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Benutzername: 
kdneumann
Wohnort: 
Grolsheim

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2022
Dunkle Gemäuer / Marbach & Griesbaum Bd.2
Bernard, Julia

Dunkle Gemäuer / Marbach & Griesbaum Bd.2


ausgezeichnet

Voller Selbstironie und Situationskomik

Die patente badische Privatdetektivin Suzanne Griesbaum ermittelt wieder: Gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter, dem sympathischen Antihelden Henry Marbach, will sie das Verschwinden der Kamerafrau Mona Laurent aufklären. Schon bald wird klar, dass in dem alten Siechenhaus, in dem ein Horrorfilm gedreht wird, mysteriöse Dinge geschehen. Und bald besteht kein Zweifel mehr: Mona Laurent wurde ermordet. Mit Hartnäckigkeit und Intuition hängt sich Suzanne an die Fersen einer Reihe von Verdächtigen und gerät dabei selbst ins Fadenkreuz des Täters.

Auch wenn man den ersten Band der Reihe noch nicht kennt, findet man sich mühelos in diesem heiter-verspielt-selbstironischen Regionalkrimi zurecht. Parallel zu dem Mordfall erleben wir Suzanne bei ihren tapsigen Versuchen, den begriffsstutzigen Rocksänger Liam zu erobern, und Henrys schauspielerische Versuche treiben uns mehr als einmal die Lachtränen in die Augen. Der spitzbübische badische Humor blitzt aus allen Ecken und macht diesen Krimi zu einem herrlich entspannenden Erlebnis. Dennoch kommt die Dramatik nicht zu kurz. Und am Ende wird es für Suzanne und Henry richtig gefährlich.

Mein persönliches Fazit: Ein Buch, das man sich gönnen sollte, wenn man ganz miese Stimmung hat und einen Aufheller benötigt. Rezeptfrei und garantiert ohne Nebenwirkungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2022
Tief in den Wäldern
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern


ausgezeichnet

Sensationelle Wendungen

Ein Frauenmörder schlägt seit Jahren auf dem Cold Creek Highway im Nordwestern Kanadas immer wieder zu, und meistens trifft es indigene Frauen. Die 17jährige Hailey ist sich sicher, den Täter zu kennen: ihren gewalttätigen Onkel Vaughn, einem Cop. Aber sie ist machtlos gegen ihn und zudem seit dem Tod ihrer Eltern gezwungen, bei ihm und seiner Familie zu leben. Schließlich flieht sie in die Wälder British Columbias, die sie kennt wie ihre Westentasche. - Ein Jahr später taucht die 21jährige Beth auf, die Schwester des jüngsten Opfers des Highway-Mörders. Und auch sie passt in das Beuteschema des Killers. Aber wer ist der Highway-Mörder wirklich?
Nach einem einfühlsamen Prolog, der das Schlimmste ahnen lässt, wird der Leser unerbittlich in die Handlung gezogen. War es zunächst Hailey, um die man in jeder Zeile Angst hatte, so sehen wir später Beth in ihr Verhängnis stolpern, bis die beiden grundverschiedenen Frauen in einem Finale aufeinandertreffen, das an Dramatik und Action nicht zu überbieten ist. Zu sagen, dass die Auflösung des Falls spektakulär ist, wäre die Untertreibung des Jahres.
Es war mir von der ersten Seite an kaum mehr möglich, den Roman aus der Hand zu legen, ich habe ihn in drei Tagen gelesen. Das Unheil nähert sich auf leisen Sohlen, und mehr als einmal war mein Pulsschlag beschleunigt. Für mich persönlich ist „Tief in den Wäldern“ der Thriller des Jahres.

Bewertung vom 27.05.2022
Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1
Almstädt, Eva

Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1


ausgezeichnet

Überraschende Wendungen

Im Fall eines grausamen Mordes an einer attraktiven jungen Lehrerin wird ihr Freund verdächtigt. Die Anwältin Fentje Jacobsen ist von seiner Unschuld überzeugt, übernimmt aber nur widerstrebend diesen schwierigen Fall. Kurz darauf verschwinden in einem nahegelegenen Internat zwei Schülerinnen – die ermordete Lehrerin war deren Vertrauenslehrerin. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen? Fentje nimmt ungern die Hilfe des aalglatt erscheinenden Journalisten Niklas John an, muss sich aber eingestehen, dass sie alleine dieser Aufgabe nicht gewachsen ist. Die beiden ungleichen „Ermittler“ sind aufeinander angewiesen, wenn auch als völlig unterschiedlichen Beweggründen.

Das Buch liest sich cremig-leicht, die Sprache der Autorin ist einfach, aber präzise, und die Spannung steigt kontinuierlich. Immer wieder gibt es überraschende und teils schockierende Wendungen. Die beiden Protagonisten könnten von ihren Charakteren und Lebensstilen her unterschiedlicher nicht sein, und doch hat der eine, was dem anderen fehlt. Trotz des bitterernsten Hintergrundes blitzt immer wieder Humor auf. Besonders gefallen hat mir, dass die Anwältin Fentje aus einer intakten Familie stammt, das einen beim Lesen mit Wärme erfüllt.

Ein in jeder Hinsicht gelungener und zu empfehlender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit. Jetzt freue ich mich auf den nächsten Band dieser Reihe!

Bewertung vom 09.05.2022
Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
Storesang, Joner

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist


ausgezeichnet

Im Sog der Russenmafia

Evas Ehemann Daniel verschwindet spurlos, sein Wagen wird von der Polizei verlassen aufgefunden, und wenig später scheint klar: Er hat eine andere Frau, mit der er ein neues Leben beginnen will. Gleichzeitig jedoch findet Eva heraus, dass er schon seit längerer Zeit eine Zweitwohnung besitzt, und Evas Sohn Marc entgeht knapp einer Entführung, ihre Tochter Johanna wird ebenfalls von einem brutal aussehenden Mann verfolgt. Hilfe bekommt Eva von zwei Unbekannten, einem Mann und der Nachbarin von Daniels geheimem Rückzugsort. Aber kann Eva diesen beiden vertrauen? Und bald wird ihr auf grausame Weise klar, dass Daniel in Wahrheit in die Fänge eines russischen Mafia-Clans geraten ist und auch ihr Leben und das ihrer Kinder in größter Gefahr ist.

Man wird als Leser sofort schonungslos in diese brutale Geschichte hineingeworfen und ahnt von Anfang an, dass weitaus mehr als nur ein banaler Seitensprung hinter dem Verschwinden Daniels steckt. Wir begleiten Eva auf ihrer atemlosen Odyssee quer durch Duisburg und hoffen bei Gott, dass es ihr gelingt, ihre Kinder zu retten. Die gesamte Handlung spielt sich in nur drei Tagen ab, in denen Evas bislang sorgloses Leben komplett aus den Fugen gerät. Ehemann Daniel dagegen bleibt bis zum Schluss eine eher nebulöse Gestalt. Die Sprache des Autors ist reich an Bildern und fordert beim Lesen volle Konzentration. Gleich zu Beginn wurde mir klar, dass es sich bei diesem Buch nicht um einen Krimi handelt, sondern um einen engmaschig gewebten Thriller, der zwar nicht über klassische Spannungs- oder Schockmomente verfügt, den Leser aber dennoch stark belastet und zum Weiterlesen drängt. Ich habe Eva gerne begleitet, auch wenn ich ihre Handlungs- und Denkweise nicht immer nachvollziehen konnte. Am Schluss blieben bei mir noch ein paar Fragen offen.
Mein persönliches Fazit: Ein intelligent geschriebener, nicht alltäglicher Thriller, unbedingt empfehlenswert!

Bewertung vom 04.04.2022
Ostseekreuz / Pia Korittki Bd.17
Almstädt, Eva

Ostseekreuz / Pia Korittki Bd.17


sehr gut

Nicht ganz so spannend

Die Lübecker Kriminalkommissarin Pia Korittkis konnte zwar aus den Fängen des Gewaltverbrechers Lohse befreit werden, doch diesem gelang danach die Flucht. Weil er für sie weiterhin eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt, taucht sie für einige Wochen inkognito als Urlaubsgast in einem Kloster unter. Doch auch hier kommt sie nicht wirklich zur Ruhe. Einer der Mönche wird tot aufgefunden, und bald steht fest, dass er ermordet wurde. Kurz darauf verschwindet einer der männlichen Gäste spurlos, um tot aus dem Klostergraben geborgen zu werden. Eigentlich will Pia mit diesen Ermittlungen nichts zu tun haben, aber dann bringt sie durch Zufall ihre hier zuständigen Kripo-Kollegen auf die erste wirkliche Spur. Zeitgleich jagt ihr Lebensgefährte Marten dem flüchtigen Lohse hinterher.

Obwohl dies mein erster Roman von Eva Almstädt ist, gelang mir der Einstieg in diesen siebzehnten Fall von Pia Korittkis mühelos. Der Schreibstil der Autorin ist präzise und subtil, sehr schön finde ich die Beschreibungen des Klosters und seiner Umgebung. Dass innerhalb der einzelnen Kapitel der Erzähler ständig wechselt, ist gewöhnungsbedürftig.
Die übrigen Figuren erscheinen mir ein wenig stereotyp, und die Mönche konnte ich oft erst durch Zurückblättern auseinanderhalten. Echte Spannung kommt meines Erachtens nur in jener Szene vor, in der der Exmann von Pia und ihr Sohn Felix im Haus Verstecken spielen und der Junge nicht auffindbar ist. Auch vermisse ich Cliffhanger am Ende der einzelnen Kapitel. Wohltuend ist dagegen, dass die Autorin durchweg auf exzessive Gewaltszenen verzichtet, was das Lesen trotz der genannten Minuspunkte zum Vergnügen macht. Der Schluss hätte einen Tick aufregender ausfallen können, geht aber in Ordnung. Ich hätte nichts dagegen gehabt, sofort zum nächsten Band zu greifen.
Das Buch selbst liegt sehr gut in der Hand, und das Cover ist stimmungsvoll gestaltet.
Mein persönliches Fazit: Kein hammermäßiger Krimi, aber trotzdem empfehlenswert.

Bewertung vom 22.03.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Ein echtes Sahnestück

Die junge Kopenhagener Kriminalassistentin Lykke Teit bekommt die Chance, einen Mord im Watt aufzuklären. Weil es sich dabei um deutsch-dänisches Grenzgebiet handelt, wird ihr der Flensburger Kommissar Rudi Lehmann zur Seite gestellt. Die beiden auf den ersten Blick ungleichen Ermittler kommen überraschend gut miteinander zurecht und tasten sich in dem Mordfall systematisch vor, zu dem auch das Verschwinden eines Jungen gehört. Wurde er das Opfer einer Entführung? Und gibt es einen Zusammenhang zu dem bislang unaufgeklärten Vermisstenfall der kleinen Rosa vor einem Jahr? Dann werden zwei weitere Bewohner des verschlafenen dänischen Dorfes auf grausame Weise ermordet.
So gierig wie diesen Roman habe ich schon lange kein Buch mehr verschlungen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt, und das Zusammenspiel von Lykke Teit und Rudi Lehmann hat mich einfach mitgerissen. Für einen Skandinavien-Krimi ist die Handlung ungewöhnlich zahm, aber niemals langweilig, die vor trockenem Witz sprühenden Sprüche von Rudi haben bei mir immer wieder Lachsalven ausgelöst, und der actionreiche Showdown ist ein echtes Highlight. Der Autor hält sich nicht mit unnötigen Beschreibungen auf, kommt sofort zur Sache und überzeugt mit einer prägnanten Sprache, auch wenn bei den Dialogen nicht immer klar ist, wer gerade spricht. Man könnte bemängeln, dass der Autor die beiden Protagonisten ein wenig zu harmoniesüchtig agieren lässt und keine ernsthaften zwischenmenschlichen Konflikte auftreten, aber das tut meiner Begeisterung für diesen Roman und seine Figuren keinen Abbruch.
Sollte es wirklich weitere Krimis um Teit und Lehmann geben, werde ich sie mir sofort einverleiben.

Bewertung vom 31.01.2022
Ein Himmel für Mia (eBook, ePUB)
Meier, Kännie

Ein Himmel für Mia (eBook, ePUB)


weniger gut

Enttäuschend

Die 28jährige Buchhalterin Mia backt gerne und benutzt beim Einkaufen braune Einkaufstüten aus Papier, wie in den USA. Sie ist seit Jahren heimlich verliebt in ihren Kollegen Peter, einem Charmebolzen, der gerne den Bürokasper gibt. Er, die Kollegin Jade und der Chef der Abteilung nutzen Mias naive Gutmütigkeit schamlos aus und verhindern, dass sie endlich zur Controllerin befördert wird. Und Mia fühlt sich zu schwach, um sich zu wehren.
Doch dann wird sie Zeugin eines Unfalls: Jan, ein sehr gutaussehender junger Mann, stirbt nach einem Verkehrsunfall – und heftet sich Mia fortan als Geist an die Fersen. Er hat „von oben“ die Chance bekommen, ins Leben zurückzukehren, wenn er es schafft, aus der grauen Maus einen glücklichen Menschen zu machen.

Die Grundidee dieses Romans ist durchaus attraktiv, nur an der Umsetzung hapert es: Die einzelnen Kapitel sind zu lang, man sieht keinen Fortgang; die Protagonistin braucht ständig einen Anstoß, um etwas gegen ihre triste Situation zu unternehmen; und man hätte den Gesamtumfang des Buches locker um die Hälfte kürzen können, ohne etwas Wesentliches auszulassen. Die zähfließenden Passagen um die Vergangenheit von Mia und Jan blähen den Text auf und haben mir bald die Lust am Weiterlesen genommen. Und der langgezogene und immer wieder unterbrochene Schluss hat genervt. Um ehrlich zu sein: Ich hatte irgendwann den Faden verloren und nicht so recht verstanden, was da am Ende eigentlich abging … Die letzten Seiten sind einfach nur Klamauk.

In psychologischer Hinsicht passt da einiges nicht zusammen. Im Grunde wurden in diesem Buch zwei Geschichten erzählt: Die von der langweiligen Büromaus Mia und dem Geist Jan sowie die traurigen, aber klischeehaften Hintergründe in beider Leben. Erst das Eingreifen mehrerer dienstbarer Geister bringt die Handlung voran, ist aber im echten Leben keine wirkliche Hilfestellung, um Probleme zu lösen.
Stellenweise hatte ich das Gefühl, das Buch sei von zwei unterschiedlichen AutorInnen geschrieben worden: Manche Passagen lösten bei mir Gähnattacken aus, andere dagegen sprühten vor Witz. War die Mia der ersten Seiten eher fad, so brillierte sie anderswo unvermittelt mit verbalen Highlights.

Ich denke, dieser Roman ist das Richtige für LeserInnen, die ein bisschen Liebe gemixt mit einem guten Schuss Esoterik mögen.

0 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2021
Was dich nicht umbringt
Billingham, Mark

Was dich nicht umbringt


ausgezeichnet

Die Hoffnung lebt

London im Sommer 1996: Zwei Jungs, Kieron und Josh, laufen zum Spielen in den Wald, aber nur Josh kehrt zurück, unfähig, etwas über den Verbleib seines Freundes zu sagen. Detective Sergeant Tom Thorne wird mit dem Fall beauftragt, und schon bald gibt es einen Verdächtigen, einen Nachbarn von Kieron. Durch eine undichte Stelle bei der Polizei gelangen Informationen über dessen Identität an die Presse – kurz darauf wird er tot in seiner Wohnung aufgefunden. Ein Zeuge will gesehen haben, wie Kieron zusammen mit einem Mann in einen roten Kleinwagen gestiegen und mit ihm fortgefahren ist. Führt diese Spur in die richtige Richtung? Oder will dieser Mann sich nur wichtig machen? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Die Lösung des Falles kommt blitzartig und ist ebenso verblüffend wie logisch; ich wäre nicht drauf gekommen.

Dies war mein erster Roman über die Figur Tom Thorne. Der Einstieg fiel mir nicht leicht, es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich in den zwar präzisen, aber fordernden Schreibstil von Mark Billingham eingelesen hatte. Auch vermisste ich im weiteren Verlauf den klassischen Spannungsaufbau; die Handlung plätscherte lange Zeit auf einer Ebene dahin und konzentrierte sich auf zäh fließende Polizeiroutine.
Einige der vom Autor gelegten Fährten erwiesen sich als irreführend, am Ende blieben für mich zwei Fragen offen: Warum war die Mutter von Kieron der Meinung, nicht ihr Sohn, sondern dessen Freund hätte von Rechts wegen entführt werden sollen? Und was verbirgt der eigenwillige Gerichtsmediziner, für mich die schillerndste Figur des Romans?

Der Fokus dieses Romans liegt auf der psychologischen Ebene; Schilderungen zu den Londoner Schauplätzen beschränken sich auf Namen, die wohl nur Einheimische und Eingeweihte kennen, und der einzige Bezug zum Jahr 1996 ist für mich die im Hintergrund laufende Fußball-EM. Es fehlt das typisch Britische.

Obwohl ich mit dem Protagonisten nicht wirklich warm geworden bin und damit für mich ein wesentlicher „Wohlfühl-Aspekt“ fehlt, gebe ich diesem brillant geschriebenen und erstklassig recherchierten Roman ganz klar fünf Sterne. Das Ende lässt Raum für Hoffnung, manche Dinge sind so, wie sie sind. Man muss sie akzeptieren.

Bewertung vom 29.11.2021
Der Angst verfallen
Franley, Mark

Der Angst verfallen


ausgezeichnet

Raffiniert in die Irre geführt

Bayern nahe der tschechischen Grenze: Der 11jährige Hans wird tot in einem zugefrorenen Weiher gefunden, und kurz danach verschwindet die gleichaltrige Mia auf dem dörflichen Rodelberg. Das Ermittler-Trio Ruben Hattinger/Mike Köstner/Eva Lange nimmt seine Arbeit auf. Welche Rolle spielt die alternde Bestsellerautorin Maria Burkhard, die im Dorf nicht wohlgelitten ist, und die auf ihrem alten Bauernhof permanent in Angst lebt? In welcher Beziehung steht sie zu dem Dorftrottel Udo? Und welches perfide Motiv treibt den Täter dazu an, Maria mit Details zu den Verbrechen an den beiden Kindern zu versorgen?

Zu Beginn dieses Romans dachte ich noch, der Plot sei überschaubar und nach altbekanntem Muster gestrickt. Grandioser Irrtum! Nichts an diesem Thriller ist vorhersehbar, und je weiter ich in das Innere dieser hervorragend recherchierten Geschichte vordrang, umso unmöglicher wurde es mir, das Buch beiseite zu legen. Tatsache. Am Ende lag ich mit meinen ursprünglichen Prognosen genial daneben. Ich bekenne, vom Autor dieses Buches auf raffinierte Weise eingewickelt und auf eine völlig falsche Spur gelockt worden zu sein. Der Schluss ist ebenso logisch wie atemberaubend.

Keine einzige Zeile ist überflüssig, es kommt nirgendwo Langeweile auf durch unnütze Beschreibungen, die Sprache ist klar und ohne Stolpersteine, und das Geplänkel der drei Ermittler sorgt immer wieder für befreiende Lacher. Bemängeln würde ich allenfalls, dass es am Schluss plötzlich hopplahopp ging.

Trotz des ernsten Themas habe ich jede Seite dieses Thrillers genossen und kann ihn rückhaltlos empfehlen.