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Benutzername: 
Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 898 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2012
Bernsteinerbe / Die Wundärztin Bd.3
Rehn, Heidi

Bernsteinerbe / Die Wundärztin Bd.3


ausgezeichnet

Heidi Rehn steht für unterhaltsamen und spannenden Lesegenuss!

Magdalena und Carlotta leben seit 4 Jahren in Königsberg. Carlotta beginnt, sich in den Medicus Christoph zu verlieben, was ihrer Mutter missfällt. Als die Stadt vom Kurfürsten belagert wird, trifft sie Mathias wieder. Allerdings steht er dieses Mal auf der Seite der Belagerer ...

Die Autorin hat mich auch mit diesem Buch wieder gefesselt und ich habe es verschlungen. Der Schreibstil ist lebendig und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Es ist das dritte (und letzte) Buch um Magdalena, aber ich denke, daß man auch ohne die vorigen Bände ein schönes Leseerlebnis haben kann. Dieses Mal geht es hauptsächlich um ihre Tochter Carlotta, die mit ihren 17 Jahren sehr weltoffen ist.

Eigentlich soll sie das Kontor mit ihrer Mutter führen, aber sie sieht sich lieber als Wundärztin. An Christophs Seite hofft sie, in der Medizin weiter eintauchen zu können. Daß die Familien zerstritten sind, kümmert sie nicht. Als Mathias auftaucht, wird sie mit der Vergangenheit konfrontiert, die sie lieber vergessen würde.

Magdalena und Carlotta sind nach vier Jahren immer noch Außenseiter im Ort und die vielen Neider machen ihnen das Leben schwer. Durch Missverständnisse und Lügen geraten sie in schlimmen Verdacht und müssen sogar fliehen...

Das Ende ist wundervoll gestaltet und ich habe das Buch mit einem Lächeln zugeklappt. Ich hätte zwar gerne noch länger gelesen, aber irgendwann muß auch das schönste Buch zu Ende sein. Ich freue mich schon auf das nächste Werk dieser Autorin und kann es kaum erwarten, darin einzutauchen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2012
Neckarhaie
Doll, Henry

Neckarhaie


gut

Mit einem besseren Ausgang wäre das Buch ein Highlight.

Longimanus hat sich den Namen selbst gegeben. Nach Vorbild des Carcharhinus longimanus, dem ozeanischen Weißspitzenhai. Er lebt von Betrug, den er als "Erfordernis des emotionalen Überlebens" ansieht. Als er in der Zeitung vom Stiftungsvermögen der Stadt Heilbronn in Höhe von 24 Millionen Euro liest, hat er ein neues Ziel. Er macht sich auf den Weg, den Bürgermeister Mauler aufzusuchen und ihm ein Geschäft vorzuschlagen, bei dem dieser das Kapital der Bürgerstiftung vermehren kann.

Das Buch ist verständlich geschrieben. Ich konnte mir die einzelnen Figuren und die Situationen bildlich vorstellen. Longimanus wird als gut aussehender, netter Mann dargestellt, der verschiedene Identitäten annimmt. Als Dr. Schiller-Klug tritt er dem Bürgermeister entgegen. Die Vorgehensweise des Betrügers liest sich wie ein Handbuch für den "selbst gemachten Gauner". Ich glaube allerdings nicht, dass es wirklich so einfach ist.

Der Hauptamtsleiter Oswald Rettich bemerkt, dass die Bestellungen im Rathaus nicht korrekt sind. Schon seit vier Jahren, er hat sie nur bisher nicht kontrolliert sondern nur abgesegnet. Er geht mit seinen Beweisen zur Polizei, um den Bürgermeister zu stürzen. Doch Mauler hat auch dort Freunde ...

Longimanus war mir überraschenderweise sehr sympathisch, im Gegensatz zum Bürgermeister. Und ich habe ihm den Erfolg irgendwie gewünscht. Oswald Rettich war ein eher unscheinbarer Mann, der sich selbst bemitleidet.

Die Spannung in dem Buch war fast spürbar und ich habe das Buch nur sehr ungern aus der Hand gelegt. Gegen Ende gab es Verwicklungen, die erschreckend waren und den wahren Charakter des Bürgermeisters zeigten. Das Ende war für mich unglücklich gewählt. Wegen des undurchsichtigen Endes gebe ich zwei Punkte Abzug.

Bewertung vom 26.06.2012
Abstauber / Hauptkommissar Falk Tauner Bd.1
Goldammer, Frank

Abstauber / Hauptkommissar Falk Tauner Bd.1


sehr gut

Korruption und Macht sind eine gefährliche Mischung!

Hauptkommissar Tauner ist stinksauer: Die Behörde hat eine Urlaubssperre verordnet, weil die deutsche Fußballnationalmannschaft ein Testspiel bestreitet. Dabei wollte er doch gerade deswegen frei haben, weil er mit Fußball nichts anfangen kann.
Mitten in der Nacht wird er zu einem Tatort gerufen: Schüsse auf ein Auto, ein Verletzter und ein Toter. Der Verletzte ist der Bundestrainer, er ist gefahren, weil sein Assistent zu müde war. Also galt der Anschlag ihm - doch wer wollte seinen Tod? Die Liste der Leute mit einem möglichen Motiv scheint endlos ...

Der Schreibstil war gut verständlich. Der Handlungsort ist Dresden, könnte aber genauso gut in jeder anderen Stadt sein. Ich konnte mich in die einzelnen Figuren sehr gut hineinversetzen. Die Polizei tappt im Dunklen und ich konnte mir die schwierige Ermittlungsarbeit genau vorstellen. Die Gruppe um Falk Tauner ist mir ans Herz gewachsen - nur die Staatsanwältin war mir äußerst unsympathisch. Die Untersuchung der Tat war sehr aufwendig. Die raue Art von Falk Tauner fand ich klasse. Das Ende war für mich eine totale Überraschung, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2012
111 Orte auf Mallorca, die man gesehen haben muss
Liedtke, Rüdiger

111 Orte auf Mallorca, die man gesehen haben muss


sehr gut

ein Ideenratgeber

In diesem Buch sind 111 Sehenswürdigkeiten aufgeführt. Jeweils auf einer Doppelseite ist links eine Beschreibung des Ortes mit Hintergrundinformationen und auf der rechten Seite gibt es ein oder zwei Bilder dazu und eine Anfahrtsbeschreibung, sowie die Öffnungszeiten.

Der Autor zeigt mit diesem Buch, daß Mallorca mehr zu bieten hat wie nur Ballermann. Man bekommt 111 Ideen, was man sich auf Mallorca ansehen kann (!). Ob es sich dabei wirklich um unbekannte Orte handelt, kann ich nicht beurteilen. Auch sind für mich einige Plätze nicht interessant, sodass ich mir diese mit Sicherheit nicht ansehen werde. Aber es gibt auch einige Stellen, die mich neugierig machen. Sehr interessant fand ich die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Punkten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2012
Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt
Heldt, Dora

Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt


sehr gut

Ein schönes Buch, das zeigt, daß das Leben mit 50 noch nicht zu Ende ist.

Doris steht kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag. Sie mag ihn aber nicht feiern. Kurzerhand nimmt ihr Mann die Sache in die Hand und lädt Freunde und Bekannte zu einer Überraschungsparty ein.

Das Buch lässt sich locker lesen. Die einzelnen Charaktere wurden sehr detailliert beschrieben und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Doris hat sehr unter den Schwankungen der Wechseljahre zu leiden. Und unter ihrer dominanten Mutter, die ihr immer vorhält, was sie besser machen soll. Ihr Sohn ist inzwischen 24 und hat endlich seine erste Freundin. Das Kennenlernen beim Abendessen war eine Katastrophe.

Ihre beiden Freundinnen, mit denen sie schon zur Schule gegangen ist, werden ebenso gut dargestellt. Anke ist sehr konservativ und lässt sich von anderen ausnutzen. Und Katja ist eine selbstbewusste Frau, die sich an strenge Diäten und Fitnessprogramme hält, damit sie ihre jugendliche Figur nicht verliert. Nachdem ihr Verhältnis zu einem verheirateten Mann in die Brüche gegangen ist, hat sie jetzt wieder einen Lover, der vom Alter her ihr Sohn sein könnte.

Kurzerhand lud Doris ihre Freundinnen für drei Tage in ein Wellnesshotel ein, um einer Feier zu entgehen und sich wie früher in ihrer Schulzeit zu fühlen. Allerdings erfährt sie durch ein Telefonat mit ihrer Mutter von der Party und ihre Stimmung ist im Eimer. Aber das ist noch nicht alles: in dem abgeschiedenen Hotel trifft Anke ihre frühere Nachbarin und das reist alte Wunden auf. Und auch Katja trifft auf einen Bekannten: ihr ehemaliger Partner samt Frau. Und Doris kennt die beiden.

Ich fand das Buch amüsant und musste oft schmunzeln. Der Schreibstil ist sehr lebensnah und die Figuren wirken sehr real. Es wurden Probleme aufgearbeitet und über Zukunftsängste gesprochen. Für manche Frauen ist die 50 wirklich ein Schreckgespenst - aber wenn man Freunde hat, dann übersteht man alles...

29 von 55 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2012
Stille Post in Kleinöd
Gerwens, Katharina;Schröger, Herbert

Stille Post in Kleinöd


weniger gut

langatmig und träge

Joseph Langrieger will nachts unerlaubterweise seine Odelgrube leeren, weil es unsagbar stinkt. Beim Hinabsenken der Saugpumpe stößt er auf einen Widerstand und denkt zuerst an einen Streich seiner Enkel. Doch es handelt sich um eine Leiche: ein etwa 30-jähriger Mann wurde mit durchschnittener Kehle in der Grube versenkt. Franziska Hausmann wird an den Tatort gerufen und übernimmt die Ermittlungen.

Das Buch ist in leicht bayrischem Dialekt geschrieben. Das Geschehen wurde detailliert beschrieben und auch die Figuren konnte ich mir bildlich vorstellen.
Der Tatort liegt in einer kleinen Gemeinde, die nur aus der Hauptstraße und 14 Häusern besteht. Die Leute sind sehr kontaktscheu und Franziska hat es dadurch unheimlich schwer, irgendetwas zu erfahren. Auch privat läuft es nicht gut. Mit ihrem Ehemann kriselt es, obwohl sie gehofft hat, dass sich das mit dem neuen Job ändert. Schließlich ist es auf dem Land nicht so hektisch wie in München.
Das Opfer selbst war ein zurückgezogener junger Mann, der bei seinen Eltern auf einem etwas abgelegenen Gutshof lebte.
Auch die Dorfbewohner wurden gut beschrieben und nach und nach kamen sonderbare Dinge ans Licht.

Auch wenn ich mich gut in dem Buch zurechtgefunden habe, so hat mir beim Lesen die Spannung gefehlt. Die eintönige und monotone Lebensweise der Dorfbewohner hat sich auf den Schreibstil übertragen. Auch wenn ich die Geschichte interessant fand, so war sie für mich doch etwas fad. Ich mußte mich mehrmals zwingen weiter zu lesen. Am Ende klärte sich der Mord auf, auch einige andere Zwischenfälle konnten gelöst werden. Trotzdem überwiegt bei mir das negative.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2012
Wackelkontakte
Leipert, Sabine

Wackelkontakte


sehr gut

zwischenmenschliche Verwicklungen, die humorvoll beschrieben sind

Es ist Silvester und Karina steht mit dem geliehenen LKW, auf dem ihre gesamten Habseligkeiten sind, vor ihrer neuen Wohnung. Eigentlich sollte sie von ihrem neuen Nachbarn den Schlüssel bekommen, aber mit zwei Stunden Verspätung ist auch der Nachbar nicht mehr da. In zwei Stunden fängt das neue Jahr an und sie sitzt mit ihren beiden Freundinnen auf der Ladefläche. Ihr Freund hat sie aus der Wohnung geworfen, nachdem er sie mit einem anderen Mann erwischt hat. Und der Mann war ausgerechnet derjenige, in den sich ihre Freundin verguckt hat. Ihren Job ist sie auch los, denn ihrem Ex gehörte die Redaktion, in der sie arbeitete.

Der Schreibstil ist locker und amüsant. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und die einzelnen Figuren wurden sehr gut dargestellt. Karina ist eine junge Frau, die mit 30 Jahren ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Sie war mir sympathisch, auch wenn ich ihre Affären nicht gut heißen konnte. Sie ist leichtgläubig, aber auch stur und hat eine große Klappe, die manchmal unüberlegte Äußerungen ausstößt. Ihr neuer Nachbar ist eigentlich ein netter Mann, aber sie kann nicht über ihren Schatten springen und möchte ihn mit ihren schnippischen Sprüchen auf Abstand halten. Auch weil sie ihre Freundin nicht schon wieder vergraulen möchte, denn diese möchte gerne mit ihm anbandeln.
In ihrem neuen Job ist sie ebenfalls nicht sonderlich glücklich, denn sie muss Horoskope schreiben und ihr Chef hat ihr angedroht, sie nach der Probezeit nicht zu übernehmen. Als sie dann auch noch die Kündigung für die Wohnung bekommt, hat sie ihre ganze Wut in die Horoskope gepfeffert und dabei mit allen abgerechnet, die ihr übel mitgespielt haben.

Ein amüsantes Buch, das zur lockeren Unterhaltung bestens geeignet ist. Ich musste oft lachen, aber auch weinen und habe mit Karina gelitten und gefiebert. Das Ende war turbulent, aber toll. Wer allerdings eine tiefgründige Lektüre erwartet, wird enttäuscht.

Bewertung vom 12.06.2012
Schnapsleiche
Trinkaus, Sabine

Schnapsleiche


sehr gut

Die Wahrheit kommt doch noch ans Licht.

Britta Brandner ist angestellt bei der Familie Hutschendorf als hauseigene Physiotherapeutin. Sie wohnt mit der Hausdame Margot im Gärtnerhaus am Rande des Anwesens. Die Familie Hutschendorf besteht aus Lucia, ihrem Sohn Walter Drei, ihrem Vater Walter Zwo, ihrer Großmutter Agathe und ihrer Stiefmutter Chantal.
Eines Tages ist Walter Zwo verschwunden und Agathe fordert Britta auf, ihn zu suchen. Aber auch Lucia und Chantal beauftragen Britta und Margot mit der Suche. Allerdings möchten alle, daß ihre Geheimnisse nicht aufgedeckt werden...

Das Buch ist gut verständlich geschrieben und ich konnte mir alles genau vorstellen. Die einzelnen Figuren wurden charakteristisch gut beschrieben und auch die Umgebung konnte ich vor meinem inneren Auge bildlich sehen.
Die Suche nach Walter Zwo gestaltete sich als sehr schwierig. Vor allem, weil alle Familienmitglieder irgendwas verheimlichen, was nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll.
Im Prolog wurde von einer Leiche berichtet, die beseitigt wurde. Als Leser wurde ich dadurch irritiert...
Die Autorin hat es geschafft, mich zu fesseln und ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Spannung, Feingefühl, Überblick und Klischee herzustellen. Das Ende war überraschend und nicht vorhersehbar. Alles wurde aufgeklärt und weitere Fälle sind möglich.