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Benutzername: 
Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1293 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


ausgezeichnet

Eine unglaubliche Familiengeschichte

„Das verschlossene Zimmer“ ist ein komplexer und spannender Roman der in Australien lebenden Autorin Rachel Givney.

Die Handlung beginnt im Februar 1939 und spielt in Krakau. Die 17-jährige Marie wächst bei ihrem Vater Dominik - einem erfolgreichem Arzt, der sich liebevoll um seine Tochter kümmert - auf. Marie weiß nichts über ihre Mutter und Dominik schweigt sich hartnäckig über sie aus. Deswegen sieht sich Marie regelrecht gezwungen in das geheime Zimmer ihres Vaters einzubrechen, um mehr über ihre Mutter zu erfahren.

Marie ist jung, manchmal ein wenig naiv, aber sie weiß, was sie will. Sie möchte am liebsten Medizin studieren. Obwohl sie den Eignungstest an der Krakauer Universität bestanden hat, wird sie dort nicht angenommen. Dominik ist ein selbstloser Mensch, er lebt für seine Patienten, ihr Wohl steht – genau wie Maries – immer im Vordergrund.

Nach dem ersten Drittel des Buches hatte ich unzählige Fragezeichen im Kopf. Diese haben mich gespannt weiter lesen lassen, da ich unbedingt wissen wollte, was es mit Maries Mutter auf sich hat. Durch Rückblenden in die Vergangenheit bekommt man einen Blich auf das Leben ihrer Mutter.

Der Schreibstil von Rachel Givney lässt sich sehr angenehm lesen und die Atmosphäre der Zeit, die drohende Gefahr für die Juden, durch den Einmarsch der Nazis in Polen wurde direkt greifbar.

Das Ende kam überraschend, mit so einem Familiengeheimnis hatte ich nicht gerechnet und war dementsprechend sprachlos.
Wer gerne historische Romane und Familiengeheimnisse mag, dem kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 15.02.2022
Alles über Gemüse

Alles über Gemüse


ausgezeichnet

Umfangreiches Wissen über Gemüse

„Alles über Gemüse“ ist ein großformatiges Taschenbuch, das im Reader`s Digest Verlag erschienen ist und umfangreiches Wissen über Gemüse enthält.

Eigentlich gibt es nichts Besseres als sein Gemüse selbst anzubauen, damit man ganz Genau weiß, was auf dem Teller landet. Dabei kommen schnell zahlreiche Fragen über Anbau, Ernte, Lagerung und Verwendung auf, auf die man hier Antworten findet.

Es gibt Informationen über 50 verschiedene Gemüsesorten, von den gängigen bis zu seltenen eher unbekannten Arten.

In einfachen Worten wird alles über den Anbau erklärt, welche Pflanzen welche Bedürfnisse haben und wann die Ernte ansteht. Im Anschluss gibt es Ideen zur weiteren Verarbeitung und diese gehen weit über Kochideen hinaus. So findet man hier auch Näh- und Handarbeitsprojekte.

Auch für Menschen, die keinen Garten haben, ist dieses Buch lohnenswert, da es tolle Vorschläge gibt, die sich auf kleinem Raum umsetzen lassen.

In dem Rezeptteil gibt es tolle vegetarische Gerichte, die sich ohne aufwändiges Drumherum aus dem selbst Angebauten zaubern lassen.

Das gesamte Buch ist toll bebildert. Die Fotografien machen direkt Lust darauf sich Harke und Schippe zu schnappen und mit der Umsetzung zu beginnen.

Ich kann das Buch jedem, der Lust hat einmal selbst angebautes Gemüse zu verarbeiten, damit er weiß, was sich auf seinem Teller befindet nur empfehlen und dabei ist es ganz egal, ob derjenige Garten- oder Balkonbesitzer ist oder einfach einige Blumentöpfe bepflanzt.

Bewertung vom 14.02.2022
Rate mal, wer hier spricht
Laas, Christa

Rate mal, wer hier spricht


sehr gut

Ausgesprochen unterhaltsam

„Rate mal, wer hier spricht“ ist ein humorvoller Roman der Autorin Christa Laas.

Paula wird ihre Wohnung wegen Eigenbedarf gekündigt. Die Seniorin will aber nicht ausziehen und Geld für einen Anwalt hat sie auch nicht. Aber sie hat ihre drei Freundinnen Jutta, Bärbel und Elke und die haben eine Idee….

Der Schreibstil von Christa Laas ist toll und liest sich sehr angenehm. Neben den vier Freundinnen gibt es noch Manuel, den Neffen von Jutta, der etwas von den Plänen mitbekommt und direkt mit dabei ist. So ganz legal ist das Ganze nicht, aber es macht einfach einen riesigen Spaß zu verfolgen, wie die Protagonisten ihre Pläne verfolgen, welche Einfälle sie haben und wie sie sich gegenseitig unterstützen.

Durch einen Wechsel der Perspektive bekommt man einen schönen Überblick über die Ereignisse und es ist für Abwechslung gesorgt.

Die Überschriften sind gut gewählt, da sie mich direkt neugierig auf das, was kommt, gemacht haben.

Alles in allem ist es ein sehr unterhaltsamer, humorvoller und turbulenter Roman, der mir beim Lesen richtig Spaß gemacht hat.

Bewertung vom 08.02.2022
Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht: Das spannende Staffelfinale! (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Der Schattenmeister erwacht: Das spannende Staffelfinale! (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 4)


ausgezeichnet

Spannendes Staffelfinale

„Flüsterwald – Der Schattenmeister erwacht“ ist der vierte Band und das Staffelfinale aus der Abenteuer-Fantasy-Reihe - empfohlen für junge Leser ab neun Jahren - des Autors Andreas Suchanek.

Der dunkle Magier ist zurückgekehrt und will den Flüsterwald zerstören. Das müssen die Freunde Lukas, Ella, Felicitas, Rani und Punchy unbedingt verhindern. Natürlich ist das keine leichte Aufgabe und es wird schnell gefährlich für unsere Protagonisten, ihre Familien und Freunde.

Zunächst findet man wieder eine Übersicht, über die Charaktere und die ersten Seiten sorgen dafür, dass man sich direkt wieder in der Welt des Flüsterwaldes einfindet.
Durch kurze Kapitel und überraschende Wendungen wird es nicht nur für unsere Protagonisten, sondern auch für den Leser gefährlich, da dieser schnell in einen Lesesog gezogen wird, aus dem er nicht so leicht wieder herauskommt.

Der Spannungsbogen ist hoch, die Szenen voller Action und äußerst nervenaufreibend. Gleichzeitig gibt es aber auch wieder viele humorvolle Szenen und Dialoge, die einfach nur Spaß machen und dafür gesorgt haben, dass man einfach lachen muss.

Das Cover und die Zeichnungen im Buch wurden wieder mit viel Liebe zum Detail durch den Illustrator Timo Grubing gestaltet und runden das Leseerlebnis perfekt ab. Zusätzlich befinden sich in den Innencovern tolle Charakterzeichnungen und am Ende ein Bonus mit „Ranis streng geheime Notizen über die Spezies Mensch“. Rani bzw. die Menoks spielen in diesem Band eine besonders große Rolle und man lernt die Menoks ein wenig besser kennen.

Das Buch bietet aber viel mehr als nur reine Unterhaltung. Es geht auch darum, wie man sich seinen Ängsten stellt, diese besiegt, um Freundschaft, Zusammenhalt und Unterstützung. Die wichtigen Themen sind gekonnt mit der Geschichte verwoben.

Mein Fazit: Ein absolut geniales und spannendes Staffelfinale, an dem nicht nur junge Leser ihren Spaß haben.

Bewertung vom 05.02.2022
Die gigantischen Dinge des Lebens
Nielsen, Susin

Die gigantischen Dinge des Lebens


ausgezeichnet

Gigantischer Lesestoff für Teenager über Selbstfindung und Freundschaft

Uns hat die kanadische Autorin Susin Nielsen schon mehrfach mit ihren Büchern begeistert und in „Die gigantischen Dinge des Lebens“ gelingt es ihr wieder einmal wichtige und ernste Themen mit einer ungewöhnlichen Leichtigkeit anzusprechen.

Der 14-jährige sehr schüchterne Wilbur verfolgt eigentlich jeden Tag nur ein Ziel, nicht auffallen und nicht zur Zielscheibe seiner Mitschüler werden. Als sein Austauschschüler Charlie aus Paris kommt und sich als Mädchen entpuppt, steht seine Welt Kopf. Charlie ist selbstbewusst, weltgewandt, offen und eigentlich das Gegenteil von Wilbur, der direkt sein Herz an sie verliert.

Neben Wilbur und Charlie gibt es noch Mumps, die beiden Mütter von Wilbur, Sal den 85-jährigen Nachbarn und Wilburs Hund Templeton. Die Figuren sind liebenswürdig und sympathisch. Die Geschichte weckt Verständnis für alle Figuren. Natürlich gibt es auch weniger sympathische Charaktere, sonst wäre diese Geschichte nicht zustande gekommen und Wilbur hätte es leichter gehabt.

Der lebendige und humorvolle Schreibstil, der voller Emotionen steckt, hat mich ebenso begeistert wie die Darstellung der Charaktere. Jeder von ihnen wirkt authentisch und die lebendige Charlie, konnte mich ebenso begeistern wie der alte Sal und der schüchterne Wilbur. Die Situationen werden unverblümt geschildert und eigentlich möchte man bei einigen Peinlichkeiten am liebsten mit Wilbur verschwinden. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund. Dadurch gibt es aber auch unzählige äußerst humorvolle und schräge Situationen, bei denen ich einfach lachen musste.

Thematisch bietet die Story so einiges. Es geht um Mobbing, Social-Media, Selbstfindung, Freundschaft, Familie, Liebe, Diversität und vieles mehr. Das alles sind ernste und wichtige Themen, die hier mit einer ungewöhnlichen Leichtigkeit zusammengefügt wurden und das Buch für mich zu einem tollen Leseerlebnis gemacht haben.

Bewertung vom 05.02.2022
Die Gezeiten gehören uns
Vida, Vendela

Die Gezeiten gehören uns


ausgezeichnet

Im San Francisco der 1980er Jahre

„Die Gezeiten gehören uns“ ist ein fesselnder Roman über das Erwachsenwerden in den 1980er Jahren in San Francisco der in San Francisco lebenden Journalistin und Autorin Vendela Vida.


Die beiden 13-jährigen Schülerinnen Eulabee und Maria Fabiola leben in einem noblen Viertel von San Francisco, gehen dort zu einer Privatschule und sind viel draußen, gemeinsam mit ihren Freundinnen Julia und Faith, unterwegs. Alles klingt nach einem ganz normalen Teenagerleben, so wie man es sich in den 1980er in San Francisco vorstellt. Bis es zu einem Ereignis kommt, das alles verändert. Maria Fabiola behauptet von einem Mann angefasst worden zu sein, Eulabee hat davon nichts mitbekommen, widerspricht ihr und gerät dadurch schnell ins Abseits, da Julia und Faith die Aussage von Maria Fabiola bestätigen. Es geschehen weitere fragwürdige Dinge, die Eulabee anzweifelt, wodurch sie immer mehr ausgegrenzt wird und schließlich sogar die Schule verlassen muss.


Jahre später treffen Eulabee und Maria Fabiola zufällig wieder aufeinander und Eulabee will endlich die Wahrheit wissen.
Der Schreibstil von Vendela Vida liest sich angenehm. Die Story ist spannend und spiegelt die Atmosphäre der 1980er Jahre in San Francisco gut wider. Was zunächst nach einer Teenagergeschichte aussah, entpuppt sich als gesellschaftskritischer Roman, in dem es um Mobbing, Snobismus, Verrat, Freundschaft, verschiedene Wahrnehmungen und heranwachsende Teenager geht.


Mir hat dieser Roman gut gefallen, da das Setting und die Handlung stimmig, überzeugend und mitreißend geschildert wurden.

Bewertung vom 05.02.2022
Liebe beginnt, wo Pläne enden
Poppe, Sandra

Liebe beginnt, wo Pläne enden


ausgezeichnet

Ein wundervoller Wohlfühlroman

„Liebe beginnt, wo Pläne enden“ ist ein wundervoller Wohlfühlroman der in Bonn lebenden Autorin Sandra Poppe.


Kristin und Carsten sind glücklich verheiratet. Zumindest dachte Kristin das bisher, bis sie ganz zufällig feststellt, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Total geschockt über diese Entdeckung, beschließt sie auf Abstand zu gehen. Dafür begibt sie sich mit ihren beiden Töchtern Liv und Maja für die Sommerferien in ein ungewöhnliches Projekt, ein „Historienprojekt“ in der Eifel, das beutet sechs Wochen gelebte Geschichte. In dieser Zeit werden Kristin, ihre Töchter und die übrigen Teilnehmer leben wie im 18. Jahrhundert. Das bedeutet einiges an Einschränkungen, harte Arbeiten, die wir heute nicht mehr kennen und kein Handy.


Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und liest sich schnell und angenehm. Es fiel mir leicht mich mit Kristin und ihren Töchtern in das Projekt zu begeben und mir dort alles genau vorzustellen. Die Idee in einem Freilichtmuseum Ferien zu machen und dort wie im 18. Jahrhundert zu leben, klingt total genial und so wie die Begebenheiten und Ereignisse hier beschrieben werden, habe ich richtige Lust darauf bekommen, so etwas auch einmal zu machen.


Kristin ist eine tolle Protagonistin, deren Gefühle nachvollziehbar geschildert werden. Ihre beiden Töchter, die 11-jährige Liv und die 13-jährige Maja, sind Kinder, wie man sie sich vorstellt – pfiffig, lebendig, clever, manchmal typisch Teenager - die ebenfalls sehr authentisch beschrieben werden. Bei den übrigen Projektteilnehmern handelt es sich um eine bunte Mischung verschiedenster Charaktere. Ihr Zugsamentreffen bringt auch einiges an Reibereien mit sich, wodurch äußerst amüsante Dialoge entstehen.


Die Erfahrungen zu verfolgen, die die Projektteilnehmer sammeln - wie die kleine Gemeinschaft zusammenwächst- sind ebenso interessant wie die Entwicklung der Charaktere. Dabei spielt natürlich Kristins Leben, die Beziehung zu ihrem Mann, wie sie mit dem Betrug umgeht und wie es in ihrem und dem Leben ihrer Töchter weitergehen soll, eine große Rolle.


Die Kapitel sind kurz und haben knackige Überschriften, so dass man stets neugierig bleibt, was als nächstes passiert.


Ich hatte mit diesem Roman unterhaltsame Lesestunden, habe mich in dem ungewöhnlichen Setting in der Eifel sehr wohlgefühlt und freue mich auf weitere Romane der Autorin.

Bewertung vom 29.01.2022
Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
Evaristo, Bernardine

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«


ausgezeichnet

Deutliche und gut gewählte Worte

Mit ihrem Buch „Manifesto - Warum ich niemals aufgebe“ gibt die britische Autorin Bernardine Evaristo unglaubliche Einblicke in ihr Leben.

Auch wenn die Autorin hier in sieben Kapiteln, die man auch unabhängig voneinander lesen könnte, von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und aus ihrem Leben erzählt, ist es ein Appell an alle, niemals aufzugeben.

Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, es ist fast so als man jemanden zuhört, der aus seinem Leben erzählt. Dabei spricht die Autorin wichtige und ernste Themen - wie Rassen - und Klassenzugehörigkeit, Feminismus, Sexualität, Alter und viele weitere - an. Obwohl sie über sich spricht, stellt sie sich nicht in den Mittelpunkt, sondern berichtet einfach. Das Buch ist keine Abrechnung, sondern eher eine Analyse der Ereignisse, die in der Gesellschaft stattfinden und sich ändern müssen.

Mir hat diese ungewöhnliche Biografie sehr gut gefallen und man merkt, dass die Autorin Professorin für Kreatives Schreiben ist. Sie versteht es Situationen, die einen beim Lesen regelrecht fassungslos machen so darzustellen, dass man entsetzt aber nicht verschreckt ist und gerne weiterliest.

Für mich war dies ein spannendes Buch über eine großartige Frau, das ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 29.01.2022
Schicksalszeit / Die Chronik der Familie Laverne Bd.1
Maybach, Katja

Schicksalszeit / Die Chronik der Familie Laverne Bd.1


ausgezeichnet

Ein historischer Familienroman mit authentischen Hintergrund

"Schicksalszeit - Die Chronik der Familie Laverne" ist der erste Band einer neuen historischen Reihe der in München lebenden Autorin Katja Maybach. Die historischen Hintergründe basieren auf wahren Begebenheiten über den Großonkel - Hauptmann Franz Leiling – der Autorin.

Die Handlung beginnt 1914 in einem Kurort nahe der französischen Grenze . Die Familie Laverne besitzt dort ein großes Hotel, das die Geschwister Franz, Luise und Victoria einmal erben werden. Aber im Moment haben sie noch ganz unterschiedliche Pläne für ihre Zukunft. Franz ist Hauptmann bei der kaiserlichen Armee. Luise ist gerade aus Paris zurückgekommen, wo sie mit einem verheirateten Mann zusammen gelebt hat und dadurch den Unmut ihres Vaters auf sich gezogen hat. Victoria, die jüngste der drei, hat sich gerade in einen jungen Musiker verliebt.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und leicht zu lesen. Es hat nur wenige Seiten gedauert bis ich die Atmosphäre, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorherrschte regelrecht spüren konnte. Auch von den Charakteren konnte ich mir schnell ein gutes Bild machen. Jeder von ihnen hat sein eigenes Leben, Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche und Träume. Der Zeitgeist, die Einstellung der Menschen zum Krieg und die Gesellschaft sind authentisch dargestellt und es gibt nicht nur sympathische Charaktere.
Während sich das Hotel langsam in ein Lazarett verwandelt, erfährt man nach und nach immer mehr über das Leben der Protagonisten und leidet, hofft und bangt mit ihnen.

Durch die vielen detaillierten Beschreibungen konnte ich mir die Gegebenheiten gut vorstellen und auch die Emotionen wurden für mich greifbar. So habe ich mit Luise gelitten, als ihr Vater sich von ihr distanziert und mich über die Verliebtheit der Geschwister gefreut, auch wenn diese nicht immer ungetrübt blieb.

Katja Maybach ist es hier gelungen, die historischen Hintergründe ihres Großonkels mit einer fiktiven Geschichte zu verweben und dabei eine Familiengeschichte lebendig werden zu lassen. Man merkt, dass die historischen Gegebenheiten gut recherchiert wurden und am Ende des Buches wollte ich eigentlich nur eines: weiterlesen.