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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 856 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2021
Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


sehr gut

Vielversprechender Anfang
"Vergissmeinnicht" von Kerstin Gier ist der Auftakt einer fantastisch angehauchten Trilogie. Gleich zu Beginn stürzt Quinn bei einer Flucht vor ein Auto und landet schwer verletzt im Krankenhaus. Er überlebt, ist aber erstmal an den Rollstuhl gefesselt. Matilda kümmert sich, nicht ganz uneigennützig, um ihn. Ganz so einfach kann man die Geschichte der beiden Jugendlichen natürlich nicht erzählen, denn da gibt es noch viel mehr. Quinn sieht Monster und kann manchmal extrem gut hören, es gibt sprechende Wasserspeier und lebende Elfen, die Blumen verkaufen und..... ja, auch davon gibt es noch sehr viel mehr.
Was mir an dieser Erzählung von Anfang an sehr gut gefallen hat, ist dieser spezielle Humor. Quinn und Matilda sind schon ganz normale Jugendliche, die auf ihr Aussehen achten und ihr Umfeld und wen sie peinlich finden, aber sie schaffen es auch, sich selbst nicht so ernst zu nehmen und können auch über ihre eigenen Fehler lachen.
Ansonsten gefällt mir die Welt, die hier entsteht, sehr gut, besonders, dass sie mit unserer so eng verzahnt ist, sich durchdringt. Für mich werden hier einige Klischees zu viel bedient, aber ich werde den nächsten Teil definitiv lesen, um zu erfahren, mit welcher Wendung die Geschichte noch zu überraschen mag.

Bewertung vom 28.12.2021
Duckmäuser
Ehemann, Wolfgang

Duckmäuser


ausgezeichnet

Gabe oder Fluch
"Duckmäuser" von Wolfgang Ehemann ist ein Roman, der mich schon mit dem Titel gefangen hatte. Diesen Titel trägt hier Hilmar Hitzler, der einige Augenblicke der Zukunft vorhersehen kann. Diese Gabe macht ihn eher unglücklich, da er Tode sieht, die er nicht verhindern kann. Er ist kein großer Held und fühlt sich schlecht damit.
Durch seine erste bewußte Voraussage lernt er Camilla kennen, die im Laufe der Jahre immer wieder in seinem Leben auftaucht. Über die Jahre lernen wir hier Hilmar mit seinen ganzen Ängsten und auch Stärken immer besser kennen, wir begleiten ihn ja eine lange Zeit. Camilla wird in seinem Leben auch immer wichtiger.
Das Leben von Hilmar ist sehr interessant beschrieben, auch indem immer mal wieder reelle historische Wegmarken und Erinnerungen auftauchen. Der Schreibstil ist sehr ruhig, flüssig und gut zu lesen. Das wirkliche Highlight sind hier aber die Charaktere, sie entstehen hier bildhaft vor meinen Augen, entwickeln sich weiter, zeigen Stärken und auch Schwächen, haben Humor, ja erwachen regelrecht zum Leben. Und auch Hilmar ist beileibe nicht so ein Feigling, als den er sich selber sieht, hier geht es aber vordergründig um die ganzen negativen Momente des Lebens. Das Buch ist nicht fröhlich, nein eher drückend, manchmal erdrückend, aber trotzdem voll von schwarzem Humor.
Die Figur des Hilmar und seine Geschichte wird mir noch eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben.

Bewertung vom 27.12.2021
Mohnblumen
Szaszka, Markus

Mohnblumen


ausgezeichnet

Was wiegt der Tod?
"Mohnblumen" ist der neueste Band der Reihe "Großstadtballaden" von Markus Szaszka und hat mir wirklich sehr gut gefallen. Man braucht auch keinerlei Kenntnisse der Vorgänger, um sich in die Geschichte einfinden zu können.
Wir befinden uns hier mit der neunjährigen Linh spätabends auf den Fluren des riesigen Krankenhauses in Wien. Ihre Mutter ist hier in Behandlung und sie hat sich auf den Fluren verlaufen. Bei ihrer Suche lernt sie ein Mädchhen kennen, die jugendliche Punkerin Mori. Mori begleitet sie bei ihrer Suche und stellt sich als der leibhaftige Tod heraus, der aber hier nichts mit den Schrecken, die so üblich sind, zu tun hat. Ganz im Gegenteil, Mori ist sehr sensibel und einfühlsam und erklärt Linh sehr viel über das Leben im Laufe dieser einen Nacht. Sie treffen auf andere Patienten, mit denen sie sich unterhalten und für die Mori jeweils etwas anderes darstellt. Das ist sehr clever gelöst und macht beim Lesen sehr nachdenklich.
Obwohl für mich das Ende der Geschichte vorhersehbar war, spielte das gar keine Rolle, denn die Geschichte ist so liebevoll erzählt. Es ist dieser Schreibstil, der mich mitnimmt, er hat was leichtes, ist voll Humor und auch bildgewaltiger Beschreibungen. Dennoch besitzt das Buch eine gewisse Tiefe mit vielen philosophischen Ansätzen. Mich hat der Autor hier voll überzeugt und ich werde sicher noch andere Bände aus dieser Reihe lesen.

Bewertung vom 26.12.2021
Fake News
Zweyer, Jan

Fake News


sehr gut

Vieles ist anders als es scheint
"Fake News" von Jan Zweyer ist ein spannender Thriller mit politischem Hintergrund. In Deutschland gibt es einige Terroranschläge und recht schnell auch die passenden Bekennerschreiben. Sehr schnell wurden die Schuldigen auch schon in den einschlägigen Medien benannt. Doch bei näherer Betrachtung will hier so einiges doch nicht zusammenpassen.
Die kurzen Kapitel lassen sich schnell und gut lesen, der ständige Wechsel der Perspektive bringt eine gewisse Dynamik mit. Allerdings dauert es dadurch auch eine Weile, bis eine gewisse Verbindung zu den Protagonisten aufkam.
Das Thema mit Falschmeldungen und vorschnellen Verurteilungen durch die Medien und die breite Masse ist heute ja aktueller denn je und hier konnte man sehr gut nachverfolgen, wie das ausgenutzt und sogar gesteuert werden kann. Es ist erschreckend, wie wirklichkeitsnah und vorstellbar das alles klingt.
Im vorliegenden Fall brauchte ich auch eine ganze Weile, um die Zusammenhänge zu verstehen und die Schuldigen erkennen zu können. Grade die vielen Charaktere machen hier einen Großteil des Lesevergnügens aus und die raschen Wendungen und Perspektivwechsel.

Bewertung vom 26.12.2021
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Frühe Geheimnisse
"Der Herzgräber" von Jen Williams ist ein Thriller, der von der Story her ein Menge Potential verspricht.
Die Mutter von Heather hat sich umgebracht und beim ordnen des Nachlasses findet Heather Briefe, Briefe, die ein Serienmörder an ihre Mutter schrieb und die sie ihm auch über all die Jahre beantwortet hat. Gleichzeitig geschehen neue Morde und die haargenau so, wie sie damals abliefen. Der Haken an der Sache ist nur, der Täter sitzt noch im Knast und schweigt.
Alles beginnt sehr spannend, wir forschen mit Heather in der Vergangenheit der Mutter, suchen die Verbindung zum Killer und den Grund für den Selbstmord. Heather geht auch ins Gefängnis für Gespräche mit dem Mörder. Zwischendurch erhalten wir auch immer wieder Rückblenden zu früheren Geschehnissen und Taten. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Die Geschichte entwickelt sich langsam, setzt sich fast wie ein Puzzle Teil um Teil zusammen, was auch einen besonderen Reiz hat, aber die Spannung bleibt dabei auf der Strecke.
Zum Ende hin spitzt sich das Geschehen nochmal zu und die Auflösung schafft es dann auch nochmal mich zu überraschen. Mir hat das Buch gefallen, es las sich nur ganz anders als erwartet vom Klappentext her.

Bewertung vom 26.12.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


gut

Schwächerer Nachfolger
"Stadt des Zorns" von Marc Meller ist ein Escape-Room-Thriller. Einige der Protagonisten kannte ich schon aus dem Vorgänger "Raum der Angst", der mir auch schon sehr gut gefallen hat. Lesbar ist dieser Teil aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band.
Janus hat wieder ein Spiel vorbereitet, noch größer und ausgefeilter als das letzte und seine wichtigste Spielerin ist Hannah, die einzige Überlebende der letzten Runde. Hauptkommissar Kappler, mit dem Hannah in Verbindung geblieben ist, versucht sie mit allen Mitteln zu retten. Es sieht so aus, als würde ein Anschlag auf eine ganze Stadt verübt werden.
Der "Spielplatz" ist diesmal die Stadt Köln und von den acht Spielern scheint Hannah die Einzige, die weiß, worum es geht. Die Idee hinter dem Thriller gefällt mir sehr gut, an der Umsetzung habe ich hier so einige Kritikpunkte. Es fühlte sich hier nur an ganz wenigen Stellen wie ein echtes Escape-Spiel an, vieles wirkte von Beginn an unglaubwürdig. Was mir hier aber am meisten fehlte, war die Spannung, da immer schon sehr schnell klar war, wie sich eine Situation auflösen würde.
Wenn man die Thriller unter dem Gesichtspunkt der Rätsel eines solchen Spiels betrachtet, war das erste Buch um Längen besser und spannender aufgebaut. Trotz der Kritikpunkte ist es ein solider Thriller, der etwas zuviel wollte.

Bewertung vom 26.12.2021
Ein Buch, vier Jahreszeiten
Funk, Kristin

Ein Buch, vier Jahreszeiten


ausgezeichnet

Der Lauf des Jahres
"Ein Buch, vier Jahreszeiten" von Kristin Funk ist eine wunderbare Zusammenstellung von Wohlfühlideen, Rezepten und Geschichten für ein ganzes Jahr.
Geordnet ist hier alles nach Jahreszeiten und was mir besonders gut gefällt, sind die wunderschönen Illustrationen auf wirklich fast jeder Seite.
Zu jeder Jahreszeit gibt es passende Reime und Gedichte, Gedanken, die dazu passend sind, Pflanzen oder Pilze, die man hier zuordnen kann. Insgesamt wird der Lauf der Natur im Laufe eines Jahres gut begleitet.
Darüber hinaus gibt es sehr viele Ideen zum nachmachen, als Deko, zum Basteln oder auch kochen und backen und dabei ist nicht nur Ostern und Weihnachten bedacht.
Dieses Buch läßt sich gut von vorne bis hinten durchlesen oder auch gezielt nach einer Idee, einer bestimmten Geschichte durchsuchen. Durch die wunderschöne Aufmachung ist dieses Buch eine gute Geschenkidee für die verschiedensten Anlässe. Ein Buch, dass man immer wieder aus dem Regal nehmen wird, um darin zu blättern und zu lesen.

Bewertung vom 22.12.2021
Die Täuschung (eBook, ePUB)
Korten, Astrid

Die Täuschung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jagd nach der perfekten Illusion
"Die Täuschung" von Astrid Korten ist ein Psychothriller, der es mal wieder geschafft hat, mich zu täuschen und sehr spannende Lesestunden geboten hat.
Viktor hat einen ganz großen Lebenstraum, er will der bekannteste Illusionist werden. Diesem Traum ordnet er alles unter und gelangt auch als Horus zusammen mit seiner Assistentin Julia bis ganz nach oben, in die Shows von Vegas.
Er denkt schon darüber nach Julia durch eine Jüngere zu ersetzen, als er sie während einer Vorstellung wegzaubert. Was anders ist als sonst, sie bleibt verschwunden.
Viktor als Protagonist ist nicht unbedingt sympathisch, was sich auch nicht ändert, als man ihn besser kennenlernt. Aber das muss er auch gar nicht, denn was man sich da nach und nach zusammensetzt, ist ein sehr spannendes, zerrissenes Leben.
Im weiteren Verlauf der Handlung sucht Horus nicht nur nach Julia, sondern Viktor auch nach seiner Vergangenheit. Es macht sehr viel Spaß so nach und nach darin einzutauchen, was über Rückblenden und auch Träume geschieht.
Es ist wie eine Illusion, wie man in diese Geschichte eingesogen wird und Details erfährt, die vielleicht auch nur Illusion sind. Am Ende der Geschichte ist jedenfalls alles geklärt und es war wieder mal ganz anders, als ich vermutete. Ich bin immer noch ganz verzaubert von dieser Bühnenshow, die in die Tiefe geht.

Bewertung vom 21.12.2021
Böse
Wagner, Jonas

Böse


gut

Sicherster Ort
"Böse" von Jonas Wagner ist ein Thriller mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Katharina ist geschieden und möchte mit ihrer Tochter Fenja einen kompletten Neuanfang, neue Wohnung, Arbeit, Schule, Umfeld. Dafür wählt sie die kleine Gemeinde Hussfeld, einer der sichersten Ort Deutschlands. Sehr schnell kriegt man aber mit, dass hier so einiges ganz und gar nicht stimmt. Der Klatsch und Tratsch und das Beobachtetwerden erreicht hier neue Dimensionen. Die beiden sind schon unten durch, weil Sekt und Kondome gekauft werden. Alles in allem ein sehr beklemmender Ort.
So richtig spannend wird es, als Fenja verschwindet. Alles wird von den Behörden irgendwie schöngeredet und als Katharina sich selbst auf die Suche macht, entdeckt sie, dass Fenja nicht die erste ist. In einer anderen Perspektive erfährt man die Leiden von Opfern, weiß aber nicht wo und wann.
Das Buch war nicht durchgehend spannend, hat sich aber sehr schnell lesen lassen und einige Fragen blieben für mich noch ungeklärt.

Bewertung vom 17.12.2021
So eiskalt der Tod / Kate Marshall Bd.2
Bryndza, Robert

So eiskalt der Tod / Kate Marshall Bd.2


sehr gut

Spannende Fortsetzung
"So eiskalt der Tod" von Robert Bryndza ist schon der zweite Teil einer Thriller-Reihe rund um die ehemalige Polizistin Kate Marshall und ihren jungen Assistenten Tristan. Da ich den ersten Band auch gelesen habe. kannte ich die Vorgeschichte, was ganz nützlich war, es läßt sich aber auch einzeln lesen, da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt.
Kate geht mit ihrem Sohn tauchen, in einem Stausee und stoßen unter Wasser auf die stark verletzten Leiche eines jungen Mannes. Nachdem es die Polizei sehr schnell als Unfalltod einstuft, bittet die Mutter des Toten Kate um ihre Hilfe bei der Aufklärung des Todesfalles. Sehr schnell stellt sich heraus, dass es nicht die erste Leiche in diesem Gewässer ist.
Parallel dazu hat der Killer schon sein nächstes Opfer gefangen und eingesperrt und wir müssen miterleben, was sich in dessen Perspektive abspielt. Das bringt sehr viel Spannung und Nervenkitzel in das Geschehen, weil das Opfer nicht viel Zeit hat.
Die Geschichte ist gut geschrieben, von Anfang an spannend und voller Dynamik. Die beiden Ermittler sind sehr sympathisch und man lernt sie und ihr Umfeld wieder etwas besser kennen und verstehen, das macht einen großen Teil an der Geschichte aus.
Gleichzeitig gibt es einige Verdächtige, bei denen es sich lohnt, mitzurätseln, wer der Täter ist und was der Antrieb seiner Verbrechen ist. Diese Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten.
Über einige Personen hätte ich hier gerne noch mehr erfahren, das kam zum Schluß etwas zu kurz. Mit diesem Buch ist ein sehr spannender Thriller erschienen, den es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt, der erste Teil war in meinen Augen aber noch besser.