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Benutzername: 
Nicole W.
Wohnort: 
Brakel

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2009
Untot mit Biss
Chance, Karen

Untot mit Biss


schlecht

An diesem Buch habe ich wirklich Monate zu knabbern gehabt und schließlich war habe ich aufgegeben.

Die junge Cassie Palmer ist kein Vampir, aber eine Frau mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Sie kann mit Geistern reden und hat Zukunftsvisionen. Daher ist sie ein sehr begeehrtes Objekt in der Unterwelt, denn jeder will etwas vom großen Kuchen abhaben. Nur Cassie hat eigentlich nur Interesse an einem normalen Leben ...

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Cassie Palmer geschrieben und das in einer sehr modernen Sprache. Eigentlich nicht schlecht, verspricht moderne Sprache doch eigentlich, dass sich ein Buch innerhalb kürzester Zeit gut lesen lässt, aber in diesem Fall leider nicht.
Ich habe vor Monaten begonnen dieses Buch zu lesen. Immer wieder ein paar Seiten und es wurde und wurde einfach nicht spannend. Teils hatte ich sogar den Eindruck, als würde gar nichts mehr passieren, bzw. nur absolut vorhersehbare Dinge. Außerdem wurde man zugeschüttet mit immer mehr mystischen und noch mystischeren Wesen, wobei sich der Fokus aber auf keines wirklich richtete. Und irgendwann habe ich es aufgegeben. Dieses Buch wird aus den oben genannten Gründen das erste seit Jahren sein, das ich nicht zu Ende lesen werde.

Zu guter letzt muss ich sagen, dass ich auch den Titel recht unpassend fand. Jedenfalls soweit ich dieses Buch gelesen habe.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2009
Darling Jim
Mørk, Christian

Darling Jim


sehr gut

Nach dem Genuss einer Leseprobe zu diesem Buch war die große Frage: Wer ist "Darling Jim"? Damals habe ich noch nicht gewusst, dass sich diese Frage durch das ganze Buch ziehen wird, auch dann noch, wenn eigentlich längst klar zu sein scheint, wer Jim wirklich ist ...

Wie viele Bücher zuvor, fängt auch dieses Buch nicht am Anfang an, sondern ziemlich am Ende. Im sogenannten Vorspiel wird berichtet, dass drei Frauen tot in einem Haus aufgefunden wurden. Über die Gründe wird der Leser im Unklaren gelassen.
Es folgt ein kurzes Zwischenspiel und die Geschichte beginnt damit, dass ein kleiner Postbeamter, der gerne Comics zeichnet, das Tagebuch einer der verstorbenen Frauen findet und liest.
Der darauf folgende Teil besteht dann aus dem Inhalt des Tagebuches von Fiona und es erzählt die Geschichte um sie und ihre beiden Schwestern, ihre Tante und Darling Jim, dem Mann, dem sie alle verfallen, bald aber zu hassen beginnen.
Die Geschichte aus Fionas Sicht endet allerdings ohne komplett aufzuklären und so macht sich der Postbeamte Niall auf um die Geschichte komplett aufzuklären. Mehr oder weniger durch Zufall gerät er an das Tagebuch der zweiten Schwester und erfährt dadurch nahezu die komplette Geschichte.

Hinter der tragischen Geschichte um drei Schwestern, ihrer Tante und Jim steckt allerdings nicht nur die pure Realität, sondern etwas viel mystischeres. Etwas, was mit den Geschichten um Wölfe in Irland zu tun hat, die Jim seinen begeisterten Zuschauern erzählt. Niemand ahnt, dass hinter diesen Geschichten mehr Wahrheit steckt, als eigentlich möglich ist.
Und genau das hat mir an dem Buch nicht so gut gefallen. Es ist nicht so wirklich mein Geschmack in einem eigentlich doch realistischen Psychothriller dann viel mysteriöses und gar mystisches zu bekommen. Das macht die ganze Sache für mich leider unglaublich unglaubwürdig. Auch wenn die Geschichten an sich beide wirklich klasse geschrieben und sehr interessant waren, aber diese Verflechtung hat mir überhaupt nicht gefallen.
Eigentlich schade, denn ansonsten fand ich dieses Buch wirklich toll. So kann ich allerdings nur 7 von 10 Punkten geben.

Bewertung vom 09.03.2009
Totenmesse
Dahl, Arne

Totenmesse


gut

Arne Dahl hat mit "Totenmesse" einen ziemlich verwobenen Polit-Krimi geschrieben.
Es ist der bereits 7. Krimi rund um das Stockholmer A-Team, was auch erklärt, dass viele Charaktere vorkommen, die gar keine eigene Einleitung mehr erhalten. Beudetet, dass viele Charaktere für Leser, die noch keinen der Vorgängerbände gelesen haben, farblos und undurchsichtig bleiben. So ging es mir jedenfalls. Dies war mein erstes Buch von Arne Dahl und die ganze Zeit über bekamen die meisten Charaktere - mit Ausnahme von Paul Hjelm vielleicht - kein eigenes Gesicht, sondern gingen einfach in diesem gut eingespielten Team unter.

Das A-Team wird mit der Auflösung eines schwierigen Falles betraut. Was zunächst aussieht wie ein normaler Banküberfall mit Geiselnahme, entpuppt sich schnell als etwas größeres. Nicht nur das A-Team, auch der Leser wird lange Zeit im Unklaren darüber gelassen, was es wirklich mit der Geschichte auf sich hat. Im Gegensatz zu den Protagonisten erfährt der Leser aber immer wieder einige Einschübe aus dem Tagebuch eines deutschen Kriegsveteranen, der im 2. Weltkrieg in Russland kämpft und der allen Anschein nach vor dem Krieg auch ein brillanter Wissenschaftler war. Trotz diesen Einschüben sah ich aber lange Zeit keinen Zusammenhang zwischen den Geschehnissen. Das kam wirklich erst auf den letzten 80 Buchseiten.
Die ganze Zeit über versteht man, dass es etwas mit den Rohölvorkommen der Weltgeschichte zu tun hat, um das sich die Menschheit ja seit jeher kloppt. Sowohl damals im zweiten Weltkrieg, wie auch aktuell beim Irakkrieg. Die Frage war die ganze Zeit über: Wie stehen diese Ereignisse und der Banküberfall in Schweden im Zusammenhang?

Generell ist es Arne Dahl ziemlich gut gelungen diese Ereignisse in einem harmonischen Zusammenhang zu bringen. Wie, das zeigt das Ende des Buches, das ich an dieser Stelle nicht verraten will.

Im Buch gibt es übrigens an vielen passenden Stellen immer wieder Andeutungen zum Buchtitel. Denn zu passenden Gelegenheiten hören die Personen im Buch die Totenmesse von Mozart, ein Requiem, eine Messe für Verstorbene, denn Tote gab es viele im Laufe der Menschheitsgeschichte.

Bewertung vom 07.03.2009
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


sehr gut

Auf den vierten Band der Bis(s)-Reihe war ich als jemand, der auch die ersten Bände schon begeistert verschlungen hat, schon sehr gespannt.
Als das Buch dann im vergangenen Jahr in englischer Sprache erschien, habe ich es mir auch direkt gekauft. Obwohl ich Englisch recht gut beherrsche und bei der Lektüre des Buches keine Verständnisprobleme hatte, habe ich das Buch damals nur bis zur Hälfte gelesen, ich war nämlich sehr enttäuscht von dem was ich da las.

Aber von Anfang an ...

Sehr gut hat mir gefallen, dass der vierte Band dieses Mal nicht nur aus Bellas Sicht geschrieben wurde, sondern teils auch aus Jacobs Sicht. Das Buch unterteilt sich nämlich in drei Abschnitte, von dem der mittlere Abschnitt die Geschehnisse aus Jacobs Sicht erzählt.

Das Buch beginnt gewohnt kitschig. Die Hochzeit von Bella und Edward steht bevor und findet auch tatsächlich schnell und ohne große Schwierigkeiten statt. Das war für mich schon mal eine Überraschung, aber nichts, was mich groß gestört hätte. Wirklich gestört hat mich dann zunächst der weitere Verlauf. In den Flitterwochen wird Bella überraschend schwanger und natürlich läuft diese Schwangerschaft nicht normal ab. Okay, normal hätte man auch nicht erwartet, Vampire sind ja auch schließlich nicht das, was man normal nennen würde.
Gestört hat mich eher, dass eine Schwangerschaft überhaupt zustande gekommen ist, denn in den Vorgängerbänden wurde mehrmals erwähnt, dass so etwas nie vorgekommen sei und auch nicht möglich wäre bei Vampiren. Mich hat es sehr gestört, dass die bisher aufgestellten Gesetze dieser Geschichte auf einmal nicht mehr gelten sollten, dass alles bisherige über den Haufen geschmissen werden sollte.
An dieser Stelle hatte ich dann bei der Lektüre des Originals aufgehört. Erst jetzt, als der vierte Band auf Deutsch erschien und meine Freundin mir davon vorschwärmte, nahm ich das Buch erneut zur Hand und las es zu Ende. Bis zur Mitte nahm mich das Buch wieder nicht gefangen, mich nervten immer noch die gleichen Punkte. Aber als schließlich das dritte Buch begann, wieder aus Bellas Sicht, und damit der Teil, den ich noch nicht kannte, wuchs meine Begeisterung.
Nicht nur, dass Bella sich nach ihrer erzwungenen Verwandlung, die endlich anstand, komplett verändert hat und endlich nicht mehr so hilflos erschien wie sonst. Nein, ganz anders als vorher gab es endlich auch richtige Spannung und Action. Man konnte nun nicht mehr nur eine wunderschöne Liebesgeschichte verfolgen, sondern auch noch einer richtig schicksalshafte Begegnung entgegenfiebern, von der man nicht wusste, wie es nun ausgehen würde, denn eigentlich hätte sowohl ein Happy End, als auch eine Niederlage ins Konzept gepasst.
Das war wunderbar mitzuverfolgen. Außerdem wurde ich in allen Punkten wieder versöhnt, denn Stephenie Meyer hat es meiner Ansicht nach wunderbar und absolut glaubwürdig hinbekommen, eine Erklärung für alle Kritikpunkte zu geben und die Geschichte einfach rund erscheinen zu lassen.

Insgesamt würde ich es als einen schönen Abschluss dieser Reihe bezeichnen, auch wenn das Ende ja doch noch so offen ist, dass es eigentlich auch noch eine Fortsetzung geben könnte. Aber auch wenn nicht, ist zumindest alles soweit abgeschlossen, dass man als Leser sehr zufrieden sein kann. Ich habe es jedenfalls nicht bereut das Buch doch noch zu Ende gelesen zu haben, auch wenn ich es bis zur Hälfte des Bandes nie geglaubt hätte noch ein positives Urteil abgeben zu können.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2009
Liebespaarungen
Shriver, Lionel

Liebespaarungen


gut

Lionel Shriver hat sich für "Liebespaarungen" eine wirklich schöne Story-Idee und Erzählweise einfallen lassen. Dieser Roman ist nämlich nicht einfach ein Liebesroman, sondern etwas besonderes. Es erzählt nämlich eine Geschichte aus einer "Was-wäre-wenn?"-Sicht. Das Buch beschäftigt sich also mit der Darstellung der Frage, was gewesen wäre, wenn alles anders gekommen wäre, wenn Irina, die Hauptfigur, sich anders entschieden hätte.

Ausgenommen das erste und letzte Kapitel, die zu beiden Storylines gehören können, gibt es alle weiteren Kapitel doppelt. Das eine erzählt Irinas Leben mit Lawrence, das andere schreibt über das Leben mit Ramsey. Das ganze stellt einen großen Kontrast dar, denn die beiden Männer könnten unterschiedlicher kaum sein.
Im einen Leben erfährt Irina Sicherheit, aber auch Langeweile. Im anderen Leben ist es zwar wenig langweilig, aber auch unbeständig. Jedes Leben hat seine starken und schwachen Seiten. Vor- und Nachteile.

Leider kommen die beiden Geschichten durch diesen enormen Kontrast aber auch etwas unglaubwürdig rüber, denn die Autorin hat sich große Mühe gegeben, die Charaktere auch jeweils sehr unterschiedlich darzustellen. Dabei bleibt die Glaubwürdigkeit schon ein wenig auf der Strecke.

Eine sehr schöne Idee war es, dass die Autorin innerhalb der Geschichte selbst diese Idee der zwei Geschichten, wie es hätte sein können, aufgegriffen hat. Innerhalb beider Storys verfasst Irina nämlich ein Kinderbuch. Und aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebenssituationen, fallen die beiden Geschichten natürlich auch unterschiedlich aus. Und eine kleine Erklärung gibt es auch direkt hinterher, die eigentlich auf die Kinderbuch-Geschichte bezogen ist: Es gibt kein schlechtes Leben, nur ein anderes. Das als Fazit.

Insgesamt ist das Buch recht nett. Teils fühlte ich mich allerdings durch die kontrastierung sehr genervt, denn wo Lawrence gesittet redet, muss Ramsey natürlich entsprechend obszön sein. Das nervt einfach auf Dauer.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2009
Mehr als du denkst
Prinz, Alois

Mehr als du denkst


weniger gut

In dem Buch "Mehr als du denkst" stellt der Autor Alois Prinz zehn Persönlichkeiten vor, die ihre Bestimmung im Glauben gefunden haben.
In jedem Kapitel geht es um das Leben einer anderen Person. Der Autor beschreibt das Leben vor und nach den Wendepunkten im Leben der verschiedenen Leute, die der Autor die "zweite Geburt" nennt. Auf wenigen Seiten wird eine kurze Biografie der Personen gegeben. Teils zitiert der Autor aus dessen Werken und gibt auch gleich seine eigene Interpretation dazu zum besten.

Der Schreibstil ist recht angenehm, das Buch liest sich schnell, aber auch recht unspekakulär. Der jeweilige Wendepunkt, die "zweite Geburt" geht teils ein wenig unter und wirkt auch einfach überhaupt nicht glaubhaft für Leser, die nicht gläubig sind.

Die Aufmachung des Buches an sich fand ich allerdings sehr ansprechend. Der Schutzumschlag ist in dezenten Farben gehalten und der Kapitelaufbau im Buch selbst ist gut gegliedert mit seinen zahlreichen kurzen Absätzen.
In Anlehnung an den Titel muss ich sagen, dass das Buch eher weniger enthielt als ich dachte. Einzig interessant fand ich teils das persönliche Engagement und das Schicksal einiger der beschriebenen Personen.

Bewertung vom 29.01.2009
Obsession
Kanehara, Hitomi

Obsession


weniger gut

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich schon gespannt auf das Buch. Ich wollte gerne erfahren, wie es zu einem solchen krankhaften Verhalten kommen konnte, das die Hauptprotagonistin Rin an den Tag legte. Leider wurden meine Fragen nicht wirklich beantwortet.
Natürlich, Rin hatte es sicherlich in ihrem Leben nicht leicht, wie uns die Ich-Erzählerin in vier Abschnitten mitteilt. Aber eine wirkliche Erklärung ist das nicht. Vielleicht ist es allerdings auch einfach nur für mich nicht verständlich genug, weil ich mit der asiatischen Kultur nicht vertraut bin.

Wie schon erwähnt ist das Buch in vier Abschnitte unterteilt, die jeweils einen Abschnitt aus dem Leben Rins erzählen. Dabei geht es rückwärts. Erst kommt das Heute und dann das Gestern. Die Sprache ist recht ordinär und oftmals auch obszön. Ob das wirklich angebracht ist kann ich überhaupt nicht beurteilen, ich weiß nicht wie es in Asien, wo sich das ganze abspielt, zugeht. Allerdings ist es teils schon erschreckend, an was für Werte sich das junge Mädchen aus dem Buch orientiert.

Generell ist das Buch schwierig einzustufen. Mir hat es nicht gefallen, aber ich kann mit diesem Thema auch generell recht wenig anfangen. Vielleicht ist es eher für Fans des asiatischen Raumes zu empfehlen? Ich weiß es nicht.

Bewertung vom 29.01.2009
Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht
Hein, Jakob

Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht


weniger gut

Boris Moser hat eine Agentur für verworfene Ideen. Ein Lebenstraum, den er sich erfüllt hat. Als eines Tages die schöne Rebecca in den Laden kommt, versucht er sie zu beeindrucken indem er ihr einen verworfenen Romananfang erzählt.
Mit dieser Erzählung beginnt dann die zweite Geschichte. Eine Geschichte über eine Frau namens Sophia, in der die Leute immer das sehen, was ihnen gerade fehlt oder was ihnen helfen würde. Allerdings ist Sophia nun selbst in Not, denn sie ist umgefallen und der Arzt Sebastian sitzt nun an ihrem Bett, als die Bewusstlose anfängt mit ihm zu sprechen und ihm eine Geschichte erzählt.
Diese Geschichte handelt von Sophia selbst und wie sie einmal für einen alten Mann gearbeitet hat, für den den sie seinen Roman tippen sollte.
In diesem Roman ging es um Heiner, der beinahe den Sinn des Lebens entdeckt hätte und um Wolf, der verhinderte, dass Heiner je den Sinn des Lebens entdecken und sein Ergebnis auch veröffentlichen konnte.
Am Ende lösen sich die einzelnen Geschichten schön wieder ineinander auf und es ist gut nachvollziehbar, was nun wo gerade passiert ist.

Die Idee an sich, mehrere Geschichten in einer unterzubringen fand ich nicht schlecht. Eigentlich sogar recht gut. Allerdings waren mir diese Geschichten einfach ein bisschen zu wenig, zu sinnlos um das Gesamtwerk wirklich als gut zu bezeichnen.
Natürlich, ein wenig philosophisch ging es zu, man konnte sich Gedanken über kleine Dinge machen. Aber die habe ich mir einfach nicht gemacht, denn das Buch hatte einfach keinen so großen Eindruck auf mich hinterlassen, dass ich mich dazu veranlasst gefühlt hätte. Leider.

Für mich bleibt dieses Buch so einfach völlig flach und farblos. Etwas, woran ich mich wohl nach einigen Tagen nicht mehr wirklich erinnern werden. Die wenigen Seiten waren wirklich einfach zu wenig für so viel Inhalt.

Bewertung vom 29.01.2009
Wohin der Fluss uns trägt
Martin, Charles

Wohin der Fluss uns trägt


ausgezeichnet

Nach der Leseprobe und dem Klappentext war ich wirklich skeptisch ob dieses Buch wirklich so originell sein wird oder Einheitsbrei, denn die Idee an sich ist ja nicht wirklich neu.
Glücklicherweise wurde ich eines besseren belehrt. Geschichte um Chris und Abbie, ein recht ärmlicher und mittelloser Student, der sich in die Tochter aus reichem Hause verliebt ist zwar wirklich keine neue Idee und auch nicht unglaublich originell, wird aber so wunderschön, emotional und lebensnah beschrieben, dass es einfach nur schön ist sie mitzuverfolgen.
Das Buch wechselt ständig zwischen den Zeiten. Das eine Kapitel erzählt die Geschichte wie es mit Abbie und Chris anfing, das nächste Kapitel setzt dann wieder in der Gegenwart ein, wo Abbie gerade, mit Chris an ihrer Seite, gegen den Krebs kämpft und sich ihre letzten Wünsche noch erfüllen will.

Zusammen mit Abbie macht sich Chris auf eine Reise, die sie den gesamten Fluss St. Marys River hinunter führt. Verfolgt und gejagt von Abbies Vater, einem einflussreichen Senator, der seinen Schwiegersohn schon immer abgelehnt hat und seine Tochter lieber bei sich haben will.
Auf ihrer abenteuerlichen Reise schafft es Abbie sich noch die meisten ihrer Wünsche zu erfüllen, die sie vor langer Zeit einmal einem Zeitungsreporter nannte. Zusammen schaffen sie das unmögliche: Sie lassen sich den gesamten Fluss hinunter tragen.

Aber Abbie erfüllt sich nicht nur Wünsche. Sie gibt ihrem Chris auch gleichzeitig neuen Lebensmut für seine Zeit nach ihr und schafft das unmöglich: Sie führt ihren Mann und ihren Vater einander näher. Der Vater und der Schwiegersohn, die sich zu Abbies Lebzeiten nicht ausstehen konnten, schaffen es am Ende die Trauer um Abbie gemeinsam zu verarbeiten und weiter zu Leben, ganz in Abbies Sinne.

Am Ende des Buches hatte ich ein wenig Probleme die Sätze durch meinen Tränenschleier noch zu lesen, so angerührt war ich von Abbies Vermächtnis an diejenigen, die sie liebte.
Charles Martin hat es wirklich geschafft in diese Geschichte unheimlich viel Liebe und Herz reinzulegen, so dass der Leser es beim lesen noch spüren kann. Den Zauber, der vom St. Marys River ausgeht.
Eines der wenigen Bücher, die ich sicherlich auch ein zweites Mal lesen werde.