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Sikal
Wohnort: 
Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2019
Die Seidenstraße

Die Seidenstraße


ausgezeichnet

Inspiration und Information


Die Seidenstraße ist bekannt als eine der größten Handelswege der frühen Geschichte. Dass die Seidenstraße nicht nur eine Verbindung mehrerer großen Handelsdestinationen war und welche Rolle die Seidenstraße heute einnimmt, darüber findet man in diesem Buch Auskunft.

Mit der geschichtlichen Aufarbeitung der Bedeutung der frühen Seidenstraße wird dem Leser klar, warum auch heute wieder vermehrt dieser Handelsweg in die Schlagzeilen gerät. Eine Landverbindung zwischen Ostasien bis zum Mittelmeerraum die sich über Jahrhunderte gehalten hat, wird auch in Zeiten moderner Transporttechniken nicht wegzudenken sein.

Wer jetzt immer noch denkt die Seidenstraße führt von A nach B, wird bereits beim Blick auf die Karten schnell eines Besseren belehrt. So gibt es „die“ Seidenstraße nicht wirklich. Es breiteten sich viele Straßen in unterschiedliche Richtungen aus um ein Netz über das gesamte Gebiet der „Seidenstraße“ zu bilden. Diesem Netz ist die Herausgeberin des Werkes gefolgt, und nimmt uns in Ihrem Buch mit in die geschichtlichen Höhepunkte und zu den schönsten Orten.

Auch das Buch ist so aufgebaut, wie die Straße selbst. Wir begeben uns nicht von A nach B oder von Osten nach Westen. Wir unternehmen eine Reise durch die unterschiedlichsten Landschaften. Von Steppen über Berge, von Wüsten zum Meer. Von kulturellen Höhepunkten über Handelsware.

Eingeteilt in sieben Großkapitel schafft es die Herausgeberin die Seidenstraße in wundervollen Bildern und Texten zu schildern ohne dabei auf die bewährte Art von Reiseführern zurückzugreifen. Wir werden in jedem einzelnen Kapitel in die topografisch unterschiedlichen Gebiete geführt. Das alles, ohne dabei den Leser zu verwirren.

Vor jedem Kapitel sieht der Leser anhand einer Karte, wo es ihn hin verschlägt. Die Texte der einzelnen Autoren nehmen dann genauer Bezug auf die wichtigen Kapitel der Regionen. So spielt in manchen Regionen die Religionen eine größere Rolle, in anderen wieder ausschließlich der Handel. Jede Region hat ihre Eigenheit und die Bevölkerung musste damit zurechtkommen. So ist es kaum verwunderlich, dass die Transportmöglichkeiten ebenso unterschiedlich und vielfältig waren wie die Länder durch die der Handelsweg führt.

Durchgängig bebildert und mit reichlich Text versehen führt uns dieses erstklassige Buch durch eine Welt des Handels und der Kulturen, die unsere europäische Kultur erst möglich gemacht haben. 5 großartige Sterne für dieses tolle Werk.

Bewertung vom 19.11.2019
Mit wenig Geld um die Welt
Blümm, Florian

Mit wenig Geld um die Welt


ausgezeichnet

Nicht nur für Sparfüchse
Sie wollten immer schon mal nach Indien oder Sri Lanka aber ihr Chef wollte ihnen die dafür nötige Gehaltserhöhung nicht geben? Peru oder Nepal stehen bei Ihnen ganz oben auf der Reiseliste, Sie wissen aber nicht genau wie Sie diese Reisen anlegen sollen?

Ganz egal, ob Sie einen Billigtrip planen oder Sie einfach günstig an Ihr Traumziel kommen möchten – Florian Blümm hat die richtigen Tipps dafür. Mit wenig Geld um die Welt sollte ein Standardwerk für alle Reisenden sein, denn egal wie viel im Portemonnaie steckt, dort oder da lassen sich auch so ganz leicht die Kosten senken. Ein kurzer Blick auf die Seiten des Buches und schon gibt es die nächste Reise billiger.

Ob Asien Südamerika oder Afrika, der Autor der selbst all diese Länder bereist hat und das über Jahre hinweg mit weniger als 30 Euro am Tag weiß wovon er spricht. Acht Jahre ist der Langzeitreisende in der Welt unterwegs und benötigt im Schnitt gerademal 22,50 Euro pro Tag – damit kommt so mancher selbst zu Hause nicht durch…

In acht Kapiteln teilt Florian Blümm seine Erfahrungen mit dem Leser. Vom Reisen alleine bis zum Massentourismus, von Reisen auf dem Landweg bis zur Flugverspätung überall lässt sich sparen. Dessen aber nicht genug, wird der Autor auch dem inzwischen immer größer werdenden Druck in Richtung Klimaschutz und Ethik gerecht.

„Reise günstig – reise nachhaltig“ oder „sei kein Geizhals und reise ethisch“ sind nur zwei Beispiele, wie es auch anders geht – nicht immer muss beim Reisen der CO² Verbrauch ins Unendliche steigen oder die einheimische Bevölkerung ausgenutzt oder auf eine Attraktion reduziert werden.

Der Aufbau des Buches ist logisch und wird vom Autor auch genau erläutert. Nicht alle Tipps sind für jedermann geeignet, was aber der Qualität des Buches keinen Abbruch tut. Die Reiseziele sind allesamt nicht unbekannt und lohnen gesehen zu werden. Zu guter Letzt, bekommt der Leser auch noch Packlisten, Weblinks und Inspirationen mit auf den Weg gegeben. Auch Tipps für die langweiligeren Tage (falls es solche auf so einer Reise geben sollte) wie Musik oder digitale Lesemöglichkeiten fehlen nicht. Wer seine Reise auch noch fotografisch dokumentieren möchte und sich nicht sicher über die ebenfalls günstigen Möglichkeiten ist, bekommt auch hierzu nützliche Vorschläge. 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2019
Die Welt im Durchblick

Die Welt im Durchblick


ausgezeichnet

Für alle, die den „Durchblick“ haben möchten…
Gerade selbst aus dem Krankenhaus entlassen, wurde mir eben wieder richtig bewusst, was es für einen Arzt bedeutet beispielsweise einen Fremdkörper im Gewebe sichtbar machen zu können. Ohne großes Suchen wird der Schnitt an der richtigen Stelle gesetzt und der Fremdkörper mit der Pinzette entfernt – fertig. Der Patient ist dankbar und macht sich um die Technik weiter keine Gedanken.

Was hinter dieser Technologie steckt, ist aber bemerkenswert und wozu sie inzwischen eingesetzt wird umso mehr.

Dieses Buch zeigt auf beeindruckende Art, die Vielfalt der Möglichkeiten in der die Röntgentechnologie zum Einsatz gelangt. Medizin, Kunst, Technik oder Archäologie sind nur einige der Kapitel mit welchen sich die Röntgentechnik befasst. In der Medizin nicht mehr wegzudenken und für jeden bekannt, ist dieses Einsatzgebiet nur noch ein verschwindend kleiner Teil der Röntgentechnologie.

Die Herausgeber (beide sind Koryphäen auf ihrem Gebiet) zeigen dem Leser, was alles möglich ist.

Die bekannten Schwarz-Weiß-Bilder aus dem Krankenhaus sind mittlerweile nicht nur dort überholt – Farbe und Dreidimensionalität sind auch in der Medizin bereits Standard. Diese farbliche Wiedergabe der Aufnahmen und die Darstellung in drei Dimensionen, lassen das Röntgenverfahren zu einem Werkzeug werden, das in allen menschlichen Bereichen kaum noch wegzudenken ist.

Durchgängig bebildert zeigen uns die Herausgeber dieses Werkes die Möglichkeiten und Einsatzgebiete. Dass es nicht ganz leicht ist, solche Bilder entstehen zu lassen, wird in den Texten erläutert. So erhält der Leser einen vollkommen neuen Einblick in eine Technologie, die uns schon beinahe so banal wie die tägliche Fotografie erscheint. Das vielmehr dahinter steht als nur das einfache „Knipsen“ von Bildern, wird bei der Lektüre unmissverständlich und auf eindrucksvolle Weise klar.

In sieben Kapiteln und auf 150 Seiten dürfen wir eine Welt voller Wunder entdecken. Auf das der Leser den Durchblick erlangen mag… 5 Sterne für dieses beeindruckende Werk.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2019
Glaub nicht alles, was du denkst
Reinwarth, Alexandra

Glaub nicht alles, was du denkst


gut

Wer glaubt schon was er denkt?

Wieder nur ein Ratgeber, der verspricht was er nicht halten kann?

Die Autorin erzählt uns gleich zu Beginn – ja sogar im Vorwort – dass Ratgeber nicht funktionieren können. Was aber halten wir dann da in der Hand? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher und beschließe mich auf die nächsten paar Seiten einzulassen. Hört sich ja alles nicht schlecht an, was mir die Autorin hier zu erzählen versucht. Charmant und witzig (an manchen Stellen für meinen Geschmack zu sehr) wird die Funktion unseres Denkens beleuchtet.

Fast könnte man meinen, man liest Sigmund Freud und sein Strukturmodel der Psyche wenn einerseits unser Denken Unfug mit uns treibt und es uns andererseits im Zaum zu halten versucht. Nach einigen Kapitel muss ich mich allerdings geschlagen geben – ich stelle fest, ich halte wieder nur einen Ratgeber in den Händen – wenn auch einen, der durchaus flüssig und humorvoll zu lesen ist.

Ich finde mich immer wieder auf der Couch von Freud wieder, wenn mein Es und mein Überich miteinander im Clinch liegen. Bei Alexandra Reinwarth handelt es sich um einen Clown und einen seriösen Herrn in unseren Köpfen. Bei beiden, der Autorin und bei Freud, bleibt jedoch einer auf der Strecke – nämlich ICH.

Zwischendurch – genauer gesagt nach jedem Kapitel - habe ich die Möglichkeit in vorgefertigten Kästen meine eigenen Grabenkämpfe zu dokumentieren und zu analysieren. Fragen zum Thema kann ich hier auf mich (oder vielleicht mein ICH) ummünzen, um zu sehen, welche Denkfehler mir anheim sind.

Erzählt uns die Autorin zu Beginn, dass Ratgeber nicht funktionieren, so bin ich durch die Lektüre dieses Buches zumindest daran erinnert worden, mich selbst wieder öfters zu hinterfragen und meine Handlungen ein wenig von der Außensicht zu betrachten.

Aber warum funktionieren nun Ratgeber nicht wirklich?

Schafft es die Autorin nun, ihre Versprechungen wahr zu machen und uns zu erklären warum Ratgeber nicht funktionieren – und das in einem Ratgeber der ja nicht funktionieren kann? WIE er funktionieren könnte, finden wir beim aufmerksamen Lesen bestimmt heraus. Beim selben aufmerksamen Lesen stellen wir aber fest, WARUM er nicht funktionieren kann.

250 Seiten Unterhaltung stellen am Ende nicht den Anspruch wirklich der ultimative Ratgeber zu sein. Kurzweilig zu lesen und eine andere Art den Menschen die menschliche Psyche ein wenig näher zu bringen. Dafür gibt es von mir 3 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.11.2019
Legenden
Gran, Wolfgang Maria

Legenden


sehr gut

Sportjournalist und Sportfotograf auf gemeinsamen Wegen

In 12 Kapitel plus einem Anhang werden die Schisportlegenden vom Sport-Journalisten Wolfgang Maria Gran und dem Sport-Fotografen Andreas Schaad aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet.

Beim vorliegenden Werk handelt es sich um ein Kompendium, welches einen raschen Einblick auf die vergangenen Jahre des Schisports ermöglicht, aber auch bei näherer Beschäftigung damit, die Laufbahn einzelner alpiner Schisportlerinnen und -sportler genauer beleuchtet. Der Aufbau des Buches scheint auf den ersten Blick ein wenig ungewöhnlich und verwirrend wenn es um die Biographien einzelner Sportler geht. Genau dieser Aufbau ermöglicht es aber, die einzelnen Sportler in deren unterschiedlichen Lebensphasen und Disziplinen kennen zu lernen.

Mit wenigen Ausnahmen kommen die Namen immer wieder vor – wie in einer Geschichte, die erzählt wird – und genau um diese Geschichte geht es. Die Legenden dieser Geschichte sind die Protagonisten des Buches.

Die Ausnahmen, welche deshalb nicht weniger Beachtung erfahren, spielen zu Beginn der Geschichte und auch in der Mitte des Buches immer wieder kleinere und größere Rollen. Diese Rollen sind angelegt als Wegbereiter des alpinen Skisports, als Ausnahmesportler oder aber auch als tragische Geschichten wie jene des Erik Schinegger.

Ab Seite 86 befasst sich das Kapitel „Die Spezialisten“ mit den Legenden des Skisports und die Überschrift dieses Kapitels sagt schon sehr viel über die beschrieben Charaktere aus:

„Wer mit durchschnittlich 100 km/h über blankes Eis rast, muss schon sehr speziell sein“

Und genauso speziell ist dieses Buch zu lesen und aufgebaut. Mitreißende Geschichten, interessante Fakten, persönliche Schicksale oder auch ganz spezielle Highlights aus dem Leben der Schistars.

Durchgängig bebildert, wird der ältere Leser wieder zurück in die Kindheit versetzt, als Franz Klammer im durchgängig gelben Rennanzug 1976 Geschichte schrieb – oder Rosi Mittermaier ihre olympischen Medaillen präsentierte.

Auch wenn sich der Schizirkus in jüngster Zeit zu einem immer größer werdenden kommerziellen Spektakel entwickelt hat, gelingt es den beiden Autoren auch die jüngeren Geschichten dieses Sports auf die gleiche Weise einzufangen.

Es gibt sie nicht in diesem Buch - die alten Helden und die neuen Stars. Es werden alle auf die gleiche Art und Weise behandelt und beschrieben. Fast bekommt man den Eindruck, es würde sich um eine große Familie handeln – und nicht nur ein harter Kampf um den ersten Platz. 4 Sterne

Bewertung vom 17.11.2019
Im Norden
Bacher, Isabelle

Im Norden


ausgezeichnet

Bilder, welche an Faszination kaum zu überbieten sind

Isabelle Bachers Mutter kommt aus Norwegen. Ob es wirklich daran liegt, dass es die Autorin immer schon in den hohen Norden zieht, lässt sich nicht sagen. Sie selbst geht jedoch davon aus und verlegt 2013 ihren Lebensmittelpunkt dahin.

Von Freunden und Verwandten bestenfalls nicht verstanden, im schlechtesten Fall als verrückt bezeichnet, lässt sich Isabelle Bacher nördlich des Polarkreises nieder. Wetter, langen Nächten und manch anderen Widrigkeiten trotzend, entsteht dieses Buch.

Oft fernab von den letzten Dörfern verbringt die Autorin ihre Wochenenden und Urlaube darauf wartend, dass sich vor ihr genau jenes Bild zeigt, welches sie gerade im Kopf hat. Und welche Bilder sie dabei vor ihrem geistigen Auge sieht, können wir in diesem Bildband bestaunen.

Mit wenigen Worten beschreibt die Autorin die Regionen, in denen sie ihre Aufnahmen macht und weckt dabei die Sehnsüchte der Leser.

Selbst bereits in den selbigen Gefilden unterwegs gewesen, versteht man, welche Empfindungen die Autorin antreibt und am liebsten würde man die Koffer packen und sich aufmachen.

Doch auch Menschen, welche weniger mit dem hohen Norden verbunden sind oder lieber im Süden Urlaub machen, werden nicht umhin kommen, die Bilder als faszinierend und die Beschreibungen als mittreißend oder bezaubernd zu finden.

Von Spitzbergen über Troms in die Finnmark, auf den Lofoten und den Vesterolen, überall entstehen Fotos, die mystischer kaum sein können und den Betrachter mit einem unaussprechlichen Gefühl von Fernweh zurücklassen.

„Absolut alles riecht dann so, als hätte man es gerade aus dem Meer geholt“

5 Sterne für diesen wunderbaren Ausflug in den hohen Norden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2019
High Diver
Duque, Orlando

High Diver


ausgezeichnet

Hinter faszinierten Bildern eine faszinierende Geschichte

Wenn in diesem Buch ab der Seite 168 von der Ästhetik der Sprünge gesprochen wird – „Jedem Sprung wohnt seine eigene Ästhetik inne.“ – weiß der Leser schon lange, was damit gemeint ist.

Und die angesprochene Ästhetik bezieht sich nicht nur auf die Bilder, die sich durch das Buch ziehen, sondern eben auf unsäglich viele Einzelheiten in den fotografischen Aufzeichnungen. Oft ist es als könnte man die nächste Bewegung, die kommende Drehung oder das kurz bevor stehende Eintauchen auf demselben Bild sehen. Dann wieder scheint der Sportler Orlando Duque in der Luft zu hängen und sich aus allen Zwängen befreit zu haben.

Die Geschichte dieses Sportlers wird in diesem Buch mit nur wenigen Worten beschrieben. Doch auch diese Worte geben wieder, was auf den Bildern zu sehen ist - ein leidenschaftlicher Sportler, der sein Leben für den perfekten Sprung hergibt.

Durchgängig bebildert taucht der Leser sprichwörtlich in die Welt des Sportlers Orlando Duque ein. In seine Geschichte, in seine Erfolge und in seine Tiefen. Auf über 200 Seiten werden in 10 Kapitel die Stationen des Sportlers gezeigt. Stationen, die den Betrachter des Buches an jeden dieser Orte mitnehmen.

Jede einzelne Seite, jeder Satz und jedes Bild, lassen den Leser teilhaben an einem Sport, der so einfach aussieht und doch technische und körperliche Höchstleitungen abverlangt. Doch das gehört dazu - der Sportler muss bei höchster Konzentration und körperlicher Anstrengung auch noch entspannt wirken…

5 Sterne für dieses faszinierende Schauspiel.

Bewertung vom 17.11.2019
Geisterfahrer / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.2
Opoczynski, Michael

Geisterfahrer / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.2


sehr gut

Mafia und Autoindustrie

Schutzgelderpressungen in Sizilien beunruhigen heute fast niemanden mehr – sie gehören zum Leben in Süditalien wie die Müllberge aus dem Norden. Aber was, wenn diese Methoden nach Deutschland übergreifen?

Der Besitzer eines italienischen Restaurants kann die Forderungen seiner Beschützer nicht mehr bedienen, er erklärt dies in einem Brief. Kurz danach fällt sein Lokal einem Brandanschlag zum Opfer. Der zweite Fall der Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen scheint ein aussichtsloser Kampf zu sein. Denn wer lässt sich schon gerne mit der Mafia ein?

Gleichzeitig meldet sich ein junger Mann aus Amerika bei den Gesellschaftern und bittet um Hilfe. Sein Anliegen führt die Mitarbeiter in die Kreise der Automobilindustrie und lässt einen Blick auf das Luxusleben der deutschen Automobilhersteller und deren Machenschaften werfen.

Humorvoll und mit einem Augenzwinkern in Richtung Süditalien gelingt es dem Autor den ersten Fall ein wenig vergessen zu machen. Waren hier so viele Charaktere im Spiel, dass es dem Leser kaum noch möglich war dem Geschehen zu folgen, gestaltet es sich in diesem Teil wesentlich einfacher die Handlung zu durchschauen.

Zwei Erzählstränge werden aufgebaut und zeitversetzt durchlaufen, beide mit sehr viel Humor und dennoch nicht unglaubwürdig.

Dem Autor gelingt es, trotz anfangs scheinbar weit hergeholten Theorien, den Leser in seine Geschichten einzubinden und ihm über weite Strecken einen glaubhaften Plot zu liefern.

Wer bei „unkonventionellen Maßnahmen“ an Mord und Totschlag im Namen des Gesetzes denkt, hat jedoch die Rechnung ohne die Gesellschaft gemacht. Ohne Blut und ohne wirkliche Gesetzesüberschreitungen gelingt es den Gesellschaftern die Fälle zu lösen – mehr oder weniger auch glaubwürdig für den Leser.

Und gerade an dieser Glaubwürdigkeit spießt es sich ein wenig – bei genauer Betrachtung…

Wer dieses Buch jedoch als unterhaltsamen Krimi liest, wird seine Freude daran finden. Und man muss ja nicht jede Handlung in einem Krimi genau hinterfragen. 4 Sterne

Bewertung vom 17.11.2019
Die Abenteuer eines Naturfreundes
Attenborough, David

Die Abenteuer eines Naturfreundes


ausgezeichnet

Auf der Jagd nach exotischen Tieren

Mitte des 20. Jahrhunderts macht sich ein junger Filmassistent auf Reisen und soll einer der berühmtesten Naturfilmer unserer Zeit werden. Sein Name - David Attenborough, seine Passion –exotische Tiere.

Mit dem Gedanken, Tiere auf verständliche Weise einem Publikum nahe zu bringen, die man ansonsten nicht zu sehen bekommt, erfindet der Naturforscher ein neues TV-Format und bereist dafür die entlegensten Winkel der Erde. Drei seiner Reisen und Erlebnisse sind in diesem Buch zusammengefasst und erlauben es dem Leser seine Abenteuer mitzuerleben – und es zahlt sich aus.

David Attenborough schildert in seinen Reiseberichten wie er in Guyana Faultiere ausfindig macht und Riesenschlangen fängt. Er erzählt von den einheimischen Völkern und von englischen Auswanderern, von Vampiren und Meerjungfrauen.

Humorvoll und spannend schildert der Autor seine erste Reise nach Südamerika und fesselt seine Leser nicht nur durch detailreiche Schilderungen der dort heimischen Tierwelt sondern erzählt von seiner Reise so, dass es fast unmöglich wird, das Buch aus den Händen zu legen. Wenn Sir David Attenborough uns dann weiter mittnimmt nach Indonesien um auf Komodo Drachen zu fangen, macht er das nicht minder humorvoll aber ebenso mit Spannung geladen. Der Leser darf in diesem zweiten Buch (immer wieder durch lustige Begebenheiten mit dem Fahrzeug unterbrochen) von Bali über Borneo nach Komodo reisen.

Als Höhepunkt stehen auf dieser Reise die Drachen am Programm. Heute besser bekannt als Komodo-Warane waren diese wunderbaren Geschöpfe zur Zeit Attenboroughs mehr Legende als tatsächlich lebende Wesen. David Attenborough bereitet der Legende von Drachen jedoch ein Ende und schafft es selbst diese Tiere einem breiten Publikum zu präsentieren und deren Lebensgewohnheiten zu beschreiben.

Die dritte Reise und somit das letzte Buch lassen uns mit dem Forscher durch Paraguay reisen – beinahe eine Luxuskreuzfahrt verglichen mit den vorhergehenden Reisen – so scheint es zumindest zu Beginn. Nun erfährt der Leser auch die ungewöhnliche Art wie man wilde Tiere halten kann und wo man einen Riesen findet. Gegen Ende dieser Reise erzählt David Attenborough auch noch wie man eine Menagerie an Tieren nach Europa transportiert und welchen Gefahren man auf diesem Weg begegnet.

Kaum ein Kapitel, in dem Attenborough nicht eine humorvolle Episode zum Besten gibt. Kaum ein Kapitel, in dem der Leser nichts von den Gefahren und Herausforderungen der Tierfilmerei zu Zeiten des Forschers erfährt. Das Buch fesselt von der ersten Seite an und lässt bis zum Ende nichts dieser Faszination vermissen. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne.