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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Deidree C.
Wohnort: 
Oberösterreich
Über mich: 
Lesesüchtig ;-)

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2024
Urlaub, bis der Arzt kommt (MP3-Download)
Knospe, Bernd Richard

Urlaub, bis der Arzt kommt (MP3-Download)


sehr gut

Eine angenehme Sprecherstimme, eine skurril anmutende Urlaubserfahrung

Wer will das schon, im Urlaub zu erkranken? Vielleicht schwingt da beim Lesen auch die kleine Freude mit, dass es einem nicht selbst erwischt hat und man nur darüber liest.
Ich hatte mit „Urlaub bis der Arzt kommt“ ein paar nette Stunden auf Korfu. Bernd Richard Knospe konnte mir die dortige Landschaft sofort wieder vor Augen holen. Das fand ich besonders reizvoll.
Die Situation der Eheleute Bluhm wird zunehmend ungemütlicher. Immer wieder bringt der Autor witzige Szenen und humorvolle Ansichten mit ein. Ganz verhindern kann er zwischendurch die eine oder andere kleine Länge nicht. Aber mit beinahe skurrilen Begebenheiten lockert er sie dann doch wieder auf.
Ich habe das Buch als Hörbuch bekommen. Daher natürlich auch ein paar Worte zum Sprecher Frank Stieren.
Seine Stimme war in meinen Ohren sehr angenehm zu hören. Ich konnte die einzelnen Personen schön unterscheiden und Emotionen wurden ebenfalls übermittelt.
Auch ist die Hördauer, von nicht ganz sieben Stunden, in einem für mich guten Rahmen.
Grundsätzlich habe ich die Geschichte der beinahe gestrandeten Eheleute gerne gehört.

Bewertung vom 08.04.2024
Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3
Achterop, Amy

Tödlicher Stoff / Die Hausboot-Detektei Bd.3


sehr gut

Ein Team wie eine Familie löst auch verworrene Fälle lässig

Die Truppe um Arie gefällt mir auch im dritten Band wieder hervorragend. Sie gehen mit ihrer unkonventionellen Art ihren Weg. Finden damit immer wieder Kleinigkeiten bis hin zu großen Geheimnissen heraus und suchen einen Weg das Richtige im Rahmen der Gesetze zu tun. In diesem Band müssen sie erkennen, dass diese beiden Komponenten nicht immer vereinbar sind.
Auf gewohnt leichte und humorvolle Weise löst „Die Hausboot-Detektei“ ihren Fall. Auch wenn es gefährlich und brenzlig wird, so können sich der Hintergrund und die Verknüpfungen bei „Tödlicher Stoff“ nicht vor den Freunden verbergen.
Mir gefällt wie locker sie miteinander aber auch mit ihren Fällen nach wie vor umgehen. Amy Achterop vermittelt das Bild eines eingespielten Teams, das nicht nur harmonisiert, sondern sich schon fast wie Familie anfühlt. Auch für den Leser.
Der Fall selbst entwickelt sich in Dimensionen, die ihnen beinahe zu groß werden. Manchmal fand ich die Handlung etwas überzogen, aber irgendwie stand der Lesespaß trotzdem im Vordergrund.
Diesen Band empfehle ich gerne für all jene, die Softkrimi und Humor verbinden wollen, aber die es auch nicht so ganz genau mit Handlung und Gesetzestreue nehmen.

Bewertung vom 06.04.2024
Eldos Box
Bienia, T.

Eldos Box


sehr gut

Wildes Mädchen, flottes Tempo, fesselnd

Der Einstieg in die Geschichte ist einfach und leicht. Es wird aus der Sicht von Gitti, der 15jährigen Protagonistin, erzählt. Sie ist eine wilde, unerschrockene junge Dame mit sehr festem Willen. Wobei junge Dame es eher nicht trifft. Sie wirkt teilweise burschikos, aber immer liebenswert.
Die Kommunikation mit ihrem Bruder zeigt die familiäre Verbundenheit ganz gut. Sie kommt humorvoll und mit Gefühl rüber. T. Bienia lässt die Figuren authentisch agieren und sprechen. Der Schreibstil ist leicht lesbar und das Tempo der Geschichte durchwegs hoch.
Immer wieder kommt Gitti in Ausnahmesituationen, die den Jugendlichen aber sicherlich gefallen werden, nur gegen Schluss hin wurde es mir persönlich etwas zu viel Action. Da hätte ich etwas weniger glaubhafter gefunden. Ein klein wenig zu kurz beschrieben wurde mir „Eldos Box“. Für den Verlauf der Geschichte nicht wichtig, aber da sich der Titel darauf bezieht, einfach interessant. Ist es ein Cafe, eine Begegnungsstätte, oder ähnliches?
Der Jugendroman hat mir gut gefallen. Ich kann mir vorstellen, dass ihn sowohl Mädchen wie Jungs gerne lesen werden, wenn sie selbst hin und wieder in die Rolle der taffen Helden schlüpfen oder schlüpfen wollen.

Bewertung vom 02.04.2024
Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19
Almstädt, Eva

Ostseefinsternis / Pia Korittki Bd.19


ausgezeichnet

Viele Verdächtige, bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln, spannend

Für mich ist es das erste Buch mit Pia. „Ostseefinsternis“ ist grundsätzlich als eigenständiges Buch zu lesen. Manchmal werden auf Ereignisse aus vorigen Bänden angespielt, meistens erklärt, dennoch oder gerade deswegen kam bei mir Lust auf, auch diese lesen zu wollen. Für das Verständnis des Falls sind sie aber nicht zwingend notwendig.
Der Fall in diesem Band war für mich sehr gut aufgebaut. Es gibt viele Verdächtige, die bis fast zum Ende nicht wirklich weniger werden. Im Print gibt es einen Stammbaum der beiden verfeindeten Familien. Der ist insofern hilfreich, da wir gerade zu Beginn mit vielen Personen konfrontiert werden. Aber es geht auch ohne. Im ebook hatte ich den Stammbaum nämlich nicht.
Die Ermittlungen gehen stetig voran, der Leser erfährt aber auch einiges aus Pias Privatleben. Hier wird nicht alles aufgelöst, sodass für den nächsten Band noch die eine oder andere Frage offen ist. Im Gegensatz zum Fall, der restlos geklärt und alle Fäden verknüpft wurden.
Schreibstil und Spannungsbogen haben mich von Eva Almstädt überzeugt. Es wird nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein.
Ich kann diesen Krimi als eigenständiges Buch für Leser empfehlen, die gerne selbst mitraten wollen. Wir haben es hier mit einer guten Mischung aus Kriminalfall und privaten Einblicken der Ermittlerin zu tun.

Bewertung vom 26.03.2024
Selbe Stadt, anderer Planet
Meindl, Dominika

Selbe Stadt, anderer Planet


sehr gut

Interessant, aber Verbindung fehlt mir etwas

Die Zwillinge Johanna und Doris treffen auf die Zwillinge Hallstatt und Boluo. In der einen leben sie, die andere wollen sie besichtigen. Ist die Kopie ihrer Heimat wirklich so identisch?
Die Kurzbeschreibung gibt interessante Themen vor. Zum Beispiel Overtourism betrifft ja nicht nur Hallstatt, auch wie sich die Schwestern und der chinesische Berater Ren entwickeln hat mich neugierig gemacht.
So wirklich konnte mich das Buch aber dann leider nicht überzeugen. Die Zwillingsschwestern begleiten wir durch ihr Leben, genauso wie Ren, der einmal in Österreich, einmal in China auftaucht. Die Landschaft wird vorstellbar beschrieben, auch die Szenen des überfüllten Hallstatt fand ich sehr authentisch. Ein zügiges Vorankommen gibt es nicht, man weicht aus, man bremst ab, so ähnlich lässt Dominika Meindl eine ihrer Figuren klagen. Auch die Distanzlosigkeit der Touristen bis in die Gärten hinein finde ich gut getroffen.
Das Gesamtkonzept von „Selbe Stadt, anderer Planet“ dagegen geht für mich nicht so ganz auf. Wenn es um die Leben der Hauptprotagonisten gehen soll, sind sie mir zu wenig, wenn es um die Gegenüberstellung des Originals und der Kopie gehen soll, dann ist die Verbindung in meinen Augen zu kurz gekommen. Oder ich verstehe es nicht? Für mich fehlt eine gewisse Linie die sich durchzieht. Oder besser gesagt, die Kernaussage? Ja, der Nachbau von Hallstatt, aber wie beeinflusst er das Leben von Johanna, Doris und Ren direkt?
Mein Fazit zur Punktevergabe ist, dass ich den Roman gerne gelesen habe, immer witzige Szenen fand, die Figuren durch die Bank als sympathisch empfand, der Schreibstil flüssig, gekonnt und mit schönen Vergleichen bestückt ist und ich der Beschreibung von Landschaft, Ort und Tourismussituation nicht widersprechen könnte.

Bewertung vom 21.03.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


gut

Leben von Vincent van Goghs Schwägerin Jo

Das Buch beschreibt das Leben von Jo van Gogh-Bonger. Wir begleiten sie durch die Jahre bis zu ihrem Tod. Ihr ist es zu verdanken, dass Vincent van Gogh die heutige Berühmtheit ist. Doch wie sie dies genau schaffte, bleibt leider weitestgehend im Dunkeln.
Der zweite Strang dreht sich um die Journalistin Gina, wie sie sich dem Leben von Jo verschreibt und deren Geschichte erzählen will.
Beide Stränge haben gemeinsam, dass sie eher nüchtern als emotional gehalten sind. Als Roman würde ich das Buch daher nicht bezeichnen, für einen Bericht aber zu unfertig. Die Lebensgeschichte von Jo fand ich sehr interessant, wenn auch lückenhaft. Gerade was den Weg der Vermarktung der Bilder betrifft. Damals in dieser Männerwelt für Jo sicherlich nicht einfach. Ginas Geschichte war für mich im Zusammenhang mit Jo unwichtig. Jo wäre auch ohne Gina ausgekommen.
Der Titel „Die Entflammten“ erschließt sich mir nur indirekt im Bezug auf einige Figuren, die von ihren Leidenschaften, oder der Kunst besessen waren oder dafür brannten.
Das Cover wirkt edel, der Schriftzug dominiert. Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig. Kommt er doch fast ohne direkte Rede aus.
Für mich hat Simone Meier die Person Jo aus dem Vergessen ins Licht geholt. Das hatte ich mir aufgrund der Inhaltsbeschreibung auch erhofft. Allerdings fehlte mir ein Mindestmaß an Emotionen und auch so manche Information, sodass ich das Buch im Mittelfeld einreihe.

Bewertung vom 16.03.2024
Berlin Rosalie
Ewald, Frank

Berlin Rosalie


sehr gut

Im Vordergrund das Leben der Frauen

Wir haben hier mit „Berlin Rosalie“ ein Buch in Händen in dem es um das Rotlichtmilleu geht. Genauer gesagt um das Edelbordell ‚Das Rosalie‘. Es wird der Niedergang des Hauses beschrieben. Aber natürlich nicht nur.
Wer sich hier einen erotischen Roman erwartet, oder viele heiße Szenen, der wird mit dem Buch nicht viel Freude haben. Darum geht es nicht vordergründig. Es beinhaltet viel mehr.
Frank Ewald hat augenscheinlich viele Gespräche mit dort arbeitenden Frauen geführt. Er erzählt von ihrem Leben. Wie sie sich fühlen und ihre Tätigkeit sehen. Lässt uns an ihren Gedanken, Gefühlen teilhaben, gibt aber sehr wohl auch Einblicke in einen Arbeitstag mit seinen immer schwerer werdenden Bedingungen.
Der Leser darf sich mit Ansichten und Einstellungen der Damen, aber vor allem der Männer, auseinandersetzten, die ihm so auf den ersten Blick vielleicht missfallen, die sich aber lohnen zu überdenken. Wie oft hat man schon die Chance eine Sicht aus dem Inneren dieses Umfeldes zu erhalten?
Schreibstil und Wortwahl sind leicht und flüssig zu lesen. Ich hätte mir vielleicht eine Unterteilung in Kapitel gewünscht, die gibt es hier nicht, nur größere Zeilenabstände bei Zeit- oder Szenenwechsel.
Das Cover ist mit einem schönen Bild und gut lesbarer Schrift gemacht. Leider musste ich feststellen, dass sich die Ecken ungewöhnlich schnell abstoßen, obwohl ich meine Bücher mehr als vorsichtig behandle.
Zusammenfassend hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Ich empfehle es für alle Leser, die aufgeschlossen und interessiert einer oft gemiedenen Berufsgruppe gegenüberstehen und sich ihre Ansichten anhören wollen.

Bewertung vom 12.03.2024
Der Neubeginn / Der Ferienhof im Schwarzwald Bd.1
Poppe, Sandra

Der Neubeginn / Der Ferienhof im Schwarzwald Bd.1


ausgezeichnet

Genussroman mit Leichtigkeit und toller Landschaft

Elli und ihre Familie ziehen relativ rasch in den Schwarzwald. Dort angekommen stellen sich ihnen ein paar kleiner Hindernisse in den Weg. Natürlich muss da auch die Liebe mit im Spiel sein.
Aber im Großen und Ganzen haben wir hier einen Wohlfühlroman. Er liest sich flott und fließend. Der Schreibstil von Sandra Poppe lässt die Seiten nur so rascheln. Ihre leichte Art zu erzählen schließt farbenfrohe Landschaftsbeschreibungen mit ein. Hin und wieder benutzen die Protagonisten natürlich auch Wörter aus dem dortigen Dialekt. Aber auch ohne sie zu kennen erschließt sich dem Leser der Sinn voll und ganz.
Neben dem Liebesdilemma, den Problemen mit der Baustelle oder den Tieren, gibt es auch noch Dorfbewohner, die Elli von damals kennt und nicht gerade liebt. Speziell eine Dame sticht hier besonders raus. Werden sie einen Weg finden, der in dem kleinen Dorf ein Miteinander ermöglicht?
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir „Der Ferienhof im Schwarzwald“ richtig gut gefallen hat. Da könnte man sich einen Urlaub gut vorstellen. Denn die Figuren sind nicht nur voller Tatendrang, sonder mitunter auch sehr schlagfertig und stecken plötzlich in witzigen Situationen. Ich hatte viel Spaß und Genuss beim Lesen.

Bewertung vom 09.03.2024
Anton und sein Gewissen
Bardeli, Marlies

Anton und sein Gewissen


ausgezeichnet

Nicht greifbares Thema sichtbar gemacht

Ich habe das Buch einer Gruppe 3 bis 6 jährigen Kindern vorgelesen. Ihre Reaktionen waren logischerweise unterschiedlich.
So haben die jüngeren Kinder nicht wirklich verstanden worum es hier geht, die älteren dagegen sehr aufmerksam zugehört. Diese Stimme, die Anton hört, wo kommt die her, wer ist das, und so weiter. Aber auch Fragen gestellt, die erklärend und abschwächend beantwortet werden musst. Da kam Unsicherheit auf, warum da jemand ständig neben Anton ist, ihn überallhin begleitet. Oder auch die Aussage, Anton habe das Gefühl das Gewissen, also Anton II, sei bei ihm eingenäht. Das ging den Kindern so gar nicht in den Kopf, was damit gemeint war. Hier musste schon beim Lesen erklärt werden.
Eigentlich finde ich es eine sehr gute Idee, dass mit „Anton und sein Gewissen“ ein nicht begreifbarer Begriff wie Gewissen sichtbar gemacht werden soll. Marlies Bardeli wählt dafür einen sehr guten Weg. Auch finde ich ihren Satzbau und die Wortwahl für unsere älteren Kinder passend. Insoferne würde ich das Buch eher ab 5 Jahre ansetzen. Natürlich ist zu bedenken wie ängstlich ein Kind von Natur aus ist, damit es mit dieser Vorstellung, das Gewissen ständig neben sich zu haben, nicht noch weiter belastet wird.
Aber grundsätzlich und gerade, wenn man es einem einzelnen Kind vorliest und mit ihm bespricht, bietet die Geschichte eine sehr gute Basis auf das Thema Gewissen einzugehen.

Bewertung vom 05.03.2024
Eine Broadway-Katze in San Francisco
Berg, Morris

Eine Broadway-Katze in San Francisco


gut

Tiefgehende Grundidee, Luft nach oben

Die Grundidee dieser Kurzgeschichte finde ich wirklich schön und sehr tiefgehend. Donna ist „Eine Broadway-Katze in San Francisco“. Sie bekommt von Gott eine zweite Chance um ihr altes Leben etwas zu entlasten. Ob es ihr gelingt, die ihr gestellte Aufgabe zu meistern, möchte ich noch nicht vorwegnehmen.
Ich wurde hier gleich zweimal überrascht. Einmal ging ich davon aus, dass Donna eine schwarze Katze sei, wohl aufgrund des Covers. Dies finde ich schlicht und dadurch interessant. Die zweite Überraschung war, dass es in der Kurzgeschichte nicht hauptsächlich um Donna, sondern um Tim geht. Oder besser gesagt um beide. Von Tims Leben erfährt der Leser bedeutend mehr als von Donnas. Aber zwischen den Zeilen geht es um die Wechselwirkung der beiden aufeinander.
Die Botschaft dahinter gefällt mir. Sie ist von Morris Berg für eine Kurzgeschichte relativ gut, und immer wieder mit witzigen Szenen, umgesetzt. Leider stolperte ich über etwas zu viele Wortwiederholungen. Auch ist der Schreibstil nicht richtig flüssig zu lesen.
Als Fazit kann ich sagen, dass in meinen Augen die Idee und ihre Umsetzung auf 48 Seiten gelungen sind, die Lesbarkeit könnte jedoch etwas besser sein.