Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Gabriela
Wohnort: 
Leopoldshöhe

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


ausgezeichnet

Henriette Bartholdy, genannt Henni, lebt nach dem Krieg mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in in Berlin. Ihre Wohnung ist in einem Haus, was den Krieg einigermaßen überstanden hat. Die Wohnungsnot und die Armut sind allgegenwärtig und schrecklich. Doch Hennis größter Wunsch ist es, Ärztin zu werden. Als ihre Mutter, die in dem Haushalt des Gynäkologen von Rothenburg als Putzfrau arbeitet krank wird, übernimmt Henni ihre Aufgabe. Dabei lernt sie Eduard, den Sohn des Hauses kennen und lieben. Als sie schwanger wird, verschwindet Eduard und seine Eltern zwingen Henni zu einer Abtreibung. Das bricht die junge Frau. Doch da eine Abtreibung unter strengster Strafe steht und Doktor von Rothenburg diese Eingriffe ständig durchführt, erzwingt sich Henni bei dem Arzt einen Ausbildungsplatz als Hebamme.
Im Jahr 2000 versucht die Journalistin Liv Anderson eine Recherche der Hebamme Henni Bartholdy zu verfassen die es im Jahr 1956 gewagt hat, eine Babyklappe zu bauen, um ungewollte Kinder zu retten. Ein Interview aus den Jahr 1986 hat sie mit Henni geführt. Doch seitdem ist diese unauffindbar. Als sie auf einer Veranstaltung einen Vortrag von Ed von Rothenburg hört, versucht sie diesen zu interviewen. Doch als er den Namen Henriette Bartholdy hört, macht er komplett dicht. Liv stößt an Mauern des Schweigens. Da sie selber adoptiert wurde, versucht sie auch Licht in ihre eigene Herkunft zu bringen. Doch auch hier sind die Mauern undurchdringlich.
„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ von Marie Sand ist ein Roman mit dramatischem Hintergrund. Die Autorin erzählt vom Schicksal zweier Frauen, deren Fäden sich nach und nach miteinander verspinnen.
Mich hat dieses Buch gefesselt und in seinen Bann gezogen. Auch wenn die Figuren fiktiv sind, könnte es sich genauso zugetragen haben. Es ist erstaunlich, dass es die Babyklappe offiziell erst seit 2000 gibt. Dieses Thema ist auch heute noch allgegenwärtig, um Frauen in ausweglosen Situationen zu helfen.

Bewertung vom 07.08.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch beginnt mitten im zweitem Weltkrieg 1915 im Schützengraben. Die Brüder Julius und Friedrich Mendel sind zusammen, als Friedrich von einem Granatsplitter am Bein verletzt wird. Die beiden teilen sich eine Zigarette. Dann die Rückblende ins Jahr 1905. Julius ist mit Laib und Seele Chocolatier und hat im kreieren von neuen Pralinen seine Berufung gefunden. Doch sein Vater, Leopold Mendel, hat bestimmt dass sein Sohn die Tochter von seinem Kompagnon Ernst David heiratet. Beiden gehört die größte Schokoladenfabrik in Halle. Doch Cäcilie, genannt Cici möchte ebensowenig wie Julius in diese Ehe einwilligen. Aber zu der Zeit mußten sich die Kinder dem Diktat der Eltern unterwerfen, damit das Unternehmen weiterhin in der Konstellation bleiben kann. Doch Julius würde gern mit Ida zusammen kommen. Leider kommt diese aus einer niedrigen Schicht und somit ist ein zusammenkommen der beiden unmöglich. Auch Cici würde sich gern anderweitig binden. Doch schlußendlich heiraten die beiden, was zu einer unglücklichen Ehe führt. Julius soll die Fabrik leiten, was gar nicht so zu seinem Metier gehört. Als er sich dann auch noch für die kleinen Arbeiter stark macht, sind die Probleme mit seiner Familie vorprogrammiert.
Das Buch zeigt in einer hervorragenden Weise, wie zu Beginn des 20 Jahrhunderts die drei Klassengesellschaft aufgebaut war. Wer im Reichtum und Wohlstand lebte, konnte sich alles erlauben. Auf alle anderen wurde verächtlich hinabgesehen. Wer nicht mehr arbeitsfähig war, mußte zusehen wo er blieb. Meistens war es das Elend! Während das arme Volk nicht wußte, was es essen sollte, haben die reichen im Überfluss gelebt…..
Ich habe diese Geschichte mit Begeisterung gelesen und war mit dem unerwarteten Ende richtig zufrieden.

Bewertung vom 01.08.2023
Kurkind
Sylvia Bergmann

Kurkind


ausgezeichnet

Die Autorin hat in ihrem Buch >Kurkind< ihre eigenen Erfahrungen mit einem Kuraufenthalt in ihrer Kindheit in der DDR eingebracht.

2023 wird ein altes Kurheim von einem Investor neu ins Leben gerufen und es findet eine Eröffnungsfeier statt. Dabei werden neun Menschen im Keller eingesperrt und das Licht geht aus. Als es nach einer gefühlten Ewigkeit wieder angeht, ist einer der Menschen tot! Gegenseitige Beschuldigungen und Verdächtigungen machen den unfreiwilligen Aufenthalt nicht gerade einfach. Doch ein gefundenes Tagebuch aus dem Jahr 1986, geschrieben von der 10 jährigen Mandy soll den Aufenthalt etwas erleichtern. Nur die darin geschriebene Geschichte, die die Vergangenheit dieser Klinik beschreibt, ist alles andere als schön. Das Kind erzählt von den Misshandlungen und Bestrafungen während ihres Aufenthalts dort. Als auch Namen fallen von Leuten, die mit in diesem Keller sind, wird die ganze Situation extrem. Die gegenseitigen Beschuldigungen werden ausgefallener und es kommt zu einem weiteren Todesfall.

Ich hatte zwischenzeitlich Schwierigkeiten, mich in die jeweiligen Situationen reinzufinden. Was erst als Triller begonnen hat entwickelte sich im laufe der Geschehnisse zu einem übersinnlichen Horrortriller! In dem Gebäude haust eine Macht, die das Haus beschützen will und deshalb über Leichen geht! Ich bin immer noch am überlegen, ob mich dieses Buch begeistert oder abgeschreckt hat.

Bewertung vom 25.07.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band um Fräulein Anna und Fritz von Weynand alias Fritz Nachtwey beginnt zwei Jahre nach dem ersten Band. Anna ist mittlerweile ein vollwertiges Mitglied in der Rechtsmedizin geworden. Sie ist bei den Obduktionen anwesend und erledigt auch den Schriftverkehr. Privat wohnt ihre Schwester Franziska bei ihr und besucht die höhere Schule, da sie Ärztin werden den möchte. Sie hat in Christiane von Arnsberg eine Gönnerin, die ihre Schulgebühren bezahlt. Allerdings erwartet die adlige Dame auch ein komplettes Mitspracherecht in Bezug auf Franziska. Wir schreiben das Jahr 1914 und der erste Weltkrieg hat begonnen. Die jungen Burschen sind euphorisch und wollen alle kämpfen. Doch während des Ganzen wird in einem verlottertem Hinterhof die Leiche eines Neugeborenen gefunden. Die Untersuchung hat ergeben, dass seine Totgeburt war. Doch wer und wo ist die Mutter? Fritz, seines Zeichens Skandalreporter fängt an zu recherchieren. Er versucht natürlich wieder seine freundschaftliche Beziehung zu Anna auszunutzen. Auch die Verwandtschaft zu Annas Onkel, der bei der Polizei ist, wird zu Rate gezogen. Doch die wollen ihn nicht unterstützen……bis die nächste Leiche gefunden wird: eine junge schwangere Frau. Sie wurde erhängt im Schuppen entdeckt. War es Selbstmord? Die Untersuchung in der Pathologie ergibt etwas anders.
Auch der zweite Band von Petra Aicher ist wieder ein ein gelungener, historischer Krimi. Man kann dieses Buch unabhängig vom ersten Band lesen, aber es würden doch so einige Aspekte zur Vorgeschichte fehlen. Meine Hoffnung ist, dass es auch noch weitere Bände des Ermittler-Duos Anna und Fritz geben wird!

Bewertung vom 19.07.2023
Lucie und das Kloster der Magie
Barthur, Sylvani

Lucie und das Kloster der Magie


ausgezeichnet

Das Buch Lucie und das Kloster der Magie ist ein wunderschönes Fantasie-Märchen. Und doch sollte sich der geneigte Leser auf eine Geschichte einstellen die die Realität in unser allen Leben in einigen Facetten widerspiegelt! Es geht um den Kampf Gut gegen Böse. Auf der einen Seite die Feen und Elfen, die das Gute in den Menschen widerspiegeln. Auf der anderen Seite Kehanet mit seinen Averten, die das Böse, den Hass und die Lust zu verletzen in sich tragen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich würde sagen, dass es für junge Menschen ab ca.12 Jahren geeignet ist. Es läßt sich gut lesen, die Kapitel sind kurz gehalten und sehr verständlich geschrieben. Am Ende des Buches ist eine Legende geschrieben, so dass man auch während des Lesens nachschauen kann, was so einige fremdartige Wörter bedeuten.

Bewertung vom 17.07.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist kein Roman im üblichen Sinne, sondern autobiografisch. Die Autorin Jana Revedin erzählt von einem einzigen Tag im Leben ihrer Mutter Renina, die es geschafft hat, eine große Frauenzeitschrift herauszubringen.
Es beginnt bei Renina mit einen schmerzerfülltem Erwachen im Hotelbett, wo sie unbekleidet zwischen einem ebenfalls nacktem Paar aufwacht. Ihr Mann Fred ist im Nebenzimmer und lacht sie aus, weil sie sich schämt. Er hat sie mit Drogen betäubt und ihre Vergewaltigung zugelassen und befürwortet. Für Renina kommt nur noch eine Scheidung in Frage, was aber 1953 ohne dem Einverständnis des Mannes nicht so ohne weiteres möglich ist. Sie verlässt das Hotel und denkt daran, ins Wasser zu gehen. Doch dann trifft sie eine Frau, die mit ihr ins Gespräch kommt. Erica, die zufällig auch eine alte Bekannte ihrer Mutter ist, hilft ihr bei ihrem Gefühlschaos wieder den Durchblick zu bekommen.
Es passieren noch so viele Ereignisse an diesem Tag, der jedoch sehr schlimm für Renina endet. Ich möchte hier nicht weiter ausführen, denn jeder, der es möchte, sollte dieses emotionale Buch selber lesen.

Bewertung vom 11.07.2023
Alma und Zina
Walser, Doris

Alma und Zina


ausgezeichnet

Der Roman Alma und Zina ist so ganz anders, als die Bücher, die ich sonst von diesen Genre gelesen habe. Eine Namenlose junge Frau besucht Zina, die zweite Frau von Oswald. Auch sie hat sich von ihrem narzisstischen Mann scheiden lassen. Beim betrachten von Fotos erzählt Zina der jungen Frau auch die Geschichte von Oswalds erster Frau Alma. Oswald hat es verstanden, seine Frau zu umgarnen um sie dann psychisch in die Ecke zu drängen. Sein eigenes Unvermögen, Geld für den Haushalt abzugeben ist in seinen Augen ihre Schuld. Und Alma glaubt ihm. Auch von häuslicher Gewalt schreckt er nicht zurück. Auch die Tode von zwei ihrer Kinder ist allein Almas schuld. Sie steckt in der toxischen Beziehung fest und kann sich nicht daraus lösen. Als sie es endlich schafft, verliert sie das Sorgerecht und somit ihre Kinder. Sie sieht sie aber in regelmäßigen Abständen. Auch als Zina Oswald heiratet, muß wiesehr schnell erkennen, das hinter der schönen Fassade ein Ungeheuer lebt.

Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte von Oswald und Zina auch etwas ausführlicher geschrieben wurden wäre! Alles in allem fand ich dieses Buch äußerst interessant und aufschlußreich. Es ist erschreckend, wie schnell sich Frauen in eine Abhängigkeit fallen lassen, aus der sie allein nicht mehr herausfinden. Von mir bekommt das Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 05.07.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


ausgezeichnet

Gwendolyn, genannt Gwen arbeitet als Übersetzerin in einem Verlag. Sie ist damit nicht glücklich und würde gern etwas anderes tun. Durch Zufall findet sie in einem Koffer ihrer verstorbenen Mutter Tagebücher von Ella, die ihre Mutter aufgezogen hat. Neugierig beginnt Gwen zu lesen und versinkt in die Vergangenheit ihrer sehr großen, jüdischen Familie. Sie lernt dadurch Menschen kennen, von dessen Existenz sie nichts wußte.
Ella und die sehr exzentrische Ilsabe, zwei Freundinnen, die nicht unterschiedlicher sein konnten. Und doch sind beide für Gwens Vergangenheit enorm wichtig. Es gibt so viele Geheimnisse, die Gwen mit Hilfe von neu kennengelernten Verwandten lösen möchte. Mit jeder Seite der Tagebücher kommen mehr Fragen als antworten.
Die Autorin Elisabeth Sandmann hat in ihren Debütroman eine anfangs verwirrende aber schlußendlich wundervolle Geschichte, die sich über mehrere Generationen verbindet, erzählt.
Ich habe das Buch sehr intensiv gelesen und es hat mir außerordentlich gut gefallen.

Bewertung vom 25.06.2023
Verführung in Justitias Antlitz
Vogel, Daniela

Verführung in Justitias Antlitz


ausgezeichnet

Und wieder ist es der Autorin Daniela Vogel gelungen, mich in die schottischen Highlands zu entführen. Auch wenn es im Buch Vergleiche mit der Outlander-Saga gibt, haben diese beiden Geschichten keine Gemeinsamkeiten. Dieses Buch ist ein Mystisches Märchen mit viel Geheimnissen. Die Protagonistin Anna muß das Geheimnis lösen, um ein Leben zu retten….das von Kendrick. Doch es ist ein langer und schwerer Weg bis dahin. Schafft sie es? Wenn ihr es wissen wollt, müßt ihr dieses traumhaft schöne Buch lesen. Ich verrate nur so viel: es lohnt sich!