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Nightingale

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


sehr gut

Man merkt recht schnell, dass es sich hier um ein außergewöhnliches Buch handelt. Denn die Poesie und ein bildlicher Sprachstil spielen eine große Rolle.

Wir folgen einer Frau, die regelrecht abhängig von einer Dichterin wird und nicht aufhören kann, alles über diese herauszufinden. Der Spannungsbogen wird dabei zwar eher flach gehalten und die Geschichte in einem ruhigen Ton erzählt, das macht aber auch die Wirkung des Buches aus.

Man erfährt viel über das Leben und den normalen Alltag der Protagonistin und erhält eine Art Gegenüberstellung von 18. und 21. Jahrhundert. Insgesamt gelingt es der Autorin sehr gut den Leser in die damalige Zeit zu entführen. Man kann sich die Gegebenheiten gut vorstellen und tief in die Geschichte eintauchen.

Das Buch ist auf jeden Fall nicht für jeden Leser etwas. Man muss sich darauf einlassen können, um die Magie der Worte auf sich wirken lassen zu können.

Bewertung vom 08.02.2023
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Blum, Isaac

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen


ausgezeichnet

Hoodie hat sein Leben bisher genau nach den strengen Vorstellungen seiner jüdischen Gemeinde geführt. Eines Tages lernt er Anna-Marie kennen – eine Nicht-Jüdin – und damit gerät er in immer größere Schwierigkeiten.

Das Buch handelt einerseits vom Erwachsenwerden mit typischen Problemen der Identitätsfindung. Gleichzeitig werden aber auch die Konflikte zwischen einer streng jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft und den Andersgläubigen gut dargestellt.
Man begleitet Hoodie in der Ich-Perspektive und kann sich dabei toll in ihn hineinfühlen. Gelungen finde ich, dass beide Seiten der Gemeinde durch Hoodie relativ neutral betrachtet werden. Hoodie durchdenkt sowohl den Standpunkt seiner Gemeinschaft als auch die Meinung der anderen und erkennt die Fehler beider. Gleichzeitig lernen wir auch viel über das Leben in einer jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft.
Am Ende wird es ganz schön dramatisch, aber es wurde schlussendlich gut gelöst. Das Ende ist zwar offen, aber so bleibt dem Leser die eigene Vorstellungskraft.

Das Buch kann ich auf jeden Fall an Leser weiterempfehlen, die einen etwas anderen Coming-of-Age-Roman lesen wollen.

Bewertung vom 08.02.2023
Das Geheimnis der Hexen / Atelier of Witch Hat Bd.1
Shirahama, Kamome

Das Geheimnis der Hexen / Atelier of Witch Hat Bd.1


ausgezeichnet

Die junge Coco ist seit jeher von Magie fasziniert, doch nur geborene Hexen können zaubern. Als sie einem Zauberer begegnet, muss sie ihm einfach folgen und kommt dabei einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur.

Wie schon das Cover erahnen lässt, besticht der Manga durch seine tollen Zeichnungen und seine zauberhafte Story. Sie schlägt einen schnell in den Band und die Seiten fliegen nur so dahin. Auch die Landschaften werden gut dargestellt, sodass man noch tiefer in die Geschichte eintauchen kann.

Cocos Begeisterung ist auf jeden Fall ansteckend und man möchte immer noch mehr Magie sehen. Die anderen Charaktere sind aber ebenfalls interessant und teilweise mysteriös.

Das Ende hat mir gut gefallen, man möchte am liebsten gleich die Fortsetzung lesen.

Der Manga eignet sich auf jeden Fall für Fans von magischen Mangas, die eine schön gezeichnete Story lesen möchten.

Bewertung vom 08.02.2023
Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
Lin, Tom

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu


ausgezeichnet

Der chinesische Gangster Ming Tsu wollte seine große Liebe Ada heiraten, doch deren Vater verkauft ihn als Sklave an eine Eisenbahngesellschaft. Ming Tsu schwört Rache. Auf seinem Weg schließt er sich einem wunderlichen Wanderzirkus an, zudem begleitet ihn ein „Prophet“ auf seiner langen Reise.

Ming Tsu ist skrupellos und viel Blut fließt im Laufe des Romans. Aber Ming Tsu hat auch eine sentimentale Seite, besonders wenn es um Ada geht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, man kommt leicht in die Geschichte rein und folgt gerne Ming Tsu auf seinem Rachefeldzug. Besonders seine Begleiter sind interessant und ungewöhnlich.

Die Atmosphäre war durchwegs stimmig und hat das Lesevergnügen noch vergrößert.

Insgesamt also ein Western, den ich auf jeden Fall an alle weiterempfehlen kann, die eine etwas gewaltvollere Story nicht scheuen.

Bewertung vom 08.02.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


sehr gut

Der junge Hans zieht mit seinen Eltern auf eine kleine, einsame Insel. Eine Herde Schafe bildet ihre Existenzgrundlage. Hans würde am liebsten für immer dort bleiben, aber die unerbittliche Realität holt ihn ein.

Die Geschichte wird sehr atmosphärisch und bildlich erzählt. Der Schwerpunkt liegt nicht unbedingt auf dem Inhalt, sondern eher auf der Wirkung der Worte.
Teilweise wird es sehr poetisch und auch nachdenklich.
Das Buch ist wirklich auf einem hohen Niveau geschrieben, inhaltlich hat es mir aber nicht ganz so gefallen. Der Blick wurde stets auf das Negative gerichtet, nur selten gab es etwas zum Schwelgen. Vor allem bei der Betrachtung der Natur wäre noch etwas mehr möglich gewesen.

Insgesamt aber handelt es sich hier um einen hochwertigen kurzen Roman, den ich jedem Leser empfehlen kann, der gerne eine melancholische Geschichte über das Leben lesen möchte.