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Benutzername: 
Igelmanu
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Mülheim

Bewertungen

Insgesamt 997 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2017
Das Gesicht des Todes
Feller, Toni

Das Gesicht des Todes


ausgezeichnet

»Obwohl mitunter die Ansicht vertreten wird, das Beschreiben spektakulärer, authentischer Kriminalfälle sei nichts anderes als die Befriedigung sensationslüsternen Voyeurismus, denke ich doch, dass schwere und schwerste Straftaten selbst lange Jahre nach der Tat nicht einfach totgeschwiegen werden sollten. Die Öffentlichkeit hat sehr wohl ein Recht darauf, im Nachhinein zu erfahren, was sich hinter den Verbrechen verbirgt und was hinter den Kulissen des Polizei- und Justizapparates so alles geschieht. … Ich bin der Meinung, wer die Augen vor den grässlichen Taten gemeiner und brutaler Mörder verschließt, wer davon nichts wissen möchte, lässt die Opfer allein. Und Opfer sind nicht nur die Ermordeten, sondern insbesondere auch deren Hinterbliebene.«

Man merkt schon, dieses Thema liegt dem Autor am Herzen. Und er weiß, wovon er spricht. Toni Feller, Kriminalhauptkommissar und seit 1985 Mitglied der Mordkommission im Polizeipräsidium Karlsruhe, berichtet hier aus seinem Alltag. Er stellt einige authentische Mordfälle vor und gibt einen Einblick in die dabei stattfindende Polizeiarbeit, die meist ganz anders ist, als gewöhnlich im Krimi dargestellt wird. Zum Beispiel »[spürt] der Leiter einer Mordkommission den Täter niemals persönlich auf, wie es in Filmen und Kriminalromanen gern dargestellt wird. Seine Aufgabe ist es explizit, die anfallende Arbeit zu koordinieren, an die Unterabschnitte zu delegieren und gegebenenfalls den Rücklauf zu kontrollieren.« Darüber hinaus wird deutlich, wie kleinteilig und akribisch gearbeitet werden muss, wieviel Geduld manchmal notwendig ist und dass Polizeiarbeit nichts für Einzelkämpfer ist, sondern im Team stattfindet.

Die vorgestellten Fälle sind richtig heftig, nicht zuletzt auch deshalb, weil man weiß, dass sie nicht der Phantasie eines Autors entsprungen sind, sondern nach Abänderung von Namen, Berufen, Orts- und Zeitangaben zur Wahrung des Datenschutzes aus Polizeiakten entnommen sind. Ich lese ja gerne und viel Krimis, aber hier musste ich an der ein oder anderen Stelle schon schlucken. Dabei wird auf alle Erzähltechniken verzichtet, die man gemeinhin zum Spannungsaufbau verwendet, selbst die grausamsten Details werden nüchtern geschildert, mit alleinigem Schwerpunkt auf der sachlichen Richtigkeit. Es klingt wie das, was es im Grunde ist: Ein Polizeibericht. Traurige und erschreckende Realität. Neben Protokollen und Zeugenaussagen werden auch gesetzliche Grundlagen zitiert und Einblicke in die Gerichtsverhandlungen gegeben.
Dazwischen allerdings gestattet sich der Autor immer wieder ein paar persönliche Worte, in denen er zum Beispiel Missstände staatlicher Stellen anspricht und auch vor brisanten Themen (wie zum Beispiel „Freigänger“) nicht haltmacht. Er schießt manchmal ganz schön scharf, das hat mir gefallen!

Um noch mal auf den Stil zurückzukommen und es ganz klar zu sagen: Das hier ist ein Sachbuch, kein Krimi oder Thriller. So etwas schreiben kann der Autor auch (siehe „Die Sünde“), hier aber verzichtet er auf die klassischen Stilmittel, womöglich um sicherzustellen, dass durch den sehr sachlichen Stil nicht die falsche Zielgruppe „angesprochen“ wird. Mich hat das Buch absolut gefesselt, manchmal schockiert, manchmal nachdenklich gemacht. Ich zitiere hier mal einen Satz aus dem Klappentext, den ich voll unterschreiben würde: »Nichts ist spannender und aufwühlender als die Realität!«

Fazit: Realität pur. Mich wühlt ein nüchterner Polizeibericht mehr auf, als der blutigste Thriller. Eine volle Leseempfehlung für jeden, der Wert auf Realismus legt.

»Schließlich sollte die authentische Fallschilderung auch dazu dienen, Polizisten, Ärzte und Behörden zu noch mehr Wachsamkeit aufzurufen, so dass sich solche oder ähnliche Fälle nicht noch öfter als bisher wiederholen.«

Bewertung vom 26.02.2017
Das Adenauer-Komplott
Thiel, Sebastian

Das Adenauer-Komplott


sehr gut

»Das ist alles?«, wollte Maximilian wissen.
»Das ist alles.«
»Also nur ein Bündel Geld in ein Gestapo-Arbeitslager schmuggeln, einen Kapo und Ärzte bestechen, mit einer mir unbekannten Person einen Krankentransport stehlen und unbehelligt von allen Beamten, Polizisten, den Soldaten von der Schutzstaffel und der Sturmabteilung das hervorragend bewachte Messelager wieder verlassen, und das Ganze auch noch lebend und innerhalb von wenigen Wochen.«

Köln, im August 1944. Maximilian Engel, ein hochdekorierter Jagdflieger, ist desillusioniert. Die Stadt liegt in Trümmern, der Krieg scheint verloren. Aber was für ihn noch schlimmer wiegt ist die Tatsache, dass er wegen einer Verwundung nicht mehr fliegen kann. Denn das Fliegen war sein Lebenstraum, die „pure Freiheit“.
An einem Abend mit besonders hohem Alkoholspiegel redet er sich um Kopf und Kragen – und wird folglich prompt von der Gestapo verhaftet. Im Gefängnis stellt ihn eine unbekannte Schöne vor eine Entscheidung: Entweder ein ausgesprochen unschönes Ende oder die Annahme eines hochriskanten Auftrags. Dabei soll er – wie eingangs zitiert – einem ebenfalls verhafteten Mann zur Flucht verhelfen. Und dieser Mann ist niemand anders als der ehemalige Bürgermeister von Köln, Konrad Adenauer…

Mit diesem Buch hat Sebastian Thiel erneut einen Treffer gelandet. Ich versprach mir Spannung und viel Zeitgeschichtliches – beides habe ich bekommen.
Geschickt mixt der Autor Fiktion mit historischen Personen und Begebenheiten. Dies in Kombination mit Detailreichtum und einer offenbar gut erfolgten Recherche sorgte dafür, dass ich die gesamte Handlung als sehr real empfand.
Der zeitgeschichtliche Hintergrund wird sehr gut herausgearbeitet, wobei sich die Handlung über 20 Jahre erstreckt und somit auch die Nachkriegszeit und den Wiederaufbau umfasst. Eine schwere Zeit! Das Land liegt nach dem Krieg am Boden und zwischen Not und Besatzungsmächten stellt sich die Frage, wie man aus den Trümmern wieder herausfindet, zurückfindet zur Normalität.
Bekanntlich spielte Adenauer eine nicht unerhebliche Rolle dabei, das Buch befasst sich intensiv mit seiner Person. Die Darstellung zeigt einen hochinteressanten Charakter, der immer wieder mit seinem berühmten Pragmatismus glänzt. Verklärt wird er aber nicht dargestellt, sondern recht sachlich mit guten und schlechten Seiten. Das hat mir gefallen.
Ähnlich erging es mir mit dem Protagonisten Maximilian, der zu Beginn ein menschliches Wrack ist, um dann im Laufe der Zeit eine beträchtliche Entwicklung zu durchlaufen. Glaubhaft erkennt man einen anfangs gescheiterten Menschen auf der Suche nach einer neuen und besseren Zukunft.
Der Weg dahin ist allerdings nicht leicht und führt durch eine Vielzahl von Intrigen, Verbrechen und Geheimnissen. Ich fand das sehr spannend und die erzeugte Atmosphäre einfach klasse. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass irgendwer im Hintergrund irgendwelche Fäden zieht. Aber wer? Und wozu? Und was wird daraus entstehen?

Ein bisschen was zu meckern habe ich aber trotzdem. So steht zum Beispiel „Kriminalroman“ auf dem Buch, drin ist aber eigentlich ein Politthriller. Das hat mich nicht gestört, weil ich Letztere ebenfalls mag, ich ärgere mich aber schlicht über falsche Betitelungen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Leser, zu dessen Krimigenuss zwingend eine Leiche plus Ermittler gehören, hier enttäuscht sein könnte.
Darüber hinaus hatte ich manchmal das Gefühl, durch die Handlung zu fliegen. Es fehlt zwar nichts, aber manchen Passagen oder Ereignissen hätte ich mehr Raum gewünscht und auch ein paar Nebencharaktere hätten eine intensivere Befassung mit ihrer Person verdient. Der Umfang von 311 Seiten täuscht etwas, da das Schriftbild sehr groß ist. (Dafür aber sehr angenehm zu lesen ist.)

Fazit: Mehr Politthriller als Krimi und mit einer reichlichen Portion deutscher Geschichte. Lesenswert!

Bewertung vom 29.01.2017
Büchermorde - Mordsbücher
Kniesche, Thomas

Büchermorde - Mordsbücher


sehr gut

»Im Detektivroman muss es ganz einfach eine Leiche geben, und je toter sie ist, desto besser.«

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Welt der Büchermorde. Hierbei handelt es sich nicht nur um Morde, die in Büchern geschehen, sondern auch um solche im Umfeld von Büchern, beispielsweise in Bibliotheken. Ebenfalls zählen zu den Büchermorden solche, die wegen eines Buchs verübt wurden oder bei denen das Buch selbst in irgendeiner Art zur tödlichen Waffe wurde.

Der Autor, ein in den USA lehrender Professor of German Studies und leidenschaftlicher Krimi-Leser, hat sich ausführlich mit dieser Thematik befasst. Der Leser kann sich auf seine Ergebnisse freuen, die in passende Kapitel unterteilt sind. Da heißt es zum Beispiel „Warum Bibliophile morden“, „Buchhändler sind die besten Detektive“, „Das Buch als Waffe“ oder „Bildung schützt vor Blutdurst nicht“. Die einzelnen Kapitel können unabhängig voneinander gelesen werden, bauen nicht aufeinander auf. Das hat den Vorteil, dass man sich immer mal zwischendurch eins gönnen kann ;-)
Ich habe einiges Neue erfahren, beginnend bei den verschiedenen Erscheinungsformen der Bibliomanie (ich hatte zuvor noch nie von „Bibliotaphen“ gehört) bis zu Berichten über Menschen, die für ein Buch bereit waren zu töten. Jede seiner Ausführungen begleitet der Autor mit reichlich Belegen, was beim Lesen eine Fülle von Literaturtipps nach sich zieht. Im Anhang werden alle besprochenen Bücher noch mal aufgeführt und außerdem gibt es Empfehlungen für weiterführende Sachliteratur zu den einzelnen Themenbereichen. Das Buch selber ist mit gerade mal 144 Seiten so umfangreich ja nicht, kann aber gut als Ausgangspunkt für eine weiterführende Recherche genutzt werden.
Kleiner Kritikpunkt von meiner Seite: Die vorgestellten Bücher werden manchmal so ausführlich besprochen, dass eine Lektüre eigentlich nicht mehr notwendig ist. Als Beispiel möchte ich hier „Die Akademiemorde“ aufführen. Alle wichtigen Handlungsstränge werden aufgezählt einschließlich der Auflösung – ich war froh, dass ich es bereits gelesen hatte. Auch zu „Der Name der Rose“ wird die Auflösung verraten, allerdings weist der Autor schon in der Einleitung darauf hin, dass er sich manchmal gezwungen sah, dies zu tun. Daher hier meine Empfehlung: Wer „Die Akademiemorde“ noch nicht kennt, meide das Kapitel 3. Und bei wem „Der Name der Rose“ noch auf der Leseliste steht, das Kapitel 4.

Fazit: Dieses Büchlein ist ein Fest für Bibliophile. An einigen Stellen sorgt nur der Sachbuchcharakter dafür, dass zu viel gespoilert wird.

»Am Ende schließt sich der Kreis, der eingeleitet wurde mit der Frage nach der Popularität von Büchermorden im Zeitalter des Büchertodes. Glaubt man … kann dieser Büchertod nie absolut sein, das Buch kann zwar durch andere Datenträger ergänzt und vielleicht auf weite Strecken ersetzt werden, es kann aber nicht mehr gänzlich aus unserem Leben verschwinden. Das Buch wird uns weiter faszinieren, es wird weiter – und jetzt erst recht – ein Objekt der Begierde sein, es wird weiter fatale Leidenschaften auslösen und weiter auf die verschiedensten rätselhaften Weisen in Mordgeschichten verwickelt sein.«

Bewertung vom 29.01.2017
Goethes Leichen
Kohl, Paul

Goethes Leichen


sehr gut

Kestner zog die Schublade seines Nachtkastens auf, wie er es immer machte, bevor er sich in einem neuen Hotelzimmer einrichtete. Oft hatten Gäste darin etwas liegen lassen. Er fand wie üblich eine Bibel, doch auch einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel des »Weimarischen Wöchentlichen Anzeigers«. Er nahm ihn heraus. Er war von gestern, Samstag, den 22. November. Kestner las: »Zwei Morde in Weimar. Vor drei Tagen geschahen in Weimar zwei entsetzliche Morde. Der Schmied Konrad Bertold wurde in seiner Schmiede mit einem Hammer erschlagen und gefesselt in seiner Esse verbrannt. Der Bauer Jörg Jäckel wurde beim Melken rücklings mit einer Mistgabel erstochen. Die Täter sind noch nicht gefasst.«

Weimar, im November 1783. Der Archivsekretär und Hofrat am Kurfürstlichen Hof Hannover Christian Kestner ist nach Weimar gereist, um in der dortigen Bibliothek eine wertvolle Handschrift abzuholen. Doch dies erweist sich als schwierig und während Kestner versucht, seinen Auftrag auszuführen, ist um ihn herum die Welt in Aufruhr. Die beiden Morde sind nicht die einzigen Dinge, die die Menschen bewegen! Eine Kindsmörderin soll hingerichtet werden, immer wieder werden junge Männer als Rekruten nach Preußen verkauft und irgendjemand scheint Kestner und seinen jungen Gehilfen Lorenz zu verfolgen. Selbst der Besuch bei seinem alten Freund Goethe sorgt nicht für die erwartete Freude, denn dieser hat sich irgendwie verändert…

Historische Kriminalromane lese ich immer wieder gerne und dieser hier hat sich wirklich gelohnt. Als Kestner und Lorenz in Weimar eintreffen, haben sie ziemlich einfache Pläne: Die Bibliothek aufsuchen und Goethe treffen. Mit dem, was dann passiert, hatten sie nicht im Entferntesten gerechnet und die Ereignisse und Zustände in Weimar schockieren sie zutiefst. Schnell verlängert sich ihre To-Do-Liste um die Punkte: Zwei Morde aufklären, eine Hinrichtung verhindern, das System der Zwangsrekrutierungen ergründen und herausfinden, wer ihr unheimlicher Verfolger ist.
Die beiden stellen das klassische Amateurermittlergespann dar, dessen Reiz auf der Gegensätzlichkeit der Charaktere beruht. Kestner ist ein Archivar mit Leib und Seele, der großen Wert auf Recht und Ordnung legt und den es glücklich macht, ein schönes Buch in den Händen zu halten. Lorenz hingegen ist ganz begeistert von den aus Frankreich herüberschwappenden Revolutionsgedanken, ein junger Heißsporn, der die Welt verbessern möchte und gerne (und oft) unüberlegt handelt. Wie meist bei solchen Paarungen ist reichlich Konfliktpotential da, was also nicht überraschend, hier aber gut umgesetzt ist.
Besonders reizvoll ist das gesamte Szenario. Die Zustände in Weimar werden so ausdrucksstark und atmosphärisch dicht beschrieben, dass ich alles klar vor Augen hatte und manches Mal richtig erschüttert war. Diese Zeit war für einfache Menschen mehr als schwer und das wird sehr, sehr deutlich. Einige Schilderungen sind recht drastisch, aber ich denke, dass dies (leider) den damaligen Verhältnissen entspricht.
Goethe lernt der Leser von einer sehr speziellen Seite kennen. Wer ihn bislang nur als Dichter kannte, wird überrascht sein. Der Autor hat zwar einen Roman geschrieben, die Handlung aber vor historischem Hintergrund angelegt, gut recherchiert und neben Goethe und Kestner noch weitere reale Personen agieren lassen. So wirkt alles sehr realistisch und die (vermutlich) fiktiven Handlungen und Dialoge bilden mit den historischen Tatsachen ein stimmiges Ganzes. Mit einer Ausnahme – und die heißt Mephistopheles. Dieser tritt in Erscheinung und bindet so auf interessante Weise auch noch die Faust-Thematik mit ein. Allerdings wurde das für meinen Geschmack zum Ende hin ein bisschen viel – ich mag’s einfach lieber real.

Fazit: Goethe mal anders. Toll geschrieben, spannend und mit authentisch wirkendem Szenario.

»Denn alles Bestehende ist wert, dass es zugrunde geht.«

Bewertung vom 29.01.2017
Fünf Viertelstunden bis zum Meer
van der Kwast, Ernest

Fünf Viertelstunden bis zum Meer


ausgezeichnet

»Eine Art Schauder erfasste ihn, aber es war eher Freude als Furcht. Es kam ihm so vor, als wäre er schon auf dem Weg zu ihr, als wäre er immer auf dem Weg zu ihr gewesen. Unter den Apfelbäumen, in dem Stall in Petersberg, in seiner kleinen Wohnung in Rencio; sogar, als er sich mit dem Zug von ihr entfernte, war er auf dem Weg zu ihr.«

Im Sommer 1945 trifft Ezio an einem Strand in Süditalien ein Mädchen, das die Liebe seines Lebens wird. Aber Giovanna beantwortet seinen Heiratsantrag nicht, sie will sich nicht binden, ein freies Leben führen. Ezio, dessen Herz gebrochen ist, flüchtet weit in den Norden Italiens. Giovanna vergisst er nie. Und eines Tages, sechzig Jahre später, trifft ein Brief von ihr ein…

Als ich dieses Büchlein in den Händen hielt, war ich zunächst skeptisch. So wenige Seiten – was für eine Geschichte soll dort hineinpassen? Nun, nach der Lektüre, die mich einen Sonntagnachmittag ans Sofa fesselte, weiß ich: Eine wunderbare.
Ich bin geradezu fasziniert, wieviel Handlung, wieviel Gefühl und Tiefe sich auf diesen wenigen Seiten verbirgt. Es kommt mir vor wie ein Konzentrat von in jedem Moment perfekt treffenden Worten, die die einzelnen Geschehnisse, die Szenerien, die Gerüche und Geräusche vor meinem inneren Auge entstehen lassen.
Zwei ganze Leben finden auf diesen Seiten Platz. Am Ende steht die Erkenntnis, dass man irren kann und Fehler macht, aber das es nie zu spät ist, um sich zu ändern und einen neuen (alten) Weg zu beschreiten.

Fazit: Ich schließe das Buch und lächle. Ein kleines Buch mit wundervollem Inhalt.

Bewertung vom 22.01.2017
Mein Patenkind heisst Jumbo. Die Elefanten-Waisen von Tsavo East
Voigt, Barbara

Mein Patenkind heisst Jumbo. Die Elefanten-Waisen von Tsavo East


ausgezeichnet

»Das Elefantenbaby scheint höchstens drei Wochen alt zu sein, aber wie viele Stunden voller Lebensangst hat es schon hinter sich? Seine Herde muss in Panik davongestürmt sein vor einer der bewaffneten Wilderer- Banden, die zu dieser Zeit in Kenia unter den Elefanten wüten wie die Berserker. In dem ganzen Durcheinander fiel das verschreckte Elefantenkind in einen tiefen Graben – unter der unbarmherzigen Sonne dem Tod bald näher als dem Leben.«

Erwachsene Elefanten sind große und starke Tiere, denen eigentlich nur der Mensch gefährlich werden kann. Elefantenbabys hingegen sind hilflos und auf ihre Mutter angewiesen, die ihnen die einzige für ihr empfindliches Verdauungssystem geeignete Ernährung gibt, die sie regelmäßig einstaubt und eine Unterstellmöglichkeit bietet, um die zarte Haut vor dem Verbrennen durch die Sonne zu bewahren und die sie vor Raubtieren schützt. Ein Elefantenbaby, dessen Mutter getötet wurde, ist selber zum Tode verurteilt.

Daphne Sheldrick ist in Kenia aufgewachsen und schon als Mädchen begann sie damit, Wildtier-Waisen zu versorgen. Sie zog zahlreiche Antilopen, Zebras, Dikdiks, Büffel und sogar Nashörner groß und entließ sie wieder in die Freiheit. Natürlich wollte sie auch Elefantenbabys retten – aber das gestaltete sich enorm schwierig.
Dieses Buch erzählt ihre Geschichte, wobei die kleinen Rüsselträger von Anfang bis Ende im Mittelpunkt stehen. Der Leser erfährt von den Schwierigkeiten, einem Elefantenbaby die Mutter zu ersetzen und den meist schwer traumatisierten Kleinen neuen Lebensmut zu geben. Und schließlich sollen die Elis nicht zu Zootieren werden, sondern frei und wild bleiben. Nicht leicht, aber es funktioniert.
Der Verein „Rettet die Elefanten Afrikas e.V.“ unterstützt seit über 25 Jahren die Arbeit von Daphne Sheldrick und den Keepern, die sich um die kleinen Elis kümmern, bis sie mit etwa acht oder neun Jahren groß genug sind, um sich aus der Waisen-Familie zu verabschieden und sich einer wilden Herde anzuschließen. Die Arbeit wird ausschließlich über Spenden und Sponsoren finanziert, weshalb für die Baby-Elefanten nicht nur die Hilfe vor Ort zählt, sondern auch das Vorhandensein von Pateneltern.
Das Buch schildert den Alltag der Keeper mit ihren vierbeinigen Schützlingen. Viele wundervolle Fotos lassen das Herz eines jeden Tierfreundes höherschlagen, die dazu gehörenden Berichte sind einfach schön und abwechselnd ergreifend, beeindruckend oder lustig. Die Berichte stellen aber nur einen Teil des Buchs dar, es gibt auch viele Sachinfos rund um die gesamte Thematik.

Das Buch entstand bereits 1995, was für den Leser in drei Punkten wichtig ist. Erstens: Die kleinen vorgestellten Elis sind mittlerweile natürlich nicht mehr klein, wer die sehr informative Webseite des Vereins aufsucht, wird mit Berichten über die aktuell betreuten Babys versorgt. Zweitens und von sehr viel größerer Bedeutung: Im Buch konnte man noch nicht wissen, ob das Projekt langfristig erfolgreich sein wird. Diese Frage kann man mittlerweile getrost mit einem „Ja“ beantworten. Und drittens: Man hoffte damals, dass sich die bedrohliche Situation der Elefanten nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen von 1990 in der Zukunft verbessern würde. Leider ist das nicht eingetreten, die Zahl der noch in Afrika lebenden Elefanten sank allein von 2007 bis 2014 um rund 30 % und seitdem jährlich um etwa 8 %. Hauptursache ist nach wie vor die Wilderei. Diese Zahlen machen die Arbeit Daphnes und der Keeper umso wichtiger.

Fazit: Informativ und berührend. Dieses Buch lässt keinen Tierfreund kalt.

»Elefanten strahlen einen solchen Frieden aus, zeigen so ein soziales Verhalten, dass man sofort anfängt, über sich selbst nachzudenken.«

P.S. Mein Patenkind heißt übrigens Tagwa.

Bewertung vom 21.01.2017
In der ersten Reihe sieht man Meer
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

In der ersten Reihe sieht man Meer


ausgezeichnet

»Mir schwirrte der Kopf. Ich setzte mich auf die Bettkante und schaute mich um. Irgendwo in einer abgelegenen Ecke meines Gehirns musste jedes Detail der Einrichtung meines Jugendzimmers gespeichert sein, denn das hier war ein perfektes Abbild davon: der Nena-Starschnitt an der Stirnseite des Bettes, der antiquierte Commodore-Computer, der an Uromas ausgemustertem Schwarzweißfernseher angeschlossen war, die pastellfarbenen Klamotten, die überall herumlagen. Mit einem Schlag wurde mir klar: Ich war gefangen in der Achtzigerjahre-Hölle. Im »entstellten Jahrzehnt«, der schlimmen Zeit der Neonleggins und Tennissocken, der Vokuhilas, der Musik von Modern Talking – und der Adria-Urlaube.«

Für Alexander Klein und seine Familie soll es am kommenden Morgen losgehen, alle bereiten sich vor auf die Urlaubsreise an die Adria. Tausend Dinge sind noch zu erledigen, die pubertierenden Nachkömmlinge sind auf dem Kriegspfad und der eigene Vater gibt gute Ratschläge – die Nerven liegen schlicht blank. Auf der Suche nach den Ausweisen findet Alexander ein altes Album mit Erinnerungsfotos seiner ersten Adria-Reise, mitten in den Achtzigern, zusammen mit Schwester und Oma auf dem Rücksitz eines bis unters Dach vollgepackten Sierras. Beim Blättern zusammen mit einem Glas Rotwein schläft Alex ein – um am Abreisetag wieder aufzuwachen. Allerdings an dem vor 30 Jahren…

Wer die Achtziger erlebt hat, kennt dieses „Oh-mein-Gott-wie-sehe-ich-da-bloß-aus!“ Gefühl, das einen beim Betrachten alter Fotos überfällt und den positiven Nebeneffekt hat, dass man sich (obwohl 30 Jahre älter) manchmal sogar attraktiver fühlen kann als das jüngere Ich. Auch sonst hatten die Achtziger so einiges, das einen rückblickend schwer amüsieren kann. Der Urlaub der deutschen Beamtenfamilie am Teutonengrill wird zur Ansammlung von Skurrilitäten und Vorurteilen, was von der Idee her nicht neu ist, aber wirklich toll umgesetzt daherkommt. Schön ist dabei auch, was Alex aus der Situation macht, denn nachdem er sich vom ersten Schock erholt hat, findet er sich in seine neue alte Rolle nicht nur ein, sondern weiß sie zu genießen und das Beste aus der Situation zu machen. So steht am Ende eine neue Erinnerung – an den tollsten Urlaub aller Zeiten.

Die Autoren haben schon in ihren Kluftinger-Krimis bewiesen, dass sie Sinn für Humor haben. Hier ziehen sie alle Register und sorgten bei mir für viel Lesespaß. Für die Klufti-Fans gibt’s auch ein kleines Bonbon, denn unschwer werden sie ein anderes Urlauberehepaar identifizieren. Ein gelungener Gastauftritt (zefix)!
Für die Fotos im Buch haben Klüpfel und Kobr sich aus den eigenen alten Familienalben bedient. Das vervollständigt den nostalgischen Gesamteindruck, genauso wie die Fotoecken auf dem Cover. Einziger Nachteil: Ich würde jetzt am liebsten sofort meine Koffer packen. Als Urlaubslektüre sollte das Buch somit perfekt geeignet sein.

Fazit: Rundum gelungenes Gute-Laune-Buch – was habe ich gelacht!

Bewertung vom 20.01.2017
Deutschland
MacGregor, Neil

Deutschland


sehr gut

» [Es] gibt eine große Zahl von kollektiven Erinnerungen daran, was Deutsche getan und erlebt haben: Einige dieser Erinnerungen aufzurufen und sich mit ihnen zu beschäftigen, ist die Absicht dieses Buches. Es versucht nicht – könnte dies auch gar nicht -, in irgendeinem Sinn deutsche Geschichte zu schreiben, sondern es will einigen prägenden Zügen von Deutschlands heutiger nationaler Identität nachgehen, und dies anhand von Objekten und Bauwerken, von Menschen und Orten.«

Ein Geschichtsbuch der etwas anderen Art erwartet den Leser hier. Ich war zunächst ein wenig irritiert, dachte, dass die Erinnerungen „vorne“ anfangen und sich kontinuierlich in die Neuzeit vorarbeiten würden. Aber dieses Buch hat eine eigene Ordnung…
Es beginnt mit mehreren großen Übersichtskarten, die die politische Entwicklung vom Heiligen Römischen Reich bis zum heutigen wiedervereinigten Deutschland zeigen. Allein schon diese Karten fand ich toll und sie lieferten einen guten Einstieg für das, was anschließend kam.
In verschiedenen Themenbereichen befasst sich der Autor mit Deutschlands Vergangenheit, schaut auf Denkmäler und Erinnerungen, auf berühmte Personen und Erfindungen, auf kulturelle Errungenschaften und künstlerische Meisterwerke, auf wichtige Momente und natürlich auch auf schlimme Zeiten und das, was man als Schandflecke bezeichnen kann und muss. Bei manchen Themen war klar, dass sie nicht fehlen dürfen – ein solches Buch ohne Goethe, Luther, Gutenberg, das geteilte Deutschland oder das NS-Deutschland wäre undenkbar. Bei anderen Dingen aber war ich überrascht und habe manches Neue erfahren.
Es gibt nicht nur viel zu Lesen, sondern auch viel zu Schauen – das ganze Buch ist reich bebildert. Gut, für meinen Geschmack hätten die Ausführungen bei einigen Kunstwerken ein bisschen weniger umfangreich sein dürfen, andere Leser aber werden genau dies vielleicht von dem ein oder anderen politischen Thema sagen. Fakt ist, alles wird sehr ausführlich behandelt. Und da man als Leser meist nicht alles gleich interessant findet, gibt es in diesem Buch Themen, die einen mehr fesseln und andere halt weniger. In der Summe kam für mich ein großes Lesevergnügen heraus und ich habe nur aus einem Grund recht lange für das Buch gebraucht: Es ist ein ordentlich schwerer Brocken und keinesfalls geeignet, es mit sich herumzutragen. Im heimischen Bücherregal wird es aber sicher ein Buch sein, dass man immer mal wieder zur Hand nimmt und durch die hochwertige Aufmachung eignet es sich auch hervorragend als Geschenk.

Der Autor ist ein britischer Kunsthistoriker, der im Mai 2015 zum Intendanten des Berliner Humboldtforums berufen wurde. Zuvor war er von 1987 bis 2002 Direktor der National Gallery in London und anschließend bis 2015 Direktor des Britischen Museums. Für sein Wirken um ein besseres Verständnis Deutschlands in Großbritannien wurde ihm im Juni 2015 in Berlin der Deutsche Nationalpreis verliehen.

Fazit: Sehr interessantes Geschichtsbuch der anderen Art. Viel zu Lesen, viel zu Schauen.

»Die Vergangenheit hält Lehren bereit, die genutzt werden müssen, um die Zukunft zu formen.«

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2017
Denn rein soll deine Seele sein / Peter Decker & Rina Lazarus Bd.1
Kellerman, Faye

Denn rein soll deine Seele sein / Peter Decker & Rina Lazarus Bd.1


sehr gut

»In der Senke lag Sarah Libba. Schmutzig, mit zerfetzter Kleidung, das schmale Gesicht naß von Schlamm, der ihr über die Wangen und die nackten Brüste rann. Auch die Beine waren nackt bis auf den Schlüpfer, der sich um ihre Knöchel gewickelt hatte …
Rina stolperte, fing sich wieder und beugte sich zu Sarah herunter, die vor ihr zurückzuckte wie ein verletztes Tier. Als Rina sich hinkniete, konnte sie die frischen Blutergüsse in Sarahs Gesicht erkennen.
Sarah ballte eine Hand zur Faust und schlug sich heftig an die Brust. Sie richtete den Blick zum Himmel und bewegte die Lippen in lautlosem Gebet.«

Die Frauen der jüdisch-orthodoxen Gemeinde sind schockiert. Ein Unbekannter überfiel und vergewaltigte eine junge Frau, die gerade aus dem rituellen Tauchbad gekommen war. Die Lehrerin Rina Lazarus, die sich um das Tauchbad kümmert und das Opfer gefunden hat, scheint die einzige Zeugin zu sein, weshalb Detective Pete Decker vom Los Angeles Police Department auf ihre Mithilfe hofft. Leider findet sich jedoch kein Ermittlungsansatz und noch dazu wird Rina das Gefühl nicht los, dass irgendjemand sie verfolgt…

Ein ungewöhnlicher Krimi, der den Leser in eine Welt entführt, die so gänzlich fremd erscheint, obwohl sie mitten in einer Stadt wie Los Angeles liegt. Die kleine Gemeinde lebt nach strengen Glaubensgrundsätzen, bleibt für gewöhnlich unter sich und betrachtet jeden Fremden mit Misstrauen. Ich erfuhr beim Lesen so einiges über diese jüdische Glaubensrichtung, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. Das machte die Handlung umso interessanter – und die Ermittlungsarbeit für den Detective umso schwieriger.

Die Charaktere empfand ich als vielschichtig und sympathisch, den Fall als durchgehend spannend mit der Möglichkeit zum Mitermitteln. Es gibt mehrere Verdächtige, eine zeitgleiche Serie von Sittlichkeitsdelikten in der Stadt und natürlich in der Vergangenheit schon häufiger antisemitisch begründete Vorfälle. Pete Decker ist sich jedenfalls schnell sicher, dass weitere Taten zu befürchten sind und daher Eile angesagt ist. Davon abgesehen fühlt er sich von Rina angezogen, doch eine Beziehung zwischen den beiden scheint unmöglich.
Dass es doch eine Beziehung geben wird, erschließt sich aus der Tatsache, dass wir es hier mit dem ersten Band der mittlerweile 22 Bände umfassenden Decker/Lazarus-Reihe zu tun haben. 22 ist eine beeindruckende Zahl, doch mir gefiel der erste Band so gut, dass ich hier sicher weiterlesen werde.

Fazit: Spannender Krimi mit hochinteressantem Hintergrund. Habe ich in einem Rutsch gelesen.

Bewertung vom 14.01.2017
Weltretten für Anfänger
Paasilinna, Arto

Weltretten für Anfänger


sehr gut

»Ich versuche, beim Präsidenten vorzusprechen. Oder ich besuche das Gefängnis, demoliere sämtliche Schlösser und lasse alle Insassen frei.« »Aber wenn die Bestien dort dich töten?«, stöhnte Anneli Immonen. Surunen musste zugeben, dass auch diese Möglichkeit bestand. Die Reise in eine Diktatur war bisweilen lebensgefährlich.

Nur ungern lässt Musiklehrerin Anneli Immonen ihren Liebsten, den Magister der Fremdsprachen Viljo Surunen, in den Sommerferien gen Mittelamerika reisen. Doch die beiden überzeugten Mitglieder von Amnesty International sind sich einig, dass etwas getan werden muss, um den politischen Gefangenen in der Diktatur Kalmatien zu helfen. An Ort und Stelle muss Surunen bald und schmerzhaft erfahren, dass mit normalen Methoden das Ziel nicht erreicht werden kann…

Mal wieder lässt der finnische Kultautor einen seiner Landsmänner auf die Welt los, wobei das Buch in Finnland bereits 1986 erschien. Ich frage mich, weshalb wir so lange auf die deutsche Übersetzung warten mussten. Vielleicht, weil das Buch reichlich ernste Themen aufgreift? Und weil einem manchmal das Lachen im Hals steckenbleibt?
Der imaginäre Staat Kalmatien und das im späteren Verlauf als weiterer Schauplatz hinzukommende osteuropäische Kytislawonien stehen unzweifelhaft für diverse reale Länder, in denen es um Werte wie Meinungsfreiheit und Menschenwürde schlecht bestellt ist, in denen einige skrupellos ihre Machtposition ausüben und die breite Masse nur noch mit dem Versuch zu überleben beschäftigt ist. Länder, in denen Korruption und Bestechung zum normalen Alltag gehören und in denen jeder weiß, dass er länger lebt, wenn er einfach schweigt, gehorcht und wegsieht.
Genau diese Dinge hat Surunen nicht vor, weshalb er – obwohl er sich eigentlich vorsehen wollte – schon nach kurzer Zeit verhaftet wird. Diese Erfahrung legt in seinem friedliebenden Wesen den berühmten Schalter um und er beschließt, die geltenden Spielregeln für seine Zwecke auszunutzen. Wie er das dann tut, ist wieder ein großer Spaß und mein Gerechtigkeitsempfinden freute sich. Natürlich glaube ich nicht, dass Taten wie diese – selbst für einen Finnen – möglich wären. Obwohl es schön wäre ;-)
Man fragt sich wirklich, wie eine Lösung mit nicht-finnischen Methoden überhaupt aussehen könnte. Wer jetzt an die Großmächte denkt, auch die tauchen hier auf. Und tragen ihren Teil zum Szenario bei. Auch dies ein Punkt, der leider sehr realistisch erscheint.

Paasilinna schreibt gewohnt bissig, spart nicht mit Sarkasmus und kreiert so manche skurrile Situation. So wurde das Ganze, trotz ernstem Grundthema, für mich zum Lesevergnügen.

Fazit: Schwarz, sarkastisch, böse und skurril. Gefiel mir sehr!

»So war das Leben in der Welt der Beziehungen. Ein ziemlich infames System, das niemand gutheißen konnte, auf das sich aber die Welt stützte.«