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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2019
Müsli
Reimann, Matthias

Müsli


ausgezeichnet

Müsli – so abwechslungsreich!

Müsli soll abwechslungsreich und doch auch gesund sein – doch mit welchen Rezepten ist das möglich? Dieses kleine Buch mit vielen verschiedenen Rezepten bietet wunderbare Anregungen um das Müsli immer wieder neu zu erfinden und abwechslungsreich zu gestalten.

Müsli – entweder mag man es oder man mag es halt nicht. Dazwischen gibt’s nichts wirklich… Ich bin ein großer Müsli-Fan, aber mit der Zeit sind auch mir die Ideen ausgegangen. Von daher hab ich mich über dieses Buch wirklich gefreut – neue Inspirationen und Anregungen sind ja immer toll.

Dieses Buch kommt in einem kleinen handlichen Format daher, was es einerseits wirklich handlich macht, für Vorbereitungen (Rezepte etc.) nicht ganz so praktisch ist, da das Buch nur schwer aufgeklappt liegen bleibt. Das habe ich aber nur als kleines Manko empfunden.

Enthalten sind zum einen Rezepte für verschiedene Müsli-Mischungen, die man sich so vorbereiten kann und dann eben täglich noch mit frischen Früchten und Milch, Joghurt oder Quark mischen kann. Neben solchen Mischungen, die sich natürlich auch prima zum Verschenken eignen, gibt es auch Rezepte für Hafertaler, für ein gekochtes Getreidemüsli oder auch Porridge. Auch gibt es Anregungen, wie man die einzelnen Müsli-Mischungen verfeinern kann, was ich auch ganz gut finde.

Die enthaltenen Zutaten sind meiner Ansicht nach in den gut sortierten Supermärkten käuflich zu erwerben, große exotische Zutaten waren für mich da nicht dabei. Dafür aber mal wieder neue Anregungen, was man gut mischen kann, wie man ein Rezept noch ein wenig aufpeppen kann, damit das Müsli noch besser schmeckt.

Für mich war es ein tolles Buch mit leckeren Rezepten und schönen Anregungen. Die Umsetzung ist für mich sehr leicht gewesen, ein Müsli zu mischen bzw. vorzubereiten ist für mich kein großer Aufwand. Wer Müsli mag und gerne mal wieder Abwechslung hineinbringen möchte, dem kann ich dieses Buch wirklich empfehlen, manchmal braucht man selbst ja einen kleinen Anstoß, um die Rezepte etwas neu zu erfinden. Das ist hier gelungen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 17.10.2019
Drei Frauen im R4
Weiner, Christine

Drei Frauen im R4


weniger gut

Eine literarische Reise, die man sich eher sparen kann.

Trudi, Nele und Renate feiern gemeinsame ihren 150. Geburtstag – sie werden jeweils 50 Jahre alt. Auf dieser Feier bekommen sie eine Reise geschenkt, die sie 1981 machen wollten, aber dann doch nicht mehr gemeinsam antreten konnten. Nun sollen sie diese nostalgische Reise durchführen – aber genau so wie damals, mit einem R4, einem kleinen Budget und ohne technische Mittel wie Handys…

Auf diese Lektüre war ich wirklich gespannt, weil mich von Christine Weiner das Buch „30 Songs und eine Frau“ schon sehr begeistert hat. Entsprechende Erwartungen hatte ich nun also an „Drei Frauen im R4“, was aber ja wohl ein früheres Werk der Autorin ist.

Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen, eine angenehme Lektüre, die sich sehr locker-leicht liest. Inhaltlich hatte ich insofern keine Schwierigkeiten beim Lesen, das Buch liest sich flüssig, ist mal mehr, mal weniger ausgeschmückt.

Die Geschichte an und für sich ist eine lustige Idee und Überlegung, die mir grundsätzlich gut gefallen hat. Drei Frauen, die durchaus unterschiedlich sind, jahrelang befreundet sind, und doch so manches eher für sich behalten haben. Es hörte sich gut an – und nach einer Herausforderung, wenn man in der aktuellen Zeit eine Reise wie im Jahr 1981 machen möchte. Leider fand ich die Umsetzung nur mäßig gelungen. Es war für mich in gewisser Weise teilweise nervig dies zu lesen, weil es mir einfach zu sehr in die Schiene „Lebensphilosophie mitgeben“ ging. Gefühlt sollten hier immer wieder Ratschläge mitgegeben werden, dann wurde es wieder extrem hippiemäßig – und für mich einfach zu lange.

Ich hab mich zum Schluß „durchgekämpft“, war mehr genervt als gut unterhalten vom Buch, leider! Schließlich wollte ich ja wissen, wie sich was endgültig klärt. Immerhin war nicht alles im Buch direkt vorhersehbar, was ich dem ganzen noch als positiv abgewinnen kann. Grundsätzlich aber hatte ich mir hier eine tolle, unterhaltsame, lustige wie ansprechende Lektüre erhofft, was für mich nicht gänzlich zutreffend war. Klar gab es lustige Momente, aber im Gesamten war das Buch für mich leider eher in die Länge gezogen. Spannenderweise hatte ich das Buch vorher schon zum Lesen weitergegeben – da kam es besser an. Vielleicht spricht dieses Buch einfach ein anderes, ggf. älteres Publikum als mich an.

Leider kann ich dieses Buch also nicht empfehlen und vergebe hier 2 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.10.2019
Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Indianer / Der kleine Drache Kokosnuss - Alles klar! Bd.2 (1 Audio-CD)
Siegner, Ingo

Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Indianer / Der kleine Drache Kokosnuss - Alles klar! Bd.2 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Da spricht nicht nur der alte Häuptling der Indianer…

Der kleine Drache Kokosnuss macht sich auf die Reise und erforscht mit seinen Freunden Mathilda, dem Stachelschwein, und Oskar, dem Fressdrachen, die Indianer. Wo lebten sie, wie war das mit den verschiedenen Stämmen, lebte jeder in einem Zelt? All das wird in dieser Geschichte erklärt.

Die Abenteuer vom kleinen Drachen Kokosnuss haben uns bisher schon immer wieder gut gefallen, von daher war ich gespannt auf diese neue CD, denn es war diesmal wohl noch mehr eine Lerngeschichte. Auch die Freunde von Kokosnuss sind wieder mit von der Partie – das Trio erlebt ja immer wieder schöne neue Abenteuer, die sehr unterhaltsam sind.

Gelesen ist die Geschichte von Philipp Schepmann, wobei man nicht vorgelesen, sondern definitiv vorgetragen oder gar vorgespielt sagen muss. Es ist genial, wie er hier die verschiedenen Personen auch unterschiedlich spricht, wunderbar betont, es macht wirklich Spaß ihm zuzuhören. Auch inhaltlich ist die CD toll, man lernt wirklich einiges über die Indianer und das auf kindgerechte Art und Weise. Zwischendurch gibt es immer mal wieder verschiedene Lieder, mit denen man auch noch einiges über die Indianer lernt. Inhaltlich ist dies meiner Ansicht nach auch soweit richtig, so dass hier kein Unsinn „verzapft“ wird.

Auch diese Geschichte vom kleinen Drachen Kokosnuss ist sehr gelungen, zumal man dabei auch wirklich einiges lernt. Die CD ist sehr schön für Kinder gemacht, so dass die knapp 1 ¼ Stunden wie im Flug vergehen. Die einzelnen Lieder sind eingängig und gut zu verstehen, stecken definitiv zum Mitsingen an. Alles in allem eine sehr unterhaltsame, lustige wie informative Geschichte.

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 11.10.2019
Leberkäsjunkie / Franz Eberhofer Bd.7 (1 Audio-CD)
Falk, Rita

Leberkäsjunkie / Franz Eberhofer Bd.7 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Wegen dem Hirschen da können wir jetzt unseren Komposthaufen zamfressen!

Die Cholesterinwerte vom Franz Eberhofer sind so dermaßen schlecht, dass er künftig auf Fleisch, vor allem aber auf seinen heiß geliebten Leberkäs verzichten soll. Die Oma setzt das natürlich alles super um, kocht nur noch vegetarisch, gibt sich die größte Mühe, aber der Franz ist einfach maulig. Was auch daran liegt, dass er immer wieder Stress mit der Susi hat, bei der er sich jetzt aber als guter Papa vom Paul(i) beweisen will, auf den er eine Woche aufpassen soll. Dass er dann noch wegen einer Brandleiche ermitteln muss macht alles nicht leichter.

Die Geschichten rund um den Eberhofer Franz sind ja doch einem breiten Publikum inzwischen bekannt, egal ob man die Figur aus den Büchern oder direkt aus den Filmen kennt. Ich habe inzwischen selbst einige der Bücher gelesen, definitiv aber nicht alle. Ebenso geht es mir mit den Filmen, manche hab ich gesehen, aber noch lange nicht alle. Von daher war ich auf das Filmhörspiel zum aktuellen Kinofilm echt gespannt, wie da die Umsetzung ist.

Man hört hier quasi die Sprechszenen aus dem Film, ebenso natürlich die entsprechenden Geräusche. Man kann sagen, man hört den Film, aber eben ohne ihn zu sehen – logisch, bei einem Hörspiel, oder? Praktischerweise ist es so, dass Sebastian Bezzel, der ja den Franz Eberhofer spielt, hier auch noch als Sprecher fungiert. Er beschreibt die jeweiligen Szenen also immer wieder kurz, damit man weiß, was sich nun wie wo abspielt.

Für mich hat das gut gepasst, so hatte ich den Eindruck vom Film, zusammen mit sehr guten Angaben vom Sprecher, konnte mich also hineinversetzen, was sich grade wo und wie abspielt. Inhaltlich ist die Geschichte natürlich wieder sehr lustig und unterhaltsam, durchaus auch spannend, denn es wird ja natürlich ermittelt. Den Humor muss man vielleicht schon mögen, aber ich würde ihn jetzt nicht als allzu speziell ansehen.

Wer keine Lust aufs Kino hat – oder keine Zeit dafür, dem kann ich das Filmhörspiel wirklich nur empfehlen. Ich konnte mich gut in die jeweiligen Situationen hinein versetzen, hab mich köstlich amüsiert, viel mitgelacht, mitgerätselt wie die Ermittlungen sich gestalten. Für mich war es nicht das erste Filmhörspiel, von daher wusste ich, was mich erwartet und bin hier sehr positiv überrascht worden – vor allem durch Sebastian Bezzel als Sprecher. Ich finde ihn toll als Schauspieler – natürlich schon seit dem Tatort mit Eva Mattes.

Von mir gibt’s also eine Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 10.10.2019
Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen
Max & Jakob

Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen


sehr gut

Wenn der Mann direkt den Lachs polieren würde.

Max und Jakob – diese beiden kennt der ein oder andere vielleicht aus dem Erfolgspodcast „Beste Freundinnen“. Unverblümt reden die beiden darüber, was sie als Männer bewegt, glücklich macht oder eben auch runterzieht. Und ja, natürlich geht’s dabei vor allem um Frauen, Sex und Beziehungen.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich den besagten zugehörigen Podcast bis dato nicht angehört habe… ich habe also nur das Buch gelesen und habe mir so meine Meinung gebildet…

Der Schreibstil des Buches ist ein gut verständlicher, recht lockerer Stil. Oftmals gibt es Anfragen von Zuhörern, die man hier als Fragen abgedruckt hat, anschließend die Antworten als Gespräch zwischen Max und Jakob lesen kann. (Markiert mit den Namen der beiden voran, so dass man wirklich genau weiß, wer welche Aussage getroffen hat.) Den Schreibstil würde ich teilweise schon als etwas flapsig bezeichnen, denn wenn vom männlichen Geschlechtsteil die Rede ist, dann vom „Lachs“. Da das Buch gesamt eher sehr locker ist, passt das auch zu den Aussagen.

Die behandelten Themen sind durchaus vielfältig, so geht’s dabei um die verschiedensten Fragen hinsichtlich Beziehungen, Sex und Liebe – und natürlich um Frauen. Auch um Begriffe wie das „Seelenficken“ macht man sich hier so seine ganz eigenen Gedanken – und das Spannende an diesem Austausch von Max & Jakob ist die Tatsache, dass jeder der beiden seine ganz eigene Sicht auf die Dinge hat. Für mich war es eine unterhaltsame Lektüre, die mich des Öfteren hat Schmunzeln lassen, manchmal fand ich aber auch gewisse Ansichten persönlich einfach nicht so gut, Ausdrücke oder Herangehensweisen ein bisschen flapsig. Vielleicht ist das Buch auch einfach für eine andere Generation geschrieben, wie der gesamte Podcast vielleicht. (Wobei ich jetzt nicht glaube, dass die Autoren bzw. Podcaster so enorm viel jünger sind als ich… ich werde das noch recherchieren…)

Generell war dies mal eine Lektüre der anderen Art, eine Art Ratgeber-Buch in unterhaltsamer Form – und vielleicht nicht immer auf einen persönlich anzuwenden. Zumindest würde ich das für mich selbst mal so sehen, was aber auch einfach bezüglich meiner Sichtweise auf die verschiedenen Themen im Buch so ist. Natürlich ist es inhaltlich kein hochtrabendes Buch, für manche ist es aber bestimmt hilfreich um bestehende Fragen darüber zu klären. Ich habe mich immer wieder amüsiert, manchmal war es für mich aber auch viel Geplänkel, das man im Buch lesen konnte, so dass ich hier den Eindruck von Längen hatte. Vielleicht empfindet man das anders, wenn man die Unterhaltung im Podcast hört, weil es dann einfach lebendiger ist. Grundsätzlich glaube ich, dass das Buch eher für jüngere Menschen geeignet ist, eine Leserschaft bis maximal 40-Jährige hat. Zumindest ist das meine Einschätzung.

Alles in allem war es eine unterhaltsame und interessante Lektüre mit Fragen, die ich mir teilweise bisher nie im entferntesten selbst so gestellt habe. Von daher – spannend das mal zu lesen, aber so die wichtigste Lektüre war es für mich allerdings nicht. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen, mit Tendenz zu 3 Sternen, sowie eine Empfehlung.

Bewertung vom 08.10.2019
Schwimmen Tote immer oben?
Tsokos, Michael

Schwimmen Tote immer oben?


gut

Weil ein Toter eben maximal in Bauchlage an der Wasseroberfläche treibt…

Michael Tsokos, Deutschlands wohl bekanntester Rechtsmediziner, räumt mit diesem Buch auf, was die verschiedensten Klischees hinsichtlich der Rechtsmedizin anbelangt. Denn nicht alle im Fernsehkrimi dargestellten Szenen sind auch genau so möglich, wie sie darin aufwendig dargestellt werden.

Auf dieses Buch hab ich mich schon irgendwie gefreut, denn das Thema Rechtsmedizin finde ich doch persönlich unheimlich spannend. So habe ich schon viele Bücher von Michael Tsokos, aber eben auch anderen Fachleuten auf diesem Gebiet, gelesen.

Vom Schreibstil her ist das Buch gut verständlich, die enthaltenen Fremdwörter oder Fachbegriffe werden eigentlich auch direkt immer erläutert. Der Satzbau bringt keine wirklichen Schwierigkeiten mit sich, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Im Vergleich zu „Dem Tod auf der Spur“ oder „Der Totenleser“ ist dieses Buch aber weniger unterhaltsam und mehr aufklärend.

Michael Tsokos erklärt in diesem Buch die verschiedensten Unterschiede und erläutert, welche Irrtümer hier teilweise verbreitet werden. Sicher ist dies auch den vielen Fernsehkrimis und Ermittlungsserien geschuldet, wobei ich hier immer wieder das Gefühl hatte, dass er davon sehr genervt ist und deshalb dieses Buch geschrieben hat. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Vorgängerbuch „Sind Tote immer leichenblass?“ zwar besitze, es aber bis dato noch nicht gelesen habe. Gerade habe ich darauf auch leider gar keine so große Lust mehr…

Das Buch ist durchaus lesenswert, da hier mit so manchem Vorurteil aufgeräumt wird (Länge der Klinge direkt bestimmbar bei einer Stichverletzung oder Schnittwunde), so dass einem dabei schon klar wird, welche Märchen man in manchem Film, mancher Darstellung erzählt bekommen hat. Teilweise hat er sich dafür aber auch Beispiele ausgesucht, die jetzt eher nicht näher beleuchtet werden hätten müssen, wie ich finde. Generell hatte ich beim Lesen leider eher das Gefühl, dass Michael Tsokos genervt von den unterschiedlichsten Fernsehkrimis und –serien ist, dass er allein deshalb dieses Buch geschrieben hat. (Wobei er auch die ein oder andere Serie gelobt hat.)

Sehr schön gemacht sind die verschiedensten Zeichnungen im Buch, die von Christoph J. Kellner gemacht wurden. Diese kleinen Illustrationen fand ich immer wieder ganz nett und lustig anzuschauen, wobei man hier auch das Gefühl hatte, dass ein bisschen Selbstdarstellung von Herrn Tsokos dabei ist. (Vielleicht empfinde ich das auch nur so.)

Für mich war der Lesegenuss etwas getrübt, da für mich hier mit einigen Dingen aufgeräumt wurde, die mir bereits bekannt waren. (Vielleicht liegt das daran, dass ich mich wirklich intensiv mit der Materie beschäftigt habe, weil es mich eben einfach interessiert. Ich möchte dabei auf keinen Fall überheblich klingen!) Das Buch liest sich durchaus flüssig und zügig, so dass es für mich eine schnelle Lektüre war, hinsichtlich der ich aber bei einer Empfehlung unentschlossen bin. Vielleicht ist diese unerhaltsame und auf jeden Fall informative Lektüre für diejenigen, die mit dem Gebiet der Rechtsmedizin bislang wenig zu tun hatten, auch interessanter als für mich. Von mir gibt es insofern leider nur 3 von 5 Sternen, eine „Aufwertung“ bringen die Illustrationen mit sich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2019
Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte
Schami, Rafik

Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte


gut

Wenn man in Erzählungen abtauchen darf...

Die Geschichte dieses (Hör)buchs ist die wohl persönlichste Geschichte von Rafik Schami. So berichtet er unter anderem von seiner Kindheit in Damaskus, als es noch Geschichtenerzähler gab. Er berichtet, wie ihm damals Geschichten erzählt wurden und wie ihn das so geprägt hat.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich von Rafik Schami bislang kein Buch gelesen habe und mehr oder weniger zufällig durch ein Hörbuch der Bücherei darauf gestoßen bin. Seine Art zu erzählen ist doch einfach einmal anders als die, die ich bislang so kannte. Entsprechend gespannt war ich auch auf "Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte" - auch, weil der Titel schon sehr kurios ist.

Gesprochen bzw. gelesen wird dieses Hörbuch von Rafik Schami selbst. Er lebt in Deutschland, man hört ihm sprachlich aber an, dass deutsch nicht seine Muttersprache ist, was aber auch völlig in Ordnung ist. Vielleicht hört man so dann manchmal noch ein bisschen genauer zu. Er hat eine angenehme Stimme, eine melodische Stimme und er legt in seine gesprochenen Worte auch immer angenehme Betonungen hinein.

Der Geschichte zu lauschen war für mich interessant, ist er doch in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen als der, in dem ich groß wurde. Natürlich auch in einige Jahre früher, entsprechend merkt man, welche Unterschiede man hat, was aber völlig in Ordnung ist. Man taucht mit ihm ab in einer eigenen, seiner Welt in Damaskus. So kann man im gut eine Stunde und 45 Minuten lauschen und wird dabei wirklich gut unterhalten. Man bekommt tolle Einblicke und merkt, warum er dann auch Erzähler werden wollte.

Grundsätzlich war diese Erzählung mal etwas völlig anderes als die Hörbücher, die ich sonst so höre. Mit der Zeit habe ich mir aber fast ein wenig schwer getan, Rafik Schami hier zu lauschen. Man muss ihm teilweise schon sehr genau zuhören, um ihn gut zu verstehen, das macht es dann schon fast ein wenig anstrengend. Inhaltlich ist es eben eine Erzählung, für die man offen sein sollte, wenngleich sie manchmal auch sehr amüsant, doch auch aber recht phantasievoll ist. Für mich war das spannend anzuhören, durchaus auch lustig, manchmal aber auch ein bisschen plump, vor allem wenn es um gewisse körperliche "Entgleisungen" olfaktorischer Natur geht. Es war mal ein Hörbuch der anderen Art, für das man einfach auch offen sein muss. Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich allerdings unentschlossen.

Bewertung vom 02.10.2019
Jagdtrieb / Colossa Bd.1 (eBook, ePUB)
Esch, Hendrik

Jagdtrieb / Colossa Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Vor allem aber werden Prozesse verloren, weil Anwälte sie verkacken.“

Paul Colossa lebt und arbeitet in München als Anwalt. Aufgrund seiner jugendlichen 34 Jahre ist er noch nicht dermaßen erfahren als er plötzlich die Kanzlei seines Onkels im bayrischen Neustadt, mitten in der Provinz, erbt. Sein Onkel hat sich überraschend umgebracht, so dass Paul Colossa die Geschicke der Kanzlei von heute auf morgen lenken muss. In einem seiner ersten Fälle dort gilt es die junge Maja zu schützen, für die er ein Kontaktverbot ihres stalkenden Ex-Geliebten erwirken soll. Doch die Tochter des russischen Unternehmers ist eine äußerst hübsche Frau… und da gibt es wohl auch dubiose Machenschaften des Vaters, in die sie verstrickt ist…

Da ich inzwischen einiges von „Jagdtrieb“ gehört hatte, war ich wirklich gespannt auf das Buch. Die Geschichte klang für mich soweit echt lesenswert und spannend.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, die Geschichte war inhaltlich soweit gut verständlich, Fachbegriffe oder Fremdwörter waren für mich gut verständlich, wobei hier nichts wirklich Schwieriges vorgekommen ist. Gelegentlich gab es mal längere Sätze, was aber kein Problem darstellt. (Beispiel folgt!)

Die Geschichte ist soweit stimmig und recht unterhaltsam. Es gibt immer mal wieder sehr lustige Szenen bzw. Schilderungen, hier hätte ich mir fast noch ein bisschen mehr davon gewünscht. Beispielsweise fand ich folgende Aussagen sehr zum Schmunzeln:

„Das liegt nun einmal in der Natur der Sache, dass Anwälte Prozesse verlieren. Es liegt selten daran, dass der Mandant einfach im Unrecht ist. Das Gewinnen oder Verlieren insbesondere von Prozessen hat mit Recht haben so gut wie nichts zu tun. Prozesse verliert man, weil der Richter ein Idiot ist oder weil der Staatsanwalt ein Idiot ist oder Gutachter oder weil die Zeugen nichts taugen oder der gegnerische Anwalt ein Idiot ist oder, natürlich, weil der Mandant ein Vollidiot ist. Vor allem aber werden Prozesse verloren, weil Anwälte sie verkacken.“ (Eine genaue Seitenangabe kann ich leider nicht mehr machen.)

Paul Colossa hat mir als Person ganz gut gefallen, wenngleich ich ihn manchmal als etwas naiv empfunden habe, wie er manche Dinge angeht. Hier hat mir, so spannend und gut überlegt die Geschichte generell war, manchmal der Realismus gefehlt. Auch fühlte sich hier ein bisschen in die Länge gezogen an – für mein Gefühl. Die Betitelung der einzelnen Kapiteln mit Begriffen aus dem Jagdjargon fand ich ganz interessant, durchaus auch amüsant, aber nicht immer ganz passend. Dennoch war es alles in allem eine spannende Lektüre, die ich relativ schnell gelesen hatte, wobei ich bei manchen Orten auch immer ein bisschen schmunzeln musste. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen für einen unterhaltsamen, spannenden und lustigen Krimi und eine Empfehlung.

Bewertung vom 01.10.2019
Das kann man doch noch essen / Online-Omi Bd.7 (2 Audio-CDs)
Bergmann, Renate

Das kann man doch noch essen / Online-Omi Bd.7 (2 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Die ultimativen Haushaltstipps von Renate Bergmann

Eigentlich hat Renate Bergmann dieses Haushaltsbuch nur geschrieben (und anschließend vertont), weil sie auf der Suche nach einem Hochzeitsgeschenk war und hier keinen passenden Ratgeber gefunden hat. Also hat sie selbst ihre besten Tipps und Tricks rund ums Fensterputzen, Buttercreme-Torte backen und Kochen („immer ein Stück Butter aufs Gemüse, damit die Fittamine besser angenommen werden“) zusammengefasst.

Über Renate Bergmann möchte ich eigentlich gar nicht mehr soviel sagen – denn wenn man sie kennt, dann „weiß man, was man hat“. Die Online-Omi, die man auch bei „Fäßbook“ findet, lässt einen an ihrem Leben teilhaben und gibt entsprechend auch immer wieder Tipps – mal mehr, mal weniger Sinnvoll. Ihre Ansichten in manchen Dingen sind doch eher speziell, aber das macht sie einfach liebenswert.

Dieses Hörbuch wird nun mal wieder von Carmen-Maja Antoni gesprochen, deren Stimme gut zu Renate Bergmann passt, so wie man sie sich eben vorstellt. Ein bißchen Berliner Schnauze und einfach direkt heraus. Das passt für mich gut zur Figur und hat mich durchwegs gut unterhalten. (Wenngleich ich die CDs mit Marie Gruber als Sprecherin vielleicht noch einen Ticken besser finde.)

Die einzelnen Tipps und Tricks kommen in kurzer, aber ausreichender Form daher. Die Tipps sind auch wirklich hilfreich, manches kannte man vielleicht schon (Holzlöffel im heißen Fett – wenn Blasen aufsteigen, dann backt man den Krapfen/Berliner heraus), andere Tipps waren auch mir neu. (Seife im Hotel um Schubladen zu Schmieren – damit nichts mehr quietscht). Natürlich darf man nicht alles zu ernst nehmen, man merkt einfach, dass Renate Bergmann einer andere Generation angehört. So hat sie immer wieder eine Buttercremetorte vorbereitet, wenngleich das gar nicht verabredet war. Andersherum verwertet sie wirklich viel – so kommt natürlich ein hartes Brötchen in die Buletten, es wird also nichts weggeschmissen. (Wobei das ja auch die heutige Generation teilweise so macht.)

Für mich war das wieder ein lustiges und auch hilfreiches wie informatives Hörbuch von und mit Renate Bergmann (bzw. Carmen Maja-Antoni). Die knapp 2 ¼ Stunden vergingen wie im Flug, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.