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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Larissa2808
Wohnort: 
Wiesbaden

Bewertungen

Insgesamt 68 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2022
Nachtschwärmerin
Mottley, Leila

Nachtschwärmerin


weniger gut

Im Buch geht es um Kiara, eine junge schwarze Frau, fast noch ein Kind, die von allen wichtigen Menschen in ihrem Leben verlassen wurde und nun versucht, sich alleine durchs Leben zu schlagen. Dabei gerät sie in die Fänge der Prostitution und wir begleiten sie dabei, wie sie immer tiefer abstürzt. Das ganze gipfelt darin, dass sie sich irgendwann in Mitten eines Skandalprozesses gegen die Polizei, deren Mitglieder sich regelmäßig an ihr vergangen haben, befindet und dessen Ausgang über ihr weiteres Leben entscheiden könnte.

Die Geschichte soll uns laut der Autorin zeigen, welche Ängste und Gefahren schwarzes Frausein mit sich bringt, wie unangemessen früh schwarze Mädchen wie Frauen behandelt werden und wie diese aber trotz allem Freude und Liebe empfinden können (aus der Anmerkung der Autorin, S. 411/412).

Ich verstehe auch, wieso so viele Leserinnen und Leser von der Geschichte begeistert sind. Schließlich ist sie hochaktuell und wurde noch dazu von einer Woman of color geschrieben, die gerade mal 20 Jahre alt ist.
Dennoch habe ich mich unglaublich durch die Seiten quälen müssen. Ich habe bestimmt zwei Monate an den gut 400 Seiten gelesen, da ich mich einfach nicht dazu aufraffen konnte, in diesen trostlosen, tristen, grauen Alltag von Kiara abzutauchen. Die Geschichte und das ganze Setting haben mich unfassbar deprimiert und auch die zum Teil sehr poetisch anmutende Sprache haben mir das Lesen nicht leichter gemacht. Das Ende der Geschichte hat mich dann, wie zu erwarten, auch nicht mehr happy gemacht und so muss ich resümieren, ich bin wirklich froh, dass es vorbei ist.

Ich denke dies ist ein gutes Buch, aber kein gutes Buch für mich.

Bewertung vom 03.07.2022
Amelia
Burns, Anna

Amelia


schlecht

Ich habe mich nun über Wochen dazu gequält, immer wieder ein paar Seiten in Amelia reinzulesen, doch wie gesagt, es war mehr Qual als Lesegenuss. Wenn ich merke, ich muss mich richtig dazu zwingen, ein Buch in die Hand zu nehmen und muss beim Lesen ganze Passagen mehrfach lesen, weil ich so gar nicht bei der Sache bin, dann ist das für mich ein eindeutiges Zeichen, dass ein Buch einfach nicht zu mir passt und mir wirklich nichts geben kann. Deshalb habe ich Amelia nun nach gut einem Drittel abgebrochen. Ich komme nicht rein in dieses Geschichte, bei der ich wirklich nicht verstanden habe, was nun genau im Mittelpunkt steht und worum es gehen soll. Ich kann mit dem Schreibstil einfach nichts anfangen und diese unzähligen Namen, deren Figuren für mich allesamt gesichtlos blieben, geben mir den Rest. Ich glaube dieses Buch ist so speziell, dass es nur einen relativ kleinen Leserkreis ansprechen kann und man sollte sich vor dem Kauf auf jeden Fall die Leseprobe vornehmen.

Bewertung vom 11.05.2022
Verheizte Herzen
Crossan, Sarah

Verheizte Herzen


sehr gut

In diesem Roman von Sarah Crossan geht es um eine Liebe, die nicht sein darf und tragisch endet.
Die Anwältin Ana beginnt eine Affäre mit dem verheirateten Conner und verliebt sich in ihn. Doch schon zu Beginn erfahren wir, dass Conner stirbt und Ana diese Tragödie nun verarbeiten muss, ohne es mit jemandem teilen zu können, da die Liebe der beiden geheim war. Eine unfassbar tricky Situation, über die ich zuvor noch nie im Leben nachgedacht habe, was mich so aber umso neugieriger gemacht hat.
Der Roman ist in Versform verfasst, wovon ich zuerst etwas verunsichert war. Dies war allerdings unbegründet, da der Text sich super locker lesen lässt und man durch die wenig beschriebenen Seiten nur so fliegt.
Ich mochte, wie Sarah Crossan schreibt, irgendwie relativ nüchtern und schnörkellos, aber doch so, dass man gut mitfühlen kann. Die Geschichte habe ich in einem Rutsch durchgelesen und mochte sie wirklich gerne, da sie mal wieder zeigt, wie facettenreich und unberechenbar das Leben sein kann und mich für einen Nachmittag einfach wirklich gut unterhalten und zum Nachdenken gebracht hat.

Bewertung vom 27.03.2022
Chopinhof-Blues
Silber, Anna

Chopinhof-Blues


sehr gut

Im Buch werden die Lebensgeschichten von sehr verschiedenen Protagonisten erzählt und nach und nach verwoben. Wir lernen Katja kennen, die immer wieder versucht, ihren Bruder Tilo zu retten, wobei beiden die gemeinsame Kindheit im Heim nachhängt. Dann sind da Ádám und Aniko, die aus Ungarn nach Wien kamen, um sich ein besseres Leben aufzubauen und ihre Träume dann doch nicht so gut miteinander zu vereinen wissen. Und Esra, die traumatisiert aus einem ihrer Einsätze als Krisenjournalistin zurück nach Berlin kommt. Alle hadern auf ihre Weise mit dem Leben und es ist spannend, als Leser mitzuerleben, wie die Charaktere sich im Laufe der Geschichte entwickeln.
Wie das ganze ausgeht verrate ich jetzt nicht und eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig. Interessant ist es einfach zu sehen, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat und auch jeder bis zu einem gewissen Teil selbst dafür verantwortlich ist, wie er das geschultert bekommt.
Ein schnell gelesener Roman, den ich für Zwischendurch eigentlich jedem ans Herz legen kann.

Bewertung vom 13.03.2022
Die Kinder sind Könige
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


ausgezeichnet

Im Roman geht es um Mélanie, die ihre beiden Kinder seit frühester Kindheit an zu Youtubestars macht und wirklich alles mit ihren Followern teilt. Solange bis eines Tages die kleine Tochter Kimmy entführt wird. Ein Schicksalsschlag für die Familie, der Konsequenzen haben wird. Doch der eigentliche Kern der Geschichte befasst sich mit dem Thema, was so eine Kinderkarriere mit den Kleinen macht, in jungen Jahren und auch wenn sie zu Erwachsenen heranreifen. Eine hoch aktuelle und wirklich spannende Frage.

Die Geschichte hat mich wirklich von Anfang an abgeholt. De Vigans Art zu schreiben hat mich absolut gepackt und das Buch in kürzester Zeit beenden lassen. Ich wollte einfach durchweg wissen, wie die Geschichte für unsere Protagonisten endet. Und das Ende fand ich auch wirklich nochmal sehr gut getroffen!
Dies war mein erstes Buch von Delphine de Vigan, aber ich werde mir nun sicherlich noch weitere Bücher der Autorin ansehen.
5 Sterne! Zu empfehlen!

Bewertung vom 06.03.2022
Via Torino
Leuthner, Aja

Via Torino


sehr gut

In diesem Roman erwartet einen mal wieder eine Geschichte auf mehreren Zeitebene. Ich mag solche Geschichten, da man so oft sehr unterschiedliche Perspektiven kennenlernt. Der wichtigste Erzählstrang ist sicherlich der Teil, welcher in den 60iger-Jahren spielt und unter anderem Einblick in die Studentenproteste gibt. Die Autorin hat diesen Teil wirklich anschaulich herausgearbeitet.
Neben der Geschichte an sich mochte ich vor allem auch die Protagonistinen, welche mir wirklich ans Herz gewachsen sind, vor allem Eleonora, welche für mich das Sinnbild einer starken Frau war.
Der Roman hat mich alles in allem wirklich gut unterhalten, wenn er hier und da auch ein paar Längen hatte und ich nicht immer über längere Zeit am Ball bleiben konnte. So hat es nun doch etwas länger gedauert, bis das Buch ausgelesen war, doch insgesamt hat es sich gelohnt.

Bewertung vom 02.02.2022
Erschütterung
Everett, Percival

Erschütterung


ausgezeichnet

Ich muss zugeben, ich hatte keine besonderen Erwartungen an das Buch, da der Klappentext eher unscheinbar auf mich wirkte. Aber irgendwie habe ich gespürt (ein bisschen vielleicht auch wegen des wunderschönen Covers), dass da etwas Besonderes auf mich wartet.

Grob zum Inhalt: ein Vater erfährt, dass seine Tochter unheilbar krank ist und sterben wird. In einem zweiten Handlungsstrang unternimmt er den Versuch, eine Gruppe mexikanischer Frauen, welche als Arbeitssklaven gefangen gehalten werden, aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

In beiden Handlungssträngen versucht unser Protagonist das Richtige zu tun, was nicht immer einfach ist und wobei auch nicht immer offensichtlich ist, was denn überhaupt das Richtige ist. Der Leser wird hier zum Teil vor Fragen gestellt, die einen nicht mehr loslassen. Zum Beispiel die Frage, ob man seinem Kind sagt, wie ernst es um es steht oder ob man die Wahrheit zurückhält und so die Situation für das Kind vielleicht erträglicher macht.

Der Roman hat mich wirklich aufgewühlt und der Autor hat es irgendwie geschafft, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin, obwohl die Geschichte ganz ruhig und unaufgeregt erzählt wird.

Es ist für mich schwer in Worte zu fassen, warum genau, aber dies war ein sehr besonderes Buch für mich.

Bewertung vom 21.01.2022
Zusammenkunft
Brown, Natasha

Zusammenkunft


sehr gut

Zusammenkunft ist ein Roman, der sich für mich fast nicht als Roman bezeichnen lässt, so viel Poesie steckt da drin. Ich habe das Büchlein innerhalb eines Nachmittags durchgelesen und es hat mich gut unterhalten. Die Themen sind schwere Kost, doch dank der wunderschönen Sprache der Autorin fliegt man nur so durch die Seiten. Ich habe mir etliche Passagen markiert, da die Dinge so bildhaft und poetisch umschrieben wurden.
Letztenendes macht die Geschichte traurig, da soviel Ungerechtigkeit thematisiert wird, doch Sie gibt auch Hoffnung, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen kann und seine eigenen Entscheidungen treffen kann.
Die Autorin hat mit diesem Roman für mich bewiesen, dass sie eine Sprachkünstlerin ist und geschickt ernste Themen in blumiger Sprache verpacken kann. Ein Buch, das ich allen empfehlen kann, die gerne auch zwischen den Zeilen lesen.

Bewertung vom 19.01.2022
Zum Paradies
Yanagihara, Hanya

Zum Paradies


weniger gut

Ein Buch, das ich gerne lieben wollte...allein das Cover hat mich so sehr angezogen, als ich es das erste Mal gesehen habe! Die Inhaltszusammenfassung fand ich dann relativ vage, aber ich war mir sicher, da wird eine sehr tiefgehende Geschichte dahinter stecken, bei all der Aufmerksamkeit, die die Autorin schon für ihre letzten Werke erfahren hat (welche ich tatsächlich nicht gelesen habe!)
Mit Beginn der Lektüre habe ich allerdings sehr schnell gemerkt, dass ich nur schwer in den Lesefluss komme. Die Sprache ist zugegeben wunderschön! Ich liebe die Formulierungen und Umschreibungen, die verwendet werden, aber die Geschichte selbst war für mein Empfinden sehr langatmig. Ein riesen Problem waren für mich noch dazu die sehr klein und dicht bedruckten dünnen Seiten, durch die ich das Gefühl hatte, bei den fast 900 Seiten kaum voran zu kommen...ich denke auch dieses Wer von Yanagihara wird viele Anhänger finden, ich zähle leider nicht dazu.

Bewertung vom 26.11.2021
Wir sind schließlich wer
Gesthuysen, Anne

Wir sind schließlich wer


sehr gut

Es handelt sich hierbei um eine Familemgeschichte, in dessen Mittelpunkt die Pastorin Anna steht. Sie war für mich eine wirklich tolle und spannende Protagonistin, welche ich gerne durch die Geschichte begleitet habe. Auch zu den anderen Charakteren konnte ich eine gute Verbindung aufbauen. Ich mochte außerdem das ländliche Setting, da ich selbst Bezug zu der Region habe, weshalb es auch spannend für mich war, das ganze mal in einer anderen Zeit kennenzulernen. Die Geschichte an sich fand ich sehr vielschichtig und häufig sehr dramatisch, womit ich vor der Lektüre gar nicht so sehr gerechnet hatte. Ich habe das Buch wirklich gern gelesen, wenn ich auch die ein oder andere Länge verspürt habe.
Was mir auf jeden Fall auch sehr gut gefiel, war der Schreibstil der Autorin, weshalb ich mir gut vorstellen kann, auch noch in eines ihrer anderen Bücher rein zu lesen.