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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elletra
Wohnort: 
Würselen

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2022
Du bist mehr als genug
Desai, Sarah

Du bist mehr als genug


ausgezeichnet

Ich muss sagen ich habe erst gezögert, hm, wieder ein Selbsthilfe Buch. Oft sehr anstrengend diese Bücher, aber irgendwie verlaufen sich diese Ratschläge komplett im Alltag. Da sind sie wieder, meine Zweifel und Unsicherheiten. Dann habe ich doch die ersten Seiten gelesen. Und immer weiter... Wie wunderbar, was für schöne Worte und Ratschläge, es geht in einem quasi irgendwie die Sonne auf und tut nur gut. Wie einfach und doch effektiv. Ich kann es nicht genau beschreiben, die Autorin arbeitet mit ganz einfachen visuellen und naheliegenden Geschichten und Übungen, ganz einfache und doch sehr effektive Auflösungserklärungen für Selbstzweifel, Übungen für mehr Eigenwahrnehmung und Selbstliebe, die einem einfach nur umarmen. Nachhaltig, wunderbar und sehr sehr schön. Nicht nur als Ratgeber, ich glaube auch einfach so nach einem anstrengenden Tag tut dieses Buch einfach nur gut. Bei dem Versuch, das Buch zu beschreiben, hört sich dies wieder sehr trocken und nach haben wir doch schon tausendfach gehabt an, es ist aber anders, wirklich, auch wenn es sich vielleicht blöd anhört, ich hatte auch bei Themen die mich eventuell gar nicht so sehr plagen einfach oft Pipi in den Augen, vor Wärme und Rührung, es ist einfach schön, dieses Buch ist schön! Für jeden! Aussen wie innen !!!Von mir sehr sehr dicke 5 Sterne und 5 Herzen hinterher :-)

Bewertung vom 17.04.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


sehr gut

Fantastisch, ich habe mich schon von der ersten Seite wunderbar unterhalten und amüsiert. Cover entspricht sehr schön der Atmosphäre im Buch, es gefällt mir sehr gut. Die Protagonisten sind sehr gut umschrieben, der Handlungsort kommt gut rüber, der Schreibstil ist gut zu lesen, kein bisschen überzogen komisch, es kommt teilweise ein schöner feiner Humor vor. Eine Immobilienmaklerin mit Starallüren macht sich im dörflichen Umfeld nicht gerade beliebt, prompt gibt es ein kleines Brandattentat an einer ihrer Baubuden. Sechs Wochen später scheinen sich die Wogen geglättet zu haben, Kommissar Vinston verbindet den Geburtstag seiner Tochter mit seiner Unpasslichkeit und möchte im besagten Dorf Urlaub machen. Seine ersten Berührungen mit dem Dorfleben beinhalten für den absolut reinlichen Kontrollfreak schon wirklich wunderbar komische Momente. Dann geschieht ein Mord an besagter Immobilienmaklerin. Was ist passiert? Vinston versucht doch zu ermitteln, kollidiert jedoch dabei auch an der störrisch und stoischen Landbevölkerung. Spannend und doch komisch, ausgewogenes Gemisch für einen guten Cosy Crime mit Urlaubsfeeling in Südschweden. Schön ist es an der Story, dass diese nie zu drüber ist, es hat mir gut gefallen. Quasi wie Mord mit Aussicht in Schweden, sehr gefällig und schmissig, kein Geblödel und spannend dazu. Über die Katze und dem Türbalken könnte ich jetzt noch schmunzeln :-)

Bewertung vom 11.04.2022
Das Leben eines Anderen
Hirano, Keiichir_

Das Leben eines Anderen


ausgezeichnet

Von der ersten Seite an liefert uns Keiichirō Hirano eine spannende Geschichte um Rechtsanwalt Kido und seinem Fall einer ehemaligen Klienten, die sich nunmehr wiederum an ihn wendet, da sich nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes herausstellt, dass dieser offenbar jemand anders ist. Mit gutem Schreibstil spinnt Keiichirō Hirano eine Geschichte über eine zweite Identität, die weitreichenden Folgen Ehefrau und Familie liefert und spannende Ermittlungen des Rechtsanwaltes Kido für seine Klientin, dessen Gedanken sich aber auch um sein Privatleben und der verführerischen gedanklichen Auseinandersetzung einer neuen Identität drehen. Spannend, mit wirklich guten und tiefgründigen lebendigen Schreibstil, verspricht dieser in Yokohama stattfindender Plot ein sehr gutes spannendes Lesevergnügen, das einige Überraschungen und Wendungen bereit hält. Mir hat es gut gefallen, vor allem als RA Kido seinem Verlangen nachgibt, sich ebenfalls durch Erlangen einer neuen Identität seinem bisherigen für ihn nicht erfüllenden Leben zu entziehen. Spannend, aufwühlend, macht nachdenklich. Auch interessant die Japanische Kultur, tolles Buch.

Bewertung vom 07.03.2022
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn
Matthiessen, Susanne

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehn


ausgezeichnet

Die Autorin versteht es wie im ersten Buch Ozelot und Friesennerz die Insel von innen nach aussen zu stülpen, den Teppich hochzuheben und auf wunderbare teils nüchtern humorvolle Art die Insel und deren Entwicklung und Hintergründe aus Sicht einer Insulanerin zu erklären. Und das nach meinen Erfahrungen extrem autentisch und ungeschminkt. Hier nunmehr in Band 2 ist es teilweise sogar für mein Gefühl erst einmal bedrückend, Corona wirkt auf unsere Gesellschaft wie ein Brennglas, und auf einer Insel als Mikrokosmos wohl noch mehr; die Insel ist menschenleer, das was man sich eigentlich insgeheim immer nochmal zurück wünschte wird wahr. Jedoch kommt man ans nachdenken, schweift zurück und vor, ob das alles so richtig war, wie geht es weiter? Dabei entstehen Rückblicke, die teils einfach nur das Leben der Sylter Gemeinde etwas ab den 80 iger Jahrn inmitten und vor allem von einer der aufstrebenden Urlaubsinsel aufzeigt; dazu aber auch der Wandel nach den goldenen 70igern, auch die dort schon aufkommenden umwelt- und sozialpolitischen Probleme incl. Bauboom, Heimatverlust und Robben-Sterben, und natürlich den Titel schuldende Punker Invasion, alles mit einem fabelhaft schwarzen aber durchaus liebevollen Humor, einfach meins. Nun Corona, alles geht auf Stillstand und Innehalten, die Prioritäten verschieben sich. Richtig genießen kann es die Insel nicht, man kommt ins Grübeln, vor oder zurück? Eine Wahl zwischen Pest und Colera. Auch wenn dies keine klassische Urlaubslektüre ist, mir hat es gut gefallen, Hintergründe des Tourismus sind halt oft nicht immer schön, nicht minder fesselnd und interessant. Das Buch hat anfangs nicht die Leichtigkeit vom Vorgänger, dies ist dem Thema Corona geschuldet, einer Insel im Ausnahmezustand einer Pandemie, dann jedoch nimmt das ganze durch die wunderbaren Rückblicke ordentlich an Fahrt auf, vielleicht alles nicht immer lustig, aber wie gesagt mit einem mir wiederum sehr gut gefallenden und realistisch humorvollen liebenswerten Schreibstil. Alles sehr lesenswert und original, selber seit 25 Jahren mit einer Nordseeinsel familiär verbunden kann ich nur sagen, extrem autentisch. Auch das Cover im 80iger Jahre Stil vermittelt dies. Von mir auf jedem Fall fünf HerzensSterne !!!!!

Bewertung vom 28.02.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


ausgezeichnet

Fragiler Palast, fragile Lebensgeschichte einer Frau!
Erst einmal muss ich sagen, daß ich die Gestaltung des Buchcovers als sehr gelungen und wunderschön empfinde; dieses Cover verspricht eine zarte Sommergeschichte, was dieses Buch letztendlich ja auch ist.
Der Schreibstil ist ganz ruhig und mäandert sich durch verschiedene Zeitzonen, er beginnt in der Gegenwart, der Tag an dem Elle sich einer wohl alten Liebe an ihrem Seelenort, ein Sommerhaus an der Küste (Der Papierpalast) hingibt, und erzählt ganz ruhig durch Rückblicke, ihre Familien- und Kindheitsgeschichte. Vor allem geht es in verschieden Zeitzonen, strukturiert durch Rückblicke an einem Tag einer weitgehenden Entscheidung für oder gegen die Liebe und eines neuen Lebensweges , um die teils verworrenen und nicht immer guten Erfahrungen durch Trennungen und Kindheitserlebnissen ihreseits bis zu ihrer Großmutter, es geht auch um die Rolle der Frau in mehreren Generationen und was diese ihren Töchtern weitergeben oder auferlegen wie man es auch immer sehen will. Weiterhin ist die erzählende Hauptprotagonistin Elle, in sehr begüterten Verhältnissen groß geworden, diese Welt zeigt aber emotional immer mehr Risse, ja sogar sehr tragische und verstörende Ereignisse kommen zu Tage.
Wie wird sie zu ihrer Familie und das Leben, das sie sich eigentlich ersehnt oder begehrt, stehen, wie wird sie diese Entscheidungen als Kind ihrer Mutter und Vergangenheit treffen? Ich muss sagen das Buch hat mich mitgerissen und sehr nachdenklich gemacht und berührt, ich finde solche Bücher, die das Innere "herausarbeiten" durchaus genauso spannend wie ein Krimi, auch wenn in dem Sinne nicht viel "passiert". Es ist ein in die Gedankenweld und Tiefe gehendes Buch, was auch sein Umfeld sehr schön beschreibt. Elle beschreibt wie die Sonne auf der Haut "riecht", wie das Wasser glitzert usw. Auch dieses macht das Buch mit Sicherheit zu einem sehr sehr schönen, wenn auch nicht oberflächlichen und sehr intensivenn (Sommer)buch. Es hat mir persönlich sehr sehr gut gefallen! Es ist eher ein ruhiges Buch, trotzdem mitreißend, bewegend und spannend, mitunter tut es auch schon einmal weh, es kommen auch schon einmal ganz schön befremdliche Sachen aus der Vergangenheit zu Tage, nichts für ganz zart Gebaute.

Bewertung vom 23.02.2022
Vertrauen
Mishani, Dror

Vertrauen


ausgezeichnet

Ich habe bis jetzt noch kein Buch des israelischen Autors Dror Mishani gelesen, doch der passende Umschlagtitel, der Umschlagtext und das sehr sehr schöne Cover haben sofort mein Interesse geweckt. Wozu ich sagen muss, dass mir die einheitliche Aufmachung nebst wunderschöner Bildergestaltung des Diogenes Verlages eh immer sehr gut gefallen. Ohne dies falsch zu verstehen oder als Wertung zu betrachten, ich lese auch gerne die Kriminalromane die zur Zeit nunmal en Vogue sind, aber ich habe es sehr sehr genossen, nunmehr etwas komplett anderes verschlingen zu dürfen. Dies ist zum Glück noch einmal ein Krimi, der ohne blutrünstiger Handlung und Taten auskommt, atmosphärisch im lebendigen Tel Aviv angesiedelt, ein kluger Krimi, der ein ruhiges Tempo aufnimmt, jedoch befindet man sich unbemerkt immer mehr in einem Spannungsbogen, der das ganze Buch anhält. Ohne etwas vorwegzunehmen, was bedeutet dies? Wie gehören die losen Enden der Geschehnisse eines Tages zusammen, was haben der verschwunde 'Tourist' , der ausgesetzte Säugling und andere seltsame Vorkommnisse miteinander zu tun? Ermittler Avraham, zuerst zögerlich und mittlerweile eh demotiviert und auf dem Sprung in eine andere Abteilung, wo er sich mehr Erfüllung verspricht, wittert und ist alamiert. Er ist halt ein erfahrener Hund. Da stimmt was nicht ... Letztendlich taucht sogar der Mossad auf, es gibt immer mehr Ungereimtheiten und Problem. Genau wie Ermittler Avraham war ich zuerst zögerlich, ich musste mich ein zwei Seiten ein bisschen auf den Schreibstil einstellen; ob es an der Übersetzung aus dem hebräischen liegt oder was genau kann ich gar nicht genau erklären, da mir dieser eigentlich gut gefällt, sehr dynamisch und atmosphärisch passend, nüchtern, aber dann war ich dabei und muss sagen, es hat mich angesprochen und gepackt, endlich mal ein überraschend anderer Krimi, er findet statt in Tel Aviv und transportiert sehr gut die Stimmung und auch die Charaktere, ein Krimi in einer interessanten Kultur, das hat was, von mir Daumen hoch, für mich endlich etwas erfrischend Neues an der Kriminalroman Front, intelligent, informativ, ohne aufgeregt zu sein. Ein kluger Krimi, ich habe es sehr genossen. Für Leser, die absolut knallharte Aktion oder Schauerszenarien braucht und bevorzugt, ist dieses Buch eher nicht zu empfehlen. Wer sich gerne auf etwas anderes einlässt, andere Kulturen, Geheimdienste, Ermittlungsarbeit mit Erfahrung und Gespür, Atmosphäre und unaufgeregte Spannung, der wird seine Freunde daran haben. Von mir alle Sterne.

Bewertung vom 30.01.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Der bekannte niederländische Schriftsteller Mathijs Deen, in den Niederlanden mit Literaturpreis und Nominierungen versehen, hat diesmal einen grundsoliden und sehr spannenden Kriminalroman abgeliefert, der im Wattenmeer zwischen Borkum und Delfzijl spielt . Der Schreibstil liest sich flüssig, die Übersetzung lässt auch die niederländische Art und Weise der Kommunikation bestehen, vor allem wird dort ohne Rücksicht auf Ränge geduzt. Deen hat absolute Ahnung von dem was er schreibt, er beschreibt nicht nur Orte, sondern kennt sich extrem gut dort aus, er kennt die Fahrwasser, Sandbänke, geographische und rechtliche Gegebenheiten, ist in allem Maritimen sehr bewandert, der Mann weiss was der tut, sein deutsch/ niederländischer Ermittler hat daher beste Voraussetzungen. Drei professionelle Wattwanderer gehen ins Watt, um nach jahrelanger Vorbereitung das Watt Richtung Borkum zu durchwandern, in Fachkreisen der " Mount Everest" der Wattwanderer. Nur zwei kommen an..ist es ein Unfall, oder steckt wohl mehr dahinter. Vollkommen unklar was in der Nacht im Watt passiert ist, kommen immer mehr Fragen auf. Ohne etwas zu verraten, es wird und bleibt sehr spannenden, ich habe das Buch verschlungen. Da ich die Gegend sehr gut kenne und lieben gelernt habe, muss ich sagen, das dieser Krimi sich sehr gut und angenehm von anderen Werken mit Lokalkolorit abhebt. Das ist schon eine gehobene Liga, man riecht förmlich das Salz- und Brackwasser, das Fachwissen ist umfangreich, die Stimmung ist autentisch. Das gebundene Buch erschienen im Mare Verlag gefällt mir von der Farbgebung sehr gut, ein Lesebändchen ist vorhanden, der Schutzumschlag ist wunderschön, die Stimmungsaufnahme im Wattenmeer ist stimmig zur Story. Auf der Innenseite ist eine Land- und Wattenmeer Karte der örtlichen Gegebenheiten zur Orientierung abgedruckt, was mir ebenfalls gut gefällt. Rundum, von mir persönlich gibt es 5 Sterne, mein Interesse an weiteren Büchern des Autors ist auf jeden Fall geweckt, meine Seensucht nach Borkum auch :-)

Bewertung vom 29.01.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


sehr gut

Ja, der Donnerstagsmordclub ist irgendwie anders, diese Reihe polarisiert durchaus ein wenig, mich hat er jedoch voll überzeugt und freue mich sehr auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen mit diesem ein wenig schrulligen, temperamentvollen, beschwingt britischen Rentner-Club ...inclusive des schwungvollen Schreibstils. Ich kann mich erinnern, dass man beim ersten Band paar Seiten braucht, um sich einzulesen, da man am Anfang direkt mit Schwung einsteigt und ein wenig braucht um die Charakteren einzuordnen, doch es lohnt sich, recht schnell hat man sich eingefügt. Schwungvoll und hurmorvoll geht es weiter, man grübelt mit Elisabeth, immer mehr Handlungsstränge tun sich auf, Joyce führt uns aber mit Ihren Tagebucheintragungen sicher durch die Geschichte, Joyce ist übrigens einfach nur der Knaller. Das Buch hat aussen wie innen "Farbe" und verspricht ein paar nette unterhaltsame Stunden in einer moderneren Welt der Mr. Marple. Ich hatte anfangs Zweifel ob ein Nachfolger da mithalten und weiterhin so erfrischend sein kann, und ich muss sagen, ja, ich denke er kann. Eine kleine Kritik in Richtung des Autors kam mir ca. in der Mitte der Geschichte auf, ich hatte das Gefühl jetzt hängt er ein bisschen. Nicht nennenswert bekam er aber noch die Kurve. Das Gesamtpaket ist im Moment nach wie vor absolut einzigartig und originell,...ich bin gespannt wie es weitergeht mit der netten Truppe. Bravo, mir gefällts, ich freu mich drauf... ;-)