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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1095 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2018
Horak hasste es, sich zu ärgern
Cvancara, Karoline

Horak hasste es, sich zu ärgern


ausgezeichnet

"Das Leben ist zu kurz, um Animositäten zu pflegen und sich auf das Schlechte zu konzentrieren." (Charlotte Brontë)
Erwin Horak, Mitte 50, Professor für Mathematik und Physik am Albert-Gymnasium in Wien hat gerade frei, es sind Ferien. Trotzdem stört ihn alles, was in seinem Haus und in seiner Umwelt vor sich geht. Ob es der Nachbar ist der seine Glasflasche entsorgt oder der Straßenlärm, der sich durch die Hauptverkehrsstraßen Wiens zieht. Horak möchte einfach nur seine Ruhe und auch in Ruhe gelassen werden. Jeden Abend verbringt er alleine im Traditionscafé Hummel, unweit seiner Wohnung und wo man ihn schon sehr gut kennt. Dort liest er in Ruhe seine Zeitungen und trifft sich einmal die Woche mit Freund und Kollege Kurt zum Karten spielen. Elfriede hingegen ist ganz anders sie ist ein charmante, lebensbejahende Frau die tagsüber im Tafik ihrer verstorbenen Mutter arbeitet. Damit sie nicht alleine ist, geht sie Abends ins Café Hummel und eines Tages sitzt sie gezwungenermaßen an den Tisch von Horak. Noch nie hat Elfriede bisher so einen unfreundlichen Mann getroffen, der sie am liebsten gar nicht an seinem Tisch haben wollte. Doch irgendetwas an diesem nörgelnden Mann scheint es ihr angetan zu haben, den Elfriede lässt nicht locker, im Gegenteil Horaks schroffe Art macht sie neugierig. Sie gibt nicht nach, stattdessen setzt sie sich trotz Horaks Einwänden, immer öfters an seinen Tisch, den stur sind sie beide.

Meine Meinung:
Ein neugieriger, vielleicht auch ärgerlicher Dackel blickt mir auf diesem Cover entgegen und ich dachte im ersten Moment, was mich wohl erwarten wird. Ich hatte allerdings nicht direkt mit einem Dialog zwischen zwei Menschen in einem Wiener Caféhaus gerechnet. Doch gerade dieser Dialog war so herzerfrischend, humorvoll so das ich ihn mir lebhaft gut vorstellen konnte. Der Schreibstil war sehr gut, vor allem bei den Dialogen hatte ich das Gefühl, das sie mitten aus dem Leben gegriffen sind. Und wie ich sehe war es auch so, nachdem ich am Endes des Buches gelesen hatte, das die Autorin ihre Inspiration wirklich bei einem Gespräch in jenem Café bekam. Deshalb hatte ich auch beim Lesen öfters das Gefühl mitten drin dabei zu sein. Ich wüsste allerdings nicht, ob ich soviel Ausdauer besitzen würde, wie Elfriede und mich immer wieder zu diesem mürrischen, unfreundlichen Mann setzen könnte. Doch Elfriede scheint wirklich hartnäckig zu sein, den irgendetwas an Horak scheint ihr zu gefallen und mit der Zeit scheint auch Horak langsam aus seiner harten Schale zu bröckeln. Und dann gibt es noch Kurt der einzige, der etwas zu Horak durchdringt, weil er ihn schon lange kennt. Auch Kurt ist mit seinem Leben nicht so zufrieden, den seit er pensioniert ist und Zeit hätte, weiß er nichts mit dieser anzufangen. Anders als Horak ändert er jedoch etwas in seinem Leben. Allerdings ein Ereignis erschüttert dann selbst Horak und lässt ihn sein Leben überdenken. Ein Buch, das wieder einmal aufzeigt, das man selbst den unzufriedensten Menschen verändern kann, man braucht nur Geduld. Danke für diesen einmaligen Caféhaus Einblick, von mir gibt es 5 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2018
Der Kreidemann
Tudor, C. J.

Der Kreidemann


sehr gut

Nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, wusste ich, dieses Buch muss ich lesen. Die wunderschöne Gestaltung des Covers wird mir dann erst im vollen Umfang klar, als ich das Buch in den Händen hielt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, sehr gut und wird im Buch in zwei Zeitsträngen (1986 und 2016) eingeteilt. Der Plot ist zwar interessant doch der Spannungsbogen teilweise zu flach, was für mich dann eher eine Art unheimliches Abenteuer war, statt eines Thrillers. Auch inhaltlich kam mir einiges bekannt vor, vor allem Stephan King Handschrift, konnte man in einigen Passagen wiedererkennen. Den auch der Kreidemann hat etwas Unheimliches, wie schon der Clown in "Es" und die Clique aus Kindern, die eine Leiche finden kannte ich aus dem Film "Stand by Me" sehr gut. Dadurch hatte ich schnell vieles bildlich vor Augen, da ich die beiden Geschichten von Filmen her kannte. Trotzdem hat es mich nicht abgehalten weiterzulesen und mir so ein Bild über den weiteren Inhalt zu machen und wurde nicht enttäuscht. Auch die teilweise unheimlichen Szenen in der Nacht haben mir Gänsehaut beschert und mich gut unterhalten. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so das man diese recht schnell erfasst. Doch gerade da man einige Ähnlichkeiten nicht ganz abstreiten kann, blieben sie für mich doch etwas emotionslos. Der Aufbau und die Widersprüche der Gegebenheiten machten es allerdings interessant bis zum Schluss. Selbst über Tatmotiv und Täter war ich am Ende sehr überrascht gewesen. Auch wenn es keine riesigen Überraschungen gab und es sicher nicht für jeden Thriller Leser ist, war es ein gutes Debüt der Autorin dem ich gerne 4 von 5 Sterne gebe.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2018
Die Seele des Bösen - Unter Verdacht / Sadie Scott Bd.11 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Unter Verdacht / Sadie Scott Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Liebe ist die ständig variierende Mischung aus dem Glück, jemanden zu haben den man liebt und der Angst, genau diesen jemanden zu verlieren." (unbekannt)
Bei Sadie und Matt ist Wochen nachdem sie ihn aus den Händen seiner Stalkerin befreien konnten wieder der Alltag eingekehrt. Doch sie macht sich immer mehr wegen Matts schweigsamer und verschlossener Art Sorgen. Seine Alpträume scheinen eher zuzunehmen, statt besser zu werden. Auch die Entfernung des Gipsverbands bringt keine wesentlichen Verbesserungen und inzwischen fällt selbst ihren Freunden Matts Veränderung auf. Ein Gespräch und Äußerung ihres Freunds Phil lassen Sadie hellhörig werden und plötzlich ist sich sicher das Matt was vor ihr verheimlicht. Derweil bitte Nathan Morris, den Sadie seit ihrem letzten Fall kennt, um Hilfe als Profilerin. In einem Hotel wurde die Edelprostituierte Anita Paley gefunden. Alles deutet auf Vergewaltigung und einen Overkill hin. Wer hatte so einen Hass auf diese Frau, das er ihr förmlich das Gesicht zertrümmert hat? Die widersprüchlichen Merkmale am Tatort machen sie allerdings stutzig, sie ist sicher das diese Tat kein Einzelner getan haben kann. Noch ahnt Sadie nicht in welchen Kreisen sich einer der Täter befindet und das sie durch ihn in große Schwierigkeiten kommen wird.

Meine Meinung:
Inzwischen habe ich bis hierhin alle Folgen dieser Profiler Reihe gelesen. Doch ich muss sagen dieser Band war für mich mit einer der emotionalsten die Dania Dicken bisher geschrieben hat, den ich wüsste nicht wie es mir in so einer Lage gehen würde. Der Schreibstil war wieder mal so gut, das ich das Buch kaum weglegen konnte, vor allem da sich Matt nach der Entführung seiner Stalkerin im letzten Band extrem verändert hat. Man spürt förmlich wie sehr dies das Ehepaar Whitman belastet und wie verzweifelt sie sind. Auch an ihren Freunden geht das ganze nicht unbeobachtet vorüber. Natürlich bekommt Sadies liebenswürdiger und sympathischer Ehemann dadurch Rissen und Kanten und es macht ihn vielleicht noch interessanter, doch als Leser habe ich trotz allem ziemlich mitgelitten. Auch an Sadie geht das ganze nicht spurlos vorbei, vor allem als sie Matts Geheimnis erfährt. Dabei kommen alten Ängste wieder bei ihr hoch und sie sucht Trost und Zuflucht bei ihrem Ziehvater Norman. Hinzu kommt noch ein brisanter Fall, der weite Kreise zieht, da der Vater eines der Täter eine hohe politische Persönlichkeit ist. Ich war schon öfters tief betroffen und zu Tränen gerührte bei dieser Reihe, doch diesmal war es extrem. Den inzwischen sind sie mir von Band zu Band immer mehr ans Herz gewachsen. Man spürte förmlich, das es selbst der Autorin schwergefallen ist, ihre Charaktere so leiden zu lassen. Im Grunde baut dieses Buch auf Band Nr. 10 "Besessenheit" auf. Ich bin mir sicher, dass man als Leser erst so empfinden kann, wenn man den kompletten Werdegang dieser Ermittlerin miterlebt und sich ganz und gar auf die Kriminalfälle, das Privatleben und die Art wie die Autorin schreibt, einlässt. Den Dania Dickens gutes Gespür für psychologische Fälle, hat sie u. a. ihrem Psychologiestudium und den guten Recherchen zu verdanken. Dazu noch das interessante Privatleben der Ermittlerin ergibt dies jedes Mal ein Buch, bei dem ich mich am Ende schon auf das nächste freue. Trotzdem es diesmal viel mehr als sonst ums Privatleben ging und der Spannungsbogen eher niedrig lag, bekommt es allein aufgrund seiner guten Emotionen 5 von 5 Sterne.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.06.2018
Blutspuren auf Mallorca
Lamberts, Brigitte; Jischinski, Mark; Loewe, Hedy; Williams, Fenna; Scheuermann, Petra; Schmid-Spreer, Ursula; Lammers, Jan; Grießer, Anne; Lange, Kerstin; Woda, Bruno; Flade, Tatjana; Giesen, Sabine; Schwohl, Anette

Blutspuren auf Mallorca


ausgezeichnet

"Die einzige Pflicht, die wir der Geschichte gegenüber haben, ist, sie umzuschreiben." (Oscar Wilde)
Mallorca Deutschlands beliebteste Insel, bekannt hauptsächlich durch den Ballermann, hat auch eine historische Geschichte. Wer hätte gedacht das man auf dieser Insel Juden verfolgt hat? Das in Nazizeiten die Deutschen mit ihren U-Booten vor der Insel lagen? Das Mallorca schon früher ein Ziel der Römer, Mauren, Araber, Vandalen und Byzantiner war? Doch leider kamen nicht alle in friedlicher Absicht, sondern wollten diese Insel als ihr Eigen nennen. Anhand dieses Buches mit 18 Kurzkrimis, erleben wir das in 6000 Jahren so einiges an historischem Hintergrund Mallorcas zusammenkommt. Jede einzelne basieren auf dem historischen Hintergrund Mallorcas. Da gab es nicht nur Kriege, Mord, Judenverfolgung, Epidemien, Piraterie. Nein sogar die Reblaus nistete sich in Mallorcas Weinbergen ein, so das viele ihr Hab und Gut verloren. Auf geschichtlichen Ereignissen basierend haben in diese Anthologie mehrere Autoren einen interessanten, spannenden und informativen Kurzkrimi verfasst.
Das geheimnisvolle Grabmal: Bei dem eine junge Frau immer wieder einen Traum hat, der als sie von einer Erbschaft erfährt, zur Wirklichkeit wird.
Ein wasserdichtes Alibi: Ein Mann wird erhängt aufgefunden und jeder geht von Selbstmord aus. Doch in Wahrheit ist alles ein ausgeklügelter und raffinierter Plan einer Ermordung gewesen.
Judenfeuer: Das es in Mallorcas Geschichte eine Judenverfolgung und Verbrennung gab, hat mich sehr überrascht. Diese Geschichte basiert darauf. Und viele weitere Geschichten.
Aussichtslos: Über die Reblaus und ihre Folgen für die Winzer Mallorcas.

Meine Meinung:
Dies sind nur einige Beispiele die von den Herausgebern Brigitte Lamberts, Ursula Schmid-Spreer und Jan Lammers zusammengetragen wurde. Dabei gibt es dem Leser einen ganz anderen und neuen Einblick auf Mallorca. Ich selbst kenne die Insel nicht persönlich, doch da ich schon einige Bücher von Brigitte Lamberts über sie gelesen habe, macht es Lust Mallorca doch mal zu besuchen. Sicher sagen einem nicht alle Geschichten in diesem Buch gleichermaßen zu, aber ich denke für jeden Leser finden sich mehrere die einen ansprechen. Am Ende der Geschichte findet sich immer ein kurzer Einblick in die historischen Begebenheiten auf dem derselbige Krimi basiert. Dadurch erfährt man viel über Land, Leute und die Sehenswürdigkeiten Mallorcas. Wer einmal einen ganz anderen Reiseführer über diese beeindruckende Insel sucht, für den ist dies genau das richtige. Mich selbst hat das Buch beeindruckt und ich gebe deshalb 5 von 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2018
Sünde in Schwarz   Erotischer SM-Roman
Corse, Angelique

Sünde in Schwarz Erotischer SM-Roman


sehr gut

Schmerz mit vorübergehend mehr Schmerz zu behandeln, erscheint abartig, aber es hilft in vielen Fällen. (Christa Schyboll)
Millionärssohn Chris Schober scheint das perfekte Leben zu haben. Nicht nur das er gut aussieht, einen erfolgreichen Job und ein tolles Haus hat, nein auch die Frauen liegen ihm zu Füßen. Nachts streift Chris durch die Stadt, in angesagten Clubs bei denen es nicht nur um Drinks geht. Chris steht nämlich auf ganz andere Dinge, er erfreut sich an lustvollen, sexuellen Exzessen, die ihm außer Schmerz, Pein, Qual auch in eine Art Dominanz gegenüber den Frauen versetzt. Den Chris steht auf SM Spielchen und Sklavinnen, die gehorsam sind und sich ihm völlig unterwerfen. Eines Tages trifft er in Club "La nuit noire", den ihm sein Freund Marco empfohlen hat auf die sehr extravagante, junge Melissa. Von ihrer Ausstrahlung ist Chris sofort fasziniert, doch beim ersten Annäherungsversuch lässt sie Chris abblitzen. So was ist ihm schon lange nicht mehr passiert, das eine Frau ihn abgewiesen hat. Deshalb lässt er auch nicht locker und setzt alles daran die verführerische Gothic-Lolita zu unterwerfen und sie zu seiner Sklavin zu machen. Doch es wird nicht einfach für Chris, den Melissas Bruder Garet hat ein Auge auf seine Schwester. Außerdem hütet Melissa Familie noch ein anderes Geheimnis, das die aufflammende Liebe zwischen Chris und Melissa entzweien könnte.

Meine Meinung:
Auch wenn das Cover nicht ganz zur Beschreibung von Chris passt, gibt es doch inhaltlich den recht düsteren SM Erotikroman wieder. Die Autorin war mir bisher nicht bekannt, allerdings die Bücher des Verlags, die immer für extravagante und gute Erotikromane stehen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, auch wenn ich nicht mit dem gesamten Inhalt mitgehen konnte. Vor allem die Träume der Protagonisten, bei denen Teil sogar Inzest vorkam, waren mir dann doch etwas zu speziell. Gut jedoch war es, das man diese unterscheiden konnte, da sie kursiv unterlegt waren. Die Charaktere waren ebenfalls sehr speziell, sodass ich nicht unbedingt von Sympathie sprechen kann, aber sie waren mir auch nicht direkt unsympathisch. Melissa mit ihrer teils kindlich, naiven Art konnte manchmal zu einer sturen, eigensinnigen Frau werden. Chris hingegen war eher dominant, beherrschend und einnehmend, doch er konnte auch sehr liebevoll und zärtlich sein. Was mir vor allem gefiel, war das sie nie über Grenzen gingen, wenn man Nein sagte, dann war es ein Nein. Das im Buch außer Erotik, SM Praktiken auch noch Themen wie Inzest, Missbrauch und sexuelle Gewalt dazukamen, machte den Plot noch interessanter. Den ich finde nichts schlimmer, wenn es in einem erotischen Roman keine Handlung gibt, was hier eben nicht der Fall war. In manchen Szenen erinnerte mich das Buch sogar an "Shades of Grey" und das nicht nur wegen des Namens vom Protagonisten, allerdings waren die Sexpraktiken im Buch weitaus härter. Wer über 18 Jahre alt ist, Erotik Bücher und ein Faible für diese Art Sex mag, der ist hier sicher gut aufgehoben. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2018
Deichmord / Romy Beccare Bd.6
Peters, Katharina

Deichmord / Romy Beccare Bd.6


gut

"Sehnsucht ist etwas, deren Gegenwart, aber auch deren Fehlen uns nicht glücklich macht." (Damaris Wieser)
Einen Hinweis auf einen Anschlag bei den Störtebeker Festspielen, versetzt die Polizei in Unruhe, den man geht sofort von einem Terroranschlag aus. Die Hinweise zum Hotelbetreiber Rolf Magold, einem ehemaligen Polizisten, erweisen sich jedoch als falsch. Trotzdem lässt Romy Beccare die anonyme Warnung keine Ruhe und sie forscht weiter nach. Daraufhin entdeckt sie weitere Vermisstenfälle die schon Jahre zurückliegen und bei denen ebenfalls eine Verbindung zum Hotel Magold führen. Bei weiteren Recherchen findet sie dann heraus, dass diese vermissten Frauen tatsächlich in der Vergangenheit im Hotel gewohnt hatten. Außerdem entdeckt Romy weitere Ungereimtheiten, die ihr keine Ruhe lassen und denen sie nachgehen muss. Doch auch bei Romys Lebensgefährten Jan Riechter in Bergen gibt es ebenfalls einen neuen Fall. Auf einer stillgelegten Mülldeponie findet man die stark verweste Leiche einer jungen Frau. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass die Frau vor ca. 2 Jahren erschlagen wurde. Warum wollte jemand die Polizei in Alarmbereitschaft versetzen? Steckt an dem Hinweis vielleicht etwas ganz anderes dahinter?

Meine Meinung:
Ich schätze und liebe die Krimis von Katharina Peters sehr, vor allem ihre detaillierte und ausführliche Schreibweise und die Atmosphäre, bei denen sie dem Leser die Insel Rügen nahebringt. Auch bei Deichmord hatte ich mich schon auf einen brisanten Fall gefreut, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Doch leider konnte mich dieser Romy Beccare Fall nicht ganz überzeugen. Durch die vielen Fälle und Personennamen konnte ich diese fast nicht mehr zuordnen. Je länger ich an dem Fall dran blieb, desto verworrener wurde die Geschichte, so das ich am Ende nicht einmal mehr klar nachvollziehen konnte, wer und warum der Mörder das getan hatte. Innerlich hatte ich mich eigentlich eher auf einen Terroranschlag oder etwas rund um die Störtebeker-Festspiele eingestellt. Das sich jedoch das ganze dann um Cold Case Fälle drehte, hatte ich nicht vermutet. Auch der Spannungsbogen war in diesem Buch meiner Ansicht nach viel zu wenig und so plätscherten die Ermittlungen so dahin. Das war nicht das was ich von Kathrina Peters gewohnt bin und wofür ich ihre Krimis liebe. Zwar waren die einzelnen Fälle trotzdem interessant, aber durch die häufigen Szenen- und Personenwechsel wurde es von Mal zu Mal immer unübersichtlicher. Das weiterhin Romy und Jans Privatleben in ihren Krimis eine große Rolle spielt, finde ich sehr angenehm, so lernt man die Ermittler immer mehr kennen und schätzen. Dass es am Ende des Buches ein Personenregister für die Ermittler gibt, finde ich gut. Jedoch fehlten mir die anderen Personen, die hier für mich fast noch wichtiger gewesen wären. Leider kann ich dem Buch nur 3 von 5 Punkte geben, da es mich nicht restlos überzeugen konnte.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2018
Die Frauen von Ivy Cottage
Klassen, Julie

Die Frauen von Ivy Cottage


ausgezeichnet

"Wir brauchen Freunde nicht, um sie zu brauchen, sondern um die Gewissheit zu haben, dass wir sie brauchen dürfen." (Epikur von Samos)
England, Ivy Hill 1820, nachdem Tod von Rachel Ashfords Vater kommt diese im Haus ihrer Freundin Mercy Grove unter. Nicholas Ashford, ihr Cousin und Erbe von Thornvale, hat Rachel inzwischen einen Heiratsantrag gemacht, doch sie braucht noch Zeit zum Nachdenken. Jedoch braucht sie auch Geld für ihren Lebensunterhalt und entschließt sich deshalb mit den Büchern ihres Vaters eine Leihbibliothek zu eröffnen. Daraufhin bietet Mercy ihr die Möglichkeit, diese im Salon ihres Hauses einzurichten. Das ihre Freundin Mercy allerdings bei gespendeten Büchern auf ein Geheimnis stößt, hätten beide niemals geahnt und so versuchen sie den Grund herauszufinden. Noch immer schlägt Rachels Herz für Timothy Brockwell, doch nach dem Skandal ihrer Familie macht sich Rachel wenig Hoffnungen auf eine Zukunft mit ihm. Jane der die Herberge "The Bell" gehört, hat nun ihre Trauerzeit beendet, auch wenn sie nach wie vor ihren Ehemann vermisst. Der Besuch von Mr. Drake und ihre vielen Aufgaben lenken sie jedoch ab. Ist Jane schon bereit für eine neue Liebe und ist Mr. Drake der richtige? Auch bei Mercy gibt es Neuigkeiten, sie soll die Vormundschaft für ihre Schülerin Alice übernehmen. Aber kann sie das wo sie doch mit der Mädchenschule genug zu tun hat und ist sie der Aufgabe gewachsen?

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von dieser Autorin und ich war fasziniert, auch wen es der zweite Band dieser Reihe war. Die Bücher können trotzdem unabhängig voneinander gelesen werden. Die unterhaltsame, lockere, gefühlvolle Schreibweise und das Cover hat mich schnell in den Bann gezogen und sofort in das Jahr 1820 eintauchen lassen. Das Lokalkolorit der Geschichte wird hier wirklich sehr bildhaft und ausführlich dem Leser dargestellt, so das für mich alles gut vorstellbar war. Zusätzlich gab es aber auch noch auf der ersten Seite eine Skizze von Ivy Hill. Die Charaktere fand ich sehr stimmig und sehr gut dargestellt, vor allem die drei Freundinnen Rachel, Mercy und Jane waren mir sofort sympathisch. Da ist die eher etwas zurückhaltende Rachel, die durch den Tod und Skandal ihres Vaters alles verloren hat. Jane eine Frau aus guten Haus, die nach der Ehe und dem Tod mit einem Gastwirt nun die Herberge geerbt hat, doch noch immer nagt sie schwer am Verlust. Mercy dagegen hat sich von dem Gedanken einen Mann und Familie zu gründen verabschiedet, stattdessen leitet sie die Mädchenschule, die sie ganz ausfüllt. Drei Frauen die alle keine einfache Zeit hinter sich haben und nun versuchen allein ihr Leben zu bestreiten. Werden sie vielleicht doch noch von der Liebe überrascht werden? Den zu dieser Zeit war es so, das man als Frau gewartet hat, bis der Mann einem einen Antrag macht. Viele unterhaltsame, teils verwirrende Begegnungen und Begebenheiten, aber auch jede Menge geheimnisvolles passiert in diesem Buch. Doch am Ende blieb noch einiges offen weshalb ich auf einen nächsten Teil hoffe, bei dem dies alles beantwortet wird. Ein Buch, welches sicher jedem Jane Austen Fans Herz höherschlagen würde und das ich nur empfehlen kann, bekommt 5 von 5 Sterne.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.06.2018
Gleis der Vergeltung
Korten, Astrid

Gleis der Vergeltung


ausgezeichnet

"Beim Wort Kindesmissbrauch zuckt die Seele zweimal zusammen–das zweite Mal an der Unterstellung, es könne einen rechten Gebrauch von Kindern geben." (Peter Horten)
Eigenlich sollte 6. Mai 2010 ihr glücklichster Tag werden für Lynn von Raaben, den an diesem Tag will sie ihren Verlobten Benedikt H allberg heiraten. Doch alles kommt ganze anderes auf dem Weg zur Kirche verunglückt Benedikt tödlich. Für Lynn bricht eine Welt zusammen, den Benedikt war die Liebe ihres Lebens. Die traumatisiert Lynn kapselt sie sich immer mehr ab, den auch in ihrer Familie findet sie keinen Halt. Sieben Jahre später erfährt sie von einer Frau, das der Unfall von Benedikt gar kein Unfall war und drei Menschen schuldig wären. Zusammen schmieden sie einen perfiden Racheplan, der nicht mehr aufzuhalten ist. Doch als der erste Mord geschieht, kommen Lynn immer mehr Zweifel. Gleichzeitig fällt Lynn immer tiefer mehr in die Abgründe ihrer Vergangenheit, die grausame Dinge zutage bringen, von denen Lynn nichts geahnt hatte. Nicht nur der Tod ihres Bruders Yuri kommt gedanklich immer wieder hoch, sondern auch das Verhalten ihrer schrecklichen Mutter gab ihr schon immer Rätsel auf.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist für mich das beste, das ich bisher von der Autorin gelesen habe. Aber nicht nur das markante Cover mit der rothaarigen Frau auf den Gleisen hat mich begeistert. Der Schreibstil allerdings ist nicht immer einfach, den es gibt viele Handlungsstränge und extreme Sprünge der einzelnen Szenen. So bin ich auch anfänglich ziemlich verwirrt wie und wer diese Personen und Handlungen alle sind, fange aber auch an mitzurätseln. Das ist etwas das die Autorin außerordentlich gut beherrscht, so das ich als Leser deshalb auch immer tiefer in die Geschichte eintauche und sie mich nicht mehr loslässt. Doch erst am Ende habe ich dann wirklich die ganzen Zusammenhänge verstanden. Deshalb mein Rat an alle Leser haltet bis zum Ende durch, ihr werdet spätestens dann alles verstehen. Der Plot ist eine außerordentlich interessante Geschichte, die zwar für mich nicht neu war, aber immer wieder aktuell. Dass diese Geschichte teils auf wahren Begebenheiten basiert, macht das ganze noch skurriler. Nicht nur allein das ich von Lynns Racheplänen erstaunt bin, zu dem kam noch eine krasse Familie und deren Geheimnisse dazu, die mich wirklich erschüttert hat. Die Charaktere sind allesamt gut durchdacht, sodass sie für mich recht glaubwürdig und realistisch dargestellt wurden. Vor allem die traumatisierte Lynn hat mich überzeugt und emotional sehr aufgewühlt. Aber auch die Opfer, von denen man im Buch doch recht viel erfährt, haben mich teils sehr berührt. Am meisten verwirrt hat mich jedoch die Rückblende in eine grausamen Vergangenheit, die nur als "Sie" tituliert wurde und die mich bis zum Ende hat rätseln lassen. Im Laufe des Buches bemerkt man, das es noch eine zusätzliche Thematik gab, die in Kreisen in denen die von Raaben leben sicher noch heute totgeschwiegen wird. Ein Buch, das leise beginnt, hat am Ende eine große Botschaft für uns alle, nämlich die Augen nicht zu verschließen. Chapeau Astrid, das ist wirklich ein meisterliches Buch, dem ich eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne gebe.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.