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Benutzername: 
lalunara
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Heidesee
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lese fast alles

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


gut

Ein kleines Buch vom großen Nichts
Bevor ich mich als Testleser für dieses Buch beworben habe, habe ich ja den Beginn Probe gelesen und ich fand es nicht überragend, aber irgendwie nett. Es war von einem geselligen Familientag im Garten irgendwo die Rede und ich dachte irgendwie an meine Kindheit und Jugend und dass das damals auch so war und habe den Beginn dieses Buches also in eine total andere Ecke geschoben, wie sich beim Lesen des Buches nun herausstellte.
Ich hoffe, die Autorin beschreibt nicht ihre Jugend. Das würde mir sehr leidtun, extremst langweilig, ohne Höhepunkte, ohne Tiefen, ohne Tiefgang. Eine gute Freundin, einen guten Freund, mit dem die Protagonistin abhängt, Schule schwänzt, sich langweilt … Auch der Wechsel in eine Großstadt zwecks Studiums oder Lehrstelle – ich habe nicht so ganz herausgefunden, worum es sich tatsächlich handelt, von Fachgebieten ganz zu schweigen – ist so langweilig. Ein paar Partys, die Bekanntschaft mit einem Franz, zu der man nicht genau sagen kann, ob das eine Beziehung ist.
Und als Krönung: Lehrer*innen, Student*innen, Künstler*innen, Schüler*innen usw. Wäre in der Leseprobe nur ein gegendertes Wort gewesen, hätte ich dieses Buch nicht angefasst. Vielleicht kann ich dann irgendwann nichts Neues mehr lesen, wenn diese Unsitte tatsächlich unter den Autoren um sich greifen sollte, aber dann ist da so.
Es gibt in diesem Buch keine wirklichen Gespräche. Wörtliche Rede kommt so gut, wie gar nicht vor.
Empfehlen kann ich das Buch wahrscheinlich nur den vielen gelangweilten jungen Menschen, die sich auf Grund großer Langeweile und Sinnlosigkeit.
Trotzdem gibt es 3 Sterne, denn zumindest habe ich das Buch ohne Probleme geschafft zu lesen. Wenn auch der Inhalt langweilig ist, so sind es die Worte und Sätze nicht. Ganz sicher kann die Autorin gut schreiben, dieses Buch jedoch war für mich eben: „Das kleine Buch vom großen Nichts“.

Bewertung vom 22.01.2024
Spur und Abweg
Tallert, Kurt

Spur und Abweg


sehr gut

Lesenswert, aber keine leichte Kost
Den Einband des Buches finde ich sehr originell. Es sind zwei Vierecke herausgeschnitten und durch diese Fenster sieht man den Vater des Autors und ein Krokodil. Nimmt man den Einband ab, kann man das Krokodil auf dem Schreibtisch des Vaters sehen. Wer das Buch gelesen hat, weiß um die Geschichte dieses Fotos.
Kurt Tallert macht sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu seinem leider zu früh verstorbenen Vater, einigen anderen Verwandten und seiner in Auschwitz ermordeten Urgroßmutter. Mir haben die konkreten Erzählungen und die Erinnerungen in Form von Aufzeichnungen und Briefen sehr gut gefallen.
Ein wenig schwieriger fiel es mir, dabei zu bleiben, wenn sich der Autor in philosophischen Betrachtungen der Zeiten, der verschiedenen Handlungen der Menschen in unterschiedlichen Zeiten erging.
Dieses Buch ist kein Roman. Es ist ein Verstehen der (halb)jüdischen Vergangenheit des Vaters und damit auch dem Finden des eigenen Selbst. Verstehen kann ich natürlich den Ärger, die Wut, das Unverständnis den Menschen gegenüber, die während der Nazidiktatur und auch danach noch in ihrer Selbstgerechtigkeit Untergang und Unrecht über insbesondere den Vater brachten. Es macht auch mich wütend, dass ein Inhaftierter in einem KZ nicht einfach eine Wiedergutmachung bekommt, weil das natürlich der Gesundheit auf das Schlimmste geschädigt hat, egal in welcher Ausprägung. Aber leider wurden besonders in Westdeutschland nur sehr wenige Nazigrößen aus den Ämtern entfernt bzw. lebenslang mundtot gemacht. Somit kann es keine wirkliche Aufarbeitung gegeben haben und von Wiedergutmachung kann man kaum sprechen, allenfalls ein wenig Makulatur.
Nun leben die Kinder und Kindeskinder der ehemaligen Verbrecher. Sollte man diese nun zur Wiedergutmachung auffordern? Praktisch prophylaktisch, um nicht auch wieder schuldig am Menschen zu werden. Ich weiß es nicht.
Vergessen werden darf nicht, niemals! Das Buch von Kurt Tallert trägt sicher dazu bei, Erinnerungen als Mahnung aufrecht zu erhalten.

Bewertung vom 07.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Wahnsinnig spannend
Mit so einem Thriller fängt das Neue Jahr super spannend an. Ich kannte Niels Oxen vorher noch nicht und musste feststellen, dass das eine Lücke war. Nun beginne ich bei Teil 1 zu lesen, liegt schon auf meinem Nachtschrank.
Niels Oxen ist ein sehr sympathischer ehemaliger Jägersoldat, der nach einem Trauma, bei dem er nur knapp mit dem Leben davonkam, erst einmal zu Fuß unterwegs war, bis es Arbeit für ihn gibt. Margarethe Franck ist die zweite im Bunde. Sie hat ein künstliches Bein, ist trotzdem super sportlich und kräftig. Die dritte ist Sally Finnsen. Sie hat in den Kellerkämpfen, bei denen Oxen nur mit knapper Not überlebte, ihren Bruder verloren. Er wurde „zum Spaß“ dort getötet. Die Drei wollen den Mörder finden. Zeitgleich wird dem dänischen Staat eine Steuer-CD aus Panama angeboten, die einige Namen enthält von Leuten, die nicht erkannt werden dürfen, aus verschiedenen Gründen, die strengster Geheimhaltung unterliegen. Und schließlich hängt alles mit allem auch noch zusammen und die amerikanischen und dänischen Geheimdienste mischen auch noch mit, zum Teil mit Maßnahmen, die über humane Lösungen weit hinaus gehen.
Ich habe das Buch ausgefressen, es war in seinen Verwicklungen trotzdem logisch aufgebaut. Über die Kellerkämpfe erfährt man nicht allzu viel. Sicher gibt es dazu im Band 5 weitere Ausführungen.
Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die gern einen Thriller lesen, der breiter aufgestellt ist, als die „normalen“ regionalen Krimigeschichten, wobei ich gegen solche Krimis nichts gesagt haben will. Diese lese ich auch gern.

Bewertung vom 30.12.2023
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


ausgezeichnet

Eine phantastische Mittelaltergeschichte

Ich habe „Die Mönchin“ verschlungen. Lange habe ich keine Mittelalterromane mehr gelesen. Nun durfte ich diesen Roman probelesen und bin absolut begeistert.
Adriana ist mit einem Auftrag als Mönch Adrian von Bitterstedt in eine Abtei unterwegs. Sie soll brisante Dokumente finden, die die Dreieinigkeit der Kirche in Frage stellen und Ketzertum symbolisieren. In dieser Abtei beginnt ziemlich zeitgleich eine Mordserie, die die gleiche Geschichte als Ursache hat.
Einmal finde ich die Findigkeit und Kombinationsgabe der Mönchin für die damalige Zeit toll. Die Geschichte ist fiktiv, aber wer weiß schon mit Sicherheit, ob es nicht verkleidete Frauen gegeben hat, die seinerzeit den Männern an Wissen und Fertigkeiten durchaus gewachsen waren. Sicher waren sie in Gefahr, wenn es darum ging, der Inquisition zu entgehen.
Und entgegen meiner ersten Annahme, dass ganz sicher auch eine Liebesgeschichte inhaltlich dabei ist, kam es nicht dazu. Das fand ich irgendwie auch gut, dass es auch ohne geht.

Bewertung vom 14.12.2023
Frauenpower
Samek, Rea;Widdel, Anna

Frauenpower


gut

5 Geschichten über starke Frauen
Dieses Buch hat mich nicht abgeholt. In keine der 5 Frauen konnte ich mich hineinversetzen. Ich bin verheiratet, habe 4 Kinder, gemeinsam haben wir 6 Kinder und sind auch nicht problemlos durchs Leben gekommen.
Ich möchte keine Wertungen über die verschiedenen 5 Frauenleben abgeben. Mir hat es nur nicht gefallen, hier im Prinzip ausschließlich Werbung für Alleinerziehende zu lesen. Und wenn ich dann noch lese, dass unter Einkommen solche Dinge wie Unterhalt und Bürgergeld stehen, dann kriege ich die Krise.
Wirklich interessiert hätte mich, wie kommen die Kinder zurecht mit umherziehenden Müttern, die irgendwie keiner geregelten Arbeit nachgehen? Darüber wird wenig bis gar nicht geschrieben. Man möge mich nicht falsch verstehen. Natürlich gibt es Situationen in jedem Leben, die die Laufrichtung verändern. Aber habe ich Kinder, dann habe ich bis zu deren Selbstständigkeit die verdammte Pflicht, in erster Linie sie zu begleiten. Das finde ich stark! Sich selbst nicht so extrem wichtig nehmen. Dann kann man nämlich auch Erfüllung finden. Mir geht dieser Egoismus einfach zu weit. Er ist modern, er wird propagiert und beworben. In erster Linie einmal nicht für sich selbst zuerst da zu sein ist out. Das ist bedenklich.
Den 5 Frauen alles Gute weiterhin, aber den Stein der Weisen haben diese in meinen Augen auch nicht gefunden.

Bewertung vom 11.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


ausgezeichnet

Ein wirklich gelungener Roman

Was für ein gelungener Roman über Emanzipation. Und dieser kommt dazu noch ganz ohne mimimi aus.
Der Roman “Die Unbestechliche“ von Frau Welser und Frau Horbas war sehr spannend und ich fand es schade, dass er ein Ende fand. An keiner Stelle fand ich die Erzählung um Alice langatmig oder unpassend oder zu heroisch.
Ich hatte den Eindruck, Alice tat, was getan werden musste und das mit Tatkraft und Engagement. Im Allgemeinen habe ich heute von der Berichterstattung den Eindruck, egal wie berichtet wird, Hauptsache, es bringt Quote. Alice hat ein Gewissen und ist sensibel.
Sie hat Erfolg, vielleicht gerade, weil sie einfach ihren Job so gut wie möglich macht. Ich bin beeindruckt von dieser Frau. Ich kann mir gut vorstellen, dass es im westlichen Teil Deutschland damals nicht so einfach war, sich zu behaupten. Das war es in der DDR auch nicht für Frauen, aber zumindest mussten Frauen niemanden fragen, ob sie arbeiten gehen dürfen. Sie waren damals schon einen Schritt in Richtung Unabhängigkeit weiter. Es wurde erwartet, dass sie arbeiten gingen. Es gab dafür andere Probleme. Das soll aber nicht thematisiert werden.
Ein super Buch, spannend und interessant geschrieben, richtig gut gelungen.

Bewertung vom 02.12.2023
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2


sehr gut

Kurzweilige Lektüre

Ich gebe zu, ich kenne die anderen vorherigen Bücher dieser Reihe nicht und auch nicht das Autorenpaar Helene Sommerfeld. Nun durfte ich das Buch „Die Töchter der Ärztin“ kennenlernen und muss sagen, der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Charaktere sind gut herausgearbeitet, wobei es aber ein wenig wie in weniger teuren Romanen ist, entweder gut oder unsympathisch, also schwarz oder weiß. Die Geschichte spielt hauptsächlich in Berlin und Amerika (Hollywood) und wird spannend und abwechslungsreich erzählt.
Auf politische Sachverhalte wird Bezug genommen, aber natürlich nicht tiefgründig. Das Buch soll unterhalten und das tut es definitiv. Es ist auch nicht notwendig, die anderen, bereits erschienenen Bücher dieser Reihe vorab zu lesen. Man kommt gut in die Geschichte. Wenn ich mal viel Zeit zum Lesen habe und meine anderen Bücher durchgelesen habe, könnte ich mir vorstellen, andere Bücher von Helene Sommerfeld zu lesen. Ich bin allerdings gespannt, wie die in der Geschichte beginnende Nazizeit weiterbearbeitet wird und werde deshalb vermutlich auf die kommenden Bücher der Reihe warten.

Bewertung vom 25.11.2023
Pionéa - Loop (eBook, ePUB)
Martainn, Lucas

Pionéa - Loop (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein phänomenales Werk

Ich schreibe diese Rezension während ich mir die von Lucas Martainn komponierte Melodie - Lias Song – für dieses Buch, anhöre. Auf der Homepage des Autors, wundervoll gestaltet, kann man noch einige Informationen und weiterführende Inspirationen entdecken.
Ich habe „Pionéa“ leider als E-Book gelesen. Ich glaube, ich kaufe mir das Buch deshalb noch einmal als richtiges Buch. Mir hat gefehlt, zurück blättern zu können, Zusammenhänge zu suchen, Namen nachzuschlagen, Zeiten noch einmal nachzuvollziehen …
Das Buch hat mich von seiner ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich gebe zu, ich habe fast 3 Wochen gebraucht, es zu lesen. „Pionéa-Loop“ ist ein sehr umfangreiches Buch mit vielen Zeiten, Wendungen, Vergangenheiten, Zukunft.
Menschen treffen sich, verlieren sich (nie so ganz). Alles hängt mit allem irgendwie zusammen. Ich lese normalerweise keine Fantasyliteratur. Aber „Pionéa“ werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen. Es soll ja noch weitere Bücher geben, worauf ich mich schon freue.
Auch die vielen positiven Gedanken, philosophische Betrachtungen der Dinge haben mich unwahrscheinlich gefesselt.
Ich kann dieses Werk jedem empfehlen, der gern nachdenkt, der nicht einfach weglesen will – dafür ist dieses Buch nicht gemacht.

Bewertung vom 07.11.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


ausgezeichnet

Erzählkunst

Ich tat mich schwer mit diesem Buch. Zäh wie Kaugummi gestaltete sich das lesen des Buches „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke.
Zum einen spielen neben der Großfamilie Lindhorst noch viele andere Protagonisten eine nicht untergeordnete Rolle. Der Roman spielt in der Zeit zwischen 1890 und 1906.
Im Roman ist relativ wenig Handlung, das Leben plätschert so dahin, springt von einem Protagonisten zum nächsten. Die sehr wohl ausformulierten und künstlerisch verschachtelten Sätze neben der langatmigen Erzählweise, haben es mir erschwert, „am Ball zu bleiben“.
Wirklich elementar wichtig ist die Übersicht der handelnden Personen gleich zu beginn des Buches. So konnte ich immer wieder nachschauen, um wen es sich gerade handelt und wer mit wem …
Die Lebenssituationen der einzelnen Personen werden detailreich beschrieben.
Als ich die Leseprobe las, hatte mich die Geschichte von Georg interessiert. Der musste in Lübeck in Pension wohnen und dort zur Schule gehen, wohnt aber eigentlich in Berlin. Heute würde man sagen – er wurde in der Schule gemobbt. Seine Geschicke hatte sein Großvater bestimmt. Leider kommt Georg im Roman zwar noch vor, aber doch mehr als Randfigur. Das finde ich schade.
Der Roman ist anspruchsvoll geschrieben. Er dient nicht der kurzweiligen Lektüre und deshalb empfehle ich ihn nicht für Leser wie mich, die gern und viel lesen, sich aber leider nicht die Zeit nehmen oder nehmen können, lange nachzudenken über unspektakuläre Geschichten.

Bewertung vom 03.11.2023
Und plötzlich warst du fort
Espach, Alison

Und plötzlich warst du fort


ausgezeichnet

Wenn ein Geschwister verstirbt

Die Geschichte ist traurig, sie ist fröhlich, sie macht nachdenklich. Ich hatte den Eindruck, dass Alison Espach den Roman „Plötzlich warst Du fort“ vorrangig für jüngere Leute geschrieben hat. Ich konnte mit einigen Lebenseinstellungen nicht ganz so viel anfangen, aber trotzdem hatte mich das Buch gepackt. Ich habe es in einem Rutsch gelesen. Kathy stirbt bei einem Autounfall für den sich Sally auf ewig die Schuld geben wird. Ihr Freund, der das Auto gefahren hat, überlebt und wird auch einigermaßen wieder hergestellt. Sally passiert äußerlich nichts. Wie wird man damit fertig, wenn man ca. 13 Jahre alt ist und die große Schwester bislang immer da war und die Welt erklärt hat?
Sally überlebt, hat aber ein lebenslanges Trauma. Wie geht es einer vorher intakten Familie?
Ich konnte die Reaktion aller Protagonisten sehr gut nachvollziehen. Vielleicht hätte man hier und da etwas anders gemacht, aber wer kann das schon genau sagen, wenn derjenige in so einer Situation noch nie war.
Das Buch ist unbedingt lesenswert, auch bereits für ältere Jugendliche.