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Benutzername: 
vielleser18
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Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 831 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2015
Leo und das Mutmach-Training / Erst ich ein Stück, dann du Bd.3
Schröder, Patricia

Leo und das Mutmach-Training / Erst ich ein Stück, dann du Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist ein Buch aus der Reihe von Patricia Schröder "Erst ich ein Stück, dann du", was bedeutet, dass der meiste Text von einem erfahrenen Leser vorgelesen wird, aber der junge Leseanfänger immer wieder dick und fett gedruckte Passagen alleine (vor) liest. So macht das gemeinsame Lesen nicht nur Spaß, der Erwachsene kann dadurch auch immer mal wieder helfend unterstützen, falls es mal notwendig werden sollte. Vor allem aber findet durch den größeren Text, den beide zusammen lesen, eine tolle Handlung statt, die spannend ist und dadurch auch den vielleicht ungeübteren und unwilligeren Leseanfänger animiert, hier weiter lesen zu wollen.

Zum Inhalt:
In Leo´s Stadt findet ein Jahrmarkt statt. Leo möchte unbedingt jetzt gleich und sofort dahin. Und weil seine Mutter noch keine Zeit hat, nimmt er es sogar in Kauf mit zwei etwas älteren Jungen aus seiner Straße dort hin zu gehen. Diese wollen Leo aber auf die Probe stellen. Sie ahnen, dass Leo nicht ganz so mutig ist, wie er gerne vorgibt. Also wetten sie mit ihm. Sie wetten, dass Leo sich nicht in die Geisterbahn traut. Das traut sich Leo eigentlich wirklich nicht, aber er möchte vor den Jungen nicht als Ängstling erscheinen. Zum Glück steigt noch ein jüngeres Mädchen mit in die Geisterbahn, denn das, was sie dort erleben, erlebt man nicht alle Tage.....Doch Leo ist in Gegenwart des ängstlichen Mädchens sehr mutig geworden.


Mein Sohn ist nun in der 2. Klasse. Alle Bücher, die eigentlich für Erstleser zum alleine lesen gedacht sind, sind ihm entweder zu langweilig oder zu dick. Die Reihe von Patricia Schröder ist daher ideal - denn die Stellen, die der Erstleser lesen soll, haben auch immer wieder unterschiedliche Längen. Mal nur ganz kurz, manchmal aber auch ein paar Sätze.
Dies war nun unser zweites gemeinsames Lesebuch und ich stelle schon fest, dass sich das Lesepensum und die Sicherheit beim Lesen bei meinem Sohn erheblich gebessert hat. Übung macht halt den Meister und diese Buchreihe ist eine ideale Übung. Weil jeder mal mit Lesen dran ist und man auch immer noch über das gemeinsam gelesene reden kann.

Bewertung vom 14.10.2015
Der Henker von Wien
Loibelsberger, Gerhard

Der Henker von Wien


ausgezeichnet

916, Wien. Der Krieg wirft immer mehr Schatten auch auf die Heimatfront. Nicht nur, dass täglich mehr als 1000 verwundete Soldaten in Wien eintreffen, auch die Versorgungslage für die Bevölkerung ist immer weiter reglementiert. Lebensmittelkarten, Schlange stehen, Hunger. Lebensmittel, die es im Geschäft nicht mehr zu kaufen gibt......Aber es blüht der Schleichhandel (Schwarzmarkt), hinter den Theken wird unter der Hand verkauft, zu teurem Geld. Und dann gibt es da neuerdings "die Quelle", die in Wien den Schleichhandel an sich reißt, die Preise diktiert und alle anderen, die nicht "mitspielen" wollen, aufknüfpt. Oberinspector Nechyba ermittelt.

Gerhard Loibelsberger hat eine Romanserie rund um den Ermittler Nechyba ersonnen, die in einer Zeit vor über 100 Jahren spielt. Dennoch scheint sie gar nicht so fern, wirken die Menschen von damals wie Menschen von heute. Loibelsberger lässt durch Sprache und Beschreibungen ein kaiserliches Österreich zu Zeiten des 1. Weltkrieges wieder aufleben, lässt uns Leser eintauchen in ein altes Wien. Die Sprache mit den vielen Wiener Ausdrücken (keine Angst, es gibt immer wieder Fußnoten, die den ein oder anderen Ausdruck übersetzen), der Flair der Fiaker und vor allem die vielen Situationen, bei denen es ums Essen geht.
Dazu gibt es ohne Schwarz-Weiß-Malerei zu betreiben die vielen Grautöne der Lebensbedingungen, der Notsituationen und der harten Zeit, die damals herrschte.
Nicht zu vergessen die Spannung, wer steckt hinter dem Schleichhandel ?, vieviele Tote wird es noch geben ?, und manch eine gefährliche Situation bei der man das Buch kaum aus der Hand legen möchte, lassen diesen Lokalkrimi zu etwas ganz besonderem werden.

Dies ist der fünfte Roman um den Genussmenschen Nechyba. Ich kannte bisher keinen der Vorgängerromane, dies ist für die Handlung auch nicht vonnöten, höchstens um den Inspector näher kennen zu lernen. Jeder Roman behandelt abgeschlossen einen anderen Kriminalfall.

Bewertung vom 12.10.2015
Big Magic
Gilbert, Elizabeth

Big Magic


weniger gut

Big Magic ist kein Roman, es ist ein Sachbuch und will überzeugen. Die Autorin, Elizabeth Gilbert, hat eine Art Anleitung geschrieben, wie es einem besser gelingen kann mit Kreativität glücklich zu werden. Jedenfalls wenn man Autor ist, Autor sein möchte oder einer anderen künstlerischen Tätigkeit nachgeht. Jedenfalls habe ich dieses Buch so verstanden.

Durchaus sehr emphatisch und dynamisch lässt Elizabeth Gilbert in diesem Buch "Fakten" auf "Fakten" folgen. Dabei entwickelt sie teilweise auch sehr esoterische Gedanken, denen ich nicht so folgen kann. Teilweise kann ich ihr zwar zustimmen, hat sie auch sehr gute Ansätze, die dem, der Künstler sein will, davon überzeugen sollen , dass das durchaus kein Drama ist oder sein muss. Es soll aufbauend sein, es soll den "richtigen" Weg zeigen und soll glücklich machen.....wenn man ihren Gedanken, ihren Anregungen, ihren Weg folgen mag.

Dazu muss ich sagen, dass ich kein Künstler bin und auch keiner sein möchte. Bisher kannte ich Elizabeth Gilbert auch nicht und auch nicht ihre bisherigen Werke. Ihre vielen Anekdoten fand ich zwar ab und an mal interessant, aber mehr auch nicht.

Der Rest des Buches besteht aus einer langen Reihe von aufmunterden Geschichten, dass einen Künstler, oder einen, der es mal werden will, vielleicht auch durchaus aufmuntern kann, aber mir wurde es einfach zu viel.

Es ist ein Mutmuchbuch, ein Buch, das überzeugen will. Überzeugen, dass ein Leben als Künstler auch viele positive Seiten hat, dass man als kreativer Mensch glücklich sein sollte, seine Arbeit aber nicht zu wichtig nehmen sollte, besonders nicht die Reaktionen seiner Mitmenschen darauf.
Elizabeth Gilbert versucht mir nur gebetmühlenartig das alles aufzuzählen, versucht zu viel - wie ein Verkäufer, der mir etwas andrehen will - zu überzeugen. Das überzeugt mich nicht, dass fördert eher eine Abwehrhaltung bei mir heraus.

Manchmal habe ich ganze Absätze gelesen, oder gar Kapitel, und am Ende hätte ich nicht davon berichten können, was nun eigentlich alles darin gestanden hat. Ich habe es gelesen und gleich wieder vergessen.
Auch nun, am Ende des Buches, kann ich nur sagen, die Autorin ist nicht auf den Mund gefallen, sie kann durchaus sehr emphatisch sein.
Sie spricht den Leser direkt an in diesem Buch, versucht "ihn" aufzumuntern, zu bewegen, mitzureissen. Aber ich fühle mich nicht angesprochen - vielleicht gehöre ich auch nicht zur Zielgruppe. Zudem ist sie mir zu sehr beschwingt, zu enthusiastisch, zu sehr auf Überzeugung getrimmt. Es spricht mich einfach nicht an, auch wenn ich ihr bei manchen Passagen durchaus auch Recht gebe, was ihre Ansichten betrifft.

Bewertung vom 08.10.2015
Aus heiterem Himmel
Winkelmann, Kirsten

Aus heiterem Himmel


ausgezeichnet

Theresa ist Fremdsprachensekretärin und hat mit Max Tanner einen wahren Kotzbrocken zum Chef, am liebsten würde sie sich eine neue Stelle suchen, aber bisher hat sie nichts ins Aussicht. Genausowenig wie einen Mann zum Heiraten, inzwischen ist sie 34 und selbst als sie beginnt Annoncen aufgibt bzw. auf andere antwortet gerät sie immer an die Falschen.
Dramatisch wird es, als ihr Chef sie mitten in der Nacht anruft um ihr mittzuteilen, dass eine überraschende Dienstreise nach Australien ansteht, und dass auch gerade mal 6 Stunden später. Doch die beiden werden nie ankommen, denn zwischen Singapur und Brisbane kommt es zu einem Flugzeugunglück. Die beiden gehören zu den wenigen, die sich auf einer einsamen Insel retten konnten....

Zitat:
"Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt, hatte Jesus gesagt. Und auch wenn sie wusste, dass das "Ende der Welt" eigentlich zeitlich zu verstehen war, klang es heute etwas anders in ihren Ohren und sie dachte: Wo bitte schön, ist wohl das Ende der Welt, wenn nicht genau hier?
Zitatende, S. 323

Es ist ein echter Wälzer, dass muss man schon sagen. 640 Seiten. Aber ich glaube, ich habe nichtmal vier Tage dafür gebraucht, denn ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es hat alles, was für ein gutes Buch notwendig ist: Spannung, Humor, ein toller Schreibstil der Autorin, Konflikte, Reibereien unter den Protagonisten, ein richtiger Pageturner, denn es wurde niemals langweilig beim Lesen.
Kirsten Winkelmann lässt einem die Geschichte regelrecht miterleben, man fühlt sich bei ihren Beschreibungen auf diese Insel versetzt und alles klingt so real, so dass man alles in seinem Kopf vor Augen hat. Dazu hat sie es geschaffen, dass sich ihre Protagonisten entwickeln, verändern, alle möglichen menschlichen Gefühle, Aktionen - negativ, wie positiv- entfalten können, dass sie so lebendig wirken. Es wirkt alles lebensecht. Ein Buch, dass eine tolle Vorlage für einen Film abgibt.

Gefallen hat mir auch, dass oft durch Theresa der Glaube an Gott mit in die Geschichte eingeflossen ist. Christliche Werte werden hier gar nicht so nebenbei vermittelt und eingeflochten. Wer diese Mischung aus Spannung, Liebe und christlichem Leben mag, der muss dieses Buch unbeding lesen.

Überrascht war ich auch, wie schnell 100 Seiten verfliegen, so abwechslungsreich ist die Geschichte. Und auch wenn man am Ende denkt, nun hat sich alles gefunden, setzt die Autorin noch etwas obendrauf. Von mir gibt es daher nur eine eindeutige Leseempfehlung, Daumen hoch und die volle Punktzahl mit 5 Sternen!!!!!

Bewertung vom 28.09.2015
Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2  (Restauflage)
Löwenberg, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restauflage)


sehr gut

Nele Löwenbergs (Nele Neuhaus unter ihrem Mädchennamen) Fortsetzung von "Sommer der Wahrheit".

Seit dem großen Streit am Weihnachtsmorgen ist Sheridan Grant auf der Flucht, sie will weg von ihrer Adoptivfamilie, weg von ihrer Stiefmutter. Doch schon zwei Tage später wird sie von schlimmen Nachrichten eingeholt: es gab einen Amokläufer auf der Willow Creek Farm mit vier Toten. Geschockt meldet sich Sheridan bei der Polizei und gerät dabei selber in einige unangenehme Situationen, aber es kommt noch schlimmer, als sie in das Mündungsfeuer der Presse gerät.

Eine spannende Fortsetzung, die mir besser gefallen hat als das Auftaktbuch. Es ist spannend geschrieben, abwechselnd aus Sheridans Sicht und aus Sicht des Detectives Jordan Blystone. Überraschende Wendungen, abenteuerliche Situationen und ein Katz-und Maus-Spiel mit der Presse. Dazu Emotionen pur und ein toller Schreibstil der Autorin, der einen einfach fesselt .
Alles das hat dazu beigetragen, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen hatte.
Das erste Buch hatte ich vor einem Jahr gelesen, aber man ist wirklich wieder schnell in der Geschichte, denn die wichtigsten Details hat die Autorin geschickt eingeflochten, ohne eine großarte Wiederholung an den Anfang zu setzen. Denn am Anfang steht erst einmal der Amoklauf und die große Frage, wer sind die Opfer ? Was passiert nun mit Sheridan ?

Etwas zu viel - meiner Meinung nach - wurde allerdings in den Roman gepackt, ohne dass ich hier Details verraten möchte, es ist die Häufung, die etwas an der Realität vorbei erzählt. Zugute halten möchte ich, dass es sich hier nicht um einen Tatsachenroman handelt, sondern um eine fiktionale Geschichte, die unterhalten möchte. Das schafft dieses Buch.

Das Ende gibt einen großen Spielraum für eine Fortsetzung. Ich denke, nächstes Jahr dürfen wir mit dem dritten Band rechnen.

Bewertung vom 19.09.2015
Wo Licht ist
Moss, Sarah

Wo Licht ist


ausgezeichnet

Das Buch beginnt 1856 mit der Hochzeit von Alfred und Elizabeth in Manchester. Sarah Moss beschreibt abwechslend ihre Gefühle und Ansichten. Ein Jahr später wird Ally geboren, von der die Geschichte dann im weiteren handelt. Elizabeth, selbst sehr streng erzogen, ist tief gläubig, und setzt sich für die vielen armen Menschen in ihrer Umgebung ein und vor allem für die Rechte der Frauen. Doch sie tut das mit einer unnachgiebigen, freudlosen Art, vor allem aber, verlangt sie von ihren Kindern, denen sie keine Liebe gibt oder geben kann, ein Leben nach strengen Regeln, Arbeit und Einsatz. Vor allem von Ally, die mehr und mehr anfängt unter dem Druck und der Erwartungshaltung ihrer Mutter zu leiden. Ist sie doch sehr begabt und von ihrer Mutter ausersehen einen ganz besonderen Weg einzuschlagen: sie soll als einer der ersten Frauen Englands Medizin studieren.

Jedem Kapitel ist eine Bildbeschreibung vorangestellt, die auch immer einen Bezug zu den Begebenheiten des Kapitels beeinhaltet. Gemalt von Alfred, Allys Vater, und dessen Freund und Kollegen Aubrey. Dies gibt dem Buch authentische Züge, so dass man geneigt sein kann, dass diese Bilder existieren und damit auch diese Menschen wirklich gelebt haben. Ein gelungenes Stilmittel !

Die Geschichte von Ally begleitet den Wandel der Rolle der Frau im 19. Jahrhundert. Viele Ungerechtigkeiten, die damals üblich waren, werden hier geschildert, viele Grausamkeiten, viele Behandlunsgmethoden, viele Strafen, die man sich heute so gar nicht mehr vorstellen kann. Und wie steinig der Weg war, dieses zu ändern. Es geht aber auch um die Medizin und ihre Notwendigkeiten. Sarah Moss wirft z.B. in einer Diskussion unter den Studentinnen die Frage auf, was ist notwendig, was ist vertretbar, was ist experimentieren, was ist heilen ? Dabei geht es um Operationen und die hohe Todesrate, die damals noch bestand.

Der Roman ist authentisch geschildert, bewegend und mitreissend, informativ und bewegend.
Von mir gibt es eine 100%ige Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2015
Worte in meiner Hand
Glasfurd, Guinevere

Worte in meiner Hand


ausgezeichnet

"Ein Buch - es kann, es muss in Erstaunen versetzen." S. 130

1634, Amsterdam. Die junge Magd Helena arbeitet und lebt im Haus des Buchhändlers Thomas Sergeants. Dieser beherbergt öfters Gäste. Diesmal ist es René Descartes und sein Diener Limousin. Anfangs bekommt Helena wenig mit von dem berühmten Gast, arbeitet er doch anscheinend Tag und Nacht in seinem Zimmer an einem Buch. Doch als er ihr nach einer Feier im Haus zu Hilfe kommt, entwickeln sich Gespräche und eine Beziehung. Eine Beziehung, die sie verheimlichen müssen.

"Ein Baum war vielleicht mit der Erde verwurzelt, aber kam nicht der Wind, der hindurchwehte, und die Vögel, die darin nisteten, von weit her ? Ich würde nie nach Frankreich kommen oder an Orte, die er erwähnte. Aber ich hatte Augen und Ohren - ich hatte Landkarten gesehen und Mr. Sergeants Titelblätter gelesen. Nach und nach konnte ich diese Orte zu mir holen." S. 119


Die Autorin Guinevere Glasfurd hat mich vor allem durch solche Sätze bezaubert. Sie schildert die historisch belegte Beziehung zwischen der Magd Helena Jans van der Strom und René Descartes. Sie lässt Helena erzählen, aus ihren Augen, ihrer Sicht, erleben wir als Leser ihre Gedanken, ihre Gefühle. Diese sind zwar aus der literarischen Feder der Autorin, doch sie hat sie an dem belegten Begebenheiten und dem historischen Kontext angelehnt.

Mich hat das Buch bezaubert, berührt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Man fühlte sich zurück versetzt in das 17. Jahrhundert und konnte sich die Protagonisten und das Umfeld sehr gut vorstellen. Es ist eine Zeit, in der es nicht üblich war, dass Mädchen/Frauen lesen und schreiben konnten. Eine Zeit, in der man in der Rolle, in die man hineingeboren war, meist blieb. Beziehungen, die getrennt durch Religion, Stand und Ansehen waren, durfte und konnte es nicht geben. Dennoch gab es sie. Heimlich, versteckt. Doch was bedeutet diese Heimlichkeit für eine Beziehung ? Guinevere Glasfurd hat dies sehr bewegend geschildert.

Es ist ein auf und ab an Gefühlen, die die Autorin hier durch Helenas Leben dargestellt, vermittelt. Ein Leben, dass ganz anders verlief als heutzutage.
Der berühmte Philosoph, Mathematiker und Naturwisschenschaftler Descartes spielt zwar eine wichtige Rolle in diesem Buch, ist dennoch nicht die Hauptfigur. Es geht nur am Rande um seine Entdeckungen und Schriften, es geht hauptsächlich um die Beziehung der beiden und ihr Leben.
Übrigens empfehle ich jedem künftigen Leser erst hinterher zu googeln!

"Obwohl er tief blicken konnte, hatte er nicht weit geblickt". S. 219

Ich könnte noch etliche solcher schönen Sätze zitieren, die deutlich machen, dass es sich hier zwar um eine historische Liebesgeschichte handelt, aber diese dennoch sehr sprachgewaltig ist und auf keinem Fall seicht ist.

Fazit:
Sprachgewaltig, fesselnd, bewegend.
Für mich war dieses Buch eine wahres Highlight !