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Top-Rezensenten Übersicht

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Giselas Lesehimmel
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Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 695 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2016
I Saw a Man (Restauflage)
Sheers, Owen

I Saw a Man (Restauflage)


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Die Geschichte beginnt mit Michael Turner, der das Haus seiner Nachbarn betritt. Er möchte sich seinen Schraubenzieher für seinen Fechtdegen zurückholen. Michael ist verwundert, dass die Haustüre der Nelsons offen steht. Er überlegt ob er das Haus überhaupt betreten soll. Warum eigentlich nicht? Er ist doch mit der Familie Nelson dick befreundet. Bestimmt ist die offene Tür ein Versehen. Oder, ist etwas passiert?

Lange wusste ich nicht, wo diese Geschichte mich hinführen will. Mal spielt sie sich im Haus der Nelsons ab, mal erleben wir Rückblenden aus Michaels Leben. Seit Michael seine Frau bei einem Dreh in Afghanistan verloren hat, ist er nicht mehr der selbe Mensch. Frauen interessieren ihn nicht mehr. Die Journalistin Caroline war seine große Liebe. Er verlässt ihr gemeinsames Haus in Wales und beginnt einen Neuanfang in London. Dort hofft der Schriftsteller wieder neue Ideen für ein Buch zu bekommen.
Michael ist glücklich darüber, bei der Familie Nelson Anschluss gefunden zu haben. Der steinreiche Banker Josh, seine Frau Samantha und ihre zwei Töchter wachsen ihm schnell ans Herz. Er wird zu sämtliche Partys und Abendessen eingeladen. Mit Josh geht er regelmäßig joggen.

Meine Meinung

Die Ehe der Nelsons kam mir ziemlich frostig vor. Samantha konnte ihren Gästen keine aufrichtige Herzlichkeit entgegen bringen. Oft bekam Michael mit, wenn sich die beiden angifteten. Josh machte auf mich einen sehr einfältigen Eindruck. Überhaupt fand ich, dass die Freundschaft zu Michael zu schnell und innig war. Ich hatte das Gefühl, dass sie damit eine Leere füllen wollten.
Ein schreckliches Ereignis bringt abermals Michaels Leben ins Wanken.
Ich konnte Michael ein Stück weit verstehen. Oft dachte ich mir, bis zu einem bestimmten Punkt hätte ich genauso gehandelt. Aber, nur bis zu einem bestimmten Punkt und nicht weiter!!!
Michael erhält einen Brief, der ihn sehr aufwühlt. Er muss erst überlegen, ob er ihn beantwortet. Den Briefwechsel der entstand fand ich traurig und spannend.
Die Verlogenheit der Protagonisten raubt einem stellenweise den Atem. Nichts ist so, wie es den Anschein hat. Das Lügennetz verhindert die Aufklärung eines Falles.
Josh wurde auf raffinierte Weise aktiv. Das hätte ich ihm nicht zugetraut! Vor allem, die Entdeckung die er macht.

Fazit

Über dieses Buch fiel es mir sehr schwer, etwas zu schreiben. Nur ein Wort zuviel könnte die ganze Spannung rauben. Man sollte in die Geschichte eintauchen und keine Thriller-Erwartungen stellen. Diese hat man nach dem Klappentext gerne. Es handelt sich um eine Tragödie. Die Story ist auf eine sehr leise Weise spannend. Das Kopfkino stellte sich bei mir besonders nach dem Lesen ein. Der Schreibstil ist flüssig und die Protagonisten gut beschrieben. Das Verhalten der Nelsons und Michael fand ich völlig absurd. Bei einer echten Freundschaft wäre niemals so ein Lügennetz entstanden. Funkstille ja, was der Situation geschuldet wäre.

Ich empfehle jedem dieses Buch der

- gerne Bücher mit leisen Tönen liest,
- raffinierte Spannung zu schätzen weiß,
- in die seelischen Abgründe von Menschen blicken will,
- erleben will wie ein richtiges Lügennetz gesponnen wird,
- Belletristik vom Feinsten genießen will!

Für mich wieder ein neues Highlight 2016!

Danke Owen Sheers

Von mir eine absolute Empfehlung und 5 Sterne

Bewertung vom 22.03.2016
Das letzte Nashorn
Oord, Lodewijk van

Das letzte Nashorn


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Eigentlich habe ich mich noch nie mit Nashörnern befasst. Das ist das wunderbare an Büchern; befasst man sich doch immer wieder aufs neue mit anderen Themen.
Die Größe des Menschen ist so sichtbar, dass sie sich sogar aus einem Elend ableiten lässt, denn was für Tiere Natur ist, das nennen wir Menschen Elend. (Pascal, Pensées)
Der neue Zoodirektor Edo Morell entwirft einen Masterplan, um den Zoo "Artis" neues Leben einzuhauchen. Es soll ein Afrika an der Amstel entstehen. Als Attraktion kauft er das letzte männliche Nashorn Albrecht. Albrrecht soll die zwei Nashorndamen Ursula und Angela schwängern. Zu Verstärkung stellt er Sariah ein. Sariah ist eine südafrikanische Nashornexpertin. Ihr Vater ist Südafrikaner und ihre Mutter stammte aus den Niederlanden. Sariah nimmt den Job an.
Meine Meinung
Edo Morell ist für mich ein größenwahnsinniger Mann, der nur die Besucherzahlen und Geld im Kopf hat. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Tiere ihm völlig gleichgültig sind. Sariah hingegen sorgt sich in erster Linie um das Wohl der Tiere. Die vor dem Aussterben bedrohten Nashörner haben sie dazu gebracht, Südafrika zu verlassen. Von ihrem Vater erntet sie dafür kein Verständnis. Dem betagten Südafrikaner bricht es das Herz. Nashörner gehören nach Afrika und nicht in den Zoo! Du kannst Afrika verlassen. Aber pass auf, dass Afrika dich nicht verlässt. (Seite 26)
Zwischen Edo und Sariah knistert es von Anfang an. Edo schafft es immer wieder Sariah von seinen Geschäftsideen zu überzeugen. Die sensible Sariah muss einige Geschehnisse aus Südafrika verarbeiten. Die neue Aufgabe kommt ihr gerade recht. Edo hat sein Ziel erreicht. Er erhält die notwendigen Gelder, und der Umbau für "Afrika" beginnt. Dann ist es so weit. Per Hubschrauber wird das Nashorn Albrecht eingeflogen.
Ich habe mich beim Lesen oft gefragt, ob man ein Nashorn wirklich in einen Zoo stecken sollte. Leider gibt es ja in Zoos viele Tiere, die man ihrer Heimat beraubt. So lange eine Tierart mit diesem Leben zurecht kommt, kann man es akzeptieren. Aber, als Besucher kann ich nicht beurteilen, ob ein Tier dort glücklich ist.
Die Geschichte hat einige humorvolle Passagen. Ich denke nur mal an die Aktivitäten von Albrecht, denen er sich Nachts mit Inbrunst gewidmet hat. Auch die Art und Weise, mit der Edo einmal dem Nashorn gleichgestellt sein wollte. Nachts auf einer Bank wurde Sariah Zeugin und konnte ihren Augen und Ohren nicht mehr trauen.
Aus dem geschiedenen Edo wurde ich nicht schlau. Wie er teilweise mit Sariah umgegangen ist, konnte ich nicht verstehen. Frank ist Vorstandsvorsitzender des Zoos. Der Ex-Politiker ist nicht verheiratet und hat keine Kinder. Für ihn ist Edo wie ein Sohn. Er bewundert den Ehrgeiz, mit dem Edo den Zoo in die grünen Zahlen bringt.
Frank war mir sympathisch. Leider hat er mich dann doch noch sehr enttäuscht.
Fazit
Sollte mir auf der Straße ein Nashorn begegnen, laufe ich schreiend davon, und hoffe, dass ich schnell genug bin. So ist das Denken von "MENSCH!" In dieser Geschichte wird aber wieder mal klar, dass es das "Nashorn" ist, dass von der Spezies "MENSCH" Angst haben muss. Das Aussterben einiger Nashornarten geht auf deren Konto. Mit dem fadenscheinigen Argument Nashorn vor dem Aussterben zu retten; in einen Zoo zu stecken, kann ich nichts anfangen. Zumindest vermittelt diese Geschichte ein anderes Bild. Ich selbst habe zu wenig Ahnung davon. Wenn es um Geld geht, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass einiges in dieser Geschichte der Wahrheit entspricht.
Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte sehr spannend. Es gibt immer wieder mal humorvolle Geschehnisse. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen.
Ob mir das Ende gefallen hat? Nein! Ich fand es total traurig. Die Geschäftsideen von Edo haben mich maßlos wütend gemacht. Besonders die am Ende der Geschichte.

Bewertung vom 19.03.2016
Die Glücklichen (eBook, ePUB)
Bilkau, Kristine

Die Glücklichen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt
Kristine Bilkau hat einen Roman geschaffen, in dem ich mich das eine oder andere Mal wieder gefunden habe. Auch ich spaziere mit meinem Mann abends und schaue für mein Leben gerne in die Fenster von anderen Leuten. Wenn ich dann auch noch Regalwände sehe, vollgepackt mit Bücher, dann sind mir diese Menschen, obwohl ich sie nicht kenne, sympathisch.
Isabell und Georg führen ein Leben, wie es in unserer Zeit nicht ungewöhnlich ist. Existenzangst ist für viele Menschen kein Fremdwort; zumal sie oft nicht unbegründet ist. Zitternde Hände machen der Cellistin Isabell das Leben schwer. Sie traut sich mit niemanden darüber reden. Frisst ihre Ängste in sich hinein, was das Ganze noch schlimmer macht. Denkt, ihr Problem rührt von einem schmerzenden Arm. Denkt ihre Schulter ist schuld. Nur ja nicht das Kind beim Namen nennen! Nachdem Georg seinen Job verloren hat, wird ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt. Georg versucht mit der Situation positiv umzugehen. Bringt seinen Sohn Matti in den Kindergarten, während Isabell zur Rhea geht.
Während Georg sich gut vorstellen kann, mit weniger Geld auf dem Land ein neues Leben zu beginnen, klammert Isabell an alten Gewohnheiten. Sie will nicht akzeptieren, dass ihnen nicht mehr so viel Geld zur Verfügung steht. Differenzen sind vorprogrammiert.

Meine Meinung
Isabell fand ich oftmals ziemlich zickig und verwöhnt. Ich hatte das Gefühl, sie schob Georg gerne den schwarzen Peter zu. Das Thema Geld schob sie auf die Seite und gab mehr aus, als der momentanen Situation zuträglich war. Sie hatten einfach zu wenig miteinander geredet. Ihre Gefühle für sich behalten. Man kann ja verstehen, dass Jobverlust ein Drama ist. Beide konnten sich jedoch nicht damit abfinden, eventuell einen anderen Job anzunehmen. Vor allem Georg wollte nicht unter Wert arbeiten. In der heutigen Zeit nicht unbedingt die richtige Einstellung. Gut fand ich, dass Georg sehr bemüht war, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen; eventuell einen gänzlich neuen Anfang zu wagen. Georg fiel auch der Verlust von Luxusartikel nicht so schwer.
Ihrem Sohn ließen sie sehr viel Liebe und Zuwendung zukommen. Die Ängste von Isabell und Georg waren für mich nachvollziehbar. Vor einem sozialen Abstieg haben Millionen Menschen Angst.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, und bringt die Problematik unserer Zeit nüchtern auf den Punkt. Bei einer Situation konnte ich zu 100% mitfühlen!

ACHTUNG!!!!SPOILER!!!!
Georg musste die Wohnung seiner Mutter ausräumen. Er brachte es nicht übers Herz, Möbel usw. in einen Container zu schmeißen. Diese Situation ist mir nicht unbekannt und hat mich beim Lesen voll gepackt. Auch Georg wollte lieber sehen, wenn die Besitztümer seiner Mutter auf andere Menschen übergingen. SPOILER ENDE!!!

Fazit
Das Buch "Die Glücklichen" ist mitten aus dem Leben gegriffen. Isabells und Georgs Fühlen und Denken spielt sich in Millionen von Köpfen ab. Jeder Mensch kann sich in diesem Buch wiederfinden. Dazu muss man nicht arbeitslos sein. Die Autorin greift mehrere Alltagsprobleme auf. Vom lästigen Verwandschaftsbesuch bis zur Renovierung des Hauses ist so ziemlich alles dabei. In dieser Geschichte werden eigene Emotionen wachgerüttelt.
Ob mir das Ende gefallen hat? JA!
Meine Gedanken als ich das Buch beendet hatte: >> Glück ist, wenn ich es trotz Krisen immer noch verspüre."
Der Schreibstil der Autorin hat Erkennungswert. Ich gratuliere Kristine Bilkau zu ihrem Debüt. Danke für die tollen Lesestunden.
5 Sterne

Bewertung vom 16.03.2016
Ein Platz in deinem Herzen
Hatvany, Amy

Ein Platz in deinem Herzen


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Nachdem Victor seine Frau Kelli verlassen hat, möchte er sich ein neues Leben mit seiner neuen Liebe Grace aufbauen. Grace ist der totale Gegensatz zu Kelli. Sie steht mit beiden Beinen im Berufsleben und braucht keinen Mann zum Überleben. Sie hat sich fest vorgenommen, keine Kinder in die Welt zu setzen.
Kelli ist nervlich sehr labil und hängt an ihren beiden Kindern. Der kleine Max und der Teenager Ava sind ihr ganzer Lebensinhalt. Mit der Trennung von Victor kommt sie nicht klar. Nachdem Victor ihr von seiner Verlobung mit Grace erzählt hat, bricht ihre Welt endgültig zusammen.
Kelli kommt unter ungeklärten Umständen ums Leben. Grace sieht sich nun der bisher größten Herausforderung ihres Lebens konfrontiert, als beide Kinder zu ihr und Victor ziehen.

Meine Meinung

Die Geschichte geht unter die Haut. Besonders Kelli ist mir sehr nahe gegangen. Von ihr wird in der dritten Person erzählt. Die verschiedenen Zeitstränge sind der Autorin mühelos gelungen. So erfahren wir einmal aus Kellis Kindheit, Teenagerzeit und aus ihrem Leben als erwachsene Frau. Kelli musste sehr viel Negatives in ihrem 35 jährigen Leben mitmachen. Ihre Eltern sind für mich der beste Beweis, dass gläubig sein und in die Kirche gehen, noch lange keinen mitfühlenden Menschen macht. Wie sie sich ihrer Tochter gegenüber verhalten haben, hat mir mehr wie einmal Tränen in die Augen getrieben.
Victor hat sich einen guten Namen in seinem Restaurant gemacht. Auch von ihm wird in der dritten Person erzählt. Obwohl er seine Frau sehr liebt, hält er ein Leben mit ihr nicht mehr länger aus. Die viele Arbeit und das Nörgeln seiner Frau werden ihm zuviel. Seine beiden Kinder liebt er abgöttisch und holt sie jedes zweite Wochenende zu sich.
Grace ist eine sehr liebenswerte Person, die beruflich mit Frauen in Not zu tun hat. Sie versucht, nach dem Tod von Kelly, für die beiden Kinder eine Stütze zu sein. Von ihr wird aus der Ich-Perspektive erzählt.
Max ist ein drolliger, kleiner Kerl. Ava befindet sich mitten in der Pubertät. Aus der Ich-Perspektive erfahren wir viel von ihren Sorgen und Nöten.
Die Situation war für alle mehr als schwierig. In der Geschichte wird deutlich aufgezeigt, wie sehr die Kinder und unter dem Tod der Mutter leiden.

Fazit

Ein Platz in deinem Herzen hat einen Platz in meinem Herzen gefunden. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt, mit allen Ecken und Kanten. Victor fand ich manchmal etwas zu aggressiv. Oft war ich der Meinung , er mutet Grace zuviel zu. Graces Verhalten fand ich wiederum sehr beeindruckend. Bei ihr hatte ich das Gefühl, sie könnte eine fabelhafte Mutter sein. Von einer Minute auf die andere sich um zwei trauernde Kinder zu kümmern, ist bestimmt nicht ohne. Das Geheimnis um Kellis Vergangenheit verpasst der Geschichte eine spannende Note. Besonders Ava muss unter den vielen Ungereimtheiten ihrer Mutter leiden.
Die Autorin beschreibt sehr mitfühlend die Probleme, die sich nach dem Tod der Mutter ergeben; besonders für Grace, die eigentlich nie Kinder wollte. Man erfährt viel über die Kindheit von Victor, Kelli und Grace, was einem ein besseres Verständnis für deren Handlungen vermittelt. Besonders die Zerissenheit von Victor kommt gut zur Geltung. Obwohl er Kelli verlassen hat, geht ihm ihr Tod sehr nahe.
Insgesamt eine durch und durch stimmige Geschichte, die mich sehr überrascht hat. Ohne Kitsch und zuviel Rührseligkeit, wird diese emotionale Geschichte erzählt. Der flüssige Schreibstil ermöglicht einem, sich gut in die Personen hineinzuversetzen.
Ob mir das Ende gefallen hat? Ja und Nein! Es gibt ein paar Dinge, die ich gerne noch erfahren würde. Ich denke, in diesem Fall bringe ich mit meinen Gedanken die Geschichte zu Ende. Ich bin mir fast sicher, was diese liebenswerte Familie noch alles machen wird ......

Danke Amy Hatavany

Unbedingt lesen. Ich vergebe 5 Sterne

Bewertung vom 14.03.2016
Ausradiert
Burkhardt, Martin S.

Ausradiert


ausgezeichnet

Meine Meinung
Schon der Klappentext konnte meine Neugierde wecken. Man stelle sich mal vor, in der Arbeit ist man auf einmal ein Unbekannter. Die Freundin weiß nicht wer man ist. In seine Wohnung kommt man nicht mehr hinein, weil der Schlüssel nicht mehr passt. Die Geldkarte wird vom Automaten einbehalten. Kurz und bündig: Man ist am A..h!!!
Da das alles noch nicht genug ist, wird man von nebulösen Erscheinungen angegriffen, die von einem, außer runzelige Haut, nichts mehr übrig lassen wollen. Man ist glücklich, dass man diese rasante Horrorgeschichte nur liest; nicht selber erlebt. Ich hab sie doch wirklich nur gelesen .... oder?
Das alles und noch viel mehr erlebte Moritz. Ich bin kein Freund von Unmengen Alkohol. Dass Moritz einen hohen Konsum an Schnaps und Bier hatte, konnte ich trotzdem verstehen. Ich fand, dass Moritz trotz der unerklärlichen, gruseligen Ereignisse, ziemlich gefasst blieb. Auf der Suche nach einer Antwort, erlebte Moritz ein Abenteuer nach dem anderen. Nett waren diese auf keinen Fall ......

Fazit
Eigentlich mag ich keine Horrorgeschichten. Da ich jedoch ein Faible für Storys habe, in denen die Protagonisten nicht mehr wissen wer sie sind; von anderen nicht mehr erkannt werden, musste ich Ausradiert unbedingt lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Protagonisten gut beschrieben. Wenigstens hatte Moritz einen guten Nachbarn, der ihm half, so gut es ging. Die Spannung fängt mit der ersten Seite an und steigert diese kontinuierlich. Die Ereignisse verschlagen Moritz nach Island.
Ob mir das Ende gefallen hat? Ja, es ist für uns eine sehr wertvolle Botschaft enthalten. Lieber Herr Burkhardt. Das ist nun das zweite Buch, das ich von Ihnen gelesen habe. Bei der letzten Geschichte haben Sie mich in Punkto Trinkwasser verunsichert. Jetzt habe ich meine Bedenken, wenn ich bei Nebel in die Arbeit fahren soll. Bei dunklen Ecken in der Wohnung, bin ich mir nicht sicher, ob die normal sind.
Herr Burkhardt, wir sollten endlich mal reden!!!
5 Sterne

Bewertung vom 14.03.2016
Die Bienen
Paull, Laline

Die Bienen


ausgezeichnet

Meine Meinung

In der Buchhandlung meines Vertrauens, wurde mir dieses Bienenbüchlein ans Herz gelegt. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich an diesem Buch vorbeigelaufen bin. Weder Cover noch Titel konnten mein Interesse wecken. Um was könnte es sich schon in dieser Geschichte handeln? Ich wusste ja vorher schon, dass Bienchen Honig produzieren; auch was mit den Herren der Gattung passiert, nachdem sie die Königin beglückt haben.
Dass die Produktion von Honig in einem Bienenstock stattfindet, war mir auch nicht neu. Und, dass diese Bister ganz schön stechen können, habe ich am eigenen Leib erfahren.
Also, wozu das Ganze auch noch lesen???? An dieser Stelle mal ein dickes Danke an meine Buchhandlung in Landshut. Durch Euch mache ich immer mit wunderbaren Geschichten Bekanntschaft.

Flora 717 war meine absolute Lieblingsbiene. Schon frisch ausgeschlüpft war sie so ganz anders, als allere anderen Bienchen. Etwas wuchtig und nicht besonders schön; jedoch sehr klug. Sie wurde erst mal als Hygienearbeiterin eingesetzt. Da tat sie mir oft leid, da die "Drohnen" (Ansammlung von Bienenmännchen) oft eine große Schweinerei hinterließen. (Ähnlichkeiten zu Menschenmännchen sind zufällig und von mir nicht beabsichtigt! :-)))))
Die Schwestern Salbei und Melisse bewachten sie oft mit Argusaugen.
Durch Fleiß und Raffinesse schaffte es Flora 717 sehr bald, sich in den Räumlichkeiten der Königin aufzuhalten. Dadurch war ihr noch mehr Misstrauen der Schwestern gewiss.
Das Eierlegen war nur der Königin erlaubt. Doch, was tun, wenn sich Flora 717 in anderen Umständen befindet?

Fazit

Die kluge, liebenswerte Flora 717 schleicht sich von Anfang an in das Leserherz. Die Erlebnisse, mit ihr und den anderen Bienen, halten uns auf Trapp. Man fiebert mit um ihr Leben. Man erkennt, was die verschmutzte Umwelt für Auswirkungen auf den Lebensbereich der Bienen hat.
Besonders spannend fand ich die Ausflüge, in denen Flora 717 auf Nahrungssuche ging. Die Bekanntschaften mit Wespen, Spinnen und Schmeißfliegen waren interessant und stellenweise lustig. Die Atmosphäre im Bienenstock verspricht Geborgenheit. Leider wurde dieses Versprechen nicht immer gehalten. Das Lebensmotto der Arbeiter-Bienen: Arbeiten, Gehorchen, Dienen! Das Motto der heiligen Schwestern: Arbeitet, Gehorcht, Dient!

Manchmal dachte ich mir beim Lesen: "Werde ich jemals wieder Honig mit Appetit essen können?" Es fanden schließlich richtige Massaker zwischen den Waben statt. Oh heilige Männlichkeit!
Insgesamt ein wunderschönes Märchen, das ich so noch nie gelesen habe. Ich habe mich manchmal richtig wohl gefühlt im Stock. War tatsächlich traurig, wenn ein Bienchen sein Leben lassen musste.
Es wurde gebetet, getanzt, gearbeitet, gehorcht und gedient. Interessant war auch, wie sich die Bienen untereinander verständigt haben. Die Bibliothek fand ich einzigartig.

Ich empfehle diese wunderschöne Bienenmärchen sehr gerne an alle die

- kein Sachbuch, sonder einen Roman (Märchen) erwarten,
- die einmal für ein paar Stunden ein gelb-golden farbiges Zuhause möchten,
- die es zulassen, dass sie von einer wunderschönen Sprache verzaubert werden,
- die bereit sind zu erkennen, dass auch Bienen ihre Sorgen und Nöte haben,
- die Flora 717 und viele andere liebenswerte Bienchen kennenlernen wollen.
- die ein Buch lesen wollen, das an Einzigartigkeit nicht so schnell zu überbieten ist.

Der Epilog hat mir sehr gut gefallen.

Unbedingt lesen!!!

Danke Laline Paul

5 goldene Sterne für die Bienchen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2016
Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2
Moyes, Jojo

Ein ganz neues Leben / Lou Bd.2


ausgezeichnet

Seit dem Oktober lag dieses Buch bei mir daheim. Ich habe mich an den Nachfolger von "Ein ganzes halbes Jahr" nicht herangetraut. Wie könnte ein zweites Buch mit der dramatischen Liebe von Will und Lou mithalten? Wie sollte einen ein Buch noch fesseln ohne Will? Trotz seiner Lähmung, nach einem Autounfall, war er die große Liebe von Lou. Eine Liebe wie es sie so nicht wieder geben wird! Doch, ich wurde eines besseren belehrt. Ich hatte zwei Tage lang wunderschöne Lesestunden. Louisas Eltern konnten mich wieder so richtig zum Lachen bringen. Von Miss. Traynor war ich mehr als überrascht. Lernte ich sie im ersten Band als dominante Frau kennen, die keine noch so kleinste Schwäche zuließ, so zeigte sie sich diesmal von einer menschlichen und zerbrechlichen Seite. Ich konnte sie viel besser leiden. Stellenweise habe ich sie bedauert.
Mister Traynor handelte fast genauso, wie ich es ohnehin von ihm erwartet hätte. Und trotzdem hatte ich einmal das Gefühl, er würde einiges bereuen.
Lou lief ihrer Trauer fast zwei Jahre davon. Reisen, Alkohol und kurze Affären mit Männern konnten ihren Schmerz jedoch nicht lindern. Will war auch nach seinem Tod für sie immer präsent. Sie fragte ihn sogar oft nach seiner Meinung.
Ein Unfall brachte sie wieder für einige Zeit in ihr Elternhaus zurück..
Als es eines Tages an ihrer Tür klingelt, machte sie eine Bekanntschaft, die endgültig ihr Leben verändern sollte.

Fazit

Ich habe die Geschichte von Lou und ihrem Leben nach Wills Tod geliebt. Sie hat mich zum Lachen, Weinen und Nachdenken gebracht. Meine ganzen Bedenken, dass diese Geschichte dem ersten Teil nicht gerecht würde, haben sich nun in Luft aufgelöst. Ich konnte Lou auf ihrem steinigen Weg begleiten. Ich habe miterlebt, wie langsam aber sicher das Glück wieder bei ihr Einzug hielt.
Ihre Trauerbewältigung bekam sogar amüsante Aspekte, als sie einer Trauergruppe beitrat.
Tränen musste ich lachen, über eine Protagonistin, die einen Kartoffelsalat zubereitete.
Woher sollte diese auch wissen, dass man Kartoffeln vorher kochen muss? Es heißt doch schließlich Salat. Verdammter Mist! :-)))
Von Romantik würde ich der Familie von Lou dringend abraten. Für die Clarks, weil sie unheimlich in der Öffentlichkeit auffallen; für uns Leser, weil wir vom vielen Lachen Bauchkrämpfe bekommen.
Diese wunderbare Geschichte gibt uns einen Einblick, in das Leben eines Sanitäters in London.
Ich war sehr gespannt, ob sich Lou irgendwann in ihrer Londoner Wohnung heimisch fühlen wird und ihren Job als Kellnerin, am Londoner Flughafen, aufgibt.
Besonders gut fand ich die Verwandlung von Lous Arbeitgeber; zeigt sie doch, dass viele Menschen nur aus Angst anderen Menschen das Leben zur Hölle machen.

Eine Geschichte, die durch und durch menschelt.
Eine Geschichte, die einen da berührt, wo man berührt werden will.
Eine Geschichte, die einem zeigt, dass nach einer langen dunklen Nacht auch wieder ein sonniger Tag anbricht.
Eine Geschichte, die es mit seinem Vorgänger locker aufnehmen kann.
Eine Geschichte die ich Euch mit all meiner Leseliebe empfehle.

Danke Jojo Moyes

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2016
Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2
Archer, Jeffrey

Das Vermächtnis des Vaters / Clifton-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt

1939-1942

Der zweite Teil der Clifton-Saga knüpft nahtlos an den ersten an. Die Geschichte spielt im zweiten Weltkrieg. Harry gerät in Gefangenschaft, als er per Schiff von Bristol nach Amerika reist. Er hat die Identität eines anderen angenommen, der bei der Schiffsüberfahrt ums Leben gekommen ist. Er will, dass seine große Liebe Emma ein glückliches Leben ohne ihn führen kann. Das kann er nur erreichen, wenn er als tot gilt. Kaum betritt er amerikanischen Boden, wird er des Mordes angeklagt. Er schreibt einen Brief an seine Mutter, um ihr mitzuteilen, dass er noch lebt.

Meine Meinung

Harry der Arbeitersohn, der es bis auf die Eliteschule geschafft hat, beweist auch in diesem Band wieder, was für ein starker Charakter er ist.
Obwohl Emma aus einer reichen Familie stammt, kellnert sie, um Erfahrungen zu sammeln. Sie bekommt einen Job auf dem Schiff nach Amerika. Sie sucht in der USA nach Harry.

Auch im zweiten Teil der Geschichte sind Harry und Emma sämtlichen Intrigen ausgesetzt.
Harrys Mutter Maisie weiß lange nicht, dass ihr Sohn noch lebt. Den Brief, den sie bekommen hat, öffnet sie nicht. da sie ein Beileidschreiben vermutet. Trotz der Trauer um ihren Sohn geht es in ihrem Leben wieder aufwärts.

In der Geschichte begegnen wir den Protagonisten aus dem ersten Teil wieder. Jedes Kapitel handelt von einem anderen. Diese Aufteilung hat mir sehr gut gefallen. Harry Clifton und Giles Barringtons Freundschaft überwindet sämtliche Krisen.
Giles gerät in Kriegsgefangenschaft. Harry muss nicht lange seine Haftstrafe absitzen, da er auch in den Krieg ziehen muss.
Beide wachsen über sich selber hinaus. Ich muss zugeben, die Kapitel in denen es um Kämpfe an den Fronten ging, haben mir nicht so gut gefallen. Sie gehören aber ganz einfach zu dieser Story!
Giles Vater Hugo Barrington glänzt auch in diesem Band als Fiesling. Seine Intrigen kennen keine Grenzen.

Fazit

Ich möchte über den zweiten Teil nicht zuviel verraten, da ich anderen Lesern nicht den Spaß verderben will. Das Cover gefällt mir sehr gut und passt zur Geschichte. Das Vermächtnis des Vaters ist anders als Spiel der Zeit, jedoch genauso packend. Der Schwerpunkt liegt auf dem zweiten Weltkrieg und seinen Auswirkungen.
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten. Obwohl sie sich nicht sehen konnten, war die Liebe zwischen Harry und Emma spürbar. Ich habe sehr gehofft, dass eine Hochzeit der beiden doch noch möglich ist. Harry hat im Gefängnis seine Erlebnisse aufgeschrieben. Seine Zeilen haben für großen Wirbel gesorgt. Die couragierte Emma schlägt sich auf ihrer Suche nach Harry tapfer durch.
Viele überraschende Wendungen halten den Leser auf Trap. Die Unterteilung der Kapitel, deren Ende immer spannend ist, lässt einen durch die Seiten rasen.
Giles und Harrys Freundschaft wird immer wieder auf die Probe gestellt. Giles Familie muss von einem lieben Menschen Abschied nehmen.
Ob mir das Ende gefallen hat? Es gibt kein Ende; nur einen fiesen Cliffhanger! Ich freue mich auf den dritten Teil.

Danke Jeffrey Archer

Eine uneingeschränkte Empfehlung und 5 Sterne