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Benutzername: 
Das_Leseding
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Berlin
Über mich: 
http://buchblog.livediesel.de

Bewertungen

Insgesamt 604 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2013
Berühr mich! Erotische Geschichten
Young, Laura

Berühr mich! Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Sinnliche und verführerische Kurzgeschichten erwarten den Leser bei “Berühr mich!”. Laura Young führt den Leser bei jeder Kurzgeschichte in eine andere Fantasy. Ob Sex allein, zu zweit oder doch mit mehreren – jede Vorstellung wird bedient.

Laura Young schreibt sehr sinnlich und schafft es sofort den Leser in den Bann zu ziehen. Auch ist die Ausdrucksweise angemessen und sinnlich, es gibt weder frauenfeindliche noch frauenverachtende Szenen.

Alle Charaktere sind trotz der Kürze der Geschichten gut ausgeschmückt und logisch, so dass der Leser sich auf sehr realistische Stories freuen darf und das Kopfkino schnell anspringen kann.

Fazit:
Laura Young schreibt toll und ihre Geschichten bzw. Fantasien sind sehr anregend, daher freue ich mich auf weitere Bücher der Autorin und empfehle “Berühr mich!” gerne auch an Paare ;) oder an Liebhaber kurzer erotischer Geschichten.

Bewertung vom 24.03.2013
Bei lebendigem Leib
Souad

Bei lebendigem Leib


weniger gut

Eigentlich hatte ich auf eine bewegende und tiefgründige Geschichte gehofft, die ich leider nicht erhalten habe. Souad berichtet am Anfang ihres Buches von ihrer schwierigen und von brutaler Gewalt beherrschten Kindheit, aber auch dabei schaffte sie es nicht mich zu fesseln. Immer wieder bricht sie mit Erzählungen ab um dann genau das gleiche nochmals zu beschreiben. Dann dachte ich “nun hab ichs schon 2 mal gelesen, das wird ja wohl nicht wieder kommen”, da fängt sie wieder an… Also alles ist doppelt gemoppelt und wird wieder neu aufgerollt (nein ich rede nicht vom Ehrenmord sondern vom Hüten der Ziegen, der Schläge durch den Vater, das Melken der Kühe, die Enge im Haus, …).

Nachdem ich dann gute 70 Seiten über die Prügelstrafen von Souads Vater und Bruder gelesen habe, wird es doch noch interessant und Souad berichtet über das höchste Glück einer Frau: Die Hochzeit. Beschrieben wird die Heirat von Souads Schwester. Danach, wer hätte es gedacht, geht es wieder mit der Kindheit weiter – einige Geschichten sind mir bekannt (von den Seiten davor – so kann man Bücher füllen). Irgendwann kommt es dann doch zum tragischen Fehler: Souad lässt sich unverheiratet Schwängern (komisch, dass wird nur einmal erwähnt). Das Mädchen muss sterben …

Meine Meinung:
Ich bin echt enttäuscht und ich kann dem Buch nichts abgewinnen. Natürlich sind Frauen in anderen Ländern nicht das, was sie hier sind – das sollte wohl jedem bekannt sein – daher ist das Geschehen in Souads Kindheit nichts neues mehr. Aber irgendwie habe ich von einem Spiegel-Bestseller (das ist übrigens mein letzter, ich werde nun alle Spiegel-Bestseller-Bücher meiden) etwas ganz anderes, tiefsinnigeres erhofft und nicht so ein Buch wo sich alle 3 Absätze das geschriebene wiederholt.

Der Schreibstil von Souad ist gruselig, aber ich bin mir nicht sicher ob es daran liegt, dass sie erst mit 24 Jahren lesen und schreiben gelernt hat oder ob es an der Übersetzung liegt. Ganz eigenartig ist auch, dass angeblich Souad dieses Buch geschrieben hat und auf einmal eine Frau aus der Hilfsorganisation in “ich-Form” schreibt. Bis ich dann an den Merkwürdigen Wiederholungen merkte – oh gleicher Stil ?! Ich fühle mich veräppelt! Entweder ich lasse diese Organisationsfrau reden – dann soll sie aber selber schreiben, oder jemand anderes schreibt für sie, dann ist aber bitte dieser teil nicht in “ich-Form” zu schreiben.

Dann kamen noch so ziemlich viele Ungereimtheiten zusammen, die ich mir einfach nicht erklären kann.
Jedenfalls finde ich durch diese Ungereimtheiten das ganze Buch unglaubwürdig. Auch passieren Souad so viele “Zufälle” das sich das Buch zum Ende hin wie ein Groschenroman liest. Ich, für mich, bin zu dem Schluss gekommen, dass das ganze Buch reine PR für die Organisation ist, die Souad angeblich das Leben rettete. Denn diese Organisation wird doch recht ausführlich dargestellt und auch der Gründer wird nicht nur einmal erwähnt. Auch finden sich alle Informationen zur Stiftung auf der letzten Seite – besonders groß natürlich.

Fazit:
Wie gesagt, halte ich das gesamte Buch für reine PR und bin daher echt giftig. Ich vergebe 2 Sterne für die Idee hinter Souad

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Bewertung vom 24.03.2013
Befreie mich, versklave mich
Grey, Joanna

Befreie mich, versklave mich


gut

Laura lernt Mario bei einem Kletterkurs kennen und verfällt dem dominanten, aber doch sehr liebenswürdigen Kursleiter. Dieser checkt Laura jedoch erstmal auf ihre Sklaventauglichkeit ab und zeigt ihr dann, in meinen Augen nicht immer einfühlsam, den Weg zu ihrer Lust.

Meine Meinung:
Joanna Grey schreibt am Anfang sehr einfühlsam, sinnlich und bildlich, so dass der Leser sofort in die Geschichte eintauchen kann. Später jedoch wird der Stil dann doch sehr hart, so bildlich wollte ich es dann doch nicht :? . Daher hatte mich der Klappentext, der genau dieses Einfühlsame verspricht, sehr verwundert. Grob und verachtend macht sich Mario seine Sklavin gefügig und ihr gefällt es. Aber, da ich gelesen habe, dass es sich bei “Befreie mich, versklave mich” noch um einen soft-SM-Roman handelt, gehe ich davon aus, dass das normal ist.

Die Charaktere sind sehr wandlungsfähig und daher teilweise unglaubwürdig. Laura, die einen starken Eindruck macht, Höhenangst hat aber klettert (?) und eigentlich überhaupt kein Sex mag, wird richtig willig und benutzt im ganzen Buch nicht einmal ihr Safeword – Wo ist denn dann die Grenze, an die sie geführt wird, oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Mario hingegen kann sehr dominant aber dann auch wieder sehr weich sein, dies hat mich auch bei Shades of Grey immer wieder gewundert, geht das wirklich?

Fazit:
Am Anfang und am Ende hat mich das Buch wirklich überzeugt, der Stil war gut und ich konnte mich leicht in das Geschehen hineinversetzen. Auch waren einige Praktiken gut erklärt, so dass das Buch auch für SM-Neulinge ein kleine Leitfaden sein könnte. Zwischendurch waren mir allerdings die Unterwerfungen etwas zu heftig und hatten für mich nichts erotisches mehr. Wegen den unglaubwürdigen Chrakteren und auch weil es diese Geschichte in dieser Form (starker Mann sucht junge willige Frau, die keine Ahnung von SM hat) bereits schon gibt ziehe ich 2 Sterne ab und vergebe 3 Sterne für einen interessanten und lesenswerten SM-Roman.

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Bewertung vom 24.03.2013
Alles muss versteckt sein
Lorenz, Wiebke

Alles muss versteckt sein


gut

Die Geschichte beginnt in der forensischen Psychiatrie. Maria befindet sich seit der schlimmen Nacht, in der sie ihren Lebensgefährten Patrick ermordet haben soll, dort. Der Alltag mit psychisch Kranken, die Erlebnisse der Patienten und der Umgang mit dem Personal werden geschildert und dann beginnt Marie irgendwann mit ihrem Arzt den grausamen Fall aufzuarbeiten. Was ist wirklich passiert?

Der Schreibstil von Wiebke Lorenz ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Recherche über das Thema Zwangserkrankungen merkt man. Die Diagnosen, Verhaltensarten und Ängste der Patienten sind schlüssig, aber leider hört es dann auch schon auf. Denn eine Spannungskurve schafft die Autorin nicht. Der Inhalt plätschert so dahin und schnell ist klar, was wirklich in dieser schlimmen Nacht passierte.

Die Charaktere wirken, bis auf die Erkrankten, sehr konstruiert und flach. Es scheint, als ob der Fokus auf der Krankheit und dem verstehen lag und nicht auf der Glaubwürdigkeit der Personen. So konnte ich Marie sehr schnell fassen und mit ihr fühlen, da ich ihre Krankheit und den Leidensweg gut nachvollziehen konnte. Dies gelang mir beim Arzt und weiteren “gesunden” Personen nicht. Auch Patrick, Maries Lebensgefährte, wirkte so was von Langweilig, dass ich nicht verstanden habe, warum sie sich in ihn verliebt hat.

Das Cover verstehe ich nach dem Lesen noch weniger als zuvor. Eine Frau, die die blutigen Hände hinter dem Rücken faltet, als würde sie sich schämen? Irgendwie passt das nicht richtig zur Geschichte.

Fazit:
Ein sehr interessantes Buch zum Thema Zwangserkrankungen. Wer allerdings einen spannenden und fesselnden Thriller erwartet wird schwer enttäuscht. Schnell ist klar, was in der Nacht passierte und die konstruierte Handlung schleicht langsam bis zum Ende. Mich hat die wirklich gute Beschreibung über die forensische Psychiatrie und deren Insassen sowie Krankheiten überzeugt, dafür vergebe ich 3 Sterne und meine Empfehlung geht eher an Leser, die sich mit dem Thema Psyche beschäftigen wollen. Für reine Thriller-Fans könnte das Buch ein Reinfall sein.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.