellt.

Schreibstil: Das Buch habe ich verschlungen, es lies sich leicht lesen nur frage ich mich, ob es Kindern ab 10 auch gelingt, zwischen den Zeilen zu lesen und alles zu verstehen?!

Dieses Buch ist einfach nur schön und traurig zugleich. Zeigt es das Leben eines Mädchens, welches anders ist, aber eben auch in der wahren Welt vorkommt. Vieles erinnert mich an meinen 11. jährigen Sohn und seine Welt, deshalb bin ich dankbar noch ein bißchen mehr gesehen zu haben.

Bewertung vom 12.12.2014
Zündstoff (eBook, ePUB)
Nicolaisen, Gea

Zündstoff (eBook, ePUB)


sehr gut

Mich hat Zündstoff sehr überrascht, versteht Gea Nicolaisen es doch gut, mich auf falsche Färten zu locken und mir schließlich ein überraschendes Ende zu präsentieren.

Das Cover: Nett, aber nicht so aussagekräftig. Anhand des Covers würde ich jetzt nicht auf einen Krimi schließen, zumal der Titel ja auch neutral gehalten wurde.

Schreibstil: Großartig, hier lebt die Landschaft, ich konnte mir Schleswig sehr gut vorstellen und denke, dass die Autorin ihren Norden liebt und lebt. Ich hatte gleich ein Bild der Protagonisten vor mir, und da die gesamte Geschichte eben nicht abgehoben oder unrealistisch ist, war das Buch für mich schnell zu lesen.

Die Geschichte spielt in Schlei, einer kleinen Stadt in Schleswig. Lucie ist dorthin gezogen, weil sie einen tollen Job als Architektin bekommen hat. Sie ist zwar die Großstadt gewohnt, findet ihr neues Leben aber auch schön. Beim Gitarrenunterricht trifft sie auf die gleichaltrige Fenja, die beiden verstehen sich sehr gut, sind einander sympatisch, und daher ist Lucie entsetzt, als sich Fenja, wohl aus Liebeskummer, umgebracht haben soll. Fenja hinterlässt ihr ein Tagebuch, welches sie Fenjas Schwarm Rangar Calliesen übergeben soll. Rangar ist der Sohn ihres Chefes Rainer Calliesen, einem großen Bauunternehmer. Bei der Beerdigung trift Lucie auf Malte. Malte ist ein Schulfreund von Finja und war in sie verliebt, nur wollte Finja wieder mit Rangar zusammen kommen. Zwischen den beiden Männern ist besteht Feindschaft, gerade Malte und Rangar geben sich abwechselnd die Schuld an Finjas Ableben. Lucie hingegen finde beide sympatisch und steht oft zwischen den Seiten.
Schnell stellen sich Lucie, Rangar und Malte die Frage, ob Finja sich wirklich selbst von der Brücke gestürzt hat, oder ob sie geschubst wurde.
Als dann auch noch Bobendrohungen die Stadt in Atem halten, Rainer Calliesen erschossen wird und sich Finja selber in größte Gefahr begibt, nimmt das Buch noch eine spannende Wendung.
Gut durchdachter, solider Krimi des Nordens mit perfekt im Kopf hängen bleibenden Landschaftsbildern. Einige nur im Norden von Deutschland verwendeten Fachbegriffe und eine sympathische Hauptfigur, die sich selbst nicht traut und sich damit selber im Wege steht, machen diesen Krimi nicht besonders, aber anders und lesenswert.

Bewertung vom 12.12.2014
Der kleine Medicus
Grönemeyer, Dietrich

Der kleine Medicus


ausgezeichnet

Der kleine Medicus von Prof. Dietrich Grönemeyer erinnert mich an meine Kindheit, genauer an die französische Serie "Es war einmal das Leben", nur ist das vor mir liegende Buch deutlich besser!

Cover: Schon beim Auspacken des Buches ist mir gleich die Hochwertigkeit des Covers, der Seiten, des gesamten Buches aufgefallen. Das Buch ist breiter als die Standardwerke und kann somit ganz wundervolle Bilder zeigen.

Schreibstil: Durch die spannende Geschichte fesselt das Buch kleine sowie große Kinder. Kompaktes Wissen vermitteln die farblich hervorgehobenen Kästchen. Der hintere Teil, Medizinservice, ist farblich abgehoben, sodass man da ganz schnell wichtige Informationen findet, ohne lange im Buch zu suchen.

Nano, der eigentlich Nanolino heißt, ist der kleine Medicus. Er will Arzt werden und hat ganz viele Fragen. Er gerät an Dr. X, Micro Minitec und Rappel, den Versuchshasen, der mit Micro Minitec aus dem Labor von Prof Schlotter geflüchtet ist. Prof Schlotter hat Böses im Sinn, und als Opa Erwin sich plötzlich wie ein Roboter verhält, beginnt Nanos Reise durch Opa Erwins Körper - okay, vorher durfte er in Micro "üben"...

Das Buch hat aber noch ganz viele weitere Besonderheiten: wir beginnen nicht nur eine Reise durch den Körper, nein, Prof . Grönemeyer hat durch Oma Rosi auch eine Verfechterin der Naturheilkunde eingebracht, was mir als Heilpraktiker besonders gefällt. Sie gibt ganz viele naturheilkundliche Tipps, Rezepte für Heiltees oder was man gegen einen Sonnenbrand machen kann, ohne in Quacksalberei abzudriften.

Ab S. 215 wird erneut viel erklärt, wir sehen Bilder vom Inneren des Körpers, mal das Skelett, dann mit Organen, Kernspinaufnahmen oder einfach Erklärungen, was man beim Arzt macht. Die häufigsten Krankheiten werden erklärt und die Behandlung (naturheilkundlich, schulmedizinisch und mittels Hausmitteln) beschrieben. Infektionskrankheiten/Kinderkrankheiten und wie man sie erkennt, dann, ein paar Seiten weiter, werden ganz viele tolle Heilkräutertees mit ihren Wirkweisen beschrieben, ein Glossar und was wir machen können, um gesund zu bleiben. Also der hintere Teil lohnt sich nochmal sehr!
Das Buch kann ich durchweg jedem ans Herz legen, die Geschichte macht Spaß, die Bilder erinnern an den Film und es ist dazu noch ein Buch zum Nachschlagen! Das gebe ich nicht wieder her und freue mich auf mehr von Nano und Prof. Grönemeyer!

Bewertung vom 09.12.2014
Wunder der Weihnacht

Wunder der Weihnacht


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch, voller schöner Geschichten rund um Weihnachten, die zudem noch tatsächlich so geschehen sind. "Gewöhnliche" Menschen werden zu Himmelsboten, oder wie Gott sichtbar wird durch Taten und Menschen. Sei es das erst einsame Fest in Kenia mit der schönen Wendung, als der Pastor in der Tür steht; der Obdachlose, der das Wasser plätschern hört und somit schlimmeres verhindert oder die Frau, die um das Leben ihres Mannes bangt, wo nur das Eingreifen des "Chefarztes" das Leben retten konnte. Gänsehaut, Tränen der Freude, Zustimmung und Hoffnung, vereint in dem Buch.

Cover: Stimmungsvoll weihnachtlich und der Sternenhimmel zieht sich durchs ganze Buch genau wie die Form der Überschrift.

Schreibstil: Von verschiedenen Autoren geschrieben und doch eins. Eins in ihrer Liebe und Dankbarkeit zu Gott.

Die kurzen Geschichten eignen sich perfekt für eine Bahn- oder Busfahrt, zum Einschlafen oder beim Warten auf was auch immer. Es schärft die Sinne und macht besinnlich. Jeder hat seine eigenen Weihnachtswunder, jeder hat ähnliches erlebt und gerade vor Weihnachten, vor dem größten Geschenk, das Gott uns geben konnte, uns seinen Sohn zu schicken, sollten wir daran zurück denken. Ein perfektes Geschenk zum Nikolaustag, damit man noch genug Zeit hat, in die besondere Stimmung einzutauchen und sich Anregungen zu holen, wie z.B., nicht so teure Geschenke zu kaufen, sondern lieber ein Kochbuch oder Fotobuch zu erstellen ...

Bewertung vom 02.12.2014
Wer weiß, was morgen mit uns ist
Brashares, Ann

Wer weiß, was morgen mit uns ist


ausgezeichnet

Prenna kommt aus der Zukunft und flieht mit anderen Zeitreisenden ins Jahr 2010: sie fliehen vor der Blutpest, die durch Mücken übertragen wird. Sie haben Regeln, 12 strenge Regeln, wie sie in der Vergangenheit zu leben haben - doch Prenna trifft auf Ethan, einen "Jetztlebenden", und es entstehen Freundschaft und Liebe. Zusammen machen sie sich auf den Weg, die Zukunft neu zu schreiben.

Schreibstil: Von der ersten bis zur letzten Seite fand ich ihn fesselnd, manchmal unheimlich, nicht zu sehr ins Detail gehend, daher meine Leseempfehlung ab 12 Jahren.

Cover: Schlicht gehalten mit tollen Farben, zwei Gesichter, die für mich Prenna und Ethan darstellen.

Die Autorin hat es geschafft, mich mitzunehmen, ich war so oft dran an der Zukunft, an Sachen, die ich mir vorstellen konnte. Ich habe mit Prenna und Ethan mitgelitten, wie sie kämpften und zusammen die Zukunft neu geschrieben haben, hab ihren Mut bewundert und oft über die Erwachsenen den Kopf geschüttelt. Ein Buch zum nachdenken, denn wenn wir weiter mit unserer Welt so umgehen, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Zukunft unserer Kinder/Enkelkinder/ Urenkelkinder so ähnlich aussehen kann.

Mein Fazit: Ein Buch zum lange nachdenken - und jeder sollte versuchen, ein Stück mehr an die Zukunft zu denken, um es besser zu machen.

Bewertung vom 25.09.2014
Sand der Zeit / Wanderer Bd.1 (eBook, ePUB)
Murmann, Amelie

Sand der Zeit / Wanderer Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

GÄNSEHAUT von einem Buch, das hatte ich auch lange nicht mehr, ein sooooo tolles Buch. Amelie Murmann hat mich abgeholt, mitgerissen und überrascht, über das Ende, erstmal stehen lassen. Ich hoffe auf ein weiteres Buch, welches angeblich geplant ist! Ich bitte drum, hier kann es ein Fan nicht erwarten. Cover: Für Jungendliche bestimmt ansprechend, für mich ok, ich hätte lieber ein geheimnisvolles Internat gesehen und die menschlichen Schatten finde ich zu erwachsen. Die Sanduhr und ihre Bedeutung wird ziemlich schnell klar... Emilia Alessia Sommer wurde adoptiert. Ihr richtiger Name ist Emilia Alessia di Fiore und sie will nur eins, im Eliteinternat, "Palaestra Viatorum", ihr Abitur machen. Dank einer 3 in Kunst kann sie da nur leider nicht anfangen. Dann passieren merkwürdige Sachen, aus Bildern entsprungene Männer, ein Stalker und dann wird ihr Leben von Maximilian von Morgenstern, zufällig stellv. Schulsprecher der "Palaestra Viatorum", gerettet, der ihr mitteilt das sie ein Vorstellungsgespräch in der Palaestra Viatorum hat. Sehr gut, verständlich geschrieben Emilia ist mir fast zu "schlagfertig" sie lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen,was doch eher ungewöhnlich für ein Mädchen ist, ok, sie ist kein normales Mädchen, und ich sehe sie jetzt mal so wie Jungendliche sie sehen könnten: endlich mal ein Mädchen was kontra gibt, so will ich auch sein und vielleicht ermutigt das andere Mädchen zum mutig sein. Max, natürlich extrem gutaussehend und dann auch noch Florian, auch gutaussehend, nett, sehr unterschiedlich und daher für jeden Mädchengeschmack was dabei. Im Buch geht es daher auch um die erste Liebe, um Freunde, um Aufwachsen ohne die richtigen Eltern zu kennen und um Freundschaft. Da ist z.B. Kit, genau dem Zeitgeist mit Tattoo und Piercing und Florian. Geheimnissvolle Begenungen mit Logan und Hora und immer wieder Sprünge durch Bilder, Täume, Visionen, Hüterin der Zeit... Ich kann mich nur wiederholen! Bitte mehr, den nicht alles wurde aufgelöst ;-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.