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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1057 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2020
Der Drache des Feuers / Dragon Ninjas Bd.2
Petrowitz, Michael

Der Drache des Feuers / Dragon Ninjas Bd.2


ausgezeichnet

Drachenstark!
Kaum haben die Dragon-Ninjas Lian, Sui und Pepp die erste von vier magischen Waffen, das Schwert Katana-O, erfolgreich erbeutet, steht ihnen bereits das nächste Abenteuer bevor: O-Gonsho, Anführer der Tiger-Ninjas, sendet Verräter Hiro aus, um das Blasrohr Fukiya aus den Klauen des Hüterdrachens des Feuers zu befreien. Auf eigene Faust versuchen die drei Freunde, dem Feind zuvor zu kommen. Was gar nicht so einfach ist, denn der Feind hat einen entscheidenden Vorteil: Die Schriftrolle, welche beschreibt, wie man an das Blasrohr gelangt.
Der Autor gönnt den Nachwuchs-Ninjas einfach keine Verschnaufpause. Nahtlos geht es im zweiten Band weiter und wird auch sofort spannend. Neben ein paar neuen Ninja-Tricks und weiteren Drachenblut-Fähigkeiten lernt Lian diesmal ein paar Charaktere im Nachbarort kennen, die noch wichtig für die Mission der Freunde werden. Mit Mut und cleveren Ideen versuchen sie, dem Feind zuvor zu kommen. Aber der Hüterdrachen ist auch nicht ohne und ein gefährlicher Gegner.
Der zweite Band um die Dragon-Ninjas ist mindestens genauso genial wie der erste Band, den man besser gelesen haben sollte, da der Autor sich gar nicht erst mit großen Rückblenden aufhält. Das Abenteuer ist Spannung pur und das Buch enthält auch diesmal wieder äusserst geniale Illustrationen auf Cover, Einband und im Buch. Meine absolute Leseempfehlung nicht nur für kleine Nachwuchs-Ninjas.

Bewertung vom 13.07.2020
Ostfriesische Mission / Rupert undercover Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesische Mission / Rupert undercover Bd.1


ausgezeichnet

Spin off mit zwinkerndem Auge
Zugegeben: Sympathieträger ist Hauptkommissar Rupert nun wirklich nicht grad. Macht aber nichts, denn hier bekommt er endlich seinen langersehnten Auftritt. Der Kollege des ostfriesischen Ermittlerteams um Ann Kathrin Klaasen wird vom BKA gebeten, die Rolle eines Drogenbosses einzunehmen, den sie zufällig dingfest gemacht haben und dem Rupert zum Verwechseln ähnlich sieht. So wollen sie versuchen, den Drogenring erfolgreich zu zerschlagen. Auf die Gefahr hin, in einem Zinksarg, aber immerhin als Held zurück zu kehren, nimmt er den Auftrag an. In seinen Fantasien sieht er sich schon als mächtigen Mann, der von Frauen umschwärmt und von Männern gefürchtet wird. Aber kann er sich wirklich erfolgreich als Kunstkenner und Weinliebhaber ausgeben? Und die größte Herausforderung für den Fan von Currywurst und Pommes: Der Drogenboss ist Vegetarier!
Auch wenn es eine neue Reihe ist, sollte man zumindest eine Ahnung haben, wer Ann Kathrin Klaasen und Rupert sind, also zumindest mal eines der Bücher oder die Filme gesehen haben. Zwar ist das Buch auch ohne Vorkenntnisse verständlich, da Rupert jedoch ein ziemlich eigenwilliger Charakter ist, ist es von Vorteil, ihn bereits zu kennen. Grad Rupert ist ein Typ, bei dem viele wohl sagen würden "Nee, das kannst du doch so nicht schreiben". Glaubt mir: Klaus-Peter Wolf kann! Es war immer wieder unterhaltsam zu lesen, wie jemand, der nun nicht grad die hellste Kerze auf der Geburtstagstorte ist, sich durch brenzlige Situationen mogelt, ohne seine wahre Identität zu verraten. Schließlich will nicht nur das BKA dem Drogenboss ans Leder, sondern auch der ein oder andere Mächtige der Unterwelt. Und wer mit dem Autor und seinen Romanen bereits ein wenig vertraut ist, wird auch ein paar Cameo-Auftritte realer Personen im Buch entdecken.
Rupert undercover ist ein amüsantes Spin off zur Ann Kathrin Klaasen-Reihe, bei dem Spannung und zwinkerndes Auge gleichberechtigte Partner sind.

Bewertung vom 13.07.2020
Das Dorf / Finsterzeit Bd.1
Toth, Sandra

Das Dorf / Finsterzeit Bd.1


gut

Endzeitszenario ohne große Überraschungen
In einer Zukunft, in der die gesellschaftlichen Strukturen zusammengebrochen sind, versuchen Lara und Thomas, sich zu seinem Großvater durchzuschlagen, der sich als Prepper ausgiebig für solch ein Szenario gerüstet hat.
Hand aufs Herz: Die Idee, dass sich Protagonisten durch eine Welt durchschlagen, in der Anarchie herrscht und die Menschen ums Überleben kämpfen, ist nicht neu. Daher war ich neugierig, womit die Autorin mich überzeugen kann, dass ihr Buch aus der Masse hervorsticht. Hier ist vom großen Zusammenbruch die Rede, welcher im Laufe des Romans zwar näher beschrieben, mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte. Jedenfalls sind die beiden Protagonisten bereits eine Weile unterwegs, als das Buch beginnt. Auf große Konfrontationen mit anderen Menschen oder Beschreibungen geplünderter Ortschaften hat die Autorin verzichtet, vielmehr setzt sie kurz vor dem Moment an, als die beiden auf eine Gruppe stoßen, die versucht, sich ein sicheres Dorf aufzubauen. Neben Einblicken in deren Versuch, zu überleben, lernt man auch Thomas' Großvater und dessen Prepper-Festung kennen.
Im Roman werden drei Formen beschrieben, wie sich die Menschen nach dem Zusammenbruch organisieren: Anarchie, Demokratie und Diktatur, wobei auf die Anarchie nur indirekt als Bedrohung von Plünderern eingegangen wird. Hauptsächlich geht es darum, wie Zweifel, Misstrauen und Angst erlebt werden, um Zusammenhalt sowie die Sorge, den nächsten Winter zu überstehen. Nicht selten liegen die Nerven blank oder jemand muss über sich hinauswachsen. Was mich enttäuschte war, dass ich als Leser keinerlei Einblick in die Gedanken des Antagonisten erhielt. Er wurde einfach nur kurz als grausamer Sadist in die Story eingeführt und fertig. Keine weiteren Hintergründe, nichts. Dabei sind es grad die Gedanken und Emotionen der Bösen, die einem Roman nochmal das gewisse Etwas verleihen. Schließlich hat jeder Charakter eine Vergangenheit, nicht nur die Guten. Diese Chance hat die Autorin leider nicht ergriffen, stattdessen erhält man nur Einblick in die Gedanken der Charaktere, die einem sympathisch sind. Schade.
Ein Endzeitszenario, welches sich in erster Linie auf ein Dorf von Überlebenden beschränkt. Das Worldbuilding bleibt stark im Hintergrund und der Antagonist wird leider nur pauschal als böse beschrieben.

Bewertung vom 09.07.2020
Die Macht der Kristalle / Lia Sturmgold Bd.1
Ley, Aniela

Die Macht der Kristalle / Lia Sturmgold Bd.1


ausgezeichnet

Plötzlich Elfe - ein magisches Abenteuer
Eben noch übte Lia für ihr Hockeytraining im Park - und im nächsten Moment beugt sich ein Mädchen über sie, das genauso aussieht wie Lia. Moment - das IST Lia! Oder besser gesagt: Elfe Asalia, die versehentlich einen Körperwechselzauber gewirkt hat und nun in Lias Körper steckt. Und Lia im Körper von Elfenprinzessin Asalia. Dumm nur, dass die notwendigen Taukristalle leer sind, um den Zauber rückgängig zu machen. Deswegen genießt die Elfe nun erstmal die spannende Menschenwelt mit Erdbeereis und Smartphone, während Lia mit Asalias großem Bruder Dorient zur Elfenschule Springwasser reist, auf welche ihre Eltern sie seit heute schicken. Dort ist natürlich alles aufregend und neu und Lia lernt neben vielen weiteren Wesen aus dem Andersreich so Dinge wie den Mondscheintanz oder das Fliegen. Und sie macht die Erfahrung, wie wichtig gute Freunde sein können.

Beim sommerwolkigen Sternenzauber!

Ein wirklich zauberhaftes Abenteuer, welches die 11-jährige Lia in diesem Buch erlebt. In dem aussergewöhnlichen Internat Springwasser tummeln sich viele verschiedene Wesen des Andersreichs wie Luft-, Feuer- und Gebirgselfen, Undinen, Pixies und so einiges mehr. Wobei sich kaum einer wirklich dafür interessiert, dass Asalia eigentlich eine Prinzessin ist. Sehr schön sind zudem die vielen magischen Details, welche typisch für diese Welt sind und das Lesen zu einem wahren Erlebnis machen. Auch die Charaktere sind vielfältig erdacht. So gibt es z. B. eine Pixie, die unbedingt Walküre werden will oder eine Luftelfe, die vor lauter Arroganz selbst vor Mobbing nicht zurück schreckt.
Wunderbar ist beschrieben, wie Lia nicht nur in eine neue Welt kommt, sondern zudem auch noch neue Freunde finden muss. Durch ihr Hockeytraining weiß sie, wie wichtig der Zusammenhalt im Team ist, wodurch sie schnell Freundschaft mit ihren Mitbewohnerinnen schließt. Dieser Zusammenhalt der Freundinnen hat mir sehr gut gefallen, erst recht, da die Mädchen doch sehr verschieden sind. Überhaupt hatte ich beim Lesen den Wunsch, dass Lia bitte möglichst lange eine Elfe bleibt, damit es noch viele weitere Abenteuer mit ihr und ihren Mitschülern in Springwasser gibt.
Lia Sturmgold ist ein spannendes Leseabenteuer und voller faszinierender Magie, die den Leser von der ersten Seite an elfenmäßig verzaubert.

Bewertung vom 07.07.2020
Schwarzer August / Leander Lost Bd.4
Ribeiro, Gil

Schwarzer August / Leander Lost Bd.4


ausgezeichnet

Bombenstark: Der vierte Fall für Leander Lost
Eine Autobombe im Hinterland der portugiesischen Algarve zerstört eine Filiale der Crédito Agrícola. Unmengen an Geldscheinen fliegen aus einem Schließfach der Bank durch die Luft, für welche erstaunlicherweise niemand Besitzanspruch erhebt. Das Ermittlerteam um Cristina Sobral steht zunächst vor einem Rätsel. Während der Spanier im Team, Miguel Duarte, einen Anschlag islamistischer Terroristen vermutet, tendiert der Alemão Leander Lost zu einem Täter, welcher aus Idealismus handelt. Als einige Tage später im Hafen von Olhão drei Thunfisch-Trawler durch Bomben schwer beschädigt werden, geraten Graciana Rosado, Carlos Esteves und Leander Lost unter Druck von höchster Stelle, den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Derweil spielt der Täter mit ihnen Katz und Maus, indem er ihnen verschlüsselte Botschaften zukommen lässt. Und auch privat ist so einiges los, denn Leander wurde bewilligt, weiterhin an der Algarve ermitteln zu dürfen und genießt das für ihn noch verwirrende Gefühl der Liebe mit Gracianas Schwester Soraia.

„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ (Zitat S. 321)

Endlich gibt es einen vierten Band rund um den Ermittler mit Asperger Syndrom. Mittlerweile sind die Mitarbeiter von Cristina Sobral ein eingespieltes Team und auch die Bewohner Fusetas wissen, Leanders Eigenarten einzuschätzen und damit umzugehen, wie man an ein paar schönen Beispielen erfährt. Neben der Herausforderung, nun eine Liebesbeziehung zu führen, beschäftigt Leander Lost vor allem die Serie von Bombenattentaten. Tatsächlich bringen seine Auffassungsgabe sowie seine rationalen Schlussfolgerungen die Ermittler schnell voran, während Miguel Duarte ebenfalls wieder heldenhaften Einsatz zeigen kann.
Neben dem verzwickten Kriminalfall hat mir diesmal vor allem die Idee gefallen, welche Triebfeder der Attentate ist. Ansonsten gestaltet sich auch der vierte Band wie gewohnt unterhaltsam und spannend und bietet wohldosierte Einblicke ins Privatleben der Ermittler ebenso wie in die portugiesische Kultur. Ein wunderbarer Portugal-Krimi mit viel Spannung und Atmosphäre und herrlich sympathischen Ermittlern.

Bewertung vom 29.06.2020
Der Judas-Schrein
Gruber, Andreas

Der Judas-Schrein


ausgezeichnet

Eine Hommage an H. P. Lovecraft: Krimi meets Horror
Lässt sich ein Krimi mit Grusel-Horror im Stile von H. P. Lovecraft verbinden? Das zumindest verspricht Andreas Gruber mit seinem Roman „Der Judas-Schrein“ aus dem Jahr 2005, welcher nun in überarbeiteter Version vorliegt. Als Fan von H. P. Lovecrafts Cthulhu-Fiktionen ebenso wie von Andreas Grubers genialen Krimis konnte ich bei diesem Buch natürlich nicht widerstehen.

„Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass der Tod die Zeit besiegt.“ (Zitat H. P. Lovecraft, Vorwort)

Wir befinden uns im fiktiven Dorf Grein, irgendwo in Österreich. In dem ehemaligen Bergwerksort wird ein Mädchen gefunden, brutal ermordet und aussergewöhnlich verstümmelt. Die einzige Zeugin der Tat ist nicht ansprechbar. Kommissar Alex Körner bekommt den Fall aufgebrummt, obwohl ihn eine negative Vergangenheit mit diesem Ort verbindet. Zunächst scheinen die Ermittlungsergebnisse etwas unklar, doch als das Team durch ein starkes Unwetter in dem Ort festsitzt, offenbart sich ihnen nach und nach ein grauenhaftes Geheimnis, welches in den Tiefen des Ortes schlummert.

„Mir fällt auf, dass niemand den unheiligen Ort verlässt. Wie Süchtige bleiben sie hier.“ (Zitat S. 401)

Mir gefällt der Roman, sowohl vom Aufbau wie auch inhaltlich. Startet das Ganze zunächst als harmloser Kriminalfall, schleicht sich so nach und nach durch geschickt platzierte Details ein subtiler Grusel in die spannende Handlung ein. Die Story geht in angenehmer Geschwindigkeit voran, während sich der Horror langsam aufbaut. Dies gelingt vor allem durch die Rückblicke in Greins Vergangenheit, welche frühere, entscheidende Ereignisse offenbaren. Die Charaktere sind abwechslungsreich gestaltet und mir fiel positiv auf, dass auch starke Frauen im Roman vertreten sind. Der Schreibstil ist wie erwartet abwechslungsreich, unterhaltsam und zieht den Leser in seinen Sog wie das Grauen sein Opfer in die Tiefe.

Wenn jemand einen Krimi in Horror-Manier von H. P. Lovecraft schreiben kann, dann gehört Andreas Gruber eindeutig dazu. Ein sehr gelunge Hommage an den Altmeister des Grauens, welche man sich nicht entgehen lassen sollte!

Bewertung vom 29.06.2020
Der dunkle Bote / August Emmerich Bd.3 (6 Audio-CDs)
Beer, Alex

Der dunkle Bote / August Emmerich Bd.3 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Brutale Mordserie in der Wiener Nachkriegszeit
Wien 1920: Kriminalinspektor August Emmerich und sein Assistent Winter ermitteln in einer brutalen Mordserie, bei welcher den Opfern die Zungen herausgeschnitten und einer Journalistin zugesendet werden. Zugleich versucht Emmerich, seine Lebensgefährtin und ihre Kinder aus den Fängen ihres brutalen Ehemannes Xaver Koch zu befreien, der seit Kriegsende in hochkriminelle Machenschaften verwickelt ist.
„Der dunkle Bote“ ist der dritte Band der historischen Krimi-Reihe um Emmerich und Winter, kann jedoch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das damalige Wien ist düster, Arbeitslosigkeit und Hunger bestimmen den Alltag. Diese Atmosphäre ist im Roman sehr gut spürbar. Emmerich und Winter sind ein sehr ungleiches, aber dennoch erfolgreiches Ermittlerteam: Der ruppige und unkonventionelle Bulle mit seinem bedächtigen, charmanten Kollegen. Beide wissen ihre Stärken erfolgreich einzusetzen und ergänzen sich wunderbar.
Der Fall gestaltet sich als spannend und undurchsichtig, während man parallel die Pläne von Xaver Koch mitverfolgen kann. Dass dieser mit Emmerich noch eine Rechnung offen hat, verleiht dem Roman einige recht bedrohliche Szenen. Beide Handlungsstränge haben mir sehr gut gefallen, wobei die Story für meinen Geschmack allerdings zunächst etwas schleppend in die Gänge kam, bevor sie mich so richtig fesseln konnte.
Das Hörbuch wird von Cornelius Obonya gelesen, der mit seinem Wiener Akzent auf sehr geniale Art dem Kriminalfall die richtige Wiener Note verleiht und die verschiedenen Charaktere sehr gut interpretiert.