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Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 11.10.2016
Hausbesuche
Quitterer, Stephanie

Hausbesuche


ausgezeichnet

Meine Meinung
Und so klappts bestimmt auch mit den Nachbarn!
Als ich bei einer anderen Bloggerin von diesem Buch gelesen habe, wurde ich neugierig. Erstmal dachte ich, es handelt sich hier um einen Roman. Aber ne .... es ist ein Erfahrungsbericht!!! Das ist ja ein Ding.
Auf humorvolle Weise erzählt uns die Autorin, wie sie der Langeweile ihres Mutterschaftsurlaub ein Schnippchen schlägt. Die gebürtige Bayerin hat eine zündende Idee. Sie nimmt sich vor, 200 Tage lang jeden Tag einen Kuchen zu backen und bei fremden Nachbarn zu klingeln. Und dad in Berlin! So nach dem Motto: Ich möchte mehr über unsere Straße erfahren. Darf ich zu ihnen rein? Kaffee und Kuchen hab ich dabei!
Eigentlich ist die Stephanie zu schüchtern, um bei Fremden zu klingeln. Ihr Freund glaubt anfangs nicht daran, dass sie es schafft. Doch die Schauspielerin im Mutterschaftsurlaub nimmt sich selber bei der Hand und auf gehts! Klingelingeling ... hier kommt die Kuchenfrau!
Ich habe dieses Buch im Fitnesscenter gelesen. Habe meinen Pfunden den Kampf angesagt. War mir stellenweise nicht mehr sicher, ob ich das richtige Buch gewählt habe. Die Rezepte im Buch lesen sich superköstlich. Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Entschuldige liebe Stehanie ... manchmal habe ich die Rezepte übersprungen. (Auf dem Crosstrainer als seelische Grausamkeit empfunden!)
Ich habe die Hausbesuche sehr gerne mitgemacht. Im Osten Berlins durfte ich in die Wohnungen gucken und die skurrilsten Menschen kennen lernen.
Fazit
Was hier auf den ersten Blick wie ein seichter Frauenroman anmutet, entpuppt sich beim Lesen schnell als eine warmherzige Geschichte. Der Wortwitz der Autorun schmiert einem nicht nur Sahne um den Mund. Nein, ein Dauerlächeln kommt da schon eher hin. Sie zeigt uns sämtliche Schicksale, die sich in fremden Wohnungen abspielen. Sie führt einen Blog, in dem sie ihre Erfahrungen festhält.
Wenn ich Abends spazieren gehe, denke ich mir immer: Was spielt sich hinter diesem Fenster ab? Welche Menschen wohnen in diesem Haus? Danke Stephanie. Jetzt hast du meine Phantasie noch mehr beflügelt!
Ein Szene im Buch hat mich sehr berührt. Da weint Stephanie mit einer Frau zusammen. Ich gleich mit! Beim Lesen hatte ich oft den Gedanken, dass es mehr Frauen wie Stephanie geben sollte. Es gehört wahnsinnig viel Mut dazu, einfach an fremden Türen zu klingeln. Man weiß ja schließlich nie, wer sich dahinter verbirgt.
Diese Geschichte zeigt uns, wie sehr sich Menschen nach Kontakten sehnen.
Danke Stephanie Quiterer. (Nicht böse sein ... ich esse im Moment keinen Kuchen ... seufz!)

Bewertung vom 10.10.2016
Die Entflammten / Secret Fire Bd.1 (eBook, ePUB)
Daugherty, C. J.; Rozenfeld, Carina

Die Entflammten / Secret Fire Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Sacha und Taylor sind zwei grundverschiedene Charaktere. Denken sie. Auf Sacha lastet ein Fluch. Er wird an seinem 18. Geburtstag sterben. Vorher kann ihm Nichts und Niemand etwas anhaben. Selbst ein Sturz von einem Hochhaus, tödliche Schusswunden und andere Arten zu sterben, bereiten ihm nur kurze Zeit Unwohlsein. Seine Mutter versucht trotzdem mit Sacha normal umzugehen.

Taylor ist ein auf den ersten Blick unscheinbares Mädchen. Zielstrebig verfolgt sie ihren Plan nach Oxford zu gehen.Da vermittelt ein Lehrer Sacha eine Mädchen, das ihm über Internet richtig englisch beibringen kann. Es handelt sich um Taylor. Die Bekanntschaft mit Sacha behagt ihr erstmal überhaupt nicht.
Da entdeckt Sacha, dass Taylors Großvater und sein verstorbener Vater früher Kontakt hatten. Seine Mutter wird bei dem Namen "Montclair" leichenblass.


Meine Meinung

Das genaue Datum von meinem Todestag würde ich wirklich nicht wissen wollen. Man kann Sachas Verzweiflung förmlich zwischen den Seiten spüren. Selbst wenn er mit seinen Aktionen Verbrecher in die Flucht schlägt, sind die Arten zu sterben, die er mitmachen muss, nicht unbedingt lustig. Er fühlt sich hinterher immer ziemlich gerädert und fühlt seine Knochen wieder zusammenwachsen. Schußlöchern kann er beim Heilen zusehen.
Als er übers Netz die Bekanntschaft mit Talor aufbaut, kommt etwas Licht in sein tristes Leben. Beide fühlen sich auf magische Weise zueinander hingezogen. Taylor wird schnell klar, dass der in Paris lebende Franzose eigentlich sehr gut englisch spricht. Beiden wird bewusst, dass man mit ihnen ein Spiel spielt.

Dies ist das erste Buch, welches ich bisher von der Autorin gelesen habe. Mir gefällt der flüssige Schreibstil und die sympathischen Protagonisten, die C. J. Daugherty geschaffen hat.
Die Idee ist ist nicht unbedingt neu, jedoch sehr gut umgesetzt. Man wird von Anfang an in die Geschichte hineingezogen. Das Setting vermittelt ein düsteres Bild. Jugendliche, auf denen ein Fluch lastet, geraten in ein Abenteuer. Sachas und Taylors Ziel ist es, den Fluch vor Sachas 18. Geburtstag abzuwenden.
Dabei wirkt anfangs alles so normal. Taylor hängt gerne mit ihrer besten Freundin Georgie im Café Koffein-Schock ab.
Nachdem sich Taylor und Sacha beim Chatten näher kommen, verbringen sie zusammen einen wunderschönen Tag in Paris. Doch, so unbeschwert bleibt es für die Beiden nicht. Ihre Wege sind auf dramatische Weise miteinander verknüpft.

Fazit

Ein Jugendroman der von Anfang- bis Ende durch seine Action besticht. Man kommt als Leser kaum zu Atem. Selbst ruhigere Passagen fesseln und lassen einen durch die Seiten fliegen.
Man fiebert mit Sacha und Taylor mit. Schwarzer Humor lockert die Geschichte etwas auf.
Zitat von Sacha: Ich hoffe er ist tot. Wäre nur gerecht, immerhin haben die mich jetzt schon zweimal umgebracht. (Seite 154 auf meinem Tolino)
Die Reisen und Abenteuer die sie erleben, bringen Licht in das Dunkel. Taylor besitzt Kräfte, mit denen sie lernen muss umzugehen.
Solange du den Dreh nicht raus hast, bist du eine Mischung aus tickender Zeitbombe und Opferlamm.
(Seite 218 auf meinem Tolino)

Dunkle Magie, die das Leben von Sacha und Taylor bedroht. Sacha wäre das 13. und letzte Opfer.

Ob mir das Ende gefallen hat? Nein! Ich wollte wissen ob Sacha und Taylor den Fluch stoppen können. Nun muss ich auf den 2. Teil warten.


Danke C. J. Daugherty-Carina Rozenfeld

Bewertung vom 09.10.2016
Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1
Ahern, Cecelia

Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt


Celestine lebt in einer Welt, in der alles perfekt sein muss. Sie ist ein Mädchen, das auf klare Defenitionen steht. Für sie gibt es nur Schwarz oder Weiß. Logik bestimmt ihr Leben. Richter Crevan gehört zu den mächtigsten Menschen in dieser perfekten Welt. Er ist der oberste Richter und spricht das Urteil über die Fehlerhaften! Crevan ist ein Freund der Familie. Celestine ist von seiner Gerechtigkeit überzeugt. Sie geht bei dem obersten Richter ein und aus. Sie ist die Freundin von Crevans Sohn.
Bei einem Familienessen zum Tag der Erde ist Crevan zu Gast. Sie warten auf die befreundeten Nachbarn. Jeder spürt, dass irgendwas nicht stimmt.
Da wird die Frau des befreundeten Ehepaares abgeholt ....

Meine Meinung

Was diese Geschichte für mich so spannend macht, ist die Tatsache, dass so etwas wirklich passieren könnte. Menschen die von der "Gilde" überzeugt sein müssen und keine Fehler haben dürfen. Wenn sie einen Fehler begangen haben, werden sie von Whistleblowers abgeholt und in ein Gefängnis gebracht. Ein Gefängnis mit gläsernen Wänden. Ohne jegliche Privatsphäre müssen sie auf ihr Urteil warten.
Je nach begangen Fehler wird dem "Fehlerhaften" mit einem Gusseisen ein F in die Haut gebrannt. Manchmal kommt es vor, dass jemand zwei Fs bekommt. Einmal kam es bisher vor, dass ein Fehlerhafter drei bekommen hatte.
Celestine hat sich eigentlich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Als erstklassige Mathematikerin gehört sie in der Schule zu den Besten.
Da fährt sie mit ihrem Freund im Bus. Ein alter, fehlerhafter Mann steigt ein, der Celestine an ihren Großvater erinnert. Dem alten Mann geht es nicht gut. Es gibt im Bus nur zwei Sitzplätze für Fehlerhafte. Die haben zwei nicht fehlerhafte Damen besetzt.
Celestine macht den größten Fehler überhaupt: Sie hilft einem Fehlerhaften!

Für Celestine beginnt ein Leidensweg. Ich konnte sie Anfangs nicht leiden, weil sie mir ziemlich streberhaft erschien. Sie wusste, dass es manchmal nicht mit rechten Dingen zuging. Sie hat Menschen gemieden, die gebrandmarkt waren. Erst als sie selbst unschuldig im Gefängnis landet, ändert sich ihre Sichtweise.
Was ist das für eine Welt, in der man einem alten, kranken Mann nicht helfen darf? Celestine lernt nun den wahren Richter Crevan kennen. Celestine lernt im Gefängnis einen fehlerhaften Jungen kennen.
Celestine weiß nun was es heißt, kein eigenes Leben mehr führen zu dürfen. Nur noch Grundnahrungsmittel darf sie essen. Um eine bestimmte Zeit muss sie daheim sein.
Richter Crevan bietet ihr Hilfe an. Er legt ihr Worte in den Mund, die sie bei der Verhandlung sagen soll.
Doch, Dornröschen ist aufgewacht. Celestine will nicht lügen. Celestine will nur eins: DIE WAHRHEIT!
Was daraufhin mit Celestine passiert ist, hat mir Tränen in die Augen getrieben ...

Fazit

Eine Welt, die hoffentlich nie Wirklichkeit wird. Aber, ganz ehrlich ... ich halte es für möglich.
Eine Welt, in der perfekte Menschen von einer Sekunde zur anderen Fehlerhafte werden.
Eine Welt, die Menschen in der eigenen Familie zu Fremden werden lassen.
Eine Welt, in der ein korrupter Richter zu seinem eigenen Gunsten urteilt.
Eine Welt, die mich gleichzeitig gefesselt und abgestoßen hat.
Eine Welt, die mich an Vorfälle erinnert hat, die vor ein paar Jahrzehnten stattgefunden haben.
Eine Welt, bei der Menschen jemanden wie Celestine dringend brauchen.
Eine Welt, in der der Kampf für die Gerechtigkeit begonnen hat.

Cecelia Ahern hat mit dieser Dystopie einen genialen Jugendroman geschaffen, der auch ältere Leser begeistern wird. Das Setting und der Schreibstil vermitteln ein genaues Bild. Die Protagonisten wirken authentisch. Die Idee ist einfach nur genial und von der Autorin wunderbar umgesetzt.

P.S. Ich liebe die Geschichte.

Danke Cecelia Ahern.

Bewertung vom 23.09.2016
Alles Licht, das wir nicht sehen
Doerr, Anthony

Alles Licht, das wir nicht sehen


ausgezeichnet

Meine Meinung
Wir haben September. Herrliches Wetter lädt zum Schwimmen, Eis essen, Brotzeiten im Biergarten und Radeltouren ein. All diese Dinge genieße ich am Tag. Abends lese ich in "Alles Licht, das wir nicht sehen!" Ein paar Tage lebe ich in zwei Welten, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Vor vielen Jahren hatte man sämtliche Menschen der Sonne beraubt.

Zum Inhalt
Werner und seine Schwester Jutta lebten in einem kleinen Heim in Essen. Werner war als kleiner Junge schon ein kluges Köpfchen und konnte kaputte Radios reparieren.

Marie-Laure lebte mit ihrem Vater in Paris. Ihr Vater arbeitete in einem Naturmuseum. Das Verhältnis zu seiner Tochter war sehr innig. Als sie ihr Augenlicht verlor, kaufte er ihr teure Blindenbücher.
Als der zweite Weltkrieg ausbrach, flüchteten Marie.Laure und ihr Vater nach Saint Malo.
Dort ist auch der deutsche Werner stationiert.

Meine Meinung
Ich war sehr gespannt, wie sich denn die Wege von Werner und Marie-Laure kreuzen werden. Versprach es die Geschichte doch von Anfang an.
Kann man über den zweiten Weltkrieg mit einer wunderschönen Sprache erzählen? Vor diesem Buch hätte ich nein gesagt. Anthony Doerr kann. Und wie er kann!
Einmal wurde die Geschichte in der Vergangenheit- dann wieder in der Gegenwart erzählt.
So erfuhr man viel, über die Kindheit der Protagonisten.
Werner war in seiner Schulzeit manchmal ein Feigling. Sein bester Freund wurde in "Schulpforta" regelrecht fertig gemacht. Werner hätte, meiner Meinung nach, wenigstens seiner Mutter Bescheid geben müssen.
Werner war sehr erfolgreich. Sein kluges Köpfchen und seine Handfertigkeiten waren ihm sehr hilfreich.

Marie-Laure lebte nach ihrer Flucht mit ihrem Vater bei ihrem Großonkel Etienne. Von der der älteren, warmherzigen Madame Manec wurden sie bekocht. Nachdem Marie-Laures Vater wieder nach Paris zurückbeordert wurde, sah sie ihn nie wieder . Das Museum hatte ihn angeblich wieder gebraucht.
Ich machte Bekanntschaft mit dem sonderbaren Harvé Bazin. Er zeigte Marie-Laure eine Grotte am Meer, dessen Wände mit Schnecken überzogen waren. Diese Grotte sollte in der Geschichte noch eine große Rolle spielen. Harvé Bazin war nicht unbedingt ein Glückspilz. Hatte man ihm im ersten Weltkrieg das halbe Gesicht weg geschossen, so verschwand er im zweiten spurlos.

Fazit
Die Suche nach einem Diamanten hauchen der Story zusätzlich etwas Geheimnisvolles ein. Die Geschichte dazu, wurde im Naturmuseum in Paris erzählt. Eigentlich ein Märchen ....
Wieder eine Erzählung, bei der wir mit erleben, wie Menschen verschleppt werden. Wie Menschen zum Töten gezwungen werden. Wie Menschen nach anfänglicher Euphorie den Wahnsinn erkennen.
Und trotzdem, es menschelt in dieser Geschichte. Ein verschütteter deutscher Soldat in Frankreich bekommt Kontakt mit einer blinden jungen Frau. Wie es dazu kommt ist spannend und traurig. Man fiebert dem Ende entgegen. Man will wissen ob- und wann sich Werner und Marie-Laure begegnen.
Der Anfang des Buches vermittelt ein großes Gefühl der Einsamkeit. Bombenangriffe, eine blinde Frau allein in einem Mietshaus. Flyer die die Einwohner warnen und zu einem Bunker bestellen. Doch, wie soll diese eine blinde Frau lesen? Was soll die Frau machen, deren einzige Gesellschaft eine kleine Ortschaft ist, die ihr Vater gebastelt hatte. Ein kleines Häuschen, in welchem sie sich tatsächlich befand. Außerhalb des Hauses die große Gefahr
"MENSCH!"
Wenn in den Armen und Beinen der Person neben ihnen nicht ihr Blut fließt, können sie ihr nicht trauen. (Seite 274)
Besonders die Briefe, die sich Werner mit seiner Schwester schrieb, verdeutlichen die Kontrolle über die Menschen. Oftmals wurde bis zur Unleserlichkeit mit schwarzen Balken durchgestrichen.
Ob mir das Ende gefallen hat? Nicht ganz. Wirklich nur zum Teil! Ich habe noch nie so lange gebraucht, um über ein Buch zu sprechen. Ich werde ihm nicht gerecht. Lest es bitte selber. Ihr werdet mir Recht geben.

Danke Anthony Doerr

Bewertung vom 23.09.2016
Die Heimsuchung / Sunshine Girl Bd.1 (eBook, ePUB)
McKenzie, Paige; Sheinmel, Alyssa

Die Heimsuchung / Sunshine Girl Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Meine Meinung

Als erstes möchte ich erwähnen, wie wohl ich mich in der Geschichte gefühlt habe. Sie hat mich sehr an meine Kindheit erinnert. Ein gruseliger Film mit Geistern hat mich damals schon magisch angezogen.

Ein Haus, das sehr viel Nässe beinhaltet. Ein kleines Mädchen, das nach Hilfe ruft. Kälte die einen frösteln lässt. Türen, die sich nicht mehr öffnen lassen. Dahinter passieren Dinge, die ein kleines Mädchen in Panik versetzen. All das von dichtem Nebel umgeben. Licht kann die Dunkelheit kaum noch durchdringen.

Diese Erzählung beinhaltet nichts Neues. Sie bedient sich jeder Menge Geister-Klischees.
Das auf eine gekonnte Art und Weise, die mich von der ersten Silbe an gefesselt hat. Sympathische Protagonisten machen die Geisterstunden zu einem tollen Erlebnis.

Sunshine spürt von Anfang an, dass in dem Haus irgendwas nicht stimmt. Ihre Mutter schiebt diesen Umstand darauf, dass Sunshine vom sonnigen Texas nicht nach Washington ziehen wollte.
Sunshines Adoptivmutter verändert sich immer mehr. Kat macht Dinge, die sie früher nie getan hätte. Sie spricht kaum noch mit ihrer Tochter und serviert rohes Hähnchen. Auch Kats Äußeres verändert sich. Sie wird immer blasser, sieht sehr müde aus und hat strähniges Haar.
Ihrer besten Freundin möchte sie sich nicht mehr anvertrauen. Auch in Sunshines Augen mutet das Ganze sonderbar an. Das ist schon alleine der Tatsache geschuldet, dass nur sie diese Dinge sieht.
Als ob ein kleines Mädchen zu ihr sage würde: Komm, spiel mit mir. Komm, rette mich.

Wäre da nicht der charismatische Nolan, den Shunshine in ihrer neuen Schule kennen lernt, wäre das Leben für Sunshine ziemlich trist. Nolan trägt eine uralte Lederjacke, die einst seinem heißgeliebten Großvater gehörte. Sein Großvater wurde zu Lebzeiten oft belächelt, da er an die Existenz von Geistern glaubte. Nolan und Sunshine gehen zusammen den Ereignissen auf den Grund. Was höre ich da eigentlich? Ist es das Knistern zwischen dem "straßenköterblonden" Nolan und der naturgelockten Sunshine?
Warum Sunshine Angst vor Berührungen hat, konnte ich mir lange nicht erklären.

Fazit

Eine stimmige Geistergeschichte mit dazu passenden Protagonisten, hat mir schöne Lesestunden beschert. Sei es die eigenartige Kunstlehrerin Victoria Wilde oder die Adoptivmutter Kat. Alle haben Erkennungswert. Mal ehrlich ... welche Kunstlehrerin eröffnet den Unterricht mit den Worten: Erschaffen wir ein bisschen Kunst, was meint ihr?

Ich gebe zu, in Sachen "GRUSEL" gibt es wesentlich schaurigere Bücher. Diese charmante Geisterstory konnte mich jedoch für sich gewinnen. Dass Sunshine eine Luiseach ist dachte ich mir schon. Was eine Luiseach ist? Ein Wort das ziemlich oft auftaucht und mich zum Lachen brachte. Man teile das Wort und drehe es um: Ach Luise! :-) Was es bedeutet?
Luiseach bedeutet ........

Vielen Dank Paige Mc Kenzie

Bewertung vom 06.09.2016
Die Stimme des Vergessens / Kristina Mahlo Bd.2
Kornbichler, Sabine

Die Stimme des Vergessens / Kristina Mahlo Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo hat es dieses Mal mit einem ganz besonderen Fall zu tun.
Das Haus des verstorbenen Albert Schettler gleicht einem Gefängnis. Alle Fenster sind vergittert. Die Türen mehrfach gesichert. Litt Schettler unter Verfolgungswahn oder waren seine Ängste begründet? Muss man die schriftlichen Warnungen, die er hinterlässt, ernst nehmen?


Meine Meinung

Der Krimi beginnt mit einem Auszug aus einem Vernehmungsprotokoll.

Ich habe mich sehr gefreut, Kristina wieder zu treffen. Kristina arbeitet als Nachlassermittlerin und beweist wieder mal detektivische Fähigkeiten.
Das Leben, das Schettler geführt hatte, kann man nicht als Solches bezeichnen. Angst war sein ständiger Begleiter. Überall sah er Gefahr. Umso mehr wundert sich Kristina über den schmuddeligen Untermieter, den Schettler beherbergte.

Ich habe mich in diesem Krimi richtig wohl gefühlt. Das lag mit Sicherheit nicht an den Verbrechen, die Schettlers Tod ans Tageslicht brachte. Vielmehr sorgen Christina und ihre Freundinnen für den Wohlfühlfaktor. Auf ihre zuverlässige Mitarbeiterin Funda kann sie sich zu 100% verlassen. Die junge Mutter merkt sofort, wenn es Kristina schlecht geht und versorgt sie dann mit türkischen Spezialitäten. Mehr wie einmal ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen.
Kristina bringt sich in eine wahnsinnig gefährliche Situation. Henrike, mit ihrem unfehlbaren Spürsinn und Röntgenblick, rettet Kristina in letzter Sekunde. Henrike und Kristina sind gute Freundinnen. Henrike verdient ihr Geld mit alten Trödel. Das war nicht immer so. Sie liebt grünen Tee und das Klönen mit Kristina.
Simon ist Kristinas große Liebe. Der Haussegen hängt im Moment schief, Auch bei ihren Eltern ist einiges geboten.
Ist es das ganze Drumherum, welches Kris unvorsichtig macht? Ist es ihr Liebeskummer, der ihren Blick trübt? Oder, hat sie es ganz einfach mit gerissenen Menschen zu tun?

Der Hund Rosa und die Krähe Alfred verleihen Kristinas Alltag eine beruhigende Routine. Eine Routine dir ihr gut tut, als nichts mehr so ist wie es sein sollte und sich Nachts jemand Eintritt in ihr Haus verschafft.

Fazit

Der Tod von Schettler führt Kristina und Henrike nach Korsika.
Kristina begegnet einigen Menschen bei ihren Recherchen. Die meisten davon haben eines gemeinsam: ANGST!
Der Tod eines Kindes vor vielen Jahren spielt auch eine Rolle.
Ich hatte einen Verdacht. Eigentlich lag ich richtig. Aber, nicht ganz. Warum nicht ganz? Ich habe nichts von diesem Talent gewusst.

Der flüssige Schreibstil und die authentischen Protagonisten bescheren einem Kopfkino. Die Autorin unterhält gute 400 Seiten lang. Sie kommt ohne blutige Szenen aus und besticht mit einer gut durchdachten Geschichte. Besonders spannend empfand ich die Protokolle, die immer wieder wieder zu lesen sind. Sie spielen in einem Zeitraum, nachdem das Geheimnis bereits gelüftet ist.

Wer gut durchdachte Krimis mag liegt hier richtig. Mich konnte die Stimme des Vergessens überzeugen, Gut gefallen hat mir eine Erklärung über die Stimme des Vergessens.

Danke Sabine Kornbichler

Mein Dank geht an den PIPER-VERLAG

Bewertung vom 28.08.2016
Auf Null
Junk, Catharina

Auf Null


ausgezeichnet

Eigentlich möchte die 20 jährige Nina mit ihrer besten Freundin Urlaub machen. Um sich etwas vorzurösten besuchen beide ein Solarium. Hinterher entdeckt Nina am ganzen Körper rote Punkte. Sogar ihr Zahnfleisch ist davon betroffen. Nina verschafft sich einen Termin beim Internisten. Der schickt sie umgehend ins Krankenhaus. Die Diagnose ist niederschmetternd. Leukämie!


Bücher über krebskranke Menschen gibt es viele. Jedoch ... so verschieden die Menschen und ihre Krankheitsbilder sind- so verschieden sind die persönlichen Tragödien.
Catharina Junk ist es gelungen eine authentische Geschichte zu schaffen. Man erlebt mit, wie die Welt von Nina in ihren Grundfesten erschüttert wird. Eine blutjunge Frau muss sich die Frage stellen, wie lange sich noch leben darf. Wird sie noch die große Liebe erleben? Wird sie sehen wie ihr Bruder ein erwachsener Mann wird?
Ein Kampf um Leben und Tod mit der Chemokeule beginnt.

Wer nun denkt, dass diese Geschichte todtraurig, ist liegt richtig. Aber auch der Humor von Nina ist einfach nur zum niederknien.
Manchmal hätte ich Nina am liebsten geschüttelt und gesagt: Du musst nicht immer auf andere Rücksicht nehmen. Sei ruhig mal egoistisch!
Um ihre Eltern nicht zu verletzen hat sie eine CD gelobt, die Selbstheilungskräfte verspricht. In Wahrheit haben die Worte der Autorin Panik in ihr ausgelöst. Doch Nina und Autorin sorgen in der Story für Lachmuskeltraining.
Ihre beste Freundin Bahar konnte ich sehr gut leiden. Jeden Tag hat sie Nina im Krankenhaus besucht und ihr Mut zugesprochen. Sämtliche Wollmützen hat Bahar gestrickt, um Nina nach der Chemo die haarlose Zeit zu erleichtern. Nina ist das zuviel. Sie möchte dass ihre Freundin auch die Option offen hält, dass Nina es möglicherweise nicht schafft. Sie schmeißt Bahar aus dem Krankenzimmer.
Isabelle ist eine ziemlich oberflächliche Freundin von Nina. Ich habe Nina oft für ihre Toleranz bewundert. Ich hätte mit Isabelle keinen Kontakt gehalten. Ich mag keine Menschen, die nur dann auf der Matte stehen, wenn es mir gut geht.
Da verlieben sich beide auch noch in den gleichen Mann. Erik repariert Autos, obwohl er es gar nicht kann.
Ich war mir eigentlich von Anfang an sicher, an wen Erik sein Herz verschenkt. Der junge Musiker verfügt über sehr viel Einfühlungsvermögen, welches eigenen Familentragödien geschuldet sein dürfte.
Besonders nahe geht einem auch Ninas Bruder. In den langen Monaten, die Nina im Krankenhaus verbracht hat, hat sie nicht mitbekommen, dass er kaum noch Beachtung bei seinen Eltern fand. Theo lernt tief gläubige Menschen kennen, die ihm ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln.



Knapp 400 Seiten habe ich Nina auf ihrem schweren Weg begleitet. Ich habe ihre Ängste gespürt. Ich habe ihre Nervosität vor jeder Untersuchung mitbekommen. Ist der Krebs wieder da oder bleibt er da wo er hingehört? Ich durfte eine Waldbeerdigung miterleben, die mir sehr nahe ging. Es wurde das Lied Für immer und dich von Rio Reiser gespielt. Ich habe gelesen und mir nebenbei dieses Lied angehört. Der wunderbare Schreibstil und die gesungenen Worte von Reiser haben mir das Gefühl gegeben, wirklich dabei zu sein. Ich hatte das Gefühl, einen mir nahe stehendem Menschen die letzte Ehre zu erweisen.
Ob es Ninas Beerdigung war? NEIN! Keine Angst, ich habe damit nicht zuviel verraten.
Ich möchte ganz besonders den grenzenlosen Humor erwähnen. Leukämie? Nicht ohne meinen Van Gogh! (Seite 8) Tja, solche Zitate vermögen nur Bilder vom großen Meister auszulösen. Noch dazu wenn sie kahle Wände in einem Krankenzimmer verschönern!
Ich verschreibe Euch dieses Buch. Zu 100% auftretende Nebenwirkungen: TRÄNEN! Ihr werdet leiden, lachen und wunderschöne Lesestunden verleben. Die Protagonisten in dieser Geschichte werden zu guten Bekannten von Euch.
Übrigens, Isabelle ist gar nicht soooo schlimm. Einfach nur anders. Ehrlich! So wie ihre Mutter auch. Die Dame stellt gesunde grüne Smoothies her und hat Mitgefühl mit Nina und ihrer "LEUKOMIE!"

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2016
La Vita Seconda
Zeiler, Charlotte

La Vita Seconda


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Die Geschichte beginnt damit, dass eine junge Frau mit dem Auto zu ihrer Arbeit fährt. Die Krankenschwester hat auf dem Weg dort hin einen schweren Unfall. Notarzt Mark kann in letzer Minute ihr Leben retten. Doch, er kann nicht verstehen, warum er sich zu dieser fremden Frau so hingezogen fühlt.
Anfang 17. Jahrhundert
Eine junge Frau wird auf einer staubigen Straße von einem attraktiven Mann gerettet. Bevor sie in die Bewusstlosigkeit abdriftet kann sie ihm noch ihren Namen nennen. Später fehlt ihr die Sprache .....
Meine Meinung
Von Anfang an wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen. Die Autorin wechselt gekonnt in jedem Kapitel zwischen unserer Zeit und Anfang 17. Jahrhundert. Die Kapitel sind kurz gehalten. Man weiß lange nicht, wer die Frauen in den verschiedenen Jahrhunderten sind. Ich war sehr neugierig, was die beiden verbindet. Ob der Notfallarzt Mark oder im 17. Jahrhundert Antonio; beide fühlen eine starke Verbindung zu den verunglückten Frauen. Mark hat eine unglückliche Liebe hinter sich. Die verunglückte Frau im 17. Jahrhundert befindet sich durch eine intrigante Frau in Gefahr.
Der ruhige Erzählstil in der dritten Person hat es geschafft, eine Spannung zu schaffen und diese bis zum Ende zu halten. Besteht eine Verbindung zwischen den Jahrhunderten und viele weitere Fragen verpassen dieser Geschichte eine kräftige Portion Spannung.
Der liebe Rubens findet in dieser Geschichte auch Beachtung. Was er und die französische Königin Maria de Medici mit dieser Story zu tun haben, ist schon faszinierend.
Fazit
Ein Hauch Geschichte aus dem 17. Jahrhundert und das mysteriöse Schicksal zwei verunglückter Frauen ziehen den Leser in die Geschichte. Die Intermezzo-Kapitel gefielen mir besonders gut. Man stellt sich die Frage, ob eine Verbindung zu Rubens und den Frauen besteht. Ich war sehr neugierig, ob man auch andere Protagonisten beiden Zeitebenen zuordnen kann. Die Erwähnung des Gemäldes Botticelli-Venus wirft weitere Fragen auf.
Verschiedene Jahrhunderte-Frauenschicksale die eine besondere Verbindung versprechen. Aber welche?
Eine absolute Empfehlung von mir!
Danke Charlotte Zeiler

Mein Dank geht an LOVELYBOOKS und dem DRACHENMOND-VERLAG

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2016
Das große Glück tanzt auf den kleinen Wellen
Clover, Andrew

Das große Glück tanzt auf den kleinen Wellen


sehr gut

Zum Inhalt

Lucy ist eine Frau, die eigentlich alles hat, was man braucht um glücklich zu sein. Ihr stets liebevoller Ehemann Simon und die beiden Söhne Hal und Tom bringen Leben in das Haus. Komplementiert wird das Familienglück von dem Beagle Kipper. Der betagte Hund stößt sich gerne mal den Kopf an Türen an.
Lucy weiß ihr Glück nicht zu schätzen. Sie träumt immer wieder von ihrer ersten wahren Liebe. Hugh Ashby!
Nach einem Streit mit Simon hat Lucy einen schweren Autounfall. Sie bekommt die Gelegenheit, verschiedene Stationen aus ihrem Leben zu besuchen.

Meine Meinung

Ich wusste von Anfang an nicht, was ich von Lucy halten soll. Manchmal hatte ich den Eindruck, Simon ist viel zu gutmütig für sie. Simon war mir etwas zuviel Strahlemann. So wie Lucy oft mit ihm umging, hätte er lieber mal anständig auf den Tisch gehauen.
Hug Ashby hatte mich entfernt an James Dean erinnert. Gut aussehend, bei Frauen begehrt und jung verstorben. Was Lucy an ihm so toll fand, konnte ich nicht verstehen. Nach seinen eigenen Worten litt er an einem Erschöpfungssyndrom. Ich hatte nie das Gefühl, dass er sich helfen lassen wollte. Er hatte keine glückliche Kindheit. Trotzdem hätte sich Lucy ihre Studiumzeit nicht ohne Hugh vorstellen können.
Nach ihrem tragischen Unfall bekam Lucy die Gelegenheit, sich ein genaues Bild von ihrem bisherigen Leben zu machen.
Ich war sehr neugierig, wer der alte Mann war, der vor ihren Autowrack stand und sie warnte. Lucy war sich nicht mehr sicher, ob sie überhaupt noch lebte.

Fazit

Man sagt ja, wenn man stirbt zieht das ganze Leben nochmal an einem vorbei. Lucy bekam die Gelegenheit, nochmal an ihrem früheren Leben als Beobachterin teilzuhaben. Sie wusste nicht, ob sie im sterben liegt oder schon tot ist. Der mysteriöse alte Mann warnte sie davor, die Vergangenheit zu ändern.
Der Schreibstil ist flüssig und aus der Sicht von Lucy.
Sie bekam die Gelegenheit ihrem inneren Kind zu begegnen. Sie konnte sich von Hugh und Simon ein genaueres Bild machen. Ihr 43 jähriges Ich hatte nun oftmals eine andere Sichtweise. Bei Lucy hatte ich den Eindruck gewonnen, dass sie sich sehr von Äußerlichkeiten beeindrucken ließ.
Lucy kollidierte mit einem anderen Auto. Wer in dem anderen Auto saß, war für mich eine große Überraschung.

Eine alte Idee neu umgesetzt, die mich gut unterhalten hat.

Danke Andrew Clover