Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nilly

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2011
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ruppert, Astrid

Wenn nicht jetzt, wann dann?


ausgezeichnet

Wenn nicht jetzt, wann dann? Genau diese Frage stellen sich 3 unterschiedlichste Frauen. Zum einen erzählt das Buch von Liz. Sie ist Anfang 30, lebensfroh und auch ein bisschen durchgeknallt. In jeder Lebenssituation (z. Bsp. ob und wie viel Kaffeepulver verschüttet wird oder ob das Lied im Radio vor ihrem Verlassen der Wohnung zu Ende ist) sieht Liz ein Omen für den heutigen Tag. Das liegt da dran, dass sie durch einen unvorstellbaren Vertrauensbruch ihren Verlobten und ihre beste Freundin verloren hat. Aber jede Medaille hat auch eine Kehrseite: durch Zufall ist sie zu einer äußerst angesagten Hochzeitsplanerin geworden. Mit eigenem Geschäft und viel Spaß bei der Arbeit! Für Liz persönlich ist jedoch klar: der Zug Liebe ist bei ihr abgefahren. Sie wird sich jedoch noch wundern.

Dann gibt es da noch Annemie. Sie ist Liz´s Nachbarin und Hochzeitstortenbäckerin. Romantik und Liebe sind für Annemie das wichtigste ihrer Fantasiewelt! Hat die fast 60-jährige doch weder Wärme in ihrer Kindheit noch Liebe in ihrer Ehe gefunden. Einsam lebt sie in ihrem grauen Alltag. Für Annemie hält das Leben aber noch eine romantische Seit bereit.

Zu guter Letzt möchte ich noch Nina vorstellen. Nina gehört einer sehr gut betuchten Familie an. Schon seit Generationen verkaufen sie Schmuck an die Oberschicht. Nina seht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem begabten Schmuckdesigner. Da sie ohne Mutter aufwuchs, ist sie stark und gradlinig an der Seite ihres Vaters. Nina wird aber bald merken, was sie in ihrem innersten wirklich will.

Die Autorin Astrid Ruppert führt die 3 Damen gefühlsvoll zusammen. Innerhalt kürzester Zeit sind die Leben durcheinander gemischt. Jede standhaft vertretene und eingefleischte Meinung wird über den Haufen geworfen. Liebe wächst, alte Feindschaften werden niedergelegt und neue, lebensfrohe Abschnitte beginnen. Selbstverständlich mit ein paar Hindernissen.

Der einfühlsame und authentische Schreibstil machen das Buch perfekt. Jeder Protagonist erzählt aus seinem Leben und seinen Gefühlen in der Ich-Perspektive. So sind wunderbare und tiefe Charaktere entstanden. Jeder für sich unverwechselbar und bunt wie das Leben selbst. Das Cover passt perfekt zu dieser romantischen Geschichte!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2011
Die Ballade der Trockenpflaumen
Pulsatilla

Die Ballade der Trockenpflaumen


sehr gut

Das Buch „Pulsatilla - Die Ballade der Trockenpflaumen“ ist die Bibel des Zynismus und der Ironie. Knallhart und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen startet Valerias außergewöhnlicher Blog mit ihren ersten Lebensjahren. Im Internet nennt sie sich Pulsatilla, was übersetzt Kuhschelle heißt. Ohne Rücksicht auf Verluste erzählt sie ihre Kindheit und den Weg zum Erwachsen werden. Da kommen sämtliche Themen des Lebens auf den Tisch. Schnörkellos und ohne Tabu schreibt Pulsatilla drauf los. Ich könnte Wetten, dass jedes weibliche Wesen über eines dieser Dinge schon einmal stundenlang mit der besten Freundin diskutiert hat.

Selbstverständlich bekommt jedes Schlagwort sein eigenes Kapitel. Somit schwimmt der Leser von Beispielweise von „Hühnerpampe“ zu „Fliehe aus Foggia“ oder von der „Zellulitisbehandlung“ zum „Slip“. Hier legt die Blog-Autorin keinen Wert auf logisch folgende Zeitabläufe. Kindheit, Jugend, Teenie, Erwachsen – die Abschnitte sind wild gemixt. Aber das ist kein Problem, wenn man jedes Kapitel als abgeschlossen betrachtet.

Obwohl viele Passagen (eigentlich alle :-)) derb und schockierend sind, musste ich einfach weiter lesen. Der ungezwungene und platte Schreibstil haben mich einfach mitgerissen. Der Witz gepaart mit selten so offen angesprochenen Themen sind anders und machen Spaß. Das Cover finde ich interessant und absolut passend. Somit kann ich jeder Lady, die eigentlich gar keine Lady ist, aber dennoch Lust auf Unausgesprochenes und tabulose Wahrheit hat, dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen!

Bewertung vom 11.03.2011
Glückskekssommer
Hohlfeld, Kerstin

Glückskekssommer


sehr gut

Rosa und Lila Redlich. Ein Herz und eine Seele. Die beiden 27 jährigen Cousinen sehen gleich aus, wohnen zusammen und machen eine Ausbildung zur Schneiderin im selben Atelier. Harmonie pur, sollte man denken!

Als eines Tages die bekannte Filmdiva Eva Andrees in das Atelier kommt und ausgerechnet Rosas Gesellenstück zur Berliner Filmnacht tragen möchte, fällt sie fast in Ohnmacht! Das ist die Chance, endlich aus ihrem Reisverschluss-und-Rocksaum-Alltag auszubrechen. Eigentlich glaubt Rosa ja nicht an Horoskope und Glückskeks-Sprüche. Als sie aber an dem Tag der Berliner Filmnacht den Spruch „Heute Abend hält das Schicksal etwas für Sie bereit“ aus ihrem Keks zieht, ist sich Rosa sicher, das Glück auf ihrer Seite zu haben. Doch es kommt komplett anders. Rosas Welt bricht zusammen. Die Prinzessin landet unsanft und mit Wucht auf dem Boden der Realität. Sie muss sich neu ordnen und das erste Mal mit ihren 27 Jahren kämpfen! Außerdem entwickelt sie eine ernstzunehmende Glückskeks-Phobie.

„Glückskekssommer“ ist witzig, frech und spritzig. Die Protagonistin Rosa ist einerseits sehr naiv und treuherzig, andererseits eine echte Kämpferin. Sie lebt für ihre Träume und lässt sich nicht unterkriegen. Ich hätte sie dennoch öfters mal an den Schulter packen und schütteln können: Mädchen, mach endlich die Augen auf! Aber ich möchte auch die anderen Protagonisten nicht unerwähnt lassen. Die Charaktere sind einzigartig mit Tiefgang. Eigentlich habe ich die ganze Truppe ins Herz geschlossen und war richtig traurig, als das Buch zu Ende war!

Die Geschichte wird aus Rosas Ich-Perspektive erzählt. Mit Schwung und Pfiff schwimmt der Leser in ihrer Gefühlswelt mit. Die Kapitel sind jeweils mit Glückskeks-Weisheiten überschrieben und machen das Buch noch liebenswerter. Sicher, manche Passagen sind wirklich absolut verrückt und überzogen. Aber ist das Leben nicht des Öfteren total durchgeknallt? Ich finde, die Autorin Kerstin Hohlfeld hat mit ihrem ersten Roman ein wunderbares Frauenbuch geschaffen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2011
Frisch gebissen / Chicagoland Vampires Bd.1
Neill, Chloe

Frisch gebissen / Chicagoland Vampires Bd.1


sehr gut

Der etwas andere Vampir-Roman

Merit ist 27 Jahre alt, lebt in Chicago und steht voll im Leben. Sie studiert und wohnt mit ihrer besten Freundin Mallory in einer WG. In ihrer Familie gilt Merit jedoch als schwarzes Schaf. Ihr Vater arbeitet mit vereinten Kräften daran, möglichst erfolgreich in der Wirtschaftswelt zu agieren. Da passt die unkomplizierte und unkonventionelle Merit nicht in sein Konzept.

Plötzlich steht die Welt Kopf! Vampire „outen“ sich: ja wir existieren und leben unter euch Menschen! Merit kann nur die Augen verdrehen. Die arroganten Vampire mit ihrem Gehabe gehen ihr gehörig auf die Nerven. Eines Abends passiert aber das Unglaubliche. Merit wird von einem Vampir angegriffen und stirbt fast. Zum Glück war jedoch der Lehnsherr des Vampirhauses Cadogan in der Nähe. Er verwandelt sie. Merit ist außer sich! Wie kann sich dieser sexy, anziehende, unglaublich gutaussehnde, arrogante und verführerische Kerl nur so etwas erlauben??!!

Merit sträubt sich gegen ihr Schicksal. Mit viel Witz und Charme begleitet der Leser Merit in die Welt der magischen Wesen. Die Vampirhäuser mit ihren Regeln und der geforderten absoluten Unterwerfung sind nichts für sie. Außerdem muss Merit ihr ganzes bisheriges Leben aufgeben. Ihre Freundin Mallory steht aber immer an ihrer Seite und unterstützt wo sie nur kann. Dann gilt es da noch Morde an Menschen aufzuklären, welche den Vampiren scheinbar untergeschoben wurden - Merit ist also voll gefordert.

Das Buch „Chicagoland Vampires 01 – Frisch gebissen“ von Chloe Neill ist anders als die bisherigen Vampir-Romane. Die Idee der Autorin gefällt mir sehr gut. Der humorvolle und frische Schreibstil bringt Schwung in die Geschichte. Es gibt viele magische Wesen, welche dem Geschehen interessante Impulse verleihen. Die Protagonisten sind markant und sympathisch. (Sogar die arroganten Vampire!) Ich kann also sagen, dass ich mit dem 1. Band viel Freude hatte. Der Nachfolger erscheint bereits im Juli und ich werde ihn gerne lesen.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2011
Curia
Caplan, Oscar

Curia


schlecht

Der Kardinal Vanko St. Pierre hat brisante Unterlagen im vatikanischen Geheimarchiv entdeckt. Können diese Papier die Grundmauern der Kirche erschüttern? Auf jeden Fall sind die Informationen so delikat, dass der Kardinal nach einem Unfall stirbt. Sein Bruder Theó kann und will einfach nicht an einen unglücklichen Unfall glauben und nimmt die Fährte auf. Was steckt hinter all dem? Die Jagd beginnt.

Mit der Leseprobe aus „Curia“ war ich sofort Feuer und Flamme! Trotz der oft gewählten Thematik des geheimnisvollen Vatikanarchiv und bösartigen Geheimorganisationen war ich in der Geschichte gefangen. Mit Tempo und sympathischen Protagonisten startet das Buch in eine scheinbar spannende und mitreißende Welt der Verschwörung.

Nach ca. 200 Seiten muss ich jetzt leider sagen: Hilfe - Ich bin erschlagen! Eine nicht zu verarbeitende Welle des Informationsflusses ist auf mich eingebrochen. Kirche, Archäologie, Ägyptologie, Sprachen, usw. Ein ständiger Wechsel von Ort, Jahrtausend und Gegebenheiten ließen meine Verwirrung komplett werden. Es ist schlichtweg unmöglich, sich die vielen Daten und Fakten zu merken. Oft musste ich Seiten doppelt lesen. Der Autor Oscar Caplan hat bestimmt Unmengen an Zeit für die Recherche benötigt. Aber das Buch ist somit zu einem wissenschaftlichem Atlas geworden und nicht zu einem spannenden Thriller.

Ich habe mich dafür entschieden, dass ich das Buch nicht fertig lese. Das ist bestimmt das erste Buch seit Jahren, aber die Qual muss ein Ende haben! Wirklich schade, denn der Buchrücken und das gelungene Cover versprechen eigentlich einen spannenden Thriller.

Bewertung vom 18.02.2011
Die linke Hand des Teufels
Roversi, Paolo

Die linke Hand des Teufels


sehr gut

Die Sonne brennt unerbittlich auf das unscheinbare italienische Dorf Capo di Ponte Emilia an der Po-Ebene. Langeweile und Dorftratsch bestimmen den Alltag. Dennoch fühlen sich die Einwohner wohl und genießen das Landleben. Doch plötzlich kommt Schwung in die verschlafene Ortschaft: der Briefträger findet eine abgetrennt Hand in einem verlassenen Haus. Die Welt der Dorfbewohner steht Kopf! Als dann auch noch zwei hinterhältige Morde geschehen und noch mehr abgetrennte Hände gefunden werden, richtet sich selbst der Blick ganz Italiens nach Capo di Ponte Emilia. Schließlich muss das Sommerloch gestopft werden.

Das Buch „Die linke Hand des Teufels“ starte mit Gemütlichkeit und Hitze. Dann nimmt das Tempo aber schnell zu. Die örtlichen Carabinieri sind jetzt gefragt. Boskovi und Rizzitano sind zwei typische Landpolizisten mit Charme und Witz. Generell ist es dem Autor Paolo Roversi mühelos gelungen, jedem Protagonisten einen einzigartigen Charakter zu verpassen. Fassettenreiche Gesichter mit Tiefgang. Ich kam oft aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus.

Einen besonderen „Wind“ bringt der Journalist Enrico Radeschi in das Buch. Er wohnt in Mailand, soll jedoch die Katze bei seinen Eltern in Capo die Ponte Emilia hüten. Mit gewieftem Spürsinn treibt er die Ermittlungen in die richtige Spur. Doch auch in Mailand wird er benötigt. Denn trotz der Hitze wird auch hier gemordet. Dieser weiterer Strang ist dem Autor wunderbar geglückt. Es kann einfach keine Langeweile aufkommen.

Der lockere Schreibstil versetzt den Leser nach Italien. Mühelos hatte ich die mediterrane Landschaft vor Augen. Mit besonderem Feingefühl und Liebe zum Detail ist einfach die Lebensfreude Italiens zu spüren. Gerade die vielen Einzelheiten und ja, schon Nebensächlichkeiten, geben der Geschichte das i-Tüpfelchen. Ich kann dieses Buch somit jedem empfehlen, der Italien, italienische Lebensart, Humor und Krimis mit Pfiff liebt!

Bewertung vom 15.02.2011
Der Vampir, den ich liebte
Fantaskey, Beth

Der Vampir, den ich liebte


ausgezeichnet

Das Hörbuch „Der Vampir, den ich liebte“ startet mit einer bereits bekannten Geschichte. Seltsamer, mysteriöser und fantastisch aussehender Junge tritt in das Leben einer amerikanischen, unscheinbaren High school Schülerin. Schnell musste ich an Stephenie Meyer denken. Doch plötzlich läuft die Geschichte in eine andere, neuartige Richtung! Ein geheimnisvoller Packt verbindet den Vampir und das Mädchen. Jessica kann und will nicht glauben, dass sie aus einer alten und machtvollen Vampirdynastie stammen soll. Vampire gibt es schließlich überhaupt nicht! Doch schnell erkennt sie, dass nicht alles erklärbar auf dieser Welt ist. Dunkle und gefährliche Mächte, aber auch die Angst der Bevölkerung werden den beiden gefährlich.

Die Autorin Beth Fantaskey wirft den Hörer in eine fantastische Geschichte. Die gefühlvolle und passende Leserstimme der Luise Helm versetzt dem Hörbuch das „i-Tüpfelchen“. Die Geschichte wird aus der Sicht der jungen Jessica erzählt. Sympathisch und frech - da hatte ich schnell einen Draht zu ihr. Lucius, ein undurchsichtiger und geheimnisvoller Vampir, ist mit seiner Arroganz und seinem Charme anziehend und sogleich abstoßend für Jessica. Seine Gefühle und Beweggründe schreibt er in Briefen an seinen Onkel. Die Wortwahl in diesen Briefen sind geistreich und gewieft. Ich freute mich über jede dieser Passagen!

Leider gingen die 5 CD viel zu schnell zu Ende. Gefangen in einer Geschichte aus Liebe, Schmerz und Hoffnung hätte ich ohne Probleme weiter hören können. Trotz den Parallelen zu anderen Vampir-Storys, kann ich dieses gefühlvolle und fantastisch gelesene Hörbuch wirklich empfehlen. Man kann eben doch nicht alle Vampire der Fantasywelt über einen Kamm scheren! Ich habe auf jeden Fall für mich ein neues „Lieblingshörbuch“ gefunden!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2011
Krabat, 3 Audio-CDs
Preußler, Otfried

Krabat, 3 Audio-CDs


ausgezeichnet

Krabat ist ein Waisenjunge und wird durch seltsame und beunruhigende Träume zur Mühle bei Schwarzkollm gelockt. Ahnungslos macht er sich auf den Weg. Schnell wird ihm klar, dass er hier nicht nur die Müllerei sondern auch schwarze Magie erlernt. Krabat fühlt sich unter seinen Kameraden wohl und die Arbeit macht ihm Spaß. Der Meister ist ebenfalls mit seinem gelehrigen Schüler zufrieden. Dann erfährt Krabat jedoch, dass jedes Jahr einer der Burschen sterben muss… Flucht ist sinnlos, nur die bedingungslose Liebe eines Mädchens kann sie alle retten.

Krabat – endlich als Hörbuch! Und ich muss sagen, es ist wirklich mehr als gelungen. Mit dieser Aufnahme ist ein absolutes Meisterwerk entstanden. Die vielen unterschiedlichen Sprecherstimmen sind intensiv und authentisch. Ich war sofort in der Geschichte gefangen und hörte das Hörvergnügen direkt am Stück! Durch die Bildhaftigkeit taucht der Hörer regelrecht in die Geschichte ein, selbst wenn man das Ende bereits kennt.

Wer an Langeweile und „Kinder-Geschichte“ denkt, ist hier fehl am Platz! Die untermalenden Hindergrundgeräusche sind perfekt gewählt und geben der Handlung noch mehr Tiefe. Gruselig krächzen die Raben und der kalte Winterwind zieht durch die dunkle Mühle. Die eingespielten Musikstücke lassen selbst Erwachsenen eine Gänsehaut über den Rücken laufen.

Obwohl die Geschichte bereits 1971 von dem bekannten Kinderbuchautor Otfried Preußler erschaffen wurde, ist sie immer noch ein absolutes Highlight. Das Buch, der Film und jetzt auch das fantasievoll initiierte Hörbuch gehören auf jeden Fall zu meinen Lieblingsgeschichten. Ich kann somit jedem Erwachsen, der gerne in Märchen- und Fantasiewelten abtaucht, dieses Hörspiel sehr empfehlen. Und an alle Kinder dieser Welt: rennt zu euren Eltern und verlangt lauthals: KRABAT!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2011
abends um 10
DeGoldi, Kate

abends um 10


sehr gut

Frankie ist mit seinen gerade mal 12 Jahren schon erstaunlich erwachsen. Oft bleibt ihm aber auch nichts anderes übrig, denn eine große Last liegt auf seinen jungen Schultern. Obwohl er mit seinen Eltern und seiner großen Schwester zusammen lebt, schmeißt er den Haushalt und hält die Familie zusammen. Ängste bauen sich in ihm auf. Krankheiten, Unfälle und Unvorhersehbarkeiten werden von ihm auf gedankliche Listen geführt. Täglich kommen neue Einträge dazu.

Frankie ist intelligent und seine große Leidenschaft gehört alle Arten von Vögeln und Kricket. Gemeinsam mit seinem Freund Gig geht er durch den Schulalltag. Mit witziger und pedantischer Planung ergänzen sich die Jungs. Dann taucht da plötzlich dieses Mädchen Namens Sydney auf. Sie wirft Frankie´s durchgeplante Leben völlig durcheinander. Und vor allem: sie stellt so viele Fragen! Bald merkt Frankie, dass auch er endlich an der Reihe ist Fragen zu stellen.

Mit „Abends um 10“ hat die Autorin Kate de Goldi ein schönes Werk zum Nachdenken, Lachen und Weinen geschaffen. Die Beweggründe und Ängste des Jungen Frankie sind eindrucksvoll veranschaulicht dargestellt. Der Leser muss den kleinen „Freak“ einfach in sein Herz schließen. Das Schmunzeln kommt ebenfalls nicht zu kurz. Heißt doch die Familien-Katzen tatsächlich Fettkontrolle!

Den Schreibstil finde ich für einen Jugendroman sehr anspruchsvoll. Dennoch kann viel aus dieser Geschichte mitgenommen werden. Ich hatte viel Spaß mit Frankie und es war sehr interessant, in sein Leben einzutauchen und die vielen Fragen zu klären. Das Buch ist somit absolut lesenswert!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2010
Die Woll-Lust der Maria Dolors
Busquets, Blanca

Die Woll-Lust der Maria Dolors


sehr gut

Nach einem Schlaganfall muss sich Dolors in die Obhut ihrer jüngsten Tochter Leonor und deren Familie begeben. Die Vorstellung, nicht mehr für sich alleine zu sorgen und abhängig zu sein, ist für sie die Hölle! Mit 85 ist Dolors schließlich noch fit – ok, nach dem Schlaganfall kann sie nicht mehr sprechen – aber ansonsten ist sie völlig klar. Auch ihre Ohren funktionieren ohne Einschränkung. Komisch ist nur, dass die Familie um Leonor diese Tatsache völlig vergisst… Dolors wird eigentlich den größten Teil des Tages „vergessen“. Nur ihr Enkel weiß, dass sie eine intelligente und kluge Frau ist.

Es hat aber auch Vorteile als senil und taub abgestempelt zu werden: Dolors weiß schon bald über die ganze Familie bescheid. Kaum zu glauben, was da alles los ist! Ein Geheimnis überholt das nächste: dunkle Seiten kommen ans Licht!

Das Buch „Die Woll-Lust der Maria Dolors“ ist einfach bezaubernd. Die spanische Autorin Blanca Busquets hat eine ganz besondere Persönlichkeit geschaffen. Dolors erzählt aus ihrem Leben. Höhen, Tiefen, Lust und Frust. Eben alles was das Leben bereithält. (hier vielleicht eine Prise mehr :-) )

Am Anfang war der abrupte Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit gewöhnungsbedürftig. Danach bin ich aber nur so über die Seiten geflogen. Eigentlich passen diese Sprünge auch perfekt zu Dolors! Ist sie doch trotz ihrem starken Willen, keine Hilfe zu benötigen, oft durcheinander. Das Buch regt zum Nachdenken an. Die angesprochenen Themen werden mit einer unglaublichen Tiefgründigkeit zum Ausdruck gebracht.

Einen Stern Abzug muss ich geben. Im ersten Drittel werden gewisse Begebenheiten sehr oft wiederholt, was ein bisschen langatmig ist. Spätestens aber ab der Mitte des Buches ist Dolors und ihre Familie nicht mehr zu bremsen!

Fazit: Liebevoller Roman mit Witz, Ironie, aktuellen Themen und um mal kurz in sich zu gehen! Unbedingt lesen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.