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Kessi67

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Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2018
Dunkelkinder
Luttmer, Nora

Dunkelkinder


sehr gut

Mia, eine junge Kommissarin, kehrt in ihre Heimatstadt Hamburg zurück um bei der Mordkommission eine neue Stelle anzutreten.

Gleich an ihrem ersten Arbeitstag muss sie feststellen, dass sie in der Abteilung nicht wirklich willkommen ist. Ausgerechnet ihr Exfreund Jens Bordasch, ist ihr neuer Vorgesetzter, dieser ist alles andere als begeistert, sie nun in seiner Abteilung erdulden zu müssen. Es gibt aus der gemeinsamen Vergangenheit keine guten Erinnerungen, was die ganze Sache nicht erleichtert.

Bei der Durchsicht alter Akten von ungelösten Fällen, erregt eine Akte ihre Aufmerksamkeit. Sie begibt sich auf die Spurensuche und von da an überschlagen sich die Ereignisse. Die Leiche des Jungen von vor zwei Jahren, zwei neu entdeckte Männerleichen und dann noch eine Jungenleiche. Hängen diese Morde zusammen? Mia gibt alles um den Fall zu lösen, obwohl ihr Bordasch immer wieder Steine in den Weg legt. Hinzu kommt, dass sie sich zunehmend immer mehr in Gefahr begibt.

Dann ist da noch Luka, er wohnt gegenüber eines Hochbunkers in Hamburg und macht ungewöhnliche Beobachtungen. Er sieht immer wieder einen Jungen, der sich Nachts auf dem Dach des Bunkers aufhält. Warum steht ab und zu ein Transporter vor dem Bunker, wer ist der Mann mit dem Fahrrad und wieso kommen diese nur im Schutz der Dunkelheit?

Nachdem Luka einen Weg gefunden hat, diesen Jungen kennen zu lernen, ahnt dieser nicht warum Sam ausgerechnet im Bunker lebt und was er dort macht. Doch nach und nach stellt Luka sich immer mehr fragen, warum weicht Sam seinen Fragen immer aus. Feststeht, Sam hat große Angst vor der Polizei. Plötzlich geht alles ganz schnell und die Lage spitzt sich immer weiter zu und auch die Jungs geraten in Gefahr.



Meine Meinung:

Nora Lutmer hat mit ihrem spannenden Krimi ein interessantes Thema aufgegriffen, von dem ich nicht geahnt habe, dass es das in dieser Form gibt. Durch erstklassige Recherchen, die immer wieder mit einfließen, bekommt man den Einblick was es mit diesen Geisterkindern auf sich hat. Woher sie kommen und wer dafür verantwortlich ist.

Durch die verschiedenen Erzählstränge fügt sich nach und nach alles zusammen, wobei die Spannung sich stetig steigert. Beim Schreibstil ist zu merken, mit wieviel Herzblut die Autorin sich dem Thema gewidmet hat. Es hat mich schockiert und betroffen gemacht, wie wenig oder meist gar nicht, diese Geisterkinder wahrgenommen werden. Da sie nicht die Möglichkeit haben ihrem Gefängnis zu entkommen, geschweige denn Hilfe zu bekommen.


Für mich ein spannender Krimi, der eine Leseempfehlung verdient.

Bewertung vom 23.05.2018
Ruhrpiraten
Steinhausen, Mike

Ruhrpiraten


sehr gut

Der Autor Mike Steinhausen hat in seinem Roman " Ruhrpiraten " über ein interessantes Thema im zweiten Weltkrieg geschrieben. Nämlich den Jugendwiderstand gegen den Nationalsozialismus.
1942, wie in vielen Teilen Deutschlands erheben sich im Ruhrgebiet junge Menschen gegen das NS Regime. Im Laufe des Geschehens nennen sie sich die " Ruhrpiraten" es gab unzählige Gruppen, am bekanntesten wahrscheinlich die " Edelweißpiraten.
Allen geht es um Freiheit, sie wollen selbstbestimmt entscheiden können und sich der Hitler-Jugend entziehen. Das ist der Gestapo und der Kriminalpolizei immer mehr ein Dorn im Auge und dementsprechend wird immer konsequenter gegen sie vorgegangen.
Egon Siepmann hat seinen Vater verloren, er ist an der Front gefallen. Nun lastet alles auf seinen Schultern, erarbeitet als Hauer in der Zeche in Essen, wie auch Fritz Gärtner. Er ist nun der Mann im Haus und muss für das Wohl seiner Mutter und seiner kleinen geliebten Schwester Annemarie sorgen. Fritz und Egon freunden sich an und Fritz nimmt ihn mit zu seinen Freunden. Dort lernt Egon noch andere Jugendliche kennen, die genaue wie er denken.
Gemeinsam unternehmen sie viel, haben Spaß und versuchen trotz des Krieges eine schöne Zeit zu haben. Auch nehmen sie an Treffen teil, bei denen sehr viele Gleichgesinnte aus anderen Teilen Deutschlands anreisen. Egon ist fasziniert davon und kann es kaum glauben wie viele Gruppierungen es in dem Wiederstand gibt.
Doch dann ändert sich auf Schlag alles. Durch einem Vorfall, bei dem der Sohn eines Gestapo-Beamten bei einer Schlägerei verletzt wird, beginnt die Verfolgung dieser Jugendlichen, die sich der HJ entziehen. Der Verletzte, Paul Schrader, ist ein überzeugter Hitler Junge. Er will Karriere bei der SS machen und so treibt ihn die Rache und sein Ehrgeiz an. Auch die HJ geht vermehrt Streife um das Übel dingfest zu machen und wenn nötig zu denunzieren.
Die Ruhrpiraten geraten immer mehr in Bedrängnis, nirgends sind sie mehr sicher. Es kommt zur Katastrophe und einige werden geschnappt und in sogenannte Jugendschutzeinrichtungen gebracht. Diese kommen einem KZ gleich und es herschen unmenschliche Zustände.
Was wird nun aus den Ruhrpiraten?

Meine Meinung:
Obwohl ich schon viel über den zweiten Weltkrieg gelesen habe, ist mir das Thema " Jugendwiderstand" nicht bekannt gewesen. Auch nicht, dass diese Gruppierungen vehement verfolgt wurden.
Der Autor schildert sehr bildlich, wie sich der Alltag der Protagonisten gestaltet haben kann. Mit gut recherchierten historischen Hintergründen, bekommt man als Leser den Eindruck, wie es sich zugetragen hat.
Wenn auch notwendig, waren mir einige Ausführungen zu langatmig. Aber das ist reine Empfindungs - Sache.
Mit dem Ende war ich nicht ganz so glücklich, gerne hätte ich mir einen Epilog gewünscht. Aber der Autor überlässt es dem Leser sich das Ende auszumalen. Sicher, in der Zeit gab es kaum ein Happyend, aber mich hätte es interessiert ob jemand den Krieg überlebt hat. Denn einige von den Protagonisten sind mir an Herz gewachsen.
Ein interessanter Roman über eine kaum bekannte Wiederstandsbewegung.

Bewertung vom 04.05.2018
So bitter die Rache
Berg, Eric

So bitter die Rache


ausgezeichnet

In Eric Berg seinem spannenden Krimi " So bitter die Rache" geht es um einen sechs Jahre zurück liegenden Mord, bei dem drei Menschen getötet wurden.
2016 hat die 42 jährige Ellen Holst sich von ihrem Mann getrennt und ist mit ihrem Sohn Tristan nach Heiligendamm in eine ehemals idyllische Siedlung gezogen. Sie ist es leid, ständig in der Welt umziehen zu müssen. Da ihr Mann Diplomat ist, würde sich daran nicht ändern.
In Heiligendamm möchte sie zur Ruhe kommen und ihrem Sohn ein stabiles Zuhause und Umfeld bieten.
Erst nachdem sie schon ins Haus so gezogen ist, erfährt sie von den grausamen Morden die in ihrem Haus geschehen sind. Noch nicht beunruhigt, beginnt sie langsam sich einzurichten. Doch als ihr Sohn sich mit dem Nachbarsjungen Ruben, eigentlich schon ein junger Mann, anfreundet, geschehen seltsame Dinge.
Ruben ist speziell und genau dieser Aspekt macht es nicht einfach.
Immer mehr beunruhigt, versucht sie dann doch sich mehr für das damals Geschehene zu interessieren. Sie lernt einen Mann kennen, der für Ruben eine wichtige Rolle spielt. Und von da an wird es immer undurchsichtiger für Ellen. Immer wieder wird sie belogen, doch da sie sich frisch verliebt hat, merkt sie es erst als es ziemlich brenslich wird.

Meine Meinung:
Einen so spannungsgeladenen Krimi habe ich schon lange nicht gelesen. Der Name Eric Berg steht einfach für einen grandiosen Schreibstil, der ein von der ersten Seite an mitreißt.
Der Krimi ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt, rückblickend auf die Geschehnisse von 2010, und die Gegenwart mit Ellen 2016.
So erfährt man, wie alles mit der Siedlung in Heiligendamm begonnen hat. Wie es zu der Konstellation der Bewohner der neu erbauten Häuser gekommen ist. Was sind das für Menschen, passen sie überhaupt zusammen?
Und dann Ellen, sie ist mir mit ihrem Sohn ans Herz gewachsen. Sie entwickelt sich von der ehemaligen Ehefrau, die nur als Anhängsel eines wichtigen Ehemannes galt, zu einer mutigen taffen Frau. Sie lässt ihr Leben Revue passieren und muss sich entscheiden wie ihre Zukunft aussehen soll. Aber die große Frage ist, kommt sie dem Geheimnis der ungeklärten Morde auf die Spur, ohne nicht selbst dabei in Gefahr zu geraten?
Für alle Krimi Fans, eine absolute Leseempehlung.

Bewertung vom 03.04.2018
Mehr als nur ein Traum
Büchle, Elisabeth

Mehr als nur ein Traum


ausgezeichnet

Elisabeth Büchle entführt den Leser mit ihrem Buch " Mehr als nur ein Traum" in das Jahr 1963.
Felicitas Jecklin ist eine tolle Fotografin, die den Blick für das Besondere hat, was sich in ihren Bildern immer wieder zeigt. Später wird dieser Aspekt noch sehr wichtig für sie und andere werden.
Durch ihre jüdischen Wurzeln war sie gezwungen sich im zweiten Weltkrieg vor den Nazis ständig zu verstecken. Immer von der Angst begleitet entdeckt zu werden, hat sie einige Fähigkeiten entwickelt. Sie hat miterleben müssen was Rassenhass bedeutet und welche Folgen er mit sich gebracht hat. Soll sie das in einem fremden Land noch einmal erleben?
Es kam nämlich eine unerwartete Wendung in ihrem Leben, eine Erbschaft führt sie nach Wilkinson County, Mississippi. Dort steht ein schönes Haus auf einem wunderbar gelegenem Grundstück.
Ohne Land und Leute zu kennen, stürzt Felicitas sich ihn ihr neues Leben. Mit ihrer freundlichen Art, hat sie keinerlei Scheu auf Menschen zuzugehen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, für sie sind alle gleich.
Doch ziemlich schnell muss sie die Erfahrungen sammeln, dass gerade in Mississippi ein großer Unterschied zwischen diesen Menschen besteht. Immer wieder wird sie von den Weißen gewarnt, sich nicht mit den Schwarzen anzufreunden. Dem schenkt Felicitas wenig Beachtung, für sie sind alle Menschen, nur mit anderer Hautfarbe. Sie hat Freunde auf beiden Seiten, aber bei den Schwarzen fühlt sie sich wohl und geborgen, sie hat sie schnell ins Herz geschlossen. Damit macht sie sich jedoch schnell immer mehr Feinde, gerade in Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten.
Es kommt zu einem schrecklichen Vorfall bei dem ein Junge aus dem Dorf der Schwarzen ums Leben kommt. War es ein Unfall, Absicht oder gar Mord? Felicitas trauert mit ihren Freunden und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Ab hier an beginnt ein Verwirrspiel , bei dem immer mehr Protagonisten in Erscheinung treten. Wem kann sie noch trauen, sind die Freunde die sie bei den Weißen wie bei den Schwarzen gefunden hat, wirklich ihre Freunde? Was hat die rassistische Vereinigung, die in Mississippi an Stärke zunimmt, vor? Sie schrecken vor nichts zurück und machen auch vor Felicitas kein Halt. Wurde ihre jüdischen Herkunft nun auch in ihrer neu geglaubten Heimat entdeckt?


Mississippi hat sich in einen Hessenkessel verwandelt und mittendrin, Wilkinson County. Die Deputys Landon und John haben alle Hände voll zu tun, wobei Landon ein großes Geheimnis trägt. Er entwickelt immer mehr Gefühle für Felicitas, die er nicht zulassen darf. Er ist förmlich von seinem Beschützer Instinkt und seine Sorge um sie getrieben. Er muss es schaffen seinen geheimen Auftrag zu erfüllen, aber auch seine Aufgaben als Deputy darf er nicht vernachlässigen. Es muss ihm gelingen alles in Verbindung zu bringen und endlich ans Ziel zu kommen.
Was hat es mit dem unerwarteten Erbe von Felicitas zu tun? Kerstin, ihre Freundin in Deutschland, arbeitet in einer Kanzlei, die die Erbschaft vertritt. Von Anfang an hat sie Zweifel gehabt und Felecitas gewarnt. Während Kerstin versucht mehr in Erfahrung zu bringen, gerät Feli immer weiterr in Gefahr. Wurde Felicitas benutzt und der Kalkül anderer ausgesetzt?

Meine Meinung:
Ich habe ein wunderbares Buch gelesen, welches für 2018 mit zu meinen Lesehighlight gehören wird.
Gleich der Prolog, in dem eine Frau erschossen wird, beginnt mit einer enormen Spannung. Zu meiner Freude wurde der Spannungsbogen im ganzen Roman hoch gehalten.
Elisabeth Büchle hat für ihren Roman ein sehr beklemmendes Thema gewählt. RASSENHASS. Eine nie endende Thematik, die die Welt in Atem hält. "Mehr als nur ein Traum" ist sehr intensiv und tiefgründig. Neben der Geschichte um Felicitas und

Bewertung vom 22.03.2018
Die geliehene Schuld
Winter, Claire

Die geliehene Schuld


ausgezeichnet

"Die geliehene Schuld" von Claire Winter ist eine erschütternde und zugleich berührende Reise in die Vergangenheit der deutschen Geschichte.

Vera Lessing ist im Jahr 1949 schon einige Zeit Redakteurin in der Berliner Zeitung " Echo". Ihr Jungenfreund Jonathan , ebenfalls in diesem Verlag als Journalist tätig, war bei seinen Recherchen zu seinem neuen Artikel, auf eine unfassbare Spur gestoßen.
Vera, die im Krieg ihre Eltern, Ehemann und ihr ungeborenes Kind verloren hat, hatte in Jonathan nicht nur einen engen Freund, er war auch ihr engster Vertrauter. Er stand ihr in jeder Lebenslage bei und hat sie unterstützt, all das schrecklich Erlebte zu verarbeiten und hinter sich zu lassen um in ein neues Leben zu starten.
Nun jedoch lebt er nicht mehr, denn er kam auf mysteriöse Weise ums Leben. Kurz vor seinem Tod hat er eine Akte an Vera geschickt. In dieser befinden sich viele Hinweise zu seinen Recherchen. Er hat eine letzte Bitte an Vera. Sollte ihm etwas zustoßen, muss sie unbedingt die Öffentlichkeit wissen lassen, was er entdeckt hat. Dies , dass darf sie nie dabei vergessen, soll sie nur unter absoluter Vorsichtig tun.
Was hat Jonathan da nur aufgedeckt, dass er sich in solch eine Gefahr begeben hat?
Hin und her gerissen kommt sie zu dem Entschluss, dass sie es Jonathan schuldig ist, seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Damit begibt sie sich auf dünnes Eis und in Lebensgefahr.
Bald und völlig unverhofft, hat sie jemanden an ihrer Seite, der sie aus ganz eigenen Interessen unterstützen wird.
Kann und werden sie diesen gefährlichen Weg bis zum Ende gehen? Und wie gehen sie mit all den unglaublichen Wissen um, welches sie bei ihren Recherchen aufdeckt.
Wie weit liegen Professionalität, Gefühl und Liebe auseinander?

Meine Meinung:
Ich kann meine Empfindungen für diesen tollen Roman kaum in Worte fassen, so emotional hat er mich mitgerissen. Keine Ahnung wie oft ich beim Lesen das Wort "unglaublich" in meinem Kopf hatte, so unfassbar waren die auf Tatsachen beruhenden Hintergründe die zur Geschichte gehören.
Claire Winter macht es einem mit ihrem lebendigen und bildlichen Schreibstil nicht schwer in die Zeit von 1949 einzutauchen. Es gibt zwei Erzählstränge die nur ein paar Monate auseinander liegen. Der eine handelt von Jonathan bei seinen Nachforschungen für seinen Artikel, bis zu seinem Tod. Und der andere von Vera , bei ihren aktuellen Ermittlungen.
Man spürt die Hingabe und mit wieviel Herzblut die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Mir hat gefallen das ganz unmerklich eine wachsende Liebe mit den historischen Hintergründen vermischt wurden. Und nicht zu vergessen, die enorme Spannung, die den gesamten Roman begleitet hat.
Nicht nur Vera und Jonathan sind mir ans Herz gewachsen, es gibt noch einige interessante und liebenswerte Protagonisten. Aber auch solche, die meine volle Verachtung verdient haben, so schockiert war ich über dessen Werdegang während der Kriegs- und Nachkriegszeit.
Von mir eine absolute Leseempehlung. Liebe, Hass, Unglaubliches und vieles mehr, alles in diesem Roman vertreten.

Bewertung vom 06.02.2018
Die letzte Borgia
Dunant, Sarah

Die letzte Borgia


sehr gut

" Die letzte Borgia" von Sarah Dunant ist ein historischer Roman in dem der Leser in Lucrezias Leben eintaucht.
Wer sich mit der Familie Borgia auskennt, kann in etwa erahnen was kommt. Es geht um Morde, Machtplänkeleien im großen Stil, Geldgier und zuallererst das wichtigste, um die allumwogene Macht. Nichts zählt mehr, und so bleibt es nicht aus, das bestimmte Protagonisten nur für diesen Zweck der Spielball der Mächtigen wird.
Da die Borgias nun immer mehr Macht erlangen will, soll Lucrezia nun zum dritten Mal verheiratet werden. Der zukünftige Kandidat ist Herzog Alfonso d’Este.
Lucrezia ist eine unendliche Tochter von keinem geringeren wie Papsts Alexander VI, sie ist sein Liebling und schon seit ihrer Jugend weiß sie ihre Reize geschickt für sich einzusetzen. Auch im Vatikan weiß sie ihre Position und Interessen zu nutzen und auszubauen.
In diesem Teil der Bogia Reihe geht es um Liebe, und das Machtstreben Lurcezias in der dritten Ehe mit Alfonso. Auch bekommt man einen Einblick wie es bei Hofe zuging mit all seinen Facetten.

Meine Meinung:
Die Autorin Sarah Dunant versteht es mit ihrem Schreibstil einen in die Welt der Borgias zu entführen. Den historischen Hintergrund der Renaissance ist gut verständlich geschildert.
Im Anhang findet der Leser ein Literaturverzeichnis und die Daten vom Aufstieg und Fall der Familie Borgia. Also ein sehr gut recherchierter Roman und genau ist es das was mir gefallen hat.

Bewertung vom 22.01.2018
Die Herzen der Männer
Butler, Nickolas

Die Herzen der Männer


sehr gut

" Die Herzen der Männer" von Nickolas Butler ist ein berührender Roman aus der Sicht eines Mannes, begonnen in den Kindertagen von Nelson.
Nur der Liebe seiner Mutter kann er sich sicher sein, doch er sehnt sich nach so viel mehr. Von den Mitschülern wird er gequält und gehänselt . Doch noch schlimmer für Nelson ist die Verweigerung des Vaters Liebe, dieser hält seinen Sohn nur für eine reinste Enttäuschung. Zu weich und sensibler hält sein Vater ihn.
Beginnend aus der Sicht des dreizehnjährigen Nelson, erfährt der Leser welche Erlebnisse und Erfahrungen, mit all der Gefühlswelt die in ihm tobt , er durchlebt.
Dann lernt man 30 Jahre später Jonathan und dessen Sohn kennen. Jonathan und Nelson verbindet etwas aus der gemeinsamen Kindheit. Nur im Gegenteil zu Nelson war Jonathan angesehen und beliebt.
Beide treffen sich das erste Mal in einem Pfadfinder Camp, das Bessondere, beide sind Aussenseiter und genau das ist es was sie zusammen halten lässt.

Meine Meinung:
Das die Geschichte über Generationen hinweg erzählt bekommt, hat man einen guten Einblick in das Leben von Nelson und Jonathan. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Es ist eine emotionale und berührende Geschichte, die dem Leser mit einem gut verständlichen Schreibstil näher gebracht wird. Der Autor schreibt ohne vom Thema abzuschweifen und bleibt sachlich bei dem Geschehen. Das hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 21.01.2018
Die Fallstricke des Teufels / Teufels-Trilogie Bd.1
Stöhr, Heike

Die Fallstricke des Teufels / Teufels-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

" Die Fallstricke des Teufels" von Heike Stöhr, ist ein wundervoll geschriebener historischer Roman der mit vielen Gefühlen und historischen Fakten gespickt ist. Dies ist der erste Teil einer Trilogie.

Wir schreiben das Jahr 1541, vor viele Jahren hat Sophia ihren Bruder und ihre Mutter durch die Pest, die überall wütete, verloren und ist somit zur Halbweise geworden. Ihr Vater, in seiner Trauen gefangen und völlig überfordert, schickt sie zu seinem Bruder und Schwägerin nach Leipzig. Die Tante soll sie für eine Zeit lang erziehen. In deren Haushalt lebt auch der Vater der Tante, ein großer Professor, der sich ebenfalls Sophia annimmt.
Bevor sie aus Pirna weg musste hat sie im Kontor des Vaters ein geheimnisvolles Buch gefunden, mit wunderschönen Zeichnungen und einer Schrift, die Sophia nicht kennt. Dies hat sie heimlich mit nach Leipzig genommen. In den folgenden Jahren versucht der Professor den Text und die Bilder des Buches zu entschlüsseln, an seiner Seite stets Sophia.

Als sie Jahre später nach Pirna zurück kehrt , ist sie alt genug ist um in den Stand der Ehe einzutreten. Es gibt einige Bewerber die Sophia gern zu Frau nehmen würden. Sophias Vater hat ihr Mal ein Versprechen gegeben, sie kann sich ihren zukünftigen alleine aussuchen. Sie ist gebildet und kann sehr starsinnig sein und hat ihre eigenen Vorstellungen von einem Leben in der Ehe. Sie möchte lieben und geliebt werden.
Doch dann geschehen in Pirna unerklärliche Todesfälle. Steht das im Zusammenhang mit Sophia und dem Buch welches sich im Besitz der Familie befindet?

Und bald gibt es diesen " Einen" mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen möchte. Aber wie so oft, ist das Leben ein mieser Verräter und man muss um sein Glück kämpfen.
Es gibt einen Nebenbuhler, der mit aller Macht alles unternehmen will um Sophia zur Frau zu bekommen. Er ist hinterhältig, bösartig und ein durch und durch hinterhältiger Mann, der ebenfalls ein Ziel verfolgt. Auch er weiß um die Existenz des Buches und möchte es unbedingt in seinen Händen wissen. Es gibt ein Problem, er ist angesehen und hat viel Einfluss, ein Fakt der für Sophia zum Nachteil werden kann. Wird ihm das etwas nützen und ist Sophia ihre große Liebe der Richtige?
In dieser Zeit führt sie ein aufregendes und turbulentes Leben, in der sie viel Leid , Traurigkeit und Verluste erleiden muss. Aber sie hat viele Freunde die ihr zur Seite stehen, was ein großes Glück für sie ist. Und sie ist eine starke Frau.

Meine Meinung:

Ich bin erstaunt über all das erstklassig recherchierte historische Hintergrundwissen. Obwohl ich schon so viele Bücher aus diesem Genre gelesen habe, konnte ich mein Wissen erweitern.
Der Schreibstil ist sehr berührend und mitreißend. Der Spannungsbogen nimmt an seiner Intensität ständig zu und es fiehl mir schwer, das Buch auch Mal zur Seite legen zu müssen.
Ich habe das Buch in einer Leserunde mit der Autorin gelesen und somit die Gelegenheit erhalten viele Dinge von ihr noch ausführlicher erläutert zu bekommen.
Eines ist sicher, Heike Stöhr gehört ab sofort mit zu meinen Lieblingsautoren in diesem Genre.
Absolute Leseempehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2018
Das Erbe der Rosenthals
Correa, Armando Lucas

Das Erbe der Rosenthals


ausgezeichnet

" Das Erbe der Rosenthals" von Armando Lucas Correa ist ein Roman der in zwei Zeitebenen geschrieben ist.
Die eine beginnt im Jahr 19939, in der von der zwölfjährigen Hanna, erzählt wird. Wobei wir Hanna im Verlauf der Geschichte bis zu ihrem 87. Geburtstag begleiten.
Hanna lebt mit ihren Eltern in Berlin, die Lage für Juden spitz sich seit der Pogromnacht im letzten November, immer weiter zu. Die Verfolgung der Nationalsozialisten ist erbarmungslos und auch die Denunziert von ehemaligen Freunden und guten Nachbarn nimmt immer mehr zu. Ihr Vater, ein Professor, hat schon ein Berufsverbot erhalten und Almas Lieblings Ausflugsort, das Adlon, ist ihr nun versagt.
Lange schon überlegt das Familienoberhaupt, Max Rosenthal, Deutschland zu verlassen. Doch wohin kann die Reise gehen, wo kaum noch einer die Juden aufnehmen will. Als es dann doch zu gefährlich wird und Max Rosenthal schon zwei Mal von der NS verhaftet wurde, entscheiden sie sich nach Kuba auszuwandern. Mit der St. Louis begeben sie sich auf eine Reise ins Ungewisse.

Der zweite Erzählstrang im Jahr 2014, handelt von der elfjährigen Anna, die schon vor ihrer Geburt ihren Vater auf tragische Weise verloren hat und sie ihn somit nie kennenlernen konnte.
Ihre Mutter, seit dem Tod ihres Mannes in einer tiefen Trauer, ist für Anna keine Stütze. Bis eines Tages Post aus Havanna kommt. Im großen Umschlag sind Bilder von einem Mädchen und Jungen, sowie zahlreiche andere. Wie sich herausgestellt hat Hanna, die Tante von Annas Vater sich an sie gewandt.
Annas Mutter tritt nach einem erschreckenden Moment endlich über ihren Schatten und nimmt ihre Umwelt und Tochter endlich wieder wahr. Anna liebt es Puzzle zu lösen, jetzt ist es an ihr und ihrer Mutter ein neues zu lesen.
Sie entschließen sich nach Havanna zu Hanna zu fliegen um mehr über die Familie Rosenthal zu erfahren. Ist doch Hanna die letzte Versandte von Annas Vater.
Eine spannende Reise in die Vergangenheit beginnt, die so viel Leid mit sich gebracht hat.

Meine Meinung:
Die Aufteilung in zwei Erzählsträngen hat mir sehr gefallen, bekommt man doch so einen besseren Einblick in das Leben der zwei Hauptprotagonisten Hanna und Anna. Der Schreibstil ist sehr gefühlvoll, nur ein wenig schade das es zum Ende hin etwas langatmig wurde.
Auch die historischen Hintergründe, die immer wieder mit in die Geschichte einfließen sind gut recherchiert und interessant.
Ein lesenswertes Buch, über ein oft vergessenes Thema.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.