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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1561 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2021
Die Galerie am Potsdamer Platz / Die Galeristinnen-Saga Bd.1
Cedrino, Alexandra

Die Galerie am Potsdamer Platz / Die Galeristinnen-Saga Bd.1


gut

Berlin, 1930: Nach dem Tod ihrer Mutter zieht es Alice Waldmann nach Berlin. Sie will dort ihre Großmutter Helena aufsuchen und herausfinden, warum diese den Kontakt vollkommen abgebrochen hat. Doch Helena bleibt hartherzig und zeigt Alice die kalte Schulter. Ihre Tante Rosa kann sie allerdings überreden, der Familie und Berlin eine Chance zu geben und nimmt Alice bei sich auf. Da die Waldmanns einst angesehene Kunsthändler waren, lässt Rosa ihre Kontakte spielen und schon bald entdeckt Alice ihr Talent als Fotografin. Als Alice den Deutsch-Iren John kennenlernt und gemeinsam mit ihren Onkeln davon träumt, die einstige Galerie wiederzueröffnen, scheint eine glanzvolle Zukunft zum Greifen nahe. Doch dann kommen alte Geheimnisse ans Tageslicht und die Nazis drängen an die Macht....

Dieser historische Roman bildet den Auftakt der Galeristinnen-Saga und führt direkt ins pulsierende Berlin. Das Leben in der Stadt und die Kunstszene werden so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst in diese aufregende Zeit einzutauchen. Die unterschwellige Bedrohung, die bereits von den an die Macht drängenden Nazis ausgeht, fließt dabei glaubhaft in die Handlung ein. Der Einstieg in den Roman gelingt deshalb mühelos.

Doch leider können die Charaktere nicht richtig überzeugen. Besonders Alice, die Hauptprotagonistin, macht es einen nicht gerade leicht. Obwohl sie sicher eine starke Frau ist, die weiß was sie will und ihren Weg gehen wird, wirkt sie stellenweise so naiv, trotzig und kindisch, dass man sich kaum mit ihr identifizieren kann und beim Lesen das ein oder andere Mal genervt mit den Augen rollt. Auch die anderen Akteure wirken eher wie hölzerne Statisten, die beliebig in der Handlung umhergeschoben werden können, ohne dabei Tiefe zu zeigen. Deshalb betrachtet man das Geschehen leider auch eher distanziert.

Alte Geheimnisse sollen für Dramatik und Spannung sorgen, das gelingt auch teilweise sehr gut. Doch insgesamt gesehen, wirken diese Wendungen etwas zu konstruiert und nur bedingt glaubhaft. Die Szenen, in denen man in die Kunstszene eintaucht, strotzen allerdings vor Lebendigkeit und sind durchgehend interessant.

Ein eher gemächlicher Auftakt, der darauf hoffen lässt, dass sich die Reihe steigern kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2021
Der Todesspieler / Colter Shaw Bd.1
Deaver, Jeffery

Der Todesspieler / Colter Shaw Bd.1


sehr gut

Colter Shaw ist ein hervorragender Spurensucher und diese Fähigkeit setzt er dazu ein, vermisste Personen aufzuspüren. Als eine Studentin spurlos verschwindet, ohne dass Lösegeldforderungen gestellt werden, bietet er dem verzweifelten Vater der Vermissten seine Hilfe an. Shaw folgt den Spuren und geht, im Gegensatz zur örtlichen Polizei, davon aus, dass das Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde. Tatsächlich gelingt es ihm, die junge Studentin aufzuspüren und nach Hause zu bringen. Doch schon bald gibt es eine weitere Entführung, bei der alles dafür spricht, dass der Täter erneut zugeschlagen hat. Shaws Interesse ist geweckt. Er hat den Verdacht, dass der Täter versucht, ein Videospiel zum Leben zu erwecken, bei dem die Opfer eine minimale Chance haben, durch 5 Gegenstände, die ihnen der Täter hinterlässt, zu entkommen....

"Der Todesspieler" ist der Auftakt zu Jeffery Deavers neuer Reihe um den Ermittler Colter Shaw. Deshalb steht hier nicht nur der eigentliche Fall im Mittelpunkt, sondern auch der Hauptprotagonist Colter Shaw. Ihn lernt man durch Rückblicke in seine Kindheit näher kennen. 

Der Fall selber startet bereits spannend. Man ist von Anfang an mitten im Geschehen und beobachtet fasziniert, wie Colter Spuren liest, sie auswertet und Wahrscheinlichkeiten berechnet. Dadurch sind seine Handlungen nicht nur nachvollziehbar, sondern man wird außerdem sofort dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Die Rückblicke in Colters Kindheit fügen sich so harmonisch in die Haupthandlung ein, dass sie nicht dafür sorgen, dass die aufgebaute Spannung ausgebremst wird. Im Gegenteil, denn dadurch lernt man Colter besser kennen und erfährt, wie er seine Fähigkeiten erlangt hat. 

Der Fall um den Todesspieler nimmt ungeahnte Ausmaße an. Immer, wenn man meint, dass man der Auflösung einen Schritt näher gekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die eigenen Überlegungen überdenken und neu ansetzen muss. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Durchgehend spannende Ermittlungen, mit einem Hauptprotagonisten, der von Seite zu Seite sympathischer wirkt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2021
Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1


gut

Die Bestseller-Trilogie des Autors Roger Koponen ist äußerst erfolgreich. Während er sich gerade auf einer Lesung befindet, wird seine Frau grausam ermordet. Ihre Leiche wird so arrangiert, dass sie an einen beschriebenen Mord aus der Trilogie erinnert. Kommissarin Jessica Niemi beginnt mit ihrem Team zu ermitteln. Es kommt schon bald zu weiteren Todesfällen. Dabei stellt sich nicht nur heraus, dass der Täter sich offenbar von den Büchern inspirieren lässt, sondern dass alle Frauen ein starke Ähnlichkeit mit der ermittelnden Kommissarin haben...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn man befindet sich sofort mitten im spannenden Geschehen. Der Mord an der Frau des Schriftstellers gibt einige Rätsel auf. Der Täter scheint den Ermittlern nicht nur immer einen Schritt voraus zu sein, sondern ein regelrechtes Katz- und Mausspiel zu treiben, dass er genießt. Jessica Niemi und ihr Team ermitteln fieberhaft. Sie folgen jeder Spur, kommen aber immer nur so weit, wie der Täter es zulässt. Jessica Niemi hat schon bald den Verdacht, dass die Taten etwas mit ihr zu tun haben könnten. Doch auch dieser Verdacht lässt sich nicht näher eingrenzen. Die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, ist düster und bedrohlich und damit äußerst passend für einen spannenden Thriller. Deshalb fliegt man zunächst atemlos durch das Buch. 

Die aufgebaute Spannung kann leider nicht durchgehend gehalten werden, da es immer wieder Rückblicke in Jessicas Vergangenheit gibt, die man zunächst nicht zuordnen kann und die offenbar nichts mit den aktuellen Ereignissen zu tun haben. Diese Einschübe bremsen die Spannung im aktuellen Handlungsstrang aus und wirken zuweilen langatmig und zäh. Erst ganz zum Schluss fügen sich die unterschiedlichen Stränge zusammen. 

Die aktuellen Ermittlungen sind durchgehend spannend und äußerst temporeich, denn die Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale. Wobei man über die Auflösung, ob Motiv und Umsetzung glaubhaft wirken, geteilter Meinung sein kann. 

Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich leider nur drei von fünf Bewertungssternchen. Die aktuellen Ermittlungen wirkten auf mich durchaus spannend, doch die Rückblicke in Jessicas Vergangenheit konnten mich leider nur bedingt fesseln und das atemlos spannende Finale wirkte auf mich viel zu konstruiert und extrem unglaubwürdig. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.01.2021
Neuschnee
Foley, Lucy

Neuschnee


gut

Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer einsam gelegenen Berghütte in den schottischen Highlands. Es sollen wunderbare Tage werden, in denen sie gemeinsam Zeit verbringen und sich wieder näher kommen. Sie reisen mit hohen Erwartungen an, doch ungetrübte Urlaubsstimmung will sich nicht einstellen, denn kleine Unstimmigkeiten, Geheimnisse und Intrigen belasten die Gruppe. Dass sich ein Serienmörder in der Gegend herumtreiben soll, fördert auch nicht unbedingt das allgemeine Wohlbefinden. Plötzlich einsetzender, starker Schneefall sorgt dann noch dafür, dass das Anwesen komplett von der Außenwelt abgeschnitten wird. Als dann noch ein Mitglied der Clique vermisst und später tot aufgefunden wird, droht die Lage zu eskalieren...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und trägt sich außerdem auf verschiedenen Zeitebenen zu. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Durch die unterschiedlichen Perspektiven bekommt man einen guten Überblick über die Gesamthandlung und die Spannungen, die untereinander herrschen.

Der Einstieg verläuft zunächst eher gemächlich. Denn es gibt viele Rückblicke in die Vergangenheit der Teilnehmer. Man weiß von Anfang an, dass jemand die Hütte nicht lebend verlässt, doch wer es ist und warum, erfährt man zunächst nicht. Das bleibt bis kurz vor Schluss ein Geheimnis. Deshalb kommen einem die vielen Rückblicke auch erst etwas langatmig vor, da man unbedingt erfahren möchte, wer das Opfer ist. Im Nachhinein wird einem zwar klar, warum die Geschichte so erzählt werden muss, damit sie am Ende den Überraschungseffekt voll entwickeln kann, doch gerade am Anfang hat man eher das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt.

Im Verlauf der Handlung schaut man hinter die Fassaden der Charaktere. Scheinbar jeder scheint ein Geheimnis zu hüten. Es gibt Verrat und Intrigen. Deshalb gerät man dann doch in den Sog der Ereignisse, da man auch immer hofft, auf den nächsten Seiten endlich mehr zu erfahren. Das Ende selbst hält einige Überraschungen bereit, wodurch man den Thriller zum Schluss mit einem zufriedenen Gefühl zusammenklappt. 

Auch wenn es sich um keinen hochspannenden Thriller handelt, wird man durch einige Wendungen überrascht, die man kaum erahnen kann. 

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2021
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


sehr gut

Die Journalistin Heloise Kaldan erhält Briefe von Anna Kiel, einer Mörderin, die bisher nie gefasst werden konnte. Doch der Inhalt ist geheimnisvoll. Heloise weiß nicht, was Anna von ihr will und warum sie ihr schreibt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, beginnt die Journalistin auf eigene Faust zu recherchieren. Sie wendet sich dabei auch an Kommissar Erik Schäfer, der den Mord, für den noch immer nach Anna Kiel gefahndet wird, untersucht hat. Da Schäfer gerade einen Hinweis erhalten hat, dass die gesuchte Mörderin gesichtet wurde, setzt er alles daran, sie endlich zu finden. Heloise löst mit ihren Nachforschungen währenddessen Ereignisse aus, die nicht nur sie in große Gefahr bringen...

"Leichenblume" ist der Auftaktband zu einer Reihe um die Journalistin Heloise Kaldan und den Kommissar Erik Schäfer. In diesem Teil kann man deshalb beobachten, wie sich die beiden kennenlernen. Beide Protagonistin wirken sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt problemlos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, Interesse zu wecken. Genau wie Heloise selbst, kann man mit den geheimnisvollen Nachrichten, die die Mörderin ihr zukommen lässt, nichts anfangen. Man merkt, dass sie einiges über die Journalistin weiß, aber man ahnt nicht, warum das so ist. Heloises Nachforschungen sind nicht nur interessant, sondern werden zunehmend spannender. Die Ermittlungen des Kommissars wirken ebenfalls glaubhaft, wodurch man gerne eigene Überlegungen anstellt und dabei hofft, auf der richtigen Fährte zu sein. Doch der Fall ist und bleibt rätselhaft. Deshalb ist er kaum vorhersehbar. Durch kurze Einschübe, in denen man Anna Kiel über die Schulter schaut, weiß man zwar mehr als Heloise Kaldan und Erik Schäfer, doch richtig zuordnen kann man das Gelesene zunächst nicht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gut konstruierter Krimi, der durch Spannung überzeugt und neugierig darauf macht, die weitere Zusammenarbeit der Hauptcharaktere zu beobachten. 

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2021
Love Show
Sabbag, Britta

Love Show


gut

Ray ist siebzehn Jahre alt und liebt das Leben auf ihrer kleinen Heimatinsel. Die Menschen, die dort leben, bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. Jeder ist für jeden da. Das denkt Ray jedenfalls. Sie ahnt nicht, dass sie selbst der größte Reality-TV-Star der Welt ist und dass sie rund um die Uhr beobachtet wird. Der Produzent der Show hofft, dass Ray sich endlich in ihren besten Freund Noah verlieben wird. Doch als das nicht passiert, wird der attraktive Liam in Rays Welt geschleust. Er soll ihr Herz gewinnen. Der Plan scheint aufzugehen. Doch dann gerät Rays Leben ins Wanken, denn sie entdeckt plötzlich ein Kabel, das zu einer Kamera führt....

"Love Show" ist ein Jugendroman, der sich an junge Leser(innen) aber 14 Jahren richtet. Doch auch im Erwachsenenalter kann man mühelos in Rays Geschichte eintauchen. Ray wirkt sehr sympathisch, auch wenn man zuweilen das Gefühl hat, dass sie für ihre 17 Jahre noch recht naiv ist. Doch das erklärt sich schnell, wenn man erfährt, wie abgeschottet sie auf der kleinen Insel, die sie niemals verlassen hat, lebt. Die Protagonisten des Insellebens sind überschaubar. Sie bilden eine verschworene Gemeinschaft, wobei man die Gründe dafür, als Leser, der weiß, dass Rays Leben ständig von Kameras beobachtet wird, besser einschätzen kann als Ray selber. Deshalb wirken Rays Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar. 

Die Handlung wird überwiegend in der Ich-Form, aus der Sicht von Ray, geschildert. Doch immer wieder gibt es kurze Einschübe, in denen man einen Blick hinter die Kulissen der Show werfen kann. Der Produzent ist skrupellos und hält sich für einen Gott. Nur die Quoten zählen und um diese in die Höhe schnellen zu lassen, ist ihm jedes Mittel recht. Das Leben auf der Insel scheint idyllisch und deshalb breitet sich beim Lesen zunächst eine entspannte, harmonische Atmosphäre aus. Durch die Einblicke hinter die Kulissen der Show, zeigt sich allerdings ein anderes Bild. Dadurch wird eine gewisse Spannung aufgebaut. 

Der Schreibstil ist recht einfach, aber flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Orte und Protagonisten mühelos vorstellen, wodurch man die kleine Insel und ihre Bewohner beim Lesen vor Augen hat. Dennoch plätschert die Geschichte über weite Teile gemächlich vor sich hin. Man wartet förmlich darauf, dass Ray entdeckt, dass irgendwas ganz und gar nicht stimmt, doch bis dahin muss man sich gedulden. Als es dann endlich so weit ist, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen und die bis dahin eher gemächliche Handlung, wirkt plötzlich gehetzt. Fast so, als ob nun schnell alles abgehandelt und beendet werden müsste. 

Ein Jugendbuch, mit einem interessanten Plot, das allerdings teilweise zu gemächlich vor sich hinplätschert, um wirklich zu fesseln. Das große Finale wirkt dann eher gehetzt und schnell abgehandelt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Der Bewohner
Jackson, David

Der Bewohner


sehr gut

Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz geschlossen sind. Dadurch kann Brogan von einem Dachboden zum nächsten wandern und so die Menschen in den bewohnten Häusern ausspionieren. Er klaut ihnen nicht nur Essen, benutzt ihre Dusche, sondern treibt Spielchen mit ihnen. Dabei hat es ihm die schöne Colette ganz besonders angetan. Sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf...

Dieser Thriller bietet eine besondere Erzählperspektive, denn alles wird aus der Sicht des Killers Thomas Brogan geschildert. So gerät man in eine außergewöhnliche Beobachterrolle, die für eine angespannte und bedrohliche Atmosphäre sorgt. Man ist hautnah dabei, wenn er über die Dachböden schleicht, die Bewohner ausspioniert und mit der Stimme in seinem Kopf über die Möglichkeiten streitet, die diese Situation für einen perfiden Serienkiller bietet. Der Einstieg in diesen Thriller gelingt deshalb mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen, beobachtet Brogans Vorgehen und genießt das Gänsehaut-Feeling, das der Gedanke, dass sich ein Serienkiller unbemerkt auf dem eigenen Dachboden aufhalten könnte, auslöst. Dadurch wird die Spannung früh aufgebaut. Recht kurze Kapitel, die oft an entscheidenden Stellen stoppen, sorgen außerdem für ein hohes Tempo. 

Doch leider kann die Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Denn nach einem temporeichen, spannenden Anfang, plätschert die Handlung nach einer Weile eher gemächlich vor sich hin. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen die Spannung wieder anzieht, doch sie flacht auch schnell wieder ab. Denn die Spielchen, die der Killer treibt, verlieren schon bald ihren Reiz. Dennoch liest sich das Buch quasi von selbst, da man trotzdem in den Sog der Ereignisse gerät und unbedingt erfahren möchte, was passiert. Zum Ende hin steigen Tempo und Spannung wieder enorm an. Dabei kommt es, sowohl für den Leser, als auch für den Serienkiller, zu einigen Überraschungen. 

Auch wenn die Spannung nicht durchgehend gehalten werden kann, gerät man dennoch in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2021
Wenn aus Funken Flammen werden / Burning Secrets Bd.1
Jimenez, Abby

Wenn aus Funken Flammen werden / Burning Secrets Bd.1


ausgezeichnet

Kristens beste Freundin Sloan heiratet demnächst. Als Trauzeugin und beste Freundin ist Kristen deshalb eng in die Vorbereitungen des großen Tages eingebunden. Dabei lernt sie Josh, den besten Freund des Bräutigams und ebenfalls Trauzeuge, kennen. Zwischen Kristen und Josh beginnt es sofort zu knistern. Doch Kristen wehrt sich gegen ihre Gefühle, denn bald wird ihr Freund von einem Auslandseinsatz heimkehren und außerdem wünscht Josh sich eine große Familie. Obwohl Kristen sich ebenfalls Kinder wünscht, wird sich dieser Traum für sie nie erfüllen können, da sie sich kurz nach der anstehenden Hochzeit einem operativen Eingriff unterziehen muss, der das unmöglich macht. Deshalb beschließt Kristen, dass es besser ist, Josh auf Abstand zu halten...

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Kristen und Josh, geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Beide Charaktere wirken sofort sympathisch. Es macht einfach Spaß, in ihrer Haut zu stecken. Denn die schlagfertigen Wortgefechte, die sich die beiden häufig liefern, sind einfach herrlich. Das Knistern zwischen ihnen ist regelrecht spürbar. Man kann sich mühelos mit beiden Charakteren identifizieren und ihre jeweiligen Handlungen nachvollziehen. Deshalb kann man sich ganz auf die Gefühlsachterbahn, die einem in diesem Buch definitiv erwartet, einlassen. 

Der Grundton ist zwar heiter, humorvoll und zuweilen bissig, doch es werden auch ernste Themen angeschnitten, die so gefühlvoll vermittelt werden, dass sie nicht nur äußerst glaubhaft wirken, sondern dabei manchmal mitten ins Herz treffen. Deshalb gerät man früh in den Sog der Handlung. Man mag sich kaum vom Gelesenen lösen, da man unbedingt erfahren möchte, wie alles endet. Bis dahin hält das Schicksal allerdings noch einige Überraschungen für die Protagonisten bereit. Die Handlung wirkt dadurch kaum vorhersehbar, bleibt durchgehend interessant und äußerst emotional. 

Eine gefühlvolle Lovestory, die zuweilen sehr humorvoll erzählt wird, aber dennoch mitten ins Herz trifft. 

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.01.2021
Narbenfrau (eBook, ePUB)
Friewald, Gerlinde

Narbenfrau (eBook, ePUB)


sehr gut

Nick Stein ist Profiler beim Wiener BKA. Als eine Frau in seiner alten Heimatstadt ermordet aufgefunden wird, kehrt Nick als Ermittler zurück. Schon am Tatort erkennt er, dass es sich bei der Ermordeten um seine alte Schulkameradin Susanne handelt. An Susanne denkt er mit gemischten Gefühlen zurück, denn sie wurde früher oft verspottet und auch Nick war daran beteiligt. Er schwört sich deshalb, dass er alles daran setzen wird, Susannes Mörder zu finden. Dazu muss Nick tief in die Vergangenheit eintauchen und seine alten Schulfreunde befragen. Dabei bekommt er ein ganz anderes Bild von Susanne - und von seinen ehemaligen Freunden....

"Narbenfrau" ist der erste Band der Reihe um Nick Stein und bereits früher unter dem Titel "Faltenfrei" erschienen. Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn es gelingt der Autorin hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles sofort vor Augen hat. Nick Stein scheint nicht nur ein ausgesprochen scharfsinniger Ermittler zu sein, sondern auch bei der Frauenwelt äußerst gut anzukommen. Wenn man sich damit arrangiert hat, dass er nichts anbrennen lässt, wirkt er durchaus sympathisch. Doch auch die anderen Charaktere überzeugen durch Lebendigkeit. Deshalb kann man sich ganz auf die Suche nach dem Täter einlassen und gemeinsam mit Nick ermitteln. 

In diesem Fall kommt einiges aus Susannes Umfeld, und damit auch dem ehemaligen Freundeskreis von Nick, ans Tageslicht. Man folgt gespannt den geschickt ausgelegten Fährten der Autorin und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Da es einige überraschende Wendungen gibt, lässt sich der Täter nicht so leicht in die Karten schauen. Das sorgt für konstante Spannung, die sich bis zum Ende stetig steigert. 

Ein spannender Einstieg in die Krimi-Reihe um Nick Stein, in dem zwar das Liebesleben des Hauptprotagonisten manchmal etwas zu stark im Vordergrund steht, der aber dennoch die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2020
Requiem für einen Freund / Joachim Vernau Bd.6
Herrmann, Elisabeth

Requiem für einen Freund / Joachim Vernau Bd.6


sehr gut

Dem Anwalt Joachim Vernau steht eine Betriebsprüfung der letzten vier Jahre ins Haus. Der zuständige Beamte geht äußerst gewissenhaft vor. Am späten Abend ruft er Vernau an und fordert eine Erklärung für eine alte Restaurantquittung. Vernau ist mehr als erstaunt. Als er daraufhin in sein Büro kommt, um mit dem Beamten zu sprechen, liegt dieser erschossen am Schreibtisch. Die Polizei geht zunächst von einem Suizid aus. Doch Vernau glaubt keinen Moment daran. Er findet schließlich heraus, dass der Beamte heimlich nach Spuren gesucht hat, die mit dem vermeintlichen Selbstmord einer Staatsanwältin zu tun haben könnten. Vernau beginnt diesen Spuren ebenfalls zu folgen und ahnt nicht, was damit ins Rollen kommt...

"Requiem für einen Freund" ist mittlerweile der sechste Band der Krimireihe um den Anwalt Joachim Vernau. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und es einige erklärende Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren gibt, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Fans werden sich aber sicher darüber freuen, die altbekannten und liebgewonnenen Charaktere wiederzusehen. 

Der Einstieg beginnt zunächst etwas gemächlich, ist aber durchaus interessant. Denn hier wird man an den geheimnisvollen Fall herangeführt und bekommt Informationen, die wichtig sind, um später die Zusammenhänge zu erkennen. Zunächst scheint alles sehr rätselhaft. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Im Verlauf der Handlung kommt es zu Ereignissen, die dafür sorgen, dass man nicht mehr weiß, was man eigentlich glauben und wem man vertrauen soll. Denn der Sumpf aus Intrigen und Korruption scheint undurchdringbar. 

Der sympathische Anwalt sticht mitten in ein Wespennest und ahnt zunächst nicht einmal im Ansatz, was er mit seinen Fragen auslöst. Die Spannung steigert sich im Verlauf der Handlung enorm. Denn man beginnt eigene Überlegungen anzustellen und wird dabei immer wieder von überraschenden Wendungen dazu angehalten, diese zu überdenken und vollkommen neu anzusetzen. Diese Spannung kann bis zum Ende hin gehalten werden. 

Ein spannender Fall für den sympathischen Anwalt. Für Vernau-Fans ein absolutes Muss! 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.