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Elletra
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Würselen

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2023
Der Taucher / Liewe Cupido ermittelt Bd.2
Deen, Mathijs

Der Taucher / Liewe Cupido ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Mir wurde der Autor Mathijs Deen erstmals durch den ersten Band des Holländers bekannt, und ich war schwer begeistert. Deen, in den Niederlanden sehr bekannt und mit Literaturpreisen bedacht, hat absolut Ahnung von dem was er schreibt, er beschreibt nicht nur Orte rund um die Nordsee, sondern kennt sich auch extrem gut dort aus, er kennt die Fahrwasser, Sandbänke, geographische und rechtliche Gegebenheiten, ist in allem Maritimen sehr bewandert, der Mann weiss was der tut, bzw. schreibt. Sein deutsch/ niederländischer Ermittler hat daher beste Voraussetzungen. Und seine Kriminalromane rund um die Nordsee liegen mir.
In deutschen Gewässern stößt die niederländische Freyja (Bergungsschiff) auf der Suche nach einem Container überraschend auf ein seit 1950 verschollenes Wrack. Auch dabei: Ein toter Taucher, mit Handschellen angekettet. Kommissar Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf Texel aufgewachsen, führt die Ermittlungen an, von Terschelling, über die nordfriesische Insel Föhr bis zu einem Familiendrama in Wilhelmshaven. Er kommt dem Täter immer näher, verwickelt sich jedoch zunehmend in dem Fall selber. Es geht um Väter und Söhne, um Zusammenhalt, bis über Grenzen.
Das ist schon eine gehobene Liga, im großen Fahrwasser der Kriminalromane rund um Nordsee. Deen hat seinen ganz eigenen, fabelhaften Stil, man riecht förmlich das Salz- und Brackwasser, das Fachwissen ist umfangreich, die Stimmung ist authentisch, der Plot nordisch nüchtern spannend, keine unnötigen Schnörkel, die gehören da nicht hin :-) Das Cover: Gefällt mir, sehr schön der mystische Stil incl. der Farbgebung, die Unterwasseraufnahme mit Taucher ist stimmig zur Story und passt zum Vorgänger. Ich wünsche dem Autor wiederum viel Erfolg, es werden sicher wieder viele Leser begeistert sein. Von mir Daumen hoch und alle Sterne, die über dem Meer leuchten....

Bewertung vom 19.01.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Lyrischer, sehr atmosphärischer Text, wunderschön, doch gut zu lesen, sehr berührend, sehr schöne Bilder und feine Zeichnungen. Die Mutter und der Vater setzen im frühen Morgengrauen mit dem kleinen Sohn auf eine sehr abgelegene Insel über. Sie wollen einen Neuanfang starten, ihr Glück suchen, nicht das Land verlassen, eine 'Flucht nach innen'.Beim Warten auf den Kahn, der sie übersetzen soll, ist ihre Anspannung zu spüren, ihre Ängste und Unsicherheiten, ihre Erschöpfung und Zweifel, ob der Plan aufgehen wird, ob sie sich dort eine bessere Zukunft aufbauen können. Das Kind ist auf die Stimmungen der Erwachsenen angewiesen. Es ist sehr kalt , dunkel und neblig, die Stimmung innen und außen. Sehr gut beschrieben und umgesetzt, ein wenig poetisch. Man spürt die Abspannung, das hohle Gefühl der Ängste eines Neuanfanges. Auf der Insel angekommen, werden sie von dieser aufgenommen, vor allem der Sohn verwächst durch seine Phantasie mit mir, es ist sein Leben, er ist der König. Es geht um die Entwicklung des von der Zivilisation weitestgehend abgeschotteten Sohnes, geistig behütet von den Eltern und der Insel. Bis durch Behörden und die Zivilisationen das Idyll gefährdet wird. Gerade jetzt in den doch sehr unruhigen Zeiten und Veränderungen ein sehr interessante Gebiet, kann man drüber philosophieren. Gefällt mir gut, gefällt mir sehr gut. Es geht um Heimat, das eigene Ich, Natur, Zivilisationen und soziales Leben, Individualität und die Ängste der Menschen mit sich und untereinander. Auf kraftvolle, bildhafte und wunderschöne und liebevolle zarte Art wird dieses Anhand der Insel und dem Jungen thematisiert. Für den Autor wie ich verstanden habe diese Art des Romans ein Debüt, für mich gelungen.

Bewertung vom 05.01.2023
Bürgerkriege
Walter, Barbara F.

Bürgerkriege


sehr gut

Bürgerkriege, brandaktuell erklärt
Sehr aktuelles Thema, die Autorin erklärt anschaulich und für alle gut begreiflich die auch im Moment aktuellen Themen, schlüsselt die Entstehungen,Verwerfungen und Anzeichen von Bürgerkriegen und politischen Unruhen auf. Vornehmlich wird natürlich die politischen Themen der USA aufgezeigt, übertragbar jedoch auf allgemein alle politische Themen und Wissenschaften. Aktuell auch werden die Entstehungen u.a. der Ukraine Problematik aufgezeigt. Die Autorin weiss genau wovon sie schreibt, jedoch gut verständlich für jedermann. Für mich gerade jetzt ein sehr wichtiges Buch, ich habe viel gelernt und konnte einiges nunmehr weit besser verstehen, begreifen und einordnen. Auch für politisch wenig Interessierte sehr zu empfehlen, es geht uns alle an. Die Zeiten sind im Wandel keine Frage, wir sollten uns informieren und nicht wegschauen. Mit diesem Buch gelingt dies jedem, und zwar mit fundiertem, gut übermittelten Fachwissen, gut geschrieben.

Bewertung vom 28.12.2022
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


ausgezeichnet

Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um sich freizuschwimmen, seinen eigenen Stil zu finden und zu verstehen. Arno Geiger, österreichischer Schriftsteller, Deutscher Buchpreis Gewinner 2005, zuletzt bekannt durch Alles über Sally (Roman, 2010), Der alte König in seinem Exil (2011), Grenzgehen (Drei Reden, 2011), Selbstporträt mit Flusspferd (Roman, 2015) und Unter der Drachenwand (Roman, 2018)...alle erschienen im Hanser Verlag, (Quelle:Hanser Verlag) beschreibt autobiographisch seine Suche und seine Irrungen zum Beruf Schriftsteller, nach dem eigenen Weg, und auch zu Menschen, setzt sich auf seinen nächtlichen geheimen Streif- und Beutezügen durch die Großstadt auch mit der Gesellschaft und ihre von uns gesetzten Grenzen und das Gefühl des Versagens auseinander. Mit seinem bekannten ganz ihm eigenen guten, leicht poetischen Schreibstil reflektiert er seine Bücher und auch die Erfahrungen von Liebe und Scham, Sorge und das Scheitern, um dann ganz neue Wege zu gehen.
Arno Geiger wurde 1968 in Bregenz geboren und wuchs in Wolfurt auf. Er studierte u.a. Germanistik Literaturwissenschaft.
1998 erhielt er den New Yorker Abraham Woursell-Award für junge europäische Literatur, 2001 den Carl Mayer-Drehbuchförderpreis der Grazer Diagonale. Förderpreis zum Friedrich Hölderlin Preis 2005, Deutscher Buchpreis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres 2005 (für : Es geht uns gut) Johann-Peter-Hebel-Preis 2008. Von 1986-2002 arbeitete er bei den Bregenzer Festspielen (Quelle: Hanser Verlag)
Für Liebhaber der Bücher von Arno Geiger ein Muss und auch für Leser, die gerne gut geschriebene Bücher lesen, die menscheln, sich ehrlich und lebendig, auch oft schmunzeln, mit dem Thema Mensch auseinandersetzen, werden hier auf ihre Kosten kommen, und ich kann es auch unbedingt jeden ans Herz legen. Ein gerade jetzt sehr aktuelles Buch, auch gesellschaftlich. Es hat mir große Freude bereitet, dieses Buch zu lesen. Von mir alle Sterne!

Bewertung vom 17.11.2022
Tea Time
Noll, Ingrid

Tea Time


ausgezeichnet

Wie erfrischend!!!! Ich habe vorher noch kein Buch von Frau Noll gelesen, jedoch viel von ihrem persönlichen und einzigartigen Schreibstil gehört, vor allem ist sie als Krimiautorin mit dem besonderen Pfiff bekannt. Tea Time ist nunmehr kein Krimi, es geht um einen sehr witzigen und schrulligen Club von Frauen jeglicher Art, die ihre kleinen und großen Spleens pflegen. Und darum geht es auch in diesem Buch, es „passiert“ nichts, es ist nichts für Krimifans, es menschelt sehr sehr befreiend, witzig und liebenswert, und ich muss sagen, für mich, und ich spreche auch für einige Bekannte, war dieser Roman gerade in diesen Zeit genau richtig, wunderbar befreiend. Nunmehr wird hier und da ein wenig und wunderbar komisch überzogen, die Handlung ist ohne Ohwee und Drama, und wenn ja, wird dieses mit ihrem eigenen und nicht platten Humor garniert. Es gibt mittlerweile einige Romane von Autoren in dieser selbstreflektierenden und nicht immer zu ernst zu nehmende Richtung, die einfach nur gut tun, das Leben und sich augenzwinkernd annehmen lassen, und Frau Noll kann dies ebenfalls sehr gut, ohne jemals in Platitüden zu enden, mir gefällt ihr einzigartiger, gut zu lesender Schreibstil sehr gut, und auch diese Bücher werden gerade jetzt sehr geliebt und haben absolut ihre Berechtigung. Kurzum, ich kann nur allen ans Herz legen, sich darauf einzulassen, es ist anders, es ist kein Krimi, kein Drama, aber wunderbar.

Bewertung vom 17.10.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Ein Café, eine müde Anwältin und eine Fremde, die sich, wie es zuerst scheint, eher zufällig zu Anwältin Cara setzt, was jedoch sich im Nachhinein eher als Trugschluss herausstellen wird. Die Frau verschwindet spurlos, zurück bleibt eine Handtasche mit Briefen um die Zeit aus dem 2. Weltkrieg, und Unterlagen einer Villa. Und irgendwie hat Cara damit zu tun. Was wirklich sehr mysteriös und spannenden klingt, beruht wohl auf eine wahre Begebenheit. Im Vorfeld des Romans hatte ich recherchiert und gelesen, dass die Autorin die Anregung für diesen Roman bei Recherchen im Tagebuch Archiv Emmendingen gefunden hat. Dies inspirierte sie zu diesem bewegenden Roman über Verrat, eine tragische Liebe und einer Schuld.
Die Geschichte ließ mich dann wirklich nicht mehr los. Der Roman ist fließend zu lesen und fesselt sofort. Meine Mutter hatte auch tief bewegende Geschichten aus dieser Zeit zu erzählen. Zumindest in der schlimmen Angelegenheit der Villa und ja es wurden auch Leute versteckt und andere verschwanden, sind sogar Parallelen zu erkennen, was einem natürlichen noch mehr anfasst. Dieser Roman ist nicht nur Roman, sondern ein Stück Zeitgeschichte über diesen Krieg mit allen bekannten fürchterlichen Gräueltaten und vielen vielen schlimmen Sachen, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Verluste, Ängste, Entscheidungen, verworrene Begebenheit und Not, und da auch hier die Autorin ein bewegendes Stück Familien- und Zeitgeschichte vorstellt, fesselt es mich sehr. Ein weiterer toller richtig gut recherchierter und bewegender Roman von Mechthild Borrmann. Unterstützend der Einband, ein sehr autentisches Cover in Sepia, ist dieses Buch wieder ein wundervolles Gesamtpaket und gibt Einblicke in eine bewegende und schlimme Zeitgeschichte, so dass sich der Roman bestimmt für viele lohnen wird, einem aber auch sehr nahe geht, mir jedenfalls. Gut gemachter Roman einer schlimmen Zeitgeschichte.

Bewertung vom 01.10.2022
Die unerzählte Geschichte
Weidenbach, Vera

Die unerzählte Geschichte


ausgezeichnet

Unbedingt lesen, Ein Muss!!!!
Dieses Buch hätte einen großen Erfolg verdient, Hut ab an die Autorin für diese sehr gut recherchierte, aufschlussreiche und spannende Lektüre, kein bisschen trocken und ja, unglaublich! Solche Bücher müssten mehr protegiert werden. Ich habe diese Buchempfehlung aus einem Online Artikel des SWR's entdeckt und bin froh darüber. Nicht so froh bin ich über die Umschlaggestaltung, ich hoffe diese verhindert nicht bei den meisten den Kauf dieses Buches, ich finde das Cover wirklich nichtssagend, ja schon unsympathisch. Sehr schade, da es sich wirklich lohnt, es zu lesen. Tolles Buch Danke dafür!!!!

Bewertung vom 19.09.2022
Verbrenn all meine Briefe
Schulman, Alex

Verbrenn all meine Briefe


ausgezeichnet

Geerbte Wut?
Eine beindruckende Selbstfindung und Spurensuche in der Familienvita, die wie auch im ersten Erfolgsroman von Alex Schulman unglaubliche Begebenheiten zutage fördert, allem voran ein gewisses Tagebuch, mit dessen Hilfe der Protagonisten und Autor seine aufbrausende, ja wütende Art zu reflektieren versucht, bevor diese seine Familie und sein Leben zerstört, Menschen, die er eigentlich liebt. Ich bin sehr beeindruckt von diesem Mann, da es durchaus nicht einfach ist und ein sehr harter Weg, gerade und auch für Männer, durch Selbstreflexion durch unsere,ich sage mal unguten und zerstörerischen Verhaltensweisen zu gehen, um Besseres zu bewirken. Dies ist nicht selbstverständlich, jedoch ist dies kein rein psychologisches Buch, auch wenn dieses den Protagonisten durch einige Sitzungen führt, aufgrund derer die ganze tragische Wahrheit einer Familie herausgeschält wird. Nein, ohne etwas vorwegzunehmen ist die ganze Lebens- und Liebesgeschichte um einen zerstörerischen Großvater unglaublich spannend und bewegend und der Schlüssel für ihn dazu, es besser zu machen und Liebe, Vertrauen und Ruhe in sich selbst zu finden und damit seiner Familie ein guter Vater zu sein. Tolles Buch,richtig richtig toll, schönes Cover und guter Titel. Ein Muss!!!!

Bewertung vom 16.08.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Crime 20iger Jahre, Marseille, Orient, Pyramiden, ein Schiff und ein Hauch von Agatha
Cay Rademacher liefert hier einen sehr stilvollen, extrem gut recherchierten und spannenden Abenteuerroman, es geht von Marseille (sehr gut beschrieben) per Schiff in den Orient, incl. dem Geruch nach frendländischen Gewürzen, Nelken, Zimt, Hitze, Meer und Abenteuer Pyramiden, Tutenchamun und Howard Carter ist auch dabei.. Es spielt in den 20iger Jahren incl. Paillettenkleider, Bubikopf, schönen Autos und eleganten Schiffen. Ein Buch wie ein Blockbuster, es fehlt nur noch der Vorspann: Tatatataaa. Der Autor schickt uns zur Sommer- und Urlaubszeit in ein elegantes Abenteuer mit Spannung um die verschwundene wohlhabende Ehefrau Dora des Protagonisten Jung, seines Zeichens Pressephotograph, traumatisiert durch Kriegsgeschehen auf einem U-Boot, der nunmehr auf dem Dampfer Champillion fast den Verstand verliert, da niemand ihm glaubt, daß seine Ehefrau verschwunden ist. Durch weitere Geschehnisse und dem seltsamen Verhalten der schwerreichen Familie seiner Frau sieht er sich einem Komplott gegenüber; auf dem Schiff und mit einigen weiteren Passagieren stimmt etwas überhaupt nicht. Rademacher versteht es, durch seinen sehr detaillierten und stilvolle Schreibstil den Leser wunderbar in den Charme der 20iger zu transportieren, einen sehr guten Spannungsbogen aufzubauen, ebenso überraschende Geschehnisse, verzwickte Verdachtsfälle und undurchsichtige Menschen, aufzurufen, so daß man sich dem Sog der Geschichte nicht entziehen kann...und das mitten im Orient, alle Klischees werden erfüllt und ich finde das wunderbar!!!!. Das Cover: Erinnert an die Bücher von Christie und transportiert genau das, was drin ist und der Autor schneidig abgeliefert hat, einen eleganten, detailgetreuen, klassischen und spannenden Krimi auf hoher See im spannenden Zeitalter der 20iger Jahre und das stimmungsvoll im Orient. Mir hat das Lesen durch seine detailreichen (schon alleine die Beschreibung der ägyptischen Innenarchitektur der Champollion, die wirklich genau so existierte und die Strecke Marseille/Orient bediente oder Carter bei seinen Ausgrabungen) und dichten Bilder sehr große Freude gemacht, liest sich wie ein guter alter Klassiker mit großer gewiefter Spannung und echter weltlicher Geschichte. Ein charmantes Arrangement. Ich hatte vormals von diesem Autor noch kein Buch gelesen und bin überzeugt. Wer intelligente Urlaubslektüre und Crime mit historisch-klassischem und eleganten Background mag ist hier richtig. Dazu geht man bei diesen heissen sommerlichen Temperaturen als Schmankerl auch noch auf große Fahrt: Der Autor versteht es ebenfalls sehr gut, den maritimen Rahmen sehr fachgerecht und bildlich zu transportieren... Backbord, achtern, stampfendes Schiff, kreischende Möven, Gischt, Geruch nach Tang und salzige frische Meeresluft, die durchs Bullauge zieht, ach es kribbelt..tut gut... schönes charismatisches Gesamtpaket!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2022
Snowflake
Nealon, Louise

Snowflake


sehr gut

Generation Snowflake, Debby kämpft sich durch, stark und rührend zugleich! Mir haben schon die ersten Zeilen sehr gefallen und oft an die Kämpfe und Unsicherheiten in jungen Jahren erinnert. Dieser Roman über die heutige Generation nun zeigt auf, dass es in der heutigen schnellebigen und sehr dichten Zeit als wohlbehüteten, jungen Menschen trotz Wohlstand um ganz andere Probleme und Ängste geht, und sie sich oft schwer tun ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. In einem sehr lebhaften, echten und wundervollen Schreibstil führt die Autorin uns beim Lesen sofort in die Welt von Deborah als kleines Mädchen, und zwar in den Wohnwagen ihres kautzigen Lieblingsonkels Billy, der dort wohnt. Sie soll ihm Wünsche, also Wunschblumen mitbringen, was sie als kleines Mädchen auch immer macht. Wünsche hat ihr Onkel auch für sie, nämlich daß sie eines Tages in Dublin studieren wird. Jahre später ist es soweit, Debby schafft es tatsächlich aufs College, und nun beginnt erst richtig der Kampf, doch Debby boxt sich durch. Denn Debby kommt aus einfachsten, ländlichen und schwierigen Verhältnissen, und in Dublin prallt sie auf eine komplett andere Welt. Stylische, gut begüterte und hippe Kommilitonen, Großstadtehabe. Derweil spitzt sich die Lage daheim immer mehr zu, Alkohol und eine psychisch mehr als labile Mutter machen es nicht leichter. Doch Debby ist tapfer und kämpferisch, jedoch werden ihre quälenden Selbstzweifel und Ängste, zu versagen und physisch nicht gesund zu sein, immer größer. Wird sie es schaffen? Darum geht es in dem Buch, und man darf sehr gespannt sein, wie sie ihren weiteren Lebensweg incl. der Steine, die ihr noch auf diesem im Weg liegen werden, bewältigt und um ihr Glück kämpfen und bei sich selbst ankommen wird. Nur soviel darf verraten werden, daß sie irgendwann drauf kommt, wie stark, autentisch, gut und psychisch stabil sie doch ist; viel mehr sogar als die von ihr bewunderten,aus besserem Hause stammenden Kommilitonen, die ihrerseits auch ihre Ängste und Problem nur hinter diesen hippen Fassaden verstecken. Die Geschichte um Debby ist originell, oft tragisch komisch, traurig und trotzdem wieder fröhlich rührend zugleich. Und kämpferisch allemal. Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist jung und frisch, das Mädchen kann man sofort ins Herz schließen. Das Buch ist nicht einfach so zum Dahinlesen, manchmal muss man doch schlucken und sich wundern, oft geht es der Geschichte geschuldet chaotisch zu, doch junge Menschen in der Entwicklung SIND chaotisch, und sie sind gerade auch heute in diesen unruhigen, medial beherrschten und doch verwöhnten Zeiten, sehr unter Druc, ihr Ich zu finden. Man muss schon öfter schlucken und sich wundern, manchmal tut's weh, aber es lohnt sich sehr, eine aktuelle Thematik einer Generation, aber auch ein außergewöhnliches Mädchen.