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Benutzername: 
meldsebjon
Wohnort: 
Hattingen

Bewertungen

Insgesamt 151 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2022
Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1
Flint, Alexandra

Meet Me in Maple Creek / Maple Creek Bd.1


ausgezeichnet

Gemeiner Cliffhanger - sonst super
Was bei diesen drei jungen Leuten so alles schiefgelaufen ist in ihrem Leben, ist eigentlich kaum zu fassen. Joshka ist in einem wohlhabenden, aber lieblosen Elternhaus aufgewachsen und hat aus Protest einen Weg abseits des Gesetzes eingeschlagen, dabei sogar "Karriere" gemacht. Lilac ist bei einer drogensüchtigen Mutter aufgewachsen und stand nach deren Tod als kleiner Junge völlig alleine da. Ohne die Hilfe von Joschka hätte er kaum überleben können. Durch dessen Hilfe ist er allerdings auch schon mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Einzig Mira, die nicht wie die beiden anderen in New York wohnt sondern in einer Kleinstadt namens Maple Creek hat anscheinend eine unbeschwerte Kindheit verbracht, auch wenn sie keine Mutter hatte. Als sie völlig unerwartet erfährt, dass sie einen Zwillingsbruder, Lilac, hat, bricht auch ihre Welt zusammen.
In dem Buch geht es um das Zusammentreffen dieser drei Personen, die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer davon geschrieben. Mit der Zeit entwickeln sich Beziehungen, man stellt fest, dass nichts nur schwarz oder weiß ist, bis die kriminelle Vergangenheit von Joshka zu gefährlichen Verwicklungen führt.
Einmal ein ganz anderes Buch. Man kann deutlich merken, dass die Autorin selbst noch sehr jung ist, aber auch sehr begabt. Die Thematik ist absolut aktuell, manchmal etwas überspitzt, das tut dem ganzen aber keinen Abbruch!

Bewertung vom 17.09.2022
Die Kunstschätzerin
Byrd, Sandra

Die Kunstschätzerin


ausgezeichnet

Nichts ist wie es scheint
Eleanor kämpft am Ende des neunzehnten Jahrhunderts an vielen verschiedenen Fronten. Beruflich möchte sie sich profilieren, strebt nach allgemeiner Anerkennung als Kunstsachverständige. Nach dem Tod ihres Vaters will sie dessen Firma weiter führen, hat aber nicht so viele Aufträge. Finanziell tun sich nach und nach Abgründe auf, viele Löcher müssen mit wenig Einkommen gestopft werden. Ihr Onkel, der sie eigentlich unterstützen sollte, baut mehr und mehr ab. Wie der langjährige Mitarbeiter einzuschätzen ist, ist auch nicht so ganz sicher. Der Mann, in den sie lange verliebt war und auf dessen Gegenliebe sie gehofft hat, scheint ihre Gefühle nicht zu erwidern und scheint auch andere dunkle Geheimnisse zu haben, wenn man seinem verstorbenen Vater glauben soll. Dieser hat testamentarisch verfügt, dass ausgerechnet Eleanor über sein wertvolles Erbe verfügen soll.
Ein wenig Zeitgeschichte und eine ganze Menge Spannung bietet dieses Buch. Viele Geheimnisse kommen nach und nach ans Licht und viele überraschende Wendungen machen alles zu einem ganz spannenden Lesevergnügen!

Bewertung vom 11.09.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ermittlungen in eigener Sache
Cassie Raven geht es nicht besonders gut. Ihr vorgesetzter Gerichtspathologe, mit dem sie sich sehr gut verstanden hat, wurde durch einen anderen ersetzt, der ihr überhaupt keine Freiräume mehr lässt. Ihre Gr0ßmutter, bei der sie aufgewachsen ist, hatte einen Schlaganfall. Erfreulicherweise hat sie sich gut erholt, hielt es aber nach diesem Warnschuss für notwendig, Cassie darüber aufzuklären, dass ihre Eltern keineswegs, wie bisher behauptet, gemeinsam bei einem Unfall gestorben sind. Vielmehr wurde ihr Vater für den Mord an ihrer Mutter verurteilt. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß und versucht auch prompt, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Es liegt in Cassies Natur, tiefer graben zu wollen, mehr über den Fall erfahren zu wollen. Und natürlich stößt sie auf Ungereimtheiten. Nicht ganz legal hilft ihr Flyte, die auch ihre Probleme hat und die ihrerseits auf Cassies Hilfe und auch auf ihre Diskretion hofft. Daneben gibt es noch andere Erzählstränge, die zusätzliche Spannung verursachen. Toll und einfühlsam geschrieben, mit immer wieder einmal überraschenden Wendungen aber frei von allzu grausamen Darstellungen. Von diesen beiden Ermittlerinnen würde ich gerne mehr lesen!

Bewertung vom 04.09.2022
Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1
Letterman, Karla

Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1


sehr gut

Viele Geheimnisse
Henri ist frisch verwitwet und findet sich erst langsam in ein Leben ohne seine geliebte Maike. Sie war plötzlich durch einen Bullen auf einer Weide getötet worden. Sie führte einen kleinen Handarbeitsladen in einem kleinen Ort in Norddeutschland und interessierte sich nebenbei für Pferde, hatte gelernt, als Sachverständige Gutachten zu erstellen. Henri selbst arbeitete bei einem Uhrmacher, hat derzeit aber nicht viel zu tun, da dessen Geschäfte nicht gut laufen. So ist es nicht verwunderlich, dass er nach spontanen Verkaufsabsichten nun doch in den Handarbeitsladen einsteigt. Angeleitet von Edda, der angestellten Verkäuferin und Beraterin, wächst er so langsam in dieses Metier hinein. Dazu gehören auch einige Handarbeitsgruppen, die sich regelmäßig treffen. Nach und nach bringt diese Truppe Henri dazu, wieder am Leben teilzunehmen und sich Gedanken über den Tod seiner Frau zu machen. Ob da wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist? Man beginnt zu ermitteln.
Nett geschrieben, leicht zu lesen, ein schönes, entspannendes Buch ohne allzuviel Tiefgang. Das ganze Geschehen plätschert so vor sich hin. Ich hätte mir ein wenig mehr Spannung gewünscht.

Bewertung vom 26.08.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


ausgezeichnet

Eine Frage des Motivs
Gerade hat Andrea Oliver ihre Ausbildung zum Marshal absolviert, als sie auch schon einem ersten Fall zugeteilt wird. Sie soll am Schutz einer Richterin teilnehmen, die Morddrohungen erhalten hat. Jemand muss an dem Einsatz gedreht haben, denn in diese ganze Angelegenheit ist sie auf sehr persönliche Art verstrickt. Es gibt häufig Bücher, in denen die Hauptfiguren alles daransetzen, ihnen nahestehende Personen aus dem Gefängnis zu befreien, weil sie sie für unschuldig halten. Andrea hat ganz andere Motive: Sie hält ihren Vater an mehr Taten für schuldig als die, für die er verurteilt wurde. Gerne würde sie ihm etwas beweisen und so verhindern, dass er entlassen wird. Vor vierzig Jahren wurde die damals sehr junge Tochter der Richterin ermordet und Andrea hält es für durchaus möglich, dass ihr Vater der Täter war. Dieses Verbrechen, das damals ungesühnt blieb, wirft immer noch seine Schatten auf die Stadt. Einige der damals Verdächtigen leben noch im Ort und haben auch heute kein normales Leben, benehmen sich seltsam, teilweise grausam.
Ein phantastisch geschriebener Thriller mit vielen überraschenden Wendungen und vielen spannenden Cliffhängern. Besonders dann, wenn zwischen den beiden Erzählebenen hin und her gewechselt wird. Meine unbedingte Empfehlung!

Bewertung vom 17.07.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Wer bin ich?
Ava und Claire sind Frauen, die zwar in der gleichen Zeit aber in völlig unterschiedlichen Welten leben. Keine kann sich wirklich vorstellen, wie Menschen in den jeweils anderen Welten leben, aber beide fragen sich manchmal, wer sie denn eigentlich sind. Die Gesellschaft hat ein Bild von ihnen, das sich aber irgendwie nicht mit dem deckt, das sie beide in ihrem Inneren zu sein scheinen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war es nicht ungefährlich von dem gängigen Bild abzuweichen. Schnell wurde man geächtet oder für krank und damit rechtlos erklärt. Die Geschichte spielt in der Hauptsache in Hamburg des Jahres 1911. Um die Stadt vor Krankheiten zu schützen, gleichzeitig aber das große Geschäft mit den Millionen von Auswanderern machen zu können ist die "Auswandererstadt" entstanden. Viele Menschen haben Berührung damit, viele arbeiten dort und verdienen ihren Lebensunterhalt. Genau dort lernen sich Ava und Claire kennen. Ihre Schicksale sind auf mehrere Arten verknüpft und sie kommen sich näher, vertrauen einander. Beide sind aber auch auf ihre jeweils eigene Art gebunden und stehen unter einem gewissen Zwang.
Großartig, wie die Autorindie verschiedenen Gesichtspunkte beleuchtet, Verständnis weckt und die Zwänge aufzeigt, unter denen man damals - nicht nur als Frau - stand. Immer wird die Spannung aufrecht erhalten und immer gibt es einiges an Hintergrundwissen. Einige Rätsel werden am Ende des Buches gelöst, aber eine Menge Fragen bleiben auch offen. Ein Cliffhänger, der absolut neugierig auf die Fortsetzung macht.

Bewertung vom 09.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Die Macht der Wörter
Helga und Jürgen haben als Kinder die letzten Kriegsjahre erlebt und auch die ersten Jahre direkt danach. In Köln haben sie zwei Jahre auf der Straße nur knapp überlebt, sind dann von einem freundlichen französischen Paar mitgenommen worden. Die Erinnerung an die schlimme Zeit ist teilweise verschüttet. Ganz heimisch werden sie in Frankreich nicht und kehren daher Jahre später zurück nach Köln, wo ihr Vater inzwischen lebt. Helga lernt gerne und schreibt ständig. Sie träumt davon, das Schreiben zu ihrem Beruf zu machen. Zunächst würde sie gerne das Gymnasium besuchen. Mit ihrem Vater versteht sie sich gut und kann daher gar nicht verstehen, weshalb er diesen Wunsch so kategorisch ablehnt. Statt dessen wird sie auf eine Haushaltsschule geschickt, wo sie mit ihren zwei linken Händen denkbar schlecht aufgehoben ist. Trotzdem bemüht sie sich, auch als sie später ein Praktikum in einem Waisenhaus machen muss. Mit ihrem wachen Verstand und ihrem Gefühl für Gerechtigkeit muss sie an diesem ungerechten Ort Widerstand leisten, was eine ganze Kette von Ereignissen in Gang setzt.
Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dass mich sofort derart in seinen Bann gezogen hat. Unvorstellbar und entsetzlich, was damals passiert ist. Auch wenn der Roman Fiktion ist, ist er doch sehr nah an tatsächlichen Ereignissen. Erschreckend, was vor noch gar nicht allzu langer Zeit geschehen konnte und phantastisch, wie es erzählt wird. Worte haben Macht: Manchmal werden sie missbraucht, aber manchmal werden sie auch zum Guten eingesetzt. Auch wenn unsere Zeit heute lange nicht mehr solche Schrecken hat, geht es doch nicht nur gerecht zu. Meine Lehre: Missstände darf man nicht hinnehmen!

Bewertung vom 19.06.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1 (eBook, ePUB)
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hochspannung mit überraschenden Wendungen
Ein zweijähriges Kind ist verschwunden. Ein Umstand, der an sich schon für Spannung sorgt, man bangt mit Eltern und Angehörigen. Nebenbei hatte der Großvater, der auf Poppy aufpassen sollte einen Schlaganfall, kann also nichts zur Klärung beitragen. Besonders spannend wird es aber, da die Familie fast die ganze Welt am Leben der Kleinen teilhaben lässt, durch einen Blog. Damit wird die Zahl der möglichen Verdächtigen völlig unübersehbar. Wo also anfangen? Vielen verschiedenen Spuren wird nachgegangen: Das undurchsichtige Leben der Mutter vor ihrer Ehe, ein Pädophielenring und natürlich, nicht zuletzt die Familie, in der es augenscheinlich schwer kriselt. Eine der Ermittlerinnen hatte offensichtlich vor einigen Wochen einen Nervenzusammenbruch, ist eigentlich noch krankgeschrieben, drängt sich aber trotzdem und trotz aller eigenen Zweifel in die Ermittlungen hinein.
Leider ein sehr aktuelles Thema. Auf der einen Seite führt immer stärkerer Datenschutz zu absurden Einschränkungen, auf der anderen Seite "Teilen" Menschen ihr ganzes Leben mit einer sehr großen Zahl Unbekannter. Dass sich dort nicht nur wohlmeinende Menschen tummeln, müsste jedem klar sein. Die Autorin versteht es meisterhaft die Spannung auf einem sehr hohen Niveau zu halten bis hin zum mehr oder weniger überraschenden Ende. Es würde mich sehr freuen, wenn es weitere Bücher rund um das Ermittlerteam geben würde!

Bewertung vom 11.06.2022
Schlaflos auf Sylt
Thesenfitz, Claudia

Schlaflos auf Sylt


sehr gut

Ganz nett
Merle wird zu ihrem 50sten Geburtstag von ihren Eltern mit einer Überraschungsparty auf Sylt überrascht. Sie hadert gerade mit ihrem Leben, das irgendwie festgefahren und langweilig zu sein scheint. Mit allen eingeladenen Gästen verbindet sie ein Stück ihrer Vergangenheit. Die Erinnerungen, die da hochkommen, sind nicht immer positiv, die Begegnungen teilweise mehr als peinlich. Daraus ergibt sich manchmal die eine oder andere lustige Szene. Die Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit führt aber auch dazu, dass Merle bereit ist, etwas an der derzeitigen Situation zu ändern. Das liegt nicht zuletzt an einem Zufallsgast, der so gar keine gemeinsame Vergangenheit mit Merle hat, dem aber vielleicht ein Teil ihrer Zukunft gehören wird.
Eigentlich hätte zumindest die Hälfte des Buches überall spielen können, aber gegen Ende kommt doch die eine oder andere Szene vor, die die spezielle Sylter Atmosphäre widerspiegelt und ein wenig von den aktuellen Problemen dort deutlich macht. Ganz nett geschrieben, mit einigen wirklich guten Szenen, reißt mich dieser Roman aber auch nicht wirklich vom Hocker. Sicher ein schöner, entspannender Ferienroman, aber mir fehlt da doch die Spannung.

Bewertung vom 29.05.2022
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


ausgezeichnet

Hamburg und die Auswanderer
So soll ein historischer Roman sein: Eine spannende Geschichte, interessante Charaktere, ein toller Schreibstil und einiges an Hintergrundwissen, das über die normale Allgemeinbildung hinausgeht. All das bietet dieser Roman. Angesiedelt im Hamburg von 1911 und da in der Hauptsache im "Veddel", wo es eine eigene kleine Stadt nur für durchreisende Auswanderer gab. Nach einer größeren Cholerawelle wollte man sichergehen, dass keine übertragbaren Krankheiten in die Stadt und auf die Schiffe gebracht wurden und schottete daher die Auswanderer ab. Natürlich hatte das auch finanzielle Konsequenzen; einige verdienten sehr gut daran, anderen entging ein Gewinn. Auch das kriminelle Umfeld machte mit Menschenhandel gute Geschäfte. Einer dieser "Agenten" wird ermordet, womit die Krimihandlung beginnt. Dabei alleine bleibt es nicht, weitere Fälle ereignen sich und wieder ist Anne Fitzgerald eine der Hauptfiguren in der Geschichte, steht zeitweise sogar unter Verdacht.
Nach der Lektüre kann ich nur eine ganz klare Empfehlung aussprechen, wenn jemand solche Romane mag, sollte er sich diesen gönnen!