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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2015
Aquamarin / Saha Bd.1
Eschbach, Andreas

Aquamarin / Saha Bd.1


sehr gut

Aufgrund einer Verletzung, die die sechzehnjährige Saha als Kind erlitten hat, darf sie nicht ins Wasser. In einer Stadt wie Seahaven, in der sich alles um das angrenzende Meer und dessen Rohstoffe dreht und, wo sich auch in der Schule kaum ein Fach ohne Meeresthematik oder -bezug findet, ist das natürlich etwas, das sie sofort zur Außenseiterin macht.

Als sie mit einigen Schülern aneinandergerät, entdeckt sie jedoch, dass viel mehr hinter ihrer vermeintlichen Verletzung steckt, als sie dachte. Sie entwickelt ungeahnte Fähigkeiten, von denen aber niemand erfahren darf. Doch woher kommen diese? Und wer ist Saha wirklich?

Meine Meinung:

Wieder einmal ein tolles Cover vom Arena Verlag, das gemeinsam mit dem Klappentext meine Aufmerksamkeit erlangt hat. Zwar lässt letzterer ziemlich erahnen, wohin die Geschichte sich bewegen wird, aber dennoch erzeugt er in mir den Wunsch, alles über diesen Roman erfahren zu wollen.

Die Geschichte spielt in der Zukunft. Die Welt hat sich verändert, vor allem im gentechnischen Sektor hat sich so einiges getan. In den meisten Teilen der Welt sind die meisten Neuerungen akzeptiert, doch in Seahaven laufen die Uhren anders. Hier verfolgt man die Prinzipien des Neotraditionalismus. Technische und gentechnische Neuerungen werden nur bis zu einem gewissen Grad akzeptiert; wer sich nicht an die Prinzipien hält, der muss Seahaven verlassen.

Obwohl Saha und ihre Tante Mildred dort zur untersten Gesellschaftsschicht zählen, geht es den beiden in Seahaven besser als an den Orten, in denen sie zuvor gelebt haben. Besonders ihre taubstumme Tante scheint sich hier relativ wohl zu fühlen; Saha hingegen kämpft mit den Schikanen der privilegierten Kinder an ihrer Schule.

Da ich Sahas Geschichte aus der Ich-Perspektive verfolgen durfte, fühlte ich mich ihr immer sehr verbunden und konnte an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Saha war mir schnell sympathisch und ich fand es sehr schön, ihre persönliche Entwicklung mitverfolgen zu dürfen.

Neben den interessanten Charakteren hat mir hier besonders gefallen, dass das komplette Weltenbild, das Andreas Eschbach entworfen hat, sehr stimmig wirkt. Auch das Ende fand ich gut und sollte es zu diesem Roman eine Fortsetzung geben, dann würde ich sie gerne lesen.

Fazit:

"Aquamarin" von Andreas Eschbach ist ein fantastischer Jugendroman, bei dem es für mich keinerlei Längen gab. Es war mir stets ein Bedürfnis, weiterzulesen und das Schicksal von Saha zu verfolgen. Gerne würde ich noch mehr von ihr lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2015
Wenn du dich traust
Gembri, Kira

Wenn du dich traust


ausgezeichnet

Lea hat eine zwanghafte Störung; ständig muss sie alles zählen. Als sie wegen ihrer Krankheit nicht in der Lage ist, ihrem kleinen Bruder zu helfen, den sie beaufsichtigen sollte, soll sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden.

Hier macht sie die Bekanntschaft von Jay, der aufgrund einer Straftat Sozialstunden in der Klinik verrichten muss. Als sie ihn beim Diebstahl erwischt, verspricht sie, ihn nicht zu verpfeifen, wenn er sie mit nach Hause nimmt. Notgedrungen lässt sich Jay darauf ein - fortan prallen zwei Welten aufeinander.

Meine Meinung:

Ich hatte schon viel über das Buch von Kira Gembri gehört und war sehr gespannt darauf, ob ich mich den zahlreichen positiven Empfehlungen anschließen könnte. Jetzt, nach Beendigung der Lektüre mit dem wundervollen Cover, kann ich nur sagen: ja, auf jeden Fall.

Lea und Jay mochte ich sofort. Insbesondere bei Lea gefiel mir, dass sie ihren Humor nicht verloren hat. Es war leicht, mit ihr zu fühlen und ich fand es auch toll dargestellt, wie die Zwänge Leas Leben beherrschen. Beide Charaktere sind sehr authentisch dargestellt und haben jeweils keine leichte Vergangenheit. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet die beiden dadurch etwas.

Die Art, wie sie miteinander umgehen und reden, war einfach unbeschreiblich. Mal habe ich dabei gelacht, mal war ich berührt. Kira Gembri schafft es einfach, Gefühle zu ihren Lesern zu transportieren.

Der Schreibstil war sehr flüssig und ließ sich sehr angenehm lesen. Nie kam es zu irgendwelchen Längen, stets hatte ich das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu müssen.

Fazit:

"Wenn du dich traust" von Kira Gembri ist ein gefühlvoller Jugendroman, der mich verzaubern konnte. Tolle Charaktere, denen es nie an Authentizität mangelte, haben mich durch eine wundervolle Geschichte geführt, die mich für sich gefangengenommen hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2015
Die Königin der Schatten Bd.1
Johansen, Erika

Die Königin der Schatten Bd.1


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihrer Mutter, wurde Kelsea, die Thronfolgerin des Landes Tearling, versteckt. In einem Wald wuchs sie abgeschieden von ihrem Königreich auf, erzogen und bewacht von einem versehrten Soldaten und einer strengen Lehrerin. Doch an ihrem neunzehnten Geburtstag ist dieses Leben für sie vorbei, da sie nun Anspruch auf den Thron erheben kann.

Meine Meinung:

Ich muss zugeben, wenn ein Buch vorab so enthusiastisch angepriesen wird, bin ich inzwischen skeptisch, da sich solche Vorabmeinungen für mich schon des öfteren nicht bewahrheitet haben. "Die Königin der Schatten" verspricht inhaltlich alles, was ich an Fantasy so liebe und das tolle Cover gab den ausschlaggebenden Punkt, der dazu führte, dass das Buch dann dennoch in mein Regal wanderte. Ich habe es defnitiv nicht bereut.

Das Weltenbild dieses Romans ist sehr interessant aufgebaut und wird von einer schönen Karte im Vorfeld zum Roman ergänzt. Auf mich wirkte alles sehr gut durchdacht und ich fand es sehr gelungen, dass man als Leser nicht zu Beginn mit allen möglichen Fakten zugeschmissen wird, sondern sich Stück für Stück alles zusammenpuzzelt.

Kelsea mochte ich von Anfang an. Sie ist ein sehr starker Charakter. Die ersten neunzehn Jahre ihres Lebens hat sie fast ausschließlich mit Barty und Carlin verbracht. Während der ehemalige Soldat Barty ihr immer wieder seine Zuneigung gezeigt hat, war die Beziehung zu Carlin durch kühle Strenge bestimmt. Die beiden lehrten sie soviel wie möglich, doch gab es dabei stets Bereiche die tabu waren.

Diese Unwissenheit führt dazu, dass sich Kelsea alle wichtigen Informationen hart erarbeiten muss. Trotz ihrer Herkunft und des Besitzes eines magischen Saphirs, der ihre Abstammung legitimiert, schürt dies ständig Kelseas Unsicherheit. Dazu kommt, das nichts sie auf das vorbereiten konnte, was sich ihr bei dem ersten Blick auf ihr Reich offenbart: die Ausbeutung der einfachen Menschen und die Qualen, die sie erleiden müssen.

Es war toll, Kelseas Entwicklung verfolgen zu dürfen. Neunzehn Jahre war sie unter recht einfachen Bedingungen aufgewachsen und nun sieht sie sich nahezu allein vor ihre große Aufgabe gestellt. Sie weiß weder, was auf sie zukommt, noch wem sie trauen kann. Verräter und Intrigen lauern hinter jeder Ecke, ebenso wie Anschläge auf ihr Leben. Ich weiß nicht, woher sie immer wieder ihren Mut geholt hat, aber ich habe sie für die Stärke, die sie gezeigt hat, sehr bewundert.

Aber auch all die anderen Charaktere sind sehr eindrucksvoll gezeichnet. Jeder hat seine ganz eigene Persönlichkeit und eine eigene Geschichte, die unbedingt erzählt werden will. Besonders gut gefallen haben mir hier Lazarus und natürlich der Fetch, ebenso wie Pen.

Nichts war vorhersehbar. Jede Seite hielt Überraschungen für mich bereit. Unheimlich viele Geheimnisse warteten darauf, gelüftet zu werden und Erika Johansen enthüllt nur Häppchen für Häppchen und baut dabei eine Spannung auf, die mich das Buch einfach nur verschlingen ließ.

Trotz der vielen Seiten des Buches kam das Ende einfach viel zu schnell. Ich habe morgens mit Lesen begonnen und konnte einfach nicht mehr aufhören. Nun möchte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und zwar nicht nur hinsichtlich des Schicksals von Kelsea, sondern auch mit Blick auf alle anderen Charaktere.

Fazit:

"Die Königin der Schatten" von Erika Johansen ist der erste Teil einer magischen Trilogie um ein junges Mädchen, das lernen muss, eine Königin zu werden und gegen eine finstere Zauberin in einem epischen Kampf von Gut gegen Böse antreten muss. Die ausgefeilten Charaktere und die stets präsente Spannung machen d

Bewertung vom 20.06.2015
Seelenseher
Franke, Cornelia;Franke, Dominic

Seelenseher


sehr gut

In der Schule steht Charlie meistens abseits. Seine einzige Freundin ist Ann, die er heimlich bewundert. Gerade als er mit sich ringt, Ann etwas Wichtiges mitzuteilen, verschlägt es Charlie plötzlich in eine völlig neue und magische Welt:Tougard.

Hier macht er die Bekanntschaft von jungen Menschen, die alle eine besondere Begabung haben und nun lernen, damit umzugehen, um sich später in ein normales Leben integrieren zu können. Auch Charlie hat eine solche Gabe. Schnell merkt er, dass in Tougard die Uhren ganz anders ticken und dieser Ort auch eine Chance für ihn, auf einen Neustart ist.

Doch plötzlich verschwinden Mitschülerinnen und eine Prophezeiung scheint auf eine große Gefahr hinzudeuten. Gemeinsam mit seinen Freunden, versucht Charlie, die Mädchen zu retten. Werden sie das Abenteuer bewältigen können?

Meine Meinung:

Der Roman läst sich leicht und flüssig lesen und überzeugt dabei vor allem mit seiner interessanten, neuen und magischen Welt und den vielseitigen Charakteren.

Charlie ist ein Außenseiter in seiner Schule. Dort wird er bestenfalls ausgegrenzt und nur Ann schenkt ihm Beachtung. Der Wechsel in die Parallelwelt Tougard könnte für Charlie die Chance auf einen Neuanfang sein, doch aufgrund von schlechten Erfahrungen ist er leider nicht sehr vertrauensselig und so fällt es ihm auch in Tougard schwer, neue Freundschaften zu schließen. Dennoch gibt es dort Becca und Daisuke, die Charlie so annehmen, wie er ist. Hier hat er eine Chance sich neu zu beweisen.

Alle Charaktere in diesem Roman sind sehr klar gezeichnet und waren dadurch für mich schnell greifbar und nahmen Gestalt an. Gerade die vielen unterschiedlichen Begabungen haben jeder Person ein einzigartiges Gesicht gegeben, so dass ich sie trotz ihrer Vielzahl ohne viel Aufwand von einander unterscheiden konnte.

Besonders die außergewöhnliche Welt von Tougard hat mir sehr gefallen. An diesem Ort ist einfach alles möglich und auch die Zeit verläuft hier ganz anders. Ein Jahr in Tougard entspricht nur einem Tag in der Realität, so dass das Verschwinden der Begabten durch den kurzen Zeitraum nicht allzu viel Staub aufwirbelt. Diese Welt ist sehr schön und detailliert beschrieben und es hat Spaß gemacht, sie gemeinsam mit Charlie zu erkunden.

Zusätzliche Spannung erhält der Roman durch einen weiteren Erzählstrang, der im Laufe der Handlung immer mehr Bedeutung erhält.

Fazit:

"Tougard - Seelenseher" ist ein spannendes, magisches Abenteuer. Der Leser lernt hier eine fantastische Parallelwelt kennen, die sehr schön beschrieben ist und dabei so realistisch wirkt, dass sie den Anschein erweckt, tatsächlich neben unserer Realität zu existieren. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung des Romans.

Bewertung vom 02.06.2015
Die Stunde des Fuchses / Die Clans der Seeker Bd.1
Dayton, Arwen E.

Die Stunde des Fuchses / Die Clans der Seeker Bd.1


sehr gut

Quin, John und Shinobu sind am Ende ihrer Ausbildung angekommen. Bald werden sie das sein, was auch ihre Vorfahren waren und was sie lange ersehnt haben: Seeker. Während John jedoch den herbeigesehnten Eid nicht ablegen darf, bereiten sich seine beiden Freunde aufgeregt darauf vor.

Nach der Zeremonie müssen die beiden jedoch erkennen, dass sie nicht wie erwartet, für die Schwachen und Unterdrückten kämpfen dürfen - die Realität liegt weit davon entfernt und das Entsetzen darüber ist groß bei Quin und Shinobu. Als sie dann noch erfahren müssen, dass ihr Freund John jemand ganz anderes ist, als sie dachten, bricht ihre Welt vollends zusammen und sie suchen ihr Heil in der Flucht. Doch werden sie ihrer Bestimmung entkommen können?

Meine Meinung:

Die optische Aufmachung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Neben einer Skyline und einer interessanten Interpretation einer Landkarte von China, dominiert hier eindeutig ein Athame, der eine besondere Bedeutung im Roman hat. Der Titel fällt dem Betrachter durch die farbliche Untermalung direkt ins Auge und erweckt den Anschein, als würde er leuchten.

Das Buch liess sich leicht und flüssig lesen und ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, was dem Leser einen tieferen Einblick ins Geschehen verschafft und die fesselnde Geschichte noch spannender macht.

Interessant finde ich die Wende, die die Geschichte nach den ersten Kapiteln nimmt. Zunächst scheint alles klar und eindeutig sortiert. Quinn, Shinobu und John machen einen sympathischen, ersten Eindruck auf mich. Sie wollen nichts sehnlicher, als auch Generationen schon vor ihnen: ein Seeker zu werden und in den Dienst des Guten zu treten. Dafür haben sie all die Jahre trainiert und nun fiebern sie dem großen Ereignis, der Ableistung ihres Eids entgegen.

Doch dann beginnt der Umschwung: John darf nicht an der Prüfung teilnehmen. Die Fassade bröckelt und zerfällt vollends nachdem Qinn und Shinobu erfahren haben, wofür sie tatsächlich trainiert haben. Sie alle tuen Dinge, die mich zutiefst erschüttern und, die ich so von ihnen nie erwartet hätte.

Dabei fand ich die Charaktere gut beschrieben, auch wenn ich nicht alle ihrer Handlungen nachvollziehen konnte. Das machte es mir zudem nicht leicht, Quin, John und Shinobu zu mögen. Hinzu kommt, dass in diesem Roman niemand wirklich eindeutig in die Schubladen Gut und Böse passt. Sie alle befinden sich aus dem ein oder anderen Grund irgendwo in der Grauzone dazwischen.

Der Roman enthält eine völlig eigene und neuartige Welt, die zwar viele Elemente aus unserem Hier und Jetzt enthält, gleichzeitig aber auch viele andere, fremde Elemente, die mich faszinieren konnten. Angefangen bei dem Luftschiff von Johns Großvater, über die Dreads bis hin zur Existenz des DORTs.

Fazit:

"Die Clans der Seeker - Die Stunde des Fuchses" ist der gelungene Auftakt einer Jugendfantasyreihe der Autorin Arwen Elys Dayton, der sich von allem, das ich bisher gelesen habe, unterscheidet. Ungewöhnliche Charaktere und eine spannende Handlung haben mich gut unterhalten und mir ein interessantes, neues Weltenbild eröffnet. Ich bin bereits jetzt sehr neugierig auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 02.06.2015
Blink of Time
Wekwerth, Rainer

Blink of Time


sehr gut

Sarah Layken kämpft mit den typischen Problemen eines Teenagers und auch sonst scheint alles völlig normal in ihrem Leben zu sein. Und dann taucht Josh plötzlich auf und irgendetwas ist da, das sie mit ihm zu verbinden scheint.

Doch plötzlich ist Sarahs Leben total verändert. Nichts ist mehr, wie es war. Sie wacht eines Morgens völlig allein im Haus ihrer Familie auf und muss feststellen, dass sie eines furchtbaren Verbrechens beschuldigt wird! Wie kann das sein?

Meine Meinung:

Der Klappentext des neuen Werkes von Rainer Wekwerth verspricht wieder jede Menge Spannung. Seit der Labyrinth-Trilogie mag ich die Bücher dieses Autors und so war ich sehr begeistert, als ich erfahren habe, dass etwas Neues von ihm herauskommt.

Auch hier folgte ich gebannt seinem einnehmenden Erzählstil, der durch den ständigen Wechsel zwischen den Charakteren viel Lebendigkeit bekommt und mir die Protagonisten schnell nahe bringt, auch wenn ich mich gefühlsmäßig nicht hunderprozentig involviert fühlte. Hauptaugenmerk liegt in dem Roman eindeutig auf Sarah.

Dieses Mal hat mir Rainer Wekwerth etwas mehr Zeit gegeben, in den Roman hineinzukommen. Gemessen an den Büchern davor, habe ich das Gefühl, Sarah Layken langsam kennenlernen zu dürfen. Sie ist sympathisch, hat Humor und zur Zeit schwer mit der Pubertät zu kämpfen. Sie ist derzeit etwas ziellos, hat sich von ihrem Freund getrennt und zudem an der häuslichen Situation zu knabbern, denn sie fühlt sich von ihren Eltern vernachlässigt, seitdem ihr kleiner Bruder auf der Welt ist.

Doch lange muss man bei Rainer Wekwerth auf ein Ansteigen der Spannung nicht warten. Sarahs Fall in eine andere Realität lässt ihr Leben plötzlich wie einen Alptraum erscheinen und von da an nimmt das Tempo zu und der Spannungspegel flacht nicht mehr ab.

Obendrein regt der Roman auch zum Nachdenken an, denn mit dem geschaffenen Szenario zeigt Rainer Wekwerth ganz deutlich, dass jede Entscheidung, die man selber trifft, Auswirkungen auf das eigene und das Leben anderer Menschen hat und, dass auch kleine Dinge große Wirkung haben können.

Fazit:

Der im Arena Verlag erschienene Jugendroman "Blink of Time" von Rainer Weckwerth ist einfach Spannung pur. Der packende Erzählstil des Autors, die gut beschriebenen Charaktere und die spannende Idee haben mich gnadenlos an die Seiten gefesselt und mir spannende Lesestunden beschert.

Bewertung vom 31.05.2015
Bannwald / Robin, Emilian und Laurin Bd.1
Heiland, Julie

Bannwald / Robin, Emilian und Laurin Bd.1


ausgezeichnet

Robin ist siebzehn und lebt mit ihrem Stamm der Leonen, tief im Wald unter kargen Bedingungen. Ihr Volk ist friedlich, übt nur weiße Magie aus und untersteht den grausamen und mächtigen Tauren, die die Leonen unterdrücken und auch, ohne mit der Wimper zu zucken, töten.

Als Robin eines Tages eine Regel übertritt und dabei dem Tauren Emilian begegnet, geht sie davon aus, das sie nun sterben wird. Doch der junge Taure überrascht sie und lässt sie laufen. Verwirrt kehrt sie in ihr Dorf zurück und versucht, die Gründe dafür zu erkennen. Zudem haben sich ihr kurz vor der Begegnung Kräfte offenbart, die sie eigentlich nicht haben dürfte. Wie hängt das alles zusammen?

Meine Meinung:

Das Cover und der Klappentext des Buches hatten mich direkt angesprochen; es war also quasi Liebe auf den ersten Blick. Und Julie Heiland hat einfach alles gegeben, damit sich dieses Gefühl auch nicht wieder verflüchtigte.

Ihr fesselnder Schreibstil hat mich durch die Seiten fliegen lassen. Dabei hat sie das Buch in verschiedene Erzählstränge gegliedert. Robins Geschichte wird in der Ich-Form wiedergegeben, die der anderen in der dritten Person. Für eine Fantasygeschichte fand ich das sehr ungewöhnlich; die Spannung wurde nach meinem Gefühl dadurch enorm gesteigert.

Ich mochte Robin sofort, obwohl sie oft sehr zurückgezogen und in sich gekehrt ist. Wenn es ihr zuviel wird, dann reagiert sie mit Schroffheit und lässt niemanden mehr an sich heran. Aber sie hat auch ein großes Herz und ungeheuer viel Mut, ohne den sie so manche Situation bestimmt nicht überstanden hätte.

Hinter Emilians Fassade zu blicken fand ich schwer. Für mich blieb er stets ein wenig undurchsichtig. Immer, wenn ich gerade dachte, dass ich ihm trauen kann, dann tat er etwas, das mich wieder an ihm zweifeln ließ.

Das Weltenbild des Romans fand ich sehr interessant. Auf der einen Seite gibt es die unwissenden Menschen, die hier aber wohl keine Rolle spielen. Und auf der anderen Seite sind da die Sternenvölker, unterteilt in die Tierkreiszeichen. Diese Völker scheinen über die Erde verteilt und unterschiedlich begabt zu sein. Vor Ort leben die Leonen, zu denen Robin gehört, und die machtvollen Tauren wie Emilian, die die Leonen mehr oder weniger versklavt haben.

Das einzige, das ich ein wenig schade fand, war, dass man so wenig über die Sternenvölker selbst erfährt. Wer sind sie alle, woher kommen sie und wie gestaltet sich die Magie der einzelnen. Das alles bleibt auch nach dem Ende des Buches mehr oder weniger im Dunkeln und ich hoffe sehr, mehr darüber in der Fortsetzung zu erfahren.

Fazit:

Julie Heilands "Bannwald" ist der Auftakt einer fantastischen Trilogie, die mir außerordentlich gut gefallen hat. Eindrucksvolle Charaktere, ein genialer Schreibstil und eine interessante Grundidee machen diesen Roman zu einem bemerkenswerten Leseerlebnis, das man keinesfalls verpassen sollte.

Bewertung vom 23.05.2015
Ein einziger Moment / Eversea Bd.1
Boyd, Natasha

Ein einziger Moment / Eversea Bd.1


ausgezeichnet

Als Jack Eversea erfährt, dass ihn seine Freundin und Co-Darstellerin betrügt, will er den ganzen Hollywood-Kram einfach nur hinter sich lassen. Er flüchtet nach Butler Cove, ein kleines Kaff im Süden, und hofft, hier wieder zu sich selbst zu finden und sein Leben neu ordnen zu können.

Da begegnet ihm die Kellnerin Keri Ann, die sich nicht von seinem Ruhm blenden lässt und immer gleich sagt, was sie denkt. Die junge Frau kümmert sich um das Haus ihrer Familie, von der ihr nur noch ihr Bruder geblieben ist, der Medizin studiert. Sobald er mit seiner Ausbildung fertig ist, plant sie, diesen Ort zu verlassen. Bisher waren Männer nicht Teil ihres Lebens, wollte sie doch keinen Grund haben, hier in diesem Ort zu bleiben. So trifft sie relativ unerfahren auf Jack, den das Schicksal ihr vorbeigeschickt hat, um ihr Leben auf den Kopf zu stellen.

Meine Meinung:

Ich mochte das Cover des Buches auf Anhieb. Die schönen Farben und die Seifenblasen auf der sonnendurchfluteten Straße haben mich überzeugt, dem Roman auch einen zweiten Blick zu gönnen.

Zunächst wirkte die Geschichte auf mich sehr klischeehaft: Hollywood-Frauenschwarm trifft Kleinstadt-Mädchen während seines kurzen Versuchs, sein Leben im goldenen Käfig und im ständigen Rampenlicht zu entkommen. So oder so ähnlich habe ich schon einiges gelesen, doch schnell war mir hier klar, dass sich dieser Roman dennoch davon abhob.

Neben den wirklich sympathischen Charakteren, die die Autorin gut und authentisch dargestellt hat, ist es vor allem ihr flüssiger Schreibstil, der mir die Geschichte nahebringt. Sie wird wirklich wunderbar erzählt, so dass ich mich beim Lesen fallenlassen konnte und so einfach von der Geschichte mitgetragen worden bin. Die Seiten flogen nur so dahin und an eine Pause war nicht wirklich zu denken.

Die Beziehung von Keri Ann und Jack wird langsam von der Autorin aufgebaut. Das gab mir Gelegenheit, die beiden zunächst näher kennenzulernen. Keri Ann ist liebenswert, wird von ihren Freunden geschätzt und ist in beziehungstechnischen Dingen noch nahezu unerfahren. Durch den Deal mit ihrem Bruder hat sie sich langsam und fast unmerklich aus dem Leben zurückgezogen. Wagnisse geht sie nicht ein und auch ihre kreative Ader lebt sie nicht aus.

Bei Jack hat mir gut gefallen, dass man gleich von Anfang an den guten Kern in ihm sehen kann. Er ist kein oberflächlicher Star, nur leider hat er sich selbst ein wenig in der Welt der Stars verloren. Viele Dinge gibt er zunächst nicht von sich preis, doch das ist verständlich, wie ich finde. Das führt jedoch dazu, dass die Vertrauensbasis der beiden ständig erschüttert wird.

Neben den Protagonisten konnten in meinen Augen auch die Nebencharaktere überzeugen. Gerne hätte ich von ihnen noch mehr gelesen, diesbezüglich hoffe ich sehr auf die Fortsetzung, die zum Glück bereits im Herbst erscheint, denn das offene Ende hat mich ganz kribbelig zurückgelassen.

Fazit:

"Eversea - Ein einziger Moment" ist ein Young-Adult-Roman von Natasha Boyd. Der spannende und unterhaltsame Roman überzeugt mit tollen Charakteren und einem fesselnden Schreibstil. Ich liebe die Geschichte einfach und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.