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Feliz
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Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 232 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


gut

Das Cover finde ich tatsächlich nicht so richtig aussagekräftig. Ja, es passt perfekt zum Setting, aber es sieht eben auch aus wie viele andere Krimis oder Romane. Er wäre mir in der Buchhandlung vermutlich nicht weiter ins Auge gesprungen, auch wenn die Gestaltung ja grundsätzlich gelungen ist.

Mit der Story ist es allerdings recht ähnlich: Auf ihrem Weg von der Schule nach Hause findet die kleine Frida einen Toten. Bei diesem handelt es sich um den bekannten Waldschützer Mats Anderberg, der sich in seiner Heimat viele Feinde damit gemacht hat, dass er nur noch nachhaltige Forstwirtschaft in den Wäldern Järmlands will. Die Stockholmer Ermittler Maya Topelius und ihr Kollege Pär Stenqvist sollen herausfinden, wer den Umweltschützer so unbedingt loswerden wollte, dass er ihn in dem einsamen Waldstück ermordet hat. Dabei stellen sie fest, wie viele Feinde er sich mit seinen Zielen, aber auch durch seine Art gemacht hat, doch es ist nicht immer alles so, wie es zu Beginn scheint und als ein kleines Mädchen im Wald verschwindet, könnte es schon zu spät sein.

Ich lese eigentlich ziemlich gerne Krimis, doch das ist in der letzten Zeit ein wenig kurz gekommen, sodass ich mich gefreut habe, mal wieder einen lesen zu können, zumal die Stimmung in diesem perfekt zum Wetter passt. Komplett überzeugen konnte er mich allerdings nicht, was auch am Schreibstil liegt. Ich fand diesen zwar durchaus fesselnd, manchmal aber auch sehr umständlich. Nicht weil er besonders kompliziert gewesen wäre, sondern eher weil er gestelzt und manchmal ein bisschen unnatürlich wirkt. Besonders fällt das bei Gesprächen auf, die man so auf die Art niemals führen würde. Natürlich muss man keine Umgangssprache verwenden, das macht Bücher dann oftmals auf eine andere Art unnatürlich, aber hier wirkt es oft zu stringent und logisch im Ablauf. Auch die Sicht des Kindes fand ich immer wieder unglaubwürdig. Natürlich ist Frida kein Kleinkind mehr und mit zehn bekommt man mehr mit, als viele Erwachsene einem zutrauen, aber oft wirkten ihre Überlegungen überhaupt nicht kindgerecht, sondern eher wie die einer älteren Person. Vor allem im Kontrast dazu, dass sie bei manchen Dingen dann wieder deutlich jünger als zehn wirkt, fand ich das nicht so ganz überzeugend. Aber natürlich ist dennoch jedes Kind anders und vielleicht ist es eher der manchmal fast nüchterne Schreibstil auch im Kontext von Fridas Erzählung, der dafür sorgt, dass ich es wenig überzeugend fand. Irritierend war für mich zunächst auch, dass alle geduzt werden, das ist in Deutschland ja eher unüblich, eventuell wäre hier eine Erklärung gut gewesen, dass das in Schweden total normal ist, selbst wenn man die Leute nicht kennt. Ich fand aber gut, dass man es so durchgezogen hat, weil es einfach ein besseres Verständnis des Umgangs in Schweden miteinander entstehen lässt.

Durch den Schreibstil hatte ich auch mit den Charakteren so ein bisschen meine Probleme. Ich mochte Maya und Pär eigentlich ziemlich gerne, zumal sie als Partner so wunderbar harmonisch waren. Mir gefiel, dass es keine Probleme zwischen ihnen gab, sondern sie vielmehr recht gute Freunde waren, die sich in Bezug auf die Ermittlungen wirklich gut ergänzt haben. Aber ich hatte Probleme vor allem Maya zu greifen. Ich habe oft nicht verstanden, warum sie auf eine bestimmte Art handelt. Es wirkte sehr oft so, als müsste sie das tun, weil es eben Teil der Handlung ist, nicht weil sie sonst so handeln würde. Das bedeutet nicht, dass ich den Fall nicht hätte spannend gefunden hätte, ich mochte es eigentlich so sehr gerne, wie viel man über nachhaltige Forstwirtschaft lernt und wie wenig das in Schweden (und vermutlich auch sonst auf der Welt) angewendet wird. Das reicht allerdings nicht aus, um mich komplett in die Geschichte zu ziehen. Es bleibt alles in allem für mich einfach etwas oberflächlich und ich kann nicht so richtig mitfiebern, was ich unbedingt brauche, um mich richtig in einen Krimi hineinzuziehen lassen zu können.

Bewertung vom 05.11.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


ausgezeichnet

Die gesamte Gestaltung des Buches ist ebenso wie die des ersten Teils einfach nur schön. Ich liebe die Cover, ich liebe, dass diese ein Bild ergeben, ebenso ist der Buchrücken und der Farbschnitt des Buches unglaublich gelungen. Ich mag einfach gut und zusammenpassend gestaltete Bücher und dieses erreicht dabei ein sehr gutes Level, einfach weil man die komplette Reihe auf verschiedene Weise im Regal organisieren kann und es immer toll aussieht.

Die Geschichte geht nahezu nahtlos dort weiter, wo der erste Teil geendet hat: Isabella White sollte ein perfektes Leben habe, sie hat das Hotel ihrer Eltern geerbt und lebt in einem riesigen Haus mitten in den Dünen von Harbour Bridge. Doch Isabella ist einsam, seit damals kann sie niemanden mehr an sich heranlassen und mit ihren Freundinnen hat sie schon lange keinen wirklichen Kontakt mehr. Das ändert sich, als es immer mehr Hinweise zum Verschwinden von Josie gibt und Avery und Odina versuchen wollen, herauszufinden, was damals passiert ist. Doch das muss Isabella unbedingt verhindern, schließlich trägt sie Mitschuld an ihrem Verschwinden. Doch nicht nur die Ermittlungen belasten sie, da ist auch noch ihr unglaublich nerviger Nachbar Preston, der Tag und Nacht an seinem Haus arbeitet und Isabella um ihren Schlaf bringt. Wenn er nur nicht so gut aussehen würde und sie mit seinen frechen Aussagen so aus dem Konzept bringen würde.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich den ersten Teil zwar ganz okay war, aber für mich leider auch nicht mehr. Ich mochte allerdings das Setting und den Schreibstil unglaublich gerne, deswegen habe ich mich dann dazu entschieden, den zweiten Teil doch noch zu lesen, zumal ich wissen wollte, was denn jetzt mit Josie passiert ist und habe es zu keiner Sekunde bereut. Der Schreibstil ist auch hier wieder wirklich gut und da ich das Setting schon kannte, bin ich deutlich schneller und tiefer in die Geschichte eingetaucht. Außerdem habe ich das Buch echt verschlungen, auch weil ich unbedingt wissen wollte, was hinter Isabellas Fassade steckt und warum sie auf keinen Fall ihre Freudinnen zurückwill, obwohl es augenscheinlich ist, wie sehr sie sie vermisst.

Allgemein ist es für mich neben dem wirklich tollen Setting vor allem Isabella als Person, die das Buch so lesenswert macht. Das habe ich vor dem Lesen so nicht erwartet, ich war viel eher enttäuscht, dass sich die nächste Geschichte nicht um Odina dreht, deren Story ich auf den ersten Blick vielversprechender fand. Das liegt natürlich auch daran, dass Isa sich im ersten Teil extrem von ihren ehemaligen Freundinnen zurückgezogen hatte und man von ihr allerhöchstens Ablehnung mitbekommt. Ich bin allerdings mehr als froh, ihre Geschichte gelesen zu haben, sie ist wirklich herzzerreißend und ich kann sie unglaublich gut verstehen, dass sie den Kontakt mit ihren Freundinnen bewusst vermieden hat, zumal sie auch extreme Schuldgefühle gegenüber Josie hat. Ich habe es genossen zu sehen, wie sie ihren Schutzpanzer nach und nach gegenüber Avery und Odina, aber auch gegenüber Preston abgelegt hat, auch wenn es immer wieder Rückschläge und Kommunikationsprobleme gab. Ich mochte aber die leidenschaftliche Isa, die dafür kämpft, was sie liebt und die es schafft, ihre emotionslose Hülle abzustreifen, die wieder surft und die sich für die Umwelt ihrer geliebten Insel einsetzt. All das sind Eigenschaften, die ich so zu Beginn gar nicht von ihr erwartet hätte, die sie aber so besonders machen. Preston bleibt im Gegensatz dazu ein bisschen blass, das liegt aber auch daran, dass man alles aus Isas Sicht erlebt und seine nicht erleben kann. Das hat mich im ersten Teil noch deutlich mehr gestört als in diesem, weil man trotzdem merkt, wie wichtig sie ihm ist. Ich mochte, dass er ihre Grenzen immer akzeptiert, immer noch einmal nachfragt, anstatt einfach zu machen und es dennoch so gut wie immer schafft, für sie da zu sein. Das alles versucht er immer wieder, obwohl Isa ihn immer wieder zurückweist und vor ihm bzw. ihren Gefühlen flüchtet, während er mit seinen eignen Problemen zu kämpfen hat.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich gerne gelesen und ich bin mittlerweile vollkommen drin in der Welt rund um Josies Blythes Verschwinden und den Ermittlungen der Freundinnen dazu. Ich habe Isas Geschichte und sie selbst geliebt, weil es verdient hat, dass sie erzählt wird und so viel mehr ist als die arrogante Fassade, die zu Beginn zur Schau trägt. Ich freue mich schon riesig auf Odinas Geschichte und will unbedingt wissen, was mit Josie passiert ist und ob sie vielleicht doch noch lebt.

Bewertung vom 01.11.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


sehr gut

Das Cover des Buches gefällt mir tatsächlich nicht besonders gut. Das liegt vor allem daran, dass ich persönlich die Kombination des recht schlichten Covers in Kombination mit dem Efeu eher kitschig finde. Ich verstehe durchaus den Grund, aber mir hätte das dunkelgrüne Cover mit den hellen Buchstaben deutlich besser gefallen, wenn man die Ranken einfach weggelassen hätte.

Die Geschichte klang da schon vielversprechender: Ivy Donovan hat es geschafft: Sie hat dank einer Stiftung ein großzügiges Stipendium und einen Studienplatz an der renommierten Auden Hill University erhalten. Doch dann erfährt, dass vor sich eine Stipendiatin vor zwei Jahren angeblich im See der Universität umgebracht hat und dass sie nun deren Zimmer bewohnt. Als Ivy dann noch auf Liebesbriefe stößt, die offenbar von ihr geschrieben wurden, ist ihre Neugier geweckt, schließlich studiert sie nicht umsonst Journalismus. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf eine geheimnisvolle Studentenverbindung, zu der auch der unausstehliche Reed Jacobi zu gehören scheint. Doch obwohl sie alles verabscheut für das Reed steht, fühlt sie sich dennoch immer mehr zu ihm hingezogen und er scheint ein Geheimnis zu hüten, das keinesfalls gelüftet werden darf.

Ich war ein bisschen skeptisch zu Beginn des Buches, weil ich in letzter Zeit viel gelesen habe, was mit Elite-Universitäten und geheimnisvollen Studentenverbindungen zusammenhing und ich war selten vollkommen überzeugt. Auch hier gefiel mir nicht alles, aber vor allem der Beginn konnte mich im Vergleich deutlich mehr überzeugen. Das liegt auch an den wirklich sehr gelungenen Schreibstil. Dieser hat mich ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und dafür gesorgt, dass ich recht schnell durch die Seiten geflogen bin.

Die Charaktere haben es mir ebenfalls recht leicht gemacht. Zu Beginn des Buches habe ich aus irgendwelchen Gründen gedacht, dass Ivy eher zurückhaltend und eher ruhig wäre, aber das habe ich ganz schnell revidiert. Sie ist wirklich taff, weiß genau, was sie will und setzt sich auch gegen Widerstände durch. Das fand ich sehr beeindruckend und damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich mochte, dass sie sich nicht einschüchtern lässt, selbst wenn sie das Gefühl hat, dass es keine Möglichkeit gibt, die Wahrheit aufdecken zu können. Auch Reed mochte ich ziemlich gerne, weil auch bei ihm deutlich wurde, dass mehr hinter der Fassade steckt, als vor allem Ivy ihm zu Beginn zugesteht. Mein größtes Problem mit ihnen war, dass ich das Gefühl hatte, sie nicht in aller Tiefe kennenlernen zu können. Ich hatte das Gefühl, beiden wurde ein Steckbrief mit ihrem familiären Background zugeschrieben und der wird auch erwähnt, mehr aber auch nicht. Ich hätte gerne das Verhältnis zwischen Ivy und ihrer Mutter, vielleicht auch inwiefern ihr Vater überhaupt jemals eine Rolle gespielt hat, näher betrachtet, zumal sowas immer Auswirkungen auf die Charakterentwicklung hat. Es wirkte einfach so, als würde ihr Leben zu sehr auf die Uni und die Beziehung mit Reed beschränken, sodass ihre Zeit vorher kaum noch von Bedeutung ist. Bei Reed wird ein bisschen mehr deutlich, warum er so handelt, wie er es tut, aber auch hier hätte ich mir mehr Interaktionen mit anderen gewünscht. Vor allem die Beziehung zu seiner Familie ist enorm wichtig und sein Bruder immerhin ebenfalls auf der Uni, dennoch erlebt man sie nur ein, zweimal wirklich zusammen und das auch nur so kurz, dass ihre Beziehung nicht so richtig deutlich werden kann. Das fand ich super schade, weil es das Buch dadurch manchmal die Nachvollziehbarkeit nimmt und mir persönlich auch das tiefere Verständnis für die Figuren.

Bei der Geschichte geht es mir recht ähnlich. Zu Beginn hat sie mich unglaublich gefesselt und ich wollte unbedingt wissen, was wie passiert ist. Die Entwicklung dahin war erst auch noch sehr nachvollziehbar und gelungen, nach und nach für mich dann aber sehr vorhersehbar und keineswegs überraschend, was ich super schade fand. Natürlich hat man manchmal sehr zufällig die richtige Idee, hier fand ich es aber sehr absehbar. Zudem fand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Ivy und Reed ab einem gewissen Punkt unglaubwürdig und viel zu schnell. Dass sie sich anziehend finde und das auch mehr als nur körperlich war schnell klar, dass dafür aber beide gewisse Schranken überwinden müssen war ebenso deutlich. Diese wurde mir dann aber zu abrupt eingerissen, statt sie langsam abzutragen.

Alles in allem hat mir das Buch, auch wegen des sehr gelungenen Schreibstils zu Beginn außerordentlich gut gefallen, nach und nach fand ich die Entwicklung aber nicht mehr so richtig glaubwürdig und es fehlte mir der nötige Tiefgang. Wahrscheinlich wäre es sogar gut gewesen, das Buch in zwei Teile aufzuteilen, wovon ich sonst nicht unbedingt ein Fan bin, um beiden Charakteren den Raum zur Entwicklung zu lassen.

Bewertung vom 08.10.2023
The Rules of Dating / Men of Manhattan Bd.1
Keeland, Vi;Ward, Penelope

The Rules of Dating / Men of Manhattan Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover finde ich ehrlich gesagt nicht so gelungen, aber so geht es mir meistens bei den Büchern von Vi Keeland und Penelope Ward. Zwar mag ich die Farbkombination aus dem Schwarz, Weiß und Gold, aber die Gestaltung wirkt eher generisch und wird den tollen Büchern nicht gerecht.
Die Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Billie ist vollkommen vor den Kopf gestoßen, als sie zufällig in dem Handy ihres Freundes daraufstößt, dass er sich immer noch auf Tinder mit anderen Frauen trifft. Spontan organisiert sie zu seinem Geburtstag eine Feier mit allen Frauen von Tinder und sticht ihm das Logo der App auf den Oberarm. In diese ‚Party‘ platz ausgerechnet Colby Lennon, Billies neuer Vermieter. Trotz dieser Vorstellung reizt die heiße Tattoo-Künstlerin Colby ab der ersten Sekunde, zumal sie sich direkt hervorragend mit seiner Tochter Saylor versteht. Doch Billie will nach den letzten Fehlschlägen auf keinen Fall erneut auf Dates gehen, egal wie sehr sie sich zu Colby hingezogen fühlt. Dennoch treffen sich die beiden immer wieder zufällig und später auch immer häufiger zu Nicht-Dates, doch auch diese sorgen nicht dafür, dass die Anziehung der beiden abnimmt.
Ich liebe den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward, weil er es jedes Mal schafft, mich ab dem ersten Satz, den ich lese, vollkommen in die Geschichte zu ziehen und mich bis zum Ende zu fesseln. Das ist zum Glück auch bei diesem Buch der Fall, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen.
Das liegt auch an den unglaublich liebenswerten Charakteren. Ich fand zwar Billies Aktion gegenüber ihrem Ex-Freund sehr extrem, aber auch irgendwie nachvollziehbar, schließlich ist es schon sehr mies ihr, aber auch den anderen Frauen gegenüber, nicht ehrlich zu sein und andere zu daten, während man in einer festen Beziehung ist. Mein größtes Problem mit ihrer Aktion war deswegen auch nicht ihr Verhalten gegenüber Kaiden, sondern die Frauen ins offene Messer laufen lässt. Diesen eher negativen ersten Eindruck kann sie zum Glück sehr schnell revidieren, spätestens als sie sich bei Colby für ihr Verhalten entschuldigt und später auch ihr Verhalten reflektiert. Aber auch, wie sie mit Saylor umgeht, noch bevor sie etwas für deren Vater empfindet, hat dafür gesorgt, dass ich mich für Billie erwärmen und sie dann auch richtig ins Herz schließen konnte. Bei Colby ging das sehr viel schneller, seine aufrichtige Liebe zu seiner Tochter und dass er von Anfang an ehrlich zu Billie ist, dass er sie gerne daten würde, mochte ich sehr gerne. Außerdem sind auch die Nebencharaktere ein Highlight des Buches, weil sie zum einen die Charaktere jederzeit unterstützt haben, zum anderen aber auch Klartext geredet haben, wenn es sein musste. Deswegen freue ich mich schon auf Holdens Geschichte im nächsten Tag.
Die Geschichte beginnt zunächst sehr durchschnittlich und ich habe nicht erwartet, dass sie eine andere Richtung nimmt als ich erwartet hätte, doch das Buch schafft es, mich zu überraschen. Ich fand es vielleicht ein bisschen übertrieben, fast unglaubwürdig, aber das hat mich dennoch nicht gestört, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte denn jetzt ausgehen wird.
Alles in allem habe ich das Buch, wie alle von Vi Keeland und Penelope Ward verschlungen und trotz der ein bisschen anderen Geschichte vor allem wegen der tollen Charaktere sehr genossen. Ich freue mich schon sehr auf die Story von Holden und Lala, die vermutlich noch ein bisschen herzzerreißender wird.

Bewertung vom 08.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


sehr gut

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich schön. Durch die Ausstreckung des Covers über den Schnitt des Buches hinaus wirkt der Ozean noch größer, was perfekt zu dem Buch passt, weil man ein gutes Gespür für das Setting des Buches erhalten kann.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Vor 10 Jahren haben sich Avery, Isabelle, Odina, Lee und Josie auf der Insel Harbour Bridge kennengelernt, als sie gemeinsam in einem Surf-Camp angemeldet waren. Sie wurden trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere schnell beste Freundinnen, doch dann verschwindet Josie eines Tages spurlos und die Mädchen verlieren den Kontakt zueinander. 10 Jahre später kehrt Avery nach einer erfolgreichen Tour mit ihrer Band zurück auf die Insel, um neue Kraft zu tanken und vor allem um über Jake hinwegzukommen. Jake ist nicht nur ihr Bandkollege, sondern auch ihr bester Freund und sie liebt ihn schon seit sie ihn kennengelernt hat. Doch Jake ist verheiratet und Avery will einfach nur Abstand zu ihm gewinnen. Doch Jake will sie nicht einfach so aufgeben und dann scheint es nach 10 Jahren endlich eine neue Spur zu Josie zu geben.

Natürlich ist mir zunächst vor allem das wirklich schöne Cover aufgefallen und als dann auch die Story noch vielversprechend klang, wollte ich diese Reihe unbedingt lesen. Zum Glück hat mich der erste Teil der Reihe nicht enttäuscht. Der Schreibstil hat mich ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen. Ich hatte es in letzter Zeit oft, dass ich mich bei neuen Büchern erst an den etwas anderen Schreibstil gewöhnen musste, aber das war hier gar nicht der Fall, vielmehr war der Schreibstil direkt leicht und flüssig, sodass ich das Buch nahezu verschlungen habe.

Das liegt aber auch an der spannenden Story. Ich mochte extrem gerne, dass es immer wieder die Rückblicke zu der Zeit gab, in der die Mädchen sich kennenlernt haben und zusammen in dem Surf Camp waren, weil man erlebt, wie unterschiedlich sie waren, sie diese Zeit aber dennoch extrem zusammengeschweißt hat. Außerdem hatte ich fast das Gefühl Harbour Bridge zu kennen, noch bevor Avery dahin zurückkehrt. Das Setting ist wirklich hervorragend und so anschaulich, dass ich es vor meinem inneren Auge sehen und das Salz in der Luft nahezu rieche konnte. Es war tatsächlich ein bisschen wie ein Kurzurlaub für mich, auch wenn bei den Charakteren nicht unbedingt eine Urlaubsstimmung aufkam.

Diese sind für mich der vielleicht größte Kritikpunkt an dem Buch. Nicht, weil ich sie nicht mochte, aber die Liebesgeschichte zwischen Jake und Avery macht einen großen Teil der Story aus und ich habe sie einfach nicht so richtig gefühlt. Natürlich merkt man, wie wichtig Jake Avery ist und ich konnte auch verstehen, warum sie schon so lange in ihn verliebt ist, aber mir fehlte in diesem Fall wahrscheinlich einfach seine Sichtweise. Ich fand ihn vor allem zu Beginn echt unsympathisch. Ich mochte nicht, dass er ihre Grenzen nicht akzeptiert hat und als sie wollte, dass er geht, das nicht getan hat. Ja, ich habe durchaus verstanden, dass er sich Sorgen gemacht hat, aber er hätte trotzdem ihr einfach Raum lassen können, während er gleichzeitig signalisiert hat, dass er für sie da ist, wenn sie ihn brauchen sollte. Aber er hat ihr gar nicht so richtig die Möglichkeit gegeben, über all die Dinge, die passiert sind, nachzudenken. Sowas mag ich nicht besonders, weil es schnell übergriffig werden kann, Jake hat hier durchaus gut die Kurve bekommen, aber ich habe echt einige Zeit gebraucht, bis ich wollte, dass die beiden zusammenkommen und ich nicht schon aus Prinzip jeden anderen Mann passender gefunden hätte. Bei Avery habe ich ebenfalls ein wenig gebraucht, was auch daran lag, dass sie einfach vom Typ her eher verschlossen ist und es einige Zeit benötigt, bis sie sich öffnet. Deswegen konnte ich das vielleicht eher akzeptieren. Dennoch mochte ich vor allem die Kombination aus Charakteren, auch wenn es irgendwie schmerzhaft war zu sehen, wie gut sich die Mädchen vor 10 Jahren verstanden haben und wie fremd sie sich geworden sind. Deswegen habe ich mich unglaublich gefreut, als zumindest Avery und Odina sich schnell wieder einer Freundschaft angenähert haben.

Alles in allem waren das Setting und der Schreibstil wirklich sehr gelungen. Die Charaktere habe es mir in diesem Buch etwas schwergemacht, aber es war dennoch ein gelungener Auftakt und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht und freue mich schon auf Isabellas Geschichte.

Bewertung vom 28.09.2023
Geheimnisse / Brynmor University Bd.1
Gaida, Dominik

Geheimnisse / Brynmor University Bd.1


gut

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut. Ich mag das satte Dunkelgrün in Verbindung mit der goldenen Schrift. Zwar ist die Gestaltung relativ schlicht, aber die Kombination der Farben und die Verwendung des Mottos der Universität auf allen Covern der Reihe macht die Bücher dennoch zu etwas Besonderem.

Die Geschichte hat mich ebenfalls direkt gereizt: Nach einem angeblichen Unfall liegt Samuels Bruder Philipp im Wachkoma und er will unbedingt herausfinden, was wirklich passiert ist. Dafür muss er aber an den Ort zurückkehre, an dem alles passiert ist: Die renommierte Universität Brynmor. Während Samuel Ermittlungen anstellt und auf die gemeine Studentenverbindung Brynmor Dawn stößt, lernt er auch den Studenten Connor kennen. Dieser zieht ihn sofort in seinen Bann und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr vergisst er den eigentlichen Grund, warum er überhaupt in England ist. Doch dann erkennt er, dass Connor ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hat und Sam muss sich entscheiden, was ihm wirklich wichtig ist.

Obwohl ich mich schon lange auf das Buch gefreut habe, hatte ich doch so meine Probleme, richtig in die Geschichte abtauchen zu können. Das liegt auch ein bisschen an dem Schreibstil. Diesen mochte ich zwar eigentlich sehr gerne, ich habe aber auch ein bisschen dafür gebraucht, dass er mich so richtig mitreißt. Das liegt möglicherweise auch daran, dass er relativ ruhig ist, das stört mich in der Regel nicht, hier sorgt es dann aber eben dafür, dass selbst emotionale Momente bei mir nicht als solche ankommen, sondern eher ruhig beschrieben werden. Nachdem ich mich allerdings an diese Art des Erzählens, die definitiv keine schlechte ist, gewöhnt hatte, konnte ich den Rest des Buches dann doch vergleichsweise schnell lesen.

Mein größtes Problem war wahrscheinlich, wie unbedingt ich es mögen wollte und dass ich zu große Erwartungen an das Buch und die Geschichte hatte, die aber leider nicht so richtig erfüllt werden konnten. Dabei ist die Geschichte nicht grundsätzlich schlecht. Ich mochte das Setting unglaublich gerne, weil ich die Vorstellung von einer Universität an der englischen Küste echt gerne mochte. Für mich persönlich war das aber nicht so richtig greifbar, zwar wurde immer wieder Schauplätze beschrieben, ein richtiges Bild ergab sich für mich aber trotzdem nicht. Vielleicht lag das aber auch an den Charakteren. Zwar versucht Samuel ja mehr über die geheimnisvolle Studentenverbindung rauszufinden, aber gefühlt kommt dieser Handlungsstrang ein wenig zu kurz. Ich hatte da etwas mehr erwartet, mehr Geheimnisse und vielleicht sogar mehr Drama irgendwie, aber letztlich fand ich es fast schon harmlos. Auch die Kurse kamen mir persönlich zu kurz. Ja, ich verstehe komplett, dass das nicht Sams Fokus ist, er will herausfinden, was mit seinem Bruder passiert ist und nicht wirklich studieren, aber die Kurse wurden nur erwähnt, wenn er sich mit Nate unterhalten hat. Das war mir zu wenig, ich hätte mir einfach gewünscht, dass man dabei ist, wie er sich langsam an das Unileben gewöhnt und vielleicht sogar Gefallen an dem Studium findet, aber das spielte im Prinzip keine Rolle.

Während mich die Story als solche also nicht komplett überzeugen konnte, haben die Charaktere das schon geschafft. Ich habe sowohl Connor als auch Sam ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Ich mochte, dass beide schon ihr Coming-Out hatten und sich ihrer Sexualität sehr sicher waren, weil ich in letzter Zeit so oft Bücher gelesen habe, wo genau das nicht der Fall war. Außerdem hat man in ihrem Umgang ab der ersten Seite gemerkt, wie gut sie zueinander passen und dass sie trotz der Umstände eine besondere Chemie hatten. Ich habe ihre Gespräche, sogar ihre Streits wirklich gerne gelesen, weil sie trotz aller Wut immer auch Verständnis für den anderen hatten und versucht haben, mehr als ihre eigene Perspektive zu sehen. Dennoch fehlten mir manchmal ein bisschen die Emotionen, sie wurden oft mehr erklärt als gefühlt und so ging es mir als Leser dann auch. Ich habe es objektiv verstanden, warum sie wie empfinden, aber es nicht selbst gefühlt. Dennoch habe ich die beide und auch die anderen Charaktere aus ihrem Freundeskreis super gerne gemocht und freue mich schon auf Nates Geschichte, die jetzt schon sehr vielversprechend klingt.

Alles in allem war das Buch ein angenehmes Debüt mit einem tollen Setting, allerdings konnte mich die Story nicht vollkommen mitreißen, ich bin aber optimistisch, dass das bei dem zweiten Teil dann gelingen wird.

Bewertung vom 23.09.2023
Birthday Girl
Douglas, Penelope

Birthday Girl


gut

Ich mag das Cover des Buches wirklich gerne, weil es ziemlich gut zu der Protagonistin Jordan passt. Allerdings habe ich durch die eher dunkle Gestaltung des Covers zu Beginn gedacht, dass es sich dabei um einen Thriller handeln würde und war sehr überrascht, dass dem nicht so war. Es weckt trotz der passenden Gestaltung bei mir einfach komplett andere Assoziationen.

Eigentlich lese ich solche Forbidden-Romance-Romane eher selten, aber durch den Hype rund um Penelope Douglas wollte ich dann trotzdem wissen, worum es geht. Komplett überzeugen konnte mich das Buch aber letztlich nicht. Das liegt allerdings nicht an dem wirklich mitreißenden Schreibstil Ich wollte eigentlich nur einmal kurz in die Geschichte reinlesen und kaum das ich angefangen hatte, war ich schon komplett in der Story und konnte kaum noch aufhören zu lesen. Dieser Sog, den das Buch ausübt, ist wirklich unglaublich groß und hat letztlich vor allem dafür gesorgt, dass ich die Geschichte auch durchgelesen habe.

Auch die Charaktere mochte ich durchaus, vor allem zu Beginn des Buches. Man merkt Jordan an, dass sie immer versucht, an das Gute in Menschen zu glauben und sich selbst nicht aufzugeben, obwohl das Leben es nicht unbedingt gut mir meint. Ihr Vater hat sich nie wirklich um sie gekümmert, weil immer der Alkohol wichtiger war und ihre Mutter hat sie verlassen, als sie noch klein war. Dennoch versucht sie durch ihr Studium und die Arbeit in der Bar selbstständig zu sein und auf niemanden mehr angewiesen zu sein. Ich mochte, dass sie nie aufhört zu kämpfen und selten den leichtesten Weg geht. Während man dort oft das Gefühl hat, dass sie älter als 19 ist, ist das in ihrem Umgang mit Pike nicht unbedingt so. Vor allem im Verlauf des Buches fand ich sie immer wieder extrem kindisch und ihr Verhalten nicht immer nachvollziehbar, vor allem weil sie Cole gegenüber ganz anders handelt. Diese konnte ich kein bisschen greifen, obwohl er ja eigentlich Jordans Freund ist, aber er ist immer weg oder spielt in den Szenen, in denen er vorkommt keine Rolle, sodass ich im Prinzip nichts über ihn sagen könnte. Hier hätte ich gerade, weil seine bloße Existenz ein so wichtiger Faktor für Jordan, vor allem aber für Pike ist, gerne mehr gehabt. Ich hätte gerne eine größere Zerrissenheit bei den Gefühlen gespürt und das wäre eben nur gegangen, wenn Cole eine größere Rolle gespielt hätte. Allgemein spielen Nebencharaktere so gut wie keine Rolle in der Geschichte, sie existieren, tragen aber nur unwesentlich zur Entwicklung der Geschichte bei, in deren Fokus Pike und Jordan stehen. Ich mag es tatsächlich nicht so richtig gerne, wenn eine Story sich nur um die Protagonisten dreht, selbst wenn es eine Liebesgeschichte ist, weil in der Realität eben meistens das Umfeld eine bedeutendere Rolle einnimmt. Das hätte mir vielleicht auch an der ein oder anderen Stelle geholfen, Pike besser zu verstehen, weil er seine wahren Gefühle oft erst sehr spät ausgesprochen hat. Nichtsdestotrotz mochte ich ihn. Er versucht wirklich, eine Beziehung mit seinem Sohn aufzubauen und unterstützt ihn und Jordan ohne Hintergedanken (zumindest zu Beginn). Außerdem merkt man, dass ihm seine Arbeit durchaus Spaß macht, auch wenn er das so deutlich nicht ausspricht. Aber auch bei ihm erlebt man sehr selten außerhalb der Konversationen mit Jordan oder im Umgang mit ihr, sodass ich ein bisschen das Gefühl hatte, ihn nicht so richtig kennenlernen zu können.

Mein größtes Problem war aber die Story des Buches. Zu Beginn hat mich der Schreibstil noch so sehr gefesselt, dass es mir nicht aufgefallen ist, aber die Story war zum Teil echt etwas flach, das fällt vor allem zum Ende hin immer mehr auf, wenn nahezu alle Szenen Sexszenen sind. Entweder tun sie es, sie denken daran oder sie reden darüber. Ja, das gehört dazu, besonders bei einer Geschichte wie dieser, wo es vor allem um eine Beziehung geht, die eigentlich ein Tabu ist, aber hier hat es die Handlung komplett bestimmt. Pike und Jordan haben nur noch miteinander geschlafen und nie darüber geredet, wo ihre Beziehung steht, was weder sinnvoll noch so richtig logisch war.

Alles in allem mochte ich den Schreibstil extrem gerne und er hat auch dafür gesorgt, dass ich es ziemlich schnell durchgelesen habe, aber er konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story ab einem gewissen Zeitpunkt trotz guter Anlagen ziemlich abflacht und dass die Emotionen zum Teil nicht so rüberkamen, wie es möglich gewesen wäre.

Bewertung vom 23.09.2023
Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1
Kassemyar, Ali

Selbst in dunkelster Nacht / Liora & Kieran Bd.1


gut

Das Cover des Buches und die gesamte Gestaltung ist wirklich gelungen. Ich mag das tiefe Dunkelblau in Kombination mit der goldenen Schrift, weil es zum einen perfekt zum Titel passt und zum andere einfach wunderschön aussieht.

Die Geschichte klang ebenfalls sehr vielversprechend: Liora White hat früh ihre beste Freundin Eliza verloren, die sie jeden Tag vermisst. Dennoch versucht sie jeden Tag positiv anzugehen und liebt ihre Arbeit als Floristin. Dort trifft sie auch auf Kieran Montgomery, der ihr neuer Nachbar und zufällig auch Arbeitskollege ist. Sie merkt sofort, dass auch Kieran in seiner Vergangenheit sehr viel Schmerz erfahren hat und sich deswegen sehr in sich selbst zurückzieht. Doch Liora will ihn nicht alleine lassen, weil sie merkt, wie sehr er jemanden braucht, mit dem er seinen Schmerz teilen kann. Also überredet sie ihn immer wieder dazu, Dinge mit ihr zu unternehmen und langsam kommt Kieran aus sich heraus und erkennt, dass Liora ihm so viel mehr bedeutet als er erwartet hätte. Doch das bedeutet auch, dass er seine dunkelsten Geheimnisse und Ängste mit ihr teilen muss und er weiß nicht, ob er schon bereit dazu ist.

Ich war durchaus gespannt auf diese Geschichte, weil sie so vielversprechend klang und ich emotionale Liebesgeschichte einfach gerne lese, leider konnte sie mich aber nicht komplett abholen. Das lag zum Teil auch am Schreibstil. Zwar mochte ich, wie unaufgeregt und leise er war, das hat für mich aber auch dazu geführt, dass ich nie vollkommen in die Geschichte eintauchen konnte und vor allem nicht so richtig mit den Personen mitgefühlt habe. Genau diese Gefühle waren aber das, was das Buch zu etwas Besonderem gemacht hätten und dadurch, dass sie bei mir nicht oder nur gedämpft ankamen, konnte mich auch das Buch als Ganzes nicht begeistern.

Dabei mochte ich die Charaktere durchaus gerne. Lioras Wärme und ihre positive Art anderen Menschen gegenüber, fand ich bewundernswert, weil sie trotz des Verlusts ihrer besten Freundin und dem Mobbing in ihrer Vergangenheit dies nicht aufgegeben hat. Sie ist erstmal zu jedem Menschen nett, selbst wenn dieser ähnlich verschlossen ist wie Kieran zu Beginn. Diesen mochte ich trotzdem auch recht gerne. Ich konnte auch verstehen, warum er niemanden an sich rangelassen hat, schließlich hatte er immer das Gefühl nicht für andere da sein zu können, weil er selbst so zerbrochen ist. Das alles verstehe ich durchaus, aber ich konnte diese Emotionen in dem Buch nicht richtig greifen.

Zudem hat mich die Story nicht wirklich überzeugen können. Das liegt vor allem daran, dass wenig passiert. Ich mag es durchaus, wenn sich eine Story langsam entwickelt, die Charaktere sich kennenlernen und man ihren Alltag miterleben kann. Doch diese Zeit lassen sich sie sich tatsächlich gar nicht, sondern obwohl sie beide mit einigen Ballast in die Beziehung gehen. Vor allem Kieran betont immer wieder, dass er niemandem an seinem Leben und seinem Schmerz teilhaben lässt, doch Liora erzählt er schon nach wenigen Wochen alles aus seinem Leben, das nicht mal seine beste Freundin kennt. Da hätte ich es einfach glaubwürdiger gefunden, wenn er dafür mehr Zeit gebraucht hätte und man vielleicht einfach zwischendurch ein paar Monate einfach hätte laufen lassen. So geht es vor allem immer wieder um den Schmerz und den Verlust, den beide erlebt haben, was sehr nachvollziehbar ist, aber normale Dates oder normales Kennenlernen gibt es mir persönlich zu selten. Außerdem fand ich die ganzen Verluste von Kieran vor allem in der Summe zu viel, ich will da nicht genauer draufeingehen, aber ich hatte es anders summiert, was man hätte durchaus machen können, in meinen Augen. Auch das Ende war für mich jetzt nicht eine krasse Überraschung, sondern eigentlich sogar erwartbar und hat daher nicht dafür gesorgt, dass ich jetzt auch noch den zweiten Teil unbedingt lesen müsste.

Alles in allem mochte ich die Charaktere und ihren Umgang miteinander, vor allem die totale Akzeptanz von Grenzen, ohne den anderen alleine zu lassen, wirklich gerne, aber mir haben vor allem die Emotionen in einer fast schon langweiligen Geschichte gefehlt, weil diese hier elementar gewesen wären.

Bewertung vom 23.09.2023
sie lieben
Grassmann, Alexa

sie lieben


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir ziemlich gut, weil es den Titel nochmal auf ein anderes Level hebt und eben nicht nur die Liebe zu Frauen meint, sondern auch die Liebe zu sich selbst, was ziemlich gut zum Inhalt des Buches passt.

Das Buch hat mich vor allem deswegen gereizt, weil ich mochte aus der Sicht von Alexa lesen zu können, wie sie selbst mit ihrer Sexualität umgeht und wie es im Gegensatz dazu, die Gesellschaft tut. Diese persönlichen Erfahrungen in Verbindung mit Fakten und Erklärungen fand ich sehr gelungen. Zumal sie eine tolle Art ihre Geschichte, ihre Empfindungen und ihre Emotionen zu beschreiben, während sie gleichzeitig eine große Empathie für andere Menschen hat, die sie nicht so annehmen wie sie ist. Das fand ich sehr bewundernswert, natürlich kann es nicht immer einfach sein, sich und sein Leben, zu dem auch die Sexualität gehört, immer wieder erklären zu müssen und es wird auch frustrierend gewesen sein, aber ich mochte trotzdem dass sie immer wieder auch Erklärungen dafür gefunden hat. Ich persönlich habe kein Verständnis wie man eine Person ablehnen kann, nur weil deren Sexualität anders ist als die eigene und nicht zur Lebensvorstellung passt, mochte aber wie sie verschiedene Ansichten beleuchtet, ohne sie zu legitimieren oder zu akzeptieren.

Viele Dinge, die als zusätzliche Informationen neben den biografischen Inhalten erzählt werden, waren mir so oder so ähnlich schon bekannt, aber das bedeutet nicht, dass ich sie nicht trotzdem wichtig gefunden hätte. Besonders die Benennung von Safer Spaces, die eben leider nur sicherer sind, aber nicht wirklich sicher, weil es immer wieder Angriffe auf LGBTQIA*-Clubs und -Einrichtungen gab, hat mich sehr berührt. Ich habe von diesen Angriffen in den Nachrichten gehört, es aber noch einmal deutlicher in Verbindung mit den Lebensrealitäten von Menschen zu lesen, hat es nochmal deutlicher gemacht. Vieles habe ich durch ihre Ausführungen einfach besser verstehen und nachvollziehen können, selbst wenn ich es theoretisch schon wusste.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen. Die Verknüpfung zwischen Erklärungen und eigenen Erfahrungen hat vieles greifbarer und nachvollziehbarer gemacht. Für mich persönlich hätte das Buch doppelt so umfangreich sein können, ich hätte gerne noch mehr gelesen.

Bewertung vom 13.09.2023
Mess Me Up / Infinity Falling Bd.1
Sprinz, Sarah

Mess Me Up / Infinity Falling Bd.1


sehr gut

Ich liebe das Cover des Buches, weil es perfekt zu dem Titel und auch zu den Charakteren passt. Zudem macht es sich hervorragend im Bücherregal.

Die Geschichte hat mich ebenfalls direkt in seinen Bann gezogen: Aven Amenta hat es endlich geschafft. Als ehemaliger Disney-Star wurde sie für die Rolle im Kinoblockbuster Infinity Falling gecastet. Dadurch kann sie auch erstmal Los Angeles verlassen, wo gerade erst ein vermeintlicher Fan in ihr Hotelzimmer vorgedrungen ist und sie seitdem immer wieder mit Ängsten umgehen muss. Doch während sich Aven auf ihre Rolle vorbereitet, wird ihr Co-Star krank und durch Hayes Chamberlain ersetzt. Hayes ist ein ehemaliges Boyband-Mitglied und ist eine Zeit für Publicity-Zwecke mit Aven ausgegangen, doch für sie war es immer mehr als eine Beziehung für die Öffentlichkeit und sie will auf keinen Fall wieder mit Hayes in Verbindung gebracht werden, doch dieser will unbedingt schauspielern, selbst wenn er dafür jeden Tag mit Aven zusammenarbeiten muss. Doch je näher sich die Charaktere im Film kommen, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen diesen und den Schauspielern.

Ich mag den Schreibstil von Sarah Sprinz unglaublich gerne. Sie hat eine besondere Art, eine Geschichte so zu erzählen, als wäre man direkt dabei, als würde man die Charaktere persönlich kennen und ihre Empfindungen direkt miterleben. Das ist auch bei diesem Buch so, obwohl ich diesmal ein wenig länger gebraucht habe, um wirklich tief in die Geschichte eintauchen zu können.

Das liegt vor allem an Aven, die ich zwar wirklich gerne mochte, die sich aber auch gegenüber dem Leser hinter einem Schutzwall versteckt hat, den man erst einmal langsam abbauen musste. Dabei habe ich ihre Ängste unglaublich gut verstehen können. Es muss furchtbar sein, sich niemals sicher fühlen zu können, weil die Menschen immer annehmen, dass sie ein Anrecht auf einen haben, nur weil man berühmt ist. Ich hatte aber dennoch immer ein bisschen das Gefühl, ihre Emotionen nur gedämpft wahrnehmen zu können, vor allem im Gegensatz zu denen von Hayes. Bei ihm konnte ich so gut wie alles, was er getan, gesagt und empfunden hat, nachvollziehen. Das bedeutet nicht, dass ich fand, dass er immer richtig gehandelt hat, aber ich konnte es oft verstehen und auch nachvollziehen, wie leicht es ist, wieder in diese Gedankenstrudel abzutauchen. Mit ihm habe ich irgendwie deutlich mehr mitgelitten, mein Herz ist immer wieder für ihn gebrochen und auch wenn ich ihn und Aven auf jeden Fall zusammen sehen wollte, hat sie mich nicht so berührt, wie er das geschafft hat.

Das Setting mochte ich ebenfalls extrem gerne und trotz der vielen Charaktere und der durch den Film manchmal fast schon parallel ablaufenden Handlung hat mich das nie verwirrt oder aus dem Tritt gebracht. Vielleicht hätte ich sogar gerne noch ein bisschen mehr über Infinity Falling und die Charaktere darin erfahren, aber das hätte ziemlich sicher den Rahmen dieses Buches gesprengt. Hier gefiel mir dennoch die Detailliertheit, mit der der Alltag am Set geschildert wurde. Es wurde nicht kurz berichtet, dass sie gedreht haben, sondern auch welche Szenen und vor allem der Kontakt zu anderen Schauspielern oder Mitarbeitern kam nicht zu kurz, was dafür gesorgt hat, dass man immer das Gefühl hatte, wirklich bei den Dreharbeiten dabei sein zu können.

Mein besonderes Highlight in diesem Buch war, dass man neben Scott und Hope auch die anderen Freunde aus der What-if-Reihe wiederzutreffen konnte, was sich wirklich ein bisschen so anfühlte, wie endgültiges Ankommen in Vancouver.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen, auch wenn mir manchmal der Sog, der unbedingte Drang, es weiterlesen zu wollen, gefehlt hat und ich ein bisschen gebraucht habe, Aven so richtig ins Herz zu schließen. Dennoch freue mich schon sehr auf die Story rund um Holly und Ruben, die ich hier schon super unterhaltsam fand.