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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2017
Die Grausamen
Katzenbach, John

Die Grausamen


ausgezeichnet

Sie sind schon ein ungewöhnliches Gespann, das man da zusammengetan hat, Gabriel (Gabe) Dickinson und seine Partnerin Marta Rodriguez-Johnson.
Gabe wurde in die neu gegründete Cold-Case-Abteilung gesteckt, weil aus dem ehemaligen Topp-Polizisten ein Alkoholiker wurde, der seit einem Bootsunfall, bei dem sein Schwager ums Leben kam, sein eigenes nicht mehr auf die Reihe bekam. Seine Ehe wurde geschieden, sein Sohn blieb bei seiner Frau. Der einzige Freund, der ihm blieb, war der Alkohol.
Marta ist Witwe und lebt allein mit Tochter und Mutter zusammen. Sie arbeitete bei der Drogenfahndung, bis sie bei einem Einsatz versehentlich ihren Partner erschoss. Ihre Kollegen vertrauen ihr nicht mehr, ja schlimmer noch, sie vertraut sich selbst auch nicht.
Die beiden sind nunmehr für alte, ungelöste Fälle verantwortlich. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, die mehr von Langeweile geprägt waren, stoßen sie auf 4 Fälle, die 20 Jahre zurückliegen. Als sie anfangen, darin herumzustochern, tut sich ihnen ein weiterer Fall auf, dem Verschwinden der 13-jährigen Tessa. Gibt es zwischen diesen Fällen einen Zusammenhang und warum scheint es noch immer brisant zu sein, sich mit ihnen zu beschäftigen? ...

Zwei verkrachte Existenzen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch müssen sie miteinander klarkommen, sich arrangieren. Es dauert eine Weile, bis sie wissen, wie sie den jeweils anderen zu nehmen haben.
Gabe und Marta haben sich die 5 Fälle vorgenommen, die ihrer Meinung nach zusammenhängen. Sie graben tief in den 20 Jahre zurückliegenden Fällen. Die Chance, nach all der Zeit überhaupt noch neue Erkenntnisse gewinnen zu können, ist verschwindend klein und doch geben sie nicht auf.
Es dauert nicht lange, bis sie jemandem auf die Füße getreten sind, man will sie von den Fällen abziehen, aber für sie geht es jetzt um alles. Irgendwer will verhindern, dass sie ihre Arbeit machen. Tote pflastern ihren Weg, es macht irgendwie keinen Sinn.

Zur Polizeiarbeit und der erneuten Spurensuche nach den Mördern nimmt der Leser auch Anteil an das Leben der beiden Protagonisten Marta und Gabe. Man erlebt beide an den Wendepunkten ihres Lebens. Sie können beide nicht tiefer sinken, sie wissen es, nehmen ihre letzte Chance an und wollen sie zum Erfolg führen. Sie kommen aber auch an den Punkt, an dem es nicht schlimmer werden kann und an dem ihnen die Konsequenzen klar sind, wenn sie dort weitermachen. Man will sie stoppen, aber das ist für sie keine Option mehr.
Sie lernen, einander zu vertrauen, doch bis dahin ist es ein langer Weg.

Ein spannender Thriller, der mit dem Verschwinden der 13-jährigen Tessa beginnt, die nach dem Besuch bei einer Freundin nicht nach Hause kam.
Der Fall wurde nie gelöst, erst 20 Jahre später interessiert man sich wieder dafür.
Während man zu Beginn des Buches, nach dem Prolog, ruhig in die Geschichte eingeführt wird, nimmt sie anschließend Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich und die Spannung steigt. Man fiebert als Leser mit, rätselt, wie könnte es zusammenhängen, wer sind der / die Mörder?
Auch wenn ich für mich eine These aufgestellt hatte, musste ich sie durch immer neu hinzugekommende Erkenntnisse revidieren bzw. anpassen. Obwohl ich mit meiner Vermutung nicht so verkehrt lag, überraschte mich das Ende dann doch.

Hat man sich in die Geschichte eingelesen, will und kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Man ist gefesselt und mag nicht mehr aufhören zu lesen.
John Katzenbach lässt den Leser unmittelbar an den Gedanken der Protagonisten teilhaben. Kenntlich gemacht sind sie in kursiver Schrift, mal sachlich, mal sarkastisch, aber immer als Ergänzung zum gerade geschehenen.

Es ist ein Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle. Spannend von der ersten Seite an, mit einem stetig steigenden Spannungsbogen und mit einem überraschenden Ende.

Bewertung vom 08.02.2017
Glückssterne
Winter, Claudia

Glückssterne


ausgezeichnet

Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie will. Sie hat einen tollen Job und wird demnächst ihren Kollegen Justus heiraten. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, da verschwindet der Familienring aus dem Safe ihrer Mutter.
Ohne diesen Ring kann sie nicht heiraten, denn bislang sind alle Ehen kaputt gegangen, die ohne ihn geheiratet haben. Ihre Großmutter hat zudem angekündigt, nicht zur Hochzeit zu erscheinen, wenn Josefine ohne ihn heiraten sollte.
Nun ist guter Rat teuer. Als herauskommt, dass ihre Cousine Charlie den Ring gestohlen hat und sich mit ihm in Richtung Schottland auf den Weg gemacht hat, bleibt Josefine nichts anderes übrig, als ihr hinterher zu reisen.
Ob es ihr wohl gelingen wird, den Ring wieder an sich zu bringen?...

Ein weiterer wundervoller Roman der Autorin Claudia Winter. Sie lässt erst den Familienring entführen, um anschließend genau dasselbe mit dem Leser zu machen. Die Reise geht nach Schottland, dessen Reizen nicht nur die Protagonistin Josefine verfallen wird.

Auf der Suche nach ihrer Cousine Charlie und demzufolge auch dem Ring, trifft Josefine auf ihre beiden verschrobenen, jedoch absolut liebenswerten Tanten Bri und Li. Wer aus ihrer Familie hat ihr die beiden auf den Hals gehetzt? Traute man ihr nicht zu, allein in Schottland klarzukommen? Die beiden kleben an ihr wie Pech und Schwefel, müssen sie auch, denn die beiden haben ein Auto zur Verfügung, das man Josefine wegen vergessenem Führerschein versagt hatte.
Die Suche gestaltet sich nicht ganz einfach. Dabei trifft sie bei den verschiedensten Gelegenheiten immer wieder auf den Womanizer Aidan, mit dem sie bereits im Flieger erste Bekanntschaft machen musste.
Ein Bäcker, wie sie recht bald feststellen musste, naja, eh nichts für sie.
Dann müssen Aidan und Josefine jedoch feststellen, dass sie plötzlich beide auf der Suche sind.

Ein fantastisches Zusammenspiel der unterschiedlichsten Protagonisten beginnt in Schottland. Josefine auf der Suche, ihre Tanten im Schlepptau und immer wieder mal Aidan. Eine Konstellation, die den Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Man taucht ein in die Geschichte und wird verzaubert.
Was ist dran an der Geschichte mit dem Ring, ohne den niemand heiraten sollte, wenn man glücklich werden will?

Claudia Winter entführt mich nach Schottland und ich habe das Gefühl, vor Ort zu sein. Ich begleite die Protagonisten und erlebe die Reise und Suche hautnah mit.
Den Geschmack des Kuchens habe ich förmlich auf der Zunge, kann ich auch in real, denn die Rezepte hängen hinten mit an.
Ich fühle mich so richtig wohl mit dem Buch, kann den Alltag vergessen und in eine andere Welt eintauchen.

Das Cover des Buches ist ein Eyecatcher, es zieht den Leser förmlich an. Ich mag es, wenn die Titel geprägt sind, so dass ich immer wieder das Bedürfnis verspüre, über den Einband zu streichen.
Das Buch ist versehen mit Klappen, hinter denen sich, in rot / weiß gehalten, ein Spruch versteckt.

Ich kenne inzwischen alle Bücher der Autorin und bin begeistert von ihrem Schreibstil und ihren Ideen, die sie in den Büchern umsetzt. Ein Buch von ihr zu lesen heißt, sich wohl zu fühlen, irgendwo anzukommen, Entspannung pur zu erleben.

Auch für dieses Buch spreche ich eine klare Kauf- und Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 08.02.2017
The Chemist - Die Spezialistin (2 MP3-CDs)
Meyer, Stephenie

The Chemist - Die Spezialistin (2 MP3-CDs)


sehr gut

An Juliana Fortis kommt man nicht so ohne weiteres vorbei. Sie ist Verhörspezialistin, hat sie doch lange für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung gearbeitet. Sie weiß Dinge, die ihr gefährlich werden können, so dass sie auf der Abschussliste ist und sich somit auf der Flucht befindet.
Als man ihr anbietet, einen allerletzten Auftrag zu übernehmen, greift sie zu, da man ihr versicherte, sie könnte sich anschließend ins Privatleben zurückziehen.
Ihre Aufgabe ist es, Informationen zu erlangen, die bestimmte Personen verweigern. Sie hat ihre eigenen Methoden, letztendlich an die Infos zu kommen. Dank ihrer Kenntnisse als Biochemikerin an Gasen und giftigen Substanzen ist es ihr bislang immer gelungen, diese aus ihnen "herauszukitzeln".
Ihr letzter Auftrag befasst sich mit dem Lehrer Daniel Beach, der eine biologische Katastrophe im großen Rahmen geplant hat. Alles soll sie aus ihm herausholen und sie wird nicht zimperlich sein. Sie greift tief in ihre Trickkiste, um ihm die Informationen zu entlocken, aber er weigert sich vehement, etwas zu verraten. Aber Dr. Fortis hat bis jetzt jeden geknackt und sie wird es auch mit einem Lehrer aufnehmen können, oder? ...

Juliana Fortis ist eine Frau, die ständig ihre Namen und Wohnorte ändert. Sie arbeitete lange für eine US-Spezialeinheit, die sich auf Verhöre spezialisiert hat. Juliana kennt sich bestens aus, was die Methoden angeht, Informationen von Menschen zu erlangen, die diese nicht freiwillig preisgeben wollen. Sie sind nicht schön und nicht fein, sie sind brutal und hinterlistig. Aber sie tut dies für ihren Staat und glaubt, das richtige zu tun.
Auch als sie auf Daniel Beach trifft, glaubt sie daran, dass alles seine Berechtigung hat und sie eine Katastrophe verhindern kann. Aber mit diesem, ihrem letzten, Auftrag läuft alles quer. Nicht nur, dass Daniel ihr versucht klarzumachen, dass er der Falsche ist, sie fängt auch noch an, ihm das zu glauben und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und die ist gefährlich.

Der Name Stephenie Meyer suggeriert dem Leser eine spannende Geschichte. Bislang bekannt durch ihre Twilight-Saga mit Vampiren und einer großen Liebe, war ich natürlich neugierig, wie sich die Autorin in einem völlig anderen Genre schlagen wird.
Mit diesem Buch vereint die Autorin Thrillerelemente mit einer Liebesromanze und bringt diese auch glaubhaft dem Leser nahe.

Juliana ist eine taffe Biochemikerin, die nicht zimperlich ist und glaubt, dass das, was sie tut, richtig ist. Sie will ihren Staat schützen und tut dafür, was sie mit ihren Mitteln machen kann.
Daniel ist Lehrer, ausgesprochen sympathisch und kann nicht glauben, was ihm passiert und auch nicht, dass trotz des Geschehens sich Gefühle für Juliana entwickeln.
Juliana und Daniel geraten in einen Strudel, der gefährlich ist, ihnen den Tod bringen kann, der sie aber auch aneinander kettet.

Das Buch beginnt schleppend, zu viele Details und Beschreibungen, die man auch hätte kürzer fassen können. Die Geschichte wird dann aber spannend und erfährt einen stetigen Wechsel zwischen Thriller und Liebesgeschichte.
Eine völlig andere Stephenie Meyer tut sich dem Leser hier auf, die hier zwar mit bekannten Elementen, wie der Liebesgeschichte punkten kann, aber auch überraschenderweise mit dem Genre Thriller anbandelt. Die Autorin hat den Sprung gewagt und er ist geglückt.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch erleben dürfen. Das Buch wurde durch die Schauspielerin und Synchronsprecherin Luise Helm eingelesen. Ihre Stimme übt auf mich immer wieder aufs Neue ihre Faszination aus. Ich mag es, wie sie liest und bin immer wieder auf der Suche nach Hörbüchern, die sie eingelesen hat. Sie liest ruhig und bestimmt und vermag es, zumindest mich, mit ihrer Stimme zu fesseln.

Mir hat das Buch / Hörbuch gut gefallen und ich empfehle es gern weiter, egal, ob als Buch oder als Hörbuch.

Bewertung vom 08.02.2017
Eine perfekte Lüge
Whitehouse, Lucie

Eine perfekte Lüge


sehr gut

Als Mark und Hannah sich kennenlernen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Mark hat eine eigene Firma, die er sich schon als junger Mann aufgebaut hatte. Aus beruflichen Gründen ziehen sie von New York zurück nach London. Hannah hat es schwer, dort einen Neuanfang zu schaffen, denn mit einer Arbeitsstelle klappt es nicht.
Hannahs heile Welt bricht zusammen, als Mark eines Tages nicht wie verabredet von einer Geschäftsreise zurückkommt. Sie kann ihn telefonisch und auch sonst wie nicht erreichen. Sie gerät in Panik und versucht herauszubekommen, was mit ihm ist, hat er eventuell eine Andere?
Während sie verzweifelt nach ihm sucht, muss sie feststellen, dass ein Ordner in seinen Unterlagen fehlt und das, was sie am meisten trifft, ihr Konto bis auf ein paar Dollar völlig leergeräumt wurde.
Was hat das zu bedeuten? ...

Ein Albtraum wird für Hannah wahr, als ihr Mann von einer Geschäftsreise nicht zurückkommt. Schon sehr bald gerät sie in ein Gestrick von Lügen, die sie an dem Mann zweifeln lassen, den sie liebt und mit dem sie verheiratet ist.
Als er Tage später wieder auftaucht, frühstückt er sie mit fadenscheinigen Erklärungen ab, die sie zunächst auch glaubt.
Das rosa Kartenhaus fällt für sie jedoch endgültig zusammen, als sie ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit entdeckt und sie erst erst da realisiert, wie lange sie schon von ihrem Mann belogen wurde.

Die Suche und Aufdeckung von Geheimnissen und einer dunklen Vergangenheit machen die eigentliche Geschichte aus. Was mit einer Verspätung begann, entwickelt sich im Laufe der Story in Fakten und Gewissheiten, die Hannahs Leben für immer verändern werden. Durch Hannahs Beharrlichkeit, nun die ganze Wahrheit erfahren zu wollen, sieht ihr Mann sich genötigt, ihr immer weitere Lügen aufzutischen.
Das war manchmal ein wenig zu viel, denn ich ahnte zu schnell, worauf es hinausgehen wird und das fand ich sehr schade. Für mich hätte der Überraschungseffekt ein wenig länger hinausgezogen werden, so gab es für mich leider zum Ende hin nicht mehr den Aha-Effekt.

Hannah ist eine Frau, die sympatisch ist und sehr zielstrebig in dem, was sie tut. Der Roman ist aus Hannahs Sicht geschrieben, so dass der Leser jederzeit weiß, was sie denkt und tut. Durch sie erfährt man auch einen Blick in ihre Vergangenheit.

Die Geschichte ist gut konstruiert und liest sich hintereinander weg. Man mag es nicht aus der Hand legen, bevor es zu Ende gelesen wurde.
Der Schreibfluss der Autorin ist leicht durchgängig und kommt ohne große Pausen und langatmige Phrasen aus.
Der Spannungsbogen, der zu Beginn angesetzt wurde, kann durchweg gehalten werden und steigert sich zum Ende noch.

Ein Thriller, der ohne viel Blut und Gemetzel auskommt und doch nichts an Spannung vermissen lässt.
Wenn er nicht so vorhersehbar gewesen wäre, hätte es auch 5 Pfötchen gegeben, so muss ich leider eines abziehen.

Ein durchaus lesenswerter Thriller, den ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 18.01.2017
Ein Gefühl wie warmer Sommerregen
Simon, Ella

Ein Gefühl wie warmer Sommerregen


ausgezeichnet

Wie leichtsinnig muss man sein, um mit einem Schaf gemeinsam von den Klippen zu fallen, denkt sich Alis Rivers. Diese fischte den Tierarzt Evander Davies, der das Schaf retten wollte, gemeinsam mit ihren Kollegen der südwalisischen Küstenwache aus dem Meer und rettete ihm damit das Leben. Aber es sollte nicht die letzte Begegnung mit ihm sein.

Alis liebt die Arbeit bei der Küstenwache, ist es doch das, was sie immer wollte. Sie lebt ihren Beruf und trauert dem Leben, das ihre Mutter noch immer auf einer Pferdefarm führt, keine Träne nach. Der Kontakt zur Mutter ist nicht wirklich herzlich, aber als diese Alis bittet, ihr aus Krankheitsgründen auszuhelfen, macht sie sich auf den Weg.
Dass sie dort jedoch den Tierarzt Evan als denjenigen erkennt, den sie vor einiger Zeit aus dem Meer gezogen hat, war nicht vorhersehbar, genausowenig wie die Gefühle, die sie für ihn entwickeln wird...

Auf das Buch aufmerksam gemacht wurde ich durch eine Lesung, die die Autorin gab. Sie las aus genau diesem Buch und machte mich neugierig darauf, zurecht, wie ich feststellen durfte.

Das Buch glänzt mit Protagonisten, die für sich selbst sprechen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, Ereignisse aus der Vergangenheit ruhen nicht und bestimmen zum Teil noch heute die Geschehnisse.

Alis ist eine taffe junge Frau, die ihren Weg gegangen ist. Seit sie von zu Hause weg ist, arbeitet sie in Tenby bei ihrer Tante in der Buchhandlung und während ihrer Freizeit und bei Noteinsätzen bei der Küstenwache. Das ist genau das, was sie will. Nun hat sie die Chance, Bootsführerin zu werden und damit eine Festeinstellung zu erhalten.
Alis zeigt, was alles möglich ist, wenn man nur will. Sie ist eine Frau in einer Männerdomäne, aber sie steht ihren "Mann" und ihre Kollegen stehen voll hinter ihr. Als sie von Matthew, mit dem sie schon seit Jahren liiert ist, einen Heiratsantrag bekommt, lehnt sie ab, denn mehr als Freundschaft ist für sie nicht drin.

Als sie von ihrer Mutter gebeten wird, doch für ein Weilchen nach Hause zu kommen, tut sie das aus Pflichtgefühl, ohne wirklich daran zu glauben, dass ihre so robuste Mutter wirklich krank sein könnte. Sie hatte gehofft, ihre Vergangenheit abstreifen zu können, aber dort kommen wieder alle Erinnerungen hoch, denen sie sich nun endlich stellen muss.

Das Buch ist mehr als nur ein Liebesroman, so wie es vom hübschen Cover her suggeriert wird.
Die Autorin hat die Arbeit der Küstenwache genau beobachtet und recherchiert, so dass man als Leser das Gefühl hat, bei den Einsätzen hautnah dabei zu sein. Es kommt real und glaubhaft beim Leser an, wie auch die Arbeiten auf einer Pferdefarm.

Mit den fast durchgehend sympathischen Protagonisten kann die Autorin ebenso punkten. Egal, ob es sich um Alis oder Evan handelt, Alis' Mutter Joan, Evans Schwester Sienna oder Rhys, man muss sie einfach mögen. Auch sie haben ihre Geschichte und machen eine Entwicklung durch, die den Roman abrunden.

Ella Simon, die auch unter ihrem Realnamen Sabrina Qunaj Fantasyromane schreibt, war mir von diesen her ein Begriff. Da das jedoch nicht wirklich mein Metier ist, war ich froh über die Chance, etwas anderes von ihr lesen zu können. Ich bin froh, dass sie den Schritt außerhalb der Fantasy gewagt hat und könnte ein Fan von ihr werden.

Ein sehr schöner Roman, der nicht nur Urlaubsflair und Romantik mit Liebe präsentiert, sondern auch ernste Themen anspricht und dem Leser die lebensrettende Arbeit der Küstenwache näherbringt.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.01.2017
Törtchen zum Verlieben
Konnerth, Silvia

Törtchen zum Verlieben


ausgezeichnet

Victoria ist eine Journalistin, die ihren Beruf liebt und so einiges tun würde, um die Karriereleiter ein Stückchen höher zu klettern.
Als sie den Auftrag erhält, die Schriftstellerwitwe Leonore von Himmelsthal zu interviewen ist guter Rat teuer. Diese hat sich seit dem Tod ihres Mannes sehr zurückgezogen und lässt niemanden an sich heran.
Da hat sie die Idee, sich in deren Haushalt als Köchin einzuschleichen, wohl wissend, dass sie keine Ahnung vom Kochen hat. Aber sie hofft auf ihr Glück und will das unbedingt durchziehen. Wider aller Erwartung gelingt ihr auch dieses Kunststück, nicht ahnend, dass Leonore genau weiß, wer sie ist und gedenkt, Victoria für ihre eigenen Pläne einzusetzen...

Alexander von Himmelsthal ist mit Madeleine, der Tochter seines Chefs, verlobt. Er steht kurz davor, die Firma zu übernehmen, da verschwindet sein Schwiegervater in spe von einem Tag auf den anderen, ohne zu hinterlassen, wohin er ist.
Alexander steht kurz vor einem wichtigen Geschäftsabschluss, für den er dringend die Unterschrift seines Chefs benötigt, aber wie an ihn herankommen, wenn man nicht weiß, wohin er verschwunden ist?
Irgendwie gelingt es ihm zu erfahren, dass dieser sich in Andalusien aufhält, so dass er sich genötigt sieht, ihm nachzureisen.
Das gestaltet sich jedoch nicht so einfach wie gedacht, denn wie auch immer es dazu kam, er hat seine Mutter Leonore, deren falsche Köchin Victoria, den Gärtner / Bodyguard Miguel und die Haushaltshilfe Agnes mit im Schlepptau.

Die Autorin Silvia Konnerth verlegt den aktuellen Schauplatz Hamburg nach Granada, in Spaniens Sonne. Turbulenzen sind schon durch die vorgegebenen Konstellationen ersichtlich.
Victoria gelingt es zwar noch, inkognito nach Spanien zu reisen, dort jedoch kann dieses nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Alexander ist mit dem Aufspüren seines Chefs beschäftigt, womit er sich ein wenig schwer tut.

Es ist ein ausgesprochen amüsantes und kurzweiliges Buch, bei dem es einem schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Mit viel Charme beschreibt die Autorin das Zusammenleben und Agieren der Protagonisten, das mich mehr als einmal zum Schmunzeln brachte.
Die Beschreibungen der Kochversuche von Victoria verursachten bei mir ein Dauergrinsen, die coolen Reaktionen darauf von Leonore taten definitiv ihr übriges.
Leonore ist für mich die Protagonistin, die mich am meisten beeindruckt hat. Ihre Art ist erfrischend, die Gespräche mit ihrer künftigen Schwiegertochter Madeleine sind herrlich bissig und ihre Pläne sind hoffentlich von Erfolg gekrönt. Ich mochte sie von Anfang an, was nicht auf alle Protagonisten zutraf.
Mit Alexander habe ich mich ein wenig schwer getan, er war mir zu zielorientiert, was sich im Lauf des Geschehens jedoch relativierte.
Victoria ist eine Person, die man auch sofort ins Herz schließt. Auch wenn sie alles für ihren Job tun würde, kennt sie Grenzen. Sie ist warmherzig und versucht, das Beste aus der Situation zu machen.

Die Geschichte erlebt der Leser mal aus der Sicht von Victoria, mal aus der von Alexander. Da die Namen vor jedem Kapitel angegeben sind, ist es auch für den Leser leicht, sich sofort in die jeweilige Person hineinzuversetzen.

Das ist nunmehr mein 3. Buch der Autorin und wie auch schon in den vorangegangenen konnte sie mich auch mit diesem Werk von sich überzeugen. Ihr Schreibstil ist leicht, spritzig und humorvoll.
Mir hat es sehr viel Vergnügen bereitet, Victoria, Alexander und Leonore nach Andalusien zu begleiten.

Ein Buch, das nicht nur am Strand gelesen werden möchte, sondern das zu jeder Zeit für humorvolle Unterhaltung sorgt.
Ich empfehle es sehr gern weiter.

Bewertung vom 17.01.2017
Bridget Jones' Baby / Bridget Jones Bd.3 (1 MP3-CD)
Fielding, Helen

Bridget Jones' Baby / Bridget Jones Bd.3 (1 MP3-CD)


sehr gut

Bridget Jones hat es nicht leicht. Überall sieht sie schwangere Frauen. Ihre Mutter nervt ebenfalls wegen fehlender Enkelkinder und ihre eigene biologische Uhr tickt. Aber woher nehmen, wenn man Single ist? Weit und breit kein Mann in Sicht?
Da trifft sie doch völlig überraschend bei einer Festlichkeit im Freundeskreis auf ihren ehemaligen Verlobten Mark Darcy, der inzwischen von seiner Frau geschieden wurde. Es zieht sie wieder zueinander hin und so kommt es, dass sie auch die Nacht gemeinsam verbringen.
Mark macht ihr jedoch am nächsten Morgen unmissverständlich klar, dass es das auch gewesen sein wird, denn er kann sich ein Zusammenleben mit Bridget nicht mehr vorstellen.
So kommt es, dass sie wieder auf den Schwerenöter Daniel Cleaver trifft und, da sie ja völlig frei ist, auch mit ihm eine Nacht verbringt.
Eine der beiden Nächte hat Früchte getragen, denn Bridget ist schwanger, sie weiß nur noch nicht, von wem...

Zwei Nächte, zwei Liebhaber, 1 Baby. Bridget Jones ist schwanger und sie freut sich, sehr sogar. Der Nachwuchs ist willkommen, die Frage ist nur, wer von den beiden infrage kommenden Väter ist der Erzeuger?
Es fällt Bridget nicht leicht, es beiden zu sagen und so wie es aussieht, wollen auch beide zu dem Kind stehen.
Während Mark aber beruflich viel unterwegs ist, kann nur Daniel die Termine wie Ultraschall und Geburtsvorbereitung mit ihr wahrnehmen.
Bridget ist hin- und hergerissen, genießt aber die Zuwendungen, die sie bekommt.
Eine glückliche werdende Oma und viele gute Ratschläge pflastern den Weg bis zur Entbindung.

Eine herrlich verquere Situation, in die Helen Fielding, die Autorin, Bridget Jones hat hineinschlittern lassen.
Die Frage nach dem Vater ist allgegenwärtig und bringt den Leser / Hörer das ein oder andere Mal zum schmunzeln.

Bridget ist liebenswert und chaotisch, wie man sie kennt. Ihre Bemühungen, mit der Situation fertig zu werden, niemanden vor den Kopf zu stoßen, enden auch hier wie gehabt im Chaos.
Hinzu kommt die Tatsache, dass Mark und Daniel schon länger Rivalen sind, was die Sache für den Leser spannender macht.

Unglücklich finde ich die Tatsache, dass diese Geschichte vor die bereits veröffentlichte "Verrückt nach ihm" spielt. Für Leser, die den nunmehr 4. Teil bereits kennen, ist es keine Überraschung, wer der potenzielle Vater ist, was ich an dieser Stelle sehr schade finde.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch erleben dürfen, das von Rene Zellwegers deutscher Synchronstimme, Ranja Bonalan, eingelesen wurde.
Während die Stimme für die Filme passend erscheint, fand ich sie für das Hörbuch anstrengend. Das war einfach zu viel des Guten und das über fast 5h. Ich brauchte viele Anläufe, bis ich das Buch zu Ende gehört habe, weil es leider nur eine begrenzte Zeit hörbar war, bis die Stimme schmerzte.

Mit der Story um Brigdet, den potenziellen Vätern ihres Babys und ihrer ganzen Schwangerschaft fühlt man sich letztendlich gut unterhalten.
Schade, dass sie nicht vor dem letzten Teil veröffentlicht wurde, so dass Überraschungen nicht zu erwarten waren.