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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Fredhel
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 1149 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2022
Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2
Seeck, Max

Teufelsnetz / Jessica Niemi Bd.2


ausgezeichnet

Auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes "Hexenjäger" findet man sich in "Teufelsnetz" sofort zurecht. Ermittlerin Jessica wird auf den Fall von zwei spurlos verschwundenen Influencern angesetzt, der bald im Zusammenhang mit einer namenlosen Wasserleiche im Mangakostüm gebracht werden kann. Die Ermittlung verläuft schleppend und wird erst im letzten Drittel des Buches zum Pageturner mit einer sehr überraschenden Auflösung.
Jessicas Privatleben nimmt ebenfalls einen großen Raum in der Handlung ein. Sie ist eine schwierige Persönlichkeit mit einer traumatischen Kindheit. Ihre neue Vorgesetzte will sie mit aller Macht aus dem Polizeidienst entfernen, was für zusätzliche Spannung sorgt.
Aber auch die anderen Mitglieder aus Jessicas Team werden gut charakterisiert. Im Prinzip teilt sich die Gruppe in Pro und Kontra Jessica.
Ich will nicht zu viel verraten, aber das Ende des Buches bedeutet für Team Jessica auch einen radikalen Neuanfang.
Insgesamt hat sich der Thriller sehr gut lesen lassen mit einem unterschiedlich hohen Spannungslevel. Die finnischen Namen sind natürlich etwas holprig, andererseits gefällt mir das Setting ausgesprochen gut, denn finnische Romane habe ich bisher eher selten gelesen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 11.01.2022
Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2
Voss, Tom

Eiszeit für Beck / Nick Beck Bd.2


ausgezeichnet

Schon im ersten Beck-Band verfolgte der LKA-Beamte Nick Beck einen grausamen Frauenmörder, der schnell den Spitznamen Elbripper bekam. Die Jagd endete für Becks Kollegin tödlich. Ihm setzte der Fall so zu, dass er zum Alkoholiker wurde. Doch jetzt im zweiten Buch hat er sich zum Glück gefangen. Nach langer Pause finden die schrecklichen Morde einen neuen Anfang. Gewisse Details sind neu. Auch scheint der Mörder Nick Beck im Visier zu haben.
Der Autor Tom Voss weiß mit der Hochspannung zu spielen. Als Leser muss man in der Hinsicht einiges verkraften können. Die Handlung ist dabei zum Glück realistisch geblieben. Beeindruckend sind die profunden Ortsbeschreibungen, wohingegen mir die Querverbindungen zu Songs und Texten nicht so gut gefallen haben.
Das Finale ist auf jeden Fall ein Knaller und führt zu Gänsehaut.
Wer einen richtig harten Krimi mag, eigentlich ist es mehr ein Thriller, der liegt mit einem "Beck" genau richtig.

Bewertung vom 11.01.2022
Ein Ort der sich Zuhause nennt (MP3-Download)
Ruppert, Astrid

Ein Ort der sich Zuhause nennt (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ohne Schwierigkeiten findet man sich in die Welt der Winterfrauen hinein. Eine Kenntnis der beiden Vorgängerbände ist gänzlich unnötig. Man bedauert es höchstens, dass man noch nicht eher von Lisette / Charlotte / Paula und Maya gehört hat.
Die Geschichte handelt in erster Linie von Charlotte, die ihrer Tochter Paula und Enkelin Maya zeitlebens als genügsame, fast schon strenge Frau vorgekommen ist. Ein Schwächeanfall samt Krankenhausaufenthalt führt endlich dazu, dass alle offen miteinander reden. Sie hatten alle ein falsches Bild von Oma Charlotte, die im 2. Weltkrieg mutig gehandelt und Schlimmes erlebt hat. Ihre Erlebnisse konnte sie nur verkraften, weil sie alles tief in sich verschlossen hat. 
Dieser Roman ist so vielschichtig.
Er ist unter anderem eine Geschichte über das Schweigen, wann es Leben rettet, wann es Beziehungen zerstört.
Er ist eine Geschichte über die Angst, wann sie vernünftig ist, wann sie das Glücklichsein verhindert.
Vor allem aber ist es eine Geschichte von drei (vier) wunderbaren Frauen, die so unterschiedlich sind, doch auch sehr eng zusammengehören.
Man mag nicht aufhören zu lesen. Vielleicht ist es da ein kleiner Trost, dass es ja noch zwei frühere Bücher gibt, in denen man alle Frauen wiedersehen kann.

Bewertung vom 07.01.2022
SØG. Schwarzer Himmel / Nina Portland Bd.2
Jensen, Jens Henrik

SØG. Schwarzer Himmel / Nina Portland Bd.2


ausgezeichnet

Endlich konnte ich den zweiten Teil der Nina-Portland-Trilogie lesen.
Zwei unbekannte Männerleichen beschäftigen diesmal Nina Portland und ihr Team, das um den neuen Mitarbeiter Tim Wejse erweitert worden ist. Es handelt sich eindeutig um Folter und Mord. Die Getöteten sind Kurden. Deswegen geraten die Ermittlungen schnell in internationale Fahrwasser, vor allem der türkische Geheimdienst hat wenig Interesse daran, dass die Hintergründe ans Licht kommen.
Der Plot ist, so wie man es von Jensen gewohnt ist, spannungsgeladen und actionreich.
Im Gegensatz zum ersten Band (Das Axtschiff) sackt die Spannung niemals ab.
Nina agiert draufgängerischer denn je. Der Erfolg gibt ihr Recht und so bietet "Schwarzer Himmel" Hochspannung bis zur letzten Seite.
Da muss man einfach 5 Lesesterne vergeben und eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 02.01.2022
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


ausgezeichnet

Beinahe hätte ich diesen Thriller nicht gelesen. Ich dachte, es wäre ein Tierbuch ...
Nein, es ist von der ersten Seite an eine hoch spannende Geschichte über die Entführung von 7 Jungen, zeitgleich geschehen in verschiedenen, weit entfernten Orten.
In erster Linie geht es dem Entführer darum, dass seine eigene Entführung in der Kindheit nach Jahrzehnten noch einmal recherchiert und endlich aufgeklärt wird. Mit seinem genialen Entführungsszenario will er die Aufmerksamkeit des pensionierten, legendären Ermittlers Bösherz erringen. Seine Nachfolgerin Olivia Holzmann tappt lange im Dunkeln. Sie versteht die Spielregeln nicht, die Bösherz in seiner Genialität sofort durchschaut.
Der Plot ist raffiniert und intelligent gestrickt. Die Spannung ist permanent auf hohem Niveau. Werden die Kinder rechtzeitig befreit?
Besonders interessant ist die Figur von Olivia, die im Prinzip von verschiedenen Seiten zum Spielball wird, ehe sie endlich den Durchblick bekommt. 
Natürlich ist das Finale der absolute Höhepunkt, denn es kommt auf Sekunden an, die zwischen Leben und Tod entscheiden.
"Im Auge des Zebras" ist ein richtig guter Thriller, den man gelesen haben sollte.

Bewertung vom 27.12.2021
Tränennacht / Sacramento Bd.1
Rose, Karen

Tränennacht / Sacramento Bd.1


sehr gut

Die Radiomoderatorin Daisy Dawson kann sich um Haaresbreite aus den Händen eines Serienkillers befreien. Sie kann ihm sogar ein Medaillon vom Hals reißen, das auf die Sekte "Church of Second Eden" hinweist. Zu Daisys Schutz wird der FBIler Gideon Reynolds abgestellt, der eine schlimme Kindheit in eben dieser Sekte verbringen musste. Schon lange versucht er, die Hintermänner aufzustöbern.
Dieser Thriller ist sehr vielschichtig, weil er verschiedene Handlungsebenen aufweist. 
- Zum einen geht es um Daisy und ihre aufkeimende Liebe zu Gideon.
- Es wird viel von Gideons Vergangenheit in der Sekte erzählt.
- Und dann erhält der Leser Einblicke in die verquere Gedankenwelt des Killers.
Karen Rose weiß wirklich mitreißend zu erzählen und treffsicher den spannendsten Moment für einen Szenenwechsel zu erwischen. 
Mich persönlich hat gestört, dass die Erotik zwischen Daisy und Gideon so überbetont wird. Gerade als Hörbuch ist mir das 
too much. Alles andere dagegen ist für mich üppige, gänsehautmachende Erzählkunst, die ich gerne verschlungen habe.

Bewertung vom 21.12.2021
Tod in der Dämmerung
Maldonado, Isabella

Tod in der Dämmerung


ausgezeichnet

FBI Special Agent Nina Guerrera und ihr Team sind einem Serienmörder auf der Spur, der alle vier Jahre ein junges Ehepaar samt Baby umbringt. Der Täter ist hochintelligent. Scheinbar ist er dem Ermittlerteam immer eine Nasenlänge voraus. 
Die Autorin kann die Spannung perfekt halten. Nicht nur, dass die FBI-Agenten sehr bildlich charakterisiert werden, sondern auch das Zusammensetzen der Informationen wird nie langatmig erzählt. Die Handlung ist ständig im Fluss. Die absolute Steigerung kommt in dem Moment, als klar wird, dass Nina sehr, sehr persönlich in diesen Fall eingebunden ist.
Mir gefällt eigentlich alles an diesem Thriller. Der Plot ist gut entworfen, wird mitreißend erzählt, die Personen handeln nachvollziehbar und eine nicht vorhersehbare Wendung sorgt für zusätzliche Spannung.
Von mir kommt eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.12.2021
Herzschlag der Angst
Walker, Wendy

Herzschlag der Angst


sehr gut

Dies ist mein dritter Krimi von Wendy Walker und in meinen Augen reicht er nicht an "Kalte Seele, dunkles Herz" heran, denn der Plot erinnert mich an andere Bücher, die ähnlich gestrickt waren (ACHTUNG SPOILER):
Eine Mutter wird entführt, damit sie als Gefangene eine andere Frau ersetzen soll.
Eine kleine Abweichung gibt es, weil Molly selbst von Schuldgefühlen wegen des Todes ihrer jüngsten Tochter geplagt wird. Daran drohte ihr Familienleben zu zerbrechen, aber jetzt, nach ihrem spurlosen Verschwinden, setzt die restliche Familie alles daran, Molly wieder zu finden.
Erst gegen Ende zieht die Spannung an mit einem Finale, bei dem alles auf der Kippe steht und Molly mutig aufs Ganze geht.
Erzählt wird einmal aus Mollys Sicht in ihrer Gefangenschaft, dann wieder wechselt der Erzähler in perfekt zugeschnittenen Abständen zu ihrer erwachsenen Tochter, die verzweifelt ihre Mutter sucht und dabei von allen Personen in diesem kleinen Städtchen belogen wird. Jeder hat seine eigene dunkle Geschichte, die nicht ans Tageslicht soll, doch Nicole ist schlau und mutig. Deswegen trägt sie einen gehörigen Anteil an dem aufregenden Ende.
Weil mir der Titel etwas zu melodramatisch gewählt ist und mich die Spannung über weite Strecken nicht richtig packen konnte, mache ich bei der Leseempfehlung leichte Abstriche. Dennoch gibt es gut gemeinte 4 Lesesterne.

Bewertung vom 11.12.2021
Die Bosheit
Edvardsson, Mattias

Die Bosheit


sehr gut

In einer idyllischen schwedischen Wohnsiedlung, in der die Straßen nach Astrid-Lindgren-Motiven benannt sind, wird eine junge Mutter von einem Auto angefahren. Die Geschichte setzt sich aus dem Blickwinkel aller Betroffenen sowohl vor als auch nach dem Unfall zusammen. Was zuerst nach einer heilen Bullerbü-Welt mit einer funktionierenden Nachbarschaft ausschaut, mutiert von Kapitel zu Kapitel zu einer Albtraumgemeinschaft. Nach außen hin wird gelächelt, hinterrücks intrigiert. Als Leser gewinnt man Einblick in ein perfides Geschehen. Wie gerne möchte man die eigentlichen Opfer wachrütteln und auch das Ende lässt nichts Gutes hoffen.

Der Autor fängt die Doppelzüngigkeit der lieben Mitmenschen gekonnt ein, grauenhafte Taten kommen mit einer unglaublichen Leichtigkeit quasi im Nebensatz daher. Von Anfang an hat sich so eine ungeheure Spannung aufgebaut.

Doch leider konnte mich das nicht 100 % überzeugen, denn mich stört die Sprunghaftigkeit in der Erzählweise. Die Kapitel sind einfach zu kurz. Ich möchte länger über einen Menschen nachdenken können und vielleicht auch genauer in eine Situation hineinversetzt werden.

Trotzdem: "Die Bosheit" ist ein Buch, das den Namen Thriller verdient.

Bewertung vom 10.12.2021
78° tödliche Breite / Spitzbergen-Reihe Bd.1
Kvandal, Hanne H.

78° tödliche Breite / Spitzbergen-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Der pensionierte Kommissar Trond Lie zieht gerne nach Longyearbyen. Seine Tochter hat ihn um Unterstützung gebeten. Als Alleinerziehende ist es kompliziert, Jobs und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen.
Zwar genießt Trond die Zeit mit seinem Enkel, doch er hat eindeutig unterschätzt, welche Auswirkungen die permanente Dunkelheit auf seinen Körper und seine Psyche hat. Auch an die ständige tödliche Gefahr durch Eisbären muss er sich erst noch gewöhnen.
Als der erste Mord in der normalerweise sehr friedlichen Siedlung geschieht und wegen der schlechten Wetterbedingungen keine Polizei vom Festland kommen kann, hilft er sehr gerne mit seinen Kenntnissen aus. Ihm zur Seite steht die holländische Schlittenhundführerin Frida, die außerordentlich geschickt mit dem Gewehr umgehen kann. 
Im Prinzip die Geburtsstunde eines neuen literarischen Ermittlerduos. 
Das Buch ist nicht nur von vorne bis hinten spannend, sondern vermittelt auch einen guten Eindruck vom Alltagsleben am Nordkap. Diese Folge spielt in eisiger Kälte und immerwährender Dunkelheit, doch ein zweiter Band, der im Sommer bei nie untergehender Sonne spielt, ist schon für Mai 2022 angekündigt. Wenn darin neben einer spannenden Handlung auch wieder so eindrucksvolle Momente in der einzigartigen Natur geschildert werden, dann bin ich sicher wieder unter den Lesern.