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Freund spannender Bücher

Bewertungen

Insgesamt 353 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2022
Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm
Schwohl, Anette

Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm


weniger gut

Eine nackte Leiche sitzt auf einer Bank neben dem Leuchtturm, eine Radlerin findet sie in aller Frühe auf dem Weg zur Arbeit. Die Anfangsszene ist leider das beste des Buches. Bei mir zumindest ging alle Spannung rasch verloren, meine anfängliche Neugierde, was da passiert war verflog. Als passionierter Krimi-Leser wurde ich von der Autorin nicht gut abgeholt und in meinem Wunsch nach Spannung bedient. Es gab zu viele überdeutliche Hinweise, zu viel harmonische Menschelei, zu wenig glaubwürdiges Besreben einer Romanfigur herausfinden zu wollen, was passiert ist bzw. den Täter stellen zu wollen.

Bewertung vom 02.06.2022
Blutgrund
Glanninger, Peter

Blutgrund


ausgezeichnet

Ein Krimi, genau wie ich ihn mag. Peter Glanninger erzählt seine Geschichte behutsam und multiperspektivisch, entwickelt seine Figuren und den Plot gekonnt. Er spielt mit den Tricks des klassischen Thriller-Genres und lässt die Erwartungen des Lesers dadurch ein ums andere Mal ins Leere laufen, was aber Spannung und Lesegenuss nur steigert. Man spürt deutlich, wie ernst es ihm nicht nur mit der Geschichte, sondern auch mit seiner dahinter stehenden Haltung ist, ohne dass er damit ins Flache oder gar ins Moralisierende abgleitet. Besonders gut gefällt mir auch die Entwicklung seiner Hauptfigur Radek seit dem ersten Band. In den entscheidenden Punkten lässt Peter Glanninger meine Erwartungen nicht ins Leere laufen, sondern erfüllte sie zu meiner vollsten Zufriedenheit. Ich danke ihm für die schönen Stunden, die mir sein Roman bereiteten.

Bewertung vom 22.05.2022
Emma verduftet
Hennig, Tessa

Emma verduftet


weniger gut

Kitschig, vorhersehbar und langweilig

Bewertung vom 09.05.2022
Koks im Kiel
Ulrich, Axel

Koks im Kiel


sehr gut

Axel Ulrich schreibt wie Don Winslow über das große, organisierte Verbrechen, al-lerdings nicht in den USA, sondern im Schwäbischen, wo alles etwas kleiner und weniger brutal ist. Das ist auch gut so, sind mir Winslows Werke doch zu deprimie-rend. Bei Herrn Ulrich kann das Gute dank einer Mischung aus robuster, nicht im-mer ganz gesetzeskonformer Cleverness eines schlitzohrigen Anwaltes und seiner Kooperation mit den Behörden gewinnen. Zudem hat der Autor seinen eigenen, sprachlichen Sound, der mich ebenfalls anspricht.
Wie in seinen ersten beiden Krimis hat er auch hier eine originelle Idee, die er im ersten Drittel des Romans äußerst spannend erzählt. Dann verfranzt die Story leider etwas. Ich hatte den Eindruck, der Autor wusste nicht mehr so recht, wohin er wollte, sondern füllte nur noch die Seiten und versuchte mittels diverser Kniffe, so etwas wie Spannung aufrechtzuerhalten.
Schade, seine ersten beiden Krimis gefielen mir eindeutig besser. Unterm Strich ist ihm dennoch ein überdurchschnittlicher Krimi gelungen.

Bewertung vom 03.05.2022
Der Gesang der Flusskrebse
Owens, Delia

Der Gesang der Flusskrebse


weniger gut

Seeehr langatmig, so dass mein Interesse an dem Buch schließlich eingeschlafen ist.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2022
Aachener Zwietracht
Davis, Ingrid

Aachener Zwietracht


gut

Frau Davis schreibt nicht einfach nur Krimis, sie erschafft einen ganzen Kosmos voller fast durchweg sympathischer Charaktere. Ihre Heldin Britta Sander führt ein Leben reich an Freundschaft und Liebe, also eines, wie man es selbst gerne hätte. Sie beschäftigt sich mit der Aufklärung kniffliger Kriminalfälle, was alles sehr heiter und leicht wirkt, so dass man glatt vergisst, dass es sich um brutale Morde handelt.
Ich fand es schwer, in Band 7 in den Kosmos einzusteigen. Es empfiehlt sich, die vorherigen Bände zuerst zu lesen.

Bewertung vom 29.04.2022
Es ist nie vorbei
Jenssen, Lia

Es ist nie vorbei


weniger gut

Vorhersehbar, unglaubwürdig und langweilig. Habe mich bis zur Hälfte gequält und dann das Buch weggelegt.

Bewertung vom 25.04.2022
Greifswalder Gespenster
Wetekam, Burkhard

Greifswalder Gespenster


ausgezeichnet

Ein Ostsee-Krimi, der ganz auf heiteres Urlaubs-Flair verzichtet. Stattdessen beschreibt er die Vorpommern als Sturköpfe, die sich so weit am Rande der Welt wähnen, dass sie sich an die Regeln der anderen nicht zu halten brauchen.
Zwei grundverschiedene und doch einander ähnelnde Ermittler nehmen ihren Job ernst, stehen sich aber mit ihren jeweiligen Macken und unpassenden Loyalitäten auch selbst im Weg. Die Stärke des Krimis liegt in den Charakteren. Keiner von ihnen ist ein Sympathieträger, dennoch fühlte ich mich ihnen irgendwie nahe und konnte ihr Tun nachvollziehen. Ich litt mit ihnen und wollte begreifen, welche Dramen sich zwischen ihnen abspielten. Dabei war ich dank Herrn Wetekams Erzählkunst auf meinem Sofa liegend mitten in einer düsteren Landschaft unterwegs.
Danke für die spannenden Stunden, es wird nicht mein letzter Krimi dieses Autors sein.

Bewertung vom 22.04.2022
Der Tote im Netz / Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom Bd.1
Scheunemann, Frauke

Der Tote im Netz / Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom Bd.1


gut

Krimi ist ein weites Feld. In diesem Roman ist der Kriminalfall nur Beifang, eigentlich geht es um die Person der Franzi Mai, die mit Schalgfertigkeit, ihrem losen Mundwerk und Kreativität ihren Arbeitsplatz als Radio-Journalistin retten will. Deshalb bietet sie sich den Usedomern als Problemlöserin an und stolpert so in und durch einen Mordfall. So richtige Neugierde auf die Hintergründe des Mordes entwickelt Franzi dabei aber keine und entstand auch bei mir als Leser nicht. Eher gemütlich folgte ich Franzi über die Insel und durch ihr Leben. Wie sich die Sache zwischen ihr und dem Kommissar entwickelt entspricht den Erwartungen des Genres, bei der Auflösung des Falles erlebte ich immerhin eine kleine, gelungene Überraschung. Daher gibt es von mir unter dem Strich eine gute Bewertung, wofür die drei Sterne stehen. Ich vermute, Frauen gefällt der Krimi im Schnitt besser als uns Männern.

Bewertung vom 11.04.2022
Einsame Entscheidung / Leander Lost Bd.5
Ribeiro, Gil

Einsame Entscheidung / Leander Lost Bd.5


gut

Die Stärke des Buches liegt eindeutig ins seiner schönen, teilweise poetischen Sprache und dem authentischen Portugal-Feeling. Für mich war es der erste Band der Reihe, den ich gelesen habe und mir waren die meisten Figuren sofort sympathisch. Wobei mir im Lauf des Buches dann Leander Lost zu dick aufgetragen ist, besonders seine Funktion als unfehlbarer, menschlicher Lügendetektor. Da gibt Lisbeth Salander dann doch die deutlich authentischere Super-Autistin ab.
Der Plot ist mäßig, es wird nicht wirklich eine Geschichte erzählt oder ein Thema in Form eines Krimis bearbeitet. Stattdessen wird künstlich versucht Spannung durch dämliches Verhalten von ansonsten cleveren Ermittlern zu erzeugen oder durch unglaubwürdige Action-Szenen in Bond-Manier. Für versierte Krimi-Leser, die gerne mitdenken und miträtseln ist das Buch ein Ausfall.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.