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ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 658 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2020
Dunkelspiel
Haubrich, Leonie

Dunkelspiel


sehr gut

Spannender Psycho-Thriller um zwei Frauen in einem Netz voller Zweifel und Lügen

In diesem Psycho-Thriller verstrickt die Autorin Leonie Haubrich ihre beiden Hauptfiguren in ein Netz voller Zweifel und Lügen, das beide Frauen schnell an ihre Grenzen bringt.

Die Psychotherapeutin Nina Kolodziej ist nach der eher unschönen Trennung von ihrem Mann eine Zeitlang mit ihrer Tochter Emma und einem Wohnmobil durch die Lande gezogen. Doch nun möchte sie privat und beruflich endlich wieder Fuß fassen. Ihre erste Patientin wird die Buchhalterin Friederike, die sich in den Strafgefangenen Pierre verliebt hat und nach dessen Entlassung jäh in der Realität landet, bis einige besorgniserregende Vorfälle immer mehr Zweifel an Pierre in ihr wachsen lassen. Und auch in Ninas Umfeld ziehen einige dunkle Wolken auf, die schnell zur Bedrohung werden.

Nach einem dramatischen Prolog baut die Autorin die eigentliche Geschichte eher bedächtig auf und lässt sich dabei ausreichend Raum und Zeit, die gut gezeichneten Figuren und ihr Umfeld sorgfältig einzuführen. Die Bedrohung lauert dabei lange Zeit eher im Hintergrund, steigert sich dann aber kontinuirlich, bis sie sich schließlich in einem packendem Showdown entlädt. Das sich der Haupttäter schon relativ früh erahnen lässt, kann den Gesamteindruck in Sachen Spannung nur unwesentlich trüben, das Gesamtbild hinter den Taten zeigt sich dennoch erst ganz zum Schluß.

Wer auf spannende Psycho-Thriller steht, wird hier gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 05.05.2020
Der Ash'Gul'Kon-Zyklus 1 - Aus Asche geboren / Heliosphere 2265 Bd.25-27
Suchanek, Andreas

Der Ash'Gul'Kon-Zyklus 1 - Aus Asche geboren / Heliosphere 2265 Bd.25-27


ausgezeichnet

Packender Auftakt des Ash'Gul'Kon-Zyklus, der für die weiteren Bände noch so einiges erhoffen lässt

In diesem Hardcover sind die Bände 25 bis 27 der als E-Book erscheinenden Sciene-Fiction-Serie Heliosphere 2265 versammelt. Dabei handelt es sich um den ersten Sammelband des Ash’Gul’Kon-Zyklus, der allerdings direkt an das dramatische Ende des Helix-Zyklus anschließt.

Daher ist hier schon einiges an Vorwissen aus dem ersten 24 Bänden erforderlich, um der Handlung komplett folgen zu können. Neueinsteiger dürften sich dagegen trotz einer kurzen Zusammenfassung zu Beginn des Buches ziemlich schwertun, da es aufgrund der doch ziemlich komplexen Handlung mit jedem Band schwieriger wird, noch in den Serienkosmos hineinzufinden.
Ich kann hier daher nur jedem empfehlen, die Reihe von Beginn an zu lesen, zumal auch die ersten beiden Zyklen schon ein hohes Niveau aufweisen.

Nach dem Tod von Richard Meridian ist die Gefahr durch seinen Jahrhundertplan noch lange nicht gebannt, da die von ihm eingeleitete Befreiung der Ash’Gul’Kon nicht mehr verhindert werden konnte. So haben Jayden Cross und seine Mitstreiter auch keine Zeit, sich von ihrem harten und verlustreichen Kampf zu erholen, sondern müssen sich sofort einer neuen Bedrohung stellen. Und die scheint schier übermächtig zu sein.

Die Handlung der einzelnen Bände dieser Serie ist gut aufgebaut und weiß regelmäßig durch interessante und unerwartete Wendungen zu überraschen. Zugleich sind aber auch die zahlreichen roten Fäden, die sich durch die Geschichten ziehen, deutlich erkennbar. So bekommen scheinbare Nebensächlichkeiten im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder doch noch eine eine neue und größere Bedeutung. Es bleibt beim Grundsatz: "Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint." Und so muss man sich im Rahmen der dramatischen Ereignisse auch immer mal wieder von dem einen oder anderen liebgewonnenen Charakter verabschieden, kann aber auch schon einmal die wundersame Wiederkehr Totgeglaubter bestaunen.

Wer an spannender Science-Fiction, großen Geheimnissen und politischen Intrigen Gefallen findet, wird hier bestens unterhalten. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie es im nächsten Hardcover mit der HYPERION und ihrer Besatzung sowie der Solaren Republik weitergeht.

Bewertung vom 30.04.2020
Eine Sammlung ungewöhnlicher Geschichten
Spitznagel, Marie-Christin

Eine Sammlung ungewöhnlicher Geschichten


sehr gut

Abwechselungsreiche und unterhaltsame Storysammlung, bei der der Buchtitel wirklich Programm ist

In dieser abwechselungsreichen und sehr unterhaltsamen Storysammlung hat die Autorin Marie-Christin Spitznagel vier etwas längere Kurzgeschichten zusammengestellt und mit ein paar Gedichten und Drabbles (Kurzgeschichten mit exakt 100 Wörtern) angereichert.

So begegnen wir hier einigen Zombies in Wolfenbüttel, einem kleinen Jungen mit einem Dämon unter seinem Bett und einem tödlichen Versicherungsvertreter. Darüber hinaus gibt es noch eine ziemlich moderne und äußerst vergnügliche Version des Märchens "Hänsel und Gretel".

Wer auf kurze Geschichten der etwas ungewöhnlichen Art steht, sollte hier auf jeden Fall den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

Bewertung vom 30.04.2020
Sucht (eBook, ePUB)
Boyd, Lyl

Sucht (eBook, ePUB)


sehr gut

Unterhaltsame Kurzgeschichte, die zum Nachdenken anregt

Der Autor Lyl Boyd liefert hier wieder einmal eine kurze und knackige Geschichte ab, die nicht nur gut unterhält, sondern wie immer auch zum Nachdenken anregt.

Der Guantanamoveteran Roger ist ein wahrer Meister darin, Informationen aus Menschen herauszukitzeln. Dabei hat er eine völlig gewaltfreie Methode entwickelt, die seinen Gegenüber an einer besonders empfindlichen Stelle trifft und eine verblüffend hohe Erfolgsrate aufweist.

Ich habe nun schon einige der Geschichten des Autoren gelesen und bin immer wieder über die Themenvielfalt überrascht, die sich mir dabei geboten hat.

Diese Geschichte wirft einen kritischen Blick auf die immer weiter um sich greifende Mediensucht unserer Gesellschaft. Dabei spielt der Autor geschickt mit der Frage, was denn passieren würde, wenn diese Sucht plötzlich gegen uns verwendet wird, und entwickelt aus dieser interessanten Grundidee eine gut aufgebaute Geschichte mit gelungener Schlusspointe.

Gelungenes Lesevergnügen für alle Liebhaber von kurzweiliger und zugleich intelligenter Unterhaltung.

Bewertung vom 28.04.2020
Leben
Laub, Uwe

Leben


ausgezeichnet

Erst stirbt das Tier, dann der Mensch - Beunruhigender Umwelt-Thriller zum Thema Artensterben

Mit diesem Buch legt der Autor Uwe Laub einen beunruhigenden Umwelt-Thriller mit einem erschreckenden Szenario vor, der nicht nur absolut packende Unterhaltung bietet, sondern darüber hinaus auch noch ziemlich nachdenklich stimmt.

Ein mysteriöses Massensterben, das die unterschiedlichsten Tierarten in einem bislang nie gekannten Ausmaß befällt, sorgt weltweit für große Aufregung und lässt die Experten ratlos zurück. Der Pharmareferent Fabian Nowack hat aber gerade ganz andere Sorgen, bei ihm wurde Progerie diagnostiziert, eine unheilbare Krankheit, die zur vorzeitigen Alterung führt und bei ihm erschreckend schnell voranschreitet. Als ihm die Teilnahme an einer geheimen Studie angeboten wird, greift er, ohne lange zu zögern, nach diesem letzten Strohhalm. Doch dabei stößt er auf Hinweise, das seine Situation in Zusammenhang zum Artensterben steht, und gerade der Fortbestand der gesamten Menschheit auf dem Spiel steht.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und entwirft dabei ein beängstigendes Szenario von so erschreckender Aktualität, das es einem gerade in diesen Tagen beim Lesen immer wieder kalt den Rücken runterläuft. Und der Schrecken hat auch nach dem Ende der Geschichte noch kein Ende, denn das Nachwort belegt nicht nur die umfangreiche Recherchearbeit des Autoren, die man dem Buch auch jederzeit anmerkt, sondern zeigt darüber hinaus eindrucksvoll auf, das dieses Szenario näher an unserer Wirklichkeit dran ist, wie uns lieb sein sollte.

Wer auf spannende und gut recherchierte Wissenschafts-Thriller steht, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten. Darüber hinaus bietet es eine Geschichte, die bei mir noch länger nachhallen wird und mich zudem dazu animiert hat, mich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Bewertung vom 24.04.2020
Der Tod hinter der Lüge
Scherf, H. C.

Der Tod hinter der Lüge


ausgezeichnet

Packender Start einer neuen Thriller-Reihe mit interessanten Ermittlern, die über viel Potential verfügen

Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf ein neues Ermittlerteam ins Rennen, das mich bei ihrem ersten Fall gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte und auch reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Geleitet wird das neue Team von Hauptkommissar Gordon Rabe, der gerade doch ziemlich angeschlagen ist. Seine Ehe mit Denise ist in die Brüche gegangen und im Trennungsstreit zeigen sich beide nicht unbedingt von ihrer besten Seite, worunter besonders der von Autismus betroffene Sohn Jonas zu leiden hat. Als dann auch noch ein äußerst brutaler Mörder auf der Bildfläche erscheint, der mit seinen Opfern ein perfides Spiel treibt, indem er ihnen geschickt den Stachel der Eifersucht auf den Ehepartner einpflanzt, ist Gordon froh, das er sich auf seine Mitarbeiter Leonie Felten und Kai Wiesner verlassen kann. Gemeinsam nehmen die Ermittler den Kampf gegen diesen skrupellosen Gegner auf.

Dies ist inzwischen die dritte Thrillerserie, die ich von H. C. Scherf lese, und wie bei den Vorgängern überzeugt auch dieses Buch wieder durch eine nahezu perfekt aufgebaute Geschichte, einen packenden Schreibstil und gut charakterisierte Chraraktere, die zudem ziemlich vielschichtig angelegt sind. Bei Gordon Rabe habe ich diesmal etwas länger gebraucht, bis er mir ans Herz gewachsen ist, zum Ende des Buches konnte er mich aber doch noch auf seine Seite ziehen. Seinem Team ist das schon wesentlich früher gelungen. Das auch diese Serie wieder im Ruhrgebiet angesiedelt ist, blitzt zwar an einigen Stellen durch, im Zentrum stehen hier aber eindeutig die Geschichte und die Figuren, der Lokalkolorit wird eher dosiert eingesetzt.

Liebhaber von spannenden und abgründigen Thrillern werden hier erneut bestens bedient und unterhalten, auf den nächsten Auftritt des Teams bin ich nun schon sehr gespannt.

Bewertung vom 23.04.2020
Die Totenbändiger - Band 6: Unheilige Nacht (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger - Band 6: Unheilige Nacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Packende Fortsetzung der Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger", die weiterhin mit jedem Band besser wird

Mit diesem E-Book legt die Autorin Nadine Erdmann den nunmehr sechsten Band ihrer Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger" vor und entführt uns wiederum in ein düsteres London, in dem Geister und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, quasi zum täglichen Leben dazugehören. Schutz vor diesen Geistern bieten die sogenannten Totenbändiger, die in der Lage sind, diese Geister zu bändigen und sogar auszulöschen. Da sie diese Fähigkeiten aber auch gegen Menschen einsetzen können, treten ihnen diese mit deutlicher Skepsis oder sogar Ablehnung entgegen.

Man kann die einzelnen Bände der Reihe zwar grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden lesen und verstehen, ein kurzer Rückblick zu Beginn eines jeden Bandes gibt hierzu auch gute Hilfestellung. Da die einzelnen Bände aber aufeinander aufbauen und sich gleich mehrere rote Fäden durch die Geschichte ziehen, empfiehlt es sich schon, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Durch die doch recht komplexe Handlung wird der Einstieg für Neuleser zudem mit jedem Band schwieriger. Dies gilt für Band 6 im Besonderen, da er direkt an die Geschehnisse in Band 5 anknüpft.

Ausgerechnet kurz vor Beginn der unheiligen Nacht, in der die Geister besonders aggressiv auftreten, wurde Cam entführt. Zum Glück liefert ein Überwachungsvideo schnell einen Hinweis auf die Täter. Fieberhaft machen sich die Mitglieder der Familie Hunt auf die Suche nach ihm, um ihn zu finden, bevor er den dunklen Gestalten der Nacht hilflos ausgeliefert ist.

Auch der sechste Band besticht wieder durch einen packenden Schreibstil, ein hohes Erzähltempo und einige überraschende Wendungen. Und obwohl die grundlegenden Figuren und das Setting der Serie inzwischen erfolgreich platziert sind, gibt es auch in diesem Band wieder einiges Neues aus der Welt der Totenbändiger und zu den dunklen Mächten, die (noch) im Hintergrund wirken, zu entdecken. Zudem bekommen die atmosphärisch dichten Geschichten immer mehr Tiefe und die einzelnen Protagonisten gewinnen auch weiterhin deutlich an Kontur hinzu. So kann ich auch für diesen Band wieder voller Überzeugung die Bestnote vergeben, obwohl uns die Autorin erneut mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger zurücklässt.

Insgesamt eine packende Fortsetzung, die nicht nur gut unterhält, sondern auch weiterhin Lust auf mehr macht. Daher auch diesmal wieder die deutliche Warnung: Vorsicht Suchtgefahr !

Bewertung vom 23.04.2020
Die Totenbändiger, Äquinoktium / Unheilige Zeiten
Erdmann, Nadine

Die Totenbändiger, Äquinoktium / Unheilige Zeiten


sehr gut

Packender Auftakt einer neuen Serie mit reichlich Potential

In diesem Taschenbuch sind die ersten beiden E-Books der neuen Dark Urban Mystery Serie "Die Totenbändiger" versammelt, in der uns die Autorin Nadine Erdmann in ein düsteres London entführt, in dem Geister und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, quasi zum täglichen Leben dazugehören. Schutz vor diesen Geistern bieten die sogenannten Totenbändiger, die in der Lage sind, diese Geister zu bändigen und sogar auszulöschen. Da sie diese Fähigkeiten aber auch gegen Menschen einsetzen können, treten ihnen diese mit deutlicher Skepsis oder sogar Ablehnung entgegen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Famile Hunt, in der nicht nur die Mutter Sue, sondern auch die zwei leiblichen und drei adoptierten Kinder die Fähigkeit zum Totenbändiger in sich tragen. Während Sky und Gabriel ihre Fähigkeiten in den Dienst der sogenannten Spuk Squad, einer Einheit der Londoner Polizei, stellen, dürfen die jüngeren Geschwister Ella, Jules und Camren nach langem Kampf nun endlich am regulären Schulbetrieb teilnehmen. Camren umgibt dabei ein besonderes Geheimnis, da er vor 13 Jahren inmitten von 78 Toten mit durchschnittenen Kehlen gefunden wurde und seine Herkunft unbekannt ist.

Der typische Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine spannende Geschichte zu erzählen, die Lust auf die weiteren Fortsetzungen macht, und zum anderen das Setting und das zugehörige Personenaufgebot einzuführen, das die Reihe auch noch über die nachfolgenden Bände trägt, wird hier ziemlich überzeugend absolviert, lässt aber zugleich auch noch ein wenig Luft nach oben. Zwar können einige Dinge hier nur kurz angerissen werden, das Potential dahinter lässt sich dabei aber schon gut erkennen.

Insgesamt ein packender Auftakt, der nicht nur gut unterhält, sondern auch sofort Lust auf mehr macht. Daher hier die deutliche Warnung: Vorsicht Suchtgefahr !

Bewertung vom 22.04.2020
Edles Geblüt
Gronover, Sabine

Edles Geblüt


ausgezeichnet

Packender und abgründiger Kriminalroman aus dem ansonsten so beschaulichen Münsterland

In diesem Kriminalroman lässt die Autorin Sabine Gronover ihren Kommissar Horst Schmitt und den Polizisten Dirk Kemper zum zweiten Mal im ansonsten so beschaulichen Kreis Warendorf ermitteln. Und wieder legen sie dabei einige tiefe Abgründe offen, die man im Münsterland so nicht unbedingt erwartet hätte.

Was haben ein ziemlich erfolgloser Autor, der nach einer Lesung in einem Lokal mit einer Waffe herumfuchtelt und anschließend direkt vor der Tür erschossen wird, und ein vom Landgestüt gestohlener Zuchthengst miteinander zu tun ? Dieser Frage müssen die beiden Ermittler in ihrem neuesten Fall nachgehen. An Verdächtigen mangelt es dabei nun wirklich nicht, doch die überraschenden Zusammenhänge erschließen sich erst ganz zum Schluß.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei auch jede Menge Lokalkolorit in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten. Denn im Gegensatz zu so manchem Münster-Tatort steht hier der Kriminalfall jederzeit im Mittelpunkt der Geschichte, auch in Sachen Spannung und Dramatik wird jede Menge geboten. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert.

Wer auf spannende Kriminalromane steht und nicht mit Kommissar Schmitt die Angst vor großen Tieren teilt, wird hier bestens und (fast) angstfrei bedient und unterhalten.

Ich bin nun schon sehr gespannt auf den nächsten Auftritt der Ermittler, bei dem sie es wahrscheinlich mit dem Wildschwein von Telgte zu tun bekommen werden, das Ende des Buches deutet zumindestens in diese Richtung.

Bewertung vom 22.04.2020
Hessen mörderisch genießen
Speidel, Joachim; Quinke, Sibyl; Vollenberg, Brigitte; Meyer, Martin; Rehm, Anette; Scheuermann, Petra; Woda, Bruno

Hessen mörderisch genießen


sehr gut

20 Kurz-Krimis mit Rezepten, die Lust und Hunger auf einen Besuch in Hessen machen

In dieser Anthologie haben 18 Autorinnen und Autoren insgesamt 20 spannende Kurzkrimis (die beiden Herausgeberinnen sind jeweils doppelt vertreten) zusammengestellt, die allesamt in Hessen angesiedelt sind, dabei die doch recht große große Bandbreute dieses Bundeslandes aufzeigen und zudem dazu einladen, es mal wieder zu besuchen. Als Bonus und zum Nachkochen gibt es zu jeder Story noch das Rezept eines landestypischen Gerichtes, das in der jeweiligen Geschichte dann auch eine Rolle spielt, die mal größer und mal etwas kleiner ausfällt.

Wie bei Anthologien üblich, kann nicht jede Geschichte den persönlichen Lesegeschmack komplett treffen, hier war die Trefferquote insgesamt aber doch recht hoch. Als ausgesprochener Liebhaber von Geschichten mit böser Schlusspointe bin ich zudem gut und ausreichend bedient worden. Echte Ausreißer nach unten gab es für mich nicht, jede Geschichte hat ihren ganz eigenen Reiz. Einige Geschichten werden eher aus der Perspektive der Ermittler, andere dann eher aus der Perspektive der Täter erzählt, für ausreichend Abwechselung ist dadurch auf jeden Fall gesorgt.

Gelungene Anthologie, in der jeder Liebhaber von Kurz-Krimis die eine oder andere Story nach seinem Geschmack finden sollte. Ich wurde beim Lesen jedenfalls durchgehend gut und spannend unterhalten.