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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2019
Martins Adventkalender
Köchler, Maria

Martins Adventkalender


ausgezeichnet

Auch zum Vorlesen

Dieses Adventkalenderbuch der Autorin Maria Köchler finde ich sehr gelungen. Für jeden Tag sind zwei Seiten zum Lesen gedacht und zwei Seiten sind mit liebevollen Illustrationen gestaltet. So bewegt man sich durch die gesamte Vorweihnachtszeit auf den Heiligen Abend zu und liest rund um Martins Familie über so manche Vorbereitung. Entweder werden Geschenke gebastelt, Lebkuchen gebacken, der erste Schnee genossen, die Schlittschuhe ausgepackt und so manches mehr.

Mit diesen kindgerecht aufgebauten Geschichten vergeht die Adventzeit wie im Flug. Für Leseanfänger ist das Buch nicht geeignet, dafür sind die Sätze zu lang und die Schrift zu klein. Das Buch ist für Kinder, die bereits ausreichend lesen können oder zum Vorlesen gedacht. Durch die hochwertige Ausführung ist das Buch auch ein edles Geschenk und bestimmt eine gute Alternative für Adventkalender, die mit Süßigkeiten gefüllt sind.

Ein Lesebändchen ist ebenso angebracht. Zusätzlich findet man noch einige Seiten für eigene Geschichten oder vielleicht einen Wunschzettel am Ende des Buches. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 02.11.2019
Die grüne Familienküche
Frenkiel, David;Vindahl, Luise

Die grüne Familienküche


ausgezeichnet

Gesunde, leckere Rezeptideen für Familien

Die Autoren David Frenkiel und Luise Vindahl sind Blogger und stehen hinter dem Food-Blog „Green Kitchen Stories“. Seit vielen Jahren stellen sie eine gesunde Esskultur und vegetarische Rezepte in den Fokus. Mit ihren Kindern kreieren die beiden immer wieder besondere Rezepte, die die Langeweile vom Esstisch vertreiben und auch für Kinder zum Abenteuer werden.

Besonders die Grundeinstellung gefällt mir hier sehr, helfende Kinderhänge zuzulassen, keine Extrawürste für Kinder und ein langsames Heranführen an gesunde, regionale und saisonale Gerichte. Dass es durchaus auch mal etwas Süßes geben darf, wissen immerhin nicht nur die lieben Kleinen zu schätzen – auch Erwachsene mögen hin und wieder Süßspeisen und Gebäck. Alles was strikt verboten ist, wird zumeist interessanter als es im Normalfall wäre…

Man liest auch wie man mit Gewürzen spielen darf, dass Fett nicht generell schlecht ist und auch verstecktes Gemüse (beispielsweise in Smoothies) seine Berechtigung hat. Die Rezepte sind sehr familienorientiert aufgebaut. Neben Zutaten, Serviertipps und der Zubereitungsart findet man noch ein Upgrade für Erwachsene und auch einen Hinweis für die helfenden Händchen. Teilweise erleichtern Schritt-für-Schritt-Anleitungen die Zubereitung. Ergänzend findet man auch zu jedem Rezept anregende Fotos, die Lust darauf machen, so manches auszuprobieren.

Die Rezepte sind sehr vielfältig und reichen von Alltagsgerichten über Leckeres für die Lunchbox sowie Snacks und Getränke bis hin zu Gebäck und Süßspeisen. Beispielsweise finden sich in dem Buch Gemüsenester mit Spiegeleiern, Gebratener Blumenkohl-Tofu-Reis, Quesadillas mit Champignons und Avocado oder niedliche Gurkensegler. Doch auch lustige Tierwaffeln, Himbeer-Cupcakes oder eine leuchtend rote Kuchenrolle sind für Kinder sicherlich einen Versuch wert.

Bestimmt sind nicht für jeden alle Rezepte geeignet, doch für jeden ist wohl etwas dabei, was sich auszuprobieren lohnt. Ich finde dieses Kochbuch rundum gelungen und vergebe gerne 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 02.11.2019
Eva Braun
Görtemaker, Heike B.

Eva Braun


weniger gut

Wenig Neues

Da es wenig bis gar nichts über Eva Braun zu lesen gibt, war ich gespannt auf diese Biografie der Historikerin Heike B. Görtemaker. Die Autorin hat bereits einige Bücher über das dritte Reich verfasst und hat sicherlich ein großes Wissen, das sie in ihren Büchern preisgibt. Durch ihre zumeist zuverlässigen Recherchen freute ich mich nun, endlich auch mehr über Eva Braun zu erfahren.

Doch leider konnte ich dieses Mal nicht viel Neues erfahren. Es gibt nun mal nicht viel, was von Eva Brauns Leben rekonstruierbar wäre und was man nicht bereits zig-fach gelesen hat. Ihre Herkunft, das Kennenlernen durch den Fotografen Hoffmann, die mehr oder weniger gute Verbindung zu den Frauen der NS-Größen, ihre doch sehr spezielle Rolle an der Seite des Führers und der gemeinsame Selbstmord sind nun nichts Neues.

Da ich kürzlich auch „Hitlers Hofstaat“ von der Autorin gelesen habe, in dem rund um den inneren Zirkel berichtet wird, kommen mir bei dieser Biografie viele Parallelen unter. Auch hier geht es seitenweise nicht um Eva Braun sondern um die Vernetzung Hitlers mit seinem Gefolge und am Rande eben auch um Eva Braun.

Interessant ist das Buch sicherlich für Leser, die noch nicht allzu viel über die NS-Zeit gelesen haben, doch meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Daher gibt es von mir auch nur 2 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2019
Venedig und die Lagune für Fortgeschrittene
Salomon, Wolfgang

Venedig und die Lagune für Fortgeschrittene


ausgezeichnet

Ein Muss für Venedigliebhaber

Der Autor Wolfgang Salomon ist von Venedig begeistert, kennt versteckte Winkel und erkundet die Inseln immer wieder. Behutsam und mit viel Liebe nimmt er uns mit in „sein“ Venedig und lässt uns an seinen Touren teilhaben. Wer meint, schon alles in Venedig zu kennen oder abseits der Touristenpfade Neues erkunden möchte, ist mit diesem Buch gut beraten.

„Jedes Haus, jede Straße, jede Ecke in dieser vom Wasser dominierten Märchenwelt kann seine eigene unglaubliche Geschichte erzählen.“

Und so erzählt auch der Autor Geschichten von Venedig, solche die er selbst auf seinen Rundgängen erlebt, solche die ihm Menschen dort erzählen – er nimmt sich die Zeit und hört zu und so erfährt Salomon von Legenden, Geschichten von Katastrophen und vieles mehr.

Der Venedigexperte Wolfgang Salomon unternimmt vier Spaziergänge durch die Stadt und weist auf die Besonderheiten hin, zeigt Fotos, erzählt Anekdoten. Ebenfalls finden sich in jedem Kapitel einige Lieblingsrezepte des Autors, zusammengefasst die Highlights des Rundganges sowie eine grobe Übersichtskarte, um sich zu orientieren. Nützliche Adressen über Weine, Restaurants, Buchhandlungen, Übernachtungsmöglichkeiten oder kulturelle Besonderheiten werden ebenso angeführt.

Der Autor schafft es die Hektik der Touristen-Anziehungspunkte wie San Marco, Rialto und dergleichen zu beschreiben und gleichzeitig die Ruhe und Gelassenheit der kleine Gässchen, verwunschenen Orte, lässt uns die Musik Nonos hören und Kinderlachen hinter Gefängnismauern.

Ein ganz besonderes Buch über Venedig, das die Atmosphäre einfängt wie kaum ein zweites. Für mich war es ein wunderschöner Ausflug in eine Zauberstadt. Kein Buch, das man einmal liest und ins Regal stellt, sondern das man immer wieder zur Hand nimmt, um kurz darin zu blättern und wieder in ein wenig Venedig einzutauchen. 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.11.2019
GenussSpur Steiermark
Rossbacher, Claudia;Flieser-Just, Sabine

GenussSpur Steiermark


sehr gut

Besondere Genussmomente

Claudia Rossbacher, bekannt als Autorin der Steiererkrimis und Gastronomin sowie Genusscoach Sabine Flieser-Just geben hier einen Auszug aus ihrer Rundreise durch die Steiermark. Ihre Recherchetour führte die beiden durch sämtliche Regionen des Landes, begleitet von der Fotografin Lucija.

So begeben wir uns mit den drei Damen durch die:
Weststeiermark
Hochsteiermark (wobei ich diesen Namen nach wie vor furchtbar finde)
Südoststeiermark
Oberes Murtal
Alpine Steiermark (hier ist wohl das Ennstal gemeint)
Oststeiermark
Südsteiermark
Region Graz
Graz

Es werden jeweils einige spezielle Betriebe vorgestellt, kulinarische Genüsse, Unterkünfte, Rezepte aus der Region. So erfährt man Spezielles über Land und Leute, kann die tollen Fotos genießen und für den nächsten Urlaub gleich die richtige Location ausmachen oder auch ein regionales Rezept nachkochen.

Interessant finde ich den Einblick in so manchen Betrieb und die Geschichten dahinter. Der Fokus auf dieser Rundreise reicht vom Grazer Raum, dem Süden der Steiermark bis zum Erzberg. Beispielsweise das Gesäuse wird nur kurz angeschnitten und auch der Ausflug ins Ennstal und die Schladminger Region ist etwas spärlich ausgefallen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Gleichgewicht gewünscht.

Ansonsten ein guter Überblick über die Steiermark, ein nettes Geschenk für Liebhaber dieses Landes. 4 Sterne

Bewertung vom 31.10.2019
Marionettenverschwörung / Kommissar Merana Bd.7
Baumann, Manfred

Marionettenverschwörung / Kommissar Merana Bd.7


ausgezeichnet

Salzburg als Kulisse für Mord und Tod

Kommissar Martin Merana will endlich ein paar Tage mit seiner Jennifer in Hamburg genießen, als er plötzlich nach Salzburg zurück muss. Die junge Puppenspielerin Lucy Salmira im Salzburger Marionettentheater hängt plötzlich erdrosselt zwischen ihren Puppen. Lucy war bei allen beliebt und brachte frischen Schwung ins Team. Warum musste sie sterben?

Als es plötzlich noch eine zweite Tote aus dem Kollegium des Theaters gibt und Lucys Bruder tot aus der Salzach geborgen wird, beginnt Martin Merana nach Zusammenhängen zwischen den drei Toten zu suchen. Jedoch mischt sich nun auch noch das BVT, das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, ein – was hat das alles zu bedeuten? Welche politischen Verstrickungen sind hier zu lösen? Oder hängen die Morde mit der Finanzsituation des Marionettentheaters zusammen? Merana und sein Team recherchieren engagiert wie immer, doch auf einmal geraten auch sie in Gefahr …

Nachdem mir der letzte Band zu melancholisch war, hat dieser Fall wieder den nötigen Biss. Dem Autor Manfred Baumann ist mit diesem 7. Band wieder ein dramatischer Krimi gelungen, der Spannungsbogen wird hoch gehalten und so manche Spur gelegt, der man nur zu gerne folgt.

Auch die Verbindung zur österreichischen Innenpolitik finde ich gelungen. Natürlich darf man dem Kommissar wieder durch die wunderschöne Stadt Salzburg folgen, auch Einblicke hinter die Kulissen der Theaterwelt dürfen nicht fehlen und sind interessant zu lesen.

Der Krimi liest sich sehr flüssig, fesselt mit einer spannenden Story, punktet mit sympathischen Charakteren und ergänzt mit einer einzigartigen Kulisse. Dass man nun unbedingt in dieses Marionettentheater möchte, versteht sich von selbst (aber hoffentlich ohne diese schrecklichen Ereignisse).
Gerne vergebe ich für diesen Krimi 5 Sterne.

Bewertung vom 31.10.2019
Zu Tisch!
Friedl, Inge

Zu Tisch!


ausgezeichnet

Und es schmeckt einfach …

Wer die Bücher von Inge Friedl kennt, weiß, dass sie uns immer auf eine Reise in die Vergangenheit mitnimmt. Wir dürfen einen Augenblick in Kindheitserinnerungen schwelgen, dürfen an längst vergessene Zeiten denken, dürfen den einzigartigen Geschmack des Lieblingsgerichts spüren …

Mit diesem Buch „Zu Tisch!“ tauchen wir in die Küchentradition von damals ein, kommen kulinarischen Geheimnissen auf die Spur und erfahren die Unterschiede zwischen der bäuerlichen und der städtischen Küche. Meine Mutter hatte es als Jugendliche vom Land in die Stadt „verschlagen“ und sie hat mir immer wieder Geschichten erzählt, was sie damals als Haushaltshilfe erlebt hat. Vieles davon findet sich in ähnlicher Form hier in diesem Buch. Die Autorin hat bei ihren Recherchen verschiedene Anekdoten zusammengetragen. Oft musste ich schmunzeln, wenn ich darüber nachdenke wie unterschiedlich heute das Familienessen stattfindet im Gegensatz zu früher. Wobei es mir immer wichtig war, eine gemeinsame Mahlzeit am Tag einzunehmen – nachdem tagsüber alle unterschiedlich auswärts sind, gibt es das Familienessen bei uns abends. Im Gegensatz zu früher, wo die Mahlzeiten meist schweigend eingenommen wurden, wird bei uns viel geredet und jeder erzählt von seinem Tag. Aber das Handy hat während dem Essen nichts bei Tisch zu suchen, diese Unsitte hat zum Glück bei uns nie Einzug gehalten.

Das Buch ist in einzelne Kapitel gegliedert und man erfährt von langjährigen Traditionen, die mittlerweile beinahe in Vergessenheit geraten sind. Beispielsweise war die Morgensuppe lange Zeit ein wichtiger Energielieferant oder das Gabelfrühstück die erste Pause des Tages. Dass das Sauerkraut aufgrund des Vitamin-C-Gehaltes täglich konsumiert wurde, war vermutlich für viele lebensrettend. Ganz selbstverständlich wurde beinahe täglich vegetarisch gekocht, Fleisch war etwas Besonderes und war den Sonn- und Feiertagen vorbehalten.

Fett als Geschmacksverstärker ist heute beinahe verpönt, doch galt dies lange Zeit als Energielieferant und ein Garant dafür, dass sich Dienstboten nicht nach anderen Dienstherren umsahen, wenn zu „trocken“ gekocht wurde. Die Geheimzutaten, die wohl jede Köchin für sich beanspruchte, waren das Besondere, was die zum Teil einfachen Rezepte von denen der Nachbarn unterschieden und wurden nur in Ausnahmefällen auch an die Töchter weitergegeben.

Neben Geschichten und Bildern aus – wie es scheint – grauer Vorzeit, findet man auch viele Rezepte, die entweder nicht mehr so geläufig sind oder bereits vollständig vergessen wurden. Beispielsweise finden sich Roggene Rohrnudeln, Tuschen, Saure Supp’n mit Brennsterz oder ein gefülltes Brathendl in dem Buch.

Doch auch Traditionen und Bräuche werden angesprochen. Der Godnstriezel, den Kinder von der Taufpatin zu Allerheiligen bekommen, hält sich in vielen Familien noch bis heute. Natürlich findet man auch ein Striezel-Rezept in dem Buch, das sich gleich auszuprobieren lohnt.

Alles in allem ein rundum gelungenes Erinnerungsbuch an längst vergangene Zeiten. Nicht um an der Vergangenheit festzuhalten, sondern sich wieder darauf zu besinnen, was wichtig ist im Leben und um dem Alltagsstress ein wenig zu entfliehen. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 31.10.2019
Stille
Kaltenstein, Micky

Stille


ausgezeichnet

Ein Luxus - Stille

Wer bereits das Buch „Begeisterung“ von der Autorin Micky Kaltenstein lesen durfte, wartete sehnsüchtig auf ein Neues von ihr. Nun widmet sie sich der „Stille“, hat 9 Porträts von Menschen skizziert, denen Stille in ihrem Alltag wichtig ist.

In einer Welt, die wie von selbst immer lauter wird, ist Stille mittlerweile Luxus und viele müssen sich in regelmäßigen Abständen eine Auszeit nehmen, um überhaupt noch im Alltag bestehen zu können. Doch es gibt auch Menschen, die ihr Leben auf andere Grundpfeiler stellen und die dafür etwas bekommen, was oft verloren geht und doch so wichtig ist – Stille, das „In-sich-Kehren“, Zeit für Besonderheiten.

Wir dürfen in das Leben von Peter Svatek eintauchen, der als Geigenbauer zwischen Klang und Lärm unterscheidet oder Bella Meyer, die von Blumen lernt. Wir lernen Christopher Lewis kennen, der alten Dingen wieder eine Bestimmung gibt und auch Elisabeth Pozzi-Thanner, deren Beruf Zuhören ist und die Geschichten als Geschenk annimmt. Der Maßschneider Sven Jungclaus versinkt im Tun und schafft sich als Ausgleich zur Stille handwerkliche Arbeiten und Elektronik. Die New Yorkerin Anne Boster musste lernen für ihre Idee zu kämpfen und sieht ihr Gartenprojekt als Lebensaufgabe. Der Priester Bernd Kober schockierte seine Eltern mit seinem Berufswunsch und sieht Stille als einen Weg, der immer neu gefunden werden will. Die Drehbuchautorin Karin Michalke zieht die Berge dem Stress der Stadt vor und versucht ein autarkes Leben. Für Wilfried J. Brandner hat Stille eine ganz andere Bedeutung, er hat auch einen besonderen Zugang zum Hören oder Nichthören.

Die einzelnen Porträts sind sehr berührend und laden ein, das Buch zu genießen und ein wenig zu entschleunigen. Sich ein wenig Zeit nehmen und in den Luxus der Stille eintauchen – gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.

Bewertung vom 27.10.2019
Unser Wild

Unser Wild


ausgezeichnet

Nicht nur für Jäger

„80% Planung plus 10% Geduld plus 10% Glück ist die Formel für erfolgreiche Wildtierfotografie“

Und diese Formel hat sich Fotograf, Autor und Jäger Christoph Burgstaller zu Eigen gemacht. Über Jahre baute er ein Archiv auf, dokumentiert das Wildtiervorkommen in Österreichs Revieren, vergleicht Lebensräume und zeigt auf, wie wichtig der Schutz unserer Natur ist. Einen Ausschnitt aus diesem Archiv zeigt er uns hier mit diesem beeindruckenden Bildband.

Wir finden hier einen detaillierten Überblick über sämtliche Wildtiere, die in den (österreichischen) Alpen vorkommen. Während man manche Tiere auch selbst mit etwas Glück beobachten kann, sind andere gut getarnt und bleiben wohl eher den Jägern vorbehalten, die sich tagtäglich in der Natur aufhalten und auch die nötige Geduld zur Beobachtung mitbringen.

Die einzelnen Tiere werden detailliert vorgestellt, man findet einen Steckbrief als guten Überblick, der dann noch durch einen ausführlichen Text ergänzt wird. Zusätzlich findet man noch tolle Fotos.

Wer schon einmal den eleganten Flug des Adlers beobachten durfte oder ein niedliches Murmeltier aus nächster Nähe erlebt hat, weiß welche Wunder die Natur zu bieten hat. Das Steinwild oder Gamswild kann man in einem strengen Winter immer wieder auch mal zu Gesicht bekommen und erfreut die Beobachter. Gefehlt hat mir der Braunbär, der beispielsweise in unserer Region bereits gesichtet wurde und mittlerweile in den Alpen wieder heimisch ist. Der Wolf wird ebenfalls nicht erwähnt, wobei ich der steigenden Population mit wachsender Skepsis gegenüberstehe.

Wie man über die Jagd denkt, bleibt jedem selbst überlassen. Dieses Buch finde ich auf jeden Fall sehr gelungen, präsentiert es keine Exoten sondern Tiere in unserem Lebensraum. Nicht jeder hat das Glück oder die Muse diese real zu genießen, so bleibt immerhin noch der Blick in dieses Werk. 5 Sterne

Bewertung vom 27.10.2019
Geister in die Flasche zaubern
Pausch, Johannes

Geister in die Flasche zaubern


ausgezeichnet

Warum ein Likörbuch?

Warum man in Zeiten des Internets ein Likörbuch braucht, erklärt der Autor Johannes Pausch damit, dass er hier sein allumfassendes Wissen mit Rezepten verknüpft und seine jahrelangen Erfahrungswerte zusammenfasst. Dass gut Ding Weile braucht, kann man nachvollziehen, wenn man diese Texte liest.

Pater Dr. Johannes Pausch OSB leitet das Europakloster Gut Aich in St. Gilgen und gilt als Experte in den Bereichen Spiritualität, Kräuterheilkunde und Psychosomatik. Und genau aus diesem Grund ist dieses Buch auch bereichernder als es ein Rezept aus dem Internet jemals sein könnte. Dr. Pausch vermittelt auf umfassende Weise nicht nur sein Expertenwissen sondern ergänzt durch spirituelle Weisheiten, durch Lebensfreude, durch Wertschätzung der Natur und der Menschen.

So braucht es zur Herstellung von Kräuterlikören nicht bloß ein Rezept und die besten Zutaten sondern auch Ruhe, Begeisterung und Freude am Tun.

„Sollten Sie also gerade ein wenig Serotoninmangel haben und auf der Suche nach innerem Glück und innerer Freude sein, dann sind Sie mit Ihrer eigenen Likörkreation auf einem guten Weg“

Nach den 7 Grundschritten der Likörherstellung finden sich dann auch noch jede Menge Rezepte. Und hier ist wirklich für jeden Geschmack oder jeden Lebensabschnitt etwas dabei. Marillenlikör, Mandarinenlikör, Rosen-, Salbei-, Melissenlikör oder Wurzelliköre, wie beispielsweise Ingwerlikör oder Engelwurzlikör findet man ebenso wie Gewürzliköre.

Doch man sollte nicht nur die Rezepte übernehmen und ausprobieren (was natürlich schon auch Sinn macht), sondern man sollte seine eigene Kreativität ausleben, eigene Kreationen versuchen und den Mut nicht verlieren, wenn das Ergebnis von der Vorstellung abweicht – im schlimmsten Fall hat man als Ergebnis Essig und dieser ist bekanntlich auch brauchbar.

Ein beeindruckendes Buch, das viel mehr als Rezepte bietet und dem ich viele Leser wünsche. Von mir gibt es jedenfalls 5 verdiente Sterne.