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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2021
Ein Drachenfreund für Linus / Erst ich ein Stück, dann du Bd.1
Schröder, Patricia

Ein Drachenfreund für Linus / Erst ich ein Stück, dann du Bd.1


ausgezeichnet

Ein humorvolles und warmherziges Abenteuer mit liebenswerten Charakteren und zauberhaften Illustrationen. So macht Lesenlernen Spaß!


Inhalt:

Der kleine Drache Fumo lebt mit seiner Herde hoch oben in den Bergen. Eigentlich sollte es ein Grund zum Feiern sein, dass er und seine Freunde allesamt sieben Jahre alt geworden sind. Doch im Gegensatz zu den anderen Drachenkindern will es mit dem Feuer speien bei Fumo noch nicht recht klappen. Alles, was er hervorbringt, ist eine lauwarme, rote Soße.

Linus und seine Familie wohnen im Tal. Der Junge ist zwar schon acht Jahre alt, aber dennoch immer und überall der Kleinste.

Durch Zufall treffen die beiden Außenseiter aufeinander und freunden sich an. Obwohl der Menschenjunge selbst natürlich kein Feuer spucken kann, hat er einen genialen Plan, um dem kleinen Drachen zu helfen.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahren (zum Vorlesen)
oder für Erstleser/Erstklässler gemeinsam bzw. im Wechsel mit einem geübten Vorleser



Illustrationen/Covergestaltung:

Die Bücher der "Erst ich ein Stück, dann du"-Reihe sind aufgrund ihres Designs sofort zu erkennen. Dieses wurde zwar nun umgestaltet, dennoch verbindet diese Reihe nach wie vor ein ähnliches Layout.

Das Abenteuer von Linus und seinem Drachen Fumo aus dem Jahr 2007 war eines der ersten der Reihe und wurde nun ebenfalls in neuem Gewand nochmals veröffentlicht.

Das Buch ist reich an farbenfrohen Illustrationen, denn auf jeder Doppelseite finden sich kleine und größere, liebevoll gestaltete Zeichnungen, die die Handlung widerspiegeln.

Den unverwechselbaren Zeichenstil von Ute Krause mögen wir sehr: mit nur wenigen Strichen gelingt es ihr, die liebenswerten Charaktere zum Leben zu erwecken. Die Mimik des kleinen Drachen sowie der Kontrast zwischen grüner Schuppenhaut und roter Soße ist herrlich anzusehen.



Mein Eindruck:

Wir haben bereits einige Bücher der "Erst ich ein Stück, dann du"-Reihe gelesen und das von Patricia Schröder entwickelte Konzept des abwechselnden Lesens empfiehlt sich für Vorschulkinder sowie für Erst- und Zweitklässler.

Die Kapitel sind kurz und man kann sich das Abenteuer gut einteilen. Die Passagen für Leseanfänger sind fett und größer gedruckt und eine einfache Wortwahl sowie kurze Sätze erleichtern die ersten Leseversuche. Ohne große Stolpersteine sind diese Zeilen gut zu bewältigen, so dass erste Erfolgserlebnisse zum Weiterlesen animieren.

Das Abenteuer wird mit Humor und Charme erzählt. Hierbei ist die Handlung einfach gehalten, damit jüngere Leser gut folgen können.

Die Charaktere schließt man schnell ins Herz:

Den kleinen Fumo, weil er so anders ist, als die anderen, und Linus, weil er das Herz am rechten Fleck hat und seinem Drachenfreund zeigt, dass eine Schwäche auch eine Stärke sein kann.

Sorgen und Versagensangst aber auch Freundschaft und Selbstvertrauen ziehen sich durch das gesamte Mut-mach-Abenteuer.

Die warmherzige und humorvolle Geschichte zaubert so kleinen Lesern und großen Vorlesern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Fünf drachenstarke Sterne und eine Leseempfehlung für dieses Abenteuer.

Zudem eine Buchreihe, die wir allen i-Dötzchen ans Herz legen möchten.



Fazit:

Gemeinsamer Lesespaß und Motivation für Erstleser:

Die größer und fettgedruckten Passagen in Fibelschrift sind speziell für Anfänger konzipiert, so dass das Buch sehr gut gemeinsam, d. h. im Wechsel gelesen werden.

Eine humorvolle und abenteuerliche Mut-mach-Geschichte, warmherzig und spannend erzählt mit liebenswerten Charakteren und wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen.

...

Rezensiertes Buch "Erst ich ein Stück, dann du - Ein Drachenfreund für Linus" aus dem Jahr 2021

Bewertung vom 10.06.2021
Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte


ausgezeichnet

Eine witzige und lehrreiche Geschichte.
Steckdosen wird man anschließend mit ganz anderen Augen sehen ;-)

Inhalt:

Da die Eltern ein romantisches Wochenende in Venedig planen, werden die Kinder die Zeit mit Oma und Opa verbringen.
Doch bevor es überhaupt soweit kommt, stellt die sechsjährige Tiffany die Frage, wofür so ein romantisches Wochenende überhaupt gut sein soll. Sie hat so etwas schließlich noch nie gebraucht.

Ihre große Schwester Luisa allerdings plant eines mit ihrem Freund Justin. Auch wenn sie es "Zelten" nennt.

Nun ist es an Papa, ein wichtiges und heikles Gespräch zu führen. Bei dem selbstverständlich alle zuhören und mitreden wollen.


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre


Illustrationen und Covergestaltung:

Hochrote Wangen, Vater und Tochter nebst Freund auf dem Sofa eng zusammen ... Die Peinlichkeit ist schon fast greifbar und dann ist das Trio auch noch umringt von neugierig blickenden Großeltern, Nachbarn usw.

Das Buch ist wunderschön und farbenfroh illustriert. Auf jeder Doppelseite finden sich große und kleine Illustrationen.

Den Zeichenstil von Astrid Henn mag ich sehr. Lustige und liebenswerte Details ergänzen die Illustrationen, beispielsweise kleine Hinweise auf andere Kinderbücher des Autors oder vorherige Abenteuer der Familie.


Mein Eindruck:

Nach Oma mit kaputten Internet und Opa mit defektem Wasserkocher hat Marc-Uwe Kling sich nun dem Vater gewidmet. Dem armen Kerl wird die Aufgabe übertragen, mit seiner älteste Tochter Luisa und ihrem Freund ein "heikles Gespräch" zu führen.

Im Fokus stehen wieder Mama, Papa, Tochter Tiffany (6), Sohn Max (12) und die älteste Tochter Luisa (17) sowie die Großeltern.

Das Gespräch sollte zwar zwischen Vater, Tochter und deren Freund Justin stattfinden, aber verständlicherweise sind alle anderen Familienmitglieder neugierig und so stehen bald auch die Großeltern und sogar der Nachbar interessiert daneben. Während die Eltern klischeehaft versuchen, mit Blümchen und Bienchen bzw. Steckdose und Stecker der Stehlampe das Wunder des Lebens zu erklären, stehen der kleinen Tiffany bald nur noch Fragezeichen im Gesicht.

Die Steckdose wird man als Leser wohl anschließend mit anderen Augen sehen oder sogar jedes Mal um Erlaubnis fragen.

"Das äh, das Wichtigste ist natürlich, dass man die Steckdose vorher fragt." (vgl. Papa S. 38)

Zum Glück übernimmt letztendlich Luisa das Gespräch. Hier zeigt sich, wie aufgeklärt sie bereits ist, und dass man Kindern auch ohne blumige Umschreibungen die normalste Sache der Welt erläutern kann.

Allerdings würde ich das Buch eher ab 8 Jahre aufwärts empfehlen. Denn der zweite Teil der Geschichte widmet sich nicht nur der korrekten Benennung der Geschlechtsorgane oder der Frage, wie denn nun eigentlich das Baby in den Bauch der Mutter gelangt. Auch auf Verhütung, freie Liebe in den 1960er Jahren und verschiedene Formen von Sexualität geht die Geschichte ein.

Es ist somit kein reines Sachbuch, sondern kann dank Humor und viel Augenzwinkern hervorragend als Einstieg in das - dann hoffentlich nicht mehr ganz so heikle - Thema genutzt werden.


Fazit:

Ein lehrreicher und unterhaltsamer Lesespaß für Groß und Klein:

Aufklärung funktioniert auch anders, denn der Autor spielt mit viel Witz und Ironie ganz bewusst mit Konventionen, Klischees und veralteten Vorstellungen.

Der ideale Einstieg für ein "heikles" Gespräch mit dem eigenen Nachwuchs.

Den Zusatz "Das witzigste Aufklärungsbuch seit dem Urknall" kann ich nur unterschreiben und gebe eine Leseempfehlung für diese herrlich schräge und lehrreiche Geschichte!

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Rezensiertes Buch: „Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte" aus dem Jahr 2021

15 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2021
Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch / Rico & Oskar Bd.4
Steinhöfel, Andreas

Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch / Rico & Oskar Bd.4


ausgezeichnet

Warmherzig und weihnachtlich und voller Wunder! Auch das vierte Abenteuer ist witzig, lehrreich und berührend zugleich.

Inhalt:

Die beiden Freunde Rico und Oskar könnten unterschiedlicher kaum sein:

Denn Rico ist tiefbegabt und braucht zum Denken oft ein wenig länger als Andere. Oskar dagegen ist ein helles Köpfchen, dafür aber ängstlich und übervorsichtig.

Kurz vor Weihnachten läuft einfach gar nichts nach Plan:

Auf den letzten Drücker werden noch Weihnachtsbäume und -geschenke besorgt, irgendwas kommt immer dazwischen, Streit bringt den Haussegen in Schieflage und ein Schneesturm setzt dem ganzen Chaos dann die Krone auf.

Doch während des Schneetreibens geschieht in dem Mehrfamilienhaus gleich mehr als nur ein einziges Weihnachtswunder.



Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist das vierte Abenteuer der ungleichen Freunde Rico und Oskar. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man problemlos in die Geschichte hinein.

Dieses Mal finden sich die ganzseitigen, farbigen Illustrationen nicht zu Beginn jedes Kapitels, sondern mittendrin. Die Kapitel beginnen dafür mit einem Schneegestöber.

Die Geschichte wird wieder von Rico mit seinen unverwechselbaren Worten und viel Witz erzählt. Warum er sie aufschreibt, erfährt man allerdings erst zum Schluss. Der außergewöhnliche und humorvolle Stil lässt den Leser nicht nur mit dem Protagonisten mitfühlen, sondern auch manches aus einer ganz neuen Perspektive betrachten.

Rico notiert sich Fremdwörter sowie deren Bedeutung. Seine Art und Weise, die Dinge zu betrachten, ist erfrischend anders und herrlich unterhaltsam.

Beispielsweise nach der ersten Begegnung mit dem türkischen Jungen Nuri:

"INTEGRATION: Wenn du wohin kommst, wo du dazugehören möchtest, und deshalb denen, die schon da sind, nachmachst, was sie dir vormachen. Plus, sie machen dir auch ein bisschen nach, was du ihnen vormachst, weil das spannend ist und ihre Kultur befruchtet. Zuletzt habt ihr beide was gelernt [...]" (vgl. S. 52)

Allein aufgrund der vielen Wortschöpfungen und neuen Sichtweisen ist das Abenteuer wie immer ein großartiges Lesevergnügen.

In den Rückblenden "Was im Sommer geschah" lernt man nun auch die anderen Kinder und neuen Freunde im "vergessenen Hof" kennen. Zudem sorgen diese Einschübe für einen ungewöhnlich Mix aus unbeschwerter Sommerferienlaune und besinnlichem Weihnachtschaos.

Zur Handlung möchte ich gar nicht so viel verraten, um die Überraschung der Weihnachtswunder nicht vorwegzunehmen.

Fünf weihnachtliche Sternchen und eine Leseempfehlung für diese herzerwärmende und turbulente Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang über Freundschaft und Hilfsbereitschaft, Streit und Versöhnung.



Fazit:

Rico und Oskar erleben ihr viertes spannendes (dieses Mal weihnachtliches und gleichzeitig sommerliches) Abenteuer.

Witz und spannende Wendungen sowie eine außergewöhnliche Erzählweise sorgen ebenso für ein wunderbar weihnachtliches Lesevergnügen wie die liebenswerten Protagonisten und Anti-Helden.

Eine Kinderbuchreihe, die ich Groß und Klein ans Herz legen möchte.

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Rezensiertes Buch "Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch" aus dem Jahr 2017

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2021
Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2
Gardener, Charlotte

Lady Arrington und die tödliche Melodie / Mary Arrington Bd.2


weniger gut

Cosy Crime für zwischendurch: unterhaltsam, aber auch oberflächlich und unspektakulär. Potential nicht ausgeschöpft.

Inhalt:

Eine Kreuzfahrt auf der Queen Anne sorgt statt für Erholung und Entspannung für reichlich Trubel. Bereits in der ersten Nacht wird der Pianist an seinem Konzertflügel erdolcht aufgefunden. Am Tatort liegt ein Notenblatt mit einem alten englischen Kinderlied.

Die Kriminalroman-Autorin Mary Elisabeth Arrington steckt erneut mitten in einem echten Mordfall!

Doch ihre Ermittlungen bringen sie selbst in große Gefahr.



Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Fall für die Krimiautorin Mary Elisabeth Arrington und somit ihre zweite Reise auf dem Kreuzfahrtschiff Queen Anne. Den ersten Band habe ich nicht gelesen und mich trotzdem problemlos zurechtgefunden. Es gibt ein paar Rückblenden, die aber nicht notwendig sind und den Lesefluss eher gestört haben.

Mrs. Arrington ist eine liebenswerte Dame, mit dem Talent regelmäßig über Mordfälle zu stolpern.

Die über 60-jährige ist clever und schlagfertig und lässt sich nicht so schnell einschüchtern. Beharrlich verfolgt sie Spuren, befragt Verdächtige und (unliebsame) Zeugen.

Im Gegensatz zu den restlichen Charakteren ist sie eine interessante und gut ausgearbeitete Figur.

Wie bei vielen Krimis tappt man als Leser auch hier im Dunkeln:

falsche Fährten, die zu Spekulationen anregen, und viele Verdächtige. Stellenweise wirkt die Story sehr gewollt und erst zum Ende laufen Fäden zusammen, kommen neue Personen/Fakten ins Spiel und die Krimiautorin präsentiert die überraschende Auflösung. Es scheint fast so als musste ganz fix ein Abschluss her. Insoweit wenig Aufregendes oder Innovatives.

Der Zusatz "Kreuzfahrt-Krimi" auf dem Buchdeckel hat allerdings meine Neugier geweckt und mich zu diesem Krimi greifen lassen. Leider bleiben das Kreuzfahrtschiff Queen Anne, 1920er-Jahre-Feeling mit Abendgalas usw. sowie die Reiseroute (Southampton - Bergen - Ålesund - Stavanger) im Hintergrund. Auch fehlen Landgänge, die für Abwechslung sorgen. Für die Story hätte es keinen Unterschied gemacht, ob sie auf einem Kreuzfahrtschiff, in einem Hotel oder ganz woanders spielt.

Viel Potential, das leider nicht ausreichend genutzt wurde.

So bleibt am Ende ein typisch englischer Krimi im Whodunit-Stil mit einer toughen Ermittlerin aber blassen Charakteren, wenig Atmosphäre und einem unspektakulären Fall.



Fazit:

Interessant und unterhaltsam für zwischendurch, aber leider nur guter Durchschnitt, denn das Potenzial wurde nicht vollständig ausgeschöpft:

blasse Charaktere, durchschnittlicher Plot, Vernachlässigung der atmosphärischen Kulisse.

Welche Tour das Kreuzfahrtschiff fährt, spielt kaum eine Rolle.

Für einen "Kreuzfahrt-Krimi" kein gutes Zeichen, dass ich nochmal nachlesen musste, wohin Lady Arrington überhaupt reist.

Nach Norwegen!



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Rezensiertes Buch: "Lady Arrington und die tödliche Melodie" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 02.06.2021
Das Karlgeheimnis
Wilke, Jutta

Das Karlgeheimnis


ausgezeichnet

Herzerwärmend, berührend und zugleich spannend und mit viel Humor erzählt. Zum Schmunzeln und Nachdenken mit wunderschönen sw Illustrationen.

Inhalt:

Emil möchte Schriftsteller werden und arbeitet fleißig an seinem ersten Kriminalroman. Weit kommt er allerdings nicht, denn seine Lehrerin nimmt ihm kurzerhand das Notizbuch weg.

Doch plötzlich hat Emil noch ganz andere Sorgen. Denn als sein bester Freund Karl, der Besitzer des Büdchens, spurlos verschwindet und rund um den Kiosk sonderbare Dinge geschehen, gilt es einen echten Fall zu lösen.

Glücklicherweise erhält Emil Unterstützung von Finja, die eine echte Detektivin sein möchte, und ihrem Hund Watson.

Wird es ihnen gelingen, in diesem kniffligen und rätselhaften Fall alle Puzzlestücke zusammenzusetzen?



Illustrationen:

Alle paar Doppelseiten findet sich eine ganzseitige Zeichnung und zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine kleine Skizzen, um das Gelesene zu ergänzen. Der Stil gefällt sehr.

Die Illustrationen von Ulf K. sind schlicht und modern und besonders die abstrakten Figuren gefallen sehr und trotz der wenigen Striche hat man alle Charaktere sogleich vor Augen und kann in ihren Gesichtern Gefühle und Sorgen ablesen.

Trotz oder gerade wegen der Gestaltung in schwarz-weiß, wirken die Zeichnungen ausdrucksstark. Besonders gelungen ist im Buch-Vorsatz die Szenerie rund um das Büdchen mit allen Protagonisten, welche als Negativ gleich doppelt geheimnisvoll wirkt.


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre



Mein Eindruck:

Zum Kapitelbeginn liefert die Überschrift bereits eine Kurzfassung und Vorschau auf die kommenden Ereignisse, zudem gibt es immer wieder Seiten aus dem "total geheimen Notizbuch von Emil K." zu lesen. Der Neunjährige beschreibt in Steckbriefen (Alter, Frisur, Kleidung, besondere Merkmale) Menschen in seinem Umfeld z. B. Karl, Besitzer der Trinkhalle, Nachbarin Frau Wischnewski oder den "Alten aus der Dreizehn", der aufgrund von Altersdemenz wahrscheinlich selbst seinen Namen nicht mehr kennt. Auch vor seiner Lehrerin, der fiesen Bertram, macht er nicht halt. Dies führt leider auch dazu, dass ihm das Notizbuch weggenommen wird

Emil erzählt auf humorvolle und kindliche Art die Geschichte, sein Blick auf manche Dinge fasziniert und manchmal wirkt er auf besondere Art weise und erwachsen. Der Junge schreibt an einem Krimi, um Geld zu verdienen, welches in der zweiköpfigen Familie mehr als knapp ist. Die Mutter schiebt Überstunden und Emil hat so viel Zeit für sich. So lernt er an der Bude in seinem Viertel Finja kennen. Das aufgeweckte und abenteuerlustige Mädchen möchte Detektivin werden (ihr Hund trägt daher den Namen Watson) und zieht Emil mit hinein in einen spannenden Kinderkrimi.

Zur Geschichte möchte ich gar nicht zu viel verraten. Wer mehr über die Rätsel um das Büdchen, den Besitzer Karl und den alten Herrn aus der Dreizehn erfahren möchte und spannende Detektivgeschichten mit Tiefgang mag, sollte unbedingt einen Blick in "Das Karlgeheimnis" werfen.

Neben der eigentlichen Ermittlung finden auch ernstere Themen wie Integration, Armut, alleinerziehende Eltern oder Alterseinsamkeit uvm. ihren Platz und sorgen dank des unerschütterlichen Zusammenhalts der Bewohner für ein herzerwärmendes und lehrreiches Lesevergnügen voller Humor und Spannung!



Fazit:

Ein spannender und unterhaltsamer Kinderkrimi, der zugleich noch viel mehr bietet als die reine Ermittlung.

Auch ernstere Themen fließen altersgerecht in die Geschichte ein und dank der ausdrucksstarken sw Illustrationen werden die liebenswerten Charaktere lebendig.

Eine Leseempfehlung für große und kleine Detektive, Mädchen und Jungen!



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Rezensiertes Buch: "Das Karlgeheimnis - Ein Fall für die Detektivin und mich" aus dem Jahr 2021

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2021
Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine / Emil Einstein Bd.1
Kolb, Suza

Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine / Emil Einstein Bd.1


ausgezeichnet

Liebevoll und warmherzig erzählte Geschichte für jüngere Leser mit wunderschönen Illustrationen. Zum Vor- oder Selberlesen.

Inhalt:

Emil Einstein ist ein Sonntagskind und auch an seinem sechsten Geburtstag fällt dieser Ehrentag auf einen Sonntag.

Natürlich ist er sehr aufgeregt. Was für Geschenke ihn wohl erwarten?

Mit einem Stapel Holzbretter hat Emil allerdings nicht gerechnet. Was haben sich seine Eltern nur dabei gedacht?

Doch schon bald spürt der kleine Erfinder wieder dieses Kribbeln und in seinem Kopf beginnt es zu arbeiten.

Basteleien? Von wegen! Emil hat ein eigenes Erfinderlabor und schon bald eine neue Idee.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre



Illustrationen:

Bereits der Vorsatz ist gefüllt mit kreativen Chaos, Werkzeug und Skizzen von Erfindungen.

Der Bildanteil ist sehr hoch. Auf fast jeder Doppelseite finden sich ein oder zwei kleine, farbenfrohe Illustrationen, um die Handlung aufzugreifen. Teilweise nehmen die detaillierten Zeichnungen sogar eine komplette Seite ein.

Die Gestaltung der Charaktere und Tiere ist einfach zauberhaft.

Emil ist mit seinem blonden Lockenkopf und der etwas zu groß geraten Brille hervorragend getroffen. Aber auch die niedliche Mäusedame Bertha oder Nachbarskater Leonardo schleichen sich sofort ins Herz und bringen kleine Leser immer wieder zum Schmunzeln.



Mein Eindruck:

Die Kapitel haben eine angenehme Länge zum Vorlesen. Sie eignen sich zwar auch für geübtere Leser zum Selberlesen, jedoch ist die Geschichte für jünger Kinder (Kindergartenalter) wahrscheinlich interessanter.

Das Abenteuer wird mit viel Fantasie, Herz und Spannung erzählt und die Charaktere sind liebevoll und detailliert gestaltet.

Emil ist ein cleveres und sympathisches Kerlchen, das seiner Fantasie und Kreativität freien Lauf lässt und sich von kleinen Rückschlägen nicht unterkriegen lässt.

Die Erfindung einer Tiersprachen-Übersetzungsmaschine ist aber erst der Anfang des Abenteuers, denn es gilt, einem verletzten Kauz und den anderen Waldbewohnern zu helfen.

Auch die tierischen Charaktere sind mit viel Herz und Charme ausgestattet.

Gemeinsam kommen die Freude schon bald einem (spannenden aber altersgerecht gehaltenen) Verbrechen auf die Spur.

Für zusätzliches Vorlesevergnügen sorgen kleine Botschaften und die Thematisierung wichtiger Werte wie Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt, Umweltschutz und Artenrettung.

Anschließend finden sich Infos zu Albert Einstein, Bertha Benz und Leonardo da Vinci.

Eine Leseempfehlung für kleine Erfinder und Weltentdecker.

Das Buch ist als Band 1 gelistet, was auf weitere Abenteuer hoffen lässt.



Fazit:

Eine fantasievolle und abenteuerliche Geschichte rund um die Frage "Was würden Tiere uns erzählen, wenn wir ihre Sprache verstehen könnten?" Zudem ein spannender Kinderkrimi.

Zauberhafte und farbenfrohe Illustrationen runden das Abenteuer ab.

Ein herzerwärmendes Vorlesebuch mit Charme und Erfindergeist!



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Rezensiertes Buch "Emil Einstein - Die streng GEHEIME Tier-Quassel-Maschine" aus dem Jahr 2021

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2021
Konratt - Held der Unterwelt - Eine gefährliche Nacht / Konratt Bd.1
Rieckhoff, Sibylle

Konratt - Held der Unterwelt - Eine gefährliche Nacht / Konratt Bd.1


ausgezeichnet

Turbulente und abenteuerliche Reise durch die Nacht mit viel Witz und Herz erzählt und wunderschön illustriert.

Inhalt:

Die kleine Ratte hat keine Superkräfte und fliegen kann sie auch nicht. Trotzdem wird aus Konratt ein großer kleiner Held.

Nachdem er die Katze Fee gerettet hat, begeben sich das clevere Kerlchen und seine neue Freundin gemeinsam auf Futtersuche. Sie kreuzen den Weg, weiterer hilfesuchender Tiere und schon bald begleiten den mutigen Retter in der Not immer mehr Freunde bei seinem Abenteuer in dunkler Nacht.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

ab 8 Jahre (zum Selberlesen)



Illustrationen:

Das Bildverhältnis ist hoch und so finden sich auf jeder Doppelseite kleine bis halbseitige farbenfrohe Illustrationen, die die Geschichte ergänzen.

Die Gestaltung der Tiere - allen voran Ratte Konratt - gefällt sehr und obwohl das Abenteuer nachts stattfindet, wirken die Zeichnungen nie düster oder bedrückend.



Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist altersgerecht und das nächtliche Abenteuer wird warmherzig mit Spannung und Wortwitz erzählt.

Konratt ist ein typischer Antiheld: ein vorsichtiges, etwas faules und ängstliches Kerlchen, das nur wegen des knurrenden Magens sein gemütliches Heim verlassen hat. Wer hätte denn ahnen können, welche gefährlichen Abenteuer da draußen auf ihn warten?!

Und doch wächst er über sich hinaus und beweist immer aufs neue Herz und Köpfchen. Ein liebenswerter, kreativer und herzlicher Kerl, der auf seine charmante Art die Leser im Sturm erobert.

Inhaltlich orientiert sich die Geschichte an einem bekannten Motiv: Eine Person ist auf der Suche (in diesem Fall ein Abendessen) und an jeder Station tritt eine neue Figur auf, es gilt ein Problem zu lösen und schlussendlich gesellt sich der/die Neue zum Suchtrupp, bis am Ende das Gesuchte gefunden wird.

Und so kommt auch hier immer ein weiteres Tier hinzu bis zum Schluss "eine Ratte, eine Katze, ein Igel, eine Kröte, eine Ente, eine Spinne und ein Kaninchen [...] nun die Straße entlang" laufen. (vgl. S. 111)

Was für eine seltsame und herrlich verrückte Kombination, die durch eben diese Unterschiede und sonderbare Zusammenstellung für großartige Unterhaltung sorgt:

Ente Ducki flucht ganz fürchterlich, aber jugendfrei z. B. "törichte Tölpel" oder "rücksichtslose Rüpel", der ängstliche Kröterich Kurt ist immer in Sorge und der kleine, mutige Igel Igor überrascht.

Der Zusammenhalt der bunten Truppe und deren pfiffige Ideen zeigen, dass man auch mal aus seiner Komfortzone herauskommen muss und dass es für jedes Problem eine Lösung gibt, kein Hindernis ist zu groß, wenn alle zusammenarbeiten.

Die Geschichte thematisiert neben Freundschaft, Notlügen, Mut und Tapferkeit auch Umweltverschmutzung und artgerechte Tierhaltung.

Wir geben von Herzen gerne eine (Vor-) Leseempfehlung für dieses turbulente Abenteuer und die außergewöhnliche Truppe!

Im Juli 2021 erscheint voraussichtlich Konratts zweites Abenteuer.



Fazit:

Ein turbulentes, nächtliches Abenteuer:
witzig, warmherzig und einfach wunderbar!

Mit einem sympathischen Antihelden und vielen weiteren liebenswerten Figuren. Vervollständigt wird diese unterhaltsame Geschichte durch wunderschöne, farbenfrohe Illustrationen.

Eine (Vor-)Leseempfehlung für Groß und Klein, Mädchen wie Jungen!



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Rezensiertes Buch: "Konratt - Held der Unterwelt - Eine gefährliche Nacht" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 27.05.2021
Am liebsten wär' ich ein Riese / Klara Klein Bd.1
Bienstein, Patrick Maria

Am liebsten wär' ich ein Riese / Klara Klein Bd.1


ausgezeichnet

Kinderalltag fantasievoll, warmherzig und unterhaltsam geschildert mit vielen wunderschönen Illustrationen.

Inhalt:

Klara Klein ist schon fünf Jahre alt und somit schon groß. Denn Vieles kann sie bereits sehr gut alleine.

Doch von den Erwachsenen und ihrer großen Schwester Mia hört sie immerfort: "Ach Klara, dafür bist du doch noch viel zu klein!"

Sogar ihr Hund Bruno ist ihr inzwischen über den Kopf gewachsen.

Klarer Fall: Klara muss schnellstmöglich größer werden! Doch wie soll die das anstellen?



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen:

Passend zum Thema Wachstum findet sich die Messlatte vom Cover auch im Vorsatz des Buches.

Auf jeder Doppelseite ergänzen kleine bis halbseitige farbenfrohe Illustrationen die Geschichte.

Klara ist zauberhaft getroffen: mit großen, neugierig blickenden Augen und - auch wenn sie zu allen aufschauen muss - wirkt sie stets fröhlich und selbstbewusst.



Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist altersgerecht und das Buch eignet sich sehr gut zum Vorlesen (etwa ab dem Kindergartenalter). Die einzelnen Kapitel können aufgrund ihrer Kürze auch hervorragend als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen werden.

Klara ist lebenslustig, wissbegierig, kreativ, einfach erfrischend und mit ihrer sympathischen Art wächst dem (Vor-)Leser rasch ans Herz.

Auch wenn die Hauptfigur ein Mädchen ist, können sich Jungs aber genauso gut mit Klara identifizieren.

Gemeinsam mit ihr erleben kleine Leser Alltägliches z. B. Angst bei Gewitter, eine Busreise im Alleingang, die Weihnachtsgeschichte in neuer Version uvm. Zudem regen die kurzen Geschichten die Fantasie an. Vielleicht ist ja das eine oder andere Abenteuer dabei, welches man selbst mal erlebt hat oder erleben möchte.

Auch Erwachsene bringen die fantasievollen Einfälle der pfiffigen Klara zum Schmunzeln und Nachdenken: Man sollte Kindern mehr zutrauen. Klara macht es vor: Staubsaugen, Blumen gießen, Müll rausbringen usw.

Wir möchten aber auf keinen Fall zu viel verraten und geben abschließend 4,5 von 5 Sternchen und eine (Vor-) Leseempfehlung für diese zauberhaften Kurzgeschichten.



Fazit:

Humorvoll, warmherzig und wunderbar alltäglich. Mit einer liebenswerten und aufgeweckten Protagonistin.

Eine Leseempfehlung für Groß und Klein, Jung und Alt, Mädchen wie Jungen!

Ein Vergnügen nicht nur für die kleinen Zuhörer sondern auch unterhaltsam für die großen Vorleser!



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Rezensiertes Buch: "Klara Klein - Am liebsten wär' ich ein Riese" aus dem Jahr 2021

Bewertung vom 27.05.2021
Französische Literaturklassiker / Entenhausener Weltbibliothek Bd.2
Disney, Walt

Französische Literaturklassiker / Entenhausener Weltbibliothek Bd.2


ausgezeichnet

Spannende und lustige Abenteuer in Anlehnung an große Klassiker der französischen Literatur. Ergänzt durch Hintergrundinfos.

Inhalt:

In diesem Sammelband dreht sich alles um die literarischen Klassiker Frankreichs:

- Das Geheimnis der Silberleuchter (frei nach "Les Mirérables" - "Die Elenden")

- Micky und die Musketiere

- Der Mann mit der eisernen Maske

- Der Geizige

- Scapins Streiche

- Donald von Bergerac (frei nach "Cyrano de Bergerac")

- In 70 Tagen um die Welt (frei nach "In 80 Tagen um die Welt")

- Das Gespenst der Oper (frei nach "Das Phantom der Oper")



Mein Eindruck:

Das Format dieses Sammelbandes gleicht wie erwartet einem Ziegelstein und ist qualitativ hochwertig gebunden und gestaltet. Ein Bücherschatz für Sammler!

Ich freue mich immer über "neue" Abenteuer, d. h. deutsche Erstveröffentlichungen und so werden als erstes das Inhalts- und das Quellenverzeichnis studiert.

Die Geschichten "Micky und die Musketiere", "Der Geizige" und "In 70 Tagen um die Welt" sind Erstveröffentlichungen in Deutschland.

Bis auf "Micky und die Musketiere" ((USA 1965) stammen alle Geschichten aus Italien und wurden dort erstmals veröffentlicht (zum Großteil in den 1980ern).

Nach einer vierseitigen Einleitung (Hintergründe zu den Comic-Geschichten sowie Informationen zu den literarischen Originalen und deren Autoren z. B. Victor-Maria Hugo, Molière und Alexandre Dumas) kann es direkt losgehen.

Die Umsetzung der Klassiker (nicht alle davon habe ich gelesen, aber zumindest inhaltlich sind sie bekannt) in Comicform ist gelungen. Dank Spannung, Humor und Abenteuer können alle Geschichten überzeugen.

Die Story-Auswahl überhaupt ist sehr gelungen und aufgrund eines bunten Mixes sowohl betreffend die Charaktere wie auch die Zeichner und Autoren sollte für jeden Comic- und Entenhausen-Fan das passende Abenteuer dabei sein.

Es gibt ein Wiedersehen mit den Ducks, Micky Maus, Gamma, Rudi Ross und Klarabella Kuh uva. sowie mit Bösewichten und Gegenspielern wie Kater Karlo und Klaas Klever.

Ein Lesevergnügen für Comic-Fans jeden Alters!



Fazit:

Eine faszinierende Reise durch bekannte Klassiker der französischen Literatur!

Der Sammelband besticht zudem durch einen unterhaltsamen Mix aus "alten" Geschichten und deutschen Erstveröffentlichungen.

Zahlreiche Hintergrundinfos ergänzen und vervollständigen diese Comic-Sammlung.



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Rezensiertes Buch: "Entenhausener Weltbibliothek - Französische Literaturklassiker" aus dem Jahr 2018