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Benutzername: 
annislesewelt
Wohnort: 
Wülfrath

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Deine Spuren im Schnee
Müller, Titus

Deine Spuren im Schnee


gut

"Deine Spuren im Schnee" ist eine feine, sanfte, fast zerbrechliche Geschichte über das Leben, die Liebe und den Glauben an Gott.

Stefan und Lenja lernen sich durch Zufall kennen, finden sich sympathisch und hoffen auf eine Beziehung, doch es gibt eine große Krise.

Titus Müller hat eine tolle Art Bücher zu schreiben und zumeist kann man direkt abtauchen.

Hier hatte ich allerdings etwas Mühe und doch hüllten mich die Worte ein und ich war gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Lenja und Stefan entwickeln würde.

Es gibt tolle Gespräche über den Glauben und Überzeugungen, doch ich habe mit etwas mehr Tiefe bei dem Gedanken zum Glaubensweg und damit verbundenen Entscheidungen gewünscht. So fehlte mir etwas und ich weiß nicht genau, was diese Geschichte mir sagen wollte. Doch sie hat mich noch lange über das Lesen hinaus beschäftigt und das muss ein Buch auch erstmal schaffen.

Schön waren einige wundervolle Szenen, die unter die Haut gingen, ein Lächeln schenkten, eine Träne ins Auge trieb und mir somit insgesamt doch angenehme Lesestunden bereitet hat.

"Deine Spuren im Schnee" nimmt hinein in schwere Fragen, eine Glaubenskrise, dem Erforschen der Glaubensgrundlage, einer zarten Liebe, Heilung und Versöhnung.

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Bewertung vom 10.10.2023
Novembernächte
Barron, Sylvia B.

Novembernächte


ausgezeichnet

Es brodelt im Land und die Stimmung kocht über. Mittendrin bewegen sich Ella und Nathanael. Sie müssen sich zurechtfinden in den Wirren ihrer Tage und sie fragen sich, wo Gott bei all dem Leid ist.

Vor allem Ella muss sich die Frage beantworten, ob sie in diesem Durcheinander richtig gehandelt hat. Wovon oder wem ist sie getrieben? Nathanael dagegen fängt an, über Gott nachzudenken, wodurch es starke Dialoge gibt.

Ich bin, nach kleinen Startschwierigkeiten, total in diesem Buch versunken und habe es begeistert gelesen.

Dieses Buch ist anspruchsvoll. Es gibt viele Persönlichkeiten, die es zuzuordnen gilt (dabei hilft der Anhang), die politische Situation ist detailliert beschrieben und es gibt viele Fakten und historische Ereignisse die erwähnt werden. Trotzdem ist alles gut verständlich, angenehm zu lesen und packend erzählt.

Bei allen erschütternden und grausamen Erlebnissen ist die sanfte Liebesgeschichte wie Puderzucker auf dem Kuchen. Sie ist leise, leicht, irgendwie zerbrechlich und versüßt doch alles.

"Novembernächte", erzählt von Liebe, Reflexion, dem Mut sich gebrauchen zu lassen, Umstände zu verändern, über den Glauben an Gott und das Vertrauen, dass er alles zum Guten wenden kann.

Sylvia B. Barron beschreibt aufregende Tage und schenkt die Möglichkeit, Geschichte real erleben zu dürfen.

Ich bin vollends begeistert und empfehle dieses Buch von Herzen.

Wer mehr möchte, als eine süße Liebesgeschichte, sollte dieses Buch wählen. Für mich ist das der bisher beste "Barron".

Bewertung vom 27.09.2023
Sparks of Joy
Unsin, Verena

Sparks of Joy


ausgezeichnet

Silia ist jung, schön, liebenswert und hat Schwierigkeiten ihr Äußeres anzunehmen. Ja, die ganzen Lebensumstände bringen sie dazu sich wie eine Versagerin zu fühlen und Gott scheint ihr so fern.


Philipp dagegen ist trotz offensichtlicher körperlicher Einschränkung zufrieden, eher unbeschwert, fröhlich und durchweg positiv. Er war so sympathisch und ich mochte ihn sehr.

Fast alle Charaktere waren liebenswert und ich habe sie gerne begleitet.


Die Geschichte von Silia und Philipp ist wie eine warme Decke, so wundervoll und sanft. Die Autorin hat es auf eine besondere Art geschafft, über Liebe zu sprechen, über persönliche Grenzen und über Werte. Dabei hat sie es geschafft, tiefgehende und wertvolle Dialoge hervorzubringen, die zu Herzen sprechen.


Silia, die so kritisch mit sich selbst ist, die Zweifel in sich trägt, sich selbst nicht annehmen kann und Philipp, das genaue Gegenteil, sind so echt beschrieben.


Der Schreibstil ist so einhüllend und wundervoll, durch die Zeitsprünge - die ich außergewöhnlich fand - gewinnt dieser Roman ungeheuer an Spannung.

Zudem wirken alle so echt und real, die Entwicklung ist glaubhaft und beinhaltet Höhen und Tiefen.'


Verena Unsin hat mit diesem Roman ein starkes Buch geschrieben, das über Selbstannahme, Werte und dem Glauben an Gott spricht.

Bewertung vom 27.09.2023
Hass gelernt - Liebe erfahren
Eric, Yassir

Hass gelernt - Liebe erfahren


ausgezeichnet

Yassir Eric ist in einer strenggläubigen muslimischen Familie groß geworden, hat eine Koranschule besucht und vieles über Allah und Mohammed gelernt.

Er war ein eifriger Muslim, bis er zum Christentum konvertierte. Ja, bis er Jesus persönlich kennenlernte, woraufhin er von seiner Familie für tot erklärt wird.

Er beschreibt seine Kindheit und Jugend packend und mitreißend. Ich habe gebannt seinen Erzählungen "gelauscht" und war gefesselt von den Traditionen und Ordnungen, nach denen er und seine Familie im Nordsudan gelebt haben und zum Teil immer noch leben.

Fast atemlos habe ich ihn begleitet und miterlebt, wie er seinen Weg findet. Der Schreibstil ist flüssig und stark und der 16-seitige Bildteil rundet alles perfekt ab. Beim Lesen hat man das Gefühl, Yassir persönlich kennenzulernen.

Vor allem die Geschichte seines Onkels hat mein Herz bewegt.

Lest dieses Buch, es ist eine grandiose Biografie und beschäftigt noch über das Lesen hinaus.

Bewertung vom 21.09.2023
Eines Tages finden wir nach Hause
Austin, Lynn

Eines Tages finden wir nach Hause


sehr gut

"Eines Tages finden wir nach Hause" ist ein wundervoller und starker Roman über die Kraft der Freundschaft und der Liebe.

Es geht um Peggy und Gisela, zwei junge Frauen, von denen eine in Deutschland und die andere in den USA lebt.

Peggy muss erleben, dass ihr Jugendfreund nach dem Krieg völlig verändert ist und keinen Lebensmut mehr hat.

Gisela dagegen erlebt schwere Kriegsjahre und möchte mit ihrer Familie nach Kuba auswandern.

Mir hat die Umsetzung, der Schreibstil, hier außerordentlich gut gefallen.

Lynn Austin hat zudem gewohnt flüssig und packend geschrieben und es fällt leicht sich in diese Geschichte zu vertiefen.

Es braucht lange, bis man erkennt, wie Peggy und Jimmy mit Gisela zusammengehören. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mit diesem Ende gerechnet. In beiden Handlungssträngen gab es Szenen, die mir Tränen in die Augen trieben und  mich bewegt haben.

Dieses Buch spricht über Hoffnung, die durchträgt auch wenn alles zerbricht, über Kriegstrauma, Angst, Unsicherheit, Zusammenhalt, tiefe Freundschaft, eine Liebe, die Zeiten überdauert und über die Erkenntnis, dass Gott das Böse nicht will. Außerdem zeigt diese Geschichte, dass Gott immer da ist und es zu allen Zeiten Menschen gab und gibt, die das Richtige tun.

"Eines Tages finden wir nach Hause" ist ein extrem lesenswertes Buch, denn neben starken Charakteren werden geschichtliche Ereignisse spannend weitergegeben.

Bewertung vom 17.09.2023
Hinter dem Schleier
Ritter, Amy Jasmin

Hinter dem Schleier


ausgezeichnet

Amy Jasmin Ritter hat mit ihrem Debütroman "Hinter dem Schleier" einen herzzerreißend schönen, aufwühlenden, emotionalen, bildgewaltigen, sehnsuchtsvollen, warmherzigen, sanften und zarten Roman geschaffen.

Dieses Buch drängt sich ins Herz, übt eine Sogwirkung aus, lässt einen nicht los und ist von Beginn an hoch spannend.

Es geht in dieser Geschichte um Elissa Belham und Raphael Williams, beide haben Schweres erlebt. Elissa ist nach schweren Schicksalsschlägen auf der Flucht vor einem Verfolger, zudem schmerzt es sie, als ehemals wunderschöne junge Frau, dass ihr Gesicht entstellt ist und von ihrer Schönheit nichts mehr zu sehen ist.

Raphael, der gerade dabei war, seinen Lebenstraum zu verwirklichen, muss damit zurechtkommen, dass er erblindet und von anderen abhängig wird. Dazu kommt eine große Wunde aus seiner Vergangenheit, bei der es nicht zur Heilung kommt.

Ich habe beide Charaktere geliebt. Sie waren so realistisch gezeichnet, so vielschichtig und authentisch. Sie hatten Stärken und Schwächen, machten Fehler und gingen doch weiter.

Beim Lesen dieser Geschichte brach es mir wirklich das Herz, ich konnte den Schmerz so fühlen und mir kamen die Tränen, die übers Gesicht rollen wollten. Diese Not, die Verzweiflung und die Sehnsucht nach mehr trafen mich.

Der schöne Schreibstil ließ mich alles mitfühlen, so als würde es mir selbst passieren, es war so schön erzählt. Ich kann es gar nicht wirklich beschreiben. Doch nein, das Buch war nicht nur traurig. Ich habe häufig lächeln müssen und habe die Geschehnisse gerne verfolgt und sie haben mich erwärmt und erfreut.

Zu sehen, wie sich alles fügt und dabei immer wieder neu von Gottes Liebe und Nähe zu uns Menschen zu erfahren war kostbar.

Gott ist Liebe und er ist immer da. Er spricht zu den Menschen, er lässt sie nicht allein und jeder ist wertvoll in seinen Augen. Er freut sich, wenn man zu ihm kommt und hat jederzeit Vergebung, ganz gleich, was vorher alles passiert ist.

Ab der Mitte des Buches wird der christliche Glaube immer präsenter und ist doch natürlich mit der Geschichte verwoben. Es ist eine Geschichte voller Spannung, dem Glauben an Gott, einer zarten Liebe, die nicht im Vordergrund steht und doch wunderbar zu erkennen ist. Ich denke das auch Leser die Liebesromane eher kitschig finden, diesen Roman lieben werden.

"Hinter dem Schleier" ist ein wunderbar starkes Buch, das von Vergebung spricht. Von Gott, von den Mitmenschen und sich selbst. Es geht darum zu verstehen, dass man diese Vergebung annehmen darf, um die schwere Last loszuwerden und die geschenkte Freiheit zu genießen.

Außerdem zeigt diese Geschichte, dass Schönheit nicht im Äußeren liegt, sondern im Herzen. Im Wesen unserer Mitmenschen, unseres eigenen Charakters und vor allem in Gott. Schönheit liegt in der Liebe, der Hingabe und der Selbstlosigkeit und ja, man kann sie auch an schweren Tagen finden.

Bewertung vom 14.09.2023
Ich war doch noch ein Junge
Brallier, Steven W.;Beck, Lynn G.;Lohr, Joel N.

Ich war doch noch ein Junge


ausgezeichnet

In diesem Buch geht es um Mitka, der als kleiner Junge ins Konzentrationslager kommt, um von dort als Haussklave von einem Nazi-Offizier zu kommen.

Die Zeit vor und im Konzentrationslager nimmt nur einen Bruchteil in dieser Geschichte ein, es geht viel mehr um seine Zeit bei den Dörrs, die von Angst, Gewalt und ständigem Hunger geprägt ist.

Doch der größte Teil seiner Geschichte beschreibt die Zeit nach seiner Befreiung.

Es war bewegend zu lesen, welche Gedanken und Gefühle, welche Verletzungen und Not Mitka erlebt hat und welche Auswirkungen es auf sein weiteres Leben hatte.

Gerade die Suche nach seinen Wurzeln ist fesselnd und interessant. - Ich habe vorher noch kein Buch gelesen, das so packend in diese Zeit hineinnimmt.

Oft habe ich das Gefühl, dass in Biografien "Die Zeit danach" nur noch schnell mit Fakten abgehandelt wird, hier aber bekommt man Einblicke in Mitkas Herz.

Denn was macht es mit einem, wenn man seine Eltern nicht "kennt", die eigene Kultur einem fast vollständig geraubt wurde und die Suche danach sich als extrem schwierig erweist.

"Ich war doch noch ein Junge" ist eine angenehm geschrieben und zu Herzen gehende Biografie, die mir häufiger Tränen in die Augen steigen ließ.

Es ist die Geschichte eines Mannes, der die Hoffnung nicht aufgab und seine Vergangenheit aufarbeiten möchte.

Bewertung vom 12.09.2023
Leb deine Wahrheit und andere Lügen
Childers, Alisa

Leb deine Wahrheit und andere Lügen


ausgezeichnet

Was für ein wertvolles Buch.

Dieses Buch hat in mein Herz gesprochen und mich auf Lügen aufmerksam gemacht, Sätze, die sich gut anfühlen, aber zeigen, dass Jesus nicht nötig ist.

Es sind Sätze, die nie ganz falsch sind und doch falsches vermitteln können.

Unter anderen ging es um "Wahrheiten" wie "Du bist genug" - sind wir das denn wirklich? Und "Du sollst dich selbst an die erste Stelle setzten" - lehrte Jesus nicht das Dienen? Oder auch: "Leb deine Wahrheit" - meine? Oder sollte ich doch eher nach Gottes Wahrheit leben?

Es gibt zehn gut klingende Sätze, die Alisa Childers unter die Lupe nimmt und im Licht Gottes betrachtet.

Sie schreibt angenehm, interessant, mit Beispielen aus dem Leben und scheut sich nicht aufzuzeigen, wo die Gefahr bei diesen Sätzen zu finden ist.

In ihrem ganzen Buch weist sie auf Gott hin, Gott ist der Maßstab, an dem wir uns richten sollen und nicht unser Wohlbefinden.

"Lebe deine Wahrheit und andere Lügen" ist ein Buch, das den Nagel auf den Kopf trifft. Es spricht ins Herz, regt zum Nachdenken an, bietet Stoff für Diskussionen und ist ungemein wertvoll.

Dieses Buch zeigt, dass am Ende nur Gottes Wahrheit zählt, denn sie verändert sich nicht.

Ich kann dieses Buch von ganzem Herzen empfehlen.

Bewertung vom 22.08.2023
Die verschwiegenen Jahre
Gohlke, Cathy

Die verschwiegenen Jahre


ausgezeichnet

Hannah Sterling muss nach dem Tod ihrer Mutter, zu der sie kein inniges Verhältnis hatte, feststellen, dass ihre Mutter nicht so war, wie es schien.

Getrieben von dem Wunsch mehr über sie zu erfahren, folgt sie den kleinen Hinweisen, die diese ihr hinterlassen hat und muss lernen, dass alle Menschen eine Geschichte haben und dass es Menschen gibt, die sie mit aller Macht verbergen wollen. Und so macht sie sich auf die Suche und fliegt von North Carolina nach Berlin.


Cathy Gohlke hat einen packenden und fesselnden Schreibstil. Ihre Worte ziehen einen in den Bann und die Geschichte lässt einen, einmal angefangen, nicht mehr los.


Auf zwei Zeitebenen darf man entweder Hanna oder ihre Mutter Lieselotte begleiten.

Beginnend im Nov. 1972 erzählt die Autorin die bewegende Geschichte über Hannahs Suche nach der Wahrheit.

Langsam und sanft hebt sie den Vorhang der Vergangenheit und schildert Lieselottes Erlebnisse rund um die Kristallnacht.

Dadurch können wir, als Leser, mit Hanna zusammen die Wahrheit erforschen.


Beide Erzählstränge waren unglaublich spannend. Ich kann gar nicht sagen, welcher mich mehr gefesselt hat.
Ich bin in das Buch eingetaucht und erst wieder im Alltag angekommen als ich es beendet hatte.
Ich habe mitgelitten, mit gefiebert, mich mit gefreut und Tränen in den Augen gehabt.


Die Autorin hat es mit diesem Buch geschafft eine schmerzhafte und schöne Geschichte, mit realistisch und authentisch wirkenden Charakteren zu schreiben. Eine Geschichte, die im Herzen nachhallt, zu Tränen berührt, über Schuld und Vergebung spricht, und sehr wirklichkeitsnah Einblicke in den Holocaust und seine Folgen schenkt.

Die Frage nach der Schuld der deutschen Bevölkerung, die Unsicherheiten und auch Ängste, vor allem bei den Überlebenden sind glaubwürdig beschrieben worden.


Der Glaube an Gott und seine Kraft, durch die Vergebung möglich ist, ist ganz deutlich und klar ausgeführt worden.

Bewertung vom 22.08.2023
Die geheimnisvolle Miss Serena
Miller, Carolyn

Die geheimnisvolle Miss Serena


gut

Es wurde bei mir wieder Zeit für einen Regency - Roman und auf die Geschichte von Miss Serena hatte ich mich mächtig gefreut.

Miss Serena ist eine wundervolle Künstlerin und mit großem Talent gesegnet. Sie malt wunderschöne Aquarelle, bis sie von ihrem Kunstlehrer körperlich bedrängt wird und sich dadurch ihre große Liebe zur Malerei trübt.

Sie verlässt London und wohnt bei ihrer Schwester und deren Mann Jon. (Beide sind bekannt aus Miss Winthrop - weshalb ich empfehle die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen) In dieser Zeit lernt sie dann Lord Carmichael näher kennen und sie fühlen sich zueinander hingezogen. Allerdings werfen Erlebnisse aus beider Vergangenheit lange Schatten in die Gegenwart und man fragt sich, ob die beiden jemals zueinander finden können.

Carolyn Miller hat einen wunderbar flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil, hier fehlte jedoch etwas Leichtigkeit. Dennoch hat sie es geschafft, mit ihren Beschreibungen der Landschaft, der Kunst und der Gebäude Bilder vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Ich war regelrecht verliebt in diese detailreiche Schilderung.

Ungeachtet dessen empfand ich diesen Roman als eher zäh. Die Geschichte bekam nicht den richtigen Schwung, obwohl eine Menge passierte. Zum Ende hin gab es auch einige Szenen, die wohl Spannung erzeugen sollten, mich aber im Lesefluss störten und auch etwas übertrieben und unstimmig wirkten.

Dazu kam, dass einige Nebencharaktere eher unsympathisch waren, obwohl sie fürsorglich oder fröhlich wirken sollten. Jon war, bei aller Fürsorge seiner Frau und Schwägerin gegenüber, so selbstgerecht und Melanie häufig grenzüberschreitend und anstrengend.

Ein großer Pluspunkt in diesem Buch war jedoch der Bezug zum Glauben. Es wurde wunderbar herausgearbeitet, dass in einer Beziehung nach Gottes Willen, beide, nicht nur einer, an ihn gläubig sei und dieser Glaube die Grundlage bilden sollte, ohne die es keine eheliche Gemeinschaft geben möge.

Interessanterweise hat die Autorin mit Serena auch einen Charakter geschaffen, der an einer eher unbekannten Krankheit leidet. Sie beschreibt einhergehende Einschränkungen sowie Ängste, Gedanken und den Umgang mit dem Leiden, was informative Einblicke in das Denken der damaligen Gesellschaft schenkt. Ebenso zeigt sie auf welche Herausforderungen Künstlerinnen zu bewältigen hatten.

"Die geheimnisvolle Miss Serena", erzählt die Geschichte zweier Menschen, die Geheimnisse offenbaren müssen um Freiheit zu bekommen, lernen über sich hinauszuwachsen, Verantwortung zu übernehmen, Gaben und Talente als von Gott geschenkt erkennen dürfen und um Vergebung bitten können.

Da auch dieses Buch mit einem kleinen Cliffhanger endet, freue ich mich schon auf den nächsten "Carolyn Miller".