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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2013
Danas Uhrwerk
Lestrade, Agnès de;Bravo, Constanza

Danas Uhrwerk


ausgezeichnet

Fast gespenstisch beginnt dieses philosophische Kinderbuch, dass seinem Leser den Begriff ZEIT und ihren Wert näher bringen will:
Danas Herz ist eine Uhr. Es macht TICK TACK TICK TACK. Immer im selben Rhythmus. Die Bäume in der verschneiten Winterlandschaft, durch die Dana geht, sehen aus als strecken sie Finger in den Himmel, als wollten sie nach etwas greifen.

Dana hat eine besondere Gabe. In einer kleinen Werkstatt bastelt sie aus alten Pendeln, Weckern und Uhren ganz besondere Zeit-Geschenke für ihre Familie:
* Ihre Mutter bekommt ganz viel Zeit, damit sie Dana in den Arm nimmt und ihr abends länger vorlesen kann.
* Ihrem Vater schenkt die einen Wecker mit einem Hasen. Wie schon das weiße Kaninchen aus dem Klassiker "Alice im Wunderland" hat auch Danas Vater nie genug Zeit, so dass Dana ihm Extra-Zeit geschenkt hat, um die verlorenen Stunden einzuholen.
* Ihrer Großmutter versüßt sie die Stunden, damit die Erinnerungen an den verstorbenen Großvater schön sind und nicht schmerzen.
* Ihrem kleinen Bruder schenkt sie Trödel-Zeit, denn Trödeln ist schön. Ein Geschenk zum Träumen.

Danas Herz ist eine Uhr. Es macht TICK TACK TICK TACK. Doch eines Tageslegt sie ihr Ohr an das Herz ihres Freundes Anton und hört einen ganz anderen Klang: Bumm bumm bumm bumm...

Agnès de Lestrade hat mit "Danas Uhrwerk" wiederum ein sehr poetisches Bilderbuch verfasst, im Gegensatz zu ihrer von Valeria Docampo illustrierten Geschichte "Die große Wörterfabrik" sind Constanza Bravos Illustrationen weniger niedlich, aber farbenfroher und verspielt. Wer gerne mit Papier, Stempeln und/oder Klebebändern bastelt, wird in Bravos Bildern diese Techniken entdecken können: Danas Kleid wirkt wie mit Masking Tape aufgeklebt, ihre Zeitgeschenke sind in wunderschön bestempeltes Papier eingeschlagen. Einige Szenen wirken recht natürlich, andere verträumt und surreal wie Gemälden des Surrealismus angelehnt.

In vielerlei Hinsicht wirkt dieses Buch für mich auf zwei Ebenen, sowohl was die unterschiedlichen Illustrationen angeht, als auch die Botschaft(en), die es vermittelt. Kinder werden vor allem den Wert von Zeit erkennen und den Begriff besser verstehen können, da die Autorin den eigentlich nicht fassbaren Begriff durch den Vergleich mit Geräuschen und die Darstellung in Farben und Formen greifbar und körperlich macht. Erwachsene lesen zwischen den Zeilen die Vergänglichkeit heraus und Erinnerungen an verlorene Dinge. Kinder werden die unterschiedlichen Botschaften je nach Altersstufe erfassen können oder dadurch, dass sie das Buch nicht nur vorgelesen bekommen, sondern der vorlesende Erwachsene ihnen einige Sachen erläutert. Hier handelt es sich um eine Geschichte, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen ans Herz zu legen ist, da gemeinsam verbrachte Zeit sowohl im Kinder- als auch im Erwachsenenalter von unschätzbarem Wert ist und diese Botschaft hier wunderschön und tiefsinnig vermittelt wird!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2013
Kochhelden
Sussman, Eli;Sussman, Max

Kochhelden


ausgezeichnet

"Kochhelden" ist ein Kochbuch von Männern für Männer: hier wird gekocht für das wahre Leben, ohne großes Chichi werden sich die meisten Rezepte zwar anhand geschmackvoller Fotos visualisiert, aber das Geschirr ist alltäglich und besitzt Gebrauchsspuren, Szenen am Grill, in der Küche oder beim Essen wirken natürlich und ungekünstelt und die meisten der verwendeten Zutaten sind bodenständig und "was für echte Kerle", sprich: wer Rezepte für die schlanke Linie sucht, ist hier fehl am Platz, Max und Eli kochen was schmeckt und dazu gehört viel Fleisch, Fett und Süßes. Man kann auch sagen: die "Kochhelden" sind sündhaft gut (und kalorienreich), auch wenn mir beim ersten Durchblättern manche Zutatenkombinationen nicht das Wasser im Mund haben zusammen laufen lassen. So stößt man auf direkt zu Beginn auf herzhaft belegte und überbackene Frühstücksmuffins, die laut den beiden Kochhelden nach Fertigstellung "sofort mit der Lieblingsmarmelade, Ahornsirup und/oder Puderzucker" am Tisch serviert werden sollen. Wer's mag... ich habe dieses Rezept sowie die außergewöhnliche Kombination von frittierten Hähnchenteilen mit Waffeln links liegen lassen, da man mich bereits mit Toast Hawaii oder Schnitzel Melba erfolgreich aus der Küche treiben kann. Das war aber auch schon mein einziger Kritikpunkt, aber beinhaltet nicht jedes Kochbuch das eine oder andere Rezept, das einen nicht hinter dem Herd hervorlocken kann? Also weitergeblättert und etwas weniger exotische Vorschläge ausprobiert, die zwar mit alltäglichen Zutaten zubereitet werden, aber alles andere als alltäglich schmecken.

Das Kochbuch in schwarz-türkisen Design wirkt einerseits stylisch-modern, andererseits mit seinem dunklen Einband und ohne Schutzumschlag robust und schlicht.
Im Inneren spiegelt sich der erste Eindruck wider und wird zudem ergänzt durch verspielte Illustrationen, denn nicht alle Rezepte sind durch ein Foto repräsentiert. Doch ausführliche Zubereitungsschritte und/oder einfach umzusetzende Rezepte machen Fotos zu einem "nice-to-have" und sind nicht zwingend erforderlich, um erfolgreich den beiden Brüdern Max und Eli nachzukochen.

Vor dem eigentlichen Rezeptteil werden sechs Rubriken mit einem einleitenden, witzigen Text der beiden Brüder vorgestellt, das alphabetische Register aller Rezepte befindet sich am Ende des Buches, jedoch ist jeder Rubrik noch eine Seite vorangestellt, auf der sich eine Übersicht der Rezepte nach Abdruckfolge im Buch befindet.
Pizzen oder Popcorn werden in verschiedenen Varianten und Geschmacksrichtungen präsentiert, das Kapitel Grill-Futter bietet einen ausführlichen Beitrag zum Thema Einlegen und dank einer mehrseitigen Abhandlung rund um Pasta bekommt man direkt Lust Nudeln selbst zu machen, zudem auch die Anleitung zur Bedienung einer Nudelmaschine und persönliche Tipps von Max für den perfekten Nudelgenuss nicht fehlen.
Überhaupt ist einer der größten Plus- und Sympathiepunkte die Ergänzung der Rezepte durch persönliche Tipps der Sussmanbrüder, die nicht nur immer hilfreich, sondern auch sehr kurzweilig zu lesen sind. Viel Spaß zum kompletten Durchstöbern des Buches bieten auch die einleitenden Texte zu jedem Rezept, in denen Max und Eli erzählen, wo der Ursprung für das jeweilige Gericht liegt oder wie sie selbst auf bestimmte Kombinationen gekommen sind oder woher die einzelnen Zutaten stammen.

"Kochhelden" sind männlich, verspielt, sympathisch, vielfältig und sicherlich nicht immer jedermanns Geschmack - sagte der Koch und biss in das Schinkenmuffin mit Marmelade - aber es lohnt in jedem Fall die teils außergewöhnlichen Rezepte auszuprobieren und im Zweifelsfall hält man es so, wie Max und Eli empfehlen: "Geben Sie dazu, was Sie mögen, und lassen Sie anderes weg." Die Sussmanbrüder bieten viel Anregung die ausgetretenen Küchenpfade zu verlassen und auf außergewöhnliche Genusstour zu gehen!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2013
Komm essen, Mama!
Grant, Amanda

Komm essen, Mama!


ausgezeichnet

Mit "Komm essen, Mama!" legt Amanda Grant eine Kochschule für Kinder vor, die sich an "junges Gemüse" zwischen 3 und 11 Jahren richtet.

Die Rezepte sind nicht nach Mahlzeiten oder Zutaten sortiert, sondern nach den Fähigkeiten der kleinen Köche. Der Inhalt ist untergliedert in drei Stufen:
Stufe 1: 3-5 Jahre
Stufe 2: 5-7 Jahre
Stufe 3: 7-11 Jahre

In einer mehrseitigen Einführung erläutert die Autorin das Konzept des Buches. Sie richtet sich dabei direkt an das Kind, dem dieses Buch gehört, und nicht an die Eltern, denn hier ist das Kind der Küchenchef! Wenn Amanda Grant die einzelnen Stufen erklärt richtet sie sich zwar auch an die erwachsenen Sous-Chefs, aber selbst an diesen Stellen ist immer herauszulesen, dass dieses Buch für Kinder konzipiert wurde:
'Erwachsene: Diese Seite ist für Sie.
Kinder: Diesen Teil könnt ihr überspringen.'

Man merkt, dass die Kinder der Autorin und deren Freunde - wie in der Einführung erwähnt - bei der Zusammenstellung der Rezepte geholfen haben. In dem Buch finden sich durchweg Sachen, die Kinder mögen und bei denen sie viel selbst machen können. Dazu ist der Rezeptteil sehr vielfältig und ausgewogen. Es gibt vegetarische Hauptgerichte, Speisen mit Fisch oder Fleisch, Getränke, Desserts und Gebäcke. In der Regel mit Zutaten die man entweder auf Vorrat hat oder problemlos im nächstgelegenen Supermarkt besorgen kann.
Da es durch die Stufen-Einteilung etwas schwierig ist beim Durchblättern gezielt nach einem Rezept zu suchen, bietet das Rezeptregister im Anhang nicht nur eine Suchmöglichkeit nach Rezeptnamen, sondern zusätzlich nach den verwendeten Zutaten. So ist es möglich gezielt nach Lieblingszutaten eines Kindes zu suchen bzw. ungeliebte Speisen oder Sachen, die auf Grund von Allergien nicht vertragen werden, auszusparen.
Die Einführung in die drei Stufen enthält nicht nur eine Einweisung für die erwachsenen Helfer, sondern auch eine Übersicht über die Fähigkeiten von Kindern in der jeweiligen Altersstufe und einen Überblick über die benötigten Küchenutensilien, sowie eine Erklärung, wie man mit den Geräten umzugehen hat und wozu sie im Detail dienen.
Jedes Rezepte wird sehr ausführlich auf einer Doppelseite erklärt. Dank einer bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung können schon die ganz Kleinen "herauslesen" wie eine Speise zubereitet wird und das Ganze wird zusätzlich als Begleittext zu jedem einzelnen Foto beschrieben. Neben der Bild- und Wort-Zubereitungsanweisung steht bei jedem Rezept dabei, wieviele Stück/Portionen die angegebenen Zutaten ergeben, was benötigt wird an Zutaten und Utensilien und welche Fähigkeiten für das Nachkochen des Rezepts vorhanden sein müssen.
Das Kochbuch kommt sehr authentisch beim Zielpublikum an und vermittelt beim bloßen Anschauen schon Spaß am Kochen (und Essen), da die Fotos sehr natürlich wirken und die Kinder bei der Zubereitung oder beim Essen zeigen, die der Autorin auch beim Zusammenstellen der Rezepte unterstützt haben.
Die Einteilung nach Altersstufen ist sehr hilfreich, muss aber nicht allzu streng befolgt werden: wenn eine 5jährige sich ein Rezept aus Stufe 3 aussucht, dann greift man als Elternteil einfach etwas stärker unter die Arme und schaut sich im Vorfeld das Rezept genau an, bevor es an die Verteilung der Aufgaben geht.
"Komm essen, Mama!" führt Kinder mit viel Spaß an die Zubereitung von Nahrungsmitteln heran und ist mit wachsender Begeisterung und steigenden Fähigkeiten sicher eine Entlastung in der Küche für alle Mamas.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2013
Warm Bodies
Marion, Isaac

Warm Bodies


sehr gut

Dieses Buch hat mich überrascht! Nach einem sehr langsamen - und teilweise auch recht ekligem - Einstieg war ich kurz davor es abzubrechen und habe ihm aber eine Chance gegeben, weil es "nur" 300 Seiten hatte und ich bereits so viele positive Stimmen dazu gelesen hatte. Mein Durchhaltevermögen wurde mit einer Geschichte belohnt, die von Seite zu Seite interessanter wurde und zuguterletzt entwickelte sie sich zu einer romantischen Liebesgeschichte, die eine zauberhafte Botschaft vermittelt!
Anfangs ging mir dieses gemächliche Erzähltempo, bei dem man die Zombies vor dem inneren Auge schlurfend durch die Gegend ziehen sieht, die dabei "Hirn, Hirn" brabbeln, wirklich auf den Keks. Stellenweise fand ich dieses Tempo sogar dermaßen öde, dass ich in Versuchung war einige Seiten nur zu überfliegen. Die poetische und wirklich wunderbare Sprache war dabei - so Leid es mir tut das sagen zu müssen - eine wunderbare Einschlafhilfe. Doch langsam nahm die zerstörte dystopische Welt Gestalt vor meinen Augen an und der geniale Sprachwitz und der staubtrockene Humor Isaac Marions trugen das übrige dazu bei, dass ich bei der Geschichte am Ball blieb und langsam von ihr gefangen genommen wurde.
Die Distanz zu Anfang des Romans wird nicht nur von dem gemächlichen Tempo geschaffen, sondern vor allen Dingen dadurch, dass man zu der zerstörten Welt noch kein Bild vor Augen hat, der Autor hält seine Leser lange Zeit auf Distanz und gibt keine Anhaltspunkte, warum sich die Welt auf diese Weise entwickelt hat. Obwohl - oder gerade weil - R als Ich-Erzähler fungiert, hat man keinen Charakter mit dem man sich identifizieren kann. R hat wie auch alle anderen Zombies seine Persönlichkeit und seine Erinnerung verloren, deshalb trägt er keinen Namen mehr, sondern nennt sich einfach "R", ja, mit diesem Buchstaben könnte sein Namen begonnen haben. Seltsamerweise erinnert er sich aber noch sehr gut an die Musik, die er als Mensch gehört hat und besitzt immer noch seine Plattensammlung. Im Nachhinein, nachdem ich die Botschaft des Buches erfasst habe, denke ich aber, dass er die Erinnerung an Musik im Herzen bewahrt hat, weil es eine große Liebe von ihm war. Das Buch ist mit vielen Beatles-Zitaten gespickt, die nicht einfach zusammenhanglos eingestreut sind, sondern im Erzählfluss der Geschichte oft als Wortspiel eingeflochten sind. Hier muss ich ein Extralob an die Übersetzung von Daniel Sundermann anbringen, der den Wortwitz ohne Verluste ins Deutsche übersetzt hat.
Die Zombies sind keine einzelnen Individuen, sie sind wie ein Kollektiv, eine willenlose Masse, die nur von ihrem Drang Nahrung aufzunehmen, gesteuert werden, und das ist ihr Tagesablauf: auf Raubzug gehen und Menschen essen! Alles andere, wie heiraten, Kinder adoptieren und unterrichten, scheint nur noch ein Schattenbild ihres ehemaligen Lebens zu sein, und man hat beim Lesen das Gefühl, dass diese Rituale nur durchgeführt werden, in Erinnerung an das was einmal war ohne dabei irgendetwas zu fühlen. Neben den oberflächlichen blassen Charakteren, die eine Identifikation regelrecht verhindern, hat mich der Anfang auch vor Ekel manchmal zögern lassen weiter zu lesen. Angefressene Körper, austretende Wundflüssigkeiten und pimpernde Zombies sind nun mal alles andere als appetitlich ;) Nachdem R Julie begegnet tritt jedoch langsam eine Veränderung mit ihm ein. Doch nicht nur er und noch weitere Zombies sind von Veränderungen betroffen, auch die überlebenden Menschen werden gezwungen, ihr Dasein zu überdenken. Warum überleben, nur um des Überlebens willen? Warum Leben, wenn nichts mehr existiert, wofür es sich zu leben lohnt? Das Ende verrät endlich das große Rätsel, wie es zu der Seuche und dem Untergang unserer Welt kam und für mich war es damit die schönste und romantischste Liebeserklärung an das Leben, die ich seit langem gelesen habe. Aber ich will hier nicht zu viel verraten, lest selbst!

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2013
Brownies
Rigg, Annie

Brownies


ausgezeichnet

"Brownies" von Annie Rigg ist eine kleine, aber feine Sammlung vielfältiger und köstlicher Rezepte rund um die braunen Küchlein. Das heißt... bei Annie Rigg sind die Brownies mitnichten immer braun und auch nicht immer Küchlein. Neben den traditionellen braunen, flachen Kuchenstücken findet man in ihrem Buch auch Woppers, Cupcakes, Eulen oder Lollies.

Gleich zu Beginn findet man einige hilfreiche Anmerkungen der Autorin, die man auf jeden Fall beachten sollte, damit die Gebäcke gelingen.

Der Inhalt ist in folgende Rubriken gegliedert:
* Bitte noch ein Stückchen (Vorwort der Autorin)
* Cremes und Glasuren (4 Rezepte)
* Einfach (7 Rezepte)
* Hübsch (5 Rezepte)
* Köstlich (8 Rezepte)
* Für Kinder (7 Rezepte)
* Register nach Alphabet und Zutaten

Bereits das Cover und die Vorsatzseiten machen Appetit mit den darauf abgebildeten Gebäcken. Die Zutatenauswahl ist vielfältig, so dass für jeden Geschmack das richtige Küchlein dabei sein sollte. Hier gibt es schwere, saftige Stücke mit viel Schokolade, frische Varianten mit leckerem Obst, mit Nüssen angereicherte Kuchenteige und besonders schön gestaltete Gebäckstücke für die Kaffeetafel.

In ihrem Vorwort "Bitte noch ein Stückchen" ermutigt die Autorin den backfreudigen Leser nicht nur die vorgestellten Rezepte nachzubacken, sondern auch selbst kreativ zu werden. Dafür gibt es gleich zu Beginn ein Grundrezept, das beliebig mit Nüssen, Trockenfrüchten oder Alkohol variiert und kombiniert werden kann. Natürlich können auch die vorgestellten Cremes und Glasuren mit beinahe jedem der vorgestellten Rezepte nach Geschmack kombiniert werden und zusätzlich stellt Annie Rigg noch weitere Dekorationsmöglichkeiten anstelle von Creme- und Glasurtoppings vor.

Jedes Rezept ist großzügig auf einer Doppelseite präsentiert. Ein Foto des fertigen Produktes nimmt eine Seite ein, auf der anderen Seite stehen Zutatenliste und Zubereitungsfolge für das Gebäck. Zusätzlich findet man Angaben über die Stückzahl, für die das Rezept veranschlagt ist, in der Ecke steht die Rubrik, der das Rezept zugeordnet ist, und über dem Rezeptnamen steht eine persönliche Anmerkung der Autorin, z.B. Serviertipps, Vorschläge für Variationen oder Ideen für Dekorationen.

Die Rezepte sind einfach nachzuarbeiten und gerade für den Grundteig ist die Zutatenliste sehr überschaubar. Dadurch, dass man nach Gusto den Grundteig und die Verzierung variieren kann, sind Brownies eine ideale Leckerei für jeden Anlass, ohne dass man vor ihrer Zubereitung noch einen Großeinkauf einplanen muss.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2013
In dieser ganz besonderen Nacht
Vosseler, Nicole C.

In dieser ganz besonderen Nacht


sehr gut

Nach dem Krebstod ihrer Mutter muss Amber von einer deutschen Kleinstadt nach San Francisco zu ihrem Vater ziehen und all ihre Freunde und Familie zurücklassen. Der Neubeginn in dem fremden Land bei ihrem Vater, zu dem die ihr ganzes Leben kaum Kontakt hatte fällt ihr sehr schwer.
Eines Abends lernt sie in einem leerstehenden Haus einen geheimnisvollen Jungen kennen, der immer auf körperlicher Distanz bleibt. Als sie die Gründe dafür erfährt ist sie verängstigt und schockiert. Nathaniel kommt aus einer anderen Zeit und es ist für die beiden nicht möglich zusammen zu finden. Nur in einer ganz besonderen Nacht können sie das Unmögliche wagen, ohne jedoch zu wissen, welche Konsequenzen für sie daraus entstehen werden.

Kritik:
Nicole C. Vosseler ist mit "In dieser ganz besonderen Nacht" ein atmosphärisch dichtes und zu Herzen gehendes Buch über Verlust, Tod und Freundschaft gelungen.
Leider liest sich die Geschichte zu Beginn etwas zäh und spannungsarm, da sie sich zu sehr in detaillierten Beschreibungen der Umgebung verliert. Einerseits ist es zwar schön so viel über San Francisco zu erfahren und die Stadt vor dem inneren Auge entstehen zu sehen, andererseits vergeht ein Drittel des Buches bis Amber erfährt, um welches Wesen es sich bei Nathaniel handelt, obwohl bereits der Klappentext verrät, worin sein Geheimnis besteht.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt, die allesamt aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur Amber erzählt werden: "The City by the Bay", "Zwischen zwei Welten" und "Auf der anderen Seite". "The City by the Bay" erzählt von Ambers Eingewöhnungsphase in San Francisco und dem Aufeinandertreffen mit Nathaniel bis zu dem Lüften seines Geheimnisses. Dieser erste Abschnitt hätte für meinen Geschmack straffer erzählt sein können, ich habe des Buch sehr oft zur Seite gelegt, ab dem zweiten Abschnitt hat mir das Buch wesentlich besser gefallen und sich viel flüssiger lesen lassen, da die Geschichte viel gefühlvoller und auch spannender als zu Beginn wurde. Dass Amber endlich Freunde in ihrer neuen Heimat findet, tat sein Übriges dazu, dass ich mich als Leser besser mit der Geschichte identifizieren konnte. Nathaniel blieb mir immer etwas unheimlich und unsympathisch, wohingegen ich Ambers andere Freunde im Laufe der Geschichte sehr in mein Leserherz geschlossen habe und ich einfach sehr viel lieber über sie als über Nathaniel gelesen habe. Amber und ihre Freunde verbindet etwas Geheimnisvolles und auch Trauriges, dies macht die Geschichte sehr gefühlsbetont und manchmal auch ein bisschen gespenstig und gruselig. Was für mich einerseits eine Schwäche der Geschichte war, das manche Beschreibungen zu detailliert waren, ist anderseits auch die Stärke des Romans, weil Nicole C. Vosseler unheimlich gut in der Lage ist Gefühle zu schildern und Emotionen beim Leser zu wecken. Dazu kommt ein Cliffhanger auf der letzten Seite des zweiten Abschnitts, der dazu führt, dass man das Buch im dritten Abschnitt gar nicht mehr weglegen kann, bis man endlich die Auflösung der Story erfährt.
Zum Ende ist mir der Epilog zwar etwas zu "Happy End" mäßig und kitschig geraten, schöner hätte ich es gefunden, wenn die Geschichte mit dem letzten Kapitel des dritten Abschnitts ihr Ende gefunden hätte, aber insgesamt hat mich gerade das letzte Drittel und die Auflösung der Geschichte überzeugen können. Ich denke, der Epilog spricht einen weit mehr an, wenn man etwas esoterisch angehaucht ist.

Fazit:
"In dieser ganz besonderen Nacht" ist eine emotionale und atmosphärisch dicht erzählte Geistergeschichte, die einem das Auseinandersetzen mit Verlust und Tod auf eine ganz besondere Art und Weise vermittelt. Ein Hang zum Übersinnlichen sollte vorhanden sein, um mit der sehr speziellen Auflösung der Geschichte gänzlich zufrieden zu sein, ansonsten kann ich das Buch aber allen Leserinnen von romantischen und übersinnlichen Liebesgeschichten ans Herz legen!

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2013
Jamies 15-Minuten-Küche
Oliver, Jamie

Jamies 15-Minuten-Küche


sehr gut

Nach Jamies "30 Minuten Menüs", die 2011 bei Dorling Kindersley erschienen sind, legt er mit der "15 Minuten Küche" eine weitere flotte Nummer aufs Küchenparkett.

Im Register sind vegetarische Gerichte durch ein v vor dem Titel gekennzeichnet, das Kochbuch ist entgegen dem derzeitigen Trend jedoch sehr fleisch- und fischlastig, dass ich es keinem reinen Vegetarierhaushalt empfehle.

Die vorgestellten Rezepte sind in folgende Rubriken unterteilt:
* Huhn
* Rind
* Schwein
* Lamm
* Fisch
* Pasta
* Suppen und Sandwichs
* Gemüse
* Frühstück
Unsere Favoriten sind die Kapitel "Huhn", da wir sehr gerne Geflügel essen und Jamie abwechslungsreiche Varianten bzgl. Gewürzen und Gemüsebeilagen vorstellt, und die Rubrik "Frühstück", da dieses bei Berufstätigen ja häufig die Mahlzeit ist, die zu kurz kommt und hier wirklich einige flotte Nummern präsentiert werden, die man sogar zubereiten kann, bevor man morgens aus dem Haus geht.

Die nachgekochten Rezepte sind allesamt gut gelungen und waren einigermaßen in der vorgegebenen Zeit umzusetzen. Dabei sollte man die 15 Minuten jedoch auf die reine Zubereitungs- und Garzeit beziehen, natürlich kommt darauf noch die Beschaffungszeit der Zutaten und das spätere Aufräumen der Küche.
Die von Jamie Oliver als notwendig erachtete Küchenausstattung und die zeitlichen Vorgaben richten sich eindeutig an ambitionierte (Hobby-)Köche. So hält er Küchenmaschine, Mixer, Pürierstab und Wasserkocher als absolut unverzichtbar, aber ich bin sicher, nicht jeder Haushalt besitzt alle diese Küchengeräte.
Auch erklärt er Grundlagen in der Zubereitungsfolge nicht immer bis ins kleinste Detail, sondern hält die Ausführungen teils knapp.
Wer sich jedoch von Jamie Olivers hochgesteckten zeitlichen Zielen nicht abschrecken lässt und bereits etwas Kocherfahrung hat, den erwarten hier sehr leckere kulinarische Genüsse. Geschmacklich hängt dabei viel von den eingesetzten Gewürzen und frischen Kräutern ab. Die Zutatenliste einzelner Gerichte ist recht umfangreich und optimiert für den deutschen Markt wäre es von Vorteil gewesen, einige der nicht so bekannten Komponenten in einem Glossar zu erklären, ggfs. mit Alternativen und Bezugsquellen aus dem Internet.
Im Anhang finden sich noch einige Tipps zur gesunden Ernährung und die Nährwertangaben zu sämtlichen Rezepten. Hier sind die Fotos der Gerichte in klein abgebildet inkl. Seitenzahl im Buch mit Kalorienanzahl und Anteil von Fett und Zucker. Die Nährwertangaben hätten problemlos auch direkt an jedes Rezept geschrieben werden können, das würde unnötiges Blättern im Buch ersparen.

Wie man es bereits von anderen Jamie Oliver Büchern aus dem Hause Dorling Kindersley kennt, ist auch dieses wieder sehr hochwertig mit bedrucktem Hardcover und zusätzlichem Schutzumschlag und einem Lesebändchen ausgestattet. Das Papier ist von einer angenehm schweren Qualität.
Auch hier bewährt sich wieder einmal die Zusammenarbeit von Jamie Oliver und seinem Lieblingsfotograf David Loftus: die abgebildeten Gerichte sind ein wahrer Augenschmaus und die Fotografien verströmen einen Touch des angesagten Einrichtungstrends Shabby Chic.

Die "15-Minuten-Küche" sagen mit vom Konzept her mehr zu als die "30 Minuten Menüs". Bei den schnellen Menüs war immer mal wieder eine Komponente dabei, die meiner Familie nicht zusagte, so dass man die Zubereitungsfolge mühsam auseinanderklabustern musste, da die Erklärungsschritte nicht nacheinander, sondern parallel ablaufen, um die kurze Zubereitungszeit zu gewährleisten.
In Jamies aktuellem Kochbuch werden zwar komplette Gerichte vorgestellt, so dass man sich keine Gedanken um Beilagen machen muss, aber es sind eben alleinstehende Gerichte ohne Vorspeise und/oder Nachtisch, so dass man besser nach seinem individuellen Geschmack auswählen kann.

50 von 75 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.