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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 612 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2017
DNA / Kommissar Huldar Bd.1
Sigurdardóttir, Yrsa

DNA / Kommissar Huldar Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin zutiefst verstört - Ysra Sigurdardottir hat ein abscheuliches Meisterwerk geschrieben. In ihrem Thriller "DNA" geht es um Morde, die aufgeklärt werden. Ich habe vergeblich versucht mitzukommen und selbst auf die Lösung zu kommen, noch bevor man die Lösung selbst liest - aber hier hat man keine Chance. Alles und jeder ist über viele Brücken mit allem und jedem - so schien es mir - miteinander verstrickt und verworren zu sein. Ein Teufelskreis aus dem man erst nach geschlagenen 479 Seiten erlöst wird. Wenn man ein Fan von intriganten Spielen ist und einen starken Magen hat, dem ist dieses Werk sehr zu empfehlen. Allen anderen rate ich das Buch vielleicht teilweise zumindest in der Nähe eines Badezimmers zu lesen. Insgesamt fliegt man nur so schier durch die Seiten - so spannend und einfach zu lesen ist es. Die Handlung weicht von Kapitel zu Kapitel aus der Sicht von verschiedenen Charakteren ab und hält die Handlung so am Laufen und vor allem den Leser an der Spannung.

Bewertung vom 07.05.2017
Ein Jahr für die Liebe
Eisenring, Yvonne

Ein Jahr für die Liebe


sehr gut

In "Ein Jahr für die Liebe" geht die Schriftstellerin Yvonne Eisenring für ein Jahr auf Entdeckungsreise, um die Liebe zu finden. Ich war sofort gespannt, denn auch ich "bin" auf der Suche. Wobei ich das gar nicht so klar definieren kann, da ich finde, dass man nicht direkt die Suche und die Liebe aufzwingen kann. Deshalb schien es mir interessant, wie wohl ihr Trip gelaufen und geendet ist. Inhaltlich erlebt sie nun über 50 Dates auf mehreren Kontinenten, von denen die meisten von uns wohl behaupten können, dass sie das ein oder andere schon selbst erlebt haben. Also etwas Abstruses habe ich nicht lesen können, wodurch alles in dem Buch sehr realitätsnah wirkt. Selbst als sie in eine Phase kam, in der sie gar keine Lust mehr hatte jemanden neu kennenzulernen, konnte ich ihr das sehr gut nachempfinden. Nach so vielen Männerbekanntschaften verliert man schnell den Kopf und sich selbst. Nichtsdestotrotz hat sie nicht aufgegeben und das Jahr durchgezogen - wobei ich sagen muss, dass sie zwischendrin wieder in ihrer Heimat war. Deshalb nur 4 Sternchen. Wenn ich solch einen Trip machen würde, würde ich wohl wirklich ein ganzes Jahr mich von meiner Heimat verabschieden und nicht nach der Hälfte für zwei Monate erneut zu meiner Schwester ziehen. Insgesamt gibt der Roman aber auch keine hilfreichen Tipps, wie man solch einen Trip am besten aufbaut, was ich auch etwas enttäuschend fand. Zudem hat dieser Roman sehr viele Ähnlichkeiten mit "Eat Pray Love" meiner Meinung nach - wenn er auch auf das "Eat" und "Pray" verzichtet.

Bewertung vom 07.05.2017
Wie viel verrückt ist noch normal?
Fey, Diana

Wie viel verrückt ist noch normal?


weniger gut

Ich muss eines vorweg sagen: Die Macken, die ich habe, scheinen mir plötzlich völlig normal zu sein - im wahrsten Gegensatz zu den Macken von Diana Fey. Ich habe großen Respekt dafür, dass sie all das veröffentlicht hat. Es ist ein Thema, was mitunter viel zu oft belächelt unter den Tisch gekehrt wird. Es beweist viel Mut von ihr. Allerdings würde ich das Werk nur Menschen empfehlen, die ebenfalls an großen Ticks leiden und etwas daran ändern wollen - womöglich hilft das Buch. Für Menschen, die anfällig sind alles, was sie lesen ebenfalls sich anzueignen, ist das Buch absolut nicht zu empfehlen (In der Medizinerbranche gibt es da einen Effekt, wenn man eine Krankheit lernt, würde man oftmals Symptome dieser Krankheit an sich entdecken, was aber natürlich Unfug ist). Und zu guter Letzt: Wenn es jemanden gibt, den man auf den Tod nicht leiden kann, dann schenkt ihm dieses Buch in der Hoffnung, dass er sich so das Leben zerstört und nicht wie Diana Fey wieder aus dem Teufelskreis herauskommt.

Bewertung vom 07.05.2017
Alexander bricht aus
Bellmann, Barbara;Krause, Theres

Alexander bricht aus


ausgezeichnet

"Alexander bricht aus" von Bellmann und Krause ist ein kurzweiliger Roman über einen Arzt, der mir zunächst unsympathisch war, weil ihm scheinbar alles, was er sich vornahm galant gelang - bis die Wendung in seinem Leben Platz findet und ihm kaum mehr etwas nach Plan gelingt. Er muss seinen Oberarzt-Posten in Berlin aufgeben - für eine kleine Arztpraxis im Nirgendwo. Dort beschleicht ihn das Gefühl eine Tochter zu haben - was bestätigt wird und und und. Zusammengefasst: Sein perfektes Leben gerät komplett aus den Fugen, er persönlich außer Kontrolle und alles scheint eine große Katastrophe zu sein, die er nicht verhindern kann. Manche Punkte konnte ich teilweise vorhersehen, andere (die meisten) überraschten mich völlig.

Bewertung vom 22.04.2017
Die Reise der Amy Snow
Rees, Tracy

Die Reise der Amy Snow


ausgezeichnet

"Die Reise der Amy Snow" von Tracy Rees ist ein phänomenaler Erstlingsroman. Inhaltlich geht es um Amy, die als Waise nichts besitzt und durch ihre beste Freundin auf eine unglaubliche Reise durch ganz England geschickt wird.
Ein wenig vorhersehbarer Inhalt, aber dennoch meisterhaft beschrieben. Am Anfang haben mich die Zeitsprünge ein klein wenig genervt, da die beste Freundin verstorben ist und noch immer über sie und ihr Leben berichtet wurde - aber es ist wichtig, um den Kontext zu verstehen, deshalb akzeptabel. Allerdings sind die ersten 100 Seiten wirklich viel zu sehr in die Länge gezogen für eine Einleitung. Anschließend geht es rasant voran mit der Reise, auf der Amy den besten Antrag erhält, den ich in meinem Leben jemals gelesen habe.

Bewertung vom 19.04.2017
Man lernt nie aus, Frau Freitag!
Frau Freitag

Man lernt nie aus, Frau Freitag!


ausgezeichnet

Mit "Man lernt nie aus, Frau Freitag" hat Frau Freitag wieder einen Klassiker der Witzliteratur erschaffen. Diesmal muss Frau Freitag selbst die Schulbank drücken - in der Fahrschule. Jeder, der den Führerschein besitzt wird sich an diese besondere Zeit erinnert fühlen und mit Frau Freitag fühlen und hoffen und bangen - und sich zu Tode amüsieren - da flirtet doch tatsächlich ein Fahrschullehrer mit ihr! Jedem, der noch keinen Führerschein besitzt, wird die Angst sicherlich vor dem Fahren durch das Buch genommen - man ist niemals alleine und zu spät für den Führerschein dran. Ob sie die Prüfungen, Theorie sowie Praxis schafft und wie ihr Alltag mit den Folgen aussieht: Seid gespannt! Es lohnt sich wie immer die Werke der Lieblingslehrerin Deutschlands zu lesen.

Bewertung vom 19.04.2017
Die Tage, die ich dir verspreche
Oliver, Lily

Die Tage, die ich dir verspreche


weniger gut

Vielversprechender Inhalt - enttäuschende Umsetzung
In "Die Tage, die ich dir verspreche" geht es um eine junge Frau (19), die mit dem Herzen, was sie transplantiert bekommen hat nicht leben will, da sie es ihrer Meinung nach nicht verdient hat. Aufgrund dessen will sie es verschenken und sucht sich einen passenden Beschenkten im Internet aus.
Warum mir die Umsetzung nicht zugesagt hat:
90 Prozent von dem Inhalt des Werks besteht quasi aus "Duschen" und "Küssen". Leider aber nicht über sinnvolle, tiefsinnige, problemlösende Diskussionen über die Depression und Aufklärung von Organspende. Stattdessen sind die beiden Protagonisten leider zwei extrem reiche Schnösel, die nur egoistisch sind und sich wie Pubertierende benehmen, die ihre Triebe nicht mehr halten können. Ich habe ja nichts dagegen, wenn aber auch beschrieben werden würde, warum sie unbedingt übereinander herfallen müssen und sich lieben. Jedoch scheinen sie einfach nur scharf aufeinander aufgrund des Aussehens... Die 19 Jährige ist nämlich ein psychisches Wrack - wer findet das anziehend?! Sehr unrealistisch. Zudem wurde eine Sache nicht aufgeklärt. Warum wurde der Blog von dem Protagonisten überhaupt ins Leben gerufen?
Schade um das Geld für das Werk.

Bewertung vom 12.04.2017
Die zwei Leben der Florence Grace
Rees, Tracy

Die zwei Leben der Florence Grace


sehr gut

"Die zwei Leben der Florence Grace" von Tracy Reed ist ein wirklich gut gelungener, glaubwürdiger Historischer Roman, der um die Mitte des 19. Jahrhundert spielt. Florence wird als Waise zu Verwandten von ihrem armen Leben in einem kleinen Dorf mitten im Moor Cornwalls in die Großstadt London ziehen müssen. Mit der ungewohnten Umgebung findet sie sich nur schwer zurecht, da sie die Natur liebt und ihre Freunde vermisst. Mehr verrate ich nicht zum Inhalt - außer, dass es ein wirklich ungewöhnliches Ende verspricht, was ich nicht erwartet hatte, mich allerdings positiv überraschte.
Sprachlich ist es sehr an die alte Sprache gelehnt, wovon ich schier begeistert bin, da ich selbst immer bemerke, dass sich mein Wortschatz durch solche Werke und Klassiker immer immens erweitert. Kleiner Abzug an den Sternen: Ein wenig kompakter und kürzer hätte dem Buch sicherlich nicht geschadet, da es teilweise sehr schleppend voran geht - mit dem Inhalt und dem Lesen.