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Benutzername: 
kabo16
Wohnort: 
gifhorn

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Bei Fortsetzungsromanen bin ich immer sehr vorsichtig, denn oft kann der Zweite Teil nicht an den Erfolg des ersten heranreichen. Und das "Lawendelzimmer" war schon großartig.
Meine Sorge war allerdings völlig unbegründet, denn mir gefällt das "Bücherschiff des Monsieur Perdu" noch besser.
Es knüpft da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Und die altbekannten Namen und Personen sind wieder da. Es ist ein bisschen wie "nach Hause kommen".
Natürlich treten neue interessante Menschen in Perdus Leben, mit Problemen und Macken. Nicht nur Perdu schließt sie in sein Herz, sondern auch der Leser.
Da dieser Roman kein Märchen ist und Perdu nur seine Bücher und seine Lebensweisheiten zum Helfen hat, kann sich nicht alles zum Guten wenden, aber doch sehr viel.
Die literarische Apotheke hat nicht nur gute Bücher an Bord, sondern tolle Menschen, die wiederum sehr viel Liebe in sich tragen. Man muss sie bei einigen nur freilegen.
Hinter einigen Kapiteln folgt eine kurze Erklärung aus der Großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle. Handbuch für Buchhändlerinnen, Buchhändler und andere Literarische Pharmazeuten.
Jeder, der gerne liest findet sich hier irgendwo wieder.
Also erst einmal hier schauen, ob nicht ein passendes Buch die Beschwerden lindern kann.
Ich habe auf jeden Fall ein neues Lieblingsbuch gefunden.

Bewertung vom 30.03.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover von Marc Raabes neuem Thriller fällt ins Auge: Pink und Schwarz. Auch der Buchschnitt ist schwarz. Leider waren dadurch die Seiten am oberen Rand sehr verklebt. Ich wollte schnell umblättern, es ist nämlich wirklich spannend, aber ich musste es vorsichtig mit einem scharfen Lesezeichen trennen. Echt ärgerlich! Zumal es bei meinem Exemplar erst im letzten Drittel besser wurde.
Die Arbeit hat sich gelohnt, es ist ein starker Thriller, der in Deutschlands Hauptstadt spielt. Auch vor der politischen Bühne wird nicht halt gemacht. Hat unser Bundeskanzler etwas mit den grausamen Morden an Frauen zu tun? Seine Adresse steht zumindest auf den toten Frauen.
Arthur Mayer und Nele Tschaikowski sind das neue Ermittlerteam, die mit diesem Fall betraut werden. Eine junge Kommissar Anwärterin und ein alter Hase.
Beide haben ihre Probleme und Macken, die sehr glaubwürdig dargestell werden. Sie müssen sich zusammen raufen, keiner gibt alles Preis, jeder hat seine Geheimnisse. Auch die Oberen!
Der Schreibstil des Autors ist aktuell, immer schnell auf den Punkt kommend, aber nicht übertrieben blutig.
Auf die Fortsetzung muss leider bis nächstes Jahr gewartet werden, echt eine lange Zeit. Das Gute ist, dass diese Story beendet ist, also kommt dann ein neuer Fall.

Bewertung vom 13.03.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


ausgezeichnet

Fünf total unterschiedliche Menschen befinden sich auf einem Segelboot in Richtung schwedische Schären. Zwei Pärchen und der Skipper. Urlaub mit Luxus, sonnigem Wetter und guter Laune. Allerdings ist der Raum auf so einem Segler für jeden auf dem Meer sehr begrenzt und die Landgänge sehr kurz.
Unter jedem "Dach ein Ach" - warum sollte es hier anders sein.
Der Leser lernt jeden der Teilnehmer Seite für Seite kennen. Bis auf den Skipper erzählt jeder immer ein Kapitel aus seiner Sicht.
Von Anfang an merkt man, dass nicht nur die See stürmisch sein kann, sondern auch die Beziehungen unter- und miteinander.
Kristina Hauff nimmt ihre Leser, wie bei ihrem ersten Roman, mit auf diese Reise. Sie packt so viele Adjektive mit in ihre Sätze, dass ich mein Kopfkino nicht mehr ausschalten konnte. Die hochexplosive Atmosphäre an Bord, der Geruch des Meeres, die aufkommende Gefahr, der Sturm.
Mir gefiel das Ende dieses Mal sehr gut. Es wurde alles geklärt, manchmal ist die Luft nach einem Unwetter wirklich viel sauberer.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2023
Tatort Schrottplatz / Inspektor Salamander Bd.1
Grolik, Markus

Tatort Schrottplatz / Inspektor Salamander Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover macht einfach gute Laune. Ein Salamander als Inspektor, das kann ja heiter werden. Sein Gehilfe Spider Manni ist ihm eine große Hilfe bei seinem ersten Fall auf dem Schrottplatz. Die Bezahlung natürlich in getrockneten Fruchtfliegen, was sonst.
Diese beiden sympathischen Gesellen haben sich ihre Kommandozentrale in einer alten Waschmaschine auf dem Schrottplatz eingerichtet. Und der erste Fall läst nicht lange auf sich warten. Es handelt sich um einen Vermissten, bzw. um eine ganze Familie von Fröschen.
Mit Unterstützung von Hazel Maus, einer Starreporterin und vielen anderen tierischen Berühmtheiten beginnt eine spannende und gefährliche Suche nach den Fröschen.
All die Tiere sind mit sehr viel Fantasie gezeichnet und besitzen einfallsreiche Namen, wie z. B. King Kong. Durch die vielen Bilder ist dieses Buch fast ein Comic. Ideal für Leseanfänger, aber auch für ältere Kinder. Sie verstehen dann die Zusammenhänge zu unserem Leben besser.
Schulden, Mieten, Geldeintreiber, Erpressung, Erderwärmung, Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe, alles wie im menschlichen Leben.
Meine Lese-AG fand das Buch lustig und spannend.

Bewertung vom 01.03.2023
Der Weg ins Feuer
Kent, Kathleen

Der Weg ins Feuer


sehr gut

Das Cover ähnelt dem ersten Teil und wirkt durch die rauhen Erhebungen edel.
Der Titel passt sehr genau zu diesem Thriller, denn für Betty Rhyzyk ist es eine Rückkehr ins Feuer. Körperlich und psychisch ist sie noch lange nicht fit, die Entführung durch Evangeline Roy, steckt ihr noch sehr stark in den Knochen.
Dabei war sie die härteste Drogenfanderin des Dallas Police Department, das ist Vergangenheit. Sie vergammelt quasi hinter Akten am Schreibtisch, wenn es nach ihrem neuen Vorgesetzten Marshall Maclin ginge, würde sie dort wohl auch bleiben.
Natürlich muss Betty auf der Straße weiter selber ermitteln, denn sie traut keinem. Tote Dealer, geklaute Drogen, Kartellkriege und ein Cop, der mordet.
Hart und spannend, oft sehr blutig und grausam, zeitweise sehr dick aufgetragen, aber nie langweilig.
Allerdings fand ich die Krankengeschichte von Betty zu sehr ausgeschmückt, mit all ihren Störungen hätte sie normalerweise nicht arbeiten dürfen, sondern in der Psychiatrie sitzen.
Trotzdem hoffe ich auf einen dritten Teil.

Bewertung vom 19.02.2023
Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist mein erster Urban-Fantasy-Roman, ich musste dieses Wort sogar googeln, da ich eine ältere Leserin bin. Ich bin begeistert, das fängt schon mit der glitzernden Covergestaltung an. Zusammen mit dem farbigen Buchschnitt ist es ein echter Hingucker im Bücherregal.
Zum Inhalt: Natürlich geht es um Magie, Spannung, Liebe, Mord und viele Gefühle. Avery Bishop arbeitet in der Bar ihres Bruders, sie kann die Gefühle von Menschen beeinflussen - über die Getränke, die sie dort mixt. Je nach Zutaten, entweder schreckliche Angstzustände oder pures Glück. Drogen, die nicht im Blut nachweisbar sind. Sie bekommt Aufträge von Dorian Mars, schickt die Menschen durch ihre Cocktails zu ihm und somit ins Verderben.
Natürlich gibt es noch einen tollen Polizisten, nämlich Adam Hayes und eine reiche Erbin. Sie alle verbindet die Magie.

Poisoner, Toxics usw., diese Magierformen werden hinten im Glossar erklärt.
Der Sprachstil ist flüssig. Einige Wiederholungen, die mich leicht genervt haben, z.B.: Mundwinkel, die nach oben zeigen. Selbst, wenn man an einigen Stellen lächelt. Ansonsten ein wunderschönes Buch.
Freue mich jetzt schon auf den 2. Teil.

Bewertung vom 12.02.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


ausgezeichnet

"Frankie" steht auf dem Cover, aber der fasst 14 jährige Frank möchte so auf gar keinen Fall genannt werden. Er ist ein sehr selbstständiger Junge, mitten in der Pubertät, wenig selbstbewusst. Seine Mutter ist allein erziehend, zu seinem Vater hat er sehr wenig Kontakt. Es gibt nicht viel Abwechslung in seinem Leben, bis zu dem Tag als sein Opa aus dem Gefängniss entlassen wird.
Irgendwie dreht sich die Erde nun andersrum, und 1000 Fragen tauchen auf, die kaum beantwortet werden. Warum saß Opa 18 Jahre im Knast, wieso scheint seine Mutter Angst vor ihrem Vater zu haben, wie heißt sein Opa eigentlich?
Frank will so viel wissen und auf der anderen Seite, möchte er eigentlich überhaupt nichts erfahren. Ein einziges Gefühlschaos für den Jungen.
Eins ist klar, von jemandem, der so lange im Knast war, geht auch eine fesselnde Ausstrahlung aus.
Opa ist im Gegensatz zu seinem Enkel, kein Mann der Worte oder Erklärungen. Er denkt sich Geschichten aus - sind diese wahr? Und er reagiert unvorherbar, mit Taten.
Sprunghaft ist diese Geschichte, nie ganz klar wie es weiter geht. Ellenlange Sätze, die sich wunderbar lesen und doch banal für diesen Roman sind. Gedankengänge, die irgendwo enden, vielleicht aber auch weiter gehen.
Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht, aber wie sollte es enden?
Ein großartiger Autor, der ab nun, einen Leser mehr gewonnen hat.

Bewertung vom 23.01.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


sehr gut

"Islands Nummer 1 Bestseller" steht auf dem Aufkleber, der vorn auf dem Cover gleich ins Auge fällt. Island ist klein, da gibt es vielleicht nicht so viele Autoren. Hinten findet der Leser den Aufdruck: Hochspannung und psychologische Finesse aus dem Land der Gletscher und Vulkane. Das Letztere stimmt, aber die Hochspannung ist bis zur letzten Seite, genau wie die Finesse im Vulkan oder in einer Gletscherspalte verschwunden.
Es ist ein gut geschriebener Krimi in dem eine Frau ermordet aufgefunden wird, an dem Leuchtturm, der sich auf dem Cover befindet. Dieser ist das Wahrzeichen von der Kleinstadt Akranes und hier spielt sich nun die ganze Geschichte ab.
Die meisten Menschen, die in dem Fall verwickelt sind, wohnen hier seid ihrer Kindheit. Jeder kennt jeden, war in der selben Schule, Beziehungen untereinander usw. Wer einmal weg war, wie die Polizistin Elma, kommt irgendwann wieder zurück. Zurück zu der Familie, egal aus welchen Gründen auch immer.
Bei Elma war der Grund hier für, eine Trennung von ihrem langjährigem Freund. Wieso, weshalb, darum wird hier ein großes Geheimnis gemacht. Passiert oft, dass Beziehungen zerbrechen und trägt nicht zur Spannung bei. 100 Seiten weniger und eher auf den Punkt kommen, dann wäre es flüssiger geworden.
Und gerade weil alles so alltäglich ist, zieht sich "Verschwiegen" in die Länge.
Das Ende ist daher ohne Überraschungen und vorprogrammiert.
Nordic Noir ist jeder Winter auf Island, damit muss man auf dem Cover hier nicht werben.

Bewertung vom 16.01.2023
Wehrlos
Benrath, Nora

Wehrlos


ausgezeichnet

Es ist mein erstes Buch von Nora Benrath und ich bin wirklich begeistert von dieser Autorin. Ihr Schreibstil ist flott und spannend, obwohl es sich um Kindesentführungen dreht, wird nicht auf die Tränendrüse gedrückt.
Realistisch wird hier geschildert wie die 4jährige Nele, an der Hand eines älteren Kindes, den Spielplatz verlässt. Eine Entführung vor den Augen ihrer Mutter und vielen anderen Menschen. Erst als das Kind in ein Auto gezerrt wird und die Mutter schreit, beginnt das Grauen.
Was dann geschieht wird aus sehr vielen verschiedenen Positionen erzählt. Familie, Nachbarn, Polizei, Sanitäter und Entführer machen diese Geschichte aus. Uhrzeit und Ort steht über jedem Kapitel.
Social Media spielt hier die große Rolle. Schneller als die Polizei es schafft, sind die Fotos der kleinen Nele, direkt vom Spielplatz, im Netz. Super!
Dort ist Nele mit ihrer Mutter eh oft zu finden. Kinder lassen sich gut vermarkten. Viele "Likes" bringen einige Vorteile.
Schockiert hat mich die Empathielosigkeit der Entführer. Kinder sind nur eine Ware und somit Geld. Alles andere spielt keine Rolle. Für mich als Leser nur gut, denn ich möchte mir gar nicht ausmalen was diese Kinder durch machen müssen. Deshalb gefiel mir auch der Schluss.

Bewertung vom 16.11.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


sehr gut

Wer die Oxen-Reihe gelesen hat, der wird hier bei bei diesem Auftakt um den CIA-Agent Jan Jordi Kazanski enttäuscht werden. Vielleicht liegt es daran, daß die Geschichte in Krakau in den Jahren 1999/2000 spielt. Seit dem hat sich vieles verändert und diese ganzen Spionagedetails haben sich verschoben.
Interessant ist dieser Rückblick in die Geschichte allemal.
Aber warm geworden bin ich mit Jordi nicht, obwohl er eine traurige Vergangenheit besitzt, denn seine Frau und kleine Tochter kamen bei einem Autounfall ums Leben. Er sucht im Alkohol seine Erlösung, ohne viel Erfolg.
Die CIA gibt ihm eine letzte Chance, er soll die "Witwe" in Krakau ausfindig machen. Aber an dieser ominösen Frau haben auch andere Organisationen Interesse. Denn sie hat die Macht in Polen in ihren Händen.
Die Spannung kommt nicht zu kurz, allerdings ist Jordi eher saufender Superman als ernstzunehmender Agent.
Ohne zu viel zu verraten: Am Anfang stirbt wieder ein Hund. Fand ich bei Oxen schon schrecklich. Ist sonst aber die einzige Gemeinsamkeit.
Hier fiebere ich dem 2. Teil nicht entgegen.