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Lesebiene72
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Franken

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 25.10.2022
Das letzte Versprechen
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Der Klappentext hat mich in keinster Weise auf das vorbereitet was dann mit dem Hintergrund einer wahren Geschichte auf mich zugekommen ist.
Das Buch zeigt auf eine sehr gefühlvolle Art und Weise was ein Mensch in seinem Leben alles aushalten kann. Man erlebt die Geschichte in Form eines Romans aufgrund des sehr realitätsnahen Erzählstils der Autorin hautnah mit und ist am Ende doch sehr betroffen ob der Grausamkeiten die Menschen anderen Menschen antun können.
Erzählt wird die bewegende Geschichte der kleinen Anni die als Donauschwäbin im Banat zu Welt kommt und deren Kindheit bis zu ihrem fünften Lebensjahr trotz des 2. Weltkrieges relativ normal verläuft. Dies ändert sich an Weihnachten 1944 auf brutale Art und Weise. Der Vater wird noch an die Front eingezogen, die Mutter wird von der russischen Armee nach Sibirien verschleppt und Anni verbleibt bei den Großeltern im Banat - aber nicht als "normale" Bewohnerin sondern als Unterdrückte im Kinderheim bzw. Arbeitslager. Spät nach dem Krieg kommt Anni dann mit den Großeltern nach Deutschland "heim" in eine vollkommen fremde Welt.
Erzählt wird die Geschichte von Anni bis in die Jetztzeit - also auch welch leidvolles Leben sie dann noch als Erwachsene lebt.

Alles in allem ist es ein mehr als aufwühlendes aber sehr lesenswertes Buch, das die Gräueltaten die an der Zivilbevölkerung im und nach dem 2. Weltkrieg erfolgt sind auf anschauliche Weise darstellt.

Bewertung vom 16.10.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


sehr gut

Racheserie mit einem Lonesome Rider
Rachejagd - Gequält ist Band 1 eines neuen Trilogie-Thrillers bei dem das auf dem Cover des Buches abgebildete Messer eine tragende Rolle spielt. Die Geschichte nimmt erst einmal sehr langsam fahrt auf; ab der Hälfte wird es besser, wobei sich hier die Ereignisse dann allerdings fast etwas überschlagen.
Etwas Klischeehaft steht hier Nick Coleman als "Lonesome Rider" im Vordergrund, ein FBI-Agent der nicht delegieren kann, Jugendfreund der Hauptprotagonistin ist, Vorschriften gerne nach seinem Gusto auslegt und als Retter in seine Heimatstadt zurückkehrt. Und Anna, seine Jugendliebe, Journalistin und Entführungsopfer eines Psychopathen deren Vergangenheit sie einholt.
Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr flüssig und lässt sich aufgrund der nicht zu langen Kapitel schön lesen. Spannung wird kontinuierlich aufgebaut.

Auch wenn ich das gelesene toll fand vergebe ich hier nur 4 Sterne, da ich befürchte, dass Band 2 und 3 ein Abklatsch dieses Bandes werden und das Finale um das es eigentlich gehen soll untergeht.

Bewertung vom 07.10.2022
Den Geist aufgeben gibt's nicht! / SpooKI Bd.1
Rahlff, Ruth

Den Geist aufgeben gibt's nicht! / SpooKI Bd.1


sehr gut

Moderne Gespenster
Bereits das Cover des Buches ist etwas Außergewöhnliches obwohl es "nur" die Hauptprotagonisten des Buches zeigt. Aber bereits hier wird der Unterschied deutlich. Robert, ein ganz normaler menschlicher Junge der in einer Geisterfamilie mit Geisterhund aufwächst - und diese Familie leuchtet einem vom Cover regelrecht entgegen was natürlich bei meiner Enkeltochter für die erste Begeisterung sorgte.
Aber auch die Geschichte um Robert mit seinen kleinen als auch größeren Sorgen, Nöten und Problemen in der Schule sowie zu Hause hat sie mit wachsender Begeisterung gelesen.
Die Geschichte selbst regt die kleinen Leser zum Nachdenken an zeigt sie doch altersgemäß auch das ganz normale Leben was mit Familie, Geld, Schule, Freundschaft und der modernen Technik zu tun hat. Gerade was die moderne Technik anbelangt hat sie sehr sensibel reagiert und vieles hinterfragt, gerade auch ihr eigenes technisches Verhalten.

Die Kapitel haben eine angemessene Länge und der Schreibstil ist schön flüssig; auch die Zeichnungen sind passend gewählt. Schön fanden wir, dass das Buch für Jungs und Mädchen gleichermaßen geeignet ist. Wir freuen uns schon auf Band 2, da dann hoffentlich noch offene Fragen geklärt werden können.

Bewertung vom 02.10.2022
Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4
Oswald, Susanne

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands / Der kleine Strickladen Bd.4


sehr gut

Als Ausgleich zum selber stricken
Es ist das erste Buch das ich aus dieser Reihe lese. Fasziniert hat mich schon das sehr schön gestaltete Cover welches perfekt zum Inhalt des Buches sowie zur momentanen Herbststimmung passt. Das Buch ist die perfekte Lektüre für einen verregneten Nachmittag mit eine Tasse Tee auf der Couch wenn man mal selbst die Stricknadeln nicht klappern lassen möchte. Meiner Meinung nach kann dieses Buch aber auch jemand lesen, der mit stricken nichts am Hut hat, da es einfach eine schöne romantische Geschichte ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig. Die Charaktere sind sehr stimmig gewählt und es macht richtig Spaß zu lesen, ohne dass es zu kitschig wird.
Toll fand ich die Strickanleitungen die am Ende des Buches zur Verfügung gestellt werden. Weniger toll hingegen, das man, wenn man denn wissen möchte was man denn stricken wird erst einer Gruppe auf Facebook oder Instagramm beitreten muss; ein Bild im Buch wäre schön gewesen.
Als leichte Lektüre für einen verregneten Nachmittag kann ich das Buch ohne Einschränkungen empfehlen.

Bewertung vom 16.09.2022
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


ausgezeichnet

Wahrheit oder Fiktion?
Ein Buch das nicht nur optisch im Bücherregal auffällt; aufgrund des roten Covers scheint das Buch im wahrsten Sinne des Wortes zu brennen. Und es brennt nicht nur das Buch sondern vielmehr an allen Ecken und Enden der Welt. Heiko von Tschischwitz stellt in seinem Debütroman die sehr nahe Zukunft unserer Erde in einem erschreckend realistischen Kontext von Klimawandel und Weltpolitik dar. Aber ist es nur Fiktion oder Wahrheit - manchmal sehr schwierig zu unterscheiden.
Das Buch ist meines Erachtens sehr gut recherchiert und stellt die aufgeworfene hochaktuelle Brisanz der Thematik sehr vielseitig und aus mehreren Blickwinkeln dar. Punkten kann der Autor hier mit viel Sach-/Fachwissen aufgrund seines absolvierten Studiums ohne in die Trockenheit eines Sachbuches abzudriften. Auch die ökonomisch, ökologisch und politischen Seiten kommen nicht zu kurz.
Er hat einen sehr flüssigen und spannenden Schreibstil gefunden, so dass man die rund 470 Seiten sehr schnell lesen kann, um sich somit einen guten Überblick über die komplexe Thematik zu verschaffen.
Überrascht hat mich dann allerdings das Ende.
Alles in allem ein Buch, das ich sehr empfehlen kann, auch wenn noch einige Fragen offen geblieben sind. Aber wir haben es ja selbst in der Hand.

Bewertung vom 04.09.2022
Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten
Escabasse, Sophie

Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten


ausgezeichnet

Moderne Hexerei
Ein Comic in Buchform - einfach genial. Nicht nur das Cover des Buches ist wunderschön und passend gestaltet auch die Zeichnungen im Buch sind modern, der Geschichte angepasst, altersgerecht und richtig farbenfroh. Die Charaktere der Protagonisten wurden sehr authentisch dargestellt.
Die Geschichte der verwaisten Effi die mitten in der Nacht von einem Agenten bei ihrer Tante und deren Freundin abgeliefert wird berührt auf eine ganz eigene Art und Weise. Effi möchte eigentlich gar nicht bei den beiden ältlichen Damen die sich ein bisschen seltsam benehmen bleiben, und auch die Tante ist nicht gerade begeistert eine 11-jährige holter die polter bei sich aufzunehmen. Aber schließlich raufen sich alle zusammen, nicht zuletzt auf das gute Zureden der Freundin. Effi erlebt dabei nicht nur in der Schule viele neue Abenteuer; die größten und lustigsten/witzigsten Abenteuer erlebt sie mit den neugewonnen Schulfreunden bei der Tante zu Hause wobei aber auch der Ernst der Geschichte, der Verlust der Mutter, nicht zu kurz kommt und schön altersgerecht dargestellt wird.
Meine Enkeltochter ist 8 1/2 und hat diesen modernen Comic regelrecht verschlungen und auch mir hat er, trotz anfänglicher Skepsis gegenüber Comics, sehr gut gefallen und wir vergeben daher die volle Sternezahl.

Bewertung vom 02.09.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Die Leichenflüsterin
Allein schon das Cover des Buches ist sehenswert - es spiegelt eins zu eins den Charakter des Buches wieder.
Für mich war es das erste Buch der Autorin und somit natürlich auch der erste Fall der Hauptprotagonistin was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tat, denn Fall 2 baut meiner Meinung nach nicht auf den ersten Fall auf und kann völlig unabhängig davon gelesen werden; ich hatte zumindest keine Probleme irgendwelche Zusammenhänge zu Fall 1 herstellen zu müssen.
In diesem, für mich nicht Thriller sondern Krimi, wird der "Fall" mal nicht aus der Sicht von Polizisten oder der Sicht des Täters erzählt sondern aus Sicht einer Sektionsassistentin der Pathologie. Ein durchaus interessanter und etwas neuer Ansatz, zumal die Ermittlerin schon sehr speziell ist. Man wird hier mit den nötigen medizinischen Fachausdrücken versorgt, ohne überfordert zu werden. Realistisch wird die Geschichte, da die Familiengeschichte der Hauptprotagonistin hier die Hauptrolle spielt. Die Suche nach dem Täter bleibt bis zum Schluss spannend und überrascht.
Ich kann dieses Buch bedenkenlos empfehlen.

Bewertung vom 17.08.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


ausgezeichnet

Erschreckend

Der Klappentext und die Leseprobe haben mich in keinster Weise auf das vorbereitet was ich dann wirklich zu lesen bekommen habe.
Ein schönes Cover mit den Weiten der Kornfelder der Ukraine und ein Klappentext der einen kurzweiligen Roman über eine Kindheit in der Ukraine der 1930er Jahre versprach. Bekommen habe ich ein Buch, das sich ein Thriller-Autor nicht besser hätte ausdenken können. Absolut erschreckend und leider wahr.
Ich dachte ich wüsste viel, da ich geschichtlich sehr interessiert bin; ich wusste auch von den "Hungermorden" von Stalin, aber eine deratige Geschichte in Form eines Romans so hautnah mitzuerleben hat mich aufgrund des realitätsnahen Erzählstils der Autorin sehr berührt und betroffen gemacht. Es ist definitiv ein Buch das noch lange in mir nachhallen wird.

Die Autorin erzählt zum einen die bewegende Geschichte von Katja, die in der Ukraine aufwächst, die Schreckensherrschaft von Stalin in der Ukraine überlebt und dann in die USA emigriert. Zum anderen erzählt sie aber auch die Geschichte von Cassie, der Enkeltochter von Katja. Im Vordergrund der Geschichte wird aber das Leben von Katja sehr emotional dargestellt, das Leben von Cassie hingegen etwas oberflächlich.

Alles in allem ist es ein mehr als lesenswertes Buch was ich jedem der etwas geschichtlich interessiert ist nur empfehlen kann.

Bewertung vom 31.07.2022
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


gut

Realistisch
Zugegeben, als ich den Titel und das Cover des Buches sah, hatte ich mir etwas ganz anderes vorgestellt; der Klappentext war allerdngs ganz nach meinem Geschmack. Es war mein erster Thriller von diesem Autor und daher natürlich auch von dieser Reihe - kaum vorstellbar die ersten 20 Bände versäumt zu haben. Denn wenn ich diese gelesen hätte, wäre der Einstieg in dieses Buch vielleicht etwas einfacher gewesen.
So hatte ich zu Anfang schon große Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen; die vielen Namen, Zusammenhänge und Abkürzungen waren zusammen mit der sehr komplexen Thematik der hohen Finanzpolitik eine echte Herausforderung. Aber je mehr ich gelesen habe um so spannender wurde die ganze Sache und ich wollte mehr wissen.
Das Buch ist für mich überraschend aktuell - gesellschaftspolitisch mit der Corona-Pandemie als auch politisch. Auch das einfache Schwarz-Weiß-Denken (böser Osten gegen netten Westen) das uns seitens vieler in der Realität vorgesetzt wírd findet hier seinen Niederschlag.
Der Autor betont in seinem Nachwort extra, dass dieses Buch reine Fiktion ist und seiner Fantasie entspringt, doch werden zu viele Parallelen zur momentanen Realität erkennbar.

Bewertung vom 21.07.2022
Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod
McCulloch, Amy

Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod


ausgezeichnet

Eiskalte Spannung

Sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich von Anfang an in den Bann gezogen. Sofort dachte ich, endlich mal ein Thriller mit einem für mich ungewöhnlichen Thema - Bergsteigen; aber nicht nur ein bisschen in den Alpen"spazierengehen" oder "herumkraxeln" sondern einen 8.000-er besteigen mit Eisklettern, Todeszone und allem Drum und Dran.
Das Buch vermittelt ganz nebenbei wie schwierig, zeitaufwendig, gefährlich, anspruchsvoll und kostenintensiv so eine Expedition ist, aber doch manch einer meint mit ein bisschen bouldern und Treppen steigen die Kondition für ein derartiges Vorhaben zu besitzen.
Man merkt, dass die Autorin selbst schon Bergsteigen am Manaslu war und daher weiß wovon sie schreibt. Die Mischung was einem das Bergsteigen abverlangt, die Atmosphäre am Berg, der Zusammenhalt im Team, das Ausloten eigener Grenzen und die Unglücksfälle am Berg waren für mich gut gemixt.
Im Vordergrund des Buches steht natürlich eine Frau - eine Journalistin die etwas untrainiert und schon an kleineren Berghürden gescheitert ist. Aber für ein Interview mit einem der bekanntesten Bergsteiger nimmt sie vieles (Alles?) in Kauf, angefangen von Ihrer Beziehung bis hin zu einer Überschuldung oder gar Ihrem Leben?
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite in einem angenehmen sehr flüssigen Schreibstil geschrieben - ich hatte es in 2 Tagen durch und kann es gut weiterempfehlen.