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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
justitia
Wohnort: 
Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2013
Das letzte Kind
Hart, John

Das letzte Kind


sehr gut

MIt seinemBuch "Das letzte Kind" ist John Hart ein wirklich packender und spannungsgeladener Krimi gelungen, der sich vollkommen anders entwickelt als der Leser erwartet...

Zum Cover:
Das in schwarz gelb gehaltene Cover wirkt sehr geheimnisvoll und zieht den Leser sofort in seinen Bann, sodass man das Buch einfach lesen muss. Der menschliche Schatten deutet auch auf die Entführungsgeschichte, welche das Schwerpunktthema des Krimis bildet, hin. Ein Cover, das beeindruckt und auch Fragen hinterlässt...

Zum Inhalt:
Alyssa ist bereits seit 12 Jahren spurlos verschwunden. Ihr Zwillingsbruder Johnny gibt allerdins Hofnung nie ganz auf, seine Schwester eines Tages wiederzufinden. Die Familie ist an dieser Tragödie zerbrochen - der Vater ist abgehauen und die Mutter dem Alkohol- und Drogenkonsum verfallen. Außerdem hat sich die Mutter auf einen Mann eingelassen, der nicht nur sie, sondern auch Johnny verprügelt. Als wieder ein Mädchen verschwindet und Johnny zudem Zeuge eines Unfalls wird und ihm das sterbende Unfallopfer auf eine Verbindung zu Alyssas Verschwinden hinweist, beginnt Johnny eine fieberhafte Suche nach seiner Schwester. Auch die Polizei, allen voran Detective Hunt, befindet sich auf der Suche nach dem Mädchen...

Meine Meinung:
Von Anfang an versteht es den Autor an diese Geschichte zu fesseln. Ständig tauchen neue Hinweise und neue Personen auf und kurz vor Ende glaubt der Leser die Lösung zu kennen - doch er irrt. Alles kommt ganz anders als gedacht... Genauso muss ein Thriller sein packend, mitreißend, fesselnd - selten hat mich eine Geschichte so sehr berührt wie diese. Allerdings bekommt der Thriller einen Stern Abzug, da mir die Überraschungen und Wendungen häufig zu viel erschienen und mich mit viel zu vielen unbeantworteten Fragen zurückgelassen haben. Dennoch kann ich diesen Krimi nur weiterempfehlen - eine Geschichte die ans Herz geht und noch lange nachwirkt.

Bewertung vom 08.02.2013
Zuckerguss
Schriever, Anica

Zuckerguss


sehr gut

Mit "Zuckerguss" gelang der Autorin Anica Schriever ein Debüt, dass mich zunächst zum Kopfschütteln gebracht hat, dann schmunzeln ließ und leztlich doch wirklich nachdenklich, aber glücklich gemacht hat.

Zum Cover:
Das Cover ist toll. Eigentlich ist ja pink nicht so meine Farbe, aber zu dieser herzerfrischenden und nicht allzu ernst zu nehmenden Geschichte passt es allemal. Der kleine schaukelnde Hamster hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich war sofort gerührt und gespannt auf die Geschichte.

Zum Inhalt:
Fünf Jahre ist es nun mittlerweile her seit sich Miriam mit ihrer Familie überworfen hat, weil sie sich weigerte in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und die Bäckerei zu übernehmen. Stattdessen brach sie ihre Bäckerlehre ab und begann ein BWL-Studium, was sie allerdings letztlich auch nicht zufrieden stellte. Und so brach sie auch dieses ab und begann in Hannover, weit weg von ihrer Familie in Wismar, ein Studium der Germanistik und Soziologie. Gerade hat sie ihren letzten Schein bekommen und müsste sich nun nur noch für die Magisterprüfung anmelden. Doch ist es das, was sie will? Und wie soll es danach weitergehen? Als wäre das nicht schon genug, überredet sie auch noch ihre Schwester Eva zum 55. Geburtstag ihrer Muter zu kommen. Völlig überrumpelt, bleibt Miriam nichts anderes übrig - da sie allerdings nicht als Versagerin dastehen will, kann sie dort nicht allein hingehen. Doch wo soll sie einen Mann finden, der bereit ist, ihren Freund zu spielen? Dass damit erst ein wahres Gefühlschaos für sie beginnt, dass ihr ganzes Leben verändern wird, ahnt Miriam zu diesem Zeitpunkt noch nicht...

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie schafft es auf eindrucksvolle Art und Weise, den Leser in Miriams Geschichte zu integrieren. Dies geschieht ganz automatisch, ohne dass man sich dagegen wehren kann. Zunächst hatte ich allerdings so meine Schwierigkeiten mit dem Wesen von Miriam. Sie entsprach nun so gar nicht meiner Vorstellung von einer Frau Ende zwanzig - für mich war sie zu naiv und viel zu unentschlossen. Auch mit ihren Notlügen gegenüber ihrer Familie kam ich anfangs nicht so ganz klar. Immer wieder wollte ich die Mutterrolle einnehmen und Miriam irgendwie wachrütteln. Doch je länger ich den Roman las, umso mehr wurde mir klar, dass dies gar nicht nötig war - denn das übernahm die Geschichte selbst für mich. Obwohl mir diese Züge bei Miriam nicht so ganz gefielen, entwickelte ich immer mehr Sympathien für mich. Besonders gut gefiel mir, wie die Autorin den Wandel Miriams herausgearbeitet hat. So erkannte Miriam immer mehr, in was für eine ausweglose Situation sie sich das eigentlich hineinmanövriert hat und dass sie nur mit der Wahrheit da wieder herauskam. Miriam wird im Laufe der Geschichte selbstbewusster und lernt, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen muss. Und so konnte sie auch am Ende ihr Herz für die Liebe öffnen...
Ich kann diese Geschichte nur weiterempfehlen - ein Roman mit Herz, aber auch ein wenig Verstand. ;-)

Bewertung vom 06.12.2012
Pinguinwetter
Sabbag, Britta

Pinguinwetter


ausgezeichnet

Britta Sabbag ist mit „Pinguinwetter“ ein sehr unterhaltsamer Roman gelungen. Bereits im Buchladen fiel mir das Buch mit seiner leuchtend Pinken Farbe sofort ins Auge und zog mich in seinen Bann. Besonders gefallen hat mir auch der niedliche Pinguin auf der Vorderseite des Covers und er zaubert mir sofort ein Lächeln ins Gesicht. Als ich das Buch dann durchblätterte, kam gleich das nächste Schmunzeln hinterher: Der Pinguin konnte ja sogar tanzen. Was für eine klasse Idee, mit dem Daumenkino! Auch die Geschichte an sich interessierte mich auf Anhieb, da sie so locker, leicht und frech klang. Das musste ich lesen. Ich erwartete also eine Geschichte mit einer guten Portion Humor und einer guten Hintergrundhandlung und ich wurde in keiner Weise enttäuscht. ;)

Noch heute nehme ich das Buch in die Hand, wenn ich mal eine kleine Aufmunterung brauche. Dann heißt es Daumenkino an und der Pinguin tanzt für mich. Dann habe ich auch sofort wieder bessere Laune und wieder ein kleines Lächeln im Gesicht. Also ein Buch mit viel Potenzial - sowohl inhaltlich als auch psychologisch. ;)

Zum Inhalt:
Für Charlotte läuft es derzeit gar nicht rund: An einem Tag verliert die Mitt-dreißigerin nicht nur ihren tollen und gut bezahlten Job, sondern auch noch ihren langjährigen On-Off-Freund Marc. Ihre Freunde versuchen sie nach Kräften aufzufangen, doch für Charlotte bricht eine Welt zusammen und alles scheint ihr zu entgleiten. So verliert sie nicht nur ihr Patenkind, sondern gerät zudem auch von einem Fettnäpfchen ins Nächste. In diesem Chaos begegnet Charlotte einem attraktiven Mann, der ihr Retter in der Not zu sein scheint. Doch Charlotte verliert sich immer mehr in ihrem "Leid" und so fangen die Probleme jetzt erst an...

Meine Meinung:
Ein tolles Buch, dass ich sehr genossen habe. Die Autorin schreibt sehr leicht und schwungvoll, sodass man sehr leicht in die Geschichte hineinkommt und von ihr in seinen Bann gezogen worden ist. Die Hauptfigur Charlotte ist mir zwar nicht allzu sympathisch geworden. Sie hat sich und ihr Leben viel zu schnell aufgegeben und sich in ihre Isolation zurückgezogen. Während des Lesens wollte ich häufig Charlotte einfach mal wachrütteln und ihr sagen: "Mensch Mädel, wach auf. Für sein Glück muss man auch mal was tun. Also fang endlich damit an." Charlotte kann von Glück sagen, dass sie so gute Freunde hat, die ihr in dieser Situation zur Seite standen. Insgesamt fand ich die Geschichte allerdings sehr amüsant und sie hat mich sehr gut unterhalten.
Insgesamt ist dieses Buch ein typischer Frauenroman und allen zu empfehlen die sich in diesem Genre wohl fühlen oder gern einfach mal etwas leichtes, witziges nebenbei lesen wollen.

60 von 114 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2012
Liebe heißt Tofu
Oswald, Susanne

Liebe heißt Tofu


ausgezeichnet

Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte, war ich von dem Cover bereits ganz angetan. Darauf dargestellt, ist ein Mädchen im Teenageralter mit einer Blume in der Hand und einem Blütenkranz im Haar. Insgesamt wirkt sie etwas hippiemäßig, zumal ihr Pullover sehr retro aussieht. Insgesamt passt das Cover allerdings erst auf den zweiten Blick zum Inhalt. Viele Menschen haben von Vegetariern genau diese Vorstellung: Hippie, Retro, Öko etc. Und genauso wirkt das Mädchen auf den ersten Blick auch. Unterstützt wird dieser Eindruck noch von der Farbgebung des Covers. Es ist überwiegend in gelb und braun gehalten - auch Töne, die man mit Natur, Erde und Pflanzen etc. verbindet. Insgesamt finde ich das Cover durchausgelungen. Der Buchrücken ist dagegen etwas spärlich gehalten, hier hätte man die Verbindung zum Tofu oder dem Vegetarier-sein aufgreifen können und evtl. das Gemüseblatt aus dem Buch selbst verwenden können. Das Buch selbst ist sehr gut aufgebaut. Am Anfang findet man einen kurzen Überblick über die insgesamt 20 Kapitel, die in etwa 10 bis 15 Seiten jeweils umfassen und insgesamt sehr übersichtlich sind. Besonders gefiel mir das kleine Quiz am Ende des Buches, ob man sich als Vegetarier eignet. Mein Ergebnis war eindeutig: Nein.
Zum Inhalt:
Das Leben als Vegetarierin ist schon schwer - locken da doch Döner und Salami-Pizza. Franzi hat sich dazu entschlossen fleischlos zu leben, denn ihr heimlicher Schwarm Chris ist überzeugter Vegetarier und außerdem hat sie der Film über Massentierhaltung in der Schule derart empört, dass sie sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Doch so ganz einfach fällt ihr das nicht, verfällt sie doch immer wieder in ihr "altes" Leben zurück. Als ihre Mutter ihr dann noch verkündet, dass sie für 2 Wochen beruflich verreisen muss und Franzi somit allein zu Hause ist, ist sie megahappy. Kurzerhand fasst sie mit ihrer besten Freundin Lotte den Entschluss die Chance zu nutzen und eine kleine Party zu schmeißen, auch um ihrem Schwarm Chris endlich näher zu kommen. Doch letztendlich läuft alles anders als geplant und endet beinahe im Riesenchaos.
Meine Meinung:
Mit "Liebe heißt Tofu" ist Susanne Oswald ein sehr unterhaltsames Jugendbuch gelungen. Sie schreibt in einer sehr lockeren und leichten Art, genau passend für die Geschichte. Die Handlung wird locker und leicht erzählt. Franzi ist dem Leser sofort sympatisch, kann man sich doch noch sehr gut an die eigene Jugendzeit erinnern. Sie erlebt die erste große Liebe und genau so verhält sie sich auch - flippig, verträumt und natürlich total chaotisch. Man muss sie einfach mögen. ;)
Das Buch hat mich auch sehr an meine eigene Jugendzeit erinnert und mich auch an einigen Stellen schmunzeln lassen. Insbesondere wenn es um das Chaos ging, dass Franzi des öfteren im Haus veranstaltet hat - da lässt sie die Milch anbrennen, dann läuft Wachs auf die Tischdecke, die Pizza verkohlt im Ofen, der Kater bekommt gleich eine Überdosis an Katzenfutter und übergibt sich auf dem Teppich usw. Einfach herrlich, lachen ist hier garantiert. Franzi macht für mich hier auch eine Entwicklung durch. Sie muss lernen, dass sich nicht immer alles von selbst regelt. Sie erkennt auch, was ihre Mutter im Haushalt eigentlich alles leistet und ihr somit abnimmt. So wird sie, in meinen Augen, im Laufe des Buches auch einen kleinen Schritt erwachsener. Dennoch bewahrt sie sich auch das gute Gefühl, dass man hat, wenn man einfach nur Kind sein darf und noch nicht die ganze Verantwortung tragen muss.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und es hätte gern noch ein Stück länger sein können. Die Pleiten und Pannen von Franzi haben mich das ganze Buch sehr gut unterhalten. Das Buch hat genau den richtigen Sitl für diese Altersgruppe - fröhlich, frech aber auch lehrreich. Für Teenager (und alle, die es noch einmal sein wollen) durchaus zu empfehlen - daher die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 28.11.2012
Mängelexemplar
Kuttner, Sarah

Mängelexemplar


ausgezeichnet

Ein Buch über Angstzustände und Depressionen. An sich ein ernstes Thema doch gelingt es Sarah Kuttner in ihrem Werk "Mängelexemplar" dieses mit einer guten und vorallem angemessenen Portion an Humor zu verarbeiten ohne in zu viel Slapstik und Komik abzurutschen.
Bei Karo läuft es gerade gar nicht rund: Nicht nur, dass sie ihren Job verloren hat auch die Beziehung zu ihrem Freund steckt in einer Sackgasse. Also beginnt sie voller Tatendrang unliebsame Freunde auszusortieren, den Freund in den Wind zu schießen und insgesamt ihr ganzes Leben aufzuräumen. Doch als sie damit fertig ist, merkt sie dass da nichts mehr ist - außer Leere und mit dieser Leere kommt die Angst, die immer mächtiger zu werden scheint...
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Man findet sich sehr schnell in die Geschichte ein und der humorvolle Schreibstil lässt einen trotz des ernsten Hintergrundthemas doch öfters schmunzeln als man zunächst erwartet hätte. Die Protagonistin Karo hat mir auch auf Anhieb gefallen - sie ist ein Mensch wie wir alle mit einigen Ecken und Kanten. Zwar ist sie stellenweise in ihrer Art etwas anstrengend, doch ist das in ihrer Situation nicht gerade verwerflich. Gefallen hat mir auch, dass die Autorin Karo nicht in ihren Depressionen versinken lässt, sondern dass sie Karo als eine starke Frau skizziert, die kämpft und nicht aufgibt. So macht das Buch dem Leser Mut nicht aufzugeben, egal wie schwierig und ausweglos die Situation bzw. das eigene Leben auch scheint. Es regt somit zum Nachdenken an, über ein Thema, das in unserer heutigen Gesellschaft leider immer noch als ein Tabuthema totgeschwiegen wird. Umso dankbarer muss man der Autorin für dieses Buch sein, das mit diesem Tabu bricht und sich mit dem ernsten und auch schwierigen Thema auf wundersame Weise auseinandersetzt. Somit kann ich dieses Buch nur jedem ans Herz legen - denn diese Situation kann jeden treffen und darüber sollte nicht länger geschwiegen werden.

Bewertung vom 27.11.2012
Der Himmel so fern
Ingemarsson, Kajsa

Der Himmel so fern


ausgezeichnet

"Der Tod löscht das Licht, aber niemals das Licht der Liebe!" - Genau diesem Thema um eine Liebe, die auch über den Tod hinausgeht, widmet sich auch der aktuelle Roman von Kajsa Ingemarsson "Der Himmel so fern".
Rebecka Jolin hat eigentlich alles was sich eine Frau in ihrem Alter nur wünschen kann - einen gut bezahlten Job, ein schönes Haus und einen Ehemann, der sie über alles liebt. Doch warum steht Rebecka dann eines Abends am Abgrund und springt... So glücklich und erfüllt, wie es zunächst scheint war ihr Leben dann doch nicht: Als sie noch klein war verließ der Vater plötzlich die Familie, die Mutter fiel von da an in Depressionen und Rebecka war bereits in jungen Jahren gezwungen erwachsen zu sein. Auch den Draht zu ihrer jüngeren Schwester hat sie nie richtig gefunden. All diese Ereignisse prägten stets ihr Leben und beherrschten es am Ende mehr als sie selbst...
Der Leser steigt direkt in die Geschichte ein und fühlt sich sofort mit Rebecka verbunden. Er steht mit ihr am Abgrund und dann springen sie gemeinsam. Doch ist der Leser zunächst etwas verwirrt - ist sie nun wirklich gesprungen? In den folgenden Teilen finden mehrere Szenenwechsel statt: So erfährt der Leser viel von Rebeckas und Mikaels kennen lernen, ihrer Ehe und ihrem gemeinsamen Leben. Aber auch Rebeckas Kindheit und ihre Beziehung zu ihrem Vater, ihrer Mutter sowie zu ihrer jüngeren Schwester werden aufgearbeitet. Gefühlvoll durchlebt der Leser mit Rebecka gemeinsam die Ausflüge in die Vergangenheit und erkennt so immer mehr in welcher inneren Zerissenheit und Gefangenschaft sie sich ihr ganzes Leben lang befunden haben muss. In Zwischenblenden befindet sich Rebecka im Himmel und spricht mit ihrem Schutzengel Arayan, der ihr den Weg weist. Zudem trifft sie auch noch andere Personen, die sich in einer ähnlichen Situation wie Rebecka befinden und nach Erlösung suchen. Schritt für Schritt schafft Rebecka es sich von ihrer Vergangenheit und auch von ihrem Mann Mikael zu lösen und den Frieden mit sich und ihrem Leben zu finden.
Das Buch hat mir insgesamt sehr sehr gut gefallen, zumal es ein sehr schwieriges Thema aufgreift und auf gefühlvolle Weise aufarbeitet. Der Schreibstil der Autorin ist melancholisch und emotional zugleich - sodass beim Lesen stets ein doch bedrückendes Gefühl zurückbleibt. Mir fiel es oft schwer viele Seiten auf einmal zu lesen, so dass ich das Buch zwischendurch weglegen musste. Doch ich habe es immer wieder zur Hand nehmen müssen, so ergriffen war ich von der Geschichte. Auch die unterschiedlichen Perspektiven und Szenen haben mir äußerst gut gefallen. Allerdings fand ich die Darstellung und Rolle der Engel im Himmel insgesamt zu dominant, so dass der Roman insgesamt etwas unrealistisch wirkte. Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen - Gefühlvoll, anrührend und äußerst traurig - einfach schön!

Bewertung vom 19.11.2012
Neue Schwester - Neues Glück
Winter, Sara

Neue Schwester - Neues Glück


ausgezeichnet

"Neue Schwester - neues Glück" von Sara Winterbeinhaltet eine tolle Familiengeschichte, bei der Trauer, Verletzheit, Neid, Gefühlswirrungen sowie Eifersucht, aber auch ein Neuanfang im Mittelpunkt stehen.

Luisa ist Mitte zwanzig und hat gerade ihr Studium erfolgreich abgeschlossen, als sie bei der Testamentseröffnung ihres Vaters erfährt, dass sie eine Halbschwester hat und mit ihr gemeinsam einen bayerischen Gutshof und ein Vermögen geeerbt hat. Für Luisa ist sofort klar, sie will ihre Halbschwester Marlene kennenlernen. Also, macht sie sich auf den Weg nach Salbrunn, wo diese lebt. Doch so einfach wie sich Luisa das gedacht hatte ist es nicht, denn sie wird auf Salbrunn alles andere als freundlich empfangen. Luisa nimmt die Herausforderung an und kämpft...

Das Cover des Buches ist zwar sehr schlicht, aber dennoch passt zur Geschichte der beiden Halbschwestern Luisa und Marlene, die nicht nur äußerlich, sondern auch in ihren Charakterzügen sehr unterschiedlich sind. Aufgrund seiner Schlichtheit besteht jedoch die Gefahr, dass das Buch im Laden leicht übersehen wird, was aufgrund der doch sehr schönen und gefühlvollen Geschichte doch sehr schade wäre.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen. Sie ist gut durchdacht, leicht nachvollziehbar und man findet sich sehr leicht herein. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker, genau richtig für die Handlung. Zudem verirrt sich die Autorin auch nicht in lange Ausführungen und Abschweifungen. Dennoch schafft sie es genau an den richtigen Stellen ins Detail zu gehen. Besonders die Beschreibung des Gutes fand ich sehr gut gelungen. Dadurch war es leicht sich ein inneres Bild von dem Gutshof zu machen und die Handlung im Kopf geschehen zu lassen. Auch die Ausritte von Marlene, Luisa und Christoph fand ich immer sehr schön. So habe ich mich selbst wie auf dem Rücken eines Pferdes gefühlt und konnte förmlich den Wind spüren. ;) Zudem haben mich die gegensätzlichen Charaktere überzeugt. Luisa tritt als eine selbstbewusste und liebenswerte junge Frau auf, die durch die Liebe ihre Mutter geprägt ist und stets an das Gute in den Menschen glaubt. Marlene dagegen hat ihren Platz im Leben noch nicht so recht gefunden. Geprägt von ihrer Trauer um den geliebten Vater und dem frühen Verlust der Mutter, weiß sie nun weder ein noch aus. Sie fühlt sich allein und von allen geliebten Menschen im Stich gelassen. Als dann auch noch Luisa in ihr Leben tritt, begegnet sie ihr mit Ablehnung, denn sie muss befürchten, dass Luisa ihr auch noch das Einzige raubt, was ihr von ihren Eltern geblieben ist: der Gutshof. Zudem trägt Marlene noch ein Geheimnis mit sich herum, was es ihr noch schwerer macht, sich Luisa zu öffnen. In all ihrer Trauer und Befangenheit schafft es Marlene auch nicht zu erkennen, dass sie auch nach dem Tod der Eltern noch viele liebe Menschen um sich herum hat und verpasst dabei sogar beinah ihr Glück. Auch Christoph ist ein weiterer starker Charakter, der es geschafft hat sich von seinem herrsüchtigen Vater zu lösen und sich selbst ein eigenes Leben aufzubauen. Dazu gehört in meinen Augen sehr viel Mut, den es nur zu bewundern gilt. Die Geschichte ist gespickt von starken und gegensätzlichen Charakteren, die einander Kraft und Halt geben und so alle Hürden meistern können.

Super geschrieben ist dieses Buch eine tolle Geschichte für zwischendurch. Hierdurch ist mir mal wieder klarer geworden, wie wichtig im Leben Freunde und der Rückhalt der Familie sind. Danke für die tollen Lesestunden!

Bewertung vom 15.11.2012
Andere tun es doch auch
Sachau, Matthias

Andere tun es doch auch


sehr gut

In dem Buch von Matthias Sachau "Andere tun es doch auch" geht es primär um die Missverständniss und Gegensätze zwischen Mann und Frau. Kai und Lara könnten unterschiedlicher nicht sein und doch ist da etwas, was sie aneinander fasziniert. Oder sind es gerade diese Gegensätze, die sie so gegenseitig so anziehen? Beide wissen nur eins, sie sind fasziniert von dem jeweils anderen, aber verlieben kommt nicht in Frage. Doch nach einer ganzen Reihe von Missverständnissen und Hindernissen, entdecken sie doch, dass da etwas Reizvolles ist...
Eine humorvolle Geschichte um die Liebe und die Gegensätze von Mann und Frau. Außerdem liefert das Buch den Beweis, dass Gegensätze durchaus anziehend sind. Der Autor schreibt jeweils abwechselnd aus der Perspektive von Kai und Lara. So erfährt der Leser wie die Missverständnisse zustande kommen und in welcher Achterbahn der Gefühle sich die beiden befinden. Leider verpasst es der Autor dem Ganzen das gewisse Etwas zu verleihen. Häufig verstrickt er sich in Wiederholungen und die Spannung bleibt dabei oft seitenlang auf der Strecke. Da ist vom Leser etwas Durchhaltevermögen gefragt. Obwohl der Schreibstil sehr angenehm zu lesen ist, fehlt zeitweise Humor und Überraschung, was die Geschichte stellenweise platt wirken lässt. Schade eigentlich, wo doch die Gegensätze zwischen Mann und Frau sowie die daraus resultierenden Missverständnisse so viel Potential beinhalten.
Insgesamt ein gutes Buch, dem es aber leider ein wenig an Humor und Überraschung fehlt.