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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2018
Ich küss dich tot
Berg, Ellen

Ich küss dich tot


ausgezeichnet

Familiengeheimnisse

Auf Annabelles Karriereleiter geht es für die Hotelmanagerin steil bergauf. Sie hat einen sehr begehrten Job in Singapur ergattert und bricht ihre Zelte in New York ab. Nach einer spontanen Abschieds-feier klingelt jedoch das das Telefon und ihre Mutter teilt ihr mit, dass sie dringend ihre Hilfe braucht, da der Vater einen schweren Schlaganfall erlitten hat. Annabelles Gewissen treibt sie in ihre verschneite Heimat Niederbayerns. Dort angekommen muss sie feststellen, dass die Krankheit ihres Vaters nur eine Finte war und sie eigentlich das marode Hotel der Eltern vor dem Ruin retten soll. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe, zumal sie direkt bei ihrer Ankunft auf eine Leiche stößt. Der Beginn einer äußerst turbulenten und emotio-nalen Heimkehr...

Ich habe bereits mehrere Bücher der Autorin Ellen Berg gelesen und immer wieder konnte sie mich mit ihrer temperamentvollen und äußerst unterhaltsamen Schreibweise begeistern. Als ich mich an ihr neues Werk "Ich küss dich tot" begab, waren meine Erwartungen daher sehr hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Gerade zur aktuellen Vorweihnachtszeit war mir nach einer unbeschwerten Geschichte mit einer lockeren und humorvollen Atmosphäre. Der Roman erfüllt diese Tribute aus meiner Sicht hervorragend. Obwohl es in der Geschichte zu mehreren Morden kommt, leidet die gute Laune beim Lesen zu keiner Zeit. Aufgepeppt wird das Ganze durch die markanten Sprüche, die so typisch für Ellen Berg sind und immer wieder für Lacher sorgen. Durch die lange Zeit ungeklärten Morde wird in "Ich küss dich tot" sogar ein Spannungsbogen aufgebaut, der in ein fulminantes Finale führt, obwohl zu keiner Zeit die Aufklärung der Gewalttaten im Vordergrund steht. Vielmehr geht es natürlich wieder um die große Liebe und dem beschwerlichen Weg voller Hindernisse dorthin.

Wer Lust auf einen unbeschwerten und sehr humorvollen Roman hat, liegt aus meiner Sicht mit "Ich küss dich tot" genau richtig. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es sehr gerne weiter-empfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 23.12.2018
Lenz / Kommissar Eschenbach Bd.6
Theurillat, Michael

Lenz / Kommissar Eschenbach Bd.6


sehr gut

Ein besonderer Kriminalroman

Kommissar Eschenbach kehrt nach einer dreimonatigen Auszeit von seiner Tochter aus Amerika zurück. Sein Einstieg ist nicht ganz so leicht, wie er sich das vorgestellt hat und er stolpert gleich bei seinem ersten Einsatz über einen vermeintlichen Freitod. Die aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Begleitumstände lassen den erfahrenen und zugleich auch sehr erfolgreichen Kommissar Recherchen anstoßen, die dann auch durchaus viele Fragen aufwerfen. Zu Eschenbachs Ver-wunderung weisen einige Hinweise auf seinen alten Freund Ewald Lenz. Bei dem Versuch ihn mit den fakten zu konfrontieren stellt er fest, dass Lenz spurlos verschwunden ist...

"Lenz" ist bereits der sechste Band aus der Reihe um den ruhigen und sympathischen Kommissar Eschenbach. Ich bin mit dem aktuellen Fall als Quereinsteiger in die Serie gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Sehr angenehm ist mir gleich die unaufgeregte und aus meiner Sicht sehr schöne Schreibweise des Autors Michael Theurillat aufgefallen. Sie macht den Kriminalroman zu etwas Besonderen und verleiht der Geschichte eine angenehme Atmosphäre. Hier stehen die Protagonisten im Vordergrund und nicht irgendwelche spektakulären und möglichst blutrünstigen Gewalttaten. Den Spannungsbogen baut der Schweizer Autor auch langsam und gemächlich auf, was er aber mit seiner besonderen Erzählweise wieder kompensiert. So entwickelt sich eine spannende und clever konzipierte Geschichte, die mich nach und nach in den Bann gezogen hat.

"Lenz" konnte mich überzeugen, so dass ich mir gut vorstellen kann, mich auch noch mit den vorherigen Bänden auseinanderzusetzen. Ein besonderer Kriminalroman, der auf leisen Sohlen daherkommt und mit einer tollen Sprache überzeugt. Von mir erhält das Buch gute vier von fünf Sterne und ich empfehle es sehr gerne weiter.

Bewertung vom 17.12.2018
Hier ist noch alles möglich
Molinari, Gianna

Hier ist noch alles möglich


sehr gut

Ein außergewöhnliches Buch

Eine junge Frau tritt ihre neue Stelle als Nachtwächterin bei einer maroden Verpackungsfabrik an. Der Kantinenkoch hat vor kurzer Zeit einen Wolf gesichtet und die Aufgabe der jungen Frau besteht nun darin mit ihrem direkten Kollegen diesen Wolf ausfindig zu machen. Die Suche nach dem Wolf ist jedoch wenig erfolgreich, und so wandelt sich die Suche in einer nach der eigenen Identität...

Ich bin auf Den Roman "Hier ist noch alles möglich" durch die Nominierung auf die Longlist des Deutschen Buchpreises aufmerksam geworden. Mit einer hohen Erwartung bin ich in das Buch gestartet und wurde von der erfrischenden und auf dem ersten Blick sehr einfachen Schreibweise der Schweizer Autorin Gianna Molinari überrascht. Sie erzählt die Geschichte in einfachen wenig ausgeschmückten Sätzen, überlässt aber gleichzeitig dem Leser eine stetige Interpretation der geschriebenen Worte. Das Buch liest sich hervorragend, verlangt aber aufgrund der Gedanken zwischen den Zeilen die volle Konzentration des Lesers. Der Roman wird so zu einem überraschenden Erlebnis, welches ich in dieser Form nicht erwartet habe. Die Hauptprotagonistin, die auch namentlich nicht genannt wird, wirkt sehr sympathisch, obwohl es so gut wie keine Informationen zu ihrem Leben gibt. Sie befindet sich nicht nur auf der Suche nach dem Wolf, sondern wohl auch nach sich selbst und erscheint so ein wenig naiv und kindlich. Gerade diese Orientierungs-losigkeit lässt das Gefühl aufkommen, dass in ihrem Leben eigentlich noch alles möglich ist. Die liebevolle Gestaltung des Buches verleiht dem Text noch einen zusätzlichen Charme.

"Hier ist noch alles möglich" ist ein in seiner Form mehr als ungewöhnlicher Roman und wird auf diese Weise sicherlich nicht nur Fürsprecher finden. Aber gerade ein Buch, welches derart polarisiert, weckt mein Interesse, so dass ich die Nominierung zum Deutschen Buchpreis auch gut nachvollziehen kann. Da ich das Buch für lesenswert halte, empfehle ich es gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.12.2018
Gangsterblues
Bausch, Joe

Gangsterblues


sehr gut

Harte Geschichten

Wer kennt ich nicht, den sympathischen und stets sehr abgeklärt wirkenden Rechtsmediziner aus den Kölner Tatorten? Joe Bausch, der in seinem wahren Leben neben der Schauspielerei in einem Werler Gefängnis als Leitender Regierungsmedizinaldirektor tätig ist.

In seinem neuen Buch erzählt er aus seinem Erfahrungsschatz zwölf fiktionale Geschichten, welche aber durch das wahre Leben inspiriert wurden. Er untertitelt sein neues Werk "Gangsterblues" mit der Beschreibung "Harte Geschichten".

Wer hier nun blutrünstige Schilderungen spektakulärer Kriminalfälle der jüngsten Vergangenheit erwartet liegt mit dem Buch völlig falsch. Der Autor legt den Fokus viel mehr auf die Welt innerhalb der Vollzugsanstalt. Wie leben die Gefangenen hier auf engsten Raum? Wie ist das soziale Gefüge? Wie findet sich eine Hierarchie in dieser gewaltbereiten Männerwelt? Was beschäftigt die Gefängnisinsassen an den langen Tagen ohne Abwechslung?

Joe Bausch erzählt die Geschichten in einer bildreichen und sehr angenehm zu lesenden Schreibweise, die die Fälle trotz ihrer Fiktionalität sehr authentisch erscheinen lässt. Die außergewöhn-lichen Schicksale, welche hier geschildert werden, sieht der Autor stets aus seiner professionellen Brille des Gefängnisarztes. Oftmals lassen ihn die Geschichten über die Vergangenheit seiner Patienten nicht kalt, aber die Protagonisten sind letzten Endes für ihn trotz ihrer Vergangenheit nur hilfesuchende Menschen, denen er sich verschrieben hat, zu helfen.

Der Unterhaltungswert der unterschiedlichen Einzelfälle ist aus meiner Sicht sehr hoch, so dass ich das Buch auch für lesenswert halte. Es gewährt einen fundierten und interessanten Blick in eine Welt, die der Vielzahl der Leser wohl verschlossen bleibt. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.12.2018
Eiskalte Spiele
Girardelli, Marc;Grünig, Michaela

Eiskalte Spiele


ausgezeichnet

Schuldig

Zwei Selbstmorde und ein mysteriöses Verschwinden erschüttern die Skiwelt. Aus scheinbar unerklärlichen Gründen setzen zwei Profi-Trainer ihrem Leben ein plötzliches Ende. Bei den Toten wurde jeweils die Nachricht "Schuldig" gefunden. Was steckt hinter den beiden mysteriösen Suiziden? Als dann Marc Gassmanns Trainer eine Drohung erhält, beschließen der Ski-Rennläufer und seine Freundin, die Kantonspolizistin Andrea Brunner, bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang Undercover zu ermitteln...

"Eiskalte Spiele" ist bereits der dritte Band um den erfolgreichen Ski-Rennläufer Marc Gassmann und seine Freundin Andrea Gruber. Das Autoren-Duo Marc Giradelli und Michaela Grünig konnte mich bereits mit den ersten beiden Bänden begeistern, so dass ich mit großen Erwartungen in das neue Buch gestartet bin. Nach wenigen Seiten hatten die beiden mich auch wieder mit ihrer lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibweise in den Bann gezogen. Das Besondere an dieser Serie sind die Insiderinformationen von Marc Giradelli, der selber lange als erfolgreicher Skifahrer im professionellen Skizirkus aktiv gewesen war. Sehr authentisch und gut recherchiert erscheinen daher die Hintergrundinformationen zu der spannenden und gut konzipierten Geschichte. Der Spannungsbogen wird über die mysteriösen Selbstmorde und dem Drohbrief an Marc Gassmanns Trainer geschickt aufgebaut und während des gesamten Buches auf einem hohen Niveau gehalten. Die persönliche und nicht immer einfache Beziehung der beiden sympathischen Hauptprotagonisten zueinander bildet für mich einen zusätzlichen Spannungs-Moment und verleiht dem Kriminalroman einen zusätzlichen Charme.

"Eiskalte Spiele" ist für mich eine sehr gelungene Fortsetzung einer Krimi-Reihe mit besonderem Flair. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter, verweise aber auch auf die ersten beiden Bände, die aus meiner Sicht ebenfalls äußerst lesenswert sind. Von mir erhält der das Buch daher folgerichtig auch die vollen fünf von fünf Sternen!!

Bewertung vom 07.12.2018
Treibts zua!
Brandstätter, Lisa;Wenger, Clemens

Treibts zua!


sehr gut

Teufelszeug

Ein toter Obdachloser auf dem Grenzverlauf löst eine Kooperation der jeweiligen Polizei in Bayern und Salzburg aus. Die aus dem kühlen Norden nach Reichenhall gezogene Lilly Engel und der kultivierte Österreicher Sigmund Huber sollen den Fall gemeinsam lösen. Da die beiden wenig Gemeinsamkeiten haben beginnen die Ermittlungen ein wenig schleppend, aber nach kurzer Zeit gibt es weitere Opfer und mit einem alten Brauch scheint das fehlende Motiv gefunden zu sein. Demnach könnte es aber noch zu weiteren Toten kommen und der Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Mit "Treibts zua!" haben das Ehepaar Lisa Brandstätter und Clemens Wenger einen spannenden Regionalkrimi geschrieben. Die beiden erzählen die Geschichte in einer temperamentvollen Schreibweise, die geschickt die, für Kriminalromane wichtige Spannung, mit einer wohldosierten Prise Humor verbindet. Es entsteht trotz mehrerer Morde eine wohlige Atmosphäre, die einem Regionalkrimi gut zu Gesicht steht. Auch die Verwendung regionaler Bräuche, zu denen sicherlich der leidenschaftliche Volkskundler Clemens Wegner bei-tragen konnte, verleiht dem Buch seinen zusätzlichen Charme und ein wenig Mystik. Die Spannung wird direkt zu Beginn der Geschichte mit dem ersten Toten aufgebaut und über die Ermittlungen und weiteren Opfern auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir hierbei auch das Ermittler-Team, welches zunächst sehr unterschiedlich daher kommt, aber den Partner nach und nach mehr zu schätzen weiß. Es bleibt zu hoffen, dass die beiden noch weitere grenzüberschreitende Fälle lösen dürfen.

"Treibts zua!" ist aus meiner Sicht ein gelungener Regionalkrimi, der mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.12.2018
Verborgen / Die Gefängnisärztin Bd.1
Simons, Anna

Verborgen / Die Gefängnisärztin Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Eva Korell will ihrem Leben eine neue Richtung geben, indem sie ihre Stelle in einem Berliner Krankenhaus aufgibt und in einer Münchener Haftanstalt als Gefängnisärztin angestellt wird. Schon am ersten Arbeitstag bei ihrem neuen Arbeitgeber muss sie erleben, dass ihr Job durchaus auch Risiken birgt. Als sie dann auch noch über einen Patienten in einen aktuellen Kriminalfall verwickelt wird, erfährt ihr Leben deutlich mehr Spannung, als sie eigentlich gewollt hat...

Mich hat die Tätigkeit der Hauptprotagonistin Eva Korell als Gefängnisärztin neugierig gemacht, so dass ich sehr gespannt in das Buch gestartet bin. Die Autorin, die unter dem Pseudonym Anna Simons schreibt, charakterisiert diese Person als eine engagierte und verantwortungsvolle Frau, die auch mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat. Der äußerst lebendige und hervorragend zu lesende Schreibstil verleiht der Geschichte ein hohes Tempo und hat mich schnell an das Buch gefesselt. Gekonnt wird zu Beginn des Buches der Spannungsbogen mit dem gewaltbereiten Robert Arendt und der Angst seiner Frau aufgebaut und durch überraschende Wendungen und den authentisch geschilderten Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Auch das Finale kann mit Dramatik und einer gut nachvollziehbaren Auflösung überzeugen. "Verborgen" stellt den aus meiner Sicht sehr gelungenen Auftakt einer Krimi-Reihe um die sympathische Hobby-Ermittlerin und Gefängnisärztin Eva Korell dar. Ich hoffe, dass es noch einige Fälle geben wird, bei denen wir der Protagonistin über die Schulter schauen dürfen, denn, wie in ihrer Danksagung erwähnt, fiel es schon Nele Neuhaus und Arno Strobel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Dem kann ich mich nur anschließen.

Insgesamt für mich ein spannender und packender Kriminalroman aus dem interessanten Blickwinkel einer Gefängnisangestellten, was dem Kriminalroman seinen besonderen Reiz verleiht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Bewertung vom 07.12.2018
Das Ritual der Toten / Winter und Parkov Bd.3
Krüger, Martin

Das Ritual der Toten / Winter und Parkov Bd.3


ausgezeichnet

Projekt Vadana

Eine verwahrloste Frau wird aufgegriffen und kurz nachdem sie von einem alten Fluch berichtet, fällt sie ins Koma. Kriminalhaupt-kommisarin Marie Winter und ihr Partner Hauptkommissar Daniel Parkov versuchen die Identität der Frau zu ermitteln, was zunächst aber ohne Erfolg bleibt. Erst ein mysteriöser Hinweis führt die beiden Ermittler auf eine Spur, die bis in die tiefen Wälder Afrikas reicht. Eine geheimnisvolle und zugleich gefährliche Jagd auf einen Mörder beginnt...

"Das Ritual der Toten" ist bereits der dritte Band um die beiden Ermittler Marie Winter und Daniel Parkov. Da mich die ersten beiden Teile schon fasziniert haben, bin ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet und wurde auch zu keiner Zeit enttäuscht. Der Autor Martin Krüger schafft es erneut mich mit seiner eingängigen und sehr temperamentvollen Schreibweise in den Bann zu ziehen. Seine beiden Hauptprotagonisten werden interessant charakterisiert und ihr Seelenbefinden verleiht dem Buch einen zusätzlichen Charme. Im Handlungsstrang wird direkt zu Beginn der Geschichte mit dem mysteriösen Auffinden der verwahrlosten Frau der Spannungsbogen geschickt aufgebaut. Es entwickelt sich eine komplexe und raffiniert konzipierte Story, deren Verlauf die volle Konzentration des Lesers erfordert und mit vielen überraschenden Wendungen und packenden Momenten überzeugen kann. Der Autor packt den dritten band in ein mystisches Gewandt, wobei es ihm gelingt hier nicht zu klischeehaft oder oberflächlich abzudriften. Das Finale rundet die Geschichte mit einer nachvollziehbaren Auflösung ab und gibt einen Ausblich auf einen möglichen Folgeband.

Die Serie um Winter und Parkov ist aus meiner Sicht eine äußerst gelungene Thriller-Reihe die mit "Das Ritual der Toten" eine tolle Fortsetzung gefunden hat. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, rate aber gleichzeitig dazu die Reihe von Beginn an zu lesen, da einiges aufeinander aufbaut und die ersten beiden Bände ebenfalls Leckerbissen für den Thriller-Liebhaber darstellen. Folgerichtig bewerte ich das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 01.12.2018
Die Elemente des Todes
Fischer, Claus C.;Petermann, Axel

Die Elemente des Todes


ausgezeichnet

Erschütternd und authentisch

Hauptkommissar Kiefer Larsen durchläuft nach einem traumatischen Ereignis in seinem privaten Leben in Amerika eine Ausbildung zum Profiler. Sein erster Fall nach seiner Rückkehr fordert gleich sein erlerntes Wissen und seine Einfühlsamkeit in die Gedanken des Täters. Eine Mordserie beschäftigt die Polizei in Norddeutschland, wobei die brutalen Morde scheinbar keinen Zusammenhang auf-weisen. Bald ahnt Larsen wer für die Taten verantwortlich ist, nur leider gelingt es ihm nicht, den Täter auch zu überführen. Liegt er mit seinen Vermutungen richtig? Kann er einen weiteren Mord verhindern? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Das Autoren-Duo mit Claus Cornelius Fischer als erfolgreicher Krimi-Autor und Axel Petermann als Leiter einer Mordkommission und führender Profiler Europas lässt einen spannenden und packenden Thriller vermuten. Ich bin so mit hohen Erwartungen in das Buch ein-gestiegen und wurde auch schnell bestätigt. Die beiden erzählen die Geschichte in einem sehr lebendigen und sachlichen Stil, der das kaltblütige Geschehen sehr authentisch wirken lässt. Schnell ist man in der Welt der Täter gefangen und fiebert bei den sehr gut nachvoll-ziehbaren Ermittlungsarbeiten mit. Obwohl stellenweise die Taten schon bekannt sind baut das Autoren-Duo eine knisternde Spannung auf, in der man noch auf eine plötzliche Wendung hofft. Auch der Charakter des Profilers Kiefer Larsen wird gut herausgearbeitet. Er hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, kann aber immer wieder den Fokus auf die Ermittlungen lenken und kommt so dem Täter immer näher. Die teilweise brutalen Übergriffe des Mörders werden schonungslos geschildert und sind so schon recht schwer zu verdauen, die Tatsache allerdings, dass die Geschichte auf wahren Begebenheit beruht, machte mich dann als Leser sprachlos.

Der Thriller "Die Elemente des Todes" gewährt uns einen Blick in die Tiefen der menschlichen Seele und bringt dabei unfassbares hervor. Das Buch ist daher sicherlich nicht für Zartbesaitete geeignet, aber ich halte es dennoch für sehr lesenswert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte!!

Bewertung vom 01.12.2018
Die Opfer, die man bringt / Sebastian Bergman Bd.6
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Opfer, die man bringt / Sebastian Bergman Bd.6


sehr gut

Gute Fortsetzung

Eine Vergewaltigungsserie hält die schwedische Stadt Uppsala in der Nähe von Stockholm in Atem. Als eines der Opfer stirbt übernimmt das Team von Torkel Höglund den Fall. Aber die Ermittler haben nicht nur mit fehlenden Indizien zu kämpfen, sondern auch mit internen Querelen untereinander, die sich mit dem Auftauchen vom exzentrischen Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann noch weiter verstärken. Die Ermittlungen ergeben dann eine Gemeinsamkeit, die die Opfer miteinander verband, aber niemand will über die Vergangenheit sprechen...

Ich habe schon viel Gutes von den Kriminalromanen um den Psychologen Sebastian Bergmann vom Autor Michael Hjorth gehört und war nun mit "Die Opfer, die man bringt" gespannt auf meinen Quereinstieg in die Serie. Ich hatte zwar keine großen Verständnis-probleme, musste mich aber anfangs in die nicht ganz einfachen Charaktere und deren Verstrickung untereinander einfinden. Der Autor erzählt die Geschichte in einem gut zu folgendem Schreibstil und legt sehr viel Wert auf die Entwicklung seiner Hauptprotago-nisten. Diese charakterisiert er aus meiner Sicht sicherlich interessant, aber ich konnte zu keinem der Personen Sympathie-werte entwickeln. Zudem standen mir das ein oder andere mal die persönlichen Belange der Ermittler zu sehr im Vordergrund, so dass die eigentliche Aufklärung zur Nebensache wurde. Nichts desto trotz gelingt es dem Autor sehr gut, den Spannungsbogen mit den Vergewaltigungen und den geheimnisvollen Hintergrund der Taten auf einem hohen Niveau zu halten und kann dann vor allem mit einem aus meiner Sicht sehr überraschenden Finale zu überzeugen.

Dem Audiobuch-Verlag ist die Umsetzung des Buches in der Audiofassung sehr gut gelungen. Es wurde mit dem mir bis dato noch unbekannten Sprecher Douglas Welbat eine sehr gute Besetzung gefunden, der die Geschichte mit seiner tiefen und sehr ruhigen Stimme emotional und authentisch gelesen hat. Er verlieh den nicht immer einfachen Protagonisten eine Seele und verlieh dem Hörbuch zusätzlichen Charme.

Insgesamt ist aus meiner Sicht "Die Opfer, die man bringt" eine gelungene Fortsetzung der erfolgreichen schwedischen Krimi-Reihe von Michael Hjorth. Es erscheint mir für Neueinsteiger durchaus sinnvoll zu sein, die Serie von Beginn an zu lesen oder hören, da die Handlung viel auf die Beziehungen der Protagonisten unter-einander beruht. Ich empfehle das Hörbuch aber sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.