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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
WillyShrub
Wohnort: 
St. Helier

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


sehr gut

Thema Beutekunst
Mit Andreas Storms Roman "Das neunte Gemälde" beginnt die Krimireihe um den Kunstexperten Lennard Lohberg. Die Handlung ist über drei Zeitschienen verteilt, den 2. Welkrieg in Paris, die 60er Jahre des Wirtschaftswunders und die Gegenwart. Storm verknüpft diese Ebenen virtuos, und schafft so insgesamt einen spannenden Handlungablauf des Kunstraubes.
Der Roman liefert eine anschauliche Einführung in das Thema Beutekunst mit solider kunstgeschichtlicher Basis. Auch die geschichtlichen Aspekte der Zeitläufte in Deutschland / der Bundesrepublik werden fundiert wiedergegeben.
Interessant sind auch die Bescheibungen von Charakter und Motivation der handelnden Personen.
Etwas anstrengend ist stellenweise der journalistische Stil der geschilderten Abläufe. Dieser dient jedoch gleichzeitig der guten Verständlichkeit der Zusammenhänge der Handlungs- und Zeitebenen.
Insgesamt stellt das Buch eine lohnende Lektüre für Freunde des Kunst-Kriminalromanes dar, die neugierig auf weitere Lennard Lomberg Krimis macht.

Bewertung vom 06.08.2022
Die Wagemutige
Bernard, Caroline

Die Wagemutige


ausgezeichnet

Widerstandskämpferin im Exil
Caroline Bernhard verarbeitet Teile der Biographie der historischen Lisa Fittko, einer Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland.
Dabei konzentriert C. Bernhard sich auf die Jahre 1940 unf 1941 der Lisa in Südfrankreich. Mutig und zupackend unterstützt die Heldin des Romans die SchicksalsgenossInnen ihrer Umgebung im Exil. Schließlich setzt sie ihren Kampf gegen das Regime fort indem sie als Fluchthelferin zur Rettung zahlreicher Menschenleben beitragen kann.
Der Charakter der Lisa im Romanes wird im Spannungsumfeld des Einsatzes für Andere und dem Wunsch ein normales Leben führen zu wollen packend dargestellt. In die historischen Ereignisse ist eine Liebesgeschichte so integriert worden, das sie nicht nur nicht stört, sondern an der guten Lesbarkeit des Romanes großen Anteil hat.
Gefallen hat mir besonders auch die Beschreibung der landschaftlichen Umgebung in den Pyrenäen und von Marseille.
Ich habe das Buch in einem Zug gelesen und stufe es als lesenswert ein.

Bewertung vom 24.07.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


ausgezeichnet

Fesselnde Auswanderergeschichte
Die Brooklyn Bridge auf dem Titel versinnbildlicht als damals revolutionäres Ingenieursmeisterwerk die Wandlungen der in dem Roman beschriebenen Umgebung sowie der Romanhandlung recht gut.
Immer nah an den historischen Ereignissen wird das Leben der aus Basel stammenden Susanna beschrieben. Mutig und neugierig erobert die Auswanderin ihre neue Umgebung in Amerika. Die Abenteuer der Romanheldin sind fesselnd und unterhaltend. In bildhaft schöner und eindrücklicher Weise werden die tiefgreifenden technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der Epoche der Industrialisierung und technischen Erfindungen (Elektrizität) von Alex Capus wieder gegeben.
Ein zentrales Thema wird im Verlauf des Buches der Gegensatz zwischen dem Luxus in den Städten und dem Leben der Ureinwohner, für die sich Susanna schließlich einsetzt.
Ein Lesevergnügen besonders für historisch interessierte Leser.

Bewertung vom 24.07.2022
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


sehr gut

Spannung mit reellen Bezügen
Bereits auf den ersten Seiten nimmt Daniel Silvas Thriller rasantes Tempo auf.
In London wird ein russischer Milliardär, durch Nowitschok vergiftet, tot aufgefunden. Aus dieser Situation entwickelt sich die Jagd auf die Täter.
Gabriel Allon, der Chef des israelischen Geheimdienstes, leitet die Aktion. Die Strukturen der russischen Geldwäscheströme sowie das Vermögen des russischen Präsidenten sollen zerstört werden. Die Geschichte spielt vorwiegend in der Schweiz.
Gestört haben mich etwas die häufigen, sich wiederholenden und oft banalen Bezüge zur Corona-Pandemie.
In zum Erzähl-Tempo passenden knappen, an Presseberichte erinnernden Stil schreibt der Autor die Geschichte.
Dabei überzeugen wie immer bei Silva die aktuellen Bezüge zu den politischen Entwicklungen der letzten Jahre. Sie sind gut recherchiert und liefern der fiktiven Geschichte reelle Hintergründe zu aktuellen Geschehnissen.
Zusammenfassend stellt das Buch für Freunde der Hochspannung eine lohnende Lektüre dar.

Bewertung vom 07.04.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Mit dem Kriminalroman "Das Mädchen und der Totengräber" ist Oliver Pötzsch wieder ein packender Kriminalroman gelungen. Leopold von Hertzfeldt ermittelt in dem Fall eines mumifizierten Ägyptologen. Und quer durch die unterschiedlichen Wiener Bezirke zieht sich eine Spur von grausam zugerichteten jungen Männern. Leopold und seine Freundin, die Polizeifotografin Julia Wolf ermitteln in der ganzen Stadt. Dabei werden sie auch in diesem Fall vom Totengräber Augustin Rothemeyer unterstützt. Aber der Täter ist dem Trio immer einen Schritt voraus.
Auch in dem zweiten Band der Hertzfeld Kriminalromene verbindet Oliver Pötzsch das Genre Krimi mit dem Thema des historischen Romans wieder in überzeugender Weise. Die Geschichte liest sich flüssig und ist spannend. Dabei ist der historische Hintergrund sehr gut recherchiert. Es ist interessant beim Lesen das Leben und die Atmosphäre Wiens im zu Ende gehenden 19. Jahrhundert nachvollziehen zu können.
Darum an dieser Stelle meine absolute Lese-Empfehlung von "Das Mädchen und der Totengräber" für Leser von Kriminalromanen, die einen profunden historischen Hintergrund schätzen.