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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 673 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2015
Verbotene Erfüllung / Knight Bd.2
French, Kitty

Verbotene Erfüllung / Knight Bd.2


ausgezeichnet

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Auch wenn mich der erste Roman schon ziemlich begeisterte, bekam er aus verschiedenen Gründen nur 4 Sterne. Dieser Band der Reihe übertraf den ersten jedoch deutlich, was vor allem daran lag, dass dieses Mal nicht nur der Sex im Vordergrund stand. Zwar ist er, wie wohl bei dieser Art Roman üblich, ein zentrales Thema, jedoch geht es vorrangig um die Beziehungen um Sophie Black. Als Leser nahm man an, dass sie ihrem Mann nach der Rückkehr von der angeblichen Geschäftsreise, noch eine Chance geben würde, oder sich zumindest zu einem klärenden Gespräch mit ihm hinsetzen würde. Durch Lucien Knight bekommt sie diese Chance jedoch genommen und man fragt sich, wie man wohl selbst handeln würde! Ich für meinen Teil wäre wohl entrüstet, über die Tatsache, dass man mir meine Entscheidung aus der Hand nimmt, andererseits überlässt er ihr einen gewissen Spielraum, denn von der Affäre zwischen Lucien und Sophie selbst bewahrte er immerhin stillschweigen. Für die frustrierte, schüchterne und verzeihende Ehefrau, die wir in Band 1 kennenlernten, mag dies jedoch der richtige Weg sein, insbesondere, wenn man die Entwicklung ihrer Person im zweiten Band verfolgt. Sophie entwickelt sich immer mehr zu einer eigenständigen Persönlichkeit, nicht mehr Abhängig von der Zuneigung ihres Mannes und dem Willen, ihre Ehe aufrecht zu erhalten. Trotzdem entwickelt sie eine andere Art Abhängigkeit, nämlich der, von Lucien Knight. Lucien ist ganz anders, als ihr Ehemann und auch wenn er seine Gefühle, die er zweifelsfrei für Sophie hegt, nicht zugeben kann, so spürt Sophie dennoch, dass da mehr ist. Aus diesem Grund kämpft sie um ihn, den Mann, den sie lieben lernte und scheut sich auch nicht, ihm nach Norwegen zu folgen, als sein Vater im sterben liegt...

Die Ähnlichkeit zu Shades of Grey, die im Roman "Verbotene Versuchung" noch deutlich spürbar war, lässt hier deutlich nach und entwickelt sich mehr zu einer eigenständigen Geschichte, die Lust auf mehr macht!

Lucien Knight, der stets ein interessanter, wenn auch sehr verschlossener Charakter war, öffnet sich in diesem Roman mehr, wenn auch unfreiwillig, und lässt uns eintauchen, in eine verletzte Seele, die sich selbst nicht erlaubt, zu lieben. Mir persönlich gefiel diese Wandlung, die er durchmacht sehr gut, denn dadurch wirkt er menschlicher, ehrlicher, als hinter dieser Fassade, die er lange versucht aufrechtzuerhalten. Trotzdem versucht Lucien häufig, seine Gefühle über Sex zum Ausdruck zu bringen und die beiden landen öfter in der Kiste, als man es sich als Leser wünschen würde - hin und wieder fehlt einfach das Gespräch zwischen den beiden, aber irgendwie muss wohl auch die Autorin ihrer Linie treu bleiben.

Der Schluss überraschte mich dann doch sehr und ich für meinen Teil fand diese Weiterentwicklung fast schon etwas ZU rasant, insbesondere, das jegliche andere Entwicklung in diesem Buch seine Zeit dauerte.

Bewertung vom 25.03.2015
Die Musik der Stille
Rothfuss, Patrick

Die Musik der Stille


sehr gut

Bereits im Vorwort warnt uns der Autor, dass diese Geschichte möglicherweise nicht für Jedermann etwas sei und dass man auf keinen Fall mit diesem Buch beginnen sollte, wenn man die anderen seiner Exemplare nicht schon gelesen hätte! In beidem hat er eigentlich recht: zum einen handelt es sich um eine sehr seltsame Geschichte, die sicherlich nicht jedem gefällt - denn es ist eine Geschichte, bei der sich alles um eine einzige Person dreht, es fehlen jegliche Dialoge und alles dreht sich nur um die Verrichtung täglicher Dinge, in Auri's Alltag. Auch kann man bei diesem Roman nicht wirklich von einem Spannungsaufbau sprechen, denn im Grunde gibt es diesen nicht - was also reizt einen, dieses Buch zu lesen? Dazu später mehr.

Zum anderen ist es, zumindest meiner Meinung nach, unabdingbar, zumindest ein Buch der Königsmörder-Trilogie gelesen zu haben, denn nur dann kann man wirklich verstehen, worum es in "Die Musik der Stille" tatsächlich geht. Man lernt Auri, zumindest im ersten Band (den 2. habe ich ja noch nicht gelesen) zwar nur sporadisch kennen, erfährt aber einiges über die Universität und auch das Verhältnis zwischen Kvothe, auf den sie zu warten scheint, und Auri selbst. Außerdem lernt man das Unterding zumindest ein wenig kennen, was von Vorteil ist, um von den Erklärungen Auris in diesem Band nicht völlig überrannt zu werden.

Zurück zu der Frage, wieso man einen Roman lesen sollte, der keinerlei Spannung und Dialoge enthält und sich knapp 170 Seiten lang nur mit einer Person beschäftigt! Im Grunde war es zu Beginn die reine Neugier. Da mir Auri aus "Der Name des Windes" bekannt war und ich extrem gespannt auf mehr Informationen zu ihrer Figur war, griff ich zu diesem Roman. Nun sitze ich hier, habe das Buch beendet und bin mir immer noch nicht ganz darüber im klaren, was für eine Person Auri eigentlich ist. Das mag den Grund haben, dass sie sehr vielschichtig ist, mehr, als es zu Beginn den Eindruck macht. Böse Zungen mögen behaupten, dass es sich bei ihr um eine extrem verrückte und zwanghafte Person handelt und im Grunde weiß auch Auri, dass es ihrem Innersten "nicht gut" geht. Trotzdem halte ich sie nicht ausschließlich für geistesgestört, vielmehr denkt und agiert sie auf einer anderen Ebene, als der Rest der Welt, was sie zwar zu einer Besonderheit macht.

Vieles in Auris Welt dreht sich darum, dass sich Gegenstände oder gar die ganze Welt "am richtigen Platz" und in "völliger Ordnung" befinden müssen und sie die Aufgabe hat, genau dafür zu sorgen. Auri behandelt die Gegenstände in ihrer kleinen Welt nicht als leblose Dinge, sondern als Objekte mit einer Seele, mit Gefühlen, Wünschen und Vorstellungen. Dementsprechend lässt sie ihnen auch eine gewisse Fürsorge und Wertschätzung entgegenkommen, die sie häufig mit einem Küsschen unterstreicht. Letzteres tut sie sehr oft, ebenso wie das Waschen von Händen, Füßen und Gesicht. Diese beiden Dinge werden sehr oft erwähnt und sollen wohl mitunter Auris Zwanghaftigkeit ausdrücken, verschiedene Tätigkeiten immer und immer wieder aufzugreifen.

Mehr als einmal habe ich überlegt, das Buch nicht zu beenden und doch habe ich es getan.. vielleicht, weil es mich trotz seiner seltsamen Art fesselte, vielleicht, weil ich allem eine gewisse Sympathie für Auri entwickelte und vielleicht... weil ich einfach ein Mensch für eine seltsame Geschichten bin.

Bewertung vom 24.03.2015
Zoom
Hach, Lena

Zoom


gut

Die komplette Rezension gibts auf: www.book-addicted.de

Die Geschichte zwischen Till und Paula entwickelt sich langsam und äußerst realistisch, es könnte also genau SO an irgendeiner Schule im Umkreis passiert sein. Zu Beginn kennt Paula Till gar nicht, denn sie muss die 10. Klasse wiederholen und hat kein gesondertes Interesse an den "kleinen". Einzig die Gruppe der Schülerzeitung findet ihre Aufmerksamkeit und in diesem kleinen, eingeschworenen Kreis versuchen sie, die Zeitung zu managen. Durch Zufall wird Paula also auf Till aufmerksam und versucht daraufhin, ihn zur Mitarbeit zu bewegen - allerdings nicht sehr erfolgreich. Obwohl er die Zusammenarbeit mit Paula abgelehnt hat, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf und bringt ihn zu der Überlegung, seinen Schwur mit sich selbst zu brechen und die Fotos zu entwickeln.. oder Paula zu erzählen, wieso er nicht an dem Projekt teilnehmen kann. Im Grunde kann man sich als Leser sehr gut in Tills Situation hineinversetzen: ein einsamer Junge, ohne Vater, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich Kontakt mit seinem verschollenen Erzeuger aufzunehmen. Es scheint, als ob er mit seinem Stiefvater Urs nicht unbedingt soviel zu tun haben will, auch, wenn man schnell den Eindruck bekommt, dass Urs ihn gut behandelt. Seiner Mutter gegenüber ist Till nicht immer fair, er lässt sie oft spüren, dass er seinen Vater vermisst und Urs eigentlich nicht in seinem Leben haben will. Trotzdem gibt sie sich Mühe und man merkt deutlich, dass Till ihr manchmal ziemlich weh tut, mit seinem abweisenden Verhalten.

Im Grunde fand ich die Idee zur Geschichte ganz gut, denn die Autorin versucht uns langsam an diese ernste Thematik heranzuführen, bleibt realistisch und nimmt Personen, wie unsereins, die genau SO existieren könnten. An der Umsetzung jedoch hapert es meiner Ansicht nach etwas, denn die Tatsache, dass das Buch weder aus Paulas, noch aus Tills Perspektive erzählt wird, sondern aus der eines unbekannten Dritten fand ich doch mehr als merkwürdig. Zu Beginn wird diese Tatsache zwar deutlich gemacht, nach einer Weile vergisst man es wieder, bis der Unbekannte dann plötzlich selbst mit den Protagonisten interagiert?! Dies fand ich alles ein wenig befremdlich und ich persönlich konnte mich mit dieser Situation nur schwerlich anfreunden. Vom Erzähler bekommen wir nichts mit, wir wissen nur, dass er wohl ebenfalls an der Schülerzeitung mitarbeitet und in eine der 10ten Klassen geht - ob jedoch Paula's oder Till's Klasse kann ich bis jetzt nicht so genau sagen, ebenso wenig, in welchem Verhältnis er zu unseren Hauptpersonen steht. Diese Sichtweise störte mich das ganze Buch über und auch wenn ich nicht nur Paula und Till, sondern auch die übrigen Protagonisten recht sympathisch fand, konnte ich doch nicht wirklich eine Bindung zu den einzelnen Figuren aufbauen, wie es für mich in einem Roman üblich ist. Aus diesem Grund verstand ich zwar oft die Beweggründe des einzelnen, konnte es aber vom Gefühl her nicht unbedingt nachvollziehen oder auch "mitverfolgen", was mir den eigentlichen Zugang zum Buch nicht gerade erleichterte.

Insgesamt kann ich euch dieses Buch nur eingeschränkt empfehlen: wenn die oben genannten Punkte für euch kein Problem darstellen, solltet ihr hier zugreifen, denn wie erwähnt, ist die Story an sich durchaus lesenswert!

Bewertung vom 19.03.2015
Der Name des Windes / Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag
Rothfuss, Patrick

Der Name des Windes / Die Königsmörder-Chronik. Erster Tag


ausgezeichnet

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Patrick Rothfuss Roman "Der Name des Windes" ist ein Phänomen. Man kann nicht sagen, dass dieses Buch überaus spannend ist und man es deswegen durchweg lesen muss, vielmehr ist es das "einbezogen werden" in eine fremde Welt, die einem bald vertrauter wird, als man anfangs noch dachte. Als Kvothe in seinem Wirtshaus beginnt, von seinem Leben zu erzählen, taucht man das erste Mal so richtig in die Geschichte ein, wünscht sich, sich einen alten Holzstuhl heranziehen zu können und ihm zuhören zu dürfen. Durch seine Worte, mit der er seine Geschichte erzählt, fesselt er uns und nimmt uns mit in ein Leben, welches unserem eigenen nicht weniger ähnlich sein könnte und doch fühlt man sich als Leser, als ob man Teil etwas ganz großen wäre. Was immer auch Kvothe erlebt, es fesselt und lässt den Leser genau die Art von Gefühl spüren, die der Protagonist in diesem Falle ebenso verspürt, was eine tiefe Verbundenheit zwischen Leser und Figur heraufbeschwört.

Die Worte, die der Autor wählt, sind nicht immer einfach und mit so manchem verschachteltem Satz treibt er einen fast zur Weißglut - zumindest, solange man versucht, diesen tatsächlich nachzuvollziehen. Lässt man das ganze Konstrukt jedoch etwas auf sich wirken, geraten solche Sätze in den Hintergrund und man beginnt, das Gesamtbild zu lieben.

Für manch einen mag dieses Buch nicht das richtige sein, da sich der Autor sehr viel Spielraum lässt, sehr viel Zeit. Das Buch galoppiert nicht vor sich hin, es reiht sich nicht eine Katastrophe an die andere, vielmehr wird das Leben beschrieben, wie es ist: mal spannend, mal langweilig. Dies fand ich allerdings alles andere als öde, denn wenn man tatsächlich mit Kvothe mitfiebert, dann gönnt man ihm jede Ruhepause, die er bekommen kann - der Arme macht in seinem Leben wahrhaft genug mit.

Was die einzelnen Charaktere angeht, so bin ich wirklich mehr als begeistert: Wir lernen jeden einzelnen von ihnen wirklich kennen, können uns ein Bild von ihnen machen und sie so genau einordnen. Selbst die eher negativ behafteten Charaktere (wie Ambrose) sind nicht wirklich unsympathisch, sie nehmen einfach nur die zugedachte Rolle als "kleiner Bösewicht" ein und bringen so den Pepp in die Geschichte, den er braucht. Tatsächlich kann man diesen Gestalten eigentlich auch nicht böse sein, denn man könnte durchaus behaupten, dass sich unser guter Kvothe ziemlich gut zu wehren weiß.

Kvothe selbst ist einer der sympathischsten Hauptfiguren seit Harry Potter und diesen Vergleich ziehe ich nur deswegen, weil er der einzige andere Protagonist ist, mit dem ich Vergleichsweise genauso viel "zu tun" hatte, wie mit Kvothe. Auch wenn die vielen Harry Potter Teile wohl mehrere tausend Seiten hatten und der Vergleich daher etwas hinkt, fühle zumindest ich mich mindestens genauso mit Kvothe verbunden, wie einst mit Harry Potter und das will schon etwas heißen. Der Protagonist geht durch Höhen und Tiefen, kämpft ums Überleben, um Gerechtigkeit, für seine Bildung und versucht verzweifelt, mehr über die Mörder seiner Eltern herauszufinden. Wir begleiten einen jungen Mann auf seinem Weg ins Erwachsen werden und ich kann es kaum erwarten, die anderen Teile der Königsmörder-Chronik zu lesen - auch, wenn ich dann wohl, wie alle andere Liebhaber dieser Reihe, verzweifelt auf die Veröffentlichung des letzten Bandes warten werde.

Diese Rezension zu schreiben, war für mich wohl eine der schwersten Aufgaben, die ich in meinem Blogger-Leben bisher bewältigen musste, denn für Patrick Rohfuss' Roman gibt es keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben würden, was es ist: ein unglaublich toller Roman, der von den alltäglichen Schwierigkeiten eines heranwachsenden Jungen berichtet, die im Grunde doch nicht so gewöhnlich sind, denn Kvothe selbst ist etwas ganz besonderes, mit besonderen Problemen, Aufgaben und Fähigkeiten.

Bewertung vom 18.03.2015
Versehentlich verliebt
Popescu, Adriana

Versehentlich verliebt


ausgezeichnet

Die komplette Rezension gibts auf: www.book-addicted.de

Erlebt man die Geschichte von Lukas und Pippa, so erlebt man die Geschichte zweier wundervoller Menschen, die sich auf ganz absurdem Wege kennenlernen und sich ähnlicher sind, als man es auf den ersten Blick vermuten würde. Im laufe der Zeit öffnen sich die beiden und erzählen einander Dinge, die man sonst nicht einfach so einer wildfremden Person preisgibt und schaffen so eine Intimität und Nähe, dass es einem fast den Atem verschlägt.

Ich habe schon viele Liebesromane, romantische Tragödien/Komödien und vieles anderes derartiges gelesen, aber selten hat mich eine Geschichte so sehr berührt, wie diese hier. Zwei völlig Fremde, die sich kaum kennen und im heutigen, hektischen Zeitalter die bereitgestellte Zeit nutzen, um etwas über einen völlig Fremden zu erfahren. Je länger sich die beiden unterhalten, desto klarer wird, dass sie füreinander geschaffen sind, denn nicht nur ihr Humor gleicht sich, sondern auch ihre ganze Persönlichkeit ist sich sehr ähnlich, was uns hin und wieder in einem regelrechten Film-Zitat-Battle bewiesen wird! Dabei schlagen sich unsere beiden liebsten Protagonisten Film-Zitate um die Ohren,
die sich gewaschen haben und auch als nicht so versierter Film- und/oder Serienschauer versteht man diverse Anspielungen recht gut. Manchmal wirken die beiden auf eine unglaublich tolle Art und Weise total "nerdig", eine Tatsache, die die beiden nur tiefer in mein Herz tauchen ließ!

Die Kulisse des Flughafens, an dem sich die beiden zwangsweise befinden, empfand ich als etwas außergewöhnliches, etwas neues, was zumindest ich so bisher noch nie gelesen hatte. Auch die umstehenden Personen, wie die Großfamilie, die Pippa gleichermaßen nervt, wie auch irgendwie beeindruckt, ist ein fester Bestandteil der Geschichte und auch, wenn wir sie nie wirklich kennenlernen, gehören sie einfach dazu.

Dieses Buch hat einen wahren Schwall an Gefühlen in meinem kleinen Leserherz aufgewühlt und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten, dass ich mich in klein wenig in dieses wundervolle Buch verliebt habe. Aus diesem Grund kann ich euch nur einen Tipp geben: Lest es - besonders weil ihr sonst nie erfahren werdet, ob sich die beiden doch noch wiedersehen...

Bewertung vom 11.03.2015
Die runden Bücher: Kuchen und Tartes
Bardi, Carla;Lane, Rachel

Die runden Bücher: Kuchen und Tartes


ausgezeichnet

Bilder + die komplette Rezension gibts auf: www.book-addicted.de

Blättern wir weiter so erhalten wir ein paar sehr nützliche Tipps&Tricks zum guten Gelingen des Kuchens - tolle Tipps, die in der Umsetzung wirklich gut funktioniert haben und mit denen meine erste Tarte richtig gut gelang!

Anschließend finden wir direkt das erste Rezept für Süßen Mürbeteig, dann das für Mürbeteig ohne Zucker. Besonders gut gefiel mir an diesen beiden Grund-Rezepten die Tatsache, dass die Autoren oben im Buch die Zutaten auflisten und weiter unten dann noch einmal aufgliedern in: Zubereitung mit der Küchenmaschine und Zubereitung mit der Hand. So kann man es sich nicht nur aussuchen, wie man den Teig am besten zubereitet, sondern bekommt dies auch noch in jedem einzelnen Schritt genau erklärt, inklusive Bebilderung! Im Vergleich zu anderen Backbüchern kommt man so nicht in die Verlegenheit, etwas falsch zu verstehen oder gar einen Schritt zu vergessen, weil man immer wieder die Bilder mit den einzelnen Schritten vor Augen hat. Diese beiden Grundrezepte werden für alle 55 Rezepte in diesem Buch benötigt, weswegen eine genaue Erklärung umso wichtiger ist. Ein großer Pluspunkt!

Danach folgen dann endlich die ersten Rezepte und ich kann euch in diesem Punkt nur eines sagen: Zieht euch warm an! Kurz nachdem das Buch bei mir eingetroffen war, setzten sich mein Freund und ich zusammen hin, um zu entscheiden, welche Rezepte wir in den folgenden Wochen testen wollen. Sowas endet mit einem tollen Rezeptbuch meistens nicht gut und so war es auch diesmal: von den 55 Rezepten markierten wir uns 43 Stück mit einem Klebezettel...da kommen harte Wochen auf uns zu, in denen wir die Personenwaage am besten aus dem Bad räumen :-D

Die Rezepte sind nicht nur unglaublich verlockend, was nicht nur an der Tatsache liegt, dass auf der rechten Seite jeweils ein Bild des fertigen Tarte/Pie zu sehen ist, sondern auch an der Kombination der Zutaten, sondern auch gar nicht so schwer, wie man es vermuten würde. Im Buch bekommt man Tipps, welche Tartes gerade für Anfänger geeignet sind und beim jeweiligen Rezept steht dann noch der Zusatz "Wenn Sie dieses Rezept mögen, versuchen Sie bitte auch xxxx auf Seite xxx"! Gerade letzteres fand ich unglaublich toll, denn es werden ähnliche Rezepte empfohlen, die ähnliche Zutaten enthalten und so die Möglichkeit geben, passende Rezepte zusammen zu servieren und ähnliche, aber nicht gleiche Geschmäcker zu treffen - ein weiterer großer Pluspunkt!

Die Auflistung der Zutaten ist bei den einzelnen Rezepten jeweils am oberen Rand der Seite zu finden, ebenso der Boden, der dazu passt (süßer Mürbeteig, oder eben Mürbeteig ohne Zucker) und am Ende dieser Auflistung erhalten wir noch eine paar Infos zur Zubereitungs-, evtl. Kühl- und Abkühlzeit, sowie der Garzeit. Darunter erfolgt dann eine genaue Erklärung über die Zubereitung, sowie ein passendes Foto einer Zutat/eines Kuchenstückes und eine kleine Zusatzinfo.
Ich persönlich bin diesem Backbuch absolut verfallen und werde noch viele Rezepte daraus testen - denn es lohnt sich, wie ich an meinem ersten Versuch schon feststellen musste (Bilder zu meiner Tarte findet ihr am Ende der Rezension)! Die Bilder der fertigen Kuchen lassen einem nicht nur das Wasser im Mund zusammenlaufen, sondern betteln regelrecht darum, nachgebacken zu werden, denn mit jeder Seite, die man umblättert, bekommt man mehr Lust, sich solch ein köstliches Kuchenstück einzuverleiben... Bon Appetit!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2015
Egal wohin
Moll, Franziska

Egal wohin


gut

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Johanna Rosenberger, genannt Jo, ist eine schwierige Persönlichkeit, die man nicht sofort als richtig sympathisch erkennen kann. Statt im reichen, großen Haus ihrer Eltern zu wohnen, haust sie im Geräteschuppen dahinter und will mit ihren Erzeugern nicht allzu viel zu tun haben. Sie ist sehr eigen, aber auch sehr verletzlich, was sie unter einer gehörigen Portion Gleichgültigkeit und jeder Menge Ablehnung zu verstecken versucht. Der einzige, der sich ihre Bewunderung recht schnell erkämpft, ist Koch. Koch ist der Koch des Restaurants, in dem Jo kellnert und trotz des Altersunterschiedes, den Jo gar nicht so genau kennt, verstehen sich die beiden blendend. Koch fragt nicht, Koch verlangt nicht, er nimmt sie so, wie sie ist - und das gefällt Jo. Aus irgendeinem Grund haben die beiden geplant, an Jo's 18. Geburtstag nach Kreta abzuhauen, dort ihr eigenes Restaurant zu eröffnen und dort zu bleiben - weit weg vom Alltag und allen Anforderungen des alltäglichen Lebens. Das alleine ist es, was Jo aufrecht erhält und auf das sie sich jeden Tag aufs neue freut.

Das Verhältnis zu ihren Eltern ist mehr als schwierig, doch statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen und Konfliktlösung zu betreiben, geht Jo ihnen lieber aus dem Weg. Ihren Vater bekommt sie höchstselten zu Gesicht und ihrer Mutter gegenüber legt sie ein Verhalten an den Tag, welches mehr als unverschämt ist. Wie es jedoch meistens so ist, hat auch dieses Verhalten einen triftigen Grund und so erfahren wir im Laufe des Buches immer mehr von Jo's Leben, immer mehr, von ihrer Vergangenheit, immer mehr, von ihrer gegenwärtigen Situation. Wir beginnen zu begreifen, was in dieser jungen Frau vor sich geht und vor welchen Dämonen sie zu fliehen versucht und ich für meinen Teil konnte sie dann zwar immer noch nicht sehr sympathisch finden, aber zumindest ihr Verhalten nachempfinden.

Insgesamt klappte ich diesen Roman mit sehr gemischten Gefühlen zu. Die Story an sich schien mir interessant zu sein, die Arbeit im Restaurant, von der wir viel miterleben, ebenso wie ihr Leben im Geräteschuppen des Herrenhauses scheinen spannend und mit vielen Hintergründen bespickt zu sein. Die Art und Weise zu schreiben der Autorin fand ich stellenweise gleichermaßen interessant, wie auch nervig, denn auf fast jeder Seite übersetzt Jo einzelne Wörter oder Satzteile ins Griechische. Außerdem erhalten wir zwischen den Kapiteln immer mal wieder kurze, nicht ins Bild passende, Passagen, die man bis zum Schluss nicht zuzuordnen weiß und die nur verwirren. Auch die Besuche bei ihrem Therapeuten, den sie fast in den Wahnsinn treibt, mit ihrer Störrigkeit, scheinen interessant, aber zu wenig ausgereift zu sein, fast so als ob sie die Termine wohl bräuchte, sie der Autorin aber zu lästig zum schreiben waren. So läuft also jeder Termin nahezu gleich ab: Jo redet nicht oder nur über ihre Fahrstunden, der Therapeut lässt sie reden oder stellt Fragen, bis Jo schweigt. Trotzdem kann ich dieses Buch nicht komplett negativ bewerten, denn die Tiefgründigkeit, die einem erst gegen Ende so wirklich bewusst wird, ist einfach zu wertvoll, um sie schlecht zu beurteilen, schlecht davon zu denken. Viele Dinge, die Jo denkt, sagt oder tut ergeben erst am Schluss einen Sinn, wenn man verstanden hat, warum sie sich so verhält, wie sie es tut. Auch Koch's verschwinden wird logisch erklärt und so bleiben wir nach der letzten Seite zurück und fragen uns, in welche Zukunft unsere Jo nun schlittern wird...

Bewertung vom 06.03.2015
After passion / After Bd.1
Todd, Anna

After passion / After Bd.1


sehr gut

Wer denkt, dass es sich bei "After passion" um einen einfachen Jugendroman handelt, der ist ein wenig auf dem Holzweg, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Die Gefühle und die Hintergründe, die sich hier auftun, sind größer, als die in einer normalen Jugend-Lovestory, anders und doch irgendwie genauso. Über dieses Buch zu urteilen ist nicht leicht, denn die über 700 Seiten zogen mich gleichermaßen in ihren Bann und ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht, wie sie sich auch phasenweise abstießen, weil sich die Szenen immer wiederholten: Immer wenn sich Tessa und Hardin emotional näher kommen "wollten", artet es in Streit aus, weil Hardin einfach nicht der Typ Mensch ist, der jemanden an sich heranlassen will. Tessa hingegen reagiert meist mit Tränen -verständlicherweise-, denn Hardins Worte sind stets hart und unfair.

Wie es in einem Jugendroman so ist, der auf dem College spielt, so kommen wir natürlich auch nicht umhin, Sex-Szenen und alles was dazugehört mitzuerleben, was an sich nicht weiter tragisch ist. Ich als alter Hase im Bereich der erotischen Formulierungen in der Welt der Romane habe nun schon so einiges gelesen, war jedoch von den Szene aus diesem Buch so gar nicht überzeugt. Auch wenn das ganze Buch sehr flüssig zu lesen ist und durchaus realistisch beschrieben wird, so hapert es doch an den Sex-Szenen, denn diese klingen nicht nur gekünstelt, sondern so, als ob die Autorin bei jeder Szene mehrmals neu überlegen musste, wie sie es bestmöglich verpackt. So wirken diese Episoden abgehackt und unnatürlich und besonders Hardin's Neigung "Fuck" zu sagen, wenn ihm etwas besonders gut gefällt, empfand ich irgendwann als ziemlich nervtötend.

Was die Wirkung dieses Romanes auf sehr junge und jugendliche Leser angeht, so bin ich etwas mit mir selbst im Zwiespalt, denn Tessa's Verhalten empfinde ich nicht unbedingt als "nachahmungsfähig". Nicht nur, dass sie ihren Freund hintergeht und lieber einen anderen küsst - weil sie denkt, dass er es ohnehin nicht mitbekommen wird, weil das mit Hardin ja eh bald vorbei sein wird/keine Zukunft hat, auch als die Situation mit Noah geklärt ist, ist ihr Verhalten gegenüber Hardin einfach nur peinlich, stellenweise. Sie benimmt sich nicht nur wie ein läufiges Hündchen, dass seinem Herrchen stetig hinterherdackeln muss und schwach wird, wenn der stattliche Rüde vorbeikommt, sondern hat auch keinerlei Rückrat. Jedes Mal, wenn Hardin und Tessa streiten und er versucht, sie mit sexuellen Gefälligkeiten zu ködern, willigt sie ein und der Streit ist vergessen. Zudem führen die beiden auf Gut Deutsch gesagt - häufiger eine "Fick-Beziehung" (Entschuldigung), als eine, in der man miteinander redet. Ich bin wahrlich kein Moralapostel und was mich angeht, so fand ich Tessas Verhalten zwar nicht immer nachvollziehbar, aber durchaus interessant für den Verlauf der Geschichte. Was die eigentliche Zielgruppe des ganzen angeht, so bin ich jedoch etwas skeptisch, ob dies das (meist ohnehin schon sehr fragwürdige) Bild der heutigen Jugend tatsächlich so ins positive hinein beeinflussen wird. Natürlich könnte man jetzt einwerfen, dass "Shades of Grey" sicherlich auch fernab jeglicher Realität liegt, jedoch ist nicht nur die Protagonistin eine ganz andere, sondern auch die Zielgruppe, die die man zu erreichen versucht.

Interessant fand ich übrigens die Tatsache, dass Anna Todd die Figur des Hardin mit dem Bild von Harry Styles (One Direction) im Kopf entwarf. Als ich nach Harry googelte, so konnte ich ihn jedoch nicht wirklich mit dem Bild in Einklang bringen, welches ich mir selbst von Hardin gebastelt hatte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.