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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 681 Bewertungen
Bewertung vom 26.07.2022
Tief in den Wäldern
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern


ausgezeichnet

Unterschwellig bedrohlich
Als erstes muss ich sagen, dass mich das Cover gleich gepackt hat. Ein sehr beeindruckendes Bild der Natur mit dem klein wirkenden Auto.
Die Autorin hat es geschafft im Hintergrund immer eine etwas bedrohliche Stimmung zu erhalten, obwohl es erstmal eine beeindruckende Natur ist.
Die Hauptperson, Hailey, ist schon eine ganz besondere junge Frau und muss mit dem plötz-lichen Tod ihres Vaters fertig werden. Dazu im Haushalt ihrer Tante mit dem bedrohlich wirkenden Ehemann klar kommen. Dann findet sie ein Geheimnis raus und muss sich mit einer sehr ungewöhnlichen Situation in Sicherheit bringen.
Wer ist der Mörder der jungen Frauen, die immer wieder am Highway bei der Ortschaft Cold Creek gefunden werden? Sehr viel mehr möchte ich zur Handlung gar nicht schreiben, denn der Leser soll nicht zu viel erfahren.
Ich lese generell wenig Krimis, Thriller und war gespannt. Die unterschwellige Gefahr war gut beschrieben, fast wie nebenbei aufgebaut. Doch stellenweise empfand ich es als zu lang-atmig, wo die Spannung abflachte und ich auf Geschehnisse wartete. Als dann was passierte empfand ich es trotz der Taten gar nicht so spektakulär. Es fehlte ein Spannungsbogen.
Der Prolog und der Epilog waren anders und haben mir gut gefallen. Insgesamt war es eine interessante Geschichte, beklemmend, atmosphärisch mit durchaus besonderen Charakteren und einem kranken Täter, gut zu lesen und aufgebaut. Am Ende fehlte mir noch etwas zu-sätzliche Aufklärung.

Bewertung vom 23.06.2022
Dänische Brandung / Gitte Madsen Bd.4
Gronover, Frida

Dänische Brandung / Gitte Madsen Bd.4


sehr gut

Wenn die Bestatterin entdeckt, dass es kein natürlicher Tod war.
Gitte Madsen lebt im dänischen Marielyst und arbeitet als Bestatterin. Als die Mutter des Inseljournalisten vor ihr liegt entdeckt sie etwas ungewöhnliches. Es ist nicht der erste Fall von Gitte der sich als Mord entpuppt und wo sie sich nicht zurückhalten kann selber Nachforschungen macht.
Dänische Brandung ist mein erster Krimi um Gitte Madsen und hat mir gut gefallen. Schreibstil und Aufbau der Geschichte waren angenehm zu lesen und die Auflösung zum Ende gut und überraschend zusammen gefügt. Dazu wird der sommerliche Tourismus in Marielyst erwähnt und bei den Beschreibungen kommt dann schon mal ein Urlaubsgefühl auf.
Neben Gitte haben mir die anderen Charaktere ebenfalls gefallen. Sie sind gut dargestellt. Auch kleinere Nebenschauplätze, Personen fügen sich gut ein, eine Auflockerung, aber nicht zu viel. Eine gute Mischung zwischen Mordfall, Gittes Leben und Marielyst. Als Leser kam ich auch richtig schnell in die Geschichte rein.
Dafür, dass ich nicht sehr viele Krimis lese hat mich dieser wirklich sehr positiv überrascht.
Und gebe eigentlich 4,5 Sterne.

Bewertung vom 06.06.2022
Die neue Wildnis
Cook, Diane

Die neue Wildnis


gut

In naher, oder etwas fernerer Zukunft sieht es nicht mehr gut aus auf der Erde und für die Menschen. Es gibt riesige Städte, oder nur eine in Nordamerika in denen die Menschen meist nur noch in Wohnungen leben. Dazu Hitze und schlechte Luft. Der Rest des Landes ist Anbaugebiet oder Industrie und es gibt nur noch ein sehr großes Gebiet wo die Natur unberührt ist, welches von Rangern überwacht wird. Im Rahmen eines Experiments gehen zwanzig Leute in die Wildnis um dort zu leben, von dem was die Wildnis bietet.
Man erfährt warum die Hauptpersonen in die Wildnis gehen und erfährt ein wenig vom Leben in der Stadt.
Zu Anfang war ich wesentlich faszinierter von den Geschehnissen. Wobei ich als Leser dauerhaft ein großes Distanzgefühl hatte. Dazu scheinen die Bewohner der Wildnis sehr schnell abgestumpft gegenüber der Lebensumstände und dem Tod zu sein. Sympathisch wirkt kein Charakter in seiner Gesamtheit auf mich. Gut, das muss auch nicht sein, doch ein stärkeres mitdabei-sein hätte ich mir gwünscht.
Die Ranger erteilen Befehle und sind mit Sicherheit keine Unterstützer der Gruppe. Gene-rell hat mir persönlich viel mehr Hintergrundwissen gefehlt. Eine genauere Darstellung der Welt in der Zukunft, in welchem Bereich von Nordamerika ist die Wildnis anzusiedeln und was zum Ende zu den Geschehnissen geführt.
Ich bin mir sicher, dass gerade dieser besondere Schreib- Erzählstil, der den Leser eher auf Distanz hält und mehr Fragen aufwirft als am Ende aufgelöst wird, Absicht der Autorin ist. Nur, ich bin damit nicht ganz so gut klar gekommen. Auf jeden Fall wir gut dargestellt, was das Leben als Nomaden wie in der Steinzeit in der Wildnis mit den Menschen macht.
Und dieser Roman kann gut als Warnung gesehen werden wohin die Menschheit steuern kann.
Es ist auf jeden Fall ein anderer Roman, der durchaus zum Nachdenken anregt und vieles anspricht. Vieles anspricht, aber halt dann auch vieles nicht klärt.

Bewertung vom 24.05.2022
Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


gut

Ein Einblick in die Nachkriegszeit und der Wunsch der Frauen nach Schönheit und Pflege. Ich habe mir durchaus eine etwas andere Handlung vorgestellt und das Gefühl, dass hier zu viel gewollt war. Neben den Themen von den psychischen Auswirkungen des Krieges, dem Streben nach wirtschaftlichen Aufbau und Eheproblemen kommt mir das eigentliche Thema um die Arbeit mit Avon viel zu kurz. Da habe ich mehr Schilderungen über Kundenbesuche und vielleicht Anekdoten oder anderes. Also eine Verschiebung der Handlung in Richtung Tätigkeit mit Avon. Ja, Annes Schwiegermutter ist eine tolle Frau und ihr Mann ist in einer unschönen Situation und mit einigen vorab Schwierigkeiten startet Anne mit Avon.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und der Roman ist eine nette Unterhaltung. Ich habe mir mehr und etwas anderes erwartet. Das Cover hat mich sehr angesprochen.

Bewertung vom 10.05.2022
Ein Hauch von Amerika
Grill, Petra

Ein Hauch von Amerika


ausgezeichnet

Dieser Roman hat mich überrascht. Nach der Beschreibung war ich interessiert, habe aber einen so vielschichtigen Roman nicht erwartet. In zwei Erzählsträngen begleitet man ab 1933 Amelie Werner und 1951 Amy McCoy an der Seite ihres Ehemannes in Deutschland.
Aufgrund Amelies Erfahrungen seit ihrer Flucht aus Deutschland hat Amelie eigene Vor-stellungen von ihrem Leben. Nun, in einer deutschen Kleinstadt ist sie mit so vielen von früher konfrontiert und möchte der jungen Marie zu einem freieren Leben verhelfen. Mit ungeahnten Folgen.
Was macht es mit Menschen, wenn sie aufgrund der Politik ihre Heimat verlassen müs-sen? Was machen Kriegserlebnisse mit den Soldaten und somit auch mit deren Familien? Wie kann man das eigene Empfinden für Freiheit und Leben mit dem Beruf des Eheman-nes verbinden, ohne sich selbst aufzugeben?
In diesem Roman wurde anhand Amelies Geschichte viel vom damaligen Weltgeschehen angesprochen und was es mit einzelnen macht. Das wurde von der Autorin sehr gut und auch einfühlsam geschrieben.
Mir hat „in Hauch von Amerika“ richtig gut gefallen.

Bewertung vom 26.04.2022
Rückkehr nach Virgin River / Virgin River Bd.21 (eBook, ePUB)
Carr, Robyn

Rückkehr nach Virgin River / Virgin River Bd.21 (eBook, ePUB)


sehr gut

Band 19 der Virgin River Reihe
Kaylee hat den Tod ihrer Mutter noch nicht überwunde. Sie hofft in Virgin River Ruhe zu finden und ihre Schreibblockade zu lösen. Doch ihr Ferienhaus ist nicht bewohnbar. Doch die Einwohner von Virgin River sind bereit zu helfen und Kaylee kann ein kleines Haus von Landry mieten. Natürlich ist Landry ein attraktiver Mann und zwischen ihm und Kaylee entwickeln sich mehr als freundschaftliche Gefühle.
Natürlich ist es klar, was im Laufe der Geschichte passieren wird, wie es ausgehen wird. Der Weg dahin lässt sich sehr schön lesen. Den Schreibstil, die Übersetzung empfand ich als gut und angenehm. Besonders die Umgebung von Virgin River finde ich sehr schön und die besonderen, teilweise speziellen Einwohner.
Durch Zufall bin ich auf diesen Roman gestoßen und kenne die vorherigen Bände der Rei-he nicht, habe allerdings den Anfang der Netflix-Verfilmung gesehen. Bei Rückkehr nach Virgin River hat mir gefallen, dass die Geschichte zwischen Kaylee und Landry ohne groß-artige Dramen abläuft, dass sie zeigt wie man sich Ängsten stellen kann wenn das Umfeld passt. Dazu, dass sich für so vieles eine Lösung findet.
Auf jeden Fall ist diese Reihe eine von der ich weitere Bücher lesen werde. Es ist gute Un-terhaltung, die sich leicht lesen lässt.

Bewertung vom 28.03.2022
Im Dorf der Schmetterlinge
Erz, Rita;Wiebusch, Michaela

Im Dorf der Schmetterlinge


ausgezeichnet

Eine Frau, die in ihrem Alltag nicht mehr zufrieden ist. Sie wird von Zweifeln, Ängsten und Sorgen geplagt. Sie wird sich selbst nicht mehr gerecht und auch ihre Partnerschaft leidet.
In einer Nacht landet sie nach einem Waldspaziergang in ihrem eigenen Dorf und wird von einem Specht begleitet. Dieser stellt sich als ihre innere Stimme dar.
Der Leser erfährt zusammen mit Jule nach und nach was es mit dem Specht und dem Dorf auf sich hat. Jule lernt so ihre Ängste auf eine besondere Art und Weise kennen, setzt sich damit auseinander und den Umgang damit.
So kann sich Jule ihren Problemen stellen und ihr Leben verbessern, sich von Ängsten be-freien.
Mir hat die Erzählung sehr gut gefallen. Einmal vom Schreistil, wodurch der Inhalt sehr gut vermittelt wurde. Die Idee, dass man sich selber in einem Dorf kennen lernt ist ungewöhn-lich, doch das führt einiges gut vor Augen und lässt sich nachvollziehen.
Jule kann sich so z.b. mit ihren Familienmitgliedern ganz anders auseinander setzen. Sehr schön.
Für mich selber ist Das Dorf der Schmetterlinge ein Buch, welches in einer schwierigen Zeit zu mir kam und zum Nachdenken brachte. Ich werde es auf jeden Fall nochmal lesen.

Bewertung vom 17.03.2022
Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1
Hoorn, Heike van

Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1


gut

Ende 1999 wird der vermögende Großbauer de Vries ermordet aufgefunden. Da der Tote sein Leben lang alle Menschen in seiner Umgebung verletzt und schikaniert hat ist es schwierig einen Verdächtigen zu finden. Für Hauptkommissar Möllenkamp keine leichte Aufgabe.
Ein Cover, passend zum Titel und der Klappentext der mich neugierig machte ließen mich mal wieder einen Krimi lesen.
Während der schleppend laufenden Ermittlungen gibt es immer wieder Einfügungen aus der Vergangenheit, der Zeit nach dem Krieg. Hier fügen sich zum Ende beide Erzählstränge zur Lösung zusammen.
Leider konnte mich die Aufklärung des Falles nicht fesseln. Die Lokalreporterin Gertrud bemüht sich, schießt in ihrer Art aber durchaus übers Ziel hinaus. Möllenkamp muss sich noch mit einem inkompetenten Vorgesetzen abplagen und einem Landrat der klischeehaft dargestellt wird. Ein wenig privates und anderes wird eingefügt. Wohl um die Geschichte aufzulockern, doch ich empfand das nicht als positiv für die Geschichte. Es wirkte zu ge-wollt, nicht richtig ausgereift. Das Setting ist gut und mir war bei dem Wetter dann auch mal richtig unangenehm zumute. Doch mir fehlte, dass ich von der Aufklärung des Mordes gefesselt wurde und mir die Charaktere bildhaft vorstellen konnte.

Bewertung vom 13.02.2022
Sternstunde / Waldfriede-Saga Bd.1
Bomann, Corina

Sternstunde / Waldfriede-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Auftaktband über das Krankenhaus Waldfriede. Um 1920 eröffnet Dr. Conradi das Kranken-haus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf. Die Vereinigung der Adventisten steht dahinter, sie betreiben mehrere Krankenhäuser. In einem davon ist Hanna tätig und sie wird schwer trau-matisiert als ihr Verlobter während des ersten Weltkrieges verletzt eingeliefert wird. Sie wird dann zum Waldfriede versetzt und hilft bei dessen Aufbau mit, der sich in der damali-gen Zeit auch schwer gestaltet und Entbehrungen verlangt.
Das Krankenhaus Waldfriede gab und gibt es wirklich und eine Schwester Hanna hat damals eine Chronik geschrieben. Daran anlehnend baut dieser Roman auf. Und das ist der Autorin wirklich gut gelungen. Die Geschichte des Krankenhauses und Hannas Geschichte wird sehr vielschichtig dargestellt-
Ein paar Dinge wurden noch nicht aufgelöst, doch das sind sicherlich Intrigen die wieder Thema werden in den folgenden Büchern. Es wird irgendwie unterschwellig eine Spannung gehalten, die halt nicht so offensichtlich hervor tritt. Das hat mir gefallen. Jeder der Prota-gonisten hat seine Fehler, auch wenn diese nur mal gedanklich zu Tage treten. Ich musste erst etwas in die Geschichte rein wachsen, vielleicht wie Hanna in Waldfriede, doch dann hat es mich auch gepackt und ich freue mich schon weiter über das Krankenhaus Waldfriede und seiner Belegschaft zu lesen.
So ein Roman, mit Anlehnung an historische Geschehnisse, macht bei mir wirklich Leselust auch die Zeit zwischen den Kriegen (und danach) zu erlesen. Mir hat der Aufbau des Ro-mans gefallen, ebenso wie der Schreibstil und ich freue mich auf mehr.