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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 737 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


sehr gut

Spannende Grundidee, inhaltlich mitunter etwas chaotisch

Zunächst einmal empfand ich den Handlungsort des Krimis „Kein Land in Sicht“ der Autorin Christina Pertl als gut gewählt. Die teils abgeschiedene Situation auf dem Kreuzfahrtschiff sorgt nämlich für ordentlich Spannung. Darüber hinaus werden auch normale Abläufe auf einem solchen Unterhaltungsriesen lebendig geschildert, wobei durchaus ein kritischer Blick auf die Branche entsteht. Soweit gefiel mir auch alles ausgezeichnet. Die Krimihandlung wäre für mich allerdings noch ausbaubar, wobei der Fall an sich schon originell war. Protagonistin Sarah agierte mir aber insgesamt zu chaotisch und kopflos. Klar ist dies teilweise auch dem Gedächtnisverlust geschuldet, aber auch mit Erinnerung hat sie einen Hang zur Leichtsinnigkeit und unüberlegten Handlungen. Der Schreibstil las sich stellenweise für mich etwas holprig, wobei ich dies in diesem Fall als Geschmackssache verbuchen würde. Etwas ungünstig empfand ich darüber hinaus wie platt Rückblicke und Biografien in den Text eingefügt wurden. Ansonsten war „Kein Land in Sicht“ für mich aber ein durchaus interessanter Auftakt zu einer neuen Krimiserie. Für die genannten Kritikpunkte, ziehe ich einen Stern ab und vergebe deshalb 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung für Spannungsfans.

Bewertung vom 10.10.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


sehr gut

Doch etwas anderes als gedacht

Bei der Bewertung von „Pi mal Daumen“ der Autorin Alina Bronsky bin ich ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Auch wenn sich der Roman flott und flüssig las, gibt es für mich doch ein paar Kritikpunkte. Zunächst einmal arbeitet die Autorin recht oft mit Stereotypen, was mir besonders in Bezug auf die beiden Hauptcharaktere auffiel. Allgemein hätte es der Geschichte finde ich gut getan, auch aus der Sicht von Moni erzählt zu werden. Oskar hat zwar einen ganz eigenen Blick auf die Dinge, auch aufgrund seiner autistischen Züge, dennoch ist er durch seine Privilegien oftmals überheblich und dadurch nicht immer sympathisch. In die Gedankenwelt der liebenswerten Moni, wäre ich hingegen gerne tiefer abgetaucht. Ihre Geschichte zeigt aber trotz allem, wie schwierig ein Studium mit intensiver Care-Arbeit zu vereinbaren ist. In diese Problematik hätte die Autorin gerne noch tiefer einsteigen können. Allgemein bleibt die Handlung eher oberflächlich und ließ mich gerade am Ende unbefriedigt zurück. Irgendwie hatte ich mir mehr Tiefgründigkeit erwartet. Ein Pluspunkt war hingegen für mich, mein veränderter Blickpunkt auf die Mathematik. Hier klingt immer wieder an, wie viel Spaß diese Wissenschaft doch machen kann. Auch deshalb hatte ich durchaus auch Freude an der Lektüre. Da der Roman außerdem gut zu lesen war, vergebe ich letztendlich 3 1/2 Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 09.10.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


sehr gut

Amüsante kleine Geschichten voller Lebensweisheiten

Obwohl „Tee auf Windsor Castle“ von Claire Parker nur recht wenige Seiten hat ist die Erzählung für mich doch rund. Besonders gerne mochte ich den feinen Humor und auch Schloss Windsor wurde so lebendig geschildert, dass ich alles förmlich vor mir sah. Das Buch lebt darüber hinaus aber auf jeden Fall von seinen Dialogen, vor allem zwischen Kate und Becky. Thematisch schweifen die Beiden dabei über viele Themen und so ergeben sich auch etliche unterschiedliche Lebensweisheiten. Auch der Schreibstil gefiel mir gut, da er Leichtigkeit versprühte und sich flüssig las. Einzig am Ende verlor mich die Autorin durch ihre doch etwas platte Auflösung. Für mich wäre der Roman rundum perfekt gewesen, wäre es hier nur bei den Andeutungen geblieben. Denn gerade diese machten für mich einen Großteil des besonderen Zaubers der Geschichte aus. So vergebe ich aufgrund dessen "nur" 4 Sterne.

Bewertung vom 07.10.2024
Angriff der Krao
Källner, Oskar

Angriff der Krao


ausgezeichnet

Hochwertig gestaltetes Kinderbuch mit Comicelementen

Zunächst einmal fällt bei „Angriff der Krao“ von Oskar Källner und Karl Johnsson die tolle Gestaltung ins Auge. Das Hardcover fasst sich toll an, ist auf dickerem glänzenden Papier gedruckt und die farbigen Comicszenen sind ein echter Hingucker. Inhaltlich ergänzen diese die kurzen Kapitel und so ergibt sich zusammen eine spannende Geschichte. Die einzelnen Kapitel werden aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, wobei stets der jeweilige Name und ein Bild des Charakters vorangestellt sind. Besonders gut eignet sich das Buch meiner Meinung nach für Kinder welche nicht so gerne bzw. viel lesen, denn die kurzen Kapitel und ansprechende Comics sorgen für schnelle Erfolge. Die Altersempfehlung ab 9 Jahren kommt für mich hin, wobei die Handlung passend fürs Alter eher einfach gehalten, dafür aber voller fantsievoller Charaktere ist. Es handelt sich dabei um den ersten Band einer Reihe und so endet die Geschichte auch mit einem deutlichen Cliffhanger. Wer also auf der Suche nach einer actionreichen SciFi-Reihe für Kinder ist, sollte sich „Erben des Imperiums“ unbedingt näher ansehen.

Bewertung vom 05.10.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd-düsteres Abenteuer für Fantasyfans

Bei mir hat es eine Weile gedauert, bis ich voll in der Geschichte von „When The Moon Hatched Die Auserwählten“ der Autorin Sarah A. Parker drin war. Dies lag vorallem daran dass ich nicht sofort mit Protagonistin Raeve mitfühlen konnte und auch die Orientierung in einer völlig neuen Welt, brauchte eine Weile. Wie man sich bei über 800 Seiten denken kann, nimmt sich die Autorin viel Zeit für ein detailliertes Worldbuilding. Nach und nach las sich der Wälzer aber immer packender, so dass zum Ende hin doch ein guter Lesefluss entstand. Inhaltlich hat die Geschichte alles was gute High Fantasy ausmacht, wobei es durchaus düster, blutig und spicy zugeht. "Heldin" Raeve befindet sich eher auf der dunklen Seite des Moraly Grey, wobei man ihr dies bei ihrer Biographie auch nicht verdenken kann. Trotz allem war sie für mich aber eine starke Figur und schlich sich mehr und mehr in mein Herz. Über die Handlung selbst mag ich sonst gar nicht viel verraten, um auf keinen Fall zu spoilern. Wer fantastische Welten, insbesondere voller Drachen mag, wird hier aber gut unterhalten werden! Insgesamt vergebe ich für einen überaus spannenden Auftakt gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.10.2024
Slow Gardening
Grindmayer, Elisabeth;Haßelbeck, Stephanie

Slow Gardening


gut

Grober Überblick über viele Gartenthemen für alle Neulinge

Auch wenn ich schon einige Sachbücher über das naturnahe Gärtnern gelesen habe und selbst Erfahrungen damit sammeln konnte, greife ich doch gerne auch regelmäßig zu neuen Werken, da man jedes Mal wieder etwas dazulernt. Und so habe ich mich neugierig in die Lektüre von „Slow Gardening Unser Weg zum naturnahen Küchengarten“ der Schwestern Elisabeth Grindmayer und Stephanie Haßelbeck gestürzt. Allerdings konnte ich im Buch nur etwas Neues in Bezug auf den Schnittblumenanbau lernen, ein Thema welches mich allerdings nur wenig interessiert, da ich die kostbare Gartenfläche lieber dem Gemüse widme und auch nicht den Anspruch habe jede Woche einen frischen Blumenstrauß auf den Tisch zu stellen. Ansonsten bietet der Ratgeber einen guten, wenn auch nur oberflächlichen, ersten Überblick über zahlreiche Fragen rund um Gemüseanbau, Gartengestaltung und Ähnliches und eignet sich deshalb hauptsächlich für Gartenneulinge. Zudem gibt es im Buch auch einige Rezepte. Diese sehen auf den Fotos zwar richtig appetitlich aus, es handelt sich aber um nichts Besonderes und auch deshalb bräuchte ich diese nicht in einem Gartenratgeber. Klare Geschmackssache, andere freuen sich vielleicht darüber. Nicht so einfach hinwegsehen konnte ich allerdings über mehrere Fehler bzw. falsche Infos im Buch, welche bei mir insgesamt das Gefühl erzeugt haben dass die Autorinnen wohl nicht so gründlich recherchiert haben. Zum Beispiel wird die Gewinnung von Zucchini und Kürbissaatgut als einfach bezeichnet, wovon aufgrund der hohen Kreuzungsgefahr mit Zierkürbisen und der dadurch entstehenden giftigen Früchten (Cucurbitacin) in jedem Ratgeber den ich kenne dringend abgeraten wird, laut ihrem Monatsaufgabenplan soll man im August Portulak säen, welcher aber nur unter 9 Grad Celsius keimt, um nur mal zwei auffallende Unstimmigkeiten zu nennen. Allgemein muss ich allerdings auch zugeben, dass mir der leichte Hang zum Esoterischen (z.B. Stichwort Ausräuchern) den das Buch umweht, einfach gar nicht liegt und ich auch deshalb etwas kritischer in meiner Bewertung bin. Letztlich gibt es meiner Meinung nach einfach sehr viele bessere und fundiertere Ratgeber, welche mehr konkretes Wissen bieten. Interessierten rate ich lieber ein bisschen tiefer in die Permakultur oder das Biogärtnern einzutauchen. Das Konzept des "Slow Gardening" bleibt hier sowieso leider nur eine schwammige Worthülse und ist kein konkret umzusetzender Ansatz. Für die ansprechende Gestaltung, inklusive zahlreicher authentischer Fotos, sowie die prinzipiell guten Grundgedanken zum naturnahen gärtnern und Kreisläufen vergebe ich 3 Sterne.

Bewertung vom 03.10.2024
Frau Morgenstern und das Vermächtnis
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und das Vermächtnis


ausgezeichnet

Herrlich schräg - Ein durchaus besonderes Krimivergnügen

Bei „Frau Morgenstern und das Vermächtnis“ handelt es sich bereits um den sechsten Band der kultigen Krimireihe von Autor Marcel Huwyler. Gewohnt skurril wird es für unsere liebgewonnenen Figuren diesmal überaus persönlich. Prinzipiell empfehle ich auch diesen Band auf jeden Fall weiter. Es empfiehlt sich allerdings alle vorhergehenden Bände zu kennen, da manches Vorwissen in der Handlung vorausgesetzt wird. Wer die Reihe kennt weiß auf was er sich freuen kann. Autor Marcel Huwyler ist nämlich auch weiterhin stilistisch in Höchstform und begeisterte mich mit seinem einzigartigen Schreibstil voller Wortwitz. Das Geschehen an sich ist zwar ziemlich verrückt, trotzdem spannend, wenn auch nicht immer in letzter Konsequenz logisch. Für mich überwiegt bei dieser besonderen Reihe aber der Unterhaltungsfaktor, so dass ich gerne über manche kleine inhaltliche Schwäche hinwegsehen kann. Hoffentlich geht die Reihe noch lange weiter, denn Frau Morgenstern hat auch im Alter sicherlich noch Einiges vor, wobei ich auch gespannt bin, wie es nun privat für sie weitergeht!

Bewertung vom 28.09.2024
Even If I fall
Johnson, Abigail

Even If I fall


ausgezeichnet

Emotional und vielschichtig

„Even If I fall“ von Abigail Johnson war für mich eine echte Überraschung. Die Autorin hat das Thema wirklich unglaublich gut umgesetzt. Dabei dominieren eindeutig die Gefühlswelten der Protagonist:innen die Handlung und sorgen für eine echte Achterbahnfahrt beim lesen. Interessanterweise ging es viel weniger ums Eiskunstlaufen und auch der Romance-Anteil ist dezenter als gedacht. Gerade diese Gewichtung gefiel mir aber unglaublich gut, so gewinnt die Handlung nämlich überraschend an Tiefe. Neben Trauer, Schuld und weiteren Emotionen geht es auch viel um Freundschaft. Der Schreibstil ist packend und liest sich durchgehend flüssig. Als Setting passt die unauffällige amerikanische Kleinstadt finde ich recht gut, wobei die Geschichte an vielen Orten spielen könnte. Einzig das Ende hätte ich mir auch gut weniger "perfekt" vorstellen können, wobei es so schon auch passt. Insgesamt war „Even If I fall“ für mich aber ein absoluter Page-Turner, welcher mich sehr berührte. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


sehr gut

Dramatisch, intensiv und aufwühlend

„Tage mit Milena“ von Katrin Burseg ist ein durchaus besonderes Leseerlebnis. Vom malerischen Cover darf man sich hier auf keinen Fall täuschen lassen, denn um einen Wohlfühlroman handelt es sich keinesfalls. Es geht vielmehr um Aktivismus wobei sich die Autorin dabei dem Thema auf zwei Zeitebenen nähert. Zunächst einmal trifft Protagonistin Annika in der Gegenwart auf Klimaaktivistin Luzie und folgt dieser zu einem Protest. Nach und nach erfahren wir dann aber auch mehr über Annikas Vergangenheit, in welcher sie selbst in der Hamburger Hausbesetzerszene in den Achtziger Jahren aktiv war. Mit persönlich lag der aktueller Erzählstrang etwas mehr, hier konnte ich thematisch einfach stärker mitfühlen. Aber auch die früheren Ereignisse werden interessant geschildert und man merkt der Geschichte insgesamt die ausführliche Recherchearbeit der Autorin an. Der Schreibstil liest sich packend, auch deshalb weil alle Settings unglaublich lebendig erscheinen und auch die Atmosphäre ist durchgehend greifbar und sehr authentisch. Auch wenn ich nicht alle Figuren sonderlich sympathisch fand, gerade Annika machte es mir durch ihr Verhalten nicht leicht, so wurde ich doch in den Bann der Geschichte gezogen, was sehr für die Erzählkunst der Autorin spricht. Lediglich das Ende erschien mir nicht ganz rund. Zum einen ist es doch etwas zu offen für meinen Geschmack, zum anderen endet alles ziemlich abrupt, was nicht so recht zur vorherigen so detaillierten Erzählweise passen wollte. Alles in allem war „Tage mit Milena“ für mich aber dennoch eine mitreißende und letztlich nachdenklich machende Lektüre. Alle die gehaltvolle Geschichten mit historischem Bezug mögen, sollten unbedingt zugreifen!

Bewertung vom 23.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


ausgezeichnet

Rätselspaß mit Weihnachtsstimmung

„Das mörderische Christmas Puzzle“ ist bereits der zweite Weihnachtskrimi von Autorin Alexandra Benedict, wobei ich zugeben muss das für mich der Christmas Express noch etwas stärker war. Wer aber auf der Suche nach einem spannenden klassischen Krimi zum miträtseln ist um sich die Herbst- und Winterzeit zu vertreiben, ist hier genau richtig. Für Rätselfreunde gibt es neben dem eigentlichen Fall außerdem noch zwei besondere Rätselaufgaben welche sich durchs gesamte Buch ziehen. Auch wenn man die Chance bekommt auf die Lösung des Falls zu kommen, muss ich zugeben dass ich bis zuletzt im Dunkeln tappte. Vorhersehbar war wirklich gar nichts und auch deshalb stieg die Spannung bis zuletzt stetig an. Eine weitere Besonderheit ist die doch sehr präsente Weihnachtsstimmung, wobei Protagonistin Eddie als bekennende Weihnachtshasserin dieser doch einiges entgegengesetzt. Allgemein ist die rüstige 80-Jährige ein Charakter mit Ecken und Kanten. Nicht immer sympathisch, dafür aber authentisch in ihrem Verhalten. Mehrere Nebenfiguren, wuchsen mir da schon leichter ans Herz. Der Schreibstil las sich darüber hinaus überaus flüssig und auch die kurzen Kapitel sorgten für einen zügigen Lesefluss. Insgesamt bewerte ich den Krimi mit 4 1/2 Sternen, welche ich allerdings auf 5 aufrunde.