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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2021
Jommeke - Die Gurkenprinzessin
Nys, Jef

Jommeke - Die Gurkenprinzessin


ausgezeichnet

Ein gewitztes Kerlchen und seine Freunde auf turbulenter Rettungsmission: spannend, unterhaltsam und abenteuerlich!

Inhalt:

Prinzessin Sangriana, Tochter des Königs Silberbart wurde entführt!

Jommeke und seine Freunde sind sofort mutig zu Stelle, um die Prinzessin aus den Fängen der Piratenbande zu befreien.

Ein ausgeklügelter Plan muss her! Ob der Zwillingsbruder des fiesen Piratenkapitäns ihnen helfen kann?



Altersempfehlung:

ab 8 Jahre



Mein Eindruck zur Comic-Reihe:

Bereits seit über 50 Jahren begeistern in Belgien die Abenteuer aus der Feder des Zeichners Jef Nys.

Die Comics mit dem kleinen Blondschopf Jommeke und seinem Papagei Flip sind in sich abgeschlossen. Man kann mit jedem beliebigen Band starten, da zu Beginn mit Bild und Kurzbeschreibung die wichtigsten Personen vorgestellt werden. Vom allwissenden Professor, fiesen Gegenspieler und zwei dümmlichen, aber liebenswerten Gaunern ist alles dabei.

Der frankobelgische Stil ist bereits in den Illustrationen erkennbar und so reiht sich Jommeke optisch in Comic-Reihen wie z. B. Tim & Struppi hervorragend ein.

Die Abenteuer sind kindgerecht, zeitlos und gewaltfrei.



Mein Eindruck zum Abenteuer "Gurkenprinzessin":

Comics begeistert seit jeher Groß und Klein. Auch das Abenteuer rund um die Befreiung der Prinzessin besticht durch Witz, sympathische Charaktere und farbenfrohe Illustrationen.

Nicht nur der Hauptcharakter ist sympathisch und mit Liebe gestaltet. Bei den Nebenfiguren gefallen die frechen und witzigen Sprüche des Papagei Flip, die genialen Erfindungen des zerstreuten Professors Gebelijn sowie der verliebte Filiberke.

Zusätzlich sorgen Running Gags, das Spiel mit Klischees (betrunkene Piraten, schusseliger Professor, guter Zwilling/böser Zwilling) und verrückte Situationen für Lacher.


Für junge Leser ist der Comic spannend, unterhaltsam und witzig und für ältere gibt es innerhalb der Szenen einige Anspielungen zu entdecken.

Eine Leseempfehlung für Fans frankobelgischer Comics!



Fazit:

Band 6 einer lustigen und abenteuerlichen Comic-Reihe.

Ein sympathischer Protagonist mit Herz und Charme, der dank der Unterstützung seiner Freunde ein spannendes und unterhaltsames Abenteuer bestreitet.

Mit Humor erzählt, ergänzt durch wundervolle Zeichnungen und ein Lesevergnügen für die ganze Familie.

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Rezensierte Ausgabe: "Jommeke - Die Gurkenprinzessin" aus dem Jahr 2012

Bewertung vom 12.08.2021
Der Leuchtturmwärter und ich
Morpurgo, Michael

Der Leuchtturmwärter und ich


ausgezeichnet

Eine herzerwärmende und berührende Geschichte für Jung und Alt: der Beginn einer Freundschaft und ganz besonderen Verbundenheit. Atmosphärisch illustriert.

Inhalt:

1926:

Allen Williams reist mit seiner Mutter nach dem Tod seines Vaters von New York per Schiff nach Liverpool.

Kurz vor Puffin Island (Scilly-Inseln, Cornwall) sinkt das Schiff in einem fürchterlichen Sturm. Die Passagiere, 30 Männer, Frauen und Kinder werden durch den Leuchtturmwärter Benjamin Postlethwaite aus dem eisigen Meer gerettet.

Der alte Ben schenkt Allen ein selbstgemaltes Bild zum Abschied, welches den fünfjährigen Jungen von nun an überallhin begleitet.

Die Jahre vergehen und Allen kann den Leuchtturmwärter einfach nicht vergessen.

Er beschließt, zurück zu Puffin Island zu reisen.



Altersempfehlung:

ab 8 Jahre



Illustrationen:

Der Zeichenstil von Benji Davies verzaubert große und kleine Leser. Seine detaillierten und liebevoll gestalteten Illustrationen erwecken die Charaktere zum Leben. Den leicht mürrischen Einsiedler wie auch den aufgeweckten Allen schließt man sogleich ins Herz.

Wer das Meer liebt, wird sich in den vielen Kleinigkeiten und der wunderbare Kulisse verlieren.

Durch Zeichnungen der tosenden, rauen See erschafft Benji Davies beispielsweise eine beeindruckende wie bedrohliche Atmosphäre und zugleich gelingt ihm immer wieder der Wechsel zur friedlichen Idylle, den niedlichen Papageientauchern, dem schmökernden Allen uvm.



Mein Eindruck:

Ich habe schon einige Bücher von Michael Morpurgo gelesen (leider gibt es nur wenige in deutscher Übersetzung) und habe mich sehr auf diese berührende Geschichte gefreut.

Einfühlsam und kindgerecht erzählt Allen seinen Lebensweg, der nach der Schicksalsnacht vor Puffin Island nicht weniger emotional weitergeht. Seine Mutter und er ziehen bei den Großeltern ein, die wenig Sympathie aufbringen und - sobald der Enkel im richtigen Alter ist - ihn in ein Internat abschieben.

"Danach genoss ich es, in Büchern zu versinken. Auch diese handelten meist von Inseln, Leuchttürmen oder Schiffen: Die Schatzinsel, Die Koralleninsel und Moby Dick. An diesem lauten, turbulenten Ort wurde die Bücherei meine liebste Zuflucht. [...] Bücher wurden meine Freunde." (vgl. S. 39)

Das Leben des Jungen ist nicht immer leicht, weniger schöne Ereignisse geschehen und auch der Krieg wird thematisiert. Allerdings spielen die negativen Erlebnisse nur eine Nebenrolle und so bleibt der Erzählung das Positive und Hoffnungsvolle stets erhalten.

Der Leuchtturmwärter ist ein liebenswerter Kauz, der als Einzelgänger lebt: etwas verschroben und doch mit dem Herz am rechten Fleck. Er steht ungern im Mittelpunkt und trotz seines heldenhaften Rettungseinsatzes möchte er keinen Ruhm, keinen Orden, sondern einfach nur seine Ruhe.

"Ich habe es getan, weil es getan werden musste. Es ging um Menschenleben. Und damit hat sich die Sache."

(vgl. S. 46)

Der gutmütige Einsiedler hat auch für Tiere ein großes Herz und so retten die beiden ungleichen Freunde einen verletzten Papageientaucher, hegen und pflegen ihn, bis er putzmunter in die Freiheit entlassen entlassen werden kann. Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft.

Eine berührende Geschichte, die Jung und Alt zum Nachdenken bringt und vielleicht sogar ein Tränchen verdrücken lässt.

Freundschaft und Hilfsbereitschaft spielen ebenso wie Tierschutz und Achtsamkeit und die Liebe zum Meer und zur Malerei eine Rolle.



Fazit:

Eine wunderschöne und berührende Erzählung, die zum Nachdenken anregt:

Die Geschichte einer Freundschaft und zugleich eine wundervolle Sommerlektüre.

Mit zauberhaften Illustrationen erschafft Benji Davies eine atemberaubende Atmosphäre und erweckt die Charaktere zum Leben.

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Rezensiertes Buch: "Der Leuchtturmwärter und ich" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2021
Zack!
Schmitt, Volker

Zack!


ausgezeichnet

Ein sympathisches und mutiges Mädchen erlebt ein rasantes Piratenabenteuer! Bildgewaltig, beeindruckend und voller Überraschungen.

Inhalt:

Bonny zieht mit ihrer Familie in ein Haus am Meer.

Bei ihrer ersten Erkundungstour entdeckt sie am Strand einen gewaltigen schlafenden Mann, der schnarcht wie ein Bär. Der arme Kerl hat sein Gedächtnis verloren und erinnert sich nicht einmal mehr an seinen Namen.

Er hat einen imposanten roten Bart, nur ein Bein und seinen Oberarm ziert ein Totenkopf-Tattoo ... Ganz klar, er ist ein Pirat!

Bestimmt hat er bei einem gigantischen Sturm "ZACK!" einen Mast gegen den Kopf bekommen und ist dann bewusstlos ins Meer gestürzt. Kurzerhand tauft ihn Bonny daher auf den Namen Zack!

Gemeinsam gehen die beiden auf die Suche nach Zacks Truppe und erleben ein unvergessliches Piratenabenteuer.


Altersempfehlung:

ab 7 Jahre

(perfekt für Leseanfänger: wenig Text, kurze und einfache Sätze, große Schrift)


Illustrationen/Covergestaltung:

Vorder- und Rückseite ergeben ein großes Bild und die Charaktere werden wunderbar eingefangen: die abenteuerlustige und quirlige Bonny und Zack, der noch nicht ahnt, wie ihm geschieht.

Die einzelnen Comic-Panels sind von verschiedener Größe und so wird auf einer kompletten Seite oder verteilt auf vier oder fünf Bilder die von abenteuerlich bis unbeschwert reichende Atmosphäre perfekt eingefangen.

Màriam Ben-Arabs Zeichenstil mögen wir sehr, denn sie erweckt die Figuren auf ganz besondere Weise zum Leben. Große und kleine Emotionen stehen den Charakteren ins Gesicht geschrieben und die wunderbare Bandbreite der Mimik bringt große und kleine Piraten immer wieder zum lachen.

Die niedliche Piratenkatze (sie hat nur ein Auge) reiht sich perfekt in das Gesamtbild und die Liebe zum Detail ein.

Für die klischeefreie und diverse Charaktergestaltung gibt's zusätzliche Sonderbonuspunkte. Leider in Kinderbüchern noch keine Selbstverständlichkeit.


Bewegte Bilder:

Auf der Homepage des Kibitz Verlags findet sich ein Buchtrailer, der die erste Begegnung von Bonny und Zack zauberhaft in Bild und Ton wiedergibt.


Mein Eindruck:

Bonny ist auf Anhieb sympathisch, vertieft in ihr Piratenbuch auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause, haben wir sie direkt ins Herz geschlossen.

Das Mädchen ist neugierig, aufgeschlossen und abenteuerlustig sowie vollkommen frei von Vorurteilen und Ängsten.

Der gigantische Zack - stark und riesig wie ein Bär - bildet den perfekten Gegenpart mit seiner zunächst hilflosen und ruhigen Art.

Wie gut, dass Bonnys impulsive Art ihn mitreißt. Sie bastelt für Zack ein Holzbein und schmiedet den Plan mit einem Floß in See zu stechen.

Natürlich muss auch die "Piratenkatze", die Bonnys Erkundungstour ins Rollen gebracht hat, ebenfalls mit an Bord.

"Wir lassen niemanden zurück!" (Bonny, vgl. S. 43)

Zum Fortgang des Abenteuers möchten wir gar nicht zu viel verraten, denn es steckt voller Überraschungen, die wir nicht vorwegnehmen wollen ;-)

Ein turbulentes Abenteuer voller Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft. Auch von Rückschlägen lassen die unerschrockenen Piraten sich nicht aufhalten.

Der Comic ist spannend, unterhaltsam und witzig zugleich und wir vergeben fünf von fünf Piratenflaggen sowie eine Leseempfehlung! Ganz besonders für Leseanfänger und Lesemuffel ein großartiges Piratenbuch mit Motivation zum Selberlesen.


Fazit:

Herrlich witzig erzählt, wundervoll gezeichnet und obendrein ein lustiges und rasantes Abenteuer zum Mitfiebern und Träumen für große und kleine Piraten!

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Rezensierte Ausgabe: "ZACK!" aus dem Jahr 2021

20 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2021
Ich liebe Regentage!
Huth, Olivia

Ich liebe Regentage!


ausgezeichnet

Eine wunderschöne und lustige Geschichte über Gegensätze! Zauberhaft, farbenfroh und mit Liebe zum Detail illustriert.

Inhalt:

Die Freunde Kalina und Hugo könnten ungleicher nicht sein:

Während die Katze mit Freude und voller Begeisterung in Pfützen springt, ist die Laune des Pudels bei Regenwetter im Keller.

Doch Kalinka gibt sich alle Mühe, ihren besten Freund davon zu überzeugen, dass auch Regenwetter Spaß machen kann.


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Große, farbenfrohe und detailreiche Illustrationen ergänzen die Geschichte. Der Zeichenstil, insbesondere die Gestaltung von Pudel Hugo und Katze Kalina, gefällt sehr. Die beiden ungleichen Freunde schließt man sofort ins Herz, ganz gleich ob man selbst Stubenhocker oder Frischluftfanatiker ist ;-)

Der jeweilige Text fügt sich harmonisch ein und besonders gut gefallen die Sprechblasen, die je nach Aussage und Laune verschiedenfarbig sind.

Es gibt beim Lesen viele Kleinigkeiten zu entdecken und die Regenpfützen machen Lust, beim nächsten Spaziergang nach einem Regenschauer in jede einzelne hineinzuhüpfen. Mindestens in hundert, denn sonst zählt es laut Kalina nicht ;-)


Mein Eindruck:

Humorvoll und kindgerecht wird eine lustige und alltägliche Geschichte erzählt, bei der beide Sichtweisen - ohne zu werten - näher gebracht werden. Wir haben bereits das Buch "Ich liebe Aufräumtage" gelesen, welches nach gleichem Prinzip gestaltet ist: dort trifft Chaosqueen auf Ordnungsfanatiker.

Beide Freunde vertreten auch hier ihren Standpunkt und stellen sich zunächst auf stur:

Kalina ist fest davon überzeugt, dass Regentage besser sind, denn man kann in Pfützen hüpfen, Staudämme bauen oder Boote fahren lassen. Hugo ist ein langweiliger Stubenpudel, wenn er sich so einen Spaß entgehen lässt.

Der Pudel dagegen liebt Sonnentage, schließlich ist es dann schön warm. Bei Regen dagegen ist es nass und kalt ... einfach ungemütlich! Warum sollte man freiwillig bei dem Schmuddelwetter die Wohnung (und seine geliebten Schokoladenkekse) verlassen?!

Zum Glück gelingt es der Katze, den grummeligen Pudel aus seiner Komfortzone zu locken, denn wie es aussieht, sind Regentage doch nicht so übel ;-)

Ein zauberhaftes Bilderbuch, welches zeigt, dass man auch mal seine Komfortzone (oder gemütliche Wohnung) verlassen sollte und dabei tierisch viel Spaß erleben kann.


Fazit:

Eine witzige und wunderschöne Geschichte, denn hier kommen - ganz ohne Vorurteile und erhobenen Zeigefinger - beide Seiten zu Wort.

Mit viel Liebe zum Detail, sympathischen wie gegensätzlichen Charakteren und zauberhaften, farbenfrohen Illustrationen.

Eine (Vor-)Leseempfehlung für Schlechtwettermuffel und Pfützenspringer!


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Rezensiertes Buch: "Ich liebe Regentage!" aus dem Jahr 2018

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2021
Die zwölf Heldentaten des Herkules
Kindermann, Anna

Die zwölf Heldentaten des Herkules


ausgezeichnet

Ein Klassiker der griechischen Mythologie spannend nacherzählt für junge Leser*innen mit farbenfrohen, ausdrucksstarken Illustrationen.

Inhalt:

Herkules, Sohn des Zeus und der sterblichen Königin Alkmene, ist ein Halbgott. Um in den Götterolymp aufgenommen zu werden und die Unsterblichkeit zu erlangen, muss er sich zwölf übermenschlichen Aufgaben stellen.

Für einen mutigen und bärenstarken Helden sollte das doch ein Klacks sein und so kämpft Herkules unter anderem gegen einen gefährlichen Stier, fängt einen Eber und zähmt wilde Stuten.

Ob es ihm auch gelingen wird, den Höllenhund Kerberos zu fangen?


Eine der bekanntesten Erzählungen der griechischen Mythologie vereint mit farbenfrohen Illustrationen unter dem Titel "Sagen für Kinder".


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre (zum Selberlesen)


Illustrationen/Covergestaltung:

In Halbleinen gebunden und von großem Format ist diese Ausgabe bereits optisch ein wahrer Bücherschatz. Das Cover zeigt den muskulösen Helden in eindrucksvoller Siegerpose und auf der Rückseite sind die zwölf Heldentaten mit je einer kleinen Skizze festgehalten.

Den Buchsatz schmückt vorne eine Landkarte, auf der die Orte der Heldentaten eingezeichnet sind, sowie hinten eine Abbildung der wichtigsten griechischen Götter.

Im Innern des Buches ergänzen zahlreiche ausdrucksstarke, moderne und farbenprächtige Illustrationen die antike Sage.


Mein Eindruck:
Warum sollte griechische Mythologie eigentlich jüngeren Lesern vorenthalten werden? Die "normale" Variante könnte man schließlich als schwere Kost bezeichnen. Aber Helden wie Herkules begeistern generationsübergreifend, was man nicht zuletzt an dem Erfolg von Zeichentrickfilmen und -serien erkennen kann.

Dass klassische Literatur, Sagen und Poesie auch Spaß machen können, beweist der Kindermann Verlag immer wieder auf's Neue.

Nach einer kurzen Einleitung und ein wenig Hintergrundinformationen (Herkules oder Herakles?) kann es losgehen mit dem unglaublichen Abenteuer.

Unterteilt in kurze Kapitel werden in dieser Neuerzählung die zwölf Arbeiten des Herkules gut verständlich und unterhaltsam geschildert. Jeder Aufgabe ist eine Doppelseite gewidmet, inkl. beeindruckender Illustrationen, die eindrucksvoll das Wesentliche der Prüfung einfängt.

Abschließend finden sich kurze Anmerkungen zur Autorin, zum Illustrator und zu den Hintergründen des Mythos' Herkules.

Diese Nacherzählung erhebt verständlicherweise keinen Anspruch auf Vollständigkeit im Vergleich zum Original. Da es sich allerdings hier um ein Kinderbuch und die erste Begegnung mit der Götterwelt handelt, bin ich sogar dankbar, dass sich die Geschichte auf das Wesentliche fokussiert. Durch die moderne Sprache und den hohen Anteil an wörtlicher Rede wirkt sie zudem sehr lebendig und lässt sich hervorragend vorlesen.

Die Altersempfehlung des Verlages lautet ab 6 Jahre, jedoch würde ich sie aufgrund der umfangreichen Textmenge und kleinen Schrift zum Selberlesen hochsetzen auf mindestens 9 Jahre.

Ein guter erster Einstieg in die beeindruckende Götterwelt und ein Bücherschatz für die ganze Familie.



Im Kindermann Verlag sind weitere Klassiker in den Reihen "Poesie für Kinder" und "Weltliteratur für Kinder" erschienen, die bereits jungen Lesern die Welt der klassischen Literatur näher bringten.


Fazit:

Eine der wohl bekannten Sagengestalten der griechischen Mythologie und ihre unglaublichen Heldentaten werden behutsam, kindgerecht und spannend nacherzählt und ergänzt durch ausdrucksstarke Illustrationen.

Ein wahrer Bücherschatz für Mädchen und Jungen, für Groß und Klein.


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Rezensiertes Buch: "Die zwölf Heldentaten des Herkules" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2021
Ein Fall für alle Felle / Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke Bd.1
Schmidt, Heike Eva

Ein Fall für alle Felle / Die Lama-Gang. Mit Herz & Spucke Bd.1


ausgezeichnet

Eine lustige und kindgerechte Detektivgeschichte zum Mitraten. Mit außergewöhnlichen Charakteren und tollen Illustrationen.

Inhalt:

Familie Sonnenschein lebt auf Gut Erlenbach und veranstaltet mit Lama Einstein und Alpaka Petersilie regelmäßig Wanderung.

Ausgerechnet an Einsteins Geburtstag gibt es Zuwachs: das pechschwarze Lama Vokuhila!

Die Menschen, allen voran die Mädchen Finja und Lilly sind begeistert, doch Einstein und Petersilie sind zunächst skeptisch.

Ein nächtlicher Diebstahl auf dem Gut bringt die drei Fellnasen aber dazu, gemeinsam auf Verbrecherjagd zu gehen.

Der erste Fall für die drei tierischen Detektive.


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)


Illustrationen:

Die Kapitel werden jeweils von einer kleinen, gerahmten Zeichnung eingeleitet und alle paar Doppelseiten finden sich schwarz-weiß Illustrationen. Hier hätten wir uns ein paar zusätzliche Bilder gewünscht.

Den Zeichenstil von Nikolai Renger mögen wir sehr, ganz besonders die Gestaltung tierischer Charaktere gelingt ihm wie immer perfekt.

Die Mimik der Lama-Gang ist herrlich anzusehen: Petersilie mit Klimperwimpern, Einstein immer leicht genervt und Vokuhila mit wachem und neugierigem Blick.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist humorvoll und altersgerecht. In kurzen Kapiteln wird mit viel Wortwitz und Charme eine spannende und kindgerechte Detektivgeschichte erzählt.

Herrlich schräge Dialoge, liebevolle Neckereien innerhalb der tierischen Gemeinschaften sowie Einsteins Witze, die (fast) keiner versteht sorgen auch beim Vorleser für Unterhaltung.

Von der Namensfindung - Lama-Gang klingt viel cooler als die "Puschel-Polizei" - bis hin zu streng geheimen Ermittlungen, Rückschlägen und falschen Fährten ist alles dabei, was ein Kinderkrimi braucht. Der Fall ist simpel gehalten.

Ein unterhaltsamer Kinder-Krimi mit außergewöhnlichen und liebenswerten Charakteren.

Wir vergeben 4,5 von 5 Sternchen sowie eine Vorleseempfehlung für Detektivgeschichten-Neulinge!


Fazit:

Ein ungewöhnliches Detektiv-Trio, welches beim (Vor-)Lesen sofort ans Herz wächst und dank frecher Dialoge für Unterhaltung sorgt.

Die kindgerechte Detektivgeschichte lädt zum Miträtseln ein und moderne schwarz-weiß Illustrationen lassen die Charaktere lebendig werden.
Eine Vorleseempfehlung für alle Fans von Detektivgeschichten, für Jungen und Mädchen ab etwa 6 Jahre.

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Rezensiertes Buch "Die Lama Gang - mit Herz & Spucke - Ein Fall für alle Felle" aus dem Jahr 2021

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2021
Ein schlimmer Bestimmer / Rotzhase & Schnarchnase Bd.5
Gough, Julian

Ein schlimmer Bestimmer / Rotzhase & Schnarchnase Bd.5


ausgezeichnet

Eine lehrreiche Geschichte über Tyrannei und Angst aber auch über Stärke und Mut sowie Gemeinschaft und Zusammenhalt!

Inhalt:

Ein Eisbär zieht ins Tal. Kein sehr freundlicher Zeitgenosse: ungehobelt, überheblich und machthungrig.

Zu allem Überfluss erklärt er sich selbst zum König und verlangt, dass ihm die Bewohner des Tals Untertan sind und einen prächtigen Palast bauen! Wer nicht spurt, soll das Weite suchen.

Hase und Bär sind fassungslos. Wie wird man diesen unerwünschten Bestimmer nur wieder los?


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser etwa ab 7 Jahre

(große Schrift, wenig Text und hoher Bildanteil)


Farbgestaltung und Illustrationen:

Dies ist der fünfte Band von Rotzhase und Schnarchnase. Die ersten vier Abenteuer widmen sich je einer Jahreszeit. Dementsprechend angepasst ist die farbliche Gestaltung. Jeder Band hat seine eigene Farbe.

Auch "Ein schlimmer Bestimmer" bleibt diesem Schema treu: schwarz-weiß Illustrationen mit lila Akzenten.

Die Illustrationen nehmen viel Raum ein, erstrecken sich über oft über ganze Seiten und schaffen mit Lilafarbtönen in Kombination mit schwarz-weißen Bildern eine tolle, manchmal schaurige Atmosphäre.

Die liebevolle Gestaltung der Tiere gefällt wie immer sehr. Ins Herz schleichen sich ganz besonders Bär mit ihren klimpernden Wimpern und Pausbacken sowie Hase, immer griesgrämig und grummelig dreinblickend. Hases Mimik ist einfach herrlich anzusehen und sorgt immer wieder für Lacher. Ganz besonders, wenn er sich wieder übertrieben aufregt.

Der fiese Eisbär ist auch optisch ein ganz und gar unsympathischer Kerl.


Mein Eindruck:

Hase und Bär sind beste Freunde und könnten unterschiedlicher gar nicht sein:

Hase regt sich immer über alles fürchterlich auf während Bär die Ruhe in Person ist und scheinbar für jedes Problem eine Lösung parat hat. Sie beschützt die anderen Bewohner beispielsweise vor Wölfen.

Doch gegen den fiesen Eisbären ist auch Bär machtlos. Der ist aber auch eine Marke:
" 'Ach nein?', fragte der riesengroße Eisbär. 'Hmm. Kannst du mir was anhaben? Mich töten? Mich fressen? [...] Dann bist du ein Niemand. Du bist bloß Futter, das noch keiner gefressen hat.' Hase fehlten die Worte." (vgl. S. 27)

Uns übrigens ebenfalls. So ein scheußlicher und gemeiner Kerl!


Das zentrale Thema Angst und der Versuch ebendieser mutig ins Auge zu blicken sowie der unerschütterliche Zusammenhalt der Talbewohner wird kindgerecht und einfühlsam behandelt. Lustige Dialoge und charmante Details lockern die Geschichte auf und sorgen dafür, dass der Humor nicht auf der Strecke bleibt.

Das Abenteuer zeigt (ohne zu belehren), wie wichtig es ist, die Gründe für das Verhalten anderer - und sind sie auch noch so gemein - zu hinterfragen und auf sich selbst zu vertrauen, ganz gleich wie gigantisch ein Problem zunächst erscheint.

Eine Kinderbuchreihe, die generationsübergreifend und zeitlos ist.

Thematisch zählen bisher "Ein Wicht vor Gericht" und "Das Tal wird kahl" zu unseren Favoriten. "Ein schlimmer Bestimmer" reiht sich nun in die Top drei ein.

Bär und Hase sind ein tolles Gespann und wir hatten kaum zu hoffen gewagt, dass nach Winter, Frühling, Sommer und Herbst noch ein weiteres Abenteuer folgt. Vielleicht können wir ja auf einen sechsten Band hoffen ... ;-)


Fazit:

Eine moderne Fabel:

kindgerecht, lehrreich und unterhaltsam werden wichtige Aspekte und Themen in eine wunderbare Geschichte verpackt.

Eine Erzählung über Furcht vor Tyrannei und die innere Stärke, Mut zu finden, um sich seinen Ängsten entgegenzustellen.

Ein (Kinder-)Buch für Jung und Alt.

Wunderschön und atmosphärisch illustriert.

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Rezensiertes Buch: „Rotzhase & Schnarchnase - Ein schlimmer Bestimmer" dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2021
Die 2. Mission der tollkühnen Bücher
Lambertus, Hendrik

Die 2. Mission der tollkühnen Bücher


ausgezeichnet

Eine abenteuerliche und turbulente Reise durch eine faszinierende Welt.

Inhalt:

Das Antiquariat "Dinas Bücherhort" dient als Hauptquartier der tollkühnen Buchagenten: lebendige und hervorragend ausgebildete Bücher zum Schutz der Buchwelt.

Ihre zweite Mission führt die drei tollkühnen Buchagenten Hedy, Reginald und Paulchen ins Museum. Dort ist eine Schriftrolle spurlos verschwunden. Wurde sie gestohlen oder ist sie gar weggelaufen?

Plötzlich wimmelt es von sonderbaren Zombüchern und die drei Jungagenten müssen eine gefährliche Reise antreten, um die diabolische Schriftrolle, welche die Macht über die Buchheit anstrebt, aufzuhalten.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
ab ca. 9 Jahre (zum Selberlesen)


Illustrationen:

Alle paar Seiten finden sich kleine und größere farbenfrohe Illustrationen, die eine wunderschöne Atmosphäre schaffen. Auch wenn dunkle Farben und Schatten dominieren, stechen gerade dadurch die vielen kleinen Farbakzente und "Lichter" hervor. Wie kleine Glühwürmchen, die über die Seiten schwirren.

Einige Illustrationen sind sogar ganzseitig und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Auch werden Kapitelüberschriften und Seitenzahlen durch Skizzen von Büchern und Bücherstapeln kunstvoll in Szene gesetzt. Die faszinierende und außergewöhnlich Kulisse ist ein Augenschmaus für alle Buchliebhaber!

Die Buchagenten sind abermals ganz zauberhaft gestaltet und ihre Mimik und Gestik ist herrlich lustig anzusehen. Die niedlichen Figuren schleichen sich rasch ins Herz der Leser!


Mein Eindruck:

Dies ist (wie der Titel schon verrät) das zweite Abenteuer der drei Helden im Buchformat. Es ist aber zum besseren Verständnis nicht zwingend notwendig, das erste Buch zu kennen.

Das rasante Abenteuer wird abermals mit viel Spannung und Wortwitz erzählt. Die erfrischend lustigen Dialoge der Agenten und der sprachliche Irrsinn der Fehlerteufel lockern die Geschichte zusätzlich auf.

Die Charaktere sind mit viel Liebe gestaltet und jeder für sich etwas ganz Besonderes:
Hedy Hexensocke (Hexenbuch in pink), Paulchen (Piratenbuch in türkis) und Reginald Ratlos (Gentleman-Detektiv in braun, stets mit Lupe in der Hand) bilden das tapfere und pfiffige Jungagenten-Trio.

Das Motto der Agenten lautet:
"Mit Herz und Hand,
Einband und Seiten,
wollen wir zum Schutz
der Bücher schreiten."
(vgl. S. 25)

Bei ihrer Mission greifen die Buchagenten auf geheime Buch-Fu-Techniken oder Glitzerkleber zurück.

Den Leser erwartet ein herrlich schräges und lustiges Abenteuer und eine unglaubliche Reise in eine faszinierende Welt. Die Spur führt tief in die Buchlande und hier gibt es sehr sonderbare, teils gefährliche Dinge zu entdecken:

"Wenn man immer nur labert, ohne dabei wirklich etwas zu sagen, dann entsteht dabei Laba: eine breiige Masse, die sinnlos herum blubbert [...]" (vgl. S. 131)

Auch bei dem Begriff "Fehlerteufel" wird man künftig ein ganz neues Bild vor Augen haben.

Für Vorleser wird die Geschichte ebenfalls zum Vergnügen dank Anspielungen auf bekannte Charaktere der klassischen Literatur, z. B. Alice im Wunderland, Tom Sawyer, Gebrüder Grimm, Don Quichotte und die Brüder Faust I und Faust II.

Zum Abschluss gibt es eine Urkunde sowie einen Buchagententest, bei dem der Leser herausfinden kann, ob er selbst zum Agenten taugt.

Auch für das zweite Abenteuer dieser außergewöhnlichen Helden geben wir von Herzen gerne 5 von 5 Sternchen sowie eine (Vor-) Leseempfehlung!


Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung und ein phantasievolles und rasantes Abenteuer:
witzig, charmant und ganz einfach wunderbar!

Mit liebenswerten, buchigen Charakteren und zahlreichen atmosphärischen, farbenfrohen Illustrationen, welche die Welt der Bücher und Sprache zum Leben erwecken.

Auch die zweite Mission der tollkühnen Helden ist ein fabelhaftes (Vor-) Lesevergnügen für Groß und Klein, Mädchen und Jungen!

...
Rezensiertes Buch: "Die 2. Mission der tollkühnen Bücher" aus de

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.