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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

Schwächer als die Vorgänger
Verborgen ist der dritte Teil aus der Reihe "Mörderisches Island”. Das Cover reiht sich ein und hat damit einen Wiedererkennungswert. Handlungsort ist wieder Arkansas, eine Kleinstadt im Südwesten Islands. Nach einem Hausbrand wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Elmar und Sævar starten die Ermittlungen. Unfall? Mord? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Der Fall ist komplex, zahlreiche Personen sind in das Geschehen involviert, es ist unübersichtlich. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum mich dieser Fall nicht so richtig packen konnte. Mir fehlt etwas der Fluss in der Story. Die Lösung war unerwartet, das Ende durch den Epilog leider offen gehalten. Insgesamt aber eine gute Mischung aus Privatleben der Ermittler und Mordermittlung. Sollte es eine Fortsetzung geben, bin ich auf jeden Fall dabei.

Bewertung vom 29.01.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


weniger gut

Enttäuschend und langatmig
London, um 1905. Familie de Vries bewohnt Mayfair House, die prachtvollste Villa auf der Park Lane. Nach dem Tod des Hausherren entlässt die Erbin die Hauswirtschafterin, Mrs. King. Diese sinnt Rache und plant mit Komplizinnen, die alle aus der unteren Gesellschaftsschicht kommen, den Raubzug des Jahrhunderts, das Ausräumen der Villa während eines Balls.
Geworben wird mit Ocean’s 8 trifft Bridgerton und Downtown Abbey. Das hörte sich doch fantastisch und spannend an.
Leider wurde es dies bei weitem nicht.
Das Buch zieht sich ohne Ende. Seitenweise Planung und nochmal Planung. Auch der eigentliche Raub hatte nichts Erfrischendes. Die Charaktere, sehr viele!!, blieben oberflächlich. Es bestanden so viele Verbindungen zwischen den einzelnen Personen, dass es schwierig wurde, den Überblick zu behalten.
Die Nebenhandlungen muten teilweise etwas kurios an.
Es fehlte Humor, Spannung, ein gutes historisches Abbild der Zeit und das gewisse Etwas aus den beworbenen Vergleichen.
Meine Erwartungen an das Buch wurden leider enttäuscht.

Bewertung vom 29.01.2024
Der Stich
Winter, Thilo

Der Stich


gut

Solider Thriller mit logischen Schwächen
Thilo Winter legt den Handlungsort seines neuesten Thrillers nach Florida. Das zentrale Thema sind diesmal "Mücken". Kleine Plagegeister, die wohl jeder hasst, die sich aber in den letzten Jahren von Plagegeistern zu Überträgeren von gefährlichen Krankheiten entwickelt haben.
Quito Mantezza, Student der Meeresbiologie, nimmt den Kampf gegen DNArtists auf, eine Firma, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die gefährlichen Moskitos Floridas auszurotten. Dies geschieht mit gentechnisch veränderten Moskitos. Und, wie soll es anders sein, sie arbeiten mit illegalen Methoden und gefährden Mensch und Natur. Nicht genug damit, gleichzeitig baut der Autor noch das Thema der kubanischen Flüchtlinge ein. Wie schon in seinem ersten Buchspart Thilo Winter nicht mit Action, egal wie unglaubwürdig oder übertrieben sie daher kommt. Ob Napalm, Alligatoren, Schlägereien oder dramatische Szenen im Gerichtssaal, hier wird nichts ausgelassen. Bedauerlicherweise kommt es dabei auch zu einigen logischen Fehlern.
Die Charaktere bleiben mir zu oberflächlich und folgen stereotypen Verhaltensmustern und Klischees.
An den Stellen, an denen der wissenschaftliche Ansatz überwiegt, ist der Thriller wirklich gelungen. Ohne die übertriebene Action wäre das Buch deutlich spannender.
Das Nachwort ist, wie schon bei "Der Riss" hervorragend. hier kommt ganz klar die Kernkompetenz von Thilo Winter zu Vorschein. Der Leser bekommt einen Überblick, was sauf dem Themengebiet des Thrillers alles schon Realität ist. Aber der Fokus liegt nun mal auf der Story und nicht auf dem Nachwort. Ich vergebe 3 Sterne für solide Unterhaltung mit logischen Schwächen.

Bewertung vom 13.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Spannend, aktuell und empfehlenswert
Bodenstein und Kirchhoff Nr.11 und für mich einer der besten Bände der Reihe.
Nele Neuhaus überzeugt mit ihrem Schreibstil und der Kombination vieler Themen. Die Leiche einer vermissten Jugendlichen, ein Asylbewerber, der unter Verdacht gerät, ungeklärte Todesfälle, Selbstjustiz, Asylpolitik, Überforderung von Gerichten und Polizei, Soziale Medien in all ihren Facetten.
Diese Ermittlungen werden das Team an seine Grenzen und darüber hinaus bringen. Die verschiedenen Handlungsstränge laufen langsam aufeinander zu und damit wird ein toller Spannungsbogen durchweg gehalten. Es gibt viele unerwartete Wendungen und die Lösungen, unfassbar, tragisch, dem Buchtitel entsprechend und unerwartet.
Eine Vorkenntnis der anderen Bücher ist nicht unbedingt notwendig. Lediglich für die private Entwicklung der Protagonisten und einige Querverweise auf vergangene Fälle, wäre dies hilfreich. Zu empfehlen sind sie sowieso. Nele Neuhaus gelingt es immer wieder, ein gutes Verhältnis zwischen Fall und Privat zu halten. Nie überlagern private Dinge den eigentlichen Fall, sondern tragen immer dazu bei, die Figuren kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Monster hat mich bis zur letzten Seite gefesselt und ich kann hier nur eine uneingeschränkte Empfehlung für einen hochaktuellen Krimi geben.

Bewertung vom 08.01.2024
Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
Wilde, Oscar

Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray


sehr gut

Meine Freunde wähle ich nach ihrem Aussehen
Das Bildnis des Dorian Gray, ein Klassiker der Weltliteratur von Oscar Wilde aus dem Jahr 1890. Seine Themen, die Oberflächlichkeit der Menschen, Schönheitsideale über Moral- und Wertvorstellungen, Hedonismus und Narzissmus. In vielen Aspekten heute wie damals aktuell.
Die Schmuckausgabe besticht durch ihre hochwertige Ausstattung und Illustrationen.
Die Geschichte sollte jedem hinlänglich bekannt sein. Der junge und makellos schöne Dorian Gray verkauft seine Seele, um nicht zu altern. Statt seiner altert sein Porträt. Im Vordergrund stehen die Charaktere des Dorian Gray und Lord Henry.
Es ist keine leichte Kost, da sich manches sehr in die Länge zieht. Sprachlich bereitet der Text keine Schwierigkeiten. Die textliche Gestaltung durch verschiedene Schriftarten lockert den Lesevorgang durchaus auf und macht auch optisch etwas her. Bei den Illustrationen, die wirklich gut sind, hätte ich mir noch mehr inhaltlichen Zusammenhang gewünscht.
Zu Anfang des Buches erfahren wir in zwei Kapiteln mehr über und von Oscar Wilde. Zur Einordnung des Buches in die damalige Zeit unbedingt lesen.
Der Trend, Klassiker der Weltliteratur in Schmuckausgaben neu aufzulegen, ist wirklich zu begrüßen. Vielleicht lässt sich der ein oder andere doch auf die alten Schätze ein.

Bewertung vom 07.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung
Überraschenderweise gab es einen Band 6. Vorab würde ich, für Neueinsteiger in die Serie, auf jeden Fall die Lektüre von Band 5 empfehlen. Die Handlung aus Pilgrim knüpft daran an.
Oxen nimmt eine Auszeit, um die traumatischen Erlebnisse im “Keller” aufzuarbeiten. Er geht pilgern, um wieder zu sich selbst zu finden.
Für einen, eigentlich simplen Fall von Steuerhinterziehung, benötigt Mossmann die Hilfe von Margrethe Franck. Der weitere Verlauf zeigt, dass dies und die Ereignisse aus Band 5 in einem direkten Zusammenhang stehen. Das ruft auch Sally Finnsen und Oxen auf den Plan. Die beiden Frauen bekommen in diesem Band mehr Raum, was dem Aufbau der Story sehr gut tut.
Der Einbau realer politischer Ereignisse, wie die “Panama Papers” und die Zusammenführung von Altfall und Steuerhinterziehung, sind glaubwürdig und logisch konstruiert.
Wem kann man trauen? Diese Frage muss sich jeder stellen, auch der Leser. Die kurzen Kapitel und verschiedenen Perspektiven sorgen für eine konstante Spannung.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter.
Im Nachwort ordnet Jensen die fiktive Story in die Realität ein. “Die Wirklichkeit übertrifft die Fiktion nach wie vor bei weitem”
Ein wirklich guter 6. Band einer außergewöhnlichen Serie.

Bewertung vom 03.01.2024
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


sehr gut

Spannend erzählt
Abtei Ennswalden anno 1405, wer assoziiert hier nicht den Klassiker "Der Name der Rose" ? Der Roman erstreckt sich zeitlich über einen kurzen Zeitraum, nämlich genau über 31 Tage mit einigen Rückblenden. Das Cover passt hervorragend zum Titel und Setting.

Direkt positiv hervorzuheben sind die Karte, das Personenverzeichnis und grundlegende Informationen über das Klosterleben, die direkt am Anfang des Buches zu finden sind. Das Glossar und ein Nachwort zur historischen Einordnung runden das Buch am Ende ab.

Adriana von Bronnen kommt in einem geheimen und einem offiziellen Auftrag in die Abtei Ennswalden. Schon bald steckt sie in Ermittlungen zu den grausamen Morden an Mönchen. Besteht ein Zusammenhang mit ihrem Auftrag?

Peter Orontes gelingt hier eine gut durchdacht Handlung. Der Spannungsaufbau ist durchweg vorhanden, da immer mehr Verdächtige wegfallen. Die Protagonisten sind beeindruckend und selbst Nebenfiguren sind toll ausgearbeitet. Die abschließende Lösung ist logisch und ein wenig überraschend.

Die historische Recherche, die dem Roman zugrunde liegt, spiegelt die Lebensweise der Mönche gut wieder. Sie stand ja damals oft im Gegensatz zu den Anforderungen der Kirche (die es ja selbst auch nicht so genau nahm). Auch die religiösen Grundlagen dieser Zeit werden gut wiedergegeben.

Ich hätte mir noch ein bisschen mehr über die Rolle der Frauen zu dieser Zeit gewünscht. Die Tatsache , das Adriana in die Rolle eines Mönches geschlüpft ist und die Schwierigkeiten der Frauen an Bildung zu gelangen, gehen etwas unter.

Insgesamt ein toller historischer Roman, der einen für den Lesezeitraum in die Atmosphäre des Mittelalters versetzt.

Bewertung vom 02.01.2024
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


gut

Nette Unterhaltung für zwischendurch
TikTok Sensation - für mich inzwischen kein Grund mehr ein Buch zu lesen - sondern es gehen eher Warnlampen an.
Book Lovers hat mich neugierig gemacht, da Bücher eine zentrale Rolle spielen.
Eine Literaturagentin, das Setting am Handlungsort eines Buches, ein arroganter Lektor und Vergangenheitsbewältigung. Genug Stoff für ein unterhaltsames Buch. Zu Beginn wurden die Erwartungen auch erfüllt. Witzige und flotte Dialoge, charmante Figuren, ein Buchladen, Wissenswertes aus dem Verlagswesen und immer wieder Hinweise und Zitate aus Büchern.
Danach konnte mich das Buch nicht mehr so richtig mitnehmen. Die Handlung, was in diesem Genre allerdings nicht ungewöhnlich ist, war vorhersehbar und hat sich an vielen Stellen, wenn auch etwas variiert, wiederholt.
Die im Klappentext herausgestellte Enemies to Lovers Handlung hat für mich so nicht stattgefunden. Lediglich im geschäftlichen Bereich bestand zwischen Charlie und Nora eine leichte Abneigung. Ansonsten war ja direkt die Anziehung da. Apropos Charlie, für mich der blasseste Charakter im Buch. Da die Beziehung zwischen den Schwestern und die Ereignisse in ihrer Vergangenheit einen sehr großen Raum einnehmen, konnte sich die Figur von Charlie für mich nicht richtig entwickeln.
Das Ende war, wie erwartet, leicht kitschig, aber hat die Handlung abgerundet.
Insgesamt ein Buch für nette Unterhaltung zwischendurch, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 10.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


sehr gut

Nachdenklich und überzeugend
Kant ermittelt zum dritten Mal. Das Team ist unverändert und der Focus in der Story liegt wieder auf der Ermittlertätigkeit.
Private Informationen über Kant und sein Team sind nur dezent vorhanden, so dass die Krimihandlung zu keinem Zeitpunkt in den Hintergrund rückt.
Das Thema ist keine leichte Kost. Es geht um Einsamkeit im Alter, Anonymität in Hochhaussiedlungen und über allem schwingt eine Gesellschaftskritik mit.
Ein abgetrennter Arm, tiefgekühlte Leichen und Menschen, die keiner vermisst. Dieser Fall geht nicht nur Kant und seinem Team nah, sondern berührt einen auch als Leser.
Marcel Häußler gelingt es mit seinem Schreibstil, der ohne Schnörkel und Ausschweifungen daher kommt, den Spannungsbogen über das ganze Buch aufrechtzuerhalten. Der Leser hat genug Gelegenheiten mitzurätseln. Die Auflösung meint man schon zu kennen, aber es kommt dann doch anders als erwartet.
Auch der dritte Fall bekommt 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.12.2023
The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe
Breakey, Hugh

The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe


weniger gut

Nicht mein Fall
The Beautiful Fall, ein nettes Cover, das ein zentrales Thema, die Dominosteine schon herausstellt. Der zweite große Fokus ist die wiederkehrende Amnesie. Ein interessantes Thema, wenn man sich das einmal vorstellt. In einem regelmäßigen Rhythmus sein Gedächtnis zu verlieren. Eigentlich unvorstellbar. Robert Penford lebt damit und versucht, sich mit schriftlichen Aufzeichnungen und Erinnerungsstücken auf jede neue Amnesie vorzubereiten. Dann tritt Julie in sein Leben. Stück für Stück erfährt man, was die beiden verbindet . Soweit, so gut.

Genug Stoff für eine tolle Story, aufgebaut auf den Handlungen und Dialogen von nur zwei Personen. Leider haben sich meine Erwartungen überhaupt nicht erfüllt. Die beiden Protagonisten haben mich in keiner Weise mitgenommen. Ich konnte bis zum Schluss nicht mit ihnen warm werden. Dann die Dominosteine, viel zu dominant und langatmig werden sie in die Story eingebaut. Damit baut sich schon direkt am Anfang ein Langeweilefaktor auf. Die Handlung und die Charaktere bleiben oberflächlich.

Fazit: Muss man nicht lesen. Von mir gibt es 2,5 Sterne