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Benutzername: 
papa_tom

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Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 29.04.2024
Ins Herz geprägt
Caudill, Crystal

Ins Herz geprägt


ausgezeichnet

Mit ihrem ersten deutschen Roman „Ins Herz geprägt“ ist der Autorin Crystal Caudill ein wahres Meisterwerk an Spannung, Romantik und Historie gelungen. Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten – Theresa und Broderick – steht im Mittelpunkt des Buches, eingebettet in das spannungsgeladene und kriminelle Umfeld eines Geldfälscherrings. Dabei ist schon offensichtlich, dass sie nicht wenige Hindernisse überwinden müssen, um gemeinsam den Verbrechern das Handwerk zu legen. Wie schon die Rückseite des Buches verrät, haben die beiden Hauptfiguren eine gemeinsame Vergangenheit, woran ihr jetziges Bündnis zu scheitern droht. Durch das komplette Buch hindurch zieht sich die Frage, ob die beiden es schaffen, sich und einander zu vergeben, damit mit Gottes Hilfe ein Neustart möglich wird.

„Ins Herz geprägt“ ist ein Buch, das ich kaum aus den Händen legen konnte, als ich im Lesen wirklich drin war. Wie man schon raushören kann, habe ich am Anfang ein paar Kapitel gebraucht, um in die Handlung tatsächlich einzutauchen. Das liegt zum einen sicherlich an der mir fremden Zeit und dem Thema des Gelddruckes, aber auch daran, dass die Autorin ohne große Vorwarnung den Leser direkt ins Geschehen schmeißt, ohne den Rahmen der Geschichte zu skizzieren. So wusste ich beispielsweise eine Weile nicht, wo genau die Geschichte spielt und wie die Figuren zusammenhängen.
Das gibt sich allerdings nach einigen Seiten, so dass man einfach weiterlesen muss. Dann ist man nämlich mittendrin und fiebert mit den Protagonisten mit.

Zwei weitere, kleine Punkte möchte ich hier anmerken, zum einen gefällt mir an wenigen Stellen die Sprache nicht – ich weiß nicht, ob das durch die Übersetzung kommt, aber mir ist aufgefallen, wie die Charaktere immer wieder als Teufel oder Kobold betitelt werden. Gerade im christlichen Kontext finde ich das etwas unpassend, genauso wie die Erwähnung des Freimaurergebäudes am Ende des Buches. Das ist einfach meine persönliche Meinung und ändert auch nichts an der Großartigkeit des Romans. Der zweite Punkt ist, dass mir im ersten Teil des Buches zu selten der Glaube und Gott erwähnt werden. Ich bin dankbar, dass sich das im Laufe des Buches wandelt. Vielleicht mag ich auch gerade deswegen die zunehmende Geschichte mehr.

Alles in allem ist „Ins Herz geprägt“ ein absolut lesenswertes Buch, das mich in die Geschichte von Theresa und Broderick hat eintauchen lassen und das ich voller Freude und Spannung bis zum Ende gelesen habe. Einer meiner Hauptaussagen des Buches „Und manchmal ist es nötig, dass wir erst alles verlieren, um zu erkennen, wie sehr wir ihn brauchen.“ (Seite 248) bringt auch mich sehr zum Nachdenken. Der Umgang mit Leid und Verlust birgt für jeden Christen die große Herausforderung, an Gott zu zweifeln oder sich zu entschieden, ihm trotzdem zu vertrauen. Und das darf auch ich immer wieder lernen.