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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jule
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 177 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Dieses Buch ist wie ein Sog. Irgendwo zwischen Märchen, Krimi, Historien- und Familienroman angesiedelt, fängt es mich sofort ein. Der Schreibstil ist packend, bildhaft ohne zu lieblich zu sein. Die Figuren gefallen mir gut, sind facettenreich und sympathisch. Die Sage der Bestie von Gévaudan entführt den Leser in die schaurige Vergangenheit, in die Fleur nach und nach Licht bringt. Dabei entwirrt sie auch ihre eigene Familiengeschichte. Ein bisschen Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Zwei Männer, denen Fleur auf ihrer Jagd nach der Wahrheit begegnet, bringen sie zusätzlich durcheinander. Die Natur und Landschaft der Region ist sehr schön beschrieben und ich habe beim Lesen direkt Lust in die mystischen Wälder einzutauchen. Das wunderschöne Cover unterstreicht den Lesegenuss zusätzlich. Ein wirklich gelungener Roman, der das richtige Maß an Spannung und Märchen bereithält.

Bewertung vom 30.09.2023
Dich zu verlieren oder mich
Qaderi, Homeira

Dich zu verlieren oder mich


ausgezeichnet

Der autobiographische Roman von Homeira Qaderi fesselt von der ersten bis zur letzten Zeile. Ihre Kindheit unter der Besatzung der Russen, die kurzen Momente der Freiheit bevor die Taliban die Macht ergriffen und die Zeit, in der Frauen keinerlei Freiheit und Rechte zugestanden wurden ist sehr gut eingefangen und berührt insbesondere durch die kleinen Anekdoten und.Nebensätze. Homeira ist stets selbstbewusst, stark und strebt nach Selbstbestimmung. Dass das unter diesen schrecklichen Rahmenbedingungen zum Scheitern verurteilt ist, ist vorprogrammiert. Ihr Kampf für ein selbstbestimmtes Leben und für ihren Sohn beeindruckt und bewegt mich sehr. Auch die zahlreichen Nebenfiguren wie der Bruder, die Großeltern und Eltern, Freundinnen und andere Wegbegleiter sind sehr gut eingefangen. Ein berührendes Buch, toll geschrieben, dass mich sicher noch lange beschäftigen wird.

Bewertung vom 21.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich sehr bewegt. Die Geschichte vom Postboten Walter, der dem kleinen Ben Briefe schreibt, enthält so viel Wahrheit, Ernst, Humor und Tragik, dass sie mir sicher noch lange im Kopf bleibt. Insbesondere Walters Vergangenheit ist tragisch. Die hoffnungsvolle Jugend als Fußballer, Ausbildung und Anerkennung, dann die erste Liebe, Familie und Kinder. Der Schwiegervater als beherrschender Patron, der hilft, aber bedingungslose Loyalität verlangt. Die Familiengeschichte ist sehr packend erzählt. Immer wieder der Perspektivwechsel ins Heute, zu Ben, der zerrütteten Familie und der Frage von Schuld und Vergebung. Walter habe ich sofort ins Herz geschlossen. So hoffe und leide ich mit ihm. Das Ende ist etwas überraschend, aber ein friedlicher, sehr passender Schlusspunkt für diesen bewegenden Roman. Absolute Leseempfehlung, nicht nur für die Vorweihnachtszeit.

Bewertung vom 12.09.2023
Die Geister von Triest
Klinger, Christian

Die Geister von Triest


ausgezeichnet

Christian Klinger ist ein spannender Krimi im Triest zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelungen. Ich kenne den ersten Teil nicht, komme aber auch so gut in die Geschichte und kann mich schnell in die Figuren einfinden. Ich war schon einige Male im wunderschönen Triest und erkenne einige Schauplätze wieder. Der Fall sowie die Grundstimmung ist düster. Gaetano Lamprecht muss den grauenvollen Mord an einer alten Frau aufklären, daneben beeinflusst der Erste Weltkrieg die Lebensumstände. Das persönliche Umfeld der Hauptfigur nimmt viel Raum ein, was mir hier aber besser gefällt als in einem anderen Triest-Krimi, der in einer ähnlichen Zeit spielt. Das Düstere wird immer wieder durch die persönlichen Geschichten aufgebrochen. Die verschiedenen Perspektiven gefallen mir gut und geben einen Rundumblick auf das Geschehen. Ich werde Teil 1 auf jeden Fall auch lesen und freue mich auf weitere Bücher der Reihe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


ausgezeichnet

Das Buch hält was es verspricht. Ein packender Roman über eine starke und inspirierende Frau, die ihren eigenen Weg geht. Ich hatte von Loulou de la Falaise schon gehört, sie aber eher als Randfigur in Modekosmos rund um Yves Saint Laurent wahrgenommen. Das sie selbst so eine schillernde und starke Persönlichkeit war, wusste ich nicht. Über ihre jungen Jahre als Mädchen aus gutem Haus, ihrer ersten Ehe und Affäre, den mutigen Schritten zur berufliche Selbstverwirklichung und ihrer Zeit der Selbstfindung in New York, Marokko und schließlich Paris erfährt der Leser immer mehr über diese faszinierende, kreative und vor Leben sprühende Frau. Die vielen bekannten und weniger bekannten Namen in ihrem Umfeld fand ich sehr interessant. Das Cover unterstreicht den modernen, farbenfrohen Look der Zeit und passt sehr gut zum Rest des Buches. Toll für alle, die mehr über die Mode- und Kreativszene der 60er und 70er in London, New York und Paris erfahren wollen.

Bewertung vom 25.08.2023
Eine glückliche Familie
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


gut

Das Thema des Krimis ist grundsätzlich interessant: Beth, die mit 10 Jahren ihre Mutter verloren hat, trifft diese völlig überraschend wieder. Doch in den folgenden Wochen glaubt sie, mehr und mehr den Verstand zu verlieren. Die Handlung ist leicht erzählt, die Figuren mehr oder weniger sympathisch, aber leider ist die Auflösung recht vorhersehbar. Natürlich baut sich dennoch Spannung auf, da man als Leser das Ergebnis bereits kommen sieht und hofft, dass Beth doch noch davon kommt, doch der besondere Pfiff somit leider raus. Der Titel passt für mich nicht so richtig zur Handlung. Ich kann die Naivität der Hauptfigur auch nur in Grundzügen nachvollziehen, dennoch leide ich als Leser mit ihr. Das Ende ist mir etwas zu blumig, aber alles in allem ist es ein unterhaltsames Buch, wenn man keine großen Überraschungen erwartet.

Bewertung vom 21.08.2023
ANGST
Menger, Ivar Leon

ANGST


gut

Ich bin wirklich zwiegespalten. Der neue Thriller „Angst“ von Ivar Leon Menger ist spannend und packend erzählt. Die kurzen Kapitel aus teils unterschiedlichen Perspektiven sorgen für einen rasanten Lesefluss. Das Thema Stalking ist auch gut gewählt. Der Schauplatz Berlin wird ebenfalls gut eingefangen. Allerdings stellt sich mir die Frage, warum man bei jedem Café, jeder Bar, jedem Restaurant oder Lokalität noch einmal betonen muss, dass diese nicht nur bei Touristen beliebt sondern auch von Berlinern gerne besucht wird? Das braucht es nicht und wirkt aufgesetzt, das ECHTE Berlin kommt auch so gut raus. Die Figuren sind bildhaft und gut beschrieben, mir allerdings bis auf die Hauptfigur nicht sonderlich sympathisch, was mich aber nicht stört. Leider finde ich die Geschichte etwas durchschaubar und lag mit meinem Tipp leider recht schnell richtig. Einige der Figuren erschließen sich mir daher letztlich nicht. Ohne zuviel verraten zu wollen, aber eine der männlichen Charaktere hätte es letztlich nicht gebraucht. Die Handlung erscheint mir daher an vielen Stellen zu konstruiert, um den Moment der Auflösung zu ermöglichen. Das fand ich etwas enttäuschend und hätte mir mehr versprochen. Warum am Ende die Verfilmung eingebunden wurde, ist mir auch nicht ganz klar und finde ich unrealistisch. Das Cover ist sehr schön und unterstreicht die Wertigkeit des Buches. Ich hätte mir aber etwas mehr Überraschung und eine bis zum Schluss stimmige Story gewünscht.

Bewertung vom 15.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


gut

Der Star dieses Buches ist für mich ganz klar: Paris, die Stadt der Kunst und Künstler, das Zentrum eines überbordenden Lebensstils zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Leider vermag mich das Verwirrspiel um die verschwundene Mona Lisa nicht völlig zu fesseln. Es treten sehr vielfältige Figuren auf. Einige sind äußerst faszinierend wie Picasso, Apollinaire oder Isadora Duncan. Andere bleiben etwas farblos. Insbesondere die Bande um Jelena oder auch der Magier Crowley stoßen mich eher ab, als das ich mehr über sie erfahren möchte. Der Ermittler Lenoir ist mir ebenso fremd. Die vielen Irrungen und Wirrungen und der Weg des verschwundenen Meisterwerks zurück in den Louvre ist für meinen Geschmack etwas überfrachtet. Spannung kommt nur im mittleren Teil auf, flacht dann aber wieder ab. Die Freundschaft zwischen Picasso und Apollinaire wiederum ist sehr gut eingefangen und trägt mich durch die Geschichte. Die Frage nach Original und Fälschung finde ich ebenso packend. Dennoch hatte ich mir etwas mehr versprochen.

Bewertung vom 08.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Mir hat auch der zweite Teil um Lennard Lomberg sehr gut gefallen. Der Kunstexperte und Hobby-Ermittler begibt sich dieses Mal auf die Spur eines gestohlenen Gemäldes in Granada. Es sind viele bekannte Figuren aus Teil 1 dabei, die Handlung knüpft beinahe nahtlos an. Mir fällt es leicht, mich einzufinden. Die verschiedenen Zeitebenen sind sehr packend verwoben. Dieses Mal finde ich mich schneller ein, die politischen Verwicklungen und die Erzählweise sind mir vertraut. Der Fall ist auch dieses Mal sehr spannend und ich fiebere von der ersten bis zur letzten Seite mit. Die persönlichen Verwicklungen der Figuren bringen zusätzlich Pfiff in die Geschichte. Besonders berührt hat mich allerdings das Schicksal der Künstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der gewaltsame Tod der Malerin Alma, der im Prolog geschildert wird. Die Karrieren ehemaliger Nazigrößen nach Ende des 2. Weltkrieges ist nicht neu, aber jedes Mal auf Neue erschütternd. Für mich ist dieser Kunstkrimi ein sehr gelungener Roman, der Spannung, Politik, Geschichte und Kunst gekonnt kombiniert. Ich freue mich auf Teil 3.

Bewertung vom 03.08.2023
Zwischen den Sommern / Heimkehr-Trilogie Bd.2
Hennig von Lange, Alexa

Zwischen den Sommern / Heimkehr-Trilogie Bd.2


sehr gut

Der zweite Teil der Trilogie um Klara Erfurt und ihre Familie hat mich sehr berührt. Insbesondere die letzten Kapitel und der verschollene Brief wirken noch nach. Dieser Teil gefällt mir besser als der erste. Klara ist nahbarer, zweifelt, wirkt menschlicher. Auch die anderen Figuren haben sich entwickelt und mit Spannung verfolge ich ihre Entwicklung zwischen 1940 und 1944. Die Handlung knüpft an die Geschehnisse des ersten Teils an. Ich kann mich gut erinnern und so fällt es mir leicht, mich einzufinden. Es gibt auch nicht zu viele Wiederholungen. Die Passagen aus der heutigen Zeit sind gut eingebunden und bilden einen stimmigen Rahmen. Der Zwiespalt zwischen Schuld und Angst ist gut eingefangen. Ich freue mich auf den dritten Teil.